588924

Page 1


Von Herzen beten –aus Liebe leben

Glaubensinspirationen für seelische Wüstenzeiten

Mit Gedanken von Carlo Carretto aus dessen Buch „Wo der Dornbusch brennt –Geistliche Briefe aus der Wüste“

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar.

Die Zitate von Carlo Carretto stammen überwiegend aus dessen Buch Wo der Dornbusch brennt – Geistliche Briefe aus der Wüste. Originaltitel: Lettere dal deserto © 2018 Editrice Morcelliana, Brescia, Italia.

Bibelzitate wurden den folgenden Übersetzungen entnommen:

Das Buch = Das Buch. Neues Testament, Psalmen, Sprichwörter – übersetzt von Roland Werner © 2022 SCM R. Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen

ELB = Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R. Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

EÜ = Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Luther = Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

NGÜ = Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz.

© Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar

Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson Umschlagabbildung: Dmitry Vavilon/Shutterstock.com Umschlagsponsoring: Patrik Herrmann

Lektorat: Marcella Zapp

Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson Umschlagabbildungen: Privat; Andere Andrea Petrlik/Shutterstock.com Satz und Herstellung: Edition Wortschatz, Schwarzenfeld

Satz und Herstellung: Edition Wortschatz © 2025 Matthias Roth Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Autors

© 2014 Hanna Pusch

Edition Wortschatz, Neudorf bei Luhe

ISBN 978-3-910955-24-0, Bestell-Nr. 588 924

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Autorin

Edition Wortschatz im Neufeld Verlag Schwarzenfeld

ISBN 978-3-943362-11-4, Bestell-Nummer 588 826

www.edition-wortschatz.de

Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich bitte an den Hersteller: Edition Wortschatz im Neufeld Verlag, Schlagäcker 18, D-92706 Luhe-Wildenau, Deutschland, Telefon 0 96 07/9 22 72 00, E-Mail info@edition-wortschatz.de www.edition-wortschatz.de

Widmung

Dieses Buch widme ich allen, die sich gerade in einer seelischen Wüstenzeit befinden. Mögen die Gedanken darin zu einer Quelle der Ermutigung und zu einem Hoffnungslicht auf eurem Weg werden.

KAPITEL 5: Das Beten

zum Beten

des Betens.

Im Beten wachsen

KAPITEL 6: Das Herzensgebet (Kontemplatives Beten)

mich liebt …

Wachsende Erkenntnis

In seiner Liebe bleiben.

KAPITEL 7: Mit dem Herzensgebet im Alltag leben

und Beten außerhalb von Klostermauern

meinem Leben Wüste machen

Wenn die Seele in die Wüste geführt wird

Unsere Berufung: Beten auf der Straße

KAPITEL 8: Das Beten und die Armut

96

Teil 2: Aus Liebe leben

KAPITEL 9: Das geläuterte Menschenherz

Läuterung durch Leid und Dunkelheit

Was wir vorzuweisen haben, ist sehr dürftig

Sich dem Erlöser überlassen

KAPITEL 10: Vater-Gott, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden

Die Geschichte von Abdaraman

Das Verlangen des Menschen nach Liebe und Frieden .

Die Stimme des Gewissens

KAPITEL 11: Nazaret – Alltagsleben

nachahmen

Alle Stunden des Tages

Das Evangelium leben

KAPITEL 15: Der Gott, dem alles möglich ist

Der ohnmächtige Jesus

Die Schwachheit und die Unmöglichkeiten des Menschen

Die Möglichkeiten des allmächtigen Vater-Gottes .

Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich

KAPITEL 16: Das Geschenk der Nacht

Die Sterne und die Ruhe .

Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht .

Der Glaube, der die Welt überwindet

Glaube lernt man durch Glauben im Alltag

Schluss Teil 2:

Eine Quelle von Hoffnung und Freude

Die Frucht der Liebe ist der Dienst.

Schlussgedanke Teil 2

EPILOG: Geborgenheit in Gott beginnt und mündet im Vertrauen

den Autor

Einführung

Meine Begegnung mit Carlo Carretto

Ich war noch nie in der Wüste. Aber schon immer schätzte ich Orte der Ruhe und Naturverbundenheit: eine ruhige Bank mit Sicht in die weite Natur; ein Holzsteg am See, von dem aus man über das Wasser in die Weite schauen kann. Spaziergänge durch Wald und Schilfgebiete, nächtliche Ruhe mit Blick in die Sterne mit Sternschnuppenmomenten. Solche Orte zogen mich schon immer an – ganz besonders das Meer in Griechenland: Ruhe, Weite, Klarheit, Licht.

Die Wüste als Ort und Naturerfahrung kenne ich bis heute nicht wirklich. Die Wüste der Seele ist mir aber gut bekannt –viel besser, als mir lange lieb war. Es waren nicht Wochen, es waren nicht Monate, es waren mehrere Jahre, in denen mir meine Gottesbeziehung, so wie ich sie in der ersten Lebenshälfte lieben, erleben und erfahren durfte, abhandengekommen war.

Ein schmerzlicher, existentieller Verlust von Beziehung, Verlässlichkeit und Sicherheit, der meine Seele in eine lang anhaltende Trockenheit und Wüstenzeit führte. Ein Alltagsleben mit tiefer, ungestillter Sehnsucht nach Gott. Mein Gott, welcher mir über Jahre vertraut und nahe war, schien in weiter Ferne. Insbesondere in Momenten von tiefer Dunkelheit und Leere in meiner Seele, in denen ich seine Nähe so sehr suchte und herbeisehnte. Mein Gott, mit dem ich seit meiner Umkehr und Hinwendung zu ihm in meinen Teenagerjahren durchs Leben ging, dessen treue

Führung und Weisung ich auf meinem bisherigen Weg erleben durfte, war plötzlich ein schweigender Gott, der mich in meiner weiteren Lebensgestaltung erlebensmäßig allein im dunklen Wald stehen ließ. Mein Gott, dem ich mit meinem ganzen Herzen und ganzer Kraft über Jahre diente, schien mich nicht mehr zu gebrauchen. Auf der Suche nach der nächsten Berufungsaufgabe blieb eine Tür nach der anderen verschlossen, Hoffnung um Hoffnung auf eine neue, gute Zukunftsaufgabe lösten sich in Luft auf, und ich blieb an Ort und Stelle stehen.

In dieser Zeit lernte ich Carlo Carretto durch sein Buch Wo der Dornbusch brennt – Geistliche Briefe aus der Wüste kennen. Die Gedanken von Carlo drangen tief in mein Herz ein, fanden Wege in meine trockene, sehnende und suchende Seele. Die Wüstenerfahrungen, über die Carlo in seinen Briefen an seine Freunde berichtet, wurden für mich zu einer neu auflebenden Hoffnung und wertvoller Orientierung auf meinem Lebensweg und in meiner Gottesbeziehung.

Die Gedanken von Carlo las ich erstmals an einem Lieblingsplatz an der Südküste Kretas in zwei aufeinander folgenden Jahren, jeweils während einer Woche, in Ruhe und Abgeschiedenheit mit viel Weite, Dünen, Sonne und Wind – mein kleiner persönlicher Wüstenplatz. Hier nahm ich die Worte und Gedanken von Carlo in mein Herz auf, um sie mitzunehmen in meinen Lebensalltag, mein Glaubensleben, meine zweite Lebenshälfte, wo sie als in mein Herz eingepflanzter Same über die seither vergangenen Jahre sprießen und langsam wachsen und an Stärke gewinnen dürfen.

In den Monaten und Jahren, in denen ich mich immer wieder auf die Gedanken von Carlo einließ, ist er mir, unabhängig von einer realen Beziehung, zu einem nahen Freund und Mentor geworden. In diesem Buch habe ich für mich festgehalten, welche Gedanken von Carlo mir wertvoll geworden sind. Einerseits finde ich bei meinem Wüstenfreund für meine Lebensgestaltung und Jesusnachfolge Orientierung, Inspiration und Hoffnung.

Anderseits sehe ich mich als Jesusnachfolger durch Carlo auch mit relevanten Lebens- und Glaubensthemen konfrontiert, die unbequeme Herausforderungen sind und damit Fragen in den Raum stellen, deren Antwort zu finden ein Ringen und in gewissen Bereichen ein bleibendes Suchen sind.

Es geht mir mit meinem Schreiben nicht darum, dass ich meine, die Schriften und Gedanken von Carlo Carretto in ihrer Tiefe erfasst zu haben und sie in einer neuen Zeit und angepasster Sprache deute und möglichst in seinem Sinne erkläre. Ich möchte vielmehr festhalten, in welchen Bereichen mich seine Gedanken angesprochen haben und zu welchen Schritten und Perspektiven sie mich in meinem Glaubensleben bewegt und inspiriert haben. Das ist die Basis und die Motivation meines Schreibens.

An dieser Stelle gilt es auch zu erwähnen, dass es durchaus Gedanken und Haltungen von Carlo gibt, die ich nicht vertrete und die ich anders, oder zumindest aus einer anderen Perspektive betrachte, als er es tat. Das aber ist kein Hindernis, um mich auf den Reichtum und die Tiefe der Gedanken meines Wüstenfreundes Carlo einzulassen, das Gute für mich zu behalten und mich daran zu freuen. Nachfolgend werde ich auf jene Themen und Aussagen von Carlo eingehen, die für mich Relevanz haben und in mir etwas in Bewegung bringen. Und ich erlaube mir und lasse mir die Freiheit, gewisse Textpassagen von Carlo auch unkommentiert zu lassen. In meinen Ausführungen habe ich die Originaltexte von Carlo Carretto sowie alle weiteren zitierten Texte jeweils in kursiver Schrift eingefügt.

Die Briefe

Das Buch von Carlo trägt den Titel: Wo der Dornbusch brennt. Es liegt nahe, dass Carlo sich hier auf die Berufung von Mose in der Wüste am Gottesberg Horeb bezieht und damit zum Ausdruck bringt, dass seine Erfahrungen in der Wüste, ähnlich wie bei Mose, der Ort einer neuen und erweiternden Gottesbegegnung

sind, die zum Fundament seiner neuen Berufung und Lebensaufgabe wurde. Als Untertitel des Buches wählte Carlo: Briefe aus der Wüste. Zu den einzelnen Briefen erwähnt Carlo jedoch keine weiteren Adressaten und auch keine Zeitpunkte, wann er diese geschrieben hat. Ich gehe davon aus, dass die Briefe eine Sammlung von Texten sind, in denen Carlo für sich in der Einsamkeit der Wüste gewachsene Erkenntnisse und Gedanken festgehalten hat.

Carlo schreibt in der Einführung zu seinem Buch Folgendes zur Entstehung und der Absicht seiner Briefe: Als ich in El Abiod Sidi Seik angekommen war, um mein Noviziat zu machen, sagte mir mein Novizenmeister mit der vollendeten Ruhe eines Mannes, der zwanzig Jahre in der Wüste gelebt hatte: „Man muss eine Zäsur machen, Carlo.“ Ich verstand, was dieser Satz bedeutet, und ich beschloss, diesen Schnitt zu machen, auch wenn er schmerzhaft sein sollte. In meinem Koffer hatte ich ein dickes Heft, in dem die Adressen meiner alten Freunde standen: über tausend Namen. In seiner Güte ließ der Herr mich niemals ohne die Freude der Freundschaft, mein Lebensschiff fuhr auf einem wahren Strom der Freundesliebe. Wenn in mir ein verborgener Schmerz blieb, dann sicherlich dieser: Ich konnte, als ich nach Afrika aufbrach, nicht mit jedem von ihnen sprechen; ich konnte ihnen nicht erklären, warum ich sie verließ; ich konnte ihnen nicht sagen, dass ich dem klaren Ruf Gottes folgen und mit ihnen im Apostolat weiterkämpfen würde, wenn auch an einer anderen Front. Aber ich musste den berühmten „Schnitt“ tun, und ich habe ihn getan mit Mut und großem Vertrauen auf Gott. Ich nahm das Adressbuch, für mich gleichsam das letzte Band zur Vergangenheit, und verbrannte es während eines Einkehrtages hinter einer Düne. Ich sehe noch die verkohlten Reste des Heftes, bis der Wind der Sahara die Asche verwehte. Eine Adresse verbrennen heißt aber nicht eine Freundschaft zerstören. Das wurde nicht von mir verlangt, im Gegenteil … Niemals hatte ich so sehr meine früheren Freunde geliebt, niemals so sehr für sie gebetet wie in der Einsamkeit der Wüste. Ich sah ihre Gesichter, ich spürte ihre

Probleme und ihre Schmerzen schärfer. Sie wurden für mich wie eine Herde, die mir für immer gehörte und die ich jeden Tag mit mir an die Quelle des Gebets führen durfte. Ich empfand fast leibhaft ihre Gegenwart, wenn ich in die in arabischem Stil erbaute Kirche von El Abiod kam oder später in den berühmten Einsiedeleien, die Charles de Foucauld selbst in Tamanrasset oder Assekrem errichtet hatte. Beten war meine wichtigste Aufgabe geworden, meine härteste tägliche Arbeit, und ich hatte durch Berufung verstanden, was es bedeutet, »im Gebet die anderen zu tragen«. Im Abstand von Jahren kann ich sagen, dass ich mich an meine Aufgabe gehalten habe, weil mir die Gewissheit immer deutlicher geworden ist, dass man beim Beten nicht seine Zeit verliert und dass es keine bessere Weise gibt, denen zu helfen, die wir lieben.

