Einleitung
FWillkommeninderEwigkeit
ünf Minuten nachdem Sie hinter den Vorhang der Ewigkeit gelangt sind, werden Sie entweder von Jesus persönlich begrüßt oder Ihren ersten
Eindruck vd od ndeiner Finsternis erhalten, wie Sie sie noch nie erlebt haben. Auf jeden Fall ist Ihre Zukunft unwiderruflich festgelegt und für immer festgeschrieben.
»JedesmenschlicheWesen«,sagtC.S.Lewis,»istauf dem Weg, ein vollkommenes Wesen zu werden, vollkommen über jede Vorstellung hinaus. Oder aber ein verdorbenes Wesen, das für jeden Retter unerreichbar ist.« Er ermahnt uns, daran zu denken, dass »der langweiligste und uninteressanteste Mensch, mit dem man sprechen mag, eines Tages ein Geschöpf sein wird, das man versucht wäre anzubeten, könnte man es jetzt schon sehen, oder aber ein Schreckbild oder eine Horrorvision, die man, wenn überhaupt, in der jetzigen Welt nur in einem Alptraum sehen könnte … Es gibt keine normalen Leute … Wir haben es mit Unsterblichen zu tun, mit denen wir scherzen, zusammenarbeiten, die wir heiraten, verletzen und ausbeuten – unsterbliche Schreckgespenster oder ewige Wundergestalten.«1
Die Menschen, die sich im Himmel wiederfinden, werden von Freunden umgeben sein, die sie auf Erden gekannt haben. Freundschaften, die durch den Tod auf grausame Weise beendet wurden, werden dort wieder aufgenommen, wo sie geendet haben. Jede Beschreibung des Himmels, die diese Menschen jemals gehört haben, wird vor dem Licht der Realität verblassen. Und zwar für immer.
Andere – und zwar viele andere – werden von Finsternis umhüllt sein, sich in einem Land der endlosen Reue und der Entbehrungen wiederfinden. Dort sind ihre Erinnerungen und Gefühle alle unversehrt, und die Bilder ihres Lebens auf der Erde werden sie ständig verfolgen. Sie werden an ihre Freunde zurückdenken, an ihre Familien und Verwandten, sie werden über verlorene Gelegenheiten trauern und genau wissen, dass ihre Zukunft sowohl hoffnungslos als auch ewig festgelegt ist. Für sie wird der Tod viel schlimmer sein, als sie ihn sich je vorgestellt haben.
Und während also Ihre Verwandten und Freunde Ihr Begräbnis planen – einen Sarg und eine Grabstätte aussuchen und bestimmen, wer den Sarg tragen soll –, werden Sie lebendiger sein als je zuvor. Sie werden entweder Gott auf seinem Thron sehen, umgeben von Engeln und Erlösten, oder Sie werden ein unbeschreibliches Gewicht auf sich fühlen, das Gewicht Ihrer Schuld und Einsamkeit. Es gibt keinen Mittelweg zwischen den beiden Extremen; auf Sie warten entweder Freude oder Finsternis.
Auch wird es in der Ewigkeit nicht möglich sein, von einem Ort an den anderen zu gelangen. Ganz gleich, wie endlos die Zeit sein mag, wie herzzerreißend die Bitten sein mögen, wie schlimm das Leiden sein wird, Sie können sich nur innerhalb Ihres jetzigen Aufenthaltsortes bewegen. Diejenigen, die sich in den unteren, finsteren
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Regionen wiederfinden, werden niemals die Tore durchschreiten, die zu ewigem Licht und ewiger Freude führen.
Sie werden erkennen, dass die schönen Worte, die man an einem Grab zu sagen pflegt, nichts mit der Realität zu tun haben, mit der Sie nun konfrontiert sind. Wenn Ihre Freunde Sie nur jetzt sehen könnten!
Mir hat jemand einmal erzählt, dass auf einem Friedhof im Staat Indiana in den Vereinigten Staaten ein alter Grabstein mit folgender Inschrift steht:
Wenn du hier vorbeikommst, Fremder, halt an! Wie du jetzt bist, so war ich einst, wie ich jetzt bin, so wirst du sein, deshalb bereite dich vor auf den Tod und folge mir.
Ein Unbekannter hat diese Worte wohl gelesen und darunter diese Antwort eingeritzt:
Ich bin nicht bereit, dir zu folgen, ehe ich nicht weiß, wohin die Reise geht.
