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Die englischsprachige Originalausgabe erschien im Verlag Whitaker House unter dem Titel Smith Wigglesworth on Healing © 1999 by Whitaker House. Originally published in English under the title: Smith Wigglesworth on Healing published by Whitaker House, 1030 Hunt Valley Circle, New Kensington, PA 15068, USA. All rights reserved.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Schlachter Bibelübersetzung entnommen. Bibeltext der Schlachter, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Alle Rechte vorbehalten. Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen und Ergänzungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibel zitaten wurden vom Autor vorgenommen.

elb Revidierte Elberfelder Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten. eü Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Kath. Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. kjv King James Version.

lut Lutherbibel, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart. nlb Neues Leben Bibel, © 2017 SCM R.Brockhaus, Witten.

Umschlaggestaltung: Whitaker House

Corporate Design: spoon design, Olaf Johannson

Übersetzung: Gabriele Kohlmann

Korrektorat: Th ilo Niepel

Satz: Grace today Verlag

Druck: CPI Clausen & Bosse, Birkstraße 10, 25917 Leck

Printed in Germany

1. Auflage 2025

© 2024 Grace today Verlag, 63679 Schotten, Deutschland, mail@gracetoday.de

Paperback: ISBN 978-3-95933-296-5, Bestellnummer 372296

E-Book: ISBN 978-3-95933-297-2, Bestellnummer 372297

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

www.gracetoday.de

INHALT

5. Trau dich, Gott zu glauben! Und dann befiehl!

6.

7.

8.

22. »Ist jemand krank?«

25.

EINFÜHRUNG

Eine Begegnung mit Smith Wigglesworth war ein unvergessliches Erlebnis. Das scheint die allgemeine Reaktion all derer zu sein, die ihn kannten oder ihn predigen hörten. Smith Wigglesworth war ein einfacher, jedoch bemerkenswerter Mann, der von unserem außergewöhnlichen Gott auf außergewöhnliche Weise gebraucht wurde. Er hatte einen ansteckenden und inspirierenden Glauben. Unter seinem Dienst wurden Tausende von Menschen errettet, fanden zu einem tieferen Glauben an Christus, empfi ngen die Taufe im Heiligen Geist und wurden auf übernatürliche Weise geheilt. Die Kraft, die zu solchen Ergebnissen führte, lag in der Gegenwart des Heiligen Geistes, von dem Smith Wigglesworth erfüllt war und der ihn dazu gebrauchte, den Menschen auf der ganzen Welt die gute Nachricht des Evangeliums zu bringen. Wigglesworth gab Gott die Ehre für alles, was durch seinen Dienst zustande kam, und er wollte, dass die Menschen sein Wirken nur in diesem Zusammenhang verstehen, denn sein einziger Wunsch war es, dass die Menschen Jesus und nicht ihn selbst sehen würden.

Smith Wigglesworth wurde 1859 in England geboren. Unmittelbar nach seiner Bekehrung im Kindesalter lag ihm das Heil anderer am Herzen und er gewann Menschen für Christus, darunter auch seine eigene Mutter. Dennoch konnte er sich als junger Mann nicht gut genug ausdrücken, um in der Kirche ein Zeugnis abzulegen, geschweige denn eine Predigt zu halten. Wigglesworth sagte, dass seine Mutter die gleichen Ausdrucksschwierigkeiten gehabt habe wie er. Diese Eigenschaft der Familie und die Tatsache, dass er keine formale Ausbildung hatte, weil er im Alter von sieben Jahren

Im Jahr 1882 heiratete er Polly Featherstone, eine temperamentvolle junge Frau, die Gott liebte und eine Gabe für das Predigen und Evangelisieren besaß. Sie war es, die ihm das Lesen beibrachte und die seine engste Vertraute und wichtigste Unterstützerin wurde. Beide hatten tiefes Mitgefühl für die Armen und Bedürft igen in ihrer Heimatstadt, und so eröff neten sie eine Missionsstation, in der Polly predigte. Besonders bezeichnend ist, dass Menschen auf wundersame Weise geheilt wurden, wenn Wigglesworth für sie betete.

Im Jahr 1907 änderten sich Wigglesworths Lebensumstände dramatisch, als er im Alter von achtundvierzig Jahren im Heiligen Geist getauft wurde. Plötzlich hatte er eine neue Kraft, die ihn zum Predigen befähigte, und selbst seine Frau war über die Verwandlung erstaunt. Dies war der Beginn eines weltweiten Evangelisations- und Heilungsdienstes, der Tausende erreichte. Wigglesworth diente schließlich in den Vereinigten Staaten, Australien, Südafrika und in ganz Europa. Sein Dienst dauerte bis zu seinem Tod im Jahr 1947 an.

Mehrere Schwerpunkte in Smith Wigglesworths Leben und Wirken waren charakteristisch für ihn: ein echtes, tiefes Mitgefühl für unerlöste und kranke Menschen; ein unerschütterlicher Glaube an das Wort Gottes; der Wunsch, dass Christus zunehme und er selbst abnehme (Joh 3,30); die Überzeugung, dass er dazu berufen war, Menschen zu ermahnen, größeren Glauben und tieferes Vertrauen in Gott zu entwickeln; die Betonung der Taufe im Heiligen Geist und der Manifestation der Geistesgaben wie in

Smith Wigglesworth über Heilung bereits zwölf Stunden am Tag arbeitete, um die Familie zu unterstützen, trugen zu Wigglesworths unbeholfenem Sprachstil bei. Er wurde Klempner von Beruf, widmete sich aber weiterhin der Aufgabe, viele Menschen auf einer persönlichen Ebene für Christus zu gewinnen.

der Gemeinde zur Zeit der Apostel; und die Überzeugung, dass jede Person vollständige Heilung von jeglicher Krankheit erfahren kann.

Smith Wigglesworth wurde »der Apostel des Glaubens« genannt, weil absolutes Vertrauen in Gott ein ständiges Thema sowohl in seinem Leben als auch in seinen Botschaften war. In seinen Versammlungen zitierte er Passagen aus dem Wort Gottes und leitete lebhaften Gesang an, um den Glauben der Menschen zu stärken und sie zu ermutigen, nach diesem Glauben zu handeln. Er betonte den Glauben an die Tatsache, dass Gott das Unmögliche zu tun vermag. Er hatte großes Vertrauen in Gottes Wirken, und Gott tat große Dinge durch ihn.

Wigglesworths unorthodoxe Methoden wurden oft in Frage gestellt. Als Mensch war Wigglesworth Berichten zufolge zuvorkommend, freundlich und sanft. Er wurde jedoch energisch, wenn er es mit dem Teufel zu tun hatte, von dem er glaubte, dass er alle Krankheiten verursache. Wigglesworth sagte, er rede aus dem Grund so unumwunden und gehe deshalb so energisch mit den Menschen um, weil er wisse, dass er ihre Aufmerksamkeit bekommen müsse, damit sie sich auf Gott konzentrieren könnten. Er war zudem so voller Zorn auf den Teufel und die Krankheit, dass er mit scheinbar großer Härte vorging. Wenn er für die Heilung von Menschen betete, schlug oder boxte er oft genau auf die Stelle, wo sich das Problem oder die Krankheit befand. Doch niemand wurde durch diese ungewöhnliche Behandlung verletzt. Stattdessen wurden die Leute auf bemerkenswerte Weise geheilt. Als er gefragt wurde, warum er die Menschen auf solche Weise behandle, sagte er, er schlage nicht die Menschen, sondern den Teufel. Er war der Meinung, dass man Satan niemals sanft behandeln oder ihm etwas durchgehen lassen sollte. Berichten zufolge wurden etwa zwanzig Menschen von den Toten auferweckt, nachdem er

Obwohl Wigglesworth an vollständige Heilung glaubte, wurde er mit Krankheiten und Todesfällen konfrontiert, die für ihn schwer zu verstehen waren. Dazu gehörten der Tod seiner Frau und der seines Sohnes, die lebenslange Taubheit seiner Tochter und seine eigenen Kämpfe mit Nierensteinen und Ischiasbeschwerden. Er erschien oft widersprüchlich: mitfühlend, aber energisch; schonungslos, jedoch sanft; ein gut gekleideter Gentleman, dessen Ausdrucksweise oft ungrammatisch oder verwirrend war. Doch er liebte Gott mit seinem ganzen Wesen, er war Gott und dessen Wort treu ergeben, und er blieb immer so lange dran, bis er Gottes Wirken im Leben derer sah, die ihn brauchten.

Im Jahr 1936 prophezeite Smith Wigglesworth das, was wir heute als charismatische Bewegung kennen. Er sagte präzise voraus, dass die etablierten Konfessionen eine Erweckung und die Gaben des Geistes in einer Weise erleben würden, die sogar die Pfi ngstbewegung übertreffen werde. Wigglesworth erlebte diese Erneuerung nicht mehr, doch als Evangelist und Prophet mit einem bemerkenswerten Heilungsdienst hatte er einen enormen Einfluss sowohl auf die Pfi ngst- als auch auf die charismatische Bewegung, und sein Beispiel und sein Einfluss auf die Gläubigen sind bis heute spürbar.

Ohne die Kraft Gottes, die so offenkundig in seinem Leben und Dienst vorhanden war, würden wir vielleicht keine Abschriften seiner Predigten lesen, denn seine gesprochenen Botschaften waren oft unzusammenhängend und schwer verständlich. Dennoch

Smith Wigglesworth über Heilung für sie gebetet hatte. Wigglesworth selbst wurde von Blinddarmentzündung und Nierensteinen geheilt, woraufhin er in seinem Wesen etwas milder wurde und sanfter mit denen umging, die mit der Bitte um Heilungsgebet zu ihm kamen. Seine schroffe Art zu dienen kann darauf zurückgeführt werden, dass er seine Berufung sehr ernst nahm und immer schnell zur Sache kam.

schimmern in ihnen wahre Juwelen geistlicher Einsicht durch, und zwar aufgrund der Offenbarung, die er durch den Heiligen Geist erhielt. Sein Leben der völligen Hingabe und sein tiefer Glaube an Gott sowie sein Vertrauen auf den Heiligen Geist waren es, die seine Botschaften mit der lebensverändernde Kraft Gottes füllten.

Bei der Lektüre dieses Buches ist es wichtig, daran zu denken, dass Wigglesworths Werke eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten umfassen, von den frühen 1900ern bis zu den 1940ern. Ursprünglich wurden sie als gesprochene und nicht als geschriebene Botschaften präsentiert und haben daher zwangsläufig etwas von dem Flair eines Gottesdienstes oder einer Gebetsversammlung. Einige der Botschaften waren Bibelstudien, die Wigglesworth auf verschiedenen Konferenzen leitete. Bei seinen Zusammenkünften redete er oft in neuen Sprachen und gab die Auslegung, und diese Botschaften wurden ebenfalls mit aufgenommen. Aufgrund von Wigglesworths einzigartigem Stil wurden die Predigten und Bibelstudien in diesem Buch im Interesse der Verständlichkeit redigiert, und altertümliche Formulierungen, die dem heutigen Leser ungewohnt wären, wurden aktualisiert. Abschließend bleibt allen Lesern zu wünschen, dass sie Smith Wigglesworths völliges Vertrauen und seinen unerschütterlichen Glauben an Gott in diesem Buch wahrnehmen werden und sich einen seiner Lieblingssprüche zu Herzen nehmen: »Glaube nur!«

Die Macht des Namens

Alle Dinge sind möglich durch den Namen Jesu (Mt 19,26). »Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beugt« (Phil 2,9–10 elb). Der Name Jesu hat die Macht, alles in der Welt zu überwinden. Ich freue mich auf eine wunderbare Einheit durch den Namen Jesus. »Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!« (Apg 4,12).

Den

Namen Jesu aussprechen

Ich möchte euch die Kraft, die Wirksamkeit und die Herrlichkeit dieses Namens nahebringen. Sechs Leute gingen in das Haus eines kranken Mannes, um für ihn zu beten. Dieser Mann war ein leitendes Mitglied der Episkopalkirche und lag völlig hilflos in seinem Bett. Er hatte ein kleines Traktat über Heilung gelesen und von Menschen gehört, die für Kranke beten. Also schickte er nach diesen Freunden, von denen er dachte, sie könnten »das Gebet des Glaubens« (Jak 5,15) beten. Er wurde im Sinne von Jakobus 5,14 gesalbt, doch weil sich die Heilung nicht sofort zeigte, weinte er bitterlich. Die sechs Personen verließen den Raum, etwas niedergeschlagen angesichts der Tatsache, dass der Mann in unverändertem Zustand dalag.

Als sie draußen waren, sagte einer der sechs: »Es gibt eine Sache, die wir hätten tun können. Ich wünschte, ihr würdet alle mit mir zurückgehen und es ausprobieren.« Also gingen sie alle zurück und setzten sich im Kreis zusammen. Dieser erste Bruder sagte dann: »Lasst uns den Namen Jesu flüstern.« Als sie diesen kostbaren Namen flüsterten, schien zunächst nichts zu geschehen. Doch während sie weiter »Jesus! Jesus! Jesus!« flüsterten, begann die Kraft zu fallen. Als sie merkten, dass Gott zu wirken begann, nahmen ihr Glaube und ihre Freude zu und sie flüsterten den Namen immer lauter und lauter. Daraufh in erhob sich der Mann von seinem Bett und kleidete sich an. Das Geheimnis war folgendes: Diese sechs Menschen hatten ihren Blick von dem kranken Mann gelöst und waren vom Herrn Jesus selbst ergriffen. Ihr Glaube erfasste die Macht in seinem Namen. Oh, wenn die Menschen nur die Macht und Kraft in diesem Namen zu schätzen wüssten – wer weiß, was dann geschehen würde.

Ich weiß, dass wir durch seinen Namen und durch die Macht seines Namens Zugang zu Gott haben. Das Antlitz Jesu selbst erfüllt diesen ganzen Ort mit Herrlichkeit. Überall auf der Welt gibt es Menschen, die diesen Namen verherrlichen, und oh, welche Freude ist es für mich, ihn auszusprechen.

Die Auferweckung von Lazarus

Eines Tages stieg ich auf einen Berg, um dort zu beten. Ich erlebte einen wundervollen Tag. Der Berg gehörte zu einer der Bergketten von Wales. Ich hatte von einem Mann gehört, der zum Beten auf diesen Berg gegangen war und dem der Geist des Herrn dort so wunderbar begegnete, dass sein Gesicht bei seiner Rückkehr wie das eines Engels leuchtete. Alle im Dorf sprachen darüber. Als ich

auf diesen Berg stieg und den Tag in der Gegenwart des Herrn verbrachte, schien mich seine wunderbare Kraft zu umhüllen, zu durchdringen und zu erfüllen.

Zwei Jahre vor dieser Zeit kamen zwei junge Burschen aus Wales in unser Haus. Es waren ganz gewöhnliche Jungen, die aber sehr eifrig für Gott waren. Sie kamen zu unserer Mission und sahen einige der Werke Gottes. Sie sagten zu mir: »Wir wären nicht überrascht, wenn der Herr dich nach Wales bringt, um unseren Lazarus aufzuerwecken.« Sie erklärten mir, dass der Leiter ihrer Gemeinde ein Mann war, der tagsüber in einer Zinnmine gearbeitet und abends gepredigt hatte, was dazu führte, dass er zusammenbrach und an Tuberkulose erkrankte. Seit vier Jahren war er ein hilfloser Invalide, der mit dem Löffel gefüttert werden musste. Als ich auf diesem Berggipfel stand, wurde ich an das Ereignis der Verklärung Jesu erinnert (Mt 17,1–8), und ich spürte, dass die einzige Absicht des Herrn, uns in seine Herrlichkeit zu führen, darin bestand, uns dafür zu rüsten, im Tal von größerem Nutzen zu sein.

Auslegung einer Sprachenrede: »Der lebendige Gott hat uns zu seinem göttlichen Erbe auserwählt, und er ist es, der uns für unseren Dienst vorbereitet, damit dieser von Gott und nicht von Menschen ausgeht.«

Während ich an jenem Tag auf dem Gipfel dieses Berges war, sagte der Herr zu mir: »Ich möchte, dass du gehst und Lazarus auferweckst.« Ich erzählte dem Bruder, der mich begleitet hatte, davon, und als wir unten im Tal ankamen, schrieb ich eine Postkarte. Darauf stand: »Als ich heute auf dem Berg betete, sagte mir Gott, ich solle hingehen und Lazarus auferwecken.« Ich adressierte die Postkarte an den Mann, dessen Namen mir die beiden Burschen als

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Kontaktperson genannt hatten. Als wir dann den Ort erreichten, gingen wir zu dem Mann, an den ich die Postkarte gerichtet hatte. Er sah mich an und fragte: »Haben Sie mir diese Karte geschickt?« »Ja«, antwortete ich. Er sagte: »Meinen Sie etwa, wir glauben an so etwas? Hier, nehmen Sie sie.« Dann warf er die Karte in meine Richtung.

Der Mann rief einen Bediensteten herbei und befahl ihm: »Nimm diesen Mann mit und zeige ihm seinen Lazarus.« Dann sagte er zu mir: »Sobald Sie ihn sehen, werden Sie bereit sein, nach Hause zurückzukehren. Nichts wird Sie hier mehr halten.« Alles, was er sagte, war vom natürlichen Standpunkt aus gesehen wahr. Dieser Mensch auf seinem Bett war völlig hilflos. Er war nur noch Haut und Knochen. Es schien kein Leben mehr in ihm zu sein. Alles an ihm zeugte von Verfall.

Ich sagte zu ihm: »Wirst du laut jauchzen? Du erinnerst dich, dass das Volk in Jericho gejubelt hat, als die Mauern noch standen. Gott hat einen ähnlichen Sieg für dich, wenn du nur glauben wirst.« Doch ich konnte ihn nicht dazu bewegen, zu glauben. Er hatte nicht den kleinsten Funken Glauben. Er hatte sich dafür entschieden, gar nichts mehr zu haben.

Es ist ein Segen zu erfahren, dass Gottes Wort niemals scheitern kann. Hört niemals auf menschliche Pläne. Gott kann mächtig wirken, wenn man trotz menschlicher Entmutigung vertrauensvoll an ihm festhält. Als ich zu dem Mann zurückkam, dem ich die Postkarte geschickt hatte, fragte er: »Sind Sie jetzt bereit zu gehen?« Ich antwortete: »Was ich sehe, bewegt mich nicht. Ich werde nur von dem bewegt, was ich glaube. Ich weiß dies: Kein Mensch, der glaubt, schaut auf die Umstände. Kein Mensch verlässt sich auf seine Gefühle, wenn er glaubt. Der Mensch, der Gott glaubt, bekommt, worum er bittet. Jeder Mensch, der in den pfingstlichen Zustand kommt, kann angesichts aller Umstände lachen und Gott vertrauen.«

Etwas an der Pfi ngstbewegung ist anders als alles andere in der Welt. Der pfi ngstliche Glaube weiß, dass Gott eine Realität ist. Wo immer der Heilige Geist freie Bahn hat, werden sich die Gaben des Geistes manifestieren. Dort, wo sich diese Gaben nie manifestieren, halte ich seine Anwesenheit für fraglich. Pfi ngstler sind für alles andere als Pfingstversammlungen nicht mehr zu begeistern. Wir wollen nichts von den Unterhaltungsprogrammen, die andere Kirchen anbieten. Wenn Gott auf den Plan tritt, wird er selbst zu unserem Gastgeber. Wir werden vom König der Könige und Herrn der Herren empfangen! Oh, das ist so wunderbar.

In diesem walisischen Dorf herrschten schwierige Bedingungen und es schien unmöglich, die Menschen zum Glauben zu bewegen. »Bereit, nach Hause aufzubrechen?«, wurde ich gefragt. Doch ein Mann und eine Frau dort baten uns, mitzukommen und bei ihnen zu bleiben. Ich sagte zu den Leuten: »Ich würde gern wissen, wie viele von euch beten können.« Keiner wollte beten. Ich fragte, ob sich sieben Leute bereit erklären würden, für die Befreiung dieses armen Mannes zu beten. Ich sagte zu unseren beiden Gastgebern: »Ich zähle auf euch zwei, und dann sind da noch mein Freund und ich. Wir brauchen also noch drei weitere Personen.« Ich sagte den Leuten, dass ich darauf vertraute, dass einige von ihnen ihr Privileg erkennen und am Morgen zu uns kommen würden, um mit uns für die Auferweckung des Lazarus zu beten. Es ist nicht gut, sich von menschlichen Meinungen leiten zu lassen. Wenn Gott etwas sagt, muss man es glauben.

Ich erklärte den Leuten, dass ich an jenem Abend nichts mehr essen würde. Als ich zu Bett ging, schien es, als versuche der Teufel, mir das Gleiche anzutun, was er dem armen Mann auf dem Krankenbett angetan hatte. Als ich mitten in der Nacht aufwachte, hatte ich Husten und war so schwach wie ein Tuberkulosekranker. Ich rollte mich aus dem Bett auf den Boden und schrie zu Gott, er

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möge mich aus der Gewalt des Teufels befreien. Ich schrie so laut, dass es gereicht hätte, um alle im Haus zu wecken, doch niemand ließ sich stören. Gott gab den Sieg und ich legte mich wieder ins Bett, und zwar so frei, wie ich es zuvor schon die ganze Zeit über gewesen war. Um fünf Uhr weckte mich der Herr und sagte zu mir: »Brich das Brot nicht, bevor du es nicht an meinem Tisch gebrochen hast.« Um sechs Uhr gab er mir dieses Wort: »Und ich werde ihn auferwecken« (Joh 6,40). Ich stieß meinen Reisegefährten, der im selben Zimmer schlief, mit dem Ellbogen an. Er sagte nur: »Uff !« Ich stieß ihn erneut an und sagte: »Hörst du? Der Herr sagt, dass er ihn auferwecken werde.«

Um acht Uhr boten mir unsere Gastgeber eine kleine Erfrischung an. Für mich aber waren Gebet und Fasten die größte Freude, und so wird man es immer empfi nden, wenn man von Gott geführt wird. Als wir zu dem Haus gingen, in dem dieser Lazarus wohnte, waren wir insgesamt acht Personen. Niemand kann mir weismachen, dass Gott Gebete nicht immer erhört. Und dabei legt er immer noch eins drauf. Er gibt immer »mehr … als wir bitten oder verstehen« (Eph 3,20).

Ich werde nie vergessen, wie die Kraft Gottes auf uns fiel, als wir das Zimmer dieses kranken Mannes betraten. Oh, es war herrlich! Als wir einen Kreis um das Bett bildeten, bat ich einen Bruder, die Hand des kranken Mannes auf der einen Seite zu halten, während ich seine andere Hand hielt, dann fassten wir jeweils die Hand der neben uns stehenden Person, bis sich alle an den Händen hielten. Ich sagte: »Wir werden nicht beten, wir werden nur den Namen Jesu aussprechen.« Wir knieten uns alle hin und flüsterten immer wieder dieses eine Wort: »Jesus! Jesus! Jesus!« Die Kraft Gottes fiel, und dann hob sie sich wieder. Fünfmal fiel die Kraft Gottes, und dann blieb sie. Doch der Mann im Bett blieb davon unberührt. Zwei Jahre zuvor war jemand gekommen und hatte versucht, ihn

Ein sechstes Mal fiel die Kraft , und die Lippen des Kranken begannen sich zu bewegen und Tränen fi ngen an zu fl ießen. Ich sagte zu ihm: »Die Kraft Gottes ist hier; es liegt an dir, sie anzunehmen.« Er sagte: »Ich war verbittert in meinem Herzen, und ich weiß, dass ich den Geist Gottes betrübt habe. Hier bin ich, hilflos. Ich kann meine Hände nicht heben und nicht einmal einen Löffel zum Mund führen.« Ich sagte: »Tue Buße, und Gott wird dich erhören.«

Er tat Buße und rief: »O Gott, lass dies zu deiner Ehre sein.« Als er dies sagte, ging die Kraft des Herrn durch ihn hindurch.

Ich habe den Herrn gebeten, mich diese Geschichte nie anders erzählen zu lassen, als sie sich zugetragen hat, denn ich weiß, dass Gott Übertreibungen niemals segnen kann. Als wir also erneut »Jesus! Jesus! Jesus!« sagten, bebte das Bett, und der Mann bebte ebenfalls. Ich sagte zu den Anwesenden: »Ihr könnt jetzt alle nach unten gehen. Das geschieht allein durch Gott. Ich werde ihm nicht assistieren.« Ich saß da und sah zu, wie der Mann aufstand und sich anzog. Singend priesen wir den Vater, Sohn und Heiligen Geist in einem Loblied, während wir die Treppe hinunterstiegen.

Ich sagte zu dem Mann: »Nun erzähle, was geschehen ist.«

Bald erzählte man sich überall, dass Lazarus auferweckt worden sei. Die Menschen kamen aus Llanelli und dem ganzen Umkreis, um ihn zu sehen und sein Zeugnis zu hören. Gott brachte vielen die Errettung. Direkt da, unter freiem Himmel, erzählte dieser Mann, was Gott getan hatte, und infolgedessen wurden viele überführt und bekehrten sich. All dies geschah durch den Namen Jesu, »durch den Glauben an seinen Namen« (Apg 3,16). Ja, der durch

Smith Wigglesworth über Heilung aufzurichten, und der Teufel hatte den ausbleibenden Erfolg als Mittel benutzt, um Lazarus zu entmutigen. Ich sagte: »Es ist mir egal, was der Teufel sagt. Wenn Gott sagt, dass er dich aufrichten wird, dann muss es so sein. Vergiss alles außer dem, was Gott über Jesus sagt.«

ihn gewirkte Glaube machte diesen kranken Mann vor aller Augen vollkommen gesund. Ein gelähmter Mann wird geheilt

Lesen wir einen Abschnitt aus der Apostelgeschichte:

Petrus und Johannes gingen aber miteinander in den Tempel hinauf um die neunte Stunde, da man zu beten pflegte. Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels hinsetzte, die man »die Schöne« nennt, damit er ein Almosen erbitten konnte von denen, die in den Tempel hineingingen. Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen. Da blickte ihn Petrus zusammen mit Johannes an und sprach: Sieh uns an! Er aber achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. Da sprach Petrus:

Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest, und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott. Und alles Volk sah, wie er umherging und Gott lobte. Und sie erkannten auch, dass er derjenige war, der um des Almosens willen an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was mit ihm geschehen war. Da sich aber der geheilte Lahme zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunen bei ihnen zusammen in der sogenannten Halle Salomos.

Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Ihr Männer von Israel, weshalb verwundert ihr euch darüber, oder weshalb blickt ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser umhergeht? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte. Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde; den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen. Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht, den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn [gewirkte] Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen. — Apostelgeschichte 3,1–16

Petrus und Johannes waren menschlich machtlos und ungebildet. Sie hatten keine Hochschulausbildung; alles, was sie hatten, war eine gewisse Schulung im Fischfang. Doch sie waren mit Jesus zusammen gewesen. Sie hatten eine wunderbare Offenbarung über die Macht des Namens Jesu erhalten. Sie hatten das Brot und die Fische ausgeteilt, nachdem Jesus beides vermehrt hatte. Sie hatten mit ihm am Tisch gesessen, und Johannes hatte oft in sein Gesicht geschaut. Jesus hatte Petrus oft mals zurechtweisen müssen, doch er hatte ihm durch all das seine Liebe bekundet. Ja, er liebte Petrus, den Eigensinnigen. Oh, er ist ein liebevoller Erlöser! Auch ich war eigensinnig und starrköpfig. Ich hatte einst ein unbeherrschtes Temperament, doch er war so geduldig. Ich bin hier, um euch zu sagen, dass Jesus und sein wunderbarer Name die Macht haben, jeden zu verwandeln, jeden zu heilen.

Wigglesworth über Heilung

Wenn ihr ihn doch nur als Gottes Lamm sehen würdet, als Gottes geliebten Sohn, auf den »unser aller Schuld« (Jes 53,6) gelegt wurde. Wenn ihr nur sehen würdet, dass Jesus den vollen Preis für unsere Erlösung gezahlt hat, damit wir frei sein können. Dann könntet ihr in das für euch erkaufte Erbe des Heils, des Lebens und der Kraft eintreten.

Armer Petrus und armer Johannes! Sie hatten kein Geld. Ich glaube nicht, dass es in diesem Gebäude eine Person gibt, die so arm ist, wie Petrus und Johannes es waren. Doch sie hatten Glauben; sie hatten die Kraft des Heiligen Geistes; sie hatten Gott. Man kann Gott haben, auch wenn man sonst nichts hat. Selbst wenn man den Charakter verloren hat, kann man trotzdem Gott haben. Ich habe gesehen, wie die schlimmsten Menschen durch die Kraft Gottes gerettet wurden.

Rettung eines Beinahe-Mörders

Als ich eines Tages über den Namen Jesu predigte, war da ein Mann, der an einem Laternenpfahl lehnte und zuhörte. Er brauchte den Laternenpfahl, um sich auf den Beinen halten zu können. Wir hatten unsere Freiluft versammlung beendet, und der Mann lehnte immer noch an dem Laternenpfahl. Ich fragte ihn: »Sind Sie krank?« Er zeigte mir seine Hand, und ich sah, dass er in seinem Mantel einen Dolch mit Silbergriff trug. Er erzählte mir, dass er auf dem Weg zu seiner untreuen Frau gewesen sei, um sie zu töten, doch dann habe er mich über die Macht des Namens Jesu sprechen hören und habe sich nicht mehr losreißen können. Er sagte, dass er sich einfach so hilflos fühle. Ich sagte: »Knien Sie sich hin.« Dort auf dem Platz, wo die Passanten hin und her liefen, wurde er gerettet.

Ich nahm ihn mit zu mir nach Hause und kleidete ihn mit einem neuen Anzug ein. Ich sah, dass in diesem Mann etwas war, das Gott gebrauchen konnte. Am nächsten Morgen sagte er zu mir: »Gott hat mir Jesus offenbart. Ich erkenne, dass alles auf Jesus gelegt worden ist.« Ich lieh ihm etwas Geld, und bald hatte er ein wunderbares kleines Heim geschaffen. Seine ungläubige Frau lebte mit einem anderen Mann zusammen, doch er lud sie ein, in das Zuhause zurückzukehren, das er für sie vorbereitet hatte. Sie kam. Wo vorher Feindschaft und Hass geherrscht hatten, wurde nun die gesamte Situation durch Liebe verändert. Gott machte diesen Mann zu einem Diener, wohin er auch ging. Überall liegt Macht im Namen Jesu. Gott kann »vollkommen erretten« (Hebr 7,25).

Ein unheilbarer Mann geheilt

Mir kommt eine Veranstaltung in Stockholm in den Sinn, an die ich mich immer erinnern werde. Dort gab es ein Heim für unheilbar Kranke, und einer der Patienten wurde zu unserer Zusammenkunft gebracht. Er litt an einer Schüttellähmung und zitterte am ganzen Körper. Er stand vor dreitausend Menschen auf und kam auf das Podium, gestützt von zwei anderen. Die Kraft Gottes fiel auf ihn, als ich ihn im Namen Jesu salbte. In dem Moment, als ich ihn berührte, ließ er seine Krücke fallen und im Namen Jesu begann er, zu gehen. Er lief die Stufen hinunter und um das große Gebäude herum, vor den Augen aller Anwesenden. Es gibt nichts, was unser Gott nicht tun kann. Er wird alles tun, wenn du es wagst zu glauben.

Smith Wigglesworth über Heilung

Er selbst trug unsere Krankheiten

Und er trieb die Geister aus mit einem Wort und heilte alle Kranken, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist, der spricht: »Er hat unsere Gebrechen weggenommen und unsere Krankheiten getragen.«

— Matthäus 8,16–17

Hier haben wir ein wunderbares Wort. Die gesamte Bibel ist wunderbar. Dieses gesegnete Buch bringt so viel Leben, Gesundheit, Frieden und Fülle, dass wir nie mehr arm sein sollten. Dieses Buch ist meine himmlische Bank. Ich fi nde darin alles, was ich brauche. Ich möchte euch zeigen, wie ihr reich sein könnt, damit ihr in allem reich sein möget in Christus Jesus (1Kor 1,5). Er hat für euch »den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit« (Röm 5,17), und durch seine überfließende Gnade »sind alle Dinge möglich« (Mt 19,26). Ich möchte euch aufzeigen, dass ihr eine lebendige Rebe des lebendigen Weinstocks, Christus Jesus, sein könnt und dass es euer Vorrecht ist, genau hier in dieser Welt das zu sein, was er ist. Johannes sagte uns: »Gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt« (1Joh 4,17). Nicht, dass wir aus uns selbst heraus etwas wären, sondern Christus in uns ist unser Alles in Allem.

Der Herr Jesus will uns immer seine Gnade und Liebe zeigen, um uns zu sich zu ziehen. Gott ist gewillt, Dinge zu tun, sein Wort

Ein Aussätziger wird übernatürlich geheilt

Es gibt heute viele Bedürft ige, viele Bedrängte, doch ich denke nicht, dass unter den hier Anwesenden auch nur einer ist, der wenigstens halb so schlimm dran ist wie der Mann in diesem ersten Fall, von dem wir in Matthäus 8 lesen:

Als er [Jesus] aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen! Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein. Und Jesus spricht zu ihm: Sieh zu, dass du es niemand sagst; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und bringe das Opfer dar, das Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis! — Matthäus 8,1–4

Dieser Mann war ein Leprakranker. Ihr mögt an Tuberkulose, Krebs oder anderen Dingen leiden, doch Gott wird euch seine vollkommene Reinigung, seine vollständige Heilung sehen lassen, wenn ihr einen lebendigen Glauben an Christus habt. Er ist ein wunderbarer Jesus.

Diesem Aussätzigen muss von Jesus erzählt worden sein. Wie viel entgeht uns, weil Menschen nicht überall und jedem erzählen, was Jesus auch heute noch tun will. Wahrscheinlich war jemand zu diesem Aussätzigen gekommen und hatte ihm gesagt: »Jesus kann dich heilen.« So war er voller Erwartung, als er den Herrn den

Smith Wigglesworth über Heilung sichtbar zu machen und uns ein Maß der Gedanken unseres Gottes hier und heute erkennen zu lassen.

Oh, Lepra ist eine schreckliche Krankheit! Menschlich gesehen gab es keine Hilfe für ihn, doch Jesus ist nichts zu schwierig. Der Mann rief: »Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen« (Mt 8,2). War Jesus gewillt? Ihr werdet nie erleben, dass Jesus eine Gelegenheit auslässt, Gutes zu tun. Ihr werdet feststellen, dass er immer bereitwilliger zum Handeln ist, als wir ihm überhaupt die Gelegenheit dazu geben. Das Problem ist, dass wir nicht zu ihm kommen; wir bitten ihn nicht um das, was er mehr als bereit ist zu geben.

»Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein« (Mt 8,3). Das gefällt mir. Wenn du dich fest auf ihn verlässt, wirst du nie enttäuscht werden. Das göttliche Leben wird in dich einströmen, und du wirst augenblicklich befreit werden. Dieser Jesus ist auch heute noch derselbe, und er sagt zu dir: »Ich will; sei gereinigt.« Er hat einen überfl ießenden Kelch für dich, eine Fülle des Lebens. Er wird dir in deiner absoluten Hilflosigkeit begegnen. Alle Dinge sind möglich, wenn du nur glaubst (Mk 9,23). Gott hat einen konkreten Plan, der ganz simpel ist: Komm einfach zu Jesus. Du wirst ihn genauso erleben, wie er in der damaligen Zeit war (Hebr 13,8).

Er selbst trug unsere Krankheiten 23 Berghang herunterkommen sah. Aussätzige durften nicht in die Nähe von anderen Menschen kommen; sie wurden als unrein ausgegrenzt. Normalerweise wäre es für ihn sehr schwierig gewesen, sich Jesus zu nähern, weil Jesus von einer großen Menschenmenge umgeben war. Doch als Jesus den Berg hinunterkam, begegnete er dem Aussätzigen; er kam zu ihm.

Jesus heilt mit einem Wort

Der nächste Fall, auf den wir in Matthäus 8 stoßen, ist der des Hauptmanns, der zu Jesus kommt und ihn um Hilfe für seinen

Diener bittet, der gelähmt daliegt und schreckliche Qualen leidet.

Als Jesus aber nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt danieder und ist furchtbar geplagt! Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen! Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden! Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! Ich sage euch aber: Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen, aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht wurde in derselben Stunde gesund.

— Matthäus 8,5–13

Dieser Mann meinte es derart ernst, dass er dazu bereit war, nach Jesus zu suchen. Eine Sache gilt es zu beachten: Es gibt kein

Smith Wigglesworth über Heilung

An den meisten Orten, an die ich komme, gibt es viele Menschen, für die ich nicht beten kann. Mancherorts gibt es zweioder dreihundert Menschen, die gerne von mir besucht werden würden, doch dazu bin ich nicht in der Lage. Deshalb bin ich froh, dass der Herr Jesus immer bereit ist, zu kommen und zu heilen. Er sehnt sich danach, den Kranken zu helfen. Er liebt es, sie von ihren Leiden zu heilen. Der Herr heilt heute viele Menschen mithilfe von Tüchern, so wie er es zur Zeit des Paulus tat (siehe Apg 19,11–12).

In Liverpool trat eine Frau an mich heran und sagte: »Ich möchte, dass Sie mir helfen, indem Sie mit mir beten. Mein Mann ist ein Trunkenbold und kommt jeden Abend alkoholisiert nach Hause. Wollen Sie nicht mit mir für ihn beten?« Ich fragte die Frau: »Haben Sie ein Taschentuch?« Sie holte eines hervor, und ich betete darüber und sagte ihr, sie solle es dem Betrunkenen auf das Kopfk issen legen. Er kam in dieser Nacht nach Hause und bettete seinen Kopf auf das Kissen, in dem dieses Taschentuch steckte. Er legte seinen Kopf in jener Nacht nicht nur auf das Kissen, sondern auch auf die Verheißung Gottes. In Markus 11,24 lesen wir: »Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!«

Am nächsten Morgen stand der Mann auf, ging in die erstbeste Kneipe, an der er auf dem Weg zur Arbeit vorbeikam, und bestellte ein Bier. Er trank einen Schluck und sagte dann zum Wirt: »Du hast Gift in dieses Bier gemischt.« Er konnte es nicht trinken und zog weiter zur nächsten Kneipe und bestellte noch ein Bier. Er nippte daran und sagte zu dem Mann hinter dem Tresen: »Du hast Gift in dieses Bier gemischt. Ich glaube, ihr Typen habt euch verschworen, mich zu vergiften.« Der Schankwirt war entrüstet, dass er dieses Verbrechens beschuldigt wurde. Der Mann sagte: »Ich

Er selbst trug unsere Krankheiten 25 Suchen ohne Finden. »Wer sucht, der findet« (Mt 7,8). Hört auf die gnädigen Worte Jesu: »Ich will kommen und ihn heilen« (Mt 8,7).

