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Die englischsprachige Originalausgabe erschien im Verlag Harrison House Publishers unter dem Titel Self-Centeredness: The Root of All Grief © 2007 by Andrew Wommack Ministries. Th is translation of Self-Centeredness: The Root of All Grief is published by arrangement with Harrison House. All rights reserved.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Revidierten Elberfelder Bibel entnommen. © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten. Alle Rechte vorbehalten. Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibelzitaten wurden vom Autor vorgenommen.

lut Lutherbibel, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart.

nlb Neues Leben Bibel, © 2017 SCM R.Brockhaus, Witten.

Umschlaggestaltung: Harrison House Publishers Corporate Design: spoon design, Olaf Johannson

Lektorat: Gabriele Kohlmann

Satz: Grace today Verlag

Druck: CPI Clausen & Bosse, Leck

Printed in Germany

7. Gesamtauflage 2024

© 2024 Grace today Verlag, Schotten

Taschenbuch: ISBN 978-3-95933-288-0, Bestellnummer 372288

E-Book: ISBN 978-3-95933-289-7, Bestellnummer 372289

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

www.gracetoday.de

EINLEITUNG

Jesus oder das eigene Ich?

»Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.« — Johannes 14,28

In der Nacht vor seiner Kreuzigung konfrontierte Jesus seine Jünger mit der Aussage: »Leute, wenn ihr mich wirklich lieben würdet, dann wärt ihr jetzt nicht so deprimiert! Ihr fühlt euch nur so, weil ihr denkt: Sieh nur, was ich aufgegeben habe, um dein Jünger zu sein – meine Pläne, meine Hoffnungen und meine Träume. Mein Fischereibetrieb ist jetzt ruiniert! Und was geschieht mit mir, falls du doch nicht der Messias bist und ich nicht das Fundament deiner Gemeinde bin? Werden sie mich als Nächsten kreuzigen? Erst vorhin habt ihr euch

darüber gestritten, wer von euch der Größte sei und würdig, den besten Platz in meinem Königreich zu haben. Seid nicht so ichbezogen! Freut euch lieber darüber, dass ich zu meinem Vater gehe.«

Ichbezogenheit war die Ursache für den Kummer der Jünger. Hätten sie Jesus wirklich mehr geliebt als sich selbst, dann hätten sie darüber gejubelt, als sie von ihm hörten, dass er zum Vater gehe. Stattdessen trauerten sie über ihren bevorstehenden Verlust und dachten: Der Herr wird uns bald verlassen, was sollen wir dann bloß tun? Die Jünger, die der herausforderndsten Zeit ihres Lebens entgegengingen – dem Verrat, der Festnahme und der Kreuzigung Christi –, waren mehr damit beschäft igt, was mit ihnen geschehen sollte, als damit, was mit Jesus passieren würde. Ihre ganze Sorge galt nur ihnen selbst!

Der Herr möchte auch dir deine Ichbezogenheit vor Augen führen! Hast du dich schon einmal ganz bewusst mit deinem Ego auseinandergesetzt? Wie stark ist dein Leben von Stolz, Zorn, Krisen und Kummer geprägt? Liebst du den Herrn wirklich mehr als dich selbst?

Schwierige Situationen offenbaren oft, was wirklich im eigenen Herzen vorgeht. Es spielt keine Rol-

le, ob es sich bei deinem Problem um finanziellen

Druck, Beziehungsprobleme oder den Verlust eines dir nahestehenden Menschen handelt; du entscheidest darüber, ob eine Krise daraus wird oder nicht. Gott hat dir bereits alles gegeben, was du brauchst, um im Leben siegreich zu sein, doch es liegt an dir, ob du davon Gebrauch machst!

Wirst du dein selbstsüchtiges Leben weiterführen oder wirst du zu einem lebendigen Opfer? Jesus oder dein eigenes Ich – die Entscheidung liegt bei dir!

Die Wurzel des Problems

Kummer wurzelt in der Ichbezogenheit. Wenn beispielsweise ein geliebter Mensch stirbt, fragen wir uns unter Tränen: Wie kann ich ohne diesen Menschen weiterleben? Wir konzentrieren uns auf den Tod und den Verlust, geben unseren heft igen Gefühlen nach und weinen: Ich werde ihn in diesem Leben niemals wiedersehen! Dann reden wir uns ein, dass wir um den Verstorbenen trauern. In Wirklichkeit aber geht es uns um uns selbst. Wenn die verstorbene Person, um die du trauerst, kein verlorener Mensch war und somit jetzt im Himmel ist, gibt es allen Grund zu feiern. Der geliebte Mensch steht jetzt in der Gegenwart Jesu und empfängt seine ewige Belohnung! Kannst du dir vorstellen, wie es auf der Beerdigung eines wiedergeborenen Christen zugehen könnte, wenn wir nicht so ichbezogen wären? Anstatt sie als Krise zu erleben, könnten wir dort eine begeisternde Zeit des Dankes voller Lobpreis und Jubel haben.

