



Jonathan K. Dodson


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Jonathan K. Dodson






Mit Gnade und geistlicher Kraft durch schwierige Zeiten führen



Jonathan K. Dodson
Standhaft leiten
Mit Gnade und geistlicher Kraft durch schwierige Zeiten führen
Best.-Nr. 271875
ISBN 978-3-86353-875-0
Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg
Titel des englischen Originals: The Unwavering Pastor © Jonathan K. Dodson 2022
Published by:
The Good Book Company thegoodbook.com
Es wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.
1. Auflage
© 2024 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.cv-dillenburg.de
Übersetzung: Svenja Tröps
Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg
Druck: CPI Books GmbH, Leck
Printed in Germany
Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckt haben, können Sie uns gern kontaktieren: info@cv-dillenburg.de
Vorwort von Dane Ortlund
1. Zeiten voller Spaltungspotenzial.
2. Fragen an den christlichen Glauben
3. Erlösender Schmerz
4. Spaltung durch Worte
5. Das Zeitalter des Individualismus.
6. Predige das Wort
7. Bleib fest im Glauben
8. Gnade für alle
Inwiefern können wir als Pastoren und Verantwortliche dann standhaft leiten? Wir können es so machen wie Paulus, der sagte: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe, und bin überzeugt, dass er mächtig ist, mein anvertrautes Gut bis auf jenen Tag zu bewahren“ (2Tim 1,12). Woran knüpfte Paulus sein unerschütterliches Vertrauen? An seinen Glauben? An seine Geistlichkeit? An die Existenz Gottes? Nein, er setzte sein Vertrauen nicht auf das, was er glaubte, sondern auf den, an den er glaubte. Er kannte den Gott, dem er vertraute.
Je besser wir den Charakter eines Menschen kennen, desto besser können wir einschätzen, ob er vertrauenswürdig ist. Und da Paulus wusste, dass Gott absolut vertrauenswürdig ist, hatte er ein enormes Vertrauen in Gottes Bereitschaft, die gute Nachricht zu verbreiten. Christus ist gestorben, Christus ist auferstanden, und Christus wird wiederkommen, um alles neu zu machen: auch –oder gerade – sündige Menschen. Paulus hatte einen unerschütterlichen Glauben an einen Gott, der Menschen vergibt, die sich allzu leicht erschüttern lassen. Seine Zuversicht gewann er vom Objekt seines Vertrauens – nämlich von dem Gott des Evangeliums.
Daher werden sein Wissen, sein Glaube und seine Überzeugung als Verben im griechischen Perfekt ausgedrückt, was bedeutet, dass das Wissen, der Glaube und die Zuversicht von Paulus in der Vergangenheit anfingen und bis zur Gegenwart anhalten. Warum? Weil er einem Gott begegnet war, den er nicht mehr vergessen konnte. Er wurde durch ein Evangelium erlöst, das keine „Un-erlösung“ kennt. Er kannte einen Messias, der für immer mit ihm und für ihn ist. Die Gnade hatte ihre Spuren hinterlassen.
Das Vertrauen eines standhaften Leiters entsteht nicht durch seine theologischen Kenntnisse, seine Erfahrung in der Seelsorge
oder seine Treue in den geistlichen Disziplinen. Unsere Zuversicht rührt daher, dass Gott standhaft an seinem eigenen Evangelium festhält, damit wir Gottes Gnade in Christus für Sünder bewahren, schützen und fördern können, und zwar durch den Heiligen Geist. Der dreieinige Gott setzt sich unerschütterlich dafür ein, und deshalb können wir auf seine zuverlässige Gegenwart, seine unnachlässige Vergebung, seine unaufhaltsame Gnade und seine unübertroffene Erlösungskraft zählen. Wenn du das glaubst, kannst auch du ein standhafter Leiter sein.
Wie können wir dann seine Gemeinde in Gnade führen? Ich habe zwei Fäden genommen und versucht, sie in diesem Buch miteinander zu verweben. Der erste ist ein ewiger Faden –die inspirierte Weisheit des Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus. Im ersten und vierten Kapitel berichtet er in bemerkenswerter Offenheit von den Schwierigkeiten, mit denen er in seinem Dienst zu kämpfen hatte. Man begegnet dem geistlich reifen Paulus; er ist gebrochen, aber voller Hoffnung; schwach, aber gestärkt durch Christus höchstpersönlich. Im zweiten und dritten Kapitel liest man viele eindringliche Empfehlungen, wie man eine Gemeinde leitet, die eine Spaltung durchlebt. Man begegnet einem weisen Apostel, der einem jungen, noch wachsendem Leiter Ratschläge erteilt. Es ist ein sehr persönlicher, theologisch solider und praktischer Brief.