Konfrontation mit einer dämonenbesessenen Frau

Ich erhielt einmal ein Telegramm, in dem ich dringend zu einem Fall gebeten wurde. Die Person, um die es dabei ging, lebte rund 320 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Als ich dort ankam, traf ich auf den Vater und die Mutter dieser Person und konnte erkennen, dass ihre Herzen gebrochen waren. Sie führten mich eine Treppe hinauf in ein Zimmer. Dort lag eine junge Frau, die von

Smith Wigglesworth über Heilung werde woanders hingehen.« Er ging in eine andere Kneipe, und dort passierte das Gleiche wie in den beiden vorherigen Kneipen. Er veranstaltete einen solchen Wirbel, dass man ihn hinauswarf. Nach Feierabend ging er in eine weitere Kneipe, um sich ein Bier zu genehmigen, und wieder dachte er, der Schankwirt wolle ihn vergiften. Erneut machte er einen derartigen Aufstand, dass er hinausgeworfen wurde. Er ging nach Hause, erzählte seiner Frau, was passiert war, und sagte: »Es scheint, als hätten sich alle diese Kerle abgesprochen, mich zu vergiften.« Seine Frau sagte zu ihm: »Kannst du nicht die Hand des Herrn darin sehen, dass er dich einen Widerwillen gegen das Zeug haben lässt, das dein Verderben war?« Diese Worte brachten Überzeugung in das Herz des Mannes, und er kam zur Versammlung und wurde gerettet. Der Herr hat auch heute noch Macht, die Gefangenen zu befreien. Jesus war bereit, hinzugehen und den kranken Diener zu heilen, doch der Hauptmann sagte: »Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden!« (Mt 8,8). Jesus war hocherfreut über diese Äußerung und »sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht wurde in derselben Stunde gesund« (Vers 13).

Jesus ist jeder Situation gewachsen. Er wartet nur auf eine Gelegenheit, zu segnen. Er ist jederzeit bereit, Seelen zu retten. Wenn wir Jesus annehmen, gilt für uns der folgende Vers: »Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist« (1Joh 4,4 eü). Er ist größer als alle Mächte der Finsternis. Kein Mensch kann dem Teufel in eigener Kraft entgegentreten, doch jeder Mensch, der von der Erkenntnis Jesu, von seiner Gegenwart und von seiner Kraft erfüllt ist, ist den Mächten der Finsternis mehr als gewachsen. Gott hat uns dazu berufen, »mehr als Überwinder [zu sein] durch den, der uns geliebt hat« (Röm 8,37 elb).

Das lebendige Wort ist in der Lage, satanische Kräfte zu zerstören. Im Namen Jesu liegt Macht. Ich wünschte mir, dass auf jedem Fenster in den Straßen der Name Jesus zu lesen wäre.

Durch den Glauben an seinen Namen wurde diese arme, gebundene Seele befreit, und siebenunddreißig Dämonen fuhren aus und nannten beim Herauskommen ihre Namen. Diese liebe Frau wurde vollständig befreit, und ihr Kind konnte von der Familie zurück in ihre Obhut gegeben werden. In dieser Nacht war der Himmel in diesem Haus, und der Vater, die Mutter, der Sohn und seine Frau waren alle vereint, um Christus für seine unendliche Gnade zu loben und zu preisen. Am nächsten Morgen hatten wir eine gnadenvolle Zeit beim gemeinsamen Brotbrechen.

Zusammen mit unserem wunderbaren Jesus ist einfach alles wunderbar. Wenn ihr es wagen würdet, euch ganz auf ihn zu verlassen, würden Dinge geschehen, und er würde die gesamte

Er selbst trug unsere Krankheiten 27 fünf Männern festgehalten wurde, auf dem Boden. Sie war eine zierliche kleine Person, doch die Macht in ihr besaß mehr Kraft, als diese jungen Männer zusammen aufbieten konnten. Als ich den Raum betrat, schauten die bösen Mächte aus ihren Augen und sie benutzten die Lippen der Frau, um zu sagen: »Wir sind viele, du kannst uns nicht austreiben.« Ich erwiderte: »Jesus kann es.«

Situation verändern. In nur einem Augenblick kann durch den Namen Jesu eine Neuordnung der Umstände herbeigeführt werden.

In der Welt tauchen ständig neue Krankheiten auf, und die Ärzte können sie nicht genau bestimmen. Ein Arzt sagte zu mir: »Die medizinische Wissenschaft steckt noch in den Kinderschuhen und wir Ärzte haben kein wirkliches Vertrauen in unsere Medizin. Wir sind ständig am Experimentieren.« Doch der Mensch Gottes experimentiert nicht. Er kennt die Erlösung in ihrer ganzen Fülle. Er weiß, wie mächtig der Herr Jesus ist. Ein solcher Mensch lässt sich nicht durch äußere Beobachtung bewegen. Und dort, wo es noch nicht so ist, sollte er eine göttliche Offenbarung von der Macht des Namens Jesu und der Kraft seines Blutes empfangen. Wenn wir unseren Glauben an den Herrn Jesus Christus zum Einsatz bringen, wird er hervortreten und den Ruhm für den Sieg über alle Mächte der Finsternis erlangen.

Jesus trug unsere Krankheiten und unsere Sünde

Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus mit einem Wort und heilte alle Kranken, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist, der spricht: »Er hat unsere Gebrechen weggenommen und unsere Krankheiten getragen«. — Matthäus 8,16–17

Die Arbeit ist getan, wenn du es nur glaubst. Das Werk ist vollbracht. »Er selbst nahm unsere Gebrechen auf sich und trug unsere Krankheiten.« Wenn ihr nur sehen könntet, wie das Lamm Gottes auf Golgatha hinaufgeht! Er nahm unsere Gestalt an, damit er die

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Er selbst trug unsere Krankheiten 29 ganze Last unserer Sünde und all ihrer Folgen auf sich nehmen könnte. Dort, am Kreuz von Golgatha, wurden auch die Folgen der Sünde beseitigt.

Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel, und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden. — Hebräer 2,14–15

Durch seinen Tod gibt es heute Rettung für dich.

ÜBER DEN AUTOR

Smith Wigglesworth (1859–1947), bekannt als »Apostel des Glaubens«, hatte einen internationalen Evangelisations- und Heilungsdienst. Von Beruf Klempner, änderte sich Wigglesworths Leben dramatisch, als er im Alter von achtundvierzig Jahren im Heiligen Geist getauft und mit der Kraft zum Predigen und Heilen gesalbt wurde. Zeichen und Wunder kennzeichneten sein Wirken. Sein unauslöschlicher Glaube bewog Tausende, Errettung, Heilung und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist zu empfangen.

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