Der verheißene Messias
Wie Jesus die Prophetien
des Alten Testaments erfüllt hat
1. Auflage 2023
© Copyright 2023 by Rabbi Kirt A. Schneider. Originally published in English under the title „Messianic Prophecy Revealed“ by Charisma House, an imprint of Charisma Media, 600 Rinehart Road, Lake Mary, Florida 32746
© der deutschen Ausgabe 2023 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de
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Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 2006 entnommen Weitere Bibelübersetzungen:
GNB: Gute Nachricht Bibel 2018
LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 2017
NeÜ: Neue evangelistische Übersetzung © 2013 Karl-Heinz Vanheiden
SLT: Schlachter 2000
Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst. Hervorhebungen sind vom Autor.
Übersetzung/Satz: Manfred Mayer
Lektorat: Klaudia Wagner
Umschlaggestaltung: Jens Neuhaus, www.7dinge.de
Umschlagmotiv: www istockphoto com
Printed in the EU
ISBN: 978-3-95578-628-1
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Danksagungen
Ich möchte Gott Vater und Jeschua für alle meine Brüder und Schwestern danken, von denen ich gelernt habe Es wäre sehr schwierig, sie alle zu nennen, weil es einfach zu viele sind und ich aus Versehen einige vergessen würde.
Allen Männern und Frauen Gottes, die vom Heiligen Geist mit Offenbarung beschenkt wurden und mir etwas weitergegeben haben, sage ich: „Todah rabah!“ (Tausend Dank!).
Gottes Diener, Rabbiner Kirt A. Schneider.
Kapitel 1
Verborgene Prophetien über Jesus
Die biblische, überlieferte Geschichte von Jeschua, dem König Jesus, ist größer, herrlicher und schöner, als viele von uns es sich vorstellen können. Sie zieht sich durch den gesamten Tanach, also die hebräische Bibel oder was Christen als das Alte Testament bezeichnen. Ob durch die Schöpfung, den Auszug aus Ägypten, die Poesie der Psalmen oder das flehentliche Eintreten der Propheten – seine Geschichte wird durch das ganze Alte Testament hindurch offenbart und erzählt.
Natürlich ist es nicht neu zu behaupten, dass Jesus das Alte Testament erfüllt. In der Brit Chadashah (das ist die hebräische Bezeichnung für das Neue Testament) werden immer wieder Verse aus den hebräischen Schriften aufgegriffen und erklärt, wie Christus sie erfüllt hat. Leider wird das Thema, wie Jesus messianische Prophetien erfüllt, von vielen Christen oft oberflächlich und zu vereinfacht behandelt, sodass es seiner vollen Kraft, Schönheit und Bedeutung beraubt wird. Nicht nur die Tatsache, dass Jeschua die hebräische Bibel erfüllt, sondern auch wie er sie erfüllt, verändert unser Verständnis und verwurzelt uns tief in Gottes Wort.
Kürzlich hörte ich einen Pastor sagen, der Messias Jesus erfülle dreihundert Prophetien aus dem Alten Testament. Er meinte, dass es in der hebräischen Bibel mehr als dreihundert wissenschaftlich belegbare Zukunftsvorhersagen gibt, die der Messias erfüllt hat. Das Problem ist nicht, dass Jesus diese messianischen Prophetien nicht erfüllt hätte, sondern vielmehr unser Verständnis davon, wie er sie erfüllt hat.
