Chris Morphew
Wer bin ich
und warum bin ich wertvoll ?
Chris Morphew Wer bin ich – und warum bin ich wertvoll ?
1. Au age 2023
ISBN 978-3-9817729-9-9 ( cvmd )
ISBN 978-3-86353-868-2 ( CV )
Alle Rechte vorbehalten
© 2023 Christlicher Veranstaltungs- und Mediendienst, Neuried b. München
Originaltitel : Who Am I and Why Do I Matter ?
© Chris Morphew, 2022
Original erschienen bei : The Good Book Company thegoodbook.com | thegoodbook.co.uk All rights reserved.
Übersetzung : Svenja Lueg Gesamtgestaltung : Velimir Milenković, cvmd Gesetzt aus : FF Tisa Pro und GT Haptik
Druck : ARKA, Cieszyn ( Polen ) Printed in the EU 2023
Folgende Bibelübersetzung wurde verwendet : bibel.heute, Neue evangelistische Übersetzung © 2010 Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg ( NeÜ ) Außerdem wurde verwendet : Gute Nachricht Bibel 2018 ( GNB )
Inhalt
1 Auf der Suche nach deinem wahren Ich 11
2 Woher weiß ich, dass ich wertvoll bin ? 17
3 Warum kann ich mir nicht einfach selbst treu sein ? 27
4 Warum kann ich nicht einfach auf meine Freunde hören ? 37
5 Wo nde ich wahre Freiheit ? 45
6 Was sagt Gott darüber, wer ich bin ? 53
7 Was ist damit, dass ich es so oft vermassle ? 63
8 Was ändert sich mit Gott ? 73
9 Dem Weg Jesu folgen 81
10 In der Liebe Jesu Ruhe nden 91
Literaturverweise 101 Dankeschön 103
Für Liam und Alec, mögt ihr nie vergessen, wer ihr in Jesu Augen seid.
1. Auf der Suche nach deinem wahren Ich
Vor einiger Zeit kam eine Schülerin meiner Schule mit einem Problem zu mir.
Dieses Mädchen war Anfang des Jahres von einer anderen Schule hierhergewechselt. Soweit ich das beurteilen konnte, hatte sie sich jedoch wirklich schnell eingelebt.
Sie hatte einen Haufen Hobbys, die ihr wirklich Spaß machten, und nutzte die Sport-, Musik- und Theaterangebote an unserer Schule bereits ausgiebig.
Sie hatte fantastische Freunde gefunden, mit denen sie viel Zeit verbrachte. Sie hatte tolle Eltern, die sie liebten und unterstützten.
Sie war lustig, begeisterungsfähig und o en. Äußerlich betrachtet schien alles bei ihr wunderbar zu laufen. Innen drin sah es allerdings ganz anders aus.
Als ich sie fragte, was los sei, brauchte sie eine Minute, bis sie die richtigen Worte fand.
» Ich weiß nicht «, sagte sie, » ich … manchmal habe ich einfach irgendwie das Gefühl, gar nicht zu wissen, wer ich bin. Wenn ich mit diesen Freunden unterwegs bin, verhalte ich mich so – aber wenn ich dann mit an-
deren Freunden zusammen bin, bin ich fast ein anderer Mensch. Woher soll ich da wissen, welche Version von mir die echte ist ? «
» Nun «, sagte ich langsam, » bei welchen Freunden fühlst du dich denn am wohlsten ? So als müsstest du dich nicht auf eine bestimmte Weise geben. Bei wem kannst du einfach locker du selbst sein ? «
Sie zählte die Namen einer Handvoll Freunde auf und sagte schließlich : » Ich weiß schon, dass ich bei ihnen ich selbst sein kann, aber … «
Sie verstummte und starrte aus dem Fenster.
Nach einer langen Pause sagte sie : » Aber was, wenn das trotzdem alles nur gespielt ist ? Wie kann ich überhaupt wissen, wer ich in Wirklichkeit bin ? « Früher oder später, so glaube ich, stolpern wir alle über solche Fragen – denn herauszu nden, wer wir wirklich sind, ist leider wesentlich komplizierter, als es klingt.
Hast du auch Leute in deinem Umfeld, die so lockerselbstbewusst, beliebt und unbekümmert wirken – Leute, die alles im Gri zu haben scheinen –, und fragst dich, wie sie das anstellen ? Woher wissen sie eigentlich in jeder Situation, was sie sagen und wie sie sich verhalten sollen ?
Oder vielleicht gehörst du selbst sogar zu den Leuten, die alles im Gri zu haben scheinen, und kennst deshalb die Wahrheit : dass es nämlich gar nicht so einfach ist, wie es aussieht. Nach außen hin siehst du vielleicht selbstbewusst aus. Aber innerlich fühlst du dich einfach nur verunsichert und ausgelaugt. Denn wie sich herausstellt,
ist es sehr anstrengend, immer locker zu wirken. Und du wirst das Gefühl nicht los, dass die Leute gar nicht mehr so neidