Hinweise zum Text
Eigenart der Übersetzung
Dieses Neue Testament macht den Versuch einer wörtlichen und dabei in der Wortwahl dennoch zeitgemäßen Übersetzung, die sich bemüht, den griechischen Grundtext möglichst wörtlich wiederzugeben, dabei gebräuchliche deutsche Ausdrücke zu verwenden und gut lesbar zu sein.
Man sollte sich darauf verlassen können, dass hier möglichst uninterpretiert und dennoch gut verständlich das steht, was die griechischen Autoren ausdrücken wollten.
Aus traditionellen Übersetzungen und aus dem kirchlichen Sprachgebrauch bekannte Begriffe, die neutestamentliche Sachverhalte verfälschen oder nur zur frommen Insidersprache gehören, wurden vermieden und durch andere, allgemeinverständliche Begriffe ersetzt. Im Anhang dieses Buches befindet sich ein Glossar (Wörterverzeichnis), in dem unter anderen auch solche Begriffe und ihre Übersetzung erklärt werden. Ein Sternchen (*) im Text zeigt an, dass es zu dem betreffenden Wort im Glossar eine Erklärung gibt.
Die Überschriften und alles, was in Klammern steht, sind kein Teil des Bibeltextes, sondern verdeutlichende Ergänzungen des Übersetzers
Lesbarkeit
Zur besseren Lesbarkeit wird nicht der gängige Blocksatz verwendet, sondern einzelne Sätze oder Satzteile werden in eine Zeile gesetzt, sodass Sinn und Zusammenhang auch für ungeübtere Leser leichter und schneller zu erfassen sind. Kursiv gedruckte Wörter haben vom Sinnzusammenhang her eine besondere Betonung.
Unterschiede zu anderen Übersetzungen
Diese Übersetzung weist deutliche Unterschiede gegenüber anderen auf, von denen hier einige genannt werden:
Der Begriff „Gesalbter“ wird nicht mit „Christus“, sondern prägnanter mit „Messias“ übersetzt. Der Begriff „Jesus der Messias“ wird als Name behandelt und deshalb ohne Komma geschrieben, wie z B auch „Karl der Große“.
Die traditionelle Übersetzung „Bund“ – im Sinne von altem und neuem Bund Gottes mit den Menschen – hat sich sprachlich als falsch erwiesen Gott ist kein Bündnis- oder gar Verhandlungspartner Er verbündet sich nicht, sondern er bestimmt, und der Mensch muss sich danach richten. In diesem Sinne trifft er eine „Bestimmung“ für Abraham, dass er ihn zu einem großen Volk machen will; für das Volk Israel, dass er ihr Gott sein will; für die Gemeinde, dass er sie durch das vergossene Blut des neuen Obersten Priesters Jesus erlösen will
Das „Taufen“ wird hier wörtlich mit „Untertauchen“ übersetzt, um nicht nur die ursprüngliche Bedeutung, sondern auch die ursprüngliche Praxis klarzumachen. Der substantivische Begriff „Taufe“ wird wegen seiner Einprägsamkeit und mangels einer besseren Alternative beibehalten Die „Taufe“ geschieht also durch „Untertauchen“
Die griechische Bezeichnung „joudaioi“ wird in den gängigen Übersetzungen unterschiedslos mit „Juden“ übersetzt. Das Wort hat im Neuen Testament aber zwei Bedeutungen, einerseits die „Juden“ als Zugehörige der jüdischen Abstammungs- und Religionsgemeinschaft, andererseits aber auch die jüdischen Einwohner des Landesteils Judäa, die „Judäer“. Dieser Unterschied wird in der Übersetzung zum Ausdruck gebracht. Dann sind es z. B. nicht die „Juden“, die Jesus verfolgen und anklagen, sondern die „Judäer“.
Bei den Bezeichnungen von Jesus werden die griechischen Ausdrücke „Nazoräer“ und „Nazarener“ auch im Deutschen unterschieden. „Nazoräer“ meint die Abstammung vom Königshaus David, „Nazarener“ die Herkunft aus dem Ort Nazaret.
Im 1. Korintherbrief wird kenntlich gemacht, wo Paulus Aussagen und Meinungen aus Korinth zitiert Damit lösen sich auch widersprüchliche und schwierige Textabschnitte auf, und Paulus entpuppt sich als entschiedener Gegner der Verschleierung von Frauen und ihrer Verpflichtung zum Schweigen in der Gemeinde.