Erst kürzlich habe ich zwei Beerdigungen geleitet. Bei der ersten wurde eine christliche Frau beerdigt, die in ihrem Leben Christus hingebungsvoll gedient hat. Die Haltung der Familie war bezeichnend, die Trauer war mit nicht zu unterdrückender Freude vermischt.
Die zweite Beerdigung war die eines offensichtlich Ungläubigen, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Die Trauer der Angehörigen war verzweifelt und hoffnungslos. Sie wollten sich nicht trösten lassen.
Wir sollten gemeinsam diesen Menschen ans Grab folgen. Wenn Jesus nicht gerade zu unseren Lebzeiten vvv
wiederkommen sollte, dann müssen wir alle durch das eiserne Tor treten, das Hamlet einmal als »das unentdeckte Land, von des Bezirk / kein Wandrer wiederkehrt« (III.i. 79–80) bezeichnet hat.
Wenn wir über unsere Zukunft nachdenken, dann bekommen wir neue Perspektiven. Stellen Sie sich ein Maßband vor, das von der Erde bis zum fernsten Stern reicht. Unser Aufenthalt hier auf der Erde ist nur so breit wie ein Haar, also auf dem Maßband fast unsichtbar. Streng genommen kann keine Entfernung mit der Ewigkeit verglichen werden. Ganz gleich, wie unendlich wir uns die Ewigkeit vorstellen, unsere Vorstellung kann nie endlos genug sein.
Jeder von uns will klug investieren, das »Beste für sein Geld« bekommen, wie man so sagt. Die besten Investitionen sind sichere und beständige, und wenn wir weise sind, dann verbringen wir unsere Zeit damit, uns auf das vorzubereiten, was ewig hält. Was ist denn das Leben anderes als eine Vorbereitung auf die Ewigkeit?
Kürzlich hörte ich die tragische Geschichte von Leuten, die im obersten Stockwerk eines Hochhauses eine Party feierten und nicht wussten, dass in den unteren Etagen ein Feuer ausgebrochen war. Auf die gleiche Weise genießen viele ihr Leben und ignorieren in ihrer Bequemlichkeit die Tatsache, dass der Tod nicht nur unausweichlich ist, sondern auch näher, als sie denken. Obwohl es in unserem Leben viele Unwägbarkeiten gibt, können wir auf eines zählen: Worum immer wir uns in dieser Welt bemühen, es wird immer zeitgebunden bleiben. Denn diese Welt und alles, was wir angehäuft haben, wird eines Tages verbrannt werden.
Gestern erst habe ich die Reiseabteilung eines Buchladens durchstöbert. Leute, die Reisen planten, kauften
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Karten und Führer für Reisen nach Hawaii oder nach Ostasien. Einige kauften auch Bücher, die ihnen helfen sollten, ein paar Ausdrücke einer fremden Sprache zu lernen. Zweifellos hatten sie Geld gespart, ihren Reiseplan ausgearbeitet und ihre Flugtickets gekauft. Und all das für eine Reise von zwei bis drei Wochen.
Ich fragte mich, wie viele von diesen Leuten wenigstens so viel Aufmerksamkeit ihrem ewigen Ziel widmen würden. Ich fragte mich, wie viele einen Reiseführer lesen würden, eine Karte studieren oder versuchen würden, die Sprache des Himmels zu entziffern. Ostasien oder Hawaii scheinen uns so viel realer zu sein als das unsichtbare Totenreich. Und doch sind diese Menschen, während sie ihre Ferien planen, auf einem Weg in ein viel ferneres Land.
Der Zweck dieses Buches ist zu erklären, was die Bibel zum Leben nach dem Tod zu sagen hat. Viele, die es lesen, werden getröstet werden, andere jedoch aufgeschreckt, und jeder, so hoffe ich, wird nach der Lektüre etwas gelernt haben. Ich behaupte nicht, eine besondere Offenbarung von Gott bekommen zu haben; ich möchte einfach nur genau erklären, was die Bibel zu diesem Thema zu sagen hat.
Ich bete, dass Gott mir hilft, den Himmel so einladend zu beschreiben, dass diejenigen, die hineinkommen wollen, kaum noch Geduld haben zu warten. Ich bete auch, dass ich die Hölle in so schrecklichen Farben darstellen kann, dass diejenigen, die noch nicht bereit sind zu sterben, schnell auf den Einzigen vertrauen, der sie von dem
»kommendenGericht«errettenkann.
DerTod,unserFeind,kannunserFreundwerden, wennGottunseinesTageszusichruft.Wirkönnenfroh sein,dassGottunseinenLichtstrahlgeschenkthat,um
die Finsternis zu erhellen. Der Tod ist kein hoffnungsloses Fallen ins Unbekannte. Was erwartet uns also fünf Minuten nach dem Tod?
Der Versuch, hinter den Vorhang zu blicken
Spiritistische Medien – Reinkarnation –Erfahrungen an der Schwelle des Todes
WährendderletztenMonateihresKampfes gegendenKrebshatJacquelinHeltonein Tagebuchgeführt.IhreGedankenundGefüh-
le sollten eine Erbschaft für ihren Mann Tom und ihre achtzehn Monate alte Tochter Jennifer werden.
In ihrem Tagebuch fragt sie sich, wie der Tod wohl sein würde. Welche Kleider würde sie bei ihrem Begräbnis tragen? Sie dachte an ihre Tochter. Wer würde sie lieb haben? Sie zu Bett bringen? In ihren Schriften fordert
Jennifer sie auf, dass sie sich an ihre Mutter erinnern solle, die sich um sie gekümmert hätte, wenn ihr etwas wehtäte.
Zum Schluss ruft sie aus: »Was ist mit dir los, Gott? Meine Familie ist keine Pfadfindergruppe, die alles selbst erledigen kann – du musst verrückt sein, dass du so etwas zulässt!«
Ablehnung, Angst, Wut, Depression und hilflose Resignation – all diese Gefühle kommen bei denen auf, die dem Tod gegenüberstehen. Es ist ganz gleich, dass der Tod für die Menschen etwas Normales sein sollte, denn schließlich muss jeder Mensch diesen Weg einmal selbst
gehen. Niemand kann uns auf diesem Weg vertreten. Freunde und Familie können uns nur bis zum Vorhang begleiten, doch der Sterbende muss allein hindurchschreiten. Verständlicherweise war Jacquelin gespannt, als sie dem Vorhang immer näher kam. Sie dachte über das nach, was hinter dem geheimnisvollen Vorhang verborgen ist. Sie wünschte sich ein wenig Einsicht, einen kleinen Ausblick in die Zukunft, der ihr versichern sollte, dass sie sich nicht zu fürchten brauchte. Doch weder ihre Neugier noch ihr Lebenswille konnten sie davor bewahren, allein durch diesen Vorhang in die Finsternis schreiten zu müssen. Wird sie sich in vollem Bewusstsein in einer dunklen Höhle wiederfinden, wo sie sich nach Gemeinschaft sehnt und diese doch nicht finden kann?
Tom Howard sagt, dass wir, wenn wir dem Tod so begegnen wie das Kaninchen, das die Schlange anstarrt, nicht in der Lage sind, irgendetwas angesichts eines Geschehens zu tun, das eigentlich drastisches und entschiedenes Handeln erfordert. »Es gibt«, schreibt er, »wirklich nichts, was wir tun könnten. Wir können sagen, was wir wollen, uns drehen und wenden, wir sind schon bald ein Haufen Fleisch und Knochen, der sich von dem Rest der Leichen um uns herum nicht mehr unterscheidet. Es wird offensichtlich nichts mehr ausmachen, ob wir dem Tod friedlich, mit Angst oder mit aufgesetzter Heiterkeit entgegengegangen sind – dies wird die Situation sein, in der wir uns befinden.«1
Natürlich würden wir gern vorher wissen, was uns auf der anderen Seite erwartet. Als Menschen, die wir sind, warten wir natürlich auf einen Hinweis, einen Fingerzeig, den wir von denen erhoffen, die an der Schwelle stehen. Wir warten ängstlich auf ein gutes Wort, das uns bestätigt, dass alles gut wird. Als der Fernsehschauspieler
1. Der Versuch, hinter den Vorhang zu blicken
Michael Landon (»Bonanza«) auf dem Sterbebett lag, gestand er seinen Freunden, dass er ein »helles weißes Licht« sähe, das seine Furcht vertrieb und ihm half, sich auf das Jenseits zu freuen. Er starb ruhig in der Erwartung eines »wunderbaren Erlebnisses«, wie er sich ausdrückte.
Die Wiedergeburt, verschiedene Bewusstseinsstufen und freudige Wiedervereinigungen an einem Ort im Jenseits wie dem Himmel sind beliebte Kassenschlager. Larry Gordon, Leiter von Largo Entertainment, sagt: »Die Leute wollen etwas, damit sie sich wohlfühlen. Wir alle wollen glauben, dass der Tod doch nicht so schlimm ���.« 2 Dutzende Filme zeigen, wie wunderbar das Leben im Jenseits ist. Einer wurde angekündigt: »Im Jenseits können Sie wenigstens einmal lachen.«
Die Furcht vor dem Tod ist durch ein freudiges Gefühl ersetzt worden, das uns ein Jenseits vorspiegelt, wo alle freudig vereint werden. Es gibt angeblich kein Gericht, das Leben des �inzelnen wird nicht beurteilt. Natürlich hat der Tod etwas Geheimnisvolles, so wird uns gesagt, aber wir brauchen ihn nicht zu fürchten. Bei diesem positiven Bild vom Jenseits müssen wir uns nicht wundern, dass einige Menschen dieses Zieles schneller erreichen möchten.
Wie legitim aber sind solche Berichte von Blicken hinter den Vorhang? Viele Menschen sind überzeugt, dass die Unsterblichkeit der Seele heute durch übernatürliche Experimente bewiesen ist, die sich nur dadurch erklären lassen, dass die Seele den Tod des Leibes überlebt. Wir mögen derselben Meinung sein, aber wie verlässlich ist die Information, die von denen ins irdische Leben übermittelt wird, die berichten, was sie auf der anderen Seite gesehen und gehört haben?
Lassen Sie uns drei verschieden Arten von Beweisen beurteilen, die manchmal benutzt werden, um uns zu versichern, dass alles gut sein wird, wenn wir einmal selbst durch den geheimnisvollen Vorhang schreiten müssen.
Spiritistische Medien
Einige Menschen behaupten, sie hätten mit Toten gesprochen. In seinem Buch The Other Side [Dt. etwa Die andere Seite] beschreibt Bischof James A. Pike ausführlich, wie er mit seinem Sohn Kontakt aufgenommen hat, der Selbstmord begangen hatte. Er benutzte ein sogenanntes Medium und glaubt fest daran, dass er mehrere ausführliche Unterhaltungen mit seinem Sohn geführt hat.
»Ichhabenichtbestanden,ichkanndirnichtbegegnen,ichkannnichtdemLebengegenübertreten«,sagte PikesSohnwiederholt.»Ichbinverwirrt.…Ichbinnicht imFegefeuer,sonderninsoetwaswiederHöllehier… dochniemandschiltmichhier.« 3 Jesus,sosagtederJunge,wareinVorbild,aberkeinErlöser.
EineÜberraschungwardieangeblicheErscheinung desGeisteseinesFreundes,PaulTillich,eineswohlbekanntendeutsch-amerikanischenTheologen,dereinige Monatevorhergestorbenwar.Pikewarsehrerstaunt,als erdendeutschenAkzentseinesverstorbenenFreundes vondenLippendesMediumshörte.
WiesolltemandiesenBeweisnuninterpretieren?Als liberalerTheologewusstePikenicht,dassDämonendie Totenoftspielen,umdieIllusionhervorzurufen,dass lebendigeMenschenmitdenTotenredenkönnen.Diese GeisterhabeneinerstaunlichesWissenüberdasLeben desVerstorbenen,weilsieeinzelneMenschenwährend ihresLebenssorgfältigbeobachten.DurchdieKraftder
1. Der Versuch, hinter den Vorhang zu blicken
Verstellung können sie die Stimme des Verstorbenen nachahmen, ja, sogar seine Persönlichkeit und Erscheinung.
Manchmal wird die Geschichte von Samuel und Saul benutzt, um Kontakte mit Toten zu rechtfertigen. Bei diesem bemerkenswerten Ereignis wurde Samuel offensichtlich von den Toten zurückgebracht, jedoch nicht durch die Hexe von Endor. Gott selbst scheint dieses Wunder vollbracht zu haben, denn nur dadurch lässt sich die Angst des Mediums erklären (1Sam 28,3-25).
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Stimme Samuels nicht durch die Lippen des Mediums sprach. Samuel und Saul haben durch dieses erstaunliche Wunder wirklich direkt miteinander gesprochen. Außerdem war der Allmächtige zornig, dass Saul verzweifelt versucht hatte, mit dem toten Propheten Kontakt aufzunehmen. Kein Wunder, dass Saul eine Gerichtsprophetie hörte, dass er und seine Söhne schon am nächsten Tag sterben sollten –eine Prophezeiung, die sich erfüllte. Der Versuch, mit Toten zu reden, wird von Gott wiederholt verurteilt (5Mo 18,11-22).
Deshalb können Sie ziemlich sicher sein, dass keiner jemals mit Ihrem toten Onkel, Vetter oder Ihrer toten Großmutter geredet hat. Es gibt jedoch Geister, die die Toten vertreten. Ihre Verführungskunst ist recht trickreich, denn sie können vielleicht sogar über die Liebe, über den Wert der Religion reden oder Jesus in einem guten Licht darstellen. Und natürlich wissen sie genug über den Toten, um die Unkritischen zu betrügen. Diese Fähigkeit dämonischer Geister, die Persönlichkeit der Toten nachzuahmen, hilft uns, Spukhäuser zu verstehen. Als ich in einem Hotel in der Nähe von Calgary wohnte, stand in dem örtlichen Blättchen eine Geschichte,
in der behauptet wurde, dass es in dem wunderschönen Gebäude mindestens zwei Geister geben solle. Einer der Angestellten zeigte uns eine Marmortreppe, wo einer der Geister leben sollte (dies wurde durch das Zeugnis anderer Angestellter bestätigt). Eine frischgebackene Braut war vor Jahren auf dieser Treppe gestolpert und hatte sich dabei so den Kopf verletzt, dass sie daran starb. Man sagte uns, dass ihr Geist jetzt auf der Treppe lebte und mit einiger Regelmäßigkeit erscheine.
Wie erklären wir dieses Phänomen? Wenn ein Mensch stirbt, der besessen ist, dann müssen diese Geister einen neuen Wohnort suchen. Oft entschließen sie sich, an dem Ort zu bleiben, wo die Person gestorben ist (dies scheint insbesondere für gewaltsame Tode wie Mord oder Selbstmord zu gelten). Sie nehmen den Namen und die Eigenschaften des Verstorbenen an und erscheinen ab und zu in dieser Verkleidung. Solche Wesenheiten (wie sie heute oft genannt werden) sind böse Geister, die sich oftmals jedoch »freundlich« gebärden.
Wer versucht, mit Toten in Kontakt zu treten, wird immer in die Gemeinschaft finsterer Mächte geraten, die vorgeben, hilfreiche Engel des Lichts zu sein. Der Prophet Jesaja warnte die Menschen davor, dass jeder, der ein Medium konsultiert, Gott den Rücken kehrt. »Und wenn sie zu euch sagen: Befragt die Totengeister und die Wahrsagegeister, die da flüstern und murmeln!, so antwortet: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll es etwa für die Lebenden die Toten befragen? Hin zur Weisung und zur Offenbarung! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, dann gibt es für sie keine Morgenröte« (Jes 8,19-20).
Der spring ende Punkt ist na türlich, da ss alle Informa tionen über d a s Leben nach dem Tod, die wir von
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Spiritisten oder Medien erhalten, unzuverlässig sind. Diejenigen, die sich an die okkulte Welt wenden, um von dort Informationen über den Tod zu erhalten, werden irregeleitet. Ja, es gibt ein Leben nach dem Tod, doch auf Aufklärung von Dämonen sollten wir verzichten, denn ihre größte Freude besteht darin, Menschen zu verwirren und zu betrügen. Kein Wunder, dass die Theologie, die Pikes Sohn zum Besten gab, so verdreht war.
Wir dürfen nicht versuchen, einen Blick hinter den Vorhang zu erhaschen, indem wir versuchen, mit dieser anderen Seite Kontakt aufzunehmen. Sobald sich der Vorhang geöffnet hat, um einen unserer Mitreisenden einzulassen, schließt er sich wieder, und wir dürfen nicht versuchen, dahinter zu sehen.
Reinkarnation
Eine andere Form des Okkultismus, die angeblich Informationen über das Leben nach dem Tod gibt, ist die Lehre von der Reinkarnation (nicht zu verwechseln mit der christlichen Lehre von der Wiedergeburt). Hier wird gelehrt, dass wir immer wiederkehren und dass der Tod nichts anderes als der Übergang zwischen einem Leib und dem nächsten ist. Deshalb behauptet Shirley MacLaine, dass wir die Todesfurcht verlieren, wenn wir einfach nur annehmen, dass er gar nicht existiert. Durch Kontakte mit der Geisterwelt will sie entdeckt haben, dass sie in früheren Existenzen eine Prinzessin in Atlantis war, eine Inka-Frau in Peru und sogar ein Kind, das von Elefanten aufgezogen wurde. In einigen vorherigen Leben war sie männlich, in anderen weiblich.
Eine Frau, die ich in einem Flugzeug traf, erzählte mir, dass sie als Kind ein detailliertes Wissen über ein Haus in – 19 –19
Vermonthatte,dassieniebesuchthatte.Später,alsErwachsene,besuchtesiedasHausundalleEinzelheiten stimmtenmitihrenErinnerungenüberein.Siewardeshalbüberzeugt,dasssiewährenddesachtzehntenJahrhundertsdortgewohnthabenmuss.Ichwiessiedarauf hin,dasseskeineSeelenwanderunggibt,wohlabereine Dämonenwanderung.SieerhieltihrWissenübereineFamiliedes18.JahrhundertsvonbösenGeistern.
»Aber«,warfsieein,»ichhabeüberhauptnichtsmit bösenGeisternzutun,ichhabenurKontaktzuguten Geistern!«
»WieerkennenSiedenUnterschiedzwischenbösen und guten Geistern?« fragte ich sie.
»IchhabenurGemeinschaftmitGeistern,diemirals Lichtgestalt erscheinen.«
Ich erinnerte sie an 2. Korinther 11,13-14: »Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an.«
Ja, natürlich Lichtgestalten!
Ihre und ähnliche Erfahrungen beweisen nicht die Seelenwanderung oder Reinkarnation, sondern bestätigen nur, dass Menschen jedes Zeitalters sich unter dämonischem Einfluss befinden können. Es gibt Beweise dafür, dass sogar Kinder die dämonischen Züge ihrer Eltern oder Vorfahren erben. Das würde erklären, warum einige Kinder, die nur wenige Monate alt waren, nach zuverlässigen Aussagen Gotteslästerungen und Obszönitäten plapperten, die sie in ihrem kurzen Leben unmöglich gelernt haben konnten.
Okkultismus, gleich welcher Art, bietet keine zuverlässige Information über da s Leben na ch dem Tod. Er – 20 –
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beweist nur die Existenz einer Geisterwelt, einer Welt des Betrugs und der finstersten Intelligenzen. Gott hält alle Formen des Okkultismus für Greuel (3Mo 19,31; 5Mo 18,9-12; Jes 8,19-20; 1Kor 10,14-22).
Weder Shirley MacLaine noch irgendein anderer Guru kann uns Zuverlässiges über die Ewigkeit sagen. Niemand kann beweisen, dass er oder sie die Erfahrung gemacht hat, wiedergeboren worden zu sein. Der Vorhang öffnet sich, wenn wir hindurchschreiten, doch wenn er einmal geschlossen ist, dann wird er sich nicht wieder öffnen, damit wir zurückkehren.
