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KINDER IN DIE

GEGENWART GOTTES FÜHREN

ANDREA HÄFELE

Vorwort

Jeremia 29, 7

Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!

Dieser Bibelvers wird vielfach zitiert, wenn es darum geht, eine Stadt mit der guten Botschaft der Vergebung und der Güte Gottes zu erreichen. Das ist richtig und gut.

Gott hatte diese Worte einst dem Volk Israel mitgegeben, als sie gefangen in die Stadt Babel geführt wurden und sich dort niederlassen mussten. Als Vermerk zum Wort „Frieden“ ist in einigen Bibelübersetzungen als anderes Wort „Wohl oder Wohlergehen“ vermerkt. Das hebräische Wort Frieden umfasst das Wohlergehen in allen Lebensbereichen - geistlich, seelisch und körperlich.

Aus Gottes Perspektive gesehen, heißt „das Wohl einer Stadt suchen“, dass die Bewohner ihn kennenlernen. Gott sucht Menschen, die seine Liebe und Gnade in der Vergebung entdecken und Kinder Gottes werden.

Lukas 19, 10

Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Was hat das mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

(im Folgenden KiJu) zu tun?

In einer Stadt leben Menschen jeden Alters, die alle ein Anrecht darauf haben, Kinder Gottes zu werden!

Ich nehme mir solche Verse unter Berücksichtigung meiner Gaben und Berufung zu Herzen: KiJu liegen mir sehr am Herzen! Mein Alltag ist geprägt durch die Arbeit mit KiJu und den Kontakt mit ihren Eltern.

Ich arbeite seit dem letzten Jahrtausend mit KiJu zusammen. Im Laufe der Zeit hat sich meine Fähigkeit entfaltet, das Vertrauen von KiJu zu gewinnen, in vertrauliche Gespräche zu kommen und ihnen zuzuhören. Wir kommen immer wieder in einen persönlichen, vertrauten Austausch. Dabei erlebe ich oft, dass KiJu anfangen, Fragen über das Leben zu stellen, irgendwann ihre Ängste und Nöte ausbreiten.

Weil Gott in meinem Leben eine tragende Rolle spielt, komme ich nicht umhin, mit KiJu neben den Alltagsthemen auch über Gott zu reden und ihnen zu erzählen, wie ich ihn im Alltag erlebe. Nicht selten kommen KiJu selbst darauf zurück und beginnen: „Du glaubst doch an Gott. Was denkst du darüber ...?“

KiJu sind die Generation, die künftig unsere Kultur prägt und sich um uns kümmert, wenn wir älter werden. Ihnen gehört die Zukunft …

Nicht nur aus dem Grund ist es mir ein absolutes Herzensanliegen, dass die Generationen in einem guten Austausch miteinander sind. Dieser Austausch dient dazu, die Entfaltung der Persönlichkeit der KiJu zu fördern.

Wie schön ist es, wenn sie sich in der Welt zurechtfinden und Herausforderungen gewachsen sind, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen als Menschen, die Verantwortung übernehmen und andere im Blick haben, ohne sich selbst dabei zu übergehen.

Als ältere Generation können wir viel dazu beitragen. Lasst uns Wege dafür finden!

Im Laufe meines Lebens habe immer wieder gelernt, wie wichtig es ist, in allen Prozessen immer wieder loslassen zu können:

Wenn ich KiJu eine Weile begleite, kann und darf ich ihnen nicht alles abnehmen und für sie aus meiner Lebenserfahrung heraus entscheiden. Das bringt sie in eine ungesunde Abhängigkeit von mir. Ich möchte, dass KiJu durch Erfahrungen eigene Meinungen bilden und darauf ihre Entscheidungen, ihren Lebensstil aufbauen. Das ist durchaus hin und wieder eine große Herausforderung für erfahrene Menschen, den Mund zu halten und KiJu Freiraum zu geben. Eine Hilfe ist das Wissen: Es gibt da jemanden, der die KiJu in einer viel tieferen Art und Weise begleitet, als ich es jemals vermag: Gott!