Es stimmt, dass Jeschua ganz bestimmte messianische Prophetien auf erstaunlich spezifische Weise erfüllt, wie wir sehen werden. Es gibt sicherlich ganz bestimmte, überprüfbare Prophetien –
z. B. der Ort, an dem der Messias geboren werden würde, seine Abstammungslinie und sein Tod –, die wir in der Geburt, dem Leben, dem Tod und der Auferstehung Jeschuas ganz konkret erfüllt sehen. In der hebräischen Tradition ist Prophetie jedoch nicht eindimensional; sie sagt nicht einfach die Zukunft auf wissenschaftlich überprüfbare Weise voraus. In Wirklichkeit ist die gesamte Heilige Schrift multidimensional prophetisch und weist uns auf Christus hin. Viele Menschen haben schon von dem falschen Propheten Nostradamus gehört. Er machte bestimmte Vorhersagen über die Zukunft, von denen die Menschen annahmen, dass sie eintreten würden. Im Nachhinein wird behauptet, Nostradamus habe eine bestimmte Flut, jenes Erdbeben, einen Krieg und so weiter vorhergesagt. Viele Christen sehen die messianische Prophetie ähnlich, als ob Jesus lediglich alte hebräische Vorhersagen über die Zukunft erfüllt hätte.
Aber bei messianischer Prophetie geht es nicht einfach nur darum zu beweisen, dass Jeschua bestimmte Prophetien über die Zukunft erfüllt hat. Diese platte, eindimensionale Denkweise über die Heilige Schrift im Allgemeinen und die messianischen Prophetien im Besonderen ist der rabbinischen Denkweise und der Herangehensweise an die Heilige Schrift fremd, die der Messias Jesus kannte und selbst praktizierte. Messianische Prophetie zu verstehen, beinhaltet nämlich sowohl Kunst als auch Wissenschaft, Poesie und Mathematik. Ich bin der Meinung, dass wir das Alte Testament auf eine eindeutig jüdische Art und Weise auslegen müssen, um besser zu verstehen, wie Jeschua in der hebräischen Bibel offenbart wird. Wenn wir erfassen wollen, wie Jesus das Alte Testament erfüllt hat, müssen wir unser Denken für eine hebräische, östliche Denkweise öffnen, die unserer westlichen Denkweise manchmal fremd ist.
Anstatt nur darauf zu schauen, wie Jeschua bestimmte messianische Prophetien erfüllt hat, möchte ich, dass du siehst, dass Jesus das gesamte Alte Testament mit Bedeutung gefüllt hat. Das müssen wir langsam in uns aufnehmen: Er füllte es mit Bedeutung. Er hat die Bedeutung der hebräischen Schriften zu ihrem vollsten Ausdruck gebracht. Deshalb sagte der Messias Jesus: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“ (Mt 5,17).
Aus dem Zusammenhang gerissen?
Als ich in den achtziger Jahren die Bibelschule besuchte, verwirrte es mich, wie die Autoren des Neuen Testaments das Alte Testament benutzten, um zu zeigen, dass Jeschua die messianischen Prophetien erfüllte. Ich erinnere mich, dass wir im Unterricht einmal Matthäus 2 behandelten. Wir hatten gerade gelesen, dass die Weisen den Stern im Osten gesehen hatten, der die Geburt des Erlösers anzeigte. Als König Herodes hörte, dass der Messias geboren worden war, sah er in ihm eher eine Bedrohung für seine Macht als eine Quelle der Hoffnung. Aus Angst, seine Macht zu verlieren, befahl er, alle hebräischen Kinder unter einem Jahr abzuschlachten. Als Folge dieser Todesdrohung erschien Josef ein Engel und sagte ihm, er solle das Kind Jeschua nach Ägypten bringen. Und genau das tat Josef Doch so mächtig sich Herodes auch wähnte, selbst mächtige Männer können dem Tod nicht entgehen, und so starb der böse König bald. Nach Herodes’ Tod rief Gott Jesus und seine Familie zurück in das Land Israel. Das geschah folgendermaßen:
Als sie aber hingezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Josef im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und bleibe dort, bis ich es dir sage! Denn Herodes wird das Kind suchen, um es umzubringen
Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter des Nachts zu sich und zog hin nach Ägypten. Und er war dort bis zum Tod des Herodes; damit erfüllt wurde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ (Mt 2,13-15).
Beachte den letzten Teil, den ich hervorgehoben habe. Wenn wir in der hebräischen Bibel nachschlagen, finden wir nur eine einzige Stelle, wo der Satz „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ verwendet wird, nämlich in Hosea 11,1. In seinem historischen Kontext scheint dieser Vers nicht als Prophetie geschrieben worden zu sein. Vielmehr scheint Hosea im Namen des Herrn zu sprechen und die Geschichte Israels zu erzählen, wenn er sagt: „Als Israel
jung war, gewann ich es lieb, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ (Hos 11,1).
Wie gesagt, scheint dieser Vers in seinem ursprünglichen historischen Kontext kein Ereignis vorherzusehen, das sich in der Zukunft erfüllen sollte. Beim ersten Lesen, vor allem im alten Israel, war er einfach eine mächtige Erklärung des Herrn an die Israeliten, sein auserwähltes Volk, darüber, wie er sie aus Ägypten gerufen hatte, als er sie vom Pharao befreite. Gott erinnerte Israel, seinen erstgeborenen Sohn (2. Mose 4,22), an seine Geschichte und daran, was er für sie getan hatte.
Wie kann Matthäus nun sagen, dass Jesus dies erfüllt hat? Noch spezifischer, wie kann Matthäus sagen, dass Hosea 11,1 erfüllt wurde, als Josef und Myriam (Maria) Jeschua aus Ägypten zurück nach Israel brachten, wenn der Vers in seinem ursprünglichen Kontext doch keine voraussagende, zukünftige Prophetie war, die erfüllt werden sollte, sondern eher ein Bericht über die Vergangenheit Israels?
Das bringt auf den Punkt, warum ich sage, dass das Thema der messianischen Prophetien stark vereinfacht wurde. Wenn das Neue Testament davon spricht, dass Jesus die messianischen Prophetien erfüllt hat, bedeutet das meist nicht, dass er ein Ereignis erfüllt hat, auf dessen Eintreffen das hebräische Volk gewartet hat. Vielmehr weist es darauf hin, dass Jeschua die Geschichte Israels erfüllte, indem er sie in seinem eigenen Leben wiederholte. Jeschua kam und erfüllte Prophetien, die bereits erfüllt waren, zu ihrer vollsten Bedeutung
In dem Beispiel aus Hosea 11,1 hatte Gott Israel bereits aus Ägypten herausgerufen, als Hosea darüber schrieb. Er befreite seinen Sohn Israel aus Ägypten, etwa dreizehnhundert Jahre bevor Jesus kam. Das war kein Ereignis, auf dessen Eintritt die Menschen noch warteten, sondern es war bereits geschehen. Und doch zitiert Matthäus wieder Hosea 11,1 und behauptet, Jeschua habe es erfüllt. Warum? Weil Jeschua der göttliche Repräsentant Israels ist, und was Israel durchgemacht hat, sollte auch Jeschua durchmachen.
Deshalb schreibt Matthäus in Bezug auf die Tatsache, dass Josef Jeschua aus Ägypten zurück nach Israel brachte: „… damit erfüllt wurde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: ‚Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen‘ (Mt 2,15).
Mehr Kunst als Wissenschaft
Du siehst also, dass messianische Prophetie mehr Kunst als Wissenschaft und mehr Poesie als Mathematik ist. Die rabbinische Art, die Heilige Schrift zu lesen, ist eine Art Kunst. Um besser zu verstehen, wie die Autoren des Neuen Testaments den Tanach (das Alte Testament) auf Jesus anwandten, musste ich meine Wahrnehmung erweitern und über den Tellerrand schauen. Ich musste meine westliche Weltanschauung, in der alles linear ist und auf Wissenschaft und Logik beruht, hinter mir lassen und mich stattdessen in die Denkweise von Jeschua, Paulus und den anderen jüdischen Schriftstellern des ersten Jahrhunderts hineinversetzen. Auf diese Weise habe ich gelernt, die Heilige Schrift auf eine Weise anzuwenden, die tiefer mit der rabbinischen Tradition verbunden ist, aus der die Heilige Schrift hervorgegangen ist.
Traditionelle Rabbiner wenden die Heilige Schrift natürlich nicht auf Jeschua an, aber sie nehmen Texte aus der Thora (den ersten fünf Büchern des Alten Testaments) und dem Talmud (einer Sammlung von Schriften über jüdische Gesetze, Bräuche und religiöse Praktiken) und geben ihnen eine ganz andere Art oder Ebene von Bedeutung als die, die in ihrem ursprünglichen historischen oder linearen Kontext offensichtlich war. Zum Beispiel studiert heute in jüdischen Lehranstalten, den Jeschiwas, jeder Schüler die Thora oder den Talmud mit einem Partner. Jeden Tag sitzen sich die beiden Schüler gegenüber und versuchen, so kreativ wie möglich zu sein und verschiedene Interpretationen des Textes zu finden, den sie studieren. Sie denken sich so viele verschiedene Bedeutungen aus, wie sie können, und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
In unserer rationalistischen, modernen westlichen Kultur gilt diese Art, die Schrift zu verwenden, als „aus dem Zusammenhang gerissenes Lesen“. Aber im antiken jüdischen Denken war es nichts Neues, zusätzliche Bedeutungsnuancen in einer Schrift zu finden, wie wir besonders an dem brillanten, vom Geist inspirierten Genie des Apostels Paulus sehen. Das ist sowohl der jüdische Weg als auch die Tradition zur Zeit Jeschuas.
Ich möchte allerdings klarstellen, dass es uns nicht freisteht, die Heilige Schrift nach unserem Gutdünken auszulegen. Als Gott die Heilige Schrift gab, wusste er genau, was er uns mitteilen wollte Die
richtige Auslegung ist immer die Auslegung, die der Herr beabsichtigt. Ich helfe dir nur zu verstehen, wie und warum die Schreiber des Neuen Testaments die Schriften der hebräischen Bibel so auf Jeschua angewendet haben, wie sie es taten. Gottes Absicht ist es, seinen Sohn durch die gesamte Heilige Schrift zu offenbaren, und das haben sowohl Jeschua als auch die Schreiber des Neuen Testaments getan.
Zum Beispiel werden traditionelle orthodoxe Juden zu der Stelle, in der Matthäus Hosea 11,1 zitiert, sagen, Matthäus habe den Text missbraucht. Ihre Position als orthodoxe Juden ist, dass Hosea auf keinen Fall über Jesus gesprochen haben kann. „Wie kommst du auf diese Interpretation?“, behaupten sie. „Hosea hat dort nicht über den Messias geweissagt.“ Sie würden argumentieren, dass Hosea uns nur einen historischen, prophetischen Überblick über die Geschichte Israels gegeben hat, darüber, wie Gott sie geliebt und aus Ägypten befreit hat: „Ihr Christen, ihr liefert nur phantasievolle Interpretationen, die nichts mit dem Originaltext zu tun haben.“
In Wirklichkeit wird die Methode der Schriftauslegung, die von den Autoren des Neuen Testaments verwendet wurde, im traditionellen rabbinischen Judentum ständig angewendet. Wie bereits erwähnt, fördern religiöse Juden seit über zweitausend Jahren diese dynamische, lebendige Art, Gottes Wort zu lesen und zu studieren. Diese mehrdimensionale Art, die Heilige Schrift zu lesen, ist die prophetische Brille, die wir brauchen, um zu entdecken, auf welche Weise Jeschua die hebräische Bibel erfüllt. Du siehst also, die hebräische Bibel ist „voll“ von ihm!
Der Fremde wandelt mit uns
Um das zu veranschaulichen, was wir besprochen haben, betrachte die Ereignisse, die sich nach der Kreuzigung Jeschuas ereigneten. Zwei von Jeschuas Jüngern waren auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus und völlig verzweifelt. Sie hatten alles verlassen, um ihm nachzufolgen, und nun war er hingerichtet worden. Ihr Glaube war verloren, ihre Herzen völlig gebrochen. Doch genau in dem Moment, als sie miteinander über ihre Enttäuschung und Verzweiflung sprachen, gesellte sich ein „Fremder“, den sie nichterkannten, zu ihnen.
Der Fremde fragte: „Was beschäftigt euch?“
Fast entrüstet fragten sie ihn: „Bist du der Einzige in der Stadt, der nicht weiß, was gerade passiert ist?“ Sie schütteten ihm ihr Herz und ihren Kummer aus und erzählten ihm, dass ihr Freund, ihr Lehrer und derjenige, dem sie als Messias gefolgt waren, gekreuzigt worden war. Sie waren sich nicht bewusst, dass der Fremde, der vor ihnen stand, der Gekreuzigte selbst war.
Daraufhin nahm Jeschua, der ihnen als Fremder erschien, sie mit zu einem Bibelstudium durch den gesamten Tanach. Angefangen vom Gesetz des Mose (1. bis 5. Buch Mose) bis hin zu den Propheten und den Psalmen vermittelte er ihnen eine verblüffende Perspektive und zeigte ihnen, wie die hebräischen Schriften, die auf den Messias hinweisen, erfüllt werden würden. Als Jeschua an diesem Tag mit der Autorität eines Menschen sprach, der jede der alttestamentlichen Geschichten verkörperte, entdeckten seine beiden Jünger, worum es in all diesen Geschichten schon immer gegangen war. Mit dem Schnelldurchgang durch die Texte öffnete der Messias Jesus ihnen nicht nur die Wahrheit der Heiligen Schrift, sondern erschütterte er auch ihr Denken und Leben.
Und Jesus erklärte ihnen die Worte, die sich auf ihn bezogen, von den Büchern Moses und der Propheten angefangen durch die ganzen Heiligen Schriften …
Dann sagte er zu ihnen: „Als ich noch mit euch zusammen war, habe ich euch gesagt: ‚Alles, was im Gesetz, in den Schriften der Propheten und in den Psalmen über mich steht, muss in Erfüllung gehen.‘“ Und er half ihnen, die Heiligen Schriften richtig zu verstehen (Lk 24,27.44-45).
Ich hoffe, dass du beim Lesen der folgenden Seiten wie diese beiden Jünger erkennen wirst, dass Jeschua sich durch die gesamte Geschichte der Hebräischen Schriften offenbart.
Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich noch einmal betonen, dass es bei den messianischen Prophetien nie nur darum ging, dass Jeschua bestimmte, in der Zukunft liegende Ereignisse erfüllen würde, sondern vielmehr darum, dass er der gesamten Geschichte Israels Bedeutung gibt. Jesus hat in seinem eigenen Leib die Geschichte Israels wiederholt und ausgelebt und so die Geschichte Israels durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung in vollem Umfang
zur Vollendung gebracht. In den kommenden Kapiteln werden wir messianische Prophetien sehen, die bestimmte Dinge vorahnen lassen. Wir werden sehen, wie Jeschua die alte Geschichte als „der Same Abrahams“, „der Sohn Davids“ und der Messias, der von einer Frau geboren wird und den Nichtjuden Gottes Licht bringt, erfüllt. Und wir werden sehen, dass Jeschua das wahre Lamm Gottes ist, das die Heilige Schrift vorausgesagt hat.
Am Ende unserer Untersuchung wirst du das Thema messianische Prophetie besser verstehen und erkennen, was die Jünger auf der Straße nach Emmaus (Lk 24,13-35) erkannten – dass nämlich die gesamte hebräische Bibel ein reiches und farbenfrohes Bild von König Jeschua zeichnet und dass er derjenige ist, der die Geschichte zu ihrem vollen und endgültigen Ziel führt.
Mein Gebet ist aber nicht nur, dass Jeschua sich dir durch die alten Prophetien offenbart, so wie er es mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Emmaus getan hat, sondern auch, dass du neu erkennst, dass er schon die ganze Zeit mit dir auf dem Weg des Lebens gegangen ist – auch wenn du ihn nicht erkannt hast.