Da in der neutestamentlichen Gemeinde die Frauen vollwertige Mitglieder sind, wird überall, wo sie mitgemeint sind, das griechische „adelphós“ richtigerweise im Singular mit „eines der Geschwister“ oder „Bruder und/oder Schwester“, im Plural mit „Geschwister“ übersetzt Einige Textstellen, die traditionell frauendiskriminierend übersetzt wurden, wie zum Beispiel, dass sie „stille sein“ oder „in der Gemeinde schweigen“ sollen, sind richtiggestellt.
Da in der Gemeinde des Neuen Testaments keine menschliche und hierarchische Leitung mit Titeln und Ämtern vorgesehen ist, werden für die griechischen Begriffe unverfängliche geschwisterliche Bezeichnungen verwendet: „Ältere“, „Verantwortliche“, „Führende“, anstelle von „Ältesten“, „Gemeindeleitern“ und „Führern“ bzw. „Leitern“. „Ältere“ und „Führende“ ist übrigens die wörtliche Übersetzung. Auf diese Weise wird auch eine biblische Grundlage der einfachen Gemeinde dargelegt. Merke: Im Reich Gottes gibt es nur einfache Christen, keine anderen Dem Sprachgebrauch des griechischen Textes entsprechend wird im Ausdruck unterschieden zwischen „der Heilige Geist“ mit Artikel, wenn von ihm als handelnder Person gesprochen wird, und „Heiliger Geist“ ohne Artikel, wenn von der Gabe Gottes die Rede ist, die die Gläubigen im Rahmen der Wiedergeburt empfangen und die in ihrem Leben wirksam ist.
In der Offenbarung wurde der wechselnde Gebrauch von Vergangenheit und Gegenwart auch im Deutschen beibehalten. In Vergangenheitsform werden Ereignisse berichtet, in Gegenwartsform andauernde Wahrheiten.
In mehr als 20-jähriger Arbeit wurde für jedes einzelne griechische Wort eine adäquate deutsche Übersetzung (oft mehrfach) hin und her überlegt. Wo möglich, wurde konkordant übersetzt, also für ein griechisches Wort auch immer dasselbe deutsche Wort verwendet. Für griechische Wörter mit ähnlicher Bedeutung wurden passende deutsche Wörter mit ähnlicher Bedeutung genommen, z. B. „ponerós – böse“, „kakós – schlimm, übel“, „phaulos – schlecht“. Auf diese Weise sollte der Reichtum der griechischen Ausdrucksweise auch im Deutschen erhalten bleiben.
Im Gegensatz zu verschiedenen kirchlichen Übersetzungen gibt es hier keinerlei bibelkritische Einleitungen oder Erklärungen zu den neutestamentlichen Schriften, die die Verfasserschaft der genannten Autoren oder eine Abfassungszeit in der ersten Christengeneration in Frage stellen und das Vertrauen in die Ursprünglichkeit und Gültigkeit der Aussagen in Zweifel ziehen.
Die gute Botschaft* nach Matthäus
Matthäus 1
Die Überschrift
1 Ein Buch über den Werdegang von Jesus* dem Messias*, dem Nachkommen Davids, dem Nachkommen Abrahams.
Die Abstammung von Jesus über Josef
2 Abraham zeugte Isaak, Isaak zeugte Jakob, Jakob zeugte Juda und seine Geschwister,
3 Juda zeugte Perez und Serach mit Tamar, Perez zeugte Hezron, Hezron zeugte Aram,
4 Aram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon, 5 Salmon zeugte Boas mit Rahab, Boas zeugte Obed mit Rut, Obed zeugte Isai,
6 Isai zeugte David, den König
David zeugte Salomo mit Urijas Frau,
7 Salomo zeugte Rehabeam, Rehabeam zeugte Abija, Abija zeugte Asa, 8 Asa zeugte Joschafat, Joschafat zeugte Joram, Joram zeugte Usija, Usija zeugte Jotam, 9 Jotam zeugte Ahas, Ahas zeugte Hiskija, Hiskija zeugte Manasse,
10 Manasse zeugte Amon, Amon zeugte Joschija, 11 Joschija zeugte Jojachin und seine Geschwister kurz vor der Umsiedlung nach Babylonien.
12 Nach der Umsiedlung nach Babylonien zeugte Jojachin Schealtiel, Schealtiel zeugte Serubbabel, 13 Serubbabel zeugte Abihud, Abihud zeugte Eljakim, Eljakim zeugte Azor, 14 Azor zeugte Zadok, Zadok zeugte Achim, Achim zeugte Eliud, 15 Eliud zeugte Eleasar, Eleasar zeugte Mattan, Mattan zeugte Jakob, 16 Jakob zeugte Josef, den Ehemann von Maria, von der Jesus geboren wurde, der „Messias“ heißt.