Psalm 139, 1-9

1 HERR, du erforschst mich und kennst mich! 2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. 3 Du beobachtest mich, ob ich gehe oder liege, und bist vertraut mit allen meinen Wegen; 4 ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht völlig wüsstest. 5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. 6 Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als dass ich sie fassen könnte! 7 Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hin fliehen vor deinem Angesicht? 8 Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da! 9 Nähme ich Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, 10 so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten!

Ich vertraue Gott und weiß, dass er alle KiJu, die ich jemals begleitet habe, immer noch im Blick hat. Das gibt mir Frieden im Herzen und die Zuversicht: „Er hilft ihnen wieder auf die Beine, wenn sie sich für etwas entscheiden, was ihnen schadet.“ Ich kann die KiJu in seine Verantwortung abgeben - und loslassen. Das ist sehr wohltuend.

Im Laufe der Jahre hat sich meine Art und Weise verändert, wie ich KiJu begegne und mit ihnen über Gott, Glauben und Bibeltexte rede.

Nicht nur die Art und Weise, wie ich mit KiJu arbeite, hat sich geändert, meine Ziele sind nun weiter gefasst. Anfangs war mir wichtig, dass KiJu zum Glauben finden und Kinder Gottes werden. Inzwischen liegt mir auf dem Herzen, sie zudem in eine Beziehung mit Gott hineinzuführen. In eine Beziehung, die im Alltag ihr Denken und Handeln prägt.

Mit diesem Buch möchte ich dich, lieber Leser, mit hineinnehmen in einen Prozess, der im letzten Jahrtausend begonnen hat und mich immer wieder staunen lässt, wie wunderbar Gott ist!

Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, er wird wohl mindestens bis zum Ende meines Lebens dauern.

In diesem Prozess spielen Geschichten eine tragende Rolle. Einerseits wie sie weitergegeben werden, aber auch was sie für den Alltag bedeuten und diesen prägen können.

Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Buch:

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:

1. Lebendig Geschichten erzählen und Lehre vermitteln

2. Lehre umsetzen, Gottes Gegenwart suchen - Grundlagen

3. In Gottes Gegenwart - praktisch

Dies ist ein Handbuch, das bei jeder Neuauflage überarbeitet wird, indem neue Beispiele, neue Ideen etc. dazukommen.

Hier ist der Leser eingeladen, selbst aktiv werden.

Im Handbuch wird die Gebetsseelsorge Bethel SOZO erwähnt. Nähere Infos dazu findest du auf: www.bethelsozo.de

Zum Inhalt dieses Handbuches gibt die Autorin Seminare.

Kontakt: andrea.haefele@bethelsozo.de

Einleitung

Themen mit Kindern narrativ gestalten

Es ist wichtig, dass KiJu Geschichten hören. KiJu sollen sich für Geschichten interessieren.

Darum ist es gut, darüber nachzudenken, wie Geschichten narrativ erzählt werden können. Narrativ ist ein Wort, das nicht unbedingt im alltäglichen Sprachgebrauch vorkommt. Was heißt das - narrativ?

Narrativ bedeutet, etwas erzählend wiedergeben. Beim „narrativen Erzählen“ geht es darum, dass die Geschichte mit einem Sinn wiedergegeben wird. Der Sinn wird beim narrativen Erzählen durch Erzählstil und verschiedene Hilfsmittel vermittelt.

Der Erzähler möchte, dass seine Geschichte auf die Zuhörer eine Wirkung hat, die tiefer geht als reine Unterhaltung und Zeitvertreib.

Das entspricht meinem Herzen: Wenn ich erzähle, möchte ich etwas weitergeben. Insbesondere, wenn ich in Kindergruppen erzähle.

Ich möchte den KiJu einerseits Erlebnisse, Lebensweisheiten, etwas, was mir wichtig ist, weitergeben.