Es bleibt das Problem des Adressbuches, das ich nicht mehr besitze. Aber es bedeutet nicht viel, weil es andere Möglichkeiten gibt, mit seinen Freunden zusammen zu sein. Seht, ich möchte mich mit euch verabreden – in einer der wundervollen Ecken der Sahara, wenn die Sonne untergeht, und ich möchte euch alle wieder treffen, so wie wir uns an jenem Septemberabend 1948 auf dem Petersplatz trafen – erinnert ihr euch? Fackeln würden wir hier nicht brauchen, so klar ist der von Sternen erleuchtete Himmel. Wir würden in Sand sitzen und die ganze Nacht durcherzählen – vom Leben in den vergangenen Jahren, von den durchlaufenen Strecken, den durchgemachten Prüfungen. Ich glaube, dass der Morgenstern uns noch beim Plaudern antreffen würde. Was mich angeht, so wollte ich in diesen Briefen aus der Wüste die Dinge schreiben, die ich euch bei einer solchen Gelegenheit gesagt hätte, Dinge, die sicherlich ein Stück von mir selbst sind: keine schwergewichtige systematische Abhandlung, nur einige in der Einsamkeit gereifte Gedanken, die alle um ein Tun kreisen, das für mich ohne jeden Zweifel das größte Geschenk der Sahra gewesen ist: Beten (Wo der Dornbusch brennt, S. 11–14).

Durch die Zäsur (eine klare Abgrenzung zum bisherigen Leben vollziehen) von Carlo und den von ihm gewählten Weg, sich

seinen Freunden mitzuteilen, ist auch mir durch das verbrannte Adressbuch ein großer Segen zuteilgeworden. Mein Name stand nicht in diesem Büchlein, das sich durch das Feuer in der Wüste in Nichts auflöste – denn erst fünf Jahre nach der Erstveröffentlichung der Briefe auf Italienisch (1967) habe ich das Licht der Welt erblickt. Und doch wurde es mir so möglich, Carlo in meiner kleinen Sandwüste an der Südküste von Kreta zu treffen, mit ihm zusammen im Sand zu sitzen und in die Sterne zu schauen und dabei über das Leben und die durchlaufenen Strecken und durchgemachten Prüfungen gedanklich und herzmäßig ins Gespräch zu kommen. Die in der Einsamkeit der Wüste gereiften Gedanken von Carlo, welche er damals für seine Freunde in den Briefen aus der Wüste festgehalten hat, sind mir in meinem Leben wegweisende und tragfähige Ermutigung und Inspiration auf meinem Glaubensweg, die auch ich hier gerne mit meinen Freunden und weiteren interessierten Menschen teile.

Der Ruf

Carlos Ruf in die Wüste erreichte ihn im Alter von vierundvierzig Jahren. Er berichtet davon, wie er in seinem Leben dreimal den geheimnisvollen und bleibenden Ruf Gottes hören durfte: im Alter von achtzehn Jahren bei seiner Umkehr zu Gott, zu Christus. Mit dreiundzwanzig hatte Carlo vor zu heiraten. Dabei vernahm er zum zweiten Mal Gottes Ruf: „Du sollst nicht heiraten, du sollst mir dein Leben anbieten. Ich werde deine Liebe sein“ (Wo der Dornbusch brennt, S. 8). Es folgten Jahre der Arbeit mit großem Einsatz für die Kirche. Viel Unterwegssein, Begegnungen mit Menschen, Aktivität und Handeln. Er war vierundvierzig Jahre alt, als es zum dritten Mal geschah. Carlo schreibt dazu: Es war der Ruf, der am tiefsten drang: der Ruf zum kontemplativen Leben. … Diesmal musste ich mein Ja sagen, ohne etwas zu verstehen: „Lass alles hinter dir und komm mit mir in die Wüste! Ich will nicht mehr dein Handeln, ich will dein Beten, deine Liebe“ (Wo der Dornbusch

brennt, S. 9). Und an anderer Stelle: Es gibt etwas, das größer ist als dein Handeln: das Beten. Es gibt etwas, das wirksamer ist als dein Reden: das Lieben (Wo der Dornbusch brennt, S. 10). Diesem Ruf folgend, zog sich Carlo Carretto nach El Abiodh in die algerische Sahara zurück, um in der Abgeschiedenheit der Wüste als einer der Kleinen Brüder Jesu zu leben.

Meine bisherige Lebensgestaltung war stark geprägt vom Handeln, also vom konkreten Tun und Leisten. Am Abend zählte das, was ich den Tag über erwirkt und geleistet hatte. Damit schaffte ich mir Anerkennung, das gab mir Befriedigung. Zu dieser Lebenshaltung wurde ich erzogen, sie ist tief in mir eingeprägt. Wichtig war dabei nicht nur das Handeln und Tun an sich, sondern durch meine väterliche Prägung auch die Fokussierung des „richtigen“ Denkens und Glaubens, das dem „richtigen“ Handeln vorangeht. Nebst meiner familiären Prägung ist aber auch die westliche Kultur, in die ich hineingeboren wurde und in der ich lebe, primär darauf ausgerichtet, durch das Handeln möglichst optimale und ertragreiche Leistungen zu erzielen. Das Handeln und die daraus resultierenden Ergebnisse sind es, worauf es ankommt, um den Erwartungen unserer Wohlstandsgesellschaft gerecht zu werden und als anerkannt und erfolgreich zu gelten. Ich durfte in der Jugendarbeit des kirchlichen Umfelds über viele Jahre, zuerst in vielseitigem, ehrenamtlichem Engagement, später auch im Rahmen einer beruflichen Anstellung, sinnstiftende wie auch fruchtbare Jahre des Handelns und Wirkens „für die Sache Gottes“ erleben. Diese Aufgabe ging mit Anfang vierzig zu Ende, es war stimmig und an der Zeit, die Aufgabe in nachfolgende Hände zu übergeben und loszulassen. Wiederholt formulierte ich für mich in dieser Zeit mit tiefer Dankbarkeit, dass ich in der ersten Lebenshälfte eine Berufung leben durfte, die bereits in jungen Jahren in mir gewachsen war. Vieles von dem, was ich mir für mein Leben wie auch für meinen Glauben vorgestellt und erträumt hatte, durfte Wirklichkeit werden – ein großes Gnadengeschenk in meinem Leben. Ausgehend davon war es für mich

eine Selbstverständlichkeit, mich nach Abschluss dieser erfüllten Zeit auf den Weg der Suche nach der nächsten Berufungsaufgabe, nach der Berufung der zweiten Lebenshälfte, zu machen. Mit viel Idealismus, Vertrauen sowie recht klaren Erwartungen zogen meine Frau Susanne und ich los, mit dem Ziel, unsere neue Lebensaufgabe zu finden, um darin zu leben und zu dienen. Dafür ließen wir für uns wertvolle Sicherheiten wie feste Anstellungen, eigene Wohnung sowie unser vertrautes Umfeld los und hinter uns. Es waren sehr intensive Monate, die wir erlebten, viel Schönes und Wertvolles, Klärendes und Erweiterndes, aber auch viel Ernüchterndes, Enttäuschendes und Läuterndes. Letztendlich kamen wir zurück an unseren Ausgangspunkt in ein normales Alltagsleben – ohne neue Lebensaufgabe und ohne neue Berufung für die zweite Lebenshälfte.

