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J. Dwight Pentecost

Die Gleichnisse Jesu verstehen Fragen, Lösungen und Hintergrundinformationen

Best.-Nr. 271925

ISBN 978-3-86353-925-2

Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg

Best.-Nr. 180237

ISBN 978-3-85810-630-8

Verlag Mitternachtsruf, www.mnr.ch

Titel des amerikanischen Originals: The Parables of Jesus © 1982 by J. Dwight Pentecost

Published by Kregel Publications, Grand Rapids, Michigan. Translated and printed by permission. All rights reserved.

Es wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.

3. Auflage 2024

© 2011–2024 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.cv-dillenburg.de

Übersetzung: Oliver Roman, Urbach Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckt haben, können Sie uns gern kontaktieren: info@cv-dillenburg.de

3.

20. Vom Turmbau und vom König, der einen Krieg

34.

35.

38.

Vorwort

Die Gleichnisse Jesu haben seit Langem Ausleger herausgefordert und Prediger angeregt, da in ihrer einfachen Form tiefste Wahrheiten offenbart worden sind. Doch gerade diese Einfachheit wurde für die Ausleger zu einer trügerischen Falle. Eine Untersuchung verschiedener Veröffentlichungen zeigt, dass viele statt der Betrachtung der Kontexte, in denen die Gleichnisse entstanden sind, und des Hintergrundes, vor dem sie erzählt wurden, die Gleichnisse in bereits vorhandene Wahrheiten zwängten, die sie als Ausleger in ihren Köpfen hatten, die jedoch nicht dem Text selbst entstammten. Einige hauptberufliche Prediger wandten eine allegorische Auslegungsmethode an, um Gemeinden mit ihren Fähigkeiten zu beeindrucken, Wahrheiten in den Worten Jesu zu entdecken, die bis dahin unentdeckt waren. Es wird oft übersehen, dass es der Hauptzweck der Gleichnisse war, diejenigen zu unterweisen, denen die Gleichnisse ursprünglich erzählt wurden.

In dieser kurzen Arbeit wird der Versuch gemacht, durch eine Untersuchung der Kontexte, in denen die Gleichnisse erzählt wurden, und des Hintergrundes, vor dem sie vermittelt wurden, die grundlegenden Wahrheiten zu entdecken und darzustellen, die der Herr mitzuteilen versucht hat. Da die Gleichnisse in erster Linie für die Unterweisung konzipiert waren, wird der Schwerpunkt eher auf die Lehre als auf die Anwendung gelegt werden. Eine korrekte Anwendung kann nur erfolgen, wenn sie auf einer korrekten Auslegung beruht. Das Anliegen des Verfassers ist es, die Worte des Herrn zu interpretieren, um seine Unterweisung zu entdecken.

Es ist der Wunsch des Verfassers, dass der Leser zu einem klareren Verständnis der Wahrheit kommt, die in den Gleichnissen enthalten ist, und zu einer tieferen Liebe dessen, von dem gesagt wurde: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch“ (Joh 7,46).

Der Arzt

Lukas 4,23

Der Hintergrund

Nach einer besonders schweren Prüfung in der Wüste im Anschluss an seine Taufe im Jordan kehrte Jesus nach Nazareth zurück; wie er es am Sabbat gewohnt war, ging er in die örtliche Synagoge. Bei dieser Gelegenheit begegnete man ihm mit einer Höflichkeit, die man normalerweise einem Rabbi erwies, der zu Besuch war: Ihm wurde die Ehre zuteil, aus der Heiligen Schrift vorzulesen. Der ausgewählte Abschnitt, den er vorlas, war das Porträt des Messias, das sich in Jesaja 61,1-2 findet. Anstatt aber auf seinen Platz zurückzukehren, nahm Jesus die Rolle eines Rabbis ein und setzte sich, um die Schriftstelle auszulegen, die er vorgelesen hatte. Er erklärte, dass diese messianische Prophetie an diesem Tag erfüllt worden war, indem er sagte: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt“ (Lk 4,21).

Das Problem

Alle in der Synagoge waren außer sich. Für sie war es undenkbar, dass sich der Messias Israels an einem solch unbedeutenden Ort wie Nazareth vorstellen würde. Sie zweifelten Jesu Anspruch an, weil sie ihn lediglich für Josefs Sohn hielten, und sie dachten, der Sohn eines Zimmermanns könnte wohl schwerlich der Messias Israels sein. Also provozierte der Anspruch, den Jesus äußerte, in den Herzen der in der Synagoge Anwesenden eine Frage über die Person Jesu: Wer ist das, der einen solchen Anspruch stellte? Sie wollten einen Beweis, dass Jesus der Messias war, der er zu sein beanspruchte.

Die Lösung

Jesus wusste um das verborgene Aufbegehren und die Zweifel in den Herzen seiner Zuhörer und sagte: „Ihr werdet jedenfalls dieses Sprichwort zu mir sagen: Arzt, heile dich selbst!“ (Lk 4,23). Das griechische Wort, das an dieser Stelle mit „Sprichwort“ übersetzt wurde, wird im Neuen Testament normalerweise mit „Gleichnis“ wiedergegeben (vgl. Mt 13,3.18 u. a.). Es geht um die Rolle des Arztes, der die Kranken heilt. Er dient nicht denjenigen, denen es gut geht. Das Sprichwort hielt die Erkenntnis fest, dass wenn jemand beansprucht, die Kranken heilen zu können, dann sollte er dies auch in Bezug auf seine eigenen Gebrechen tun. Wenn er sich also selbst nicht heilen konnte, würde er auch nicht von denen aufgesucht werden, die an derselben Krankheit litten.

Johannes der Täufer, der Vorbote des Messias, hatte sich an das Volk gewendet mit den Worten: „Tut Buße! Denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“ In seinem öffentlichen Dienst verkündete Jesus dieselbe Botschaft (Mt 4,17). Johannes hatte ein Urteil über die Menschen gefällt, indem er sie als „Otternbrut“ (Lk 3,7) bezeichnete. Ottern waren dem mosaischen Gesetz zufolge unreine Tiere. Demnach sah Johannes das Volk als sündig und unrein an, gemessen an Israels Gesetz und aus der Sicht Gottes. Er hatte sie ermahnt: „Bringt nun der Buße würdige Früchte“ (V. 8) und seine Botschaft auf Menschen aus allen Schichten angewendet (V. 10-14). Die Botschaft von Johannes wurde weithin verbreitet, und zweifellos hatten diejenigen, die jetzt in der Synagoge in Nazareth saßen, verstanden, dass sie der Reinigung bedurften.

Die Menschen in Nazareth sahen in Jesus den unehelichen Sohn Josefs. Deshalb stellten sie ihm die rhetorische Frage: „Ist dieser nicht der Sohn Josefs?“ (Lk 4,22). Als Jesus sich mit den Führern des Volkes auseinandersetzte, sagten diese: „Wir sind nicht durch Hurerei geboren“ (Joh 8,41) und meinten damit: „wie du es bist“. Also hielten die Menschen Jesus für eben solch einen Sünder, wie

sie es selbst auch waren, und folgerichtig sahen sie ihn als einen, der ebenso wie sie Reinigung benötigte. Aus diesem Grund fragte Jesus bei einer anderen Gelegenheit unverblümt die Führer des Volkes: „Wer von euch überführt mich einer Sünde?“ (Joh 9,46). Die Leute in der Synagoge von Nazareth erwarteten also, dass dieser selbst ernannte Messias das Werk des Messias tun sollte. Wenn er wirklich der Messias war, sollte er allen Reinigung und Vergebung der Sünden gewähren. Er sollte zeigen, dass er auch selbst der Buße würdige Früchte brachte, so wie Johannes es verlangt hatte. Wenn er beweisen konnte, dass er rein war, dann würden sie sich dazu berechtigt fühlen, seine Botschaft anzunehmen und sich an ihn zu wenden, um Vergebung zu erlangen.

Mit ihrem Wunsch, die Wunder zu sehen, die Jesus zuvor in Kapernaum getan hatte, verlangten die Menschen eine Bestätigung durch Wunder, dass er wirklich war, was er zu sein beanspruchte. Jesus jedoch weigerte sich, Wunder zu tun, stattdessen lud er sie ein, seiner Person Glauben zu schenken. Sie benötigten dieselbe Glaubensqualität, die die Witwe in Sarepta und der Syrer Naaman hatten, denen Gott seine Propheten gesandt hatte (Lk 4,26-27). Ohne Wunderzeichen wollten die Menschen dem Anspruch Christi nicht glauben; deshalb versuchten sie, ihn zu töten, indem sie ihn von einer Klippe stürzten. Also brachte Jesus in diesem Sprichwort-Gleichnis das Eingeständnis der Menschen zum Ausdruck, dass sie selbst der Reinigung bedurften; des Weiteren ihr Wissen, dass die Reinigung durch den Messias kommen wird; und schließlich ihre Skepsis gegenüber seinem Anspruch, der Messias zu sein. Als er sich von der Menge entfernte, nahm er den Tag vorweg, an dem die ganze Nation seine Person zurückweisen würde, so wie ihn diese Menschen hier zurückgewiesen hatten.

Das geflickte Tuch und die Weinschläuche

Matthäus 9,16-17; Markus 2,21-22; Lukas 5,36-39

Der Hintergrund

Die Juden fasteten häufig. Es war ein Zeichen der Hingabe und Abhängigkeit von Gott; dazu gehörte das Gebet. Unter den Pharisäern war das Fasten zu einer rein äußerlichen Pflicht verkommen; man wollte die Menschen mit der eigenen Frömmigkeit beeindrucken. Johannes und seine Jünger fasteten auch, aber nicht nach der Art der Pharisäer. Für sie war es ein Zeichen ihres Glaubens an die Botschaft von Johannes, dass der Messias nahe war, der die Vergebung der Sünde bringen würde. Daher war ihr Fasten ein Bekenntnis, dass sie Reinigung brauchten.

Das Problem

Die Pharisäer beobachteten Jesus und seine Jünger, um zu sehen, ob sie die überlieferten Traditionen und Gebräuche einhielten. Sie sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger fasteten. Da sie die Beziehung zwischen Johannes dem Täufer und Jesus erkannten und wussten, dass Johannes fastete, forderten die Pharisäer Jesus heraus: Warum fastet ihr nicht, weder du noch deine Jünger?

Die Lösung

Zur Beantwortung dieser Frage gebrauchte Jesus das Bild eines Hochzeitsfests. Nachdem die Braut zum Bräutigam geführt worden war, erschienen beide vor den versammelten Gästen, um die Eheschließung mit einem Hochzeitsfest zu feiern. Dieses Fest

war eine Zeit der Freude und des Jubels. Jesus war in diesem Bild der Bräutigam und diese Generation der Juden die geladenen Gäste. Wer die Einladung des Bräutigams zum Hochzeitsmahl annahm, würde fröhlich kommen, um sich mit ihm zu freuen. Daher sagte Jesus Folgendes: Indem ich Israel das Reich anbiete, lade ich Menschen ein, sich mit mir zu freuen. Folglich sollte es zu dieser Zeit keine Trauer geben.

Das wiederum führte zu zwei weiteren wichtigen Fragen. Was war der Zusammenhang zwischen dem, was Johannes und Jesus dem Volk anboten, als sie das anbrechende Reich verkündigten? Und was wurde dem Volk unter dem Deckmantel des Pharisäertums dargeboten? Das Gleichnis beginnt mit einem alten, abgetragenen Kleidungsstück, das in seinem gegenwärtigen Zustand wertlos und nutzlos war. Man könnte einen Flicken auf ein solches Kleidungsstück nähen und für eine kurze Zeit seine Nutzbarkeit verlängern. Um das zu tun, würde man natürlich den Stoff nicht aus einem neuen Kleidungsstück schneiden. Wer dumm genug wäre, so etwas zu tun, verschnitt das neue Kleid und machte es unbrauchbar. Außerdem waren neue Kleidungsstücke aus ungetragenem Stoff gefertigt, der beim ersten Waschen einlief. Wenn man also einen neuen Flicken auf ein altes Kleidungsstück nähte, würde er beim Waschen einlaufen und von dem alten Stoff abreißen. Dann wäre das Loch größer als zuvor. Das würde dazu führen, dass das alte Kleidungsstück vollends zerrissen wäre.

Um diese Wahrheit noch weiter zu veranschaulichen, gebrauchte Jesus das Bild von Weinschläuchen, die aus den Häuten von Schafen oder Ziegen hergestellt wurden. Neue Weinschläuche waren sehr elastisch. Da sie sich beim Gärungsprozess erheblich ausdehnten, füllte man Traubensaft in neue Weinschläuche. Diese dehnten sich, wenn der Traubensaft zu Wein wurde. Einige Jahre lang blieben sie elastisch genug, sodass sie wieder und wieder verwendet werden konnten. Wenn ein Weinschlauch alt wurde, verlor

er seine Elastizität. Füllte man also Traubensaft in einen alten, verhärteten Weinschlauch, ließ die Gärung diesen Weinschlauch platzen. Damit war nicht nur der Wein verloren, sondern auch der Weinschlauch dahin. Alte Weinschläuche warf man nicht weg, sondern füllte Wasser hinein.

Durch diese beiden Gleichnisse zeigte Jesus, dass die alten Traditionen, auf die die Pharisäer so viel Wert legten, nutzlos und veraltet waren. Es war unmöglich, sie durch etwas Neues auszubessern, um sie weiterhin einzuhalten. Jesus war nicht gekommen, um das Pharisäertum zu reformieren, sondern um eine vollkommen neue Lehre für das Leben des Volkes zu bringen. Jeder Versuch, die neue Lehre den alten Traditionen überzustülpen, würde nicht nur diese, sondern auch die neue Lehre zerstören. Deshalb vollzog Jesus eine klare Trennung zwischen sich und dem Pharisäertum. Er hatte dies schon zuvor getan, als er zu seinen Hörern sagte: „Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen“ (Mt 5,20).

Jesus nahm die Antwort der Pharisäer auf sein Angebot des Reiches und seiner neuen Lehre vorweg, als er sagte: „Und niemand will, wenn er alten Wein getrunken hat, neuen, denn er spricht: Der alte ist milde“ (Lk 5,39). Die Pharisäer waren mit ihren Überlieferungen zufrieden und hatten kein Bedürfnis, etwas daran zu ändern. Die beiden Gleichnisse stellten die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen Jesus und dem Pharisäertum heraus.

Die blinden Führer

Matthäus 7,3-5; Lukas 6,39-42

Der Hintergrund

Die Pharisäer mit ihren Schrift- und Gesetzeslehrern beanspruchten, in Fragen der Einhaltung des mosaischen Gesetzes höchste Autorität zu haben. Jesus hatte diesen Anspruch im Blick, als er sagte: „Auf Moses Lehrstuhl haben sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer gesetzt“ (Mt 23,2). Die Pharisäer verlangten ausdrücklichen Gehorsam ihren Lehren gegenüber, doch Jesus warnte davor, ihnen zu folgen (V. 3); es gab nämlich ein Missverhältnis zwischen ihren Lehren und ihrem Leben. Um zum Lehren fähig zu sein, muss man selbst die Wahrheit, die man lehrt, kennen und leben. Deshalb erzählte unser Herr dieses Gleichnis: „Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten?“ (Lk 6,39).

Das Problem

In der Bergpredigt hatte Jesus die Gesetzlichkeit der Pharisäer als Mittel abgelehnt, durch das man Gerechtigkeit erlangt, um ins Reich des Messias einzugehen. Jesus hatte gesagt: „Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen“ (Mt 5,20). Daraufhin kamen zwei Fragen auf: Warum kann das Pharisäertum niemanden ins Reich Gottes bringen? Welche Gefahr liegt in der Gesetzlichkeit der Pharisäer? Die Antwort dieses Sprichwort-Gleichnisses lautete: Die Pharisäer sind blind.

Im Prolog seines Evangeliums sieht Johannes das jüdische Volk in der Finsternis: „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die

Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1,5). Jesus kam als Licht mitten in diese Finsternis, um sie zu vertreiben. Finsternis ist ein Symbol dafür, dass man Gott nicht kennt, während Licht bedeutet, Gott zu kennen. Jesus kam, um uns Menschen Gott zu offenbaren: „Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht“ (V. 18). Was Jesus vom Vater offenbart hat, wird für die Gläubigen zum Licht. Wer in der Finsternis lebt, ist blind. Ein Lehrer, der Gott nicht kennt, kann andere so wenig zur Erkenntnis Gottes führen, wie ein Blinder einen Blinden leiten kann.

Jesus zeigte die Gefahr auf, die dem Volk drohte, wenn es weiterhin seinen blinden Führern folgte. Er fragte: „Werden nicht beide in eine Grube fallen?“ (Lk 6,39). Sowohl die Führer als auch die Geführten würden umkommen. Da ein Schüler nur so viel lernen kann, wie sein Lehrer weiß, würde das jüdische Volk unwissend bleiben, denn seine Führer kannten Gott nicht.

Die Lösung

Jesus bot eine Lösung für das Problem der blinden Führer. Er wies sie an, die Ursache für ihre Blindheit aus ihren Augen zu entfernen. Dann würden sie fähig sein, die Blinden zu lehren, die ihnen folgten. Der Herr gebrauchte das Bild von einem Balken und einem Splitter. Beide sind in ihrer Art nicht verschieden, nur in ihrer Größe. Der Splitter reizt das Auge; doch der Balken bewirkt Blindheit. Jesu Anklage richtete sich dagegen, dass sich die Pharisäer mit kleinen Dingen im Leben ihrer Nachfolger befassten, sich aber nicht damit beschäftigten, was ihre eigene Blindheit verursachte. Die Lehrer beteuerten, sie könnten den empfindlichen Splitter aus den Augen ihrer Hörer entfernen, gleichzeitig bemerkten sie ihre eigene Blindheit nicht. Die Lösung für die Pharisäer war daher: Zuerst die Ursache der eigenen Blindheit entfernen; erst dann ist man fähig, andere zu lehren, die auf Führung angewiesen sind. In

diesem Fall konnte ihre Blindheit nur behoben werden, indem sie Licht von dem Licht der Welt empfingen, dem Messias, der mitten unter ihnen war.

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