Der zweite rote Faden besteht aus meinen unvollkommenen, aber authentischen Überlegungen aus Sicht eines Hirten darüber, wie man die Gemeinde – in Gnade – durch eine Zeit voller Uneinigkeit führen kann. Es ist praktisch unmöglich, eine Gemeindespaltung zu überstehen, ohne zu sündigen, und Christus steht die ganze Zeit an unserer Seite, um uns davor zu bewahren. Beängstigend ist, dass man solch ein Zerwürfnis durchaus
überstehen kann, aber mit einem verhärteten und verschlossenen Herzen zurückbleibt. Wenn wir jedoch in diesen Zeiten Gottes Gnade durch uns strömen lassen, werden wir sanftmütiger und aufgeschlossener gegenüber anderen Sündern. Wir befinden uns in Gottes Nähe, und folglich lieben wir sein Volk besser und inniger. Ein solcher Prozess ist zwar nicht einfach, aber er ist es allemal wert.
Dieses Buch ist gewissermaßen ein langes Gebet. Ein flammender Pfeil, der in die Dunkelheit der Anfechtung geschossen wird, in der Hoffnung, dass jeder Leiter, der es liest, und jeder Pastor, Ältester oder Leiter, der sich auf das Gelesene einlässt, das Gefühl hat, wahrgenommen und verstanden zu werden, und zwar nicht nur von mir, sondern von unserem Vater im Himmel und dem barmherzigen Heiland, der zu seiner Rechten sitzt. Ich hoffe, dass du Gottes Nähe spürst, und selbst wenn nicht, dass du daran glaubst – und an einen Gott, der immer für dich und nicht gegen dich ist, besonders wenn die Umstände düster erscheinen.


Covid ist in vollem Gange. Die Krankenhäuser sind überlastet. Der Inzidenzwert ist in die Höhe geschnellt, und die Maßnahmen werden immer strenger – man darf das Haus nur noch für das Nötigste verlassen. Minneapolis steht in Flammen, und auf den Straßen regiert die Ungerechtigkeit.
Ich setze mich an meinen Schreibtisch, der in der Ecke unseres Schlafzimmers von dem frisch gemachten Bett eingekeilt wird, und starre die Wand an. Muss ich mich zu einem weiteren Zoom-Meeting einloggen? Ich wechsle von Meetings mit Leuten, die mich für zu leichtsinnig halten, zu welchen mit denen, die mich für zu restriktiv halten. Die Aspekte meines Versagens scheinen sich so häufig zu ändern wie eine Twitter-Timeline.
Ich fühle mich überwältigt von allem. Ich klappe meinen Laptop auf, und eine Mitteilung ploppt auf – eine weitere heftige Kritik. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Person geht. Ich versuche, mir selbst einzureden, dass die meisten Menschen dankbar für unsere Gemeinde sind, aber die Stimmen der Kritiker werden lauter und lauter.
Uneinigkeit unter Glaubensgeschwistern erschwert die sowieso schon nicht einfache Führungsverantwortung. Sie bedroht die Integrität der Sache, der du dein Leben gewidmet hast. Sie ist keine Schraube, die angezogen werden muss, oder ein Reifen, der darauf wartet, aufgepumpt zu werden. Sie ist ein wütendes Feuer, das, wenn es nicht gelöscht wird, das ganze Haus niederbrennt.
Zwar gibt es im Leben immer wieder lockere Schrauben und undichte Stellen, aber Menschen, die Spaltungen auslösen, konzentrieren sich oft so sehr auf Äußerlichkeiten, dass sie ihre eigenen Unzulänglichkeiten aus den Augen verlieren. Sie ignorieren den Telefonmast, der aus ihrem eigenen Auge herausragt, während sie sich wie besessen mit dem Staubkorn im Auge anderer beschäftigen. Wenn sich die Telefonmastträger zusammenrotten und angreifen, führen ihre Balken bei den Gemeindeverantwortlichen zu schweren Schäden. Eingekeilt zwischen den Menschen, die sich auf den gegenüberliegenden Seiten der Kontroverse verschanzt haben, nehmen die Führungspersonen mitten im Zentrum der gärenden Unruhen Schaden.
Wie können wir in Zeiten voller Spaltungspotenzial unserer Leitungsverantwortung nachkommen?
Menschen, die uns erquicken
Der Apostel Paulus war mit Spaltungen nur allzu vertraut. In seinem zweiten Brief an Timotheus werden auf jeder Seite Zwietracht säende Menschen erwähnt. Als er den Brief schrieb, saß er einem unterirdischen Verließ, mit einem einzigen Licht- und Luftloch über dem Kopf, rechtskräftig als Verräter gegen den römischen Staat verurteilt, und wartete auf seine Hinrichtung. Statt vor Gericht auszusagen und Paulus zu unterstützen, hatte Demas ihn offenbar aus Liebe zu dieser Welt im Stich gelassen. Viele in Asien wandten sich von ihm ab, darunter Phygelus und Hermogenes. Der Stachel von Alexanders Verrat tat noch weh (vgl. 2Tim 1,15; 4,10.14). Wo suchte Paulus in dieser Zeit, in der Menschen ihm den Rücken zugewandt hatten, nach Hilfe? Die Antwort mag überraschen.
Paulus richtet sich mit folgenden Worten an seinen jungen Freund: „Timotheus, meinem geliebten Kind ... voller Verlangen, dich zu sehen ... um mit Freude erfüllt zu werden“ (1,2.4). In erdrückender Isolation, verraten und vergessen von seinen geistlichen Mitarbeitern, sucht Paulus Hilfe in der Gemeinde. Sein Brief soll Timotheus ermutigen und leiten, bietet aber auch einen ehrlichen, persönlichen Einblick in das Innere des Paulus, der sich danach sehnt, Timotheus᾽ vertrautes Gesicht und seine fröhliche Gegenwart zu genießen.
In dieser Woche hielt ich eine weitere Predigt vor einer kalten, dunklen Kamera. Kein einziges Gesicht sah mich an. Am Sonntag loggte sich unsere Familie nach dem aufgezeichneten Gottesdienst aus, um Mittag zu essen. Obwohl wir das Wort gehört und Lieder für den Herrn gesungen hatten, blieb ein Gefühl der Entmutigung zurück. Ich hörte ein Hupen, ging hinaus auf den Balkon und blickte hinunter. Unten parkte ein grauer Minivan. Ein lächelndes Gesicht tauchte auf. Peter, mein Freund und Mitältester, rief mir zu: „Hey, wir wollten dich kurz besuchen und ermutigen.“ Seine Familie kletterte aus dem Wagen. Für mich war es ein emotionaler Augenblick, und mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich rief meine Familie auf den Balkon hinaus, um mit unseren Freunden unten zu sprechen.
Wenn uns die soziale Isolation etwas gelehrt hat, dann wohl die Tatsache, dass wir füreinander geschaffen sind. Als Paulus isoliert war, sehnte er sich danach, Timotheus zu sehen. In seinem kurzen zweiten Brief an Timotheus erwähnte Paulus 36-mal Menschen namentlich: die gleiche Anzahl von Namen wie im Römerbrief, der fünfmal so lang ist. Sein Alter und sein Leiden setzten Paulus eine Brille auf, die ihm eine klare Sicht davon vermittelte, wie wichtig Menschen sind: Timotheus, Lois, Eunike, Pudens, Linus,
Claudia und so weiter. Männer und Frauen, Verantwortliche und Gemeindeglieder. Namen, Gesichter, Geschichten, Leben. Menschen. Einige bereiteten ihm Kummer, andere viel Freude, aber sie alle waren wichtig.
Der Apostel Paulus hatte „Verlangen“, bzw. er sehnte sich nach Menschen. Mit diesem Wort drückte er nicht nur seinen Wunsch aus, Timotheus zu sehen, sondern auch die Sehnsucht nach der Gemeinde in Rom (2Tim 1,11), nach den Thessalonichern (1Thes 3,6) und den Philippern: „Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit der herzlichen Liebe Christi Jesu“ (Phil 1,8). Paulus schenkte vielen Menschen seine Zuneigung, aber Sehnsucht ist etwas Tieferes. Das griechische Wort epipotheo drückt nicht nur einen Wunsch aus, sondern eine starke Sehnsucht, ein regelrechtes Verlangen.4 Paulus hatte nicht nur all die Gemeinden gegründet, er brauchte sie. Er wurde nicht nur von jeder Gemeinde unterstützt; zur Gemeinde war eine tiefe, liebevolle Verbundenheit entstanden. Er kam den Menschen nahe genug, um Freude an ihnen zu haben: „Onesiphorus ... hat mich oft erquickt“ (2Tim 1,16; Hervorhebung durch die Übersetzerin). Es ist interessant, wie Menschen der Bedeutung ihres Namens gerecht werden. Der Wortstamm von Onesiphorus bedeutet „einen Nutzen von ihm haben“. Er machte seinen Namen alle Ehre und war durch die Gnade Gottes nützlich für andere.
