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LESE PROBE

Benjamin Gies Zur Ruhe kommen vor Gott

Impulse für den Alltag

Druck und Bindung des vorliegenden Buches erfolgten in Deutschland

www.fsc.org MIX

Papier aus verantwortungsvollen Quellen FSC® C083411

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der folgenden Übersetzung entnommen: Hoffnung für alle 2015. Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc. Weitere verwendete Übersetzungen:

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung (LUT), 1984 sowie revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Schlachter 2000. Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson Umschlagabbildungen: Sakher Belouadah, unsplash.com (vorne), Firdaus Ramadhan, unsplash.com (hinten)

Satz, Korrektorat und Herstellung: Edition Wortschatz © 2023 Benjamin Gies

Edition Wortschatz Neudorf bei Luhe ISBN 978-3-910955-03-5, Bestell-Nr. 588 903 Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Autors www.edition-wortschatz.de

Inhalt

6. PSALM

13. PASSIONSTEXTE

14.

Vorwort

In meinem lauten und mit Informationen überfluteten Alltag brauche ich Momente der Stille: nicht dass sie lautlos sind, aber raus aus dem steten Fluss und am Ufer eine Pause machen, innehalten.

Da ist dieses Buch eine gute Hilfe. Beim Lesen ploppt keine Nachricht auf, informiert keine E-Mail über neue Aufgaben, sondern ich kann mich auf das Lesen und Nachdenken konzentrieren.

Ausgehend von Bibeltexten, hilft dir dieses Buch, ins Gespräch mit Jesus zu kommen, ins Gebet. Die kurzen hinführenden Texte helfen, dein Leben mit Jesus zu betrachten und in Anspruch zu nehmen, was Jesus dir anbietet. Von Vergebung über Zuspruch bis zum Ansporn ist alles dabei. Es führt vom Allgemeinen ins Persönliche und unterstützt dich sehr gut dabei, konkret zu werden.

Nimm Platz am Ufer deines Lebensflusses, egal ob morgens, mittags oder abends. Eine Pause, Zeit der Stille, die zu dir passt. Für mich war dies lange morgens, in der Ruhe vor dem Tag, bis die Kinder diese Zeit „gekapert“ haben. Nun habe ich diese Auszeit in der Pause am Vormittag gefunden.

Danke, Benny, für diese Anleitung, in die Stille vor Gott – ins Gespräch mit Jesus – zu kommen und dem Dreieinigen zu begegnen.

Detlef Schröder Präses der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland KdöR

1. MATTHÄUS 5,1–12

Glücklich ist, wer …

Sich sammeln

Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger versammelten sich um ihn. Dann begann er, sie mit den folgenden Worten zu lehren … Matthäus 5,1–2

Jesus hat dir etwas zu sagen. So, wie er damals das Bedürfnis hatte, Menschen um sich zu sammeln, ihnen Gottes Wort mitzuteilen, sie zu stärken – aber auch zu korrigieren, wenn sie auf einem Weg waren, der für sie ungesund war –, so hat er

dieses Bedürfnis auch heute noch. Unglaublich viel ringt um deine Aufmerksamkeit: die Arbeit, die Familie, die medialen Informationen. Du hörst so vieles, du sammelst dich um diese Dinge. Sie nehmen dich ein.

Doch nun ist es wichtig, dich um den zu sammeln, der deinem Leben Richtung gibt; der mehr als jeder andere weiß, was du brauchst, wie es dir geht, wo du Korrektur benötigst. Jesus gibt dir ein Wort für diesen Tag. In seiner Nähe erlebst du Veränderung. Du weißt plötzlich, wie du reagieren sollst, bekommst Weisheit und Kraft für den Alltag.

Sammle dich um Jesus. Er hat etwas für dich.

Gebet: Herr, gib du mir Mut, mich hinzusetzen und dir zuzuhören. So vieles nimmt mich ein: Gedanken, Menschen, Aufgaben. Du sollst meine Priorität sein.

Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört sein himmlisches Reich. Matthäus 5,3

Was? Wie? Ich dachte, man müsste vor Gott gut dastehen: die geistlichen Taschen voller guter Werke! Gott soll doch sehen und sagen können, dass ich viel kann, Gutes zu bringen habe. Er soll stolz auf mich sein.

Kennst du solche Gedanken? Gut dastehen vor Gott, indem man viel vorzuweisen hat. Jesus sagt, was wirklich vor Gott zählt und was einen Menschen letztlich ins Reich Gottes, in den Himmel, bringt. Seine Antwort: geistliche Armut! Ja, du hast richtig gelesen. Natürlich freut er sich, wenn dir etwas gelingt, wenn dein Leben geistliche Frucht trägt, wenn Liebe, Freude und Friede in deinem Leben wachsen. Aber am wichtigsten ist es ihm, wenn du zu ihm kommst und sagst: Ich brauche dich, denn ich schaffe es nicht alleine.