Der dritte und tiefste Berufungssatz, der Carlo in die Wüste geführt hatte, drang mir in den Jahren der verlorenen und nicht wiedergefundenen Berufung tief in meine Seele: „Ich will nicht mehr dein Handeln, ich will dein Beten, deine Liebe.“ Mit diesem Satz tauchte eine Hoffnung an meinem Wüstenhorizont auf: Es gibt etwas, das größer ist als das Handeln. Es gibt etwas, das bedeutungsvoller ist, als Ergebnisse vorzuweisen. Durch die Worte von Carlo begann mich die Frage zu bewegen, ob ich durch meinen bisherigen Lebens- und Berufungsfokus auf das Handeln möglicherweise etwas Größeres beziehungsweise Tieferes noch nicht sehen konnte, das Gott jedoch bereits für mich als neue Berufung für die zweiten Lebenshälfte bereitgehalten hat. Wenn dem so ist, dann bedeutet dies, dass es mir erlaubt ist, ja sogar notwendig ist, mich von meinem Fokus auf das Handeln und das Tun zu lösen. Das wiederum bringt mit sich, dass ich Projekte sowie Aufgaben loslassen und damit das für mich oft unangenehme „auf mich selbst zurückgeworfen sein“ als Gottes guten Weg mit mir zulassen, aushalten und annehmen kann. Um darin etwas Neues zu entdecken, das weitergeht als das Handeln: das Beten und die Liebe.

Das Beten

• Die Verbundenheit und Vertrautheit mit meinem Vater-Gott, unabhängig von meinem Handeln, unabhängig von dem, was ich leiste und bewirke.

• Das Sein und Ruhen in Gottes Geborgenheit, welches mich zur Herzensruhe führt, unabhängig davon, was rund um mich geschieht.

Die Liebe

• Sie ist Gnade und Geschenk Gottes, die mich von meiner verborgenen Selbstbezogenheit sowie meinem oft fromm getarnten Streben nach Bedeutsamkeit und Einfluss befreit, hin zu einer Liebe, die sich umsonst schenkt.

• Sie strömt von Gott her durch mich und will mich befähigen zu lieben, so wie Jesus geliebt hat.

Es ist für mich eine wertvolle, erneuernde wie auch befreiende Erfahrung geworden, dass ich mich in langsamen, teils in zaghaften Schritten nach und nach loslösen konnte vom Fokus auf das Handeln und Tun. Dieses Loslösen gelang, weil da etwas Neues wuchs, ein Wachsen im Beten und in der Liebe. Dadurch wurde meine Gottesbeziehung neu belebt und auf einem neuen Fundament gefestigt. In diesem Erleben ist mir Gott auch immer mehr zum nahen und vertrauten Vater-Gott geworden – ein ganz besonderes Gnadengeschenk für mich (oft spreche ich heute beim Beten ganz vertraut mit meinem Papa-Gott).

Die Worte: „Ich will nicht mehr dein Handeln, ich will dein Beten, deine Liebe“ wurden zum wertvollen Zuspruch von meinem himmlischen Vater für mein Leben und damit auch zu meinem Ruf, zu meiner neuen Berufung für die zweite Lebenshälfte. Die Worte: „Ich will nicht mehr dein Handeln, ich will dein Beten, deine Liebe“ sind für mich aber auch der zusammenfassende Kern der Botschaft von Carlos Lebenswissen aus der Wüste. Mit dem vorliegenden Buch möchte ich, ausgehend

von den verschiedenen Gedanken sowie Erzählungen von Carlo, in eigenen Worten für mich, wie auch für daran interessierte Menschen festhalten, was dieses neue Fundament von Beten und Lieben für mich bedeutet und wie es in meinem Lebensalltag konkrete Gestalt annimmt. Ich schreibe bewusst „Gestalt annimmt“, denn ich meine nicht, es schon erreicht zu haben. Vielmehr ist es für mich ein Weg, auf den ich mich begeben habe und den es Tag für Tag neu zu gehen gilt. Ganz im Sinne der Worte von Apostel Paulus in Philipper 3,12–15: Es ist also nicht etwa so, dass ich das alles schon erreicht hätte und schon am Ziel wäre. Aber ich setze alles daran, ans Ziel zu kommen und von diesen Dingen Besitz zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. Geschwister, ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben. Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat. Wir alle, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat, wollen uns ganz auf dieses Ziel ausrichten. Und wenn eure Einstellung in dem einen oder anderen Punkt davon abweicht, wird Gott euch auch darin die nötige Klarheit schenken. (NGÜ)

Carlo Carretto

Carlo Carretto lebte von 1910 bis 1988. Er studierte Philosophie und trat 1932 der Katholischen Aktion bei. Von 1946 bis 1952 war er Präsident der Katholischen Jugend Italiens. Nach engagierten Jahren für die Katholische Kirche schloss sich Carlo Carretto 1954 der Gemeinschaft der Kleinen Brüder Jesu an (einer römischkatholischen Ordensgemeinschaft, welche sich am Leben von Charles de Foucauld orientiert) und lebte zehn Jahre zurückgezogen in der Sahara. 1964 kehrte er zurück nach Umbrien, wo er in Spello bei Assisi ein Meditationszentrum gründete, in dem

viele Menschen das Gespräch mit ihm suchten. Ab dann hielt er sich je ein halbes Jahr in Spello und in Afrika auf. Carlo verfasste verschiedene Schriften und gehörte über Jahrzehnte zu den international bekanntesten geistlichen Autoren.

Anmerkung zu Teil 1 und Teil 2

Die Originalausgabe von Carlos Briefen aus der Wüste ist nicht in einen ersten und einen zweiten Teil aufgeteilt. In meiner Auseinandersetzung mit den Gedanken von Carlo sehe ich in den ersten neun Briefen einen roten Faden des Themas „Hinführung zum Herzensgebet“. Schritt für Schritt eröffnete sich mir in diesen ersten Briefen eine neue Perspektive auf ein Glaubensleben, in dem nicht das Handeln im Vordergrund steht, sondern dessen zentrales Fundament das Herzensgebet ist, durch das die Liebe Gottes in der Menschenseele immer mehr Raum gewinnt.

Ab dem zehnten Brief empfinde ich, dass dieser rote Faden zum Kernthema „Hinführung zum Herzensgebet“ etwas verloren geht. Im zehnten Brief nimmt Carlo unter dem Titel „Die geläuterte Gesinnung“ in zusammenfassender Art nochmals einige Gedanken der vorangehenden Kapitel auf, welche ich als Grundlage für ein Leben aus der göttlichen Liebe verstehe. Beim Lesen der folgenden Briefe kommt es mir vor, dass Carlo weitere relevante Themenbereiche mit dem Bezug zu einem Leben im Beten und in der Liebe aufgreift. Dabei berichtet er von verschiedenen Erlebnissen aus seinem Wüstenleben. Mir scheint, dass er in diesen weiteren Briefen festgehalten hat, wie sich ein Leben mit dem Fokus des Betens mit wachsender Liebe in seinem Umfeld entfalten kann. Diese etwas andere Gewichtung ab dem zehnten Brief hat mich dazu veranlasst, die Briefe zehn bis siebzehn in einem zweiten Teil unter dem Titel „Wachsen in der Liebe“ zu bedenken und für mein Leben zu reflektieren.