Man kann unter anderem Kraft für den Dienst schöpfen, wenn man ein oder zwei Leute wie Onesiphorus zur Seite hat. Peter ist für mich so ein Mensch. Wir sind ziemlich unterschiedlich. Er
4 Anm. d. Übers.: Alle Definitionen griechischer Worte entstammen dem folgenden Wörterbuch: Walter Bauer et al., Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur, 6. völlig neu bearbeitete Auflage (Berlin/New York, 1988).
ist ein begabter Filmemacher, und ich bin Pastor, aber wir lieben beide gute Filme. Gute Freunde haben gute Dinge gemeinsam, aber beste Freunde haben die besten Dinge gemeinsam. Wenn sich zwei Menschen an derselben Wahrheit erfreuen, schweißt sie das irgendwie zusammen. Wir denken oft gemeinsam über Gottes Wort nach und staunen darüber, wer er ist und was er in unserem Leben tut. Aber Peter „erquickt“ mich, indem er mir erlaubt, ich selbst zu sein.
Wenn ich Zeit mit ihm verbringe, bin ich nicht Pastor Jonathan. Er weiß, dass das eine Rolle ist, die ich einnehme: eine wichtige, aber nicht die einzige. Er nimmt meine Person als Ganzes wahr und fragt mich nach meinen Interessen und meiner Familie. Mit ihm kann ich frei über meine Probleme sprechen und weiß, dass sie vertraulich behandelt werden. Und wenn wir zusammen ins Kino gehen, um einen Film zu sehen, muss ich nicht „funktionieren“. Wenn du keinen Peter hast, bitte Gott um einen. So ein Peter wird dich oft ermutigen und aufrichten.
Auch durch meine Gemeinde werde ich immer wieder aufgerichtet. Während der gemeinsamen Anbetungsstunde am Sonntagmorgen durchflutet mich ein Gefühl der gewaltigen Gegenwart Gottes und seiner unerschütterlichen Zuneigung. Der Geist wirkt in mir durch die Instrumente, die Stimmen, die liturgischen Handlungen und die Gebete der Glaubensgeschwister. Dadurch wird mein menschlicher Geist emporgehoben und meine Freude gesteigert. Bei diesen Gelegenheiten ertappe ich mich dabei, wie ich zum Herrn bete: „Genau deshalb mache ich das hier, Herr. Ich danke dir. Ich will mir deiner Gegenwart mehr bewusst sein.“
Aber an anderen Tagen habe ich überhaupt keine Lust, mich mit meinen Geschwistern in der Gemeinde zu treffen. Die
Ausreden springen aus mir heraus wie Tennisbälle aus einer Ballwurfmaschine, jedoch werde ich öfters gerade in diesen Zeiten am meisten von meinen Geschwistern ermutigt. Als ich in einer bestimmten Woche besonders niedergeschlagen war, überlegte ich, ob ich unser Gruppentreffen in der Innenstadt absagen sollte, aber mir fiel kein triftiger Grund ein. Als alle eintrafen, kamen sie mühelos ins Gespräch. Während unserer Gesprächsrunde erklärte ein Ehepaar, das einen schweren Verlust erlitten hatte: „Wir sind so begeistert. Gott ist am Werk! Wir können es überall um uns herum sehen.“ Ich hatte mich so sehr von meinen eigenen Gefühlen entmutigen lassen, dass ich aus den Augen verloren hatte, was Gott um mich herum tat. Manchmal müssen wir uns von den Menschen in unserem Umfeld erquicken lassen, damit unsere Augen für Gottes Wirken geöffnet werden.
Für Paulus war auch die Gemeinde erquickend. Er schrieb an die Römer: „Ich ermahne euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott ... damit ich durch den Willen Gottes mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke“ (Röm 15,30.32). Paulus berief sich auf das, was sie verband – den Geist der Liebe und den treuen Sohn – und suchte Erquickung bei der Gemeinde. Hast du diese ewige Verbindung aus den Augen verloren und die Gemeinde oder Kirche auf eine berufliche Verpflichtung reduziert? Hast du dich gegen eine liebevolle Verbundenheit gewehrt oder versäumt, deine Bedürfnisse zu formulieren? Bitte die Gemeinde, für dich zu beten. Lade die Geschwister der Gemeinde ein, an deiner Seite gemeinsam mit dir zu kämpfen. Lass dich nicht nur durch die Gemeinschaft mit Freunden erquicken, sondern auch durch die mit deinen Brüdern und Schwestern in Christus.
Wenn Menschen sich trennen
Wenn wir auf die Gemeinde setzen, um uns erquicken zu lassen, sollten wir jedoch nicht blauäugig oder allzu idealistisch sein. Die gleiche Gemeinschaft, die uns hilft, kann uns auch verletzen. Paulus wurde durch seine Nähe zur Gemeinde auch persönlich verletzt. Er beschreibt einen Besuch in Korinth, der so schmerzhaft war, dass er beschloss, diese Gemeinde nicht mehr zu besuchen. Stattdessen schrieb er ihr einen Brief, „damit ich nicht, wenn ich komme, von denen Traurigkeit habe, von denen ich Freude haben sollte“ (2Kor 2,3). Paulus zeigt uns in einer ungeschminkten Art und Weise, was liebevolle Verbundenheit kostet – diejenigen, die uns Freude bereiten sollten, können uns auch wehtun. Er schrieb: „Denn aus viel Bedrängnis und Herzensangst schrieb ich euch mit vielen Tränen“ (V. 4). Ein einziger Ausdruck hätte seinen Schmerz deutlich zum Ausdruck gebracht, aber er verwendet drei, um klarzumachen, wie sehr ihn diese Gemeinde verletzt hatte: viel Bedrängnis, Herzensangst, viele Tränen. Eine Gemeinde zu leiten bedeutet, andere so nah an sich heranzulassen, dass man verletzt werden kann.
Ich öffnete mein E-Mail-Programm, sah eine Nachricht von einem Freund aus der Gemeinde und klickte sie voller Freude an. Doch das, was ich las, machte mich fassungslos. Er und seine Familie wollten die Gemeinde verlassen. Gemeindeaustritte sind Teil der amerikanischen Gemeindekultur. Es gibt gute und schlechte Gründe, eine Gemeinde zu verlassen, aber Abwanderungen sind unvermeidlich, besonders in einer mobilen Gesellschaft. Zu Beginn meiner Arbeit als Pastor hatte ich mich noch darüber geärgert, aber schließlich half mir Gott, die Vergänglichkeit zu akzeptieren, die man als Leiter einer städtischen Gemeinde erlebt. Er half mir sogar, diese Fluktuation im Sinne von
Vorsehung zu sehen – Gott legt Zeiten und Orte fest, an denen Menschen leben, damit andere das Evangelium hören können (Apg 17,26-27). Ich begann, das Gehen als Senden zu sehen. Wir dienen den Menschen so lange, wie sie vor Ort sind, und senden sie dann aus, um das Evangelium an den nächsten Ort zu bringen. Aber nicht alle Austritte sind Aussendungen. Manche sind einfach klare Trennungen, und Trennungen tun weh. Was heißt Trennung? Man geht auseinander, als wäre man nie befreundet gewesen, obwohl einst eine gute Freundschaft bestanden hat. Zumindest war ich davon ausgegangen. Dieser Jemand hatte sich an mich gewandt und mich gebeten, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich begleitete ihn bei seinen Kämpfen gegen die Sünde und erlebte, wie er zu einem gottesfürchtigen Mann heranreifte, der andere anleitete. Meine Frau und ich verstanden uns sehr gut mit ihm und seiner Frau – eine Seltenheit in einer sich stets verändernden Gemeinde –, und so pflegten wir die Freundschaft mit ihnen. Wir besuchten gemeinsam Konzerte, gingen zusammen essen, verbrachten Zeit miteinander und dienten Seite an Seite in der Gemeinde. Dann bekam ich eine E-Mail – eine E-Mail! –, in der sie ihren Austritt ankündigten. Reden Freunde nicht über solche Dinge? Ich machte einen Termin aus für ein schmerzvolles Treffen.
Ich traf Tom5 und einen anderen Ältesten im Merit Coffee Co., einem sauberen, städtischen Café mit einladenden Sitzgelegenheiten und hervorragendem Espresso. Nach der verlegenen Begrüßung setzten wir uns zusammen, um über die Gründe für ihren geplanten Gemeindeaustritt zu sprechen. In manchen
5 In dieser Geschichte – wie in den meisten Geschichten in diesem Buch –verwende ich Pseudonyme.
Punkten konnte ich ihn verstehen, in anderen war mir klar, dass ich ihm widersprechen musste. Es war ein ehrlicher Austausch, aber ich ging mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Denn diese unangenehme Trennung war nur eine in einer ganzen Reihe von Trennungen von Freunden, die die Gemeinde verließen. Einige machten bittere Vorwürfe und stießen Beleidigungen aus; andere verschwanden einfach. Es gab kein klärendes Gespräch, nicht einmal eine E-Mail. Einfach „puff“, und weg waren sie. Mein Herz war gebrochen.