Erfahrungen an der Schwelle des Todes Einige Menschen behaupten, gestorben und in ihren Körper zurückgekehrt zu sein, um uns Informationen über das Leben nach dem Tod zu geben. Im Jahr 1976 hat Raymond Moody in seinem Buch Life after Life4 [Dt. etwa Leben nach dem Tod] Interviews mit vielen Menschen aufgezeichnet, die dem Tod nahe waren, aber wiederbelebt werden konnten. Ihre Geschichten hatten zum Großteil wiederkehrende Elemente: Dass der Patient hört, wie er für tot erklärt wird, dass er sich außerhalb seines Körpers befindet und die Ärzte sieht, wie sie sich an seinem Körper zu schaffen machen. In diesem Zustand begegnen den Betroffenen Verwandte oder Freunde, die gestorben sind, und dann treffen sie auf ein »Lichtwesen«. Wenn der Patient erfährt, dass er zurückkehren muss, dann tut es ihm leid, weil er eine überwältigende Erfahrung von Liebe und Frieden gemacht hat. M elv in Morse berichtet in ihr em Buch Close r to the Lig ht [D t. etw a Z um Licht ] Ge schichten von Kindern, die solche sogena nnten Naht ode rfahrungen gemacht
haben. Und wieder sind ihre Geschichten erstaunlich ähnlich und in fast allen Fällen sehr positiv. Typisch ist der Bericht eines 16 Jahre alten Jungen, der mit ernsthaften Nierenbeschwerden in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Während er im Vorbereitungsraum war, wurde er in seinem Stuhl ohnmächtig. Eine Krankenschwester suchte nach dem Puls, konnte aber keinen finden. Glücklicherweise wurde er jedoch bald wiederbelebt. Später berichtet er von einer übernatürlichen Erfahrung:
»IcherreichteeinengewissenPunktimTunnel,andem um mich herum plötzlich immer mehr Lichter aufleuchteten. Dadurch war ich sicher, mich in einer Art Tunnel zu befinden, und meine Geschwindigkeit muss mehrere hundert Stundenkilometer betragen haben, nach der Art und Weise zu schließen, wie die Lichter an mir vorbeizischten.
An diesem Punkt bemerkte ich auch, dass ich nicht allein war. Das Wesen war über zwei Meter groß und trug ein langes weißes Gewand, das mit einem einfachen Gürtel in der Taille festgehalten wurde. Sein Haar war golden, und obwohl er nichts sagte, hatte ich keine Angst, denn von ihm gingen Friede und Liebe aus.
Nein, es war nicht Jesus, aber ich wusste, dass Jesus ihn geschickt hatte. Es war wahrscheinlich einer seiner Engel oder jemand anders, der gesandt wurde, um mich in den Himmel zu holen.«5
Erst kürzlich hat Betty Eadie in ihrem Buch Embraced by the Life6 einen fantastischen Bericht von ihrem Besuch auf der »anderen Seite« gegeben. Sie behauptet, dass sie Jesus Christus gesehen habe, und hat ihm sogar ihr Buch gewidmet: »Dem Licht, meinem Herrn und Heiland Jesus Christus, dem ich alles schulde, was ich habe. Er ist der Stab, auf den ich mich stütze, und ohne ihn würde ich straucheln.« Doch wird deutlich,
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dass der Christus, von dem sie uns berichtet, nicht mit dem Jesus Christus des Neuen Testaments identisch ist.
Der Jesus, den Eadie beschreibt, ist ein wohlwollendes Lichtwesen, das sie so umgab, dass sie nicht mehr wusste, wo ihr Licht aufhörte und seines begann. Jesus, so sagt sie uns, ist vom Vater zu unterscheiden und würde nichts tun, das sie nicht wollte. Es gab keinerlei Grund, vergangene Taten zu bereinigen, denn wir Menschen seien keine sündhaften Geschöpfe. Sta ttdessen hätten menschliche
»Geistwesen«demhimmlischenVaterbeiderSchöpfung beigestanden.ZumGlückseidieWeltnichtvollerTragödien,wiewirannehmen,undinderGegenwartChristi, soschließtEadie,»wussteich,dassicheswertwar,ihnzu umarmen.« 7
Was beweisen diese Erfahrungen? Offensichtlich bestätigen sie, dass sich beim Tod die Seele vom Körper trennt. Einige Patienten konnten nicht nur zurückblicken und sehen, wie die Ärzte sich mit ihrem Körper beschäftigten, sondern konnten auch beobachten, was in anderen Räumen des Krankenhauses vor sich ging. Das scheint uns unmöglich zu sein, es sei denn, die Seele hat den Körper wirklich schon verlassen und die Erde aus einer anderen Perspektive betrachten können.
Wir haben Grund zu glauben, dass Menschen Christus in der Zone zwischen Tod und Leben begegnen können.
Bevor Stephanus gesteinigt wurde, gab Gott ihm einen Einblick in den Himmel. Stephanus sagte: »Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!« (Apg 7,56). Diese Erfahrung war einzigartig in der Hinsicht, dass sie geschah, ehe Stephanus starb, nicht erst bei seinem Tod. Er bekam hier die wunderbare Versicherung, dass der Himmel darauf wartete, ihn aufzunehmen!