Ich liebe es anderseits auch, Wissen zu vermitteln. Hintergrundwissen hilft, den Sinn einer Geschichte zu ergründen. Das kann zum Nachdenken und Schlussfolgern für das eigene Leben führen.

So haben Geschichten Einfluss auf das Denken und das Handeln des Zuhörers. Geschichten können den Umgang der Menschen miteinander beeinflussen.

Ich liebe es, mit KiJu ins Gespräch zu kommen. Dabei rege ich sie gerne zum Nachdenken an. Mich überraschen immer wieder ihre tiefgründigen Gedanken.

Mir ist wichtig, dass KiJu erfahren, wer Gott für mich ist und wie er mir begegnet. Ich glaube daran, dass Gott auch heute noch Menschen begegnet und im Alltag hilft.

Schon Mose erkannte, dass Gott ewig ist und seine Gegenwart alle Generationen begleitet.

Psalm 90,1-2

1 Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes. Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht! 2 Ehe die Berge wurden und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!

Ebenso war Paulus von der Ewigkeit Gottes ergriffen:

1.Timotheus 1, 17

Dem König der Ewigkeit aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Teil 1 - Lebendig Geschichten erzählen und Lehre vermitteln

I Meine Mitarbeiter-Geschichte

Wenn ich über mein Leben nachdenke, komme ich nicht drum herum, dass Geschichten für mich zeitlebens eine große Bedeutung hatten.

Ich bin mit Büchern aufgewachsen. Mir wurde viel vorgelesen. Sehr gut erinnere ich mich an eine Großmutter, die Geschichten sehr lebendig vorgelesen hat. Je nach Spannung in der Geschichte oder Person, die sprach, hob und senkte sich ihre Stimme. Die Geschichten wurden für mich lebendig.

Zudem habe ich das Vorrecht, dass ich meine Uroma sehr gut und bewusst kannte. Ich sah sie nahezu jedes Wochenende. Es war selbstverständlich, mit ihr gemeinsam das Obst aus dem Garten zu verarbeiten. Ich liebte es, wenn sie aus ihrem Leben erzählte. Sie schaffte es, dass harte Zeiten nicht niederdrückend erschienen. Geschichte wurde für mich lebendig. Jahreszahlen und Daten waren mir egal. Es zählte rein das, was Uroma erlebt hatte und dass sie es mir weitergab. Dabei gab sie mir auch ihren Optimismus weiter. Für sie galt: „Ich habe zwei Weltkriege erlebt. Es war eine schlimme Zeit mit viel Verlust, Hunger und Schmerz. Aber wir haben gemeinsam so viel Schönes erlebt! Wir haben zusammen gehalten durch dick und dünn!“

Es ist eine jener Kindheitserinnerungen, die sich so gut und warm im Herzen anfühlen.

Als ich mit meinen Kindern Jahrzehnte später meine Oma besuchte und auch sie von ihren Erlebnissen erzählte, faszinierte mich, wie gebannt die Urenkel zuhörten. Ein Lehrer sprach mich ein paar Wochen später an: „Man merkt, dass deine Tochter jemanden in der Familie hat, der von Flucht betroffen war. Sie hat einen Bezug zum Unterrichtsthema und arbeitet viel mehr und interessierter mit als jemals zuvor.“

Als ich lesen konnte, vertiefte ich mich schon bald in Bücher. Es war meine Art, der Realität zu entfliehen und zu entspannen.

Als Geschwister kamen, las ich ihnen viel vor und schaute Bücher mit ihnen an. So konnte ich sie wunderbar beschäftigen.