17 Es sind also alle Generationen von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zur Umsiedlung nach Babylonien vierzehn Generationen, und von der Umsiedlung nach Babylonien bis zum Messias vierzehn Generationen.
Die Geburt von Jesus wird angekündigt
18 Die Geburt von Jesus dem Messias war aber so:
Nachdem seine Mutter Maria mit Josef verlobt worden war, fand es sich, schon bevor sie zusammenkamen, dass sie schwanger war – durch Heiligen Geist*.
19 Josef, ihr (verlobter) Mann, der ein Gerechter war, wollte sie nicht bloßstellen und plante, sich heimlich von ihr zu trennen.
20 Während er sich aber Gedanken darüber machte, da erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn und sagte: „Josef, du Nachkomme Davids, hab keine Bedenken, Maria als deine Ehefrau zu dir zu nehmen!
Das in ihr Gezeugte ist (entstanden) durch Heiligen Geist.
21 Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus* geben.
Denn er wird sein Volk retten – von ihren Sünden.“
22 Das alles geschah, damit erfüllt werden sollte, was der Herr durch den Propheten gesagt hatte:
23 „Ihr werdet sehen, die Jungfrau wird schwanger sein, und sie wird einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben.“1
– Das heißt übersetzt: „Gott mit uns. “ –
24 Als Josef vom Schlaf aufgewacht war, machte er es so, wie der Engel des Herrn es ihm angeordnet hatte, und nahm seine Frau zu sich
25 Er war nicht ehelich mit ihr zusammen, bis sie einen Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen „Jesus“
Matthäus 2
Weise aus Persien kommen zu Jesus
1 Nachdem Jesus aber geboren war in Betlehem in Judäa, zur Zeit des Königs Herodes, da kamen persische Weise vom Osten nach Jerusalem und sagten:
2 „Wo ist der König der Juden, der geboren ist?
Wir haben nämlich seinen Stern gesehen, beim Aufscheinen, und sind gekommen, ihm unsere Verehrung darzubringen.“
3 Als der König Herodes das hörte, war er sehr erregt und ganz Jerusalem mit ihm
4 Und er versammelte alle obersten Priester* und Theologen* des Volkes und wollte von ihnen wissen, wo der Messias geboren würde.
1 Jes 7,14.
5 Sie erklärten ihm: „In Betlehem in Judäa. So steht es ja geschrieben durch den Propheten:
6 ‚Und du, Betlehem im Land Juda, bist keineswegs am geringsten unter den Anführern von Juda, denn aus dir wird ein Führender kommen, der mein Volk Israel hüten soll.’“2
7 Daraufhin ließ Herodes heimlich die persischen Weisen zu sich rufen und erkundete von ihnen genau den Zeitraum, den der Stern schon schien.
8 Und er schickte sie nach Betlehem und sagte: „Geht und findet (alles) genau heraus über das Kind!
Und wenn ihr es gefunden habt, dann teilt es mir mit, damit auch ich komme und ihm meine Verehrung darbringe!“
9 Nachdem sie den König gehört hatten, gingen sie.
Und der Stern, den sie beim Aufscheinen gesehen hatten, ging vor ihnen,3 bis er (dahin) kam und über dem (Haus) stand, wo das Kind war.
10 Weil sie den Stern sahen, freuten sie sich sehr – mit großer Freude.
11 Und sie gingen in das Haus und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter Sie warfen sich zu Boden und brachten ihm ihre Verehrung dar.
Und sie öffneten ihre Vorräte und brachten ihm Geschenke:
Gold, Weihrauch und Myrrhe
12 Und in einem Traum angewiesen, nicht zu Herodes zurückzukehren, gingen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Land.
Josef sucht Asyl in Ägypten
13 Nachdem sie weggegangen waren, erschien Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte:
„Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter mit, flieh nach Ägypten, und halte dich dort auf, bis ich es dir sage!
Denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten“
14 Und er stand auf, nahm in der Nacht das Kind und seine Mutter mit und ging weg nach Ägypten.
15 Dort war er bis zum Ableben von Herodes Damit sollte erfüllt werden, was der Herr durch den Propheten gesagt hatte: „Aus Ägypten rief ich meinen Sohn.“4
Die Ermordung der Kinder von Betlehem
16 Als Herodes damals erkannte, dass er von den persischen Weisen getäuscht worden war, wurde er sehr wütend.
2 Siehe Micha 5,1 und 2 Sam 5,2
3 Der Stern ging während der Nacht im Osten auf, bewegte sich auf seiner Bahn nach oben und stand gegen Morgen, als sie ankamen, genau über dem Haus
4 Hos 11,1.
Er schickte (Soldaten) und ließ in Betlehem und seinem ganzen Gebiet alle Jungen von zwei Jahren und darunter beseitigen, entsprechend der Zeit, die er von den persischen Weisen genau erkundet hatte
17 Damals wurde erfüllt, was der Prophet Jeremia gesagt hatte:
18 „Eine Stimme wurde in Rama gehört: viel Klagen, Weinen und Jammer
Rachel weinte über ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr da sind.“5
Die Rückkehr aus Ägypten
19 Nachdem Herodes gestorben war, erschien Josef in Ägypten im Traum ein Engel des Herrn und sagte:
20 „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter mit, und geh ins Land Israel!
Denn alle, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind gestorben.“
21 Und er stand auf, nahm das Kind und seine Mutter mit und ging ins Land Israel.
Warum Jesus in Nazaret aufwächst
22 Als er aber hörte, dass (jetzt) Archelaos König von Judäa war anstelle seines Vaters Herodes, hatte er Bedenken, dorthin zu gehen.
Und nachdem er im Traum so angewiesen worden war, zog er weiter in die Gegend von Galiläa.
23 Er ging in die Stadt, die Nazaret heißt, und ließ sich dort nieder.
Damit sollte erfüllt werden, was die Propheten gesagt hatten, dass man ihn „Nazoräer“* nennen würde.
Matthäus 3
Johannes der Täufer tritt auf
1 In jenen Tagen kam Johannes der Täufer und verkündete* in der Wüste von Judäa:
2 „Seid bereit euch zu ändern!6
Denn das Königreich der Himmel* ist nahegekommen“
3 Er ist es ja, über den Jesaja, der Prophet, gesagt hatte: „Stimme eines Rufenden in der Wüste:
Bahnt den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade!“7
4 Er, Johannes, hatte Kleidung aus Kamelhaar und einen ledernen Gürtel um seine Hüfte
5 Siehe Jer 31,15.
6 Siehe dazu im Glossar die Erklärung zu „Sinnesänderung“
7 Siehe Jes 40,3.
Sein Essen bestand aus Heuschrecken und wildem Honig
5 Damals ging Jerusalem, ganz Judäa und das ganze Umland des Jordans zu ihm hinaus.
6 Und sie ließen sich von ihm untertauchen im Jordan, indem sie ihre Sünden eingestanden.
Wie man seine Einstellung ändern muss
7 Als er aber sah, dass viele der Pharisäer* und Sadduzäer* zu seiner Taufe* kamen, sagte er ihnen: „Giftschlangenbrut!
Wer hat euch gezeigt, dass ihr fliehen könnt vor dem kommenden Zorn?
8 Bringt nun Frucht, die der Sinnesänderung* angemessen ist!
9 Und meint nicht, dass ihr bei euch selbst sagen könnt: ‚Wir haben Abraham als Vater!’ Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder für Abraham auferwecken!
10 Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gesetzt: Jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird nun herausgehauen und ins Feuer geworfen.
Johannes als Vorläufer
11 Ich tauche euch unter in Wasser zu einer Sinnesänderung*.
Der, der nach mir kommt, ist aber stärker als ich.
Für den bin ich nicht genug, seine Sandalen* wegzutragen.
Er wird euch untertauchen in Heiligem Geist und Feuer.
12 Seine Getreideschaufel ist in seiner Hand; er wird seinen Dreschplatz durchreinigen
Seinen Weizen wird er im Kornspeicher einlagern, die Spreu aber verbrennen mit einem Feuer, das nicht gelöscht werden kann.“
Jesus wird zum Messias gesalbt
13 Dann kam Jesus von Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm untertauchen zu lassen
14 Johannes wehrte ihn aber ab:
„Ich hätte es nötig, von dir untergetaucht zu werden, und du kommst zu mir?“
15 Jesus antwortete ihm: „Lass es jetzt zu!
Denn wie vorgeschrieben erfüllen wir so die ganze Gerechtigkeit“
Da ließ er es zu.
16 Nachdem Jesus untergetaucht worden war und eben aus dem Wasser herauskam, da wurden die Himmel für ihn geöffnet, und er sah den Geist* Gottes herabkommen wie eine Taube, und er kam auf ihn.
17 Und da kam eine Stimme aus den Himmeln, die sagte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.“8
Matthäus 4
Die Versuchung in der Wüste
1 Daraufhin wurde Jesus vom Geist* in die Wüste hinaufgeführt, um vom Teufel* geprüft zu werden.
2 Vierzig Tage und vierzig Nächte fastete er, danach litt er Hunger.
3 Da kam der Versucher herbei und sagte ihm:
„Wenn du der Sohn Gottes bist, sag, dass diese Steine Brote werden!“
4 Er antwortete: „Es steht geschrieben: Nicht nur von Brot soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.“9
5 Danach nahm ihn der Teufel mit in die heilige Stadt
Und er stellte ihn auf die Zinne des Heiligtums 6 und sagte ihm:
„Wenn du der Sohn Gottes bist, wirf dich hinunter!
Es steht doch geschrieben:
‚Seinen Engeln erteilt er Weisung über dich: Auf Händen sollen sie dich tragen, damit du deinen Fuß an keinen Stein stößt.’“10
7 Jesus antwortete ihm: „Andererseits steht geschrieben: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!’“11
8 Wieder nahm ihn der Teufel mit, auf einen sehr hohen Berg. Und er zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
9 und sagte ihm: „Das alles will ich dir geben, wenn du dich zu Boden wirfst und mich anbetest!“
10 Darauf erwiderte Jesus: „Geh weg, Satan*! Es steht doch geschrieben: ‚Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten, ihm allein sollst du dienen!’“12
11 Daraufhin verließ ihn der Teufel; und dann kamen Engel zu ihm und bewirteten ihn.
Jesus geht zurück nach Galiläa
12 Nachdem er gehört hatte, dass Johannes verhaftet worden war, zog er sich nach Galiläa zurück
8 Die Aussage der Gottesstimme enthält zwei bekannte Bezeichnungen des Messias: In Ps 2,7 nennt Gott den gesalbten* König „mein Sohn“. In Jes 42,1 nennt er seinen Knecht „mein Auserwählter, an dem meine Seele Gefallen hat“.
9 5 Mo 8,3
10 Siehe Ps 91,11-12.
11 5 Mo 6,16
12 Siehe 5 Mo 6,13 und 10,20.
Jesus wohnt in Kafarnaum und verkündet Gottes Reich
13 Er verließ Nazaret und ließ sich in Kafarnaum nieder, am See im Gebiet von Sebulon und Naftali.
14 Damit sollte erfüllt werden, was Jesaja, der Prophet, gesagt hatte:
15 „Land Sebulon und Land Naftali, Weg am See, die andere Seite des Jordans – Galiläa der Nichtjuden:
16 Das Volk, das im Dunkel sitzt, es hat ein großes Licht gesehen!
Denen, die im Land und Schatten des Todes wohnen, ein Licht ist ihnen aufgegangen!“13
17 Von da an begann Jesus zu verkünden: „Seid bereit euch zu ändern!
Denn das Königreich der Himmel ist nahegekommen.“
Jesus beruft vier Jünger
18 Als er am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, der „Petrus“ genannt wird, und Andreas, seinen Bruder, wie sie ein Wurfnetz in den See warfen Sie waren nämlich Fischer
19 Und er sagte ihnen: „Kommt mit mir! Ich will euch zu Menschenfischern machen.“
20 Sogleich verließen sie die Netze und folgten ihm
21 Als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn von Zebedäus, und Johannes, dessen Bruder, die mit ihrem Vater Zebedäus im Boot waren und ihre Netze richteten. Und er rief sie.
22 Und sofort verließen sie das Boot und ihren Vater Zebedäus und folgten ihm.
Jesus verkündet die Botschaft* in ganz Galiläa
23 Und er ging in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Versammlungshäusern*, verkündete die Botschaft des Königreichs und heilte jedes Leiden und jede Krankheit im Volk.
24 Die Nachricht von ihm ging auch nach ganz Syrien hinaus. Und sie brachten alle zu ihm, die schwer zu leiden hatten mit verschiedensten Krankheiten, von Qualen Geplagte, dämonisch Belastete, Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie.
25 Und sehr viele Menschen folgten ihm von Galiläa, der Dekapolis*, Jerusalem, Judäa und jenseits des Jordans
13 Siehe Jes 8,23–9,1.