Gott braucht keine Helden, die vor ihm stehen und damit glänzen, wie toll sie sind. Er braucht deinen Hilferuf: „Sei mir gnädig“, dann hilft er dir!

Gebet: Danke, dass du mich annimmst. Danke, dass ich nichts leisten muss vor dir. Danke, dass ich sagen darf: Ich schaffe es nicht alleine – und du dann gerne hilfst!

Traurig?

Glücklich zu preisen sind die, die trauern; denn sie werden getröstet werden. Matthäus 5,4

Trauer ist ein Gefühl, das nicht einfach weggedrückt und ganz schnell überwunden werden muss. Sie gehört zum Leben. Trauer setzt ein, wenn Dinge bei mir oder bei anderen geschehen, die ungerecht oder hart sind. Vielleicht erlebst du gerade etwas Schweres und es ist eine gewisse Traurigkeit in dir gewachsen.

Das darfst du Jesus bringen. Er hält deine Warum?-Fragen aus. Er weiß genau, wie es dir geht. Teile es mit ihm, denn „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. Jesus verspricht dem Freude, der jetzt Trauer erlebt, denn er wird Gottes Trost erfahren. Gott wird in dein Leiden eingreifen. Wie genau? Wenn ich das wüsste, würde ich es dir sagen. Aber überlass es doch Gott. Er weiß, was er tun wird, wie er dir begegnet und welche Hilfe die beste für dich ist. Wenn du sein Kind bist, wird er dich in seinen Arm nehmen und mit dem versorgen, was du brauchst. Sein Trost ist bereits vorbereitet – er gibt ihn dir gern!

Gebet: Herr, diese Sache macht mich traurig:

Danke, dass du mir deinen Trost versprochen hast. Erfülle mich heute damit!

Shalom = Friede

Glücklich sind, die auf Frieden bedacht sind (die Sanftmütigen), denn sie werden die ganze Erde besitzen. Matthäus 5,5

Die Bibel sagt, dass Frieden etwas ist, dem man nachjagen muss. Das heißt, dass er ganz offensichtlich schneller weg ist, als uns lieb ist. Und wir sind aufgefordert, ihm hinterherzulaufen, ihn zu packen und wieder ins Leben zu integrieren. Eine Möglichkeit, Frieden zu bekommen, ist, dem anderen zu vergeben. Wenn du sauer bist, dann läuft der Friede weg. Du willst schimpfen, jemanden beleidigen, dich wehren. Aber stell dir vor, du entscheidest dich, zu vergeben, obwohl der andere dir Böses getan hat. Dann hast du den Frieden eingefangen.

Eine andere Möglichkeit ist es, sanfte Worte zu wählen. Ich kenne das gut, wenn ein Wort das andere gibt. Es wird hitzig. Die Stimmen lauter. Ich will gewinnen, deshalb hole ich verbal aus.

Eine sanfte Antwort stillt den Zorn“ (Sprüche 15,1), sagt die Bibel. Besinne ich mich darauf, habe ich den Frieden eingefangen. Dem Frieden hinterherzulaufen, ist anstrengend. Aber es lohnt sich!

Shalom – Friede sei mit dir!

Gebet: Herr, ich rege mich gerade furchtbar auf über:

Aber du hast mir vergeben, darum möchte ich das auch tun. Gib mir die Kraft, zu vergeben! (Epheser 4,32)

Gott gefallen

Glücklich sind, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, denn sie sollen satt werden. Matthäus 5,6

Was bedeutet Gerechtigkeit an dieser Stelle? Es bedeutet, den Wunsch zu haben, richtig zu sein vor Gott. Der Mensch setzt alles dran (sofern er glaubt, dass es einen Gott gibt), diesem zu gefallen. Er verspricht ihm, besser zu werden, zu spenden, netter zu seinen Mitmenschen zu sein, mehr zu beten, in der Bibel zu lesen … Er möchte, dass Gott gut von ihm denkt. Er hat Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit Gottes. Vielleicht bist auch du in solch einem Hamsterrad des Gott gefallen Wollens? Du gibst dir Mühe und willst gut dastehen vor ihm?

Lass dir gesagt sein: Kein Mensch kann durch eigene Anstrengung ihm gefallen. Denn wir sind mal so und mal anders. Aber

Jesus kam, starb für deine Schuld, kam in dein Leben und er macht dich richtig vor Gott. Er gibt dir seinen Geist und sein Wesen. Du wirst satt an Gerechtigkeit. Nicht weil du dich so anstrengst, sondern weil Jesus in dir lebt und wirkt. Er macht dich gerecht –richtig vor Gott!