Mit 14 Jahren wurde ich konfirmiert. Danach begann meine Mitarbeit im Kindergottesdienst. Dort wurden Geschichten erzählt. Sehr bald übernahm ich diesen Part. Ich bereitete mich selten vor. Wir hatten ein Heft, in dem die jeweilige Geschichte bereits als Erzählung stand. Mein Erzählen war überwiegend ein Vorlesen, mit erzählten Elementen. Es machte mir Spaß. Tieferen Sinn hatten diese Geschichten jedoch (noch!) nicht für mich. Es waren Geschichten aus der Bibel. Sie handelten freilich von Gott. Ich glaubte, dass Gott existiert. Es war für mich ein Stück Kulturgut, das ich weitergeben wollte. Ich sah den christlichen Glauben als Kulturgut, das die Grundlage unseres sozialen Zusammenlebens bildet. Für mich waren Christentum und Bibel etwas, das die Geschichte des Abendlandes geprägt hatte. Ich kann mich sehr gut an eine Fortbildung erinnern. Dort ging es darum, wie man gut erzählen kann. Es wurde eine Strategie gelehrt, wie man Texte aufschlüsseln kann. Auch wenn ich diese zunächst nicht anwendete, hat sie sich mir eingeprägt.

Diese Strategie nennt sich POZEK

Man liest einen Text und stellt sich Fragen, um ihn zu erschließen:

P = Welche Personen kommen in der Geschichte vor, welche Rolle spielen sie?

O = An welchem Ort spielt die Geschichte?

Z = Zu welcher Zeit spielt die Geschichte, einerseits historisch, andererseits zu welcher Tageszeit, Jahreszeit …?

E = Von welchem Ereignis wird berichtet? Was geschieht?

K = Was ist die Kernaussage des Textes? Was will mir die Geschichte vermitteln?

Ich fand es wunderbar, sich so strukturiert mit Texten auseinanderzusetzen. Auch heute noch wende ich den POZEK an, denn ich liebe es, Texte tiefer anzuschauen.

Nun bist du dran:

Lies dir die Geschichte aus 1. Samuel 16, 1-13 durch. Wende nun den POZEK an.

ersonen

reignis

VII.Vollwertiger Heiliger Geist für KiJu

KiJu sind Geschöpfe Gottes und ebenso vollwertige Menschen wie Erwachsene. Es ist richtig: Sie können noch nicht so viel wie Erwachsene. Trotzdem möchte Gott, dass sie genauso zu ihm kommen dürfen wie die Erwachsenen. Jesus ist in gleicher Weise für die Erwachsenen wie für die KiJu ans Kreuz gegangen, damit sie Vergebung und Glauben finden.

Wenn ein Mensch sich entscheidet, seine Sünden von Jesus vergeben zu lassen, wird er ein Kind Gottes. Auch KiJu können Jesus um Vergebung bitten und werden Kinder Gottes. Als Kind Gottes erhalte ich den Heiligen Geist. Natürlich bekommen auch KiJu den Heiligen Geist - im gleichen Maße wie Erwachsene - ohne Abstriche - die ganze Fülle.

Joel 3,1

Und nach diesem wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Ältesten werden

Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen.

Jesaja 44, 3-5

3 Denn ich werde Wasser auf das Durstige gießen und Ströme auf das Dürre; ich werde meinen Geist auf deinen Samen ausgießen und meinen Segen auf deine Sprösslinge, 4 und sie sollen hervorsprossen zwischen dem Gras wie Weiden an den Wasserbächen. 5 Dieser wird sagen: »Ich gehöre dem HERRN!«, und jener wird [sich] nach dem Namen Jakobs nennen; ein anderer wird sich mit seiner Hand dem HERRN verschreiben und [sich] den Ehrennamen »Israel« geben.

Hier wird das Wort „Samen“ im Sinne von Nachkommen verwendet.

Ich kenne zudem keine Stelle in der Bibel, die den Heiligen Geist als jemanden erwähnt, der nur ein bisschen ausgeschüttet wird. Gott gibt immer die ganze Fülle. Darum gibt es keinen Baby-Heiligen-Geist für KiJu. Sie bekommen den vollwertigen, ganzen Heiligen Geist wie Erwachsene - ohne Abstriche!