Tatsächlich resultiert dein Kummer aus deiner Ichbezogenheit! Dein Schmerz und der Verlust erscheinen dir realer als die Wahrheit, dass der geliebte Mensch jetzt im Himmel Glück und Frieden erlebt. Halte einmal inne und frage dich selbst: Warum trauere ich wirklich? Geht es bei meiner Trauer um die Person oder um mich? Eine ehrliche Antwort wird die Selbstsucht in deinem Herzen aufdecken.

Ob du auf einer Beerdigung bist oder einfach nur mitten im Alltag stehst – Ichbezogenheit kann alles zu einer Krise werden lassen!

Möchtest du tauschen?

Bist du schon mal wegen deiner Finanzen deprimiert gewesen? Würdest du deine Situation als typischer Bewohner der westlichen Welt objektiv betrachten, dann könntest du sehen, dass es wirklich nichts gibt, worüber du allzu sehr bekümmert sein müsstest. Selbst in deiner größten Armut besitzt du mehr als die meisten Menschen auf diesem Globus. Und jeder von ihnen würde augenblicklich mit dir tauschen – selbst in deiner schlimmsten Situation!

Die meisten deiner Krisensituationen stellen lediglich für dich eine »Krise« dar. Während du dich darüber beschwerst, dass die Versorgung für deine »Bedürfnisse« noch nicht sichtbar ist, fragen sich die Menschen in deinem Umfeld, was an deiner Situation eigentlich so schlimm sein soll. Schlimm ist nur, dass deine Ichbezogenheit aus deinem Maulwurfshügel einen Berg gemacht hat: Meine zwei Fernseher sind beide alt und ramponiert, ich brauche dringend einen neuen! Oder: Ich bin so enttäuscht, weil ich mir immer noch keine neue Stereoanlage leisten kann! Oder: Mein Auto hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, es wird dringend Zeit für ein neues!

Deine Sichtweise würde sich ändern, wenn du über dich selbst und deine eigene Krise hinausblicken und stattdessen jemandem helfen würdest, der in einer schwierigeren Lage ist als du selbst. Wenn du einspringen und jemandem zur Seite stehen würdest, der fi nanziell, emotional, geistlich oder körperlich wirklich am Ende ist, würden deine Probleme schnell zusammenschrumpfen. Und dir würde auf einmal klar, dass du eigentlich nicht so schlecht dran bist, wie du dachtest!

Einen Toten treten

Ichbezogene Menschen nehmen leicht Anstoß. Sie fi nden Gelegenheiten, sich über die einfachsten und albernsten Dinge aufzuregen. Und dann folgen sie dem ausgetretenen Pfad nach unten in die Traurigkeit, Entmutigung und Niedergeschlagenheit. Warum? Weil sie voll und ganz mit sich selbst beschäft igt sind!

Wenn du einen Schritt zurücktreten und die Dinge objektiv betrachten würdest, sobald du wieder einmal in eine Krise schlitterst, könntest du dir viel Kummer ersparen. Stell dir die herausfordernden Fragen: Warum stehe ich an diesem Punkt? Warum bin ich so niedergeschlagen? Ist mein Ego in Mitleidenschaft gezogen worden? Würdest du so mit dir selber umgehen, wenn du verärgert bist, dann wären viele deiner »Krisen« keine wirklichen Krisen mehr.

Tote fühlen nie irgendetwas! Du kannst einer Leiche alle erdenklichen gemeinen Dinge antun, ohne irgendeine Reaktion zu erhalten. Tritt sie, spuck sie an, ohrfeige sie, mach, was immer du willst, sie wird sich nicht dagegen wehren. Warum? Weil sie tot ist!

Der Bibel zufolge solltest du tot sein (Röm 6,8; 2Tim 2,11). Warum bist du dann so schnell verletzt, wenn man dir etwas sagt oder zufügt? Warum hast du so viele Probleme in deinen Beziehungen? Schlicht und ergreifend, weil dein Stolz immer noch lebendig ist!

Die Entscheidung liegt bei dir

»Stolz führt zu Streit« (Spr 13,10 nlb). Erlebst du in deinem Leben Bitterkeit, Verletztheit oder Zorn?

Gottes Wort lässt dir keinen Spielraum, dich deiner Verantwortung zu entziehen. Früher oder später wirst du mit dieser Tatsache konfrontiert, denn Stolz führt immer zu Streit. Du bist nicht so geboren worden, es liegt nicht an einem bestimmten Persönlichkeitstyp und du kannst auch nicht den Umständen die Schuld geben. Stolz ist der Grund, wenn Streit in dein Leben gekommen ist! Stolz führt nicht nur manchmal zu Streit, er führt letztendlich immer zu Streit.

Christus, unser Vorbild, lebte aus dem Glauben. Was er tat, während er hier auf der Erde war, vollbrachte er nicht auf der Grundlage seines gött-

lichen Wesens. Vielmehr lebte Jesus sein Leben vor unseren Augen als Mensch und aus Glauben an Gott. Als er gekreuzigt wurde, betete er: »Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun« (Lk 23,34). Kurze Zeit später demonstrierte Stephanus, dass auch wir die Fähigkeit haben, so zu handeln. Während er zu Tode gesteinigt wurde, betete er: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu« (Apg 7,60). Jesus entschied sich zu vergeben, und wir müssen das Gleiche tun!

»Seid aber zueinander gütig, mitleidig und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat« (Eph 4,32). Der Herr würde dich nie zu etwas auffordern, wozu du nicht in der Lage wärst. In ihm hast du die Kraft, zu vergeben und allen Menschen gegenüber in Liebe zu leben. Die Fähigkeit hierzu hast du erhalten – nun mach im Glauben auch Gebrauch davon!

»Vollkasko-Beziehungen«

Hast du schon einmal etwas von »VollkaskoBeziehungen« gehört? Vielleicht ist dir der Begriff KFZ-Vollkaskoversicherung geläufiger. Verein-

facht ausgedrückt ist hierbei gewährleistet, dass unabhängig davon, wer bei einem Autounfall die Schuld trägt, die Versicherungsgesellschaft für alle entstehenden Kosten aufkommt. Ähnlich verhält es sich in einer »Vollkasko-Beziehung«: Du entscheidest dich, anderen Menschen gegenüber in Liebe und Vergebung zu leben, unabhängig davon, wie gut oder schlecht sie dich behandeln. Laut Matthäus 18,21–22 reicht Gottes »Schadensdeckung« sogar bis zum siebzigmal Siebenfachen! Du kannst so oft vergeben, weil Jesus es konnte und er jetzt sein Leben in dir und durch dich lebt!

Die Welt behandelt ihre Mitmenschen so, wie sie es verdienen. Dabei läuft es nach dem vertrauten Prinzip: »Wie du mir, so ich dir!« oder »Leg dich mit mir an und du erlebst dein blaues Wunder!« Wenn du in deinem Leben Menschen so behandelst, wie sie es verdienen, dann wirst du nichts als Schwierigkeiten haben! Warum? Weil Menschen es nicht verdienen, geliebt zu werden – keiner von uns! Getrennt von Jesus sind wir es nicht einmal wert, bespuckt zu werden! Du selbst kannst die Herrlichkeit Gottes niemals erlangen – egal, mit wem du dich vergleichst!

Ja, du bist durch die ganze Welt gereist, Andrew, und hast Gottes Wort gelehrt, Kranke geheilt und

Verlorene zum Herrn geführt. Du bist schon seit Jahrzehnten mit dem Heiligen Geist erfüllt und hast schon viele mächtige Begegnungen mit dem Herrn gehabt. Klar, dass dein Leben in Ordnung ist! Ich zerstöre nur ungern deine Illusion, doch ich bin genauso ein Mensch wie du. Frag meine Frau – sie kann dir alles erzählen! Jamie hat mich in meinen besten und in meinen schlimmsten Momenten erlebt – und in allen Zwischenstadien. Sie weiß, auch ich habe noch Probleme!

Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden! Wenn meine Frau mir tatsächlich das geben würde, was ich verdiene, hätte sie sich schon vor Jahren von mir scheiden lassen. Warum? Weil ich nicht perfekt für sie sorge. Die Bibel fordert mich auf, sie so zu lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat (Eph 5,25), und das habe ich noch längst nicht erfüllt. Kannst du sehen, wohin es führen würde, wenn meine Frau sich auf den Standpunkt stellte: »Du hast mich nicht so behandelt, wie die Bibel es von dir verlangt, deshalb habe ich jetzt das Recht, negative Emotionen zu haben«? Liebe, Barmherzigkeit und Gnade sorgen für viel bessere Beziehungen, als einander lediglich das zu geben, was wir verdienen.

Heilung: Gottes Wille für dich

Jesus hat den Preis für unsere Heilung ebenso bezahlt wie für die Vergebung unserer Sünden. Heilung ist zentraler Teil seines Erlösungswerks. Erfahre, was Gott uns in seiner bedingungslosen Liebe und Gnade alles schon zur Verfügung gestellt hat, und erhalte Antworten auf häufige Fragen.

211 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-95933-218-7 Auch als E-Book erhältlich.

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Du hast schon alles, was du brauchst!

Wie so viele andere hast du bestimmt schon einmal gedacht: Ich tue doch alles, was ich kann, um den Sieg zu erleben – warum nur klappt es nicht? Doch Gottes Antwort basiert nicht auf dem, was du tust, sondern auf dem, was Jesus getan hat! Erkenne diese Wahrheit – und werde frei!

264 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-95933-220-0 Auch als E-Book erhältlich.

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