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du für mich gestorben bist. Durch deinen Tod am Kreuz, durch die Vergebung meiner Schuld, hast du mich richtig gemacht. Ich fühle das nicht immer, aber ich möchte es glauben. Danke dafür!

BarmHERZigkeit

Glücklich sind, die Barmherzigkeit üben, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. Matthäus 5,7

Jeder Tag birgt in sich viele Möglichkeiten, Barmherzigkeit zu üben. Da hat dich jemand verletzt. Seine Worte waren hart, ungerecht und gemein. Und nun kommt er, entschuldigt sich und du kannst BarmHERZigkeit üben, indem du ihm die Schuld erlässt.

Oder du spürst in deinem Herzen den Impuls, eine bestimmte Person zu kontaktieren und dich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Du schiebst diesen Gedanken immer weiter, weil du eigentlich keine Zeit hast. Aber dann nimmst du sie dir, fragst nach, kümmerst dich und tust so dem anderen wohl. Du hast HERZ gezeigt – du warst barmherzig.

Da ist jemand, der möchte mit dir Zeit verbringen, braucht ein Gespräch. Du hast eigentlich keine Lust. Du weißt aber, dass du dem anderen eine Freude machen würdest, wenn du auf ihn eingehst. Du überwindest dich, nimmst dir die Zeit, gehst auf den anderen ein – du übst BarmHERZigkeit.

Lass dir heute von Jesus zeigen, wo es dran ist, Barmherzigkeit zu leben.

Gebet: Herr, manchmal fällt es mir schwer, barmherzig zu sein. Ich bin sauer oder zu sehr mit mir beschäftigt. Danke, dass du mich mit deiner Barmherzigkeit füllst. Ich möchte sie heute weitergeben.

Dusche

Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. Matthäus 5,8

Wer wird Gott einmal sehen dürfen? Wer kommt in den Himmel? Nicht die, die Gott viel versprechen. Auch nicht die, die viel leisten und Gott beeindrucken möchten. Die, die ein reines Herz haben. Wie bekommt man ein solches? Täglich wird dein Herz beschmutzt. Da sind schlechte Gedanken über andere Menschen. Negative, verletzende Worte aus deinem Mund treffen den anderen. Da sind Charakterzüge in dir, die verletzend sind, Menschen und Gott nicht gefallen.

Keiner hat automatisch ein reines Herz. Aber die Bibel spricht dir zu: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1. Johannes 1,9). Bekennen, dass du schuldig bist, und ihn bitten, dass er dir vergibt – das ist die Dusche, die dein Herz rein macht und dich Gott sehen lässt. Bist du schuldig geworden? Mit Worten oder Taten? Komm zu Jesus. Lass dich reinigen!

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mir in Jesus vergeben hast. Mein Herz ist an dieser Stelle schmutzig:

Vergib mir, wasch mich rein und erneuere mich.

Über den Autor

Benjamin Gies wurde 1979 in Schwelm im Bergischen Land geboren. Nach einer ersten Ausbildung zum Erzieher studierte er am Bibelseminar Wuppertal und wurde dann Pastor im Gemeindeverband Evangelische Gesellschaft für Deutschland (EGfD).

2001 heiratete er Daniela, gemeinsam haben sie drei Töchter. Die erste Dienststelle erlebte das Pastorenehepaar in Bochum.

Hier brachten zwei Gemeinden ganz unterschiedliche Herausforderungen mit sich: Benjamin und Daniela erlebten klassische Gemeindearbeit, aber auch die Wiederbelebung einer Gemeinde, die dem Aussterben recht nahe gekommen war.

Heute lebt Benjamin mit seiner Familie am linken Niederrhein. Er ist Pastor, liebt es zu predigen und Menschen in ihrem Glauben zu stärken. Gerade in den letzten Jahren ist ihm das Thema Ruhe finden in der Gegenwart Gottes ganz neu wichtig geworden.

2022 erschien sein erstes Buch Impulse zum Auftanken – Gott beschenkt dich mit Gutem mit kurzen Andachten (das inzwischen vergriffen ist).

Dank

Ich möchte all denjenigen danken, die geholfen haben, dass dieses Buchprojekt umgesetzt werden konnte. Danke für so manche guten Ratschläge, für kreative Ideen und kleine und große Spenden.

Ein besonderer Dank gilt den zwei wichtigsten Personen in meinem Leben:

Danke Danny! Du glaubst an mich, hältst mir den Rücken frei und ermutigst mich dazu, das umzusetzen, was Jesus mir aufs Herz legt. Du bist eine großartige Frau und ich bin stolz, dass ich dein Mann sein darf!

Danke Jesus! Du bist der, der mich liebt, der mich erlöst hat, der mich aushält und hält. Wegen dir ist dieses Buch entstanden. Nutze es bitte und sprich in das Leben von Menschen!

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