«Wir sind aber guten Mutes und möchten lieber ausheimisch von dem Leib und einheimisch bei dem Herrn sein.»
2. Korin Ther 5,8
1 Januar
«Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen.»
Psalm 37,5
«Ein solch Vertrauen aber haben wir durch Christum zu Gott.»
2. Korin Ther 3,4
Auch Christen sind vielfach geneigt, auf Menschen zu vertrauen und weniger auf den Herrn. Wir setzen auf Umstände, Versicherungen und Absicherungen; wir wollen vorplanen und vorsorgen. Wir werden innerlich unruhig, wenn wir nicht wissen, wie und wo es weitergeht.
Doch ganz trefflich dichtete Louise M. Hoskins in «An der Schwelle des neuen Jahres»:
«Ich sagte zum Mann, der an der Schwelle des neuen Jahres stand: ‹Gib mir ein Licht, damit ich sicher ins Ungewisse schreiten kann.› Und er antwortete: ‹Geh hinein in die Dunkelheit und lege deine Hand in Gottes Hand. Das ist besser für dich als ein Licht und sicherer, als den Weg zu kennen.›»
Fällt es uns nicht manchmal schwer zu glauben, dass wir im Vertrauen auf den himmlischen Vater am sichersten unterwegs sind? Jochen Klepper schrieb demgegenüber im Hinblick auf Gott:
«Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen. Nun von dir selbst in Jesu Christ die Mitte fest gewiesen ist, führ uns dem Ziel entgegen.»
Nehmen wir daher an, was der folgende Segensspruch sagt: «Sei gesegnet auf dem Weg, der vor dir liegt. Bleib behütet in der Gnade, die dich trägt. Lass dich leiten und verlass dich auf den Herrn. Er wird dich in seinem Segen sicher führen.»
2 Januar
«Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in deinem Gesetz!»
Psalm 119,18
«Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben!»
lu K as 24,25
Viele gehen mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Sie wollen gesünder leben, mehr Sport treiben, das Rauchen aufgeben, liebevoller im Umgang sein, Stress vermeiden, sparsamer werden, sich mehr um die Familie kümmern …
Wie wäre es mit dem Vorsatz aus Psalm 119,18? Wenn uns als Erstes daran gelegen ist, die Inhalte, die Zusammenhänge des Heilsplans Gottes und alles, was sich darauf bezieht, tiefer zu erkennen, zu beherzigen und in die Tat umzusetzen, dann verändert sich vieles zum Positiven. Wer – wie der Psalmist – dieses als Herzensanliegen hat, der wird ganz bestimmt erhört: «Dann öffnete er ihnen das Verständnis, die Schriften zu verstehen» (Lk 24,45).
Der Prophet Daniel ist uns darin ein grosses Vorbild. Er betete seinerzeit und erfuhr Wunderbares.
Einmal, als es um die Vision Nebukadnezars ging, der im Traum die Statue gesehen hatte:
«Darauf zog sich Daniel in sein Haus zurück und teilte die Sache seinen Gefährten mit, Hananja, Misael und Asarja, damit sie von dem Gott des Himmels Erbarmen erflehen möchten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Gefährten samt den übrigen Weisen von Babel umkämen. Hierauf wurde dem Daniel in einem Gesicht bei Nacht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels» (Dan 2,17-19).
Ein anderes Mal, als er das Jeremiabuch studierte: «… kam schon der Engel Gabriel, den ich vorher in meiner Vision gesehen hatte, in schnellem Flug auf mich zu. Es war um die Zeit des Abendopfers. Er öffnete mir das Verständnis für das Prophetenwort, über das ich nachgedacht hatte, und sagte zu mir: ‹Daniel, ich will dir helfen, den Sinn jenes Wortes zu verstehen. Als du zu beten begannst, gab Gott mir eine Antwort für dich; denn er liebt dich. Ich bin hier, um sie dir mitzuteilen. Gib gut Acht auf das, was ich dir zu sagen habe, damit du die Vision verstehst!›» (Dan 9,21-23; GNB).
Die Bibel erklärt uns in Kolosser 2,3: «(Christus), in welchem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind.» Schätze müssen erforscht, entdeckt und geborgen werden; das ist mit Arbeit verbunden. Es gibt viele Schätze im Wort Gottes, die in Christus verborgen sind. Wir können nicht alle entdecken und nicht alles wissen. Der eine entdeckt mehr, der andere weniger, aber keiner weiss alles.
Wir wollen im neuen Jahr danach streben, offen für die vielerlei Schätze in Gottes Wort zu sein. Und wir wollen danach ringen, geöffnete Augen zu haben, um sie zu entdecken.
3 Januar
«Denn die Übeltäter werden ausgerottet werden; aber die auf den Herrn hoffen, die werden das Land besitzen.»
Psalm 37,9
«Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.»
r ömer 8,17
Die Zukunft der an Gott Glaubenden ist gesichert. Darum hat einmal jemand gesagt: «Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft.»