Die einzelnen Kapitel dieses Buches haben einen gewissen aufbauenden Zusammenhang. Sie können jedoch – je nach Lebenssituation oder Interesse – auch unabhängig voneinander und in frei gewählter Reihenfolge gelesen werden.

Impulse für die persönliche Vertiefung

Als Möglichkeit zur persönlichen Reflexion der Gedanken von Carlo Carretto sowie meiner Überlegungen habe ich am Ende jedes Kapitels aus dem vorangehenden Text einige Fragen aufgegriffen.

Zudem finden sich am Ende jedes Kapitels auch zwei bis drei Bibeltexte, welche für die persönliche Meditation zu den jeweiligen Themen hilfreich sein können.

Teil 1

Von Herzen beten

KAPITEL EINS

Unfähig zur Liebe?

Carlo schildert in seinem ersten Brief, wie er allein mit einem Jeep in der Wüste unterwegs war und am Abend im kleinen Wüstendorf Irafok Halt machte. Er schreibt: An jenem Abend hatte ich bemerkt, dass der alte Khada vor Kälte zitterte. Es scheint seltsam, von Kälte in der Wüste zu sprechen, und dennoch ist es so, und zwar so sehr, dass man die Sahara definieren kann als „kaltes Land, in dem es sehr heiß ist, wenn die Sonne scheint“. Aber die Sonne war untergegangen und Khada zitterte vor Kälte. Mir kam der Gedanke, dass ich Khada eine der beiden Decken geben könnte, die zu meinem spärlichen Gepäck gehörten, aber ich wich diesem Gedanken aus. Ich dachte an die Nacht und wusste, dass auch ich frieren würde. Das bisschen Nächstenliebe in mir bestürmte mich wieder und legte mir nahe, dass meine Haut nicht mehr wert wäre als seine und dass ich gut daran täte, ihm eine meiner Decken zu geben, und dass selbst wenn ich ein wenig fröre, das für einen Kleinen Bruder Jesu gerade recht wäre. Als ich wieder aufbrach, waren noch beide Decken in dem Jeep (Wo der Dornbusch brennt, S. 18 f).

Am folgenden Tag machte Carlo mit seinem Jeep Halt im Schatten von großen Granitblöcken, die in jenem Gebiet aus dem Wüstensand herausragen. Das sind begehrte Schattenplätze, um ein Mittaglager einzurichten, auf dem man auf den Abend warten kann, um dann in der Kühle des Abends die Fahrt fortzusetzen. Während der Mittagsruhe im Schatten der Granitblöcke hatte Carlo eine sehr prägende Traumerfahrung, die er in seinen ersten beiden Briefen „Unter dem großen Stein“ und „Gerichtet nach

der Liebe“ seinen Freunden offenlegt und zugänglich macht. In seiner Traumerfahrung wird Carlo von einem großen, auf ihn fallenden Felsbrocken im Sand zerdrückt und bleibt dabei trotzdem bei vollem Bewusstsein. Er sieht die Decke, die eigentlich bei Khada sein sollte, neben sich liegen. Bei diesem unausweichlichen Anblick der Decke, unfähig, irgendetwas tun zu können, durchlebt Carlo ein feuriges Leiden der Seele, das darin besteht, das nicht mehr tun zu können, was man vorher nach der Liebe hätte tun können und hätte tun müssen (Wo der Dornbusch brennt, S. 20). Diese zweite Decke, die Carlo für sich behalten und nicht dem frierenden alten Khada gegeben hat, wird ihm damit zum Zeichen seines Egoismus’ und zum Zeichen seiner Unreife, eine Tat aus tiefer und selbstloser Liebe zu tun.

Diese für Carlo sehr reale Traumerfahrung hatte auf ihn eine bleibende Wirkung. Er berichtet dazu: Auch heute könnte ich euch noch nicht sagen, ob die Geschichte mit dem großen Stein ein Traum gewesen ist und was für eine Art von Traum. Sie hat jedenfalls einen so starken Einfluss auf meine Gedanken ausgeübt, sie hat so sehr die Perspektive der Dinge verändert, dass sie für mich niemals damit erledigt ist, was wir gewöhnlich meinen, wenn wir beim Aufwachen sagen. „Da hab’ ich doch geträumt …“ Nein, nein. Das ist mehr gewesen. … Ich sehe wieder den großen Stein unter der gleißenden Sonne der Sahara, den Schattenstreifen auf dem heißen Sand, … „Gerichtet werdet ihr nach der Liebe“, sagt mir in meiner Bewegungslosigkeit dieser Ort wieder und wieder … (Wo der Dornbusch brennt, S. 22 f). Ein klares Fazit, zu dem Carlo kommt: Gerichtet werdet ihr nach der Liebe. Ich für mich folgere daraus: Der gültige Maßstab für das Leben ist die Liebe (siehe auch Mt. 25,31–46). In offener Ehrlichkeit über sich selbst und seiner Erkenntnis, unfähig zur wirklichen Liebe zu sein, schreibt Carlo: Wirklich ist, dass ich aus Angst vor der kalten Nacht nicht fähig war, Khada meine Decke zu geben. Das heißt, dass ich meine Haut mehr liebe als die meines Bruders, während das Gebot Gottes mir sagt: „Liebe das Leben der anderen wie das deine“ (5. Mose 6,5) und Jesus diese

Worte noch „verkompliziert“, indem er sagt: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ (Joh. 13,34). Wie ich! Das heißt nicht nur die Decke, sondern sogar das Leben. Die Tat vollkommener Liebe besteht in Wirklichkeit darin, bereit zu sein, das zu tun, was Jesus getan hat: zu sterben für Khada, für mich, für alle (Wo der Dornbusch brennt, S. 23 f).

Die Decke als Bild und Mahnmal dafür, wie weit entfernt Carlo von einem Leben in Liebe ist und sich mit der Realität konfrontiert sieht, dies nicht mehr tun zu können, was man zuvor nach der Liebe hätte tun können … Das trifft mich, das bewegt mich. Da kommen Fragen in mir hoch, die mir wichtig scheinen und auf die ich keine einfachen, wohl auch keine abschließenden und schon gar nicht allgemeingültigen Antworten finde.

Nicht mehr tun können, was man hätte tun können

Die Aussage: „Nicht mehr tun können, was man hätte tun können“, welche in unseren Leben einmal Realität sein wird, auf mich einwirken zu lassen und sie nicht vorschnell von mir wegzuschieben, führt mich in die Tiefe meiner Seele. Die Auseinandersetzung mit dieser Aussage und den daraus folgenden Gedanken bringen Erfahrungen und Begebenheiten aus meiner Vergangenheit zu Tage, die teils schwer auf mir lasten und die mir – solange ich mich ihnen nicht bewusst stelle und sie ans Licht bringe –für meinen weiteren Lebensweg Belastung und Hindernis für ein befreites Leben bleiben werden. Ich meine, es lohnt sich, sich bewusst Zeit zu nehmen und Bilanz zu ziehen, wo ich in meinem Leben nach der Liebe hätte leben können und es nicht getan habe. Momente aus meiner Kindheit kommen mir in den Sinn: Lieblosigkeit, manchmal sogar Boshaftigkeit gegenüber Spielfreunden oder Klassenkameraden. Die Zeit der Jugend erinnert mich an harte Auseinandersetzungen mit meinen Eltern, in denen es darum ging, dass ich

meinen Kopf um jeden Preis durchsetzen wollte. Selbstdarstellung war mir wichtig und um für meine unsichere Identität Bestätigung zu bekommen, handelte ich rücksichtslos. Dabei habe ich Mitmenschen verletzt und übergangen. Was mir Erfüllung und momentane Freude zu geben schien, nahm ich mir, auch wenn es auf Kosten meines Gegenübers war. Es folgen Erinnerungen aus meinem Erwachsenenleben, teilweise schon länger her, teilweise Momente, welche sich erst kürzlich abgespielt haben: Egoismus und Lieblosigkeit gegenüber meiner Frau. Ungeduld und Ungehaltenheit gegenüber meinen Mitarbeitenden, darauf bedacht, dass es mir gut geht auf Kosten und zum Nachteil von anderen. Das Herabsetzen meiner Mitmenschen, um mich selbst in ein besseres Licht zu stellen. Es wächst eine Liste von unzähligen Taten, in denen ich nicht nach der Liebe handelte und die der Tatsache gegenüberstehen, dass der letztendlich gültige Maßstab für das Leben die Liebe ist. Es geht mir dabei wie Carlo. Ich erkenne einmal mehr in neuer Deutlichkeit: Ich bin ein Zielverfehler (man könnte auch Sünder schreiben)! Ich schaffe es nicht, nach der Liebe zu leben, ich bin unfähig, die Taten der wahren und vollkommenen Liebe zu tun. Ich brauche Hilfe, ich brauche Erlösung!

Carlos Gedanken bleiben nicht bei diesem unerlösten Zustand und dem Gericht über die fehlende Liebe stehen. Er verweist in seinem Text auf den Erlöser und hat die vollkommene Tat der Liebe in der Tat Jesu vor Augen, als dieser auf Golgota hinaufging, um aus Liebe für uns zu sterben. Darin entdecke ich eine starke Hoffnungsperspektive für mein Leben: Nicht ich muss die Tat der vollkommen Liebe vollbringen, sie wurde für mich bereits durch Jesus getan. Er ist dem Menschen zu Hilfe gekommen! In Jesus finde ich Erlösung, in dem ich in meinem Herzen die Unfähigkeit zur wahren Liebe erkenne und bekenne. Ich darf die erlösende Tat der vollkommenen Liebe von Jesus für mich und mein Leben in Anspruch nehmen. Das Leben und die Worte Jesu rufen uns Menschen dazu auf, sich ihm zuzuwenden, zu ihm umzukehren

und zu beginnen, in seinem Sinne als Kind Gottes zu leben. Das ist unsere Erlösung! Durch die Umkehr zu Jesus wird die Fähigkeit zur wahren Liebe in das Herz des Menschen gepflanzt. Jeder Mensch kann diese Liebe in seinem Leben pflegen und ihr Raum geben, sodass er dadurch mit seinem Sein und Tun immer mehr an der Liebe Gottes teilhat. Carlo schreibt dazu: Die Decke, die am Abend zuvor Khada nicht gegeben worden war, sagte mir, dass ich noch einen langen Weg zu gehen hätte (Wo der Dornbusch brennt, S. 21) … Und ich, kleine Kreatur Mensch, ich bin berufen, in Gott umgewandelt zu werden, an ihm teilzuhaben. Was mich umwandelt ist die Liebe, die Gott in mein Wesen gelegt hat (Wo der Dornbusch brennt, S. 25).

Diesen Weg der Umwandlung und des Reifens will ich mit einem lernbereiten und Jesus suchenden Herzen gehen. Dabei weiß ich, dass diese Liebe nichts aus mir selbst zu tun vermag. Aber im Blick auf Jesus, und in der Verwurzelung mit meinem himmlischen Vater durch das Beten, kann die göttliche Liebe auch durch mein Leben fließen. Das ist, nach meinem Verständnis, ein Leben in der wahren Liebe. Oder wie es Carlo formuliert: in der vollkommenen Liebe.

Schritte der Umkehr

Wenn wir am Ende unseres Lebens darauf zurückschauen, wie wir unser Leben gestaltet haben, dann können Dinge nicht mehr geändert werden. Dann steht jeder Mensch der Realität: „nicht mehr tun zu können, was man vorher nach der Liebe hätte tun können und hätte tun müssen“, gegenüber. In diesem Gedanken liegt spürbar eine gewisse Schwere und Endgültigkeit. Doch ich meine, es ist ein sehr relevanter Gedankengang, mit dem sich jeder Mensch, der sich selbstverantwortlich dem Leben stellen will, auseinandersetzen sollte. Nebst der Schwere und Endgültigkeit sehe ich in diesen Gedanken auch die große Chance, dass wir unser Leben nach dem wirklich relevanten Maßstab der Liebe

ausrichten – und wo nötig unserem Leben auch eine neue Richtung geben können, solange wir die Möglichkeit dazu haben.

Ich für mich merke: Solange ich lebe, solange kann mein Herz umkehren. Das ist auch die Botschaft des Himmelreichs, die Jesus verkündet hat! Die Zeit ist gekommen, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft (Mk. 1,15; NGÜ). Sehr oft können wir in unseren Leben in Bezug auf die vernachlässigte Liebe noch umkehren. Dann ist es daran, das auch zu tun! Es gibt den Moment, da können wir umkehren, um das zu tun, was zu tun ist, auch wenn wir es das erste Mal nicht getan haben. Daran erinnern mich die Worte von meinem Wüstenfreund Carlo und ich wünsche mir, dass ich mehr und mehr darin wachse, nach der Liebe zu leben und fähig werde, meine zweite Decke meinem Nächsten zu schenken.

Und doch stellt sich auch die Frage: Was ist mit den Geschehnissen aus meiner Vergangenheit, die ich bereue und die mir leidtun, die ich aber nicht mehr ändern kann? Das sind schwerwiegende Fragen, so zum Beispiel, wenn Menschen, mit denen man etwas bereinigen möchte, sich abgewendet haben oder gar verstorben sind. Doch auch in diesen Momenten kann ich das, was in meinen Möglichkeiten und in meiner Verantwortung liegt, nach wie vor tun. Auch wenn es in einer konkreten Tat oder direkten Begegnung mit Menschen nicht mehr möglich ist, so kann ich doch in meinem Herzen umkehren und dort von meinem Vater im Himmel Vergebung und Erlösung empfangen. Und vielleicht besteht auch die Möglichkeit, stellvertretend eine Tat wieder gut zu machen oder bei stellvertretenden Menschen um Vergebung zu bitten.