Zum ersten Mal in meinem Dienst war ich wirklich versucht, mein Herz zu verschließen. Ich sagte mir, dass ich in Zukunft die Gemeinde lieben, sie beraten, für sie beten und ihr das Evangelium predigen würde, so gut ich konnte, aber ich würde mich nicht mehr mit der Gemeinde anfreunden. Freunde würde ich woanders finden. Bis ich Psalm 62,2-3 las: „Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung. Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine Festung; ich werde kaum wanken.“
Die ersten drei Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf: nur auf Gott. Das Gefühl von Einsamkeit kannte ich mittlerweile gut, hatte dabei aber nicht wirklich an Gottes Gegenwart gedacht. Ich hatte still gewartet, ich hatte sogar still geschrien, aber nicht an Gott, meinen Retter, gedacht. Manchmal wollen wir Gott plus: Gott plus einen Ehepartner. Gott plus einen Freund. Gott plus eine Arbeitsstelle. Ich wollte Gott minus: Gott minus den Schmerz. Gott minus das Leiden. Gott minus die Verlassenheit. Gott minus Freunde, die mich wie eine geistliche Dienstleistung behandeln: gefragt, wenn ich gebraucht werde – entsorgt, wenn eine bessere Alternative auftaucht. Aber der Heilige Geist zeigt mir: nur Gott.
In Gott allein liegt unsere Rettung. Er ist unser Fels und unsere Festung, nicht unsere Freundschaften. Gott sagte mir:
Freundschaft ist keine Festung. Menschen sind nicht dein Schutz. Ich bin deine Sicherheit, ich bin deine Zuflucht, und ich werde dich nie verlassen. Dann las ich: „Vertraut auf ihn allezeit, ihr von Gottes Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus!“ (V. 9). Verschließe dein Herz nicht, sondern schütte es vor ihm aus. Ich wusste, dass ich dem Herrn vertrauen konnte, also legte ich ihm mein Herz offen. Ich teilte meinen Schmerz, und er tröstete mich; ich bekannte meine Sünde, und er vergab mir nicht nur, sondern liebte mich auch in meinem Schlamassel. Du kannst ihm jederzeit vertrauen. Es gibt keine besseren Aussichten. Freundschaft ist keine Festung; Gott dagegen schon – und zwar eine wunderbare. Gottes Gegenwart ist so zuverlässig, dass sie uns befähigt, uns in den Dienst derer zu stellen, die uns enttäuschen.
Die schmerzliche Erfahrung, die Paulus mit den Korinthern gemacht hatte, war kein Einzelfall. Er beschreibt seine Gerichtsverhandlung in Rom: „Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich“ (2Tim 4,16). Von jemanden verlassen zu werden ist eine schlimme Situation. Mit diesem Wort beschrieb Jesus in der sechsten Stunde seiner Kreuzigung, dass er sich von Gott allein gelassen fühlte (Mk 15,34). Für Gemeindeälteste ist es wichtig, diese Gefühle einem Freund, Ehepartner oder Seelsorger und vor allem Gott gegenüber zu äußern. Paulus verheimlichte nicht, dass er sich verlassen fühlte. Sein Brief ist übersät mit Namen von Menschen, die sich in Luft aufgelöst hatten: Demas, Phygelus und Hermogenes, Hymenäus und Philetus (2Tim 1,15.20; 2,17; 4,10) und Alexander, der Kupferschmied, der ihm „viel Böses erwiesen“ hatte (4,14). Es war der letzte Brief, den Paulus schrieb, und er enthielt immer noch solche Zeilen. Verrat schmerzt, auch noch Jahre später.
Aber Paulus verschloss sein Herz nicht vor der Gemeinde, so sehr es auch schmerzte. Er erklärt: „Es werde ihnen nicht zugerechnet!“ (4,16). Das ist nicht meine erste Reaktion, wenn ich verraten werde. Ich greife eher zu den nach Gerechtigkeit schreienden Rache-Psalmen. Ich frage mich, ob Paulus das auch tat, als der Hammer fiel und sein Urteil verkündet wurde. Doch er weigerte sich, der Gemeinde aus ihrem Verrat einen Vorwurf zu machen. Er schmorte nicht in Bitterkeit, sondern ließ sich von der Gnade erfüllen. Er klingt wie unser Herr, der von einem blutgetränkten Kreuz aus sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34).