Die Menschheit beschäftigt sich mit der Zukunft. Es gibt Zukunftsforschung und Zukunftsforscher, aber sie tappen alle mehr oder weniger im Dunkeln und ihre Prognosen sind unsicher. Es gibt Hellseher und Astrologen, die ihr Geld mit Lügen verdienen, jedoch starken Zulauf haben, weil die Menschen so unsicher sind, was ihre Zukunft anbelangt. Aber es ist sicher, dass niemand weiss, was die Zukunft bringen wird.
Bei der Bibel ist das anders. Gott verheisst denen eine glasklare Zukunft, die an ihn glauben.
Für Israel gilt, dass die Glaubenden das Land erben werden. Das ist das zukünftige messianische Reich des Herrn Jesus.
Für die Gemeinde gilt, dass sie mit in die Herrlichkeit Christi erhoben wird, sitzend zur Rechten Gottes. Das wird bei der Entrückung bzw. Auferstehung geschehen, denn der Herr hat uns zu seinen Miterben gemacht.
Diese Verheissungen wollen uns ermutigen, weiter auszuharren und, wenn nötig, Leid zu ertragen. Einst wird die Herrlichkeit alles je dagewesene irdische Unrecht und Leid bei Weitem überstrahlen. – Wie Warren W. Wiersbe sagte:
«Die Zukunft ist unser Freund, wenn Jesus Christus unser Herr ist, und wir brauchen uns nicht zu fürchten.»
4 Januar
«Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnt, dessen Name heilig ist: Der ich in der Höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.»
Jesa J a 57,15
«Denn grosse Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name.»
lu K as 1,49
Das neue Jahr beginnt bei den meisten mit grossen Vorsätzen, doch oft halten diese nicht lange an. Es wäre angebrachter, klein und demütig zu werden und sich dem «Grossen» vorzusetzen, denn er ist unser Vorgesetzter. Wir wollen auf den blicken, der Grosses tun kann, um von ihm alles zu erwarten.
Das Angebot Gottes ist gewaltig. Er, den der Himmel und aller Himmel Himmel nicht fassen können, will bei denen wohnen, die zerschlagen und demütig sind. Salomo bekannte bei der Einweihung des Tempels:
«Denn sollte in Wahrheit Gott auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie sollte es denn dies Haus tun, das ich gebaut habe?» (1Kö 8,27).
Aber der Allmächtige geht noch weiter, er will im Herzen des Menschen wohnen. Bei denen, die nicht auf ihre Kraft, ihre Stärke oder ihr Vermögen bauen, sondern die ihre Niedrigkeit erkennen und auf die Barmherzigkeit des Herrn setzen. Durch Jesus Christus ist das möglich geworden. Sein vollbrachtes Werk hat uns den Himmel für immer geöffnet und den Weg geebnet, sodass Gott durch seinen Heiligen Geist in uns Wohnung nehmen kann. Maria gehörte zu den Ersten, sie war demütig und der Heilige hat Grosses an ihr getan, Jesus wurde in ihr Leben hineingezeugt.
Lasst uns zu Beginn dieses neuen Jahres eine demütige Haltung einnehmen und dem Herrn umso mehr Raum geben. Er erquickt unseren Geist und unser Herz. – Lasst uns von ihm Grosses erwarten, und setzen wir dabei auf den Glauben.
5Januar
«Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden.»
Jesa J a 65,17
«Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!»
2. Korin Ther 5,17
Der ehemalige deutsche Nachkriegsbundeskanzler Konrad Adenauer soll einmal auf die Nachfrage, dass er doch früher etwas anderes gesagt habe, geantwortet haben: «Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!»
Ob das eine gute Antwort war, darüber lässt sich streiten, doch feststeht, dass das Alte der Vergangenheit angehört und neue Möglichkeiten und Gnadengaben Gottes vor uns liegen. Was verkehrt gelaufen ist, dürfen wir Jesus aufrichtig bekennen und seine Vergebung in Anspruch nehmen, das gilt auch unseren Mitmenschen gegenüber. Vertane Gelegenheiten, Faulheit, Gleichgültigkeit, Halbherzigkeit, Lieblosigkeit, falsches Benehmen, Unglaube und alles, was an Sünde geschehen ist, darf durch Bekenntnis und Vergebung der Vergangenheit angehören.
Aber auch Kummer, Frustration, Sorgen und Nöte im traurigen Rückblick auf das alte Jahr liegen hinter uns. Gott hat uns durchgetragen. Er bleibt nicht beim Alten stehen, sondern schenkt Neues.
In Christus dürfen wir jetzt nach vorne blicken und uns im Glauben vorwärts wagen. Wir dürfen auf ihn sehen, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Wir dürfen unsere Lasten und Sorgen auf ihn werfen. Unsere ganze Agenda für das neue Jahr dürfen wir ihm zu Füssen legen. Und wir dürfen uns im Glauben daran klammern, was Paulus den Philippern sagt:
«Eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus» (Phil 3,13-14).