Ergo können KiJu Gott den Heiligen Geist genauso wahrnehmen wie Erwachsene.

Wenn Gott austeilt, gibt er mehr als genug:

Kolosser 2, 8-9

9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; 10 und ihr seid zur Fülle gebracht in ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist.

Pslam 23 5-6

5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. 6 Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar.

Aus meiner Sicht sind KiJu sogar im Vorteil, weil sie unbefangener sind und nicht versuchen zu erklären. Sie glauben! Darum kann Jesus sie als ein Glaubensbeispiel heranziehen:

Matthäus 18, 1-4:

1 Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel? 2 Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen! 4 Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.

Für mich hat das Erniedrigen damit zu tun, dass ich eine kindliche Denkweise annehme. Bitte darauf achten, dass im Wort das „l“ nicht fehlt…… . Das Wort erniedrigen hat im Griechischen den gleichen Wortstamm wie Demut. Demut drückt sich im Bewusstsein aus, dass der Mensch ein Geschöpf Gottes ist und in der Selbsteinschätzung eigentlich klein und nichtig vor Gott ist, gar sündig und böse. Nach der Vergebung der Sünde sind wir jedoch als Geschöpfe rein und heilig. Trotzdem ist Demut angebracht, da wir in Abhängigkeit von Gott leben, aber alles von ihm erwarten dürfen. Das macht Demut im Glauben aus: Wie ein Kind glauben und auf Gott vertrauen - ohne Wenn und Aber. Es ist eine reale Selbsteinschätzung, die absolut nichts mit Selbstverachtung zu tun hat.

Teil 3 - In Gottes Gegenwart - praktisch

XIII. Jesus begegnen

Dies ist ein einfaches Werkzeug.

Zunächst wird die Geschichte erzählt oder mit den KiJu die Bibelstelle gelesen - je nach Alter der KiJu.

Es sollte Zeit sein, auf Fragen der KiJu einzugehen. Es ist so schön, wenn KiJu Fragen stellen. Manche Fragen sind tiefgründig und knifflig. Andere Fragen sind sehr praktisch und betreffen das tägliche Leben. Ich staune immer wieder, über was sich KiJu Gedanken machen. Dieser Teil ist in der Länge vom Alter der KiJu abhängig:

XIII. 1 Dem Alter angepasst

y Bei jüngeren Kindern reicht es aus, die Geschichte zu erzählen, vielleicht ein paar Informationen einzuflechten.

y Bei älteren kann man zudem Umstände betrachten, etwas zum Hintergrund lernen (erinnerst du dich noch an den POZEK?). So wird das Ganze eine altersgerechte Lehreinheit.

Du weißt inzwischen, wie wichtig es ist, KiJu zu lehren. KiJu sollen motiviert werden, Bibeltexte zu untersuchen. Das ist spannend und gibt ein genaueres Bild von Gott, wer und wie er ist. Hier gilt ein wichtiger Grundsatz: Was ich selbst entdeckt habe, wird eher Teil meines Denkens, als wenn es andere mir eintrichtern wollen.

Ein kleiner Anhaltspunkt für die Dauer der Andacht

Alter Maximale Konzentrationsspanne

5 - 7 Jahre bis 15 Minuten

7- 10 Jahre bis 20 Minuten

10 - 12 Jahre bis 25 Minuten

12-16 Jahre bis 30 Minuten

Nachhaltig ist es, wenn KiJu neben der Lehre etwas Persönliches mitnehmen. Wer die Gabe hat, kann für jeden der Zuhörer herausfinden, was ihnen guttut. Allerdings: Kannst du dich erinnern, was mir ein Mädchen dazu sagte? „Das wird sehr langwierig. Es wirkt wie Schule“, weil die KiJu belehrt werden über das, was für sie gut ist. Deshalb kommt jetzt der für mich spannendste Teil.

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