Ich wünsche mir für mein Leben, dass ich im Beten wachsen kann und immer mehr nach der Liebe zu leben vermag, die durch Jesus in unsere Welt gekommen ist. Der Jünger Petrus ermutigt uns in einem seiner Briefe mit folgenden Worten dazu: Die Zeit, in der alles zu seinem Ziel kommt, steht nahe bevor. Seid daher wachsam und besonnen und lasst euch durch nichts vom Beten

abhalten. Vor allem aber bringt einander eine tiefe und herzliche Liebe entgegen, denn „die Liebe“, so sagt uns die Schrift, „deckt viele Sünden zu“ … Wenn ihr das tut, erweist ihr euch als gute Verwalter der Gnade, die Gott uns in so vielfältiger Weise schenkt (1. Petr. 4,7–8+10; NGÜ).

Nach der Liebe leben

Die wahre Liebe, über die Carlo schreibt, fasse ich für mich wie folgt in Worte: Eine demütige und tätige Liebe, die aus einem mit Gott, unserem himmlischen Vater, verbundenen Selbst kommt und beabsichtigt, den Mitmenschen zu dienen und den Nächsten höher zu achten als sich selbst. Das Entscheidende dabei: Ich bin durch die Tat der Liebe Jesu, die er am Kreuz auf Golgota für alle Menschen vollbracht hat, erlöst! Diese Tat Jesu befreit mich dazu, in seinem Geist darin zu wachsen, die Taten der Liebe zu tun, welche Jesus getan hat. Wie kann diese Liebe in meinem Leben wirksam und tätig werden? Wie kann diese Liebe in meinem Lebensumfeld wachsen? Anhand von zwei Beispielen möchte ich erzählen, wie, ausgelöst durch die Gedanken von Carlo, diese Liebe in meinem Alltag mehr Raum gewinnen durfte.

Da ist mein Freund Hakim (Name geändert). Er ist 30 Jahre alt und stammt aus Syrien. Seit gut sieben Jahren lebt er in unserem Dorf, seit gut vier Jahren kennen wir uns. Familien- und heimatlos muss er sich in einer ihm fremden Kultur seinen Weg suchen. Beziehungsmäßig „frierend“ wohnt er zusammen mit zwei vom Sozialamt zugeteilten Kollegen in einer Sozialwohnung am Rande des Dorfes. Warum kenne ich Hakim? Schon immer wusste ich, dass auch in unserem Dorf Menschen wohnen, die nach der Flucht vor Krieg, Hunger, Verfolgung oder anderen existentiellen Aussichtslosigkeiten bei uns „gestrandet“ sind und mit der Hoffnung auf eine langfristige Aufenthaltsbewilligung versuchen, in unserer Gesellschaft einen Platz zu finden. Aber

ich kannte diese Menschen nicht, denn ich hatte kaum etwas mit ihnen zu tun. Meine Lebenswelt mit Familie, Freunden, Job und kirchlichen Aktivitäten war gut ausgefüllt, sogar überfüllt. Mitunter durch Carlos Erzählung über Khada und den Jesusworten aus Matthäus 25,31–46 mit der Kernaussage Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (V. 40; Luther), entschied ich mich, dass es in meinem Leben zukünftig einen Platz geben soll für Beziehungen zu Menschen, die bei uns fremd sind und am Rande der Gesellschaft leben. Ziemlich unsicher und ohne Vorstellung und Vorahnung machte ich mich auf den Weg zu den Sozialwohnungen, um dort Menschen zu begegnen und kennenzulernen. Mit der Zeit kannte ich einige von ihnen. Wir sahen uns auch mal im Bus, verabredeten uns zu einem gemeinsamen Essen, Beziehungen vertieften sich, da und dort entstanden Freundschaften. Dabei hörte ich Lebensgeschichten, die weit außerhalb meiner mir bekannten komfortablen Lebensumstände waren. Nach und nach merkte ich, dass es im Zusammensein mit meinen neuen Freunden nicht um eine christlich handelnde Aktivität geht, sondern darum, dass ich mich einfach absichtslos auf eine Beziehung einlasse. Zudem kann ich im Gebet nahe bei diesen Menschen sein, mich in ihre Lebensgeschichten und Lebensumstände hineindenken und sie so vor Gott, meinen guten Vater im Himmel, bringen.

Daraus entstehen immer wieder neue, von Jesus inspirierte und geprägte konkrete Taten der Liebe zum Wohl dieser Mitmenschen. Es ist eine Bereicherung, mit diesen Freunden Leben zu teilen. Dabei sehe ich mich nicht als Weltretter, der nun für alle Menschen am Rande der Gesellschaft zuständig und verantwortlich ist. Jesus spricht in Johannes 17 von den Menschen, die der Vater ihm gegeben hatte. So wie auch Jesus aus dem Verbundensein mit seinem Vater wusste, welche Menschen ihm gegeben sind, so vertraue auch ich darauf, dass ich mit offenen Augen und

Ohren in meinem Alltag erkennen kann, welche Menschen mir von meinem Gott her anvertraut sind.

Da ist zum zweiten mein Bankkonto mit erspartem Geld, dazu auch noch meine finanzielle Altersvorsorge. Geparktes Geld, mit dem man bildlich gesprochen Decken für tausende von frierenden Khadas, welche mir täglich in den Berichten und Bildern der Medien begegnen, kaufen könnte. Mein Reichtum ist im Vergleich zu anderen gering, im Vergleich zu ganz vielen Menschen auf dieser Welt jedoch ziemlich gewichtig. Jesus selbst findet klare Worte zum Thema Reichtum: Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein (Lk. 14,33; Luther). Bei diesen Worten denke ich, dass es eine klare und konkrete Entscheidung braucht, sich allem gegenüber loszusagen, um nach der Liebe leben zu können. Carlo hat genau dies getan, als er sich für ein Leben in der Wüste entschied. An anderer Stelle schreibt er dazu: Als ich aufbrach, um in die Wüste zu gehen, habe ich wirklich alles verlassen, um der Einladung Jesu zu folgen: meine berufliche Stellung, meine Angehörigen, mein Geld, mein Haus (In deiner Stadt ist deine Wüste, S. 28).

Alle diese materiellen Dinge und Beziehungen hatte Carlo hinter sich gelassen, und doch führt ihn das Erleben mit Khada und seinen zwei Decken in einen schweren Gewissenskonflikt, wie ich ihn auch kenne. Was von dem, was ich als meinen Besitz betrachte, ist mir für meine Notwendigkeiten gegeben und was bin ich bereit, weiterzugeben an jene, die Not leiden? Aus Carlos Erleben folgere ich, dass es in den Fragen des Reichtums wohl nicht um äußerliche Lebensformen geht, sondern um eine geklärte Herzenshaltung, die uns in unserer individuellen Lebenswirklichkeit leiten kann. Ob in der Wüste mit dem nötigsten Besitz oder in einer materialistischen Lebenswelt mit Bezug zu viel mehr als dem nötigsten Besitz. König David, ein Mann nach dem Herzen Gottes, welcher sehr reich war, schrieb: Fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran (Ps. 62,11; Luther). Jesus konkretisierte

diese Worte in Bezug auf den Reichtum der Welt: Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz (Mt. 6,21; Luther).

Diese Worte sind mir eine wichtige Hilfe und Orientierung im Umgang mit meinem Besitz. Ich für mich formuliere es so: Alles, was ich habe, ist nicht mein Besitz, es ist mir nur gegeben. Letztendlich besitze ich nichts. Das, was ich habe, ist mir gegeben worden, um es gut und im Sinne von meinem Schöpfer-Gott zu verwalten. Mir ist es wichtig, dass ich in der Verbundenheit mit meinem himmlischen Vater gerade auch durch das Beten immer mehr wachsen kann im Vertrauen, in der Haltung des Loslassens und des freigiebigen Schenkens.

Mit diesem Wachsen nimmt auch das Bedürfnis nach scheinbarer Sicherheit, nach Sammeln und Festhalten des mir Gegebenen ab. Im konkreten Umgang und Verwalten des Besitzes, der mir gegeben ist, will ich mich von folgenden Fragen leiten lassen: Bewirkt mein Besitz Gutes auf dieser Welt oder vermehrt er sich auf Kosten und zu Lasten von Mitmenschen? Ermöglicht er für andere Menschen Entfaltung des würdigen Lebens oder leiden andere darunter? Mehrt er auf dieser Welt die Taten der Liebe oder ist er in Systeme des Bösen verwickelt? Indem ich diese Fragen bewege, stelle ich fest, dass sie nicht nur in Bezug auf den mir gegebenen Besitz relevant sind, sondern ganz allgemein auf mein Leben und Wirken. Bewirkt mein Leben Gutes? Ermöglicht mein Leben die Entfaltung und das würdige Leben meiner Mitmenschen? Mehrt mein Leben in dieser Welt die Taten der Liebe? Wo dem nicht so ist, möchte ich in mich gehen und stattdessen Wege des Betens und der Liebe suchen.

In den nun folgenden Briefen von Carlo finde ich vertiefende Gedanken und wertvolle Wegweisungen dazu, wie ich in der Verbundenheit mit meinem himmlischen Vater (dem Beten) sowie in einer demütigen und dienenden Liebe wachsen kann.

Fragen für die persönliche Reflexion:

• Wo hätte ich in meinem Leben nach der Liebe leben können und habe es nicht getan?

• Möchte ich mich mit meinem Leben nach dem relevanten Maßstab der Liebe ausrichten? Wo ist es nötig, dass ich meinem Leben eine neue Richtung gebe?

• Gibt es in meinem Leben Begebenheiten, zu denen ich zurückkehren möchte, um das zu tun, was zu tun ist, wenn ich nach der Liebe lebe?

• Wo gibt es in meinem Umfeld Menschen, die bei uns fremd sind und am Rande der Gesellschaft leben? Wie könnte ich ihnen etwas von meiner Zeit und meiner Liebe schenken?

• Wie denke ich über meinen Besitz? Besitze ich ihn oder ist er mir gegeben?

• Steht mein Vertrauen über meinem Besitz und all dem, was mir gegeben ist? Oder hängt mein Herz an Dingen, die mir bedeutender sind als meine Beziehung zu meinem himmlischen Vater?

• Vermehrt sich mein Besitz auf Kosten und zu Lasten von Mitmenschen? Wie könnte ich meinen Besitz einsetzen, damit er Gutes auf dieser Welt bewirkt?

Bibeltexte für die persönliche Meditation

Mt. 25,40 (Luther): Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Mk. 1,15 (NGÜ): „Die Zeit ist gekommen, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft!“

Mt. 6,19–21 (Luther): „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“

Über den Autor

Matthias Roth (1972) lebt im Zürcher Oberland (CH) und ist seit über dreißig Jahren mit Susanne verheiratet.

Nach einer Elektronikmonteur-Lehre und einer Weiterbildung zum Betriebsfachmann leitete er eine Elektronik-Montageabteilung. Anschließend absolvierte er berufsbegleitend ein Studium in Sozialer Arbeit FH. Seine Erfahrungen reichen von der Arbeit im offenen Strafvollzug über Kinder- und Jugendheim bis hin zur Jugend- und Familienberatung.

Von 2005 bis 2014 war er in der Jugendarbeit der Reformierten Kirche Gossau ZH tätig. Gemeinsam mit seiner Frau teilt er heute noch die Leidenschaft, jüngere Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten. 2015 wagten die beiden ein AuszeitJahr auf Kreta, um sich für die zweite Lebenshälfte neu zu orientieren.

Seit 2017 engagiert er sich als Mitglied der Geschäftsleitung der Sozialbetriebe Christuszentrum (Zürich Altstetten), wo er für den Bereich „Arbeiten“ mit fünf verschiedenen Fachbetrieben verantwortlich ist. Zusätzlich begleitet er als Coach und Enneagramm-Trainer Menschen in verschiedenen Lebenslagen.

Matthias Roth ist ein begeisterter Jogger, liebt Lesen in gemütlicher Atmosphäre und gemeinsames Kochen mit seiner Frau. Seine Ferien verbringt er meistens in Griechenland, wo er an ruhigen Orten mit Blick auf das Meer Zeiten mit Papa-Gott genießt und neue Energie tankt.

www.wwwcoaching.ch

Dank

Mein herzlicher Dank gilt allen, die mich auf dem Weg der Entstehung dieses Buches begleitet und unterstützt haben:

Meinem Papa Gott. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.

Meinen Freundinnen und Freunden, die das Manuskript gelesen und mir ermutigende und wertvolle Feedbacks gegeben haben.

Allen, die meine Crowdfunding-Kampagne möglich und dann auch in ihrem Umfeld bekannt gemacht haben.

Allen Unterstützerinnen und Unterstützern meiner Crowdfunding-Kampagne, welche die Erstauflage dieses Buches ermöglicht haben.

Dem Team der Edition Wortschatz für die angenehme, engagierte und kompetente Zusammenarbeit bei der Realisierung dieses Buches.

Susi, danke für deine Liebe! Danke, dass ich meinen Lebensund Glaubensweg mit dir teilen darf.

Literaturverzeichnis

Carlo Carretto, Denn du bist mein Vater – Bekenntnis eines Lebens. Leipzig 1980 (Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau)

Carlo Carretto, In deiner Stadt ist deine Wüste – geistliche Erfahrungen. Freiburg im Breisgau 1978

Carlo Carretto, Und doch ist alles gut – Zeugnis des Vertrauens. Freiburg im Breisgau 1988 (Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau)

Carlo Carretto, Wo der Dornbusch brennt – Lebenswissen aus der Wüste. Freiburg im Breisgau 2001

Henri J. M. Nouwen, Die innere Stimme der Liebe – Aus der Tiefe der Angst zu neuem Vertrauen. Freiburg im Breisgau 2016

Henri J. M. Nouwen, Was mir am Herzen liegt – Meditationen.

4. Auflage 1998, S. 34 – zitiert aus: Henri J. M. Nouwen (herausgegeben von Franz Johna), Weihnachten mit Henri Nouwen –Texte für alle Tage der Advents- und Weihnachtszeit. Freiburg im Breisgau 2000, S. 44

Mutter Teresa, „Jesus ist mein Alles in Allem“ – Eine Novene zur seligen Teresa von Kalkutta. Tijuana, Mexiko 2004

Mutter Teresa, Komm, sei mein Licht. München 2007

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.