Wie schaffte es Paulus, ihnen ihren Verrat nicht übelzunehmen? Irgendwie wirkt das übermenschlich – weil es das ist. Paulus vergab den Verrätern und hegte keinen Groll gegen sie, weil es eine Person gab, die ihn nicht im Stich ließ: „Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich“ (2Tim 4,17). Das Wort „stand“ ist mit Bedacht gewählt. Niemand setzte sich für Paulus ein, als er vor Gericht stand. Aber als alle anderen gingen, blieb der Herr Jesus. Als falsche Zeugen ihn anklagten, stand Jesus ihm bei und bezeugte seine Treue. Jesus steht auch dir zur Seite. Das ist ihm nicht etwa peinlich. Vielmehr steht er mit Stolz neben seinen treuen Dienern. Jesus bleibt, wenn die Menschen gehen. Als die Liebe zur Gemeinde Paulus verwundet zurückließ, blieb Jesus bei ihm, um ihn zu verbinden. Jesus dient nicht nur mit Worten. Er dient Paulus auch praktisch. Er beugt sich hinab, um Paulus aufzurichten, und schenkt seinem müden Diener Kraft. Er dient nicht nur dem Paulus, sondern auch uns. Jesus beugt sich zu uns hinab, um uns zu dienen. Wenn wir niedergeschlagen sind, beugt er sich noch tiefer hinab, um uns aufzurichten. Jesus fühlt mit dir, wenn du dich abmühst. Nimmst du seine Kraft an und
glaubst du, dass sein Herz für dich schlägt? Lass dich in seine Arme fallen, wenn es sein muss, und lass zu, dass Jesus dir dient! Paulus war bereit, alles zu ertragen, weil er wusste, dass der Herr mit seinem Geist war (2Tim 4,22). Statt seine Seele einzumauern, sehnte er sich weiterhin mit der gleichen Liebe wie Christus Jesus nach der Gemeinde. Seine Sehnsucht kam nicht aus ihm selbst; sie entsprang der Liebe des Heiligen Geistes, der ihm die Zuneigung Jesu vermittelte. Durch diese enge Verbindung mit Jesus – „Nur auf Gott vertraut still meine Seele“ –empfing Paulus die vollkommene Liebe Gottes nicht nur, sondern er praktizierte sie auch. Dass er verraten und verlassen worden war, sah er als eine Einladung zu einer tiefen Vertrautheit mit dem Geist und dem Sohn an. Wenn wir diese Einladung annehmen, wird Jesus Christus die Gemeinde durch uns lieben.
Dankbar beten
Wie hielt Paulus im Dienst bis zum Ende durch? Genau so, wie er diesen von Schmerz geprägten Brief beginnt und beendet – mit Gebet. Er beklagt sich nicht als Erstes darüber, wie schlecht er behandelt worden ist. Er beginnt mit einer Danksagung, weil er es sich zur Gewohnheit gemacht hat, nicht nur über sich selbst nachzudenken. In seinen Gebeten geht es um Menschen und nicht um „Lieber Gott, bring dies oder das wieder in Ordnung“. Stattdessen beginnt er damit, Gott für konkrete Personen zu danken. Er dankt für den aufrichtigen Glauben von Timotheus, und während er dessen Glauben würdigt, spannt Paulus den Bogen zum Glauben von dessen Mutter und Großmutter, Eunike und Lois (1,3-5), für die er ebenfalls dankbar ist. Für wen kannst du Gott aktuell danken? Welche Menschen sind dir in dieser Phase deines Dienstes eine Gnade gewesen?
„Glaube“ ist die Abkürzung für das Evangelium.6 Paulus preist Gott, weil das Evangelium in das Leben dieser Heiligen eingezogen ist. Es blieb keine äußerliche Form – eine bloße Lehre, die man bejaht, oder eine Liturgie, die man einstudiert. Das Evangelium hat in ihnen Raum eingenommen. Diese Art des Glaubens ist anders als das kalte, streitlustige Christentum, das oft auf unseren Bildschirmen karikiert wird. Er ist belebend, warm und lebendig. Christus wirkte spürbar im Leben von Lois, Eunike und Timotheus. Kein Wunder, dass Paulus Gott dankbar ist!
Hast du dir schon einmal ein Foto angesehen und gestaunt, was der Fotograf eingefangen hat? Gute Fotografen arbeiten nicht im Eiltempo. Sie sind aufmerksam. Mit weit geöffneten Augen nehmen sie ihre Umgebung wahr, um das einzufangen, was in einem bestimmten Moment geschieht. Wenn wir für Menschen beten wollen, müssen wir unser Leben entschleunigen und wahrnehmen, was Gott in ihnen tut. Wenn wir voller Dankbarkeit für die Gemeinde beten wollen, müssen wir die Menschen wirklich wahrnehmen, statt ihnen nur zu dienen.
Das Gebet ist eine Gelegenheit für Nahaufnahmen. Dankbarkeit richtet den Fokus auf das, was Gott tut, und preist ihn
6 Paulus verwendet die Begriffe „Glaube“ und „Evangelium“ oft synonym: „... sofern ihr im Glauben gegründet und fest bleibt und euch nicht abbringen lasst von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, das in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel gepredigt worden ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin“ (Kol 1,23). Hier ermahnt er die Christen, dem Inhalt des Evangeliums bzw. dem Glauben zu vertrauen und auszuharren. Manchmal betont er jedoch mit dem Begriff „Glauben“ nicht das Evangelium, an das wir glauben, sondern unseren Glauben an das Evangelium: „Wandelt nur würdig des Evangeliums des Christus, damit ich, sei es, dass ich komme und euch sehe oder abwesend bin, von euch höre, dass ihr fest steht in einem Geist und mit einer Seele zusammen für den Glauben des Evangeliums kämpft“ (Phil 1,27).
dafür. Wenn ich mit einer kleinen Gruppe von Menschen bete, bin ich oft bewegt, wenn ich höre, wie jemand Gott für eine bestimmte Eigenschaft eines anderen Menschen lobt. Solche Leute nehmen den Charakter Gottes in anderen Menschen wahr und rühmen Gott dafür. Ich sehe andere durch ihre Brille, und das berührt meine Seele. Eugene Peterson sagt: „Danken ist eines der attraktivsten Dinge, die wir tun können.“ Aber es ist nicht nur attraktiv; es zieht uns auch zu Gott. Dankbar für andere zu beten führt dazu, dass wir sie und den Gott, dem sie dienen, zu schätzen wissen. Wie Peterson sagt: „Gott zu loben ist unsere beste Arbeit.“7
Gott zu loben ist einfach, wenn man für die Gerechten betet, aber was ist mit dem Gebet für kritische Zeitgenossen? Paulus rät den Ältesten, Böses geduldig zu ertragen und Widersacher mit Sanftmut zu korrigieren (2Tim 2,24-25). Ich wüsste nicht, wie ich das tun könnte, außer durch Gebet. Wenn ich nicht für meine Kritiker bete, ist es viel einfacher, den Fehler auf ihrer Seite zu suchen und sie zu verurteilen, als geduldig und sanftmütig zu sein.
Während einer ungewöhnlich spannungsgeladenen Zeit in unserer Gemeinde begann eine kleine Gruppe progressiv eingestellter Menschen, meine Predigten zu kritisieren. Sie rissen oft Worte aus dem Zusammenhang, verdrehten die von mir beabsichtigte Bedeutung und fühlten sich von mir angegriffen. Ich traf mich mit ihnen, um sie besser zu verstehen und zu erfahren, was sie von mir wollten. Ich ließ wütende, irrationale E-Mails über mich ergehen, aber die Kritik hörte einfach nicht
7 Eugene Peterson, This Hallelujah Banquet: How the End of What We Were Reveals Who We Can Be (Waterbrook Press, 2021), S. 15–16.
auf. Infolgedessen achtete ich sehr genau darauf, wie sich die Wahl meines Predigtvokabulars auf diese Gruppe auswirken könnte. Es war frustrierend, auf die Kanzel zu gehen und zu wissen, dass die Leute meine Worte missverstehen und falsch auslegen würden, statt sich zu bemühen, das Wort Gottes zu verstehen und zu schätzen.
In dieser Zeit kamen mir beim morgendlichen Zähneputzen die Gesichter meiner Kritiker in den Sinn, und ihre Sticheleien und kritischen Bemerkungen liefen in meinen Gedanken in einer Endlosschleife. Jedes Mal, wenn mir eine Person einfiel, hatte ich die Wahl: in den Ring zu steigen und meine Meinung in einem imaginären Schlagabtausch zu verteidigen, oder für diese Person zu beten. Ich lernte schnell, dass mir das Einüben von Gegenargumenten keine Sympathien einbrachte, also begann ich jedes Mal, wenn mir ein Gesicht in den Sinn kam, für diese Person zu beten. Ich betete, dass diejenigen Buße tun und keine Spaltung verursachen würden, aber auch, dass sie die herzergreifende
Liebe Jesu erfahren würden.
Ich habe gelernt, dass es nicht ausreicht, einmal für eine Person zu beten, sondern dass ich jedes Mal, wenn sie mir in den Sinn kam, für sie beten musste, weil ich diese Person ansonsten innerlich ablehnen und bitter werden würde. Aber das Gebet für meine Kritiker machte mich sanfter und geduldiger. Es erweichte mein Herz ihnen gegenüber, und ich weiß, dass Gott jedes Gebet erhört hat. Natürlich war es nicht mein Gebet, das mich verändert hat. Es war Jesus, der mir beigestanden, mich gestärkt und mich gelehrt hat, es ihnen nicht anzurechnen. Es ist schwer, diejenigen zu hassen, die wir im Gebet zum Herrn der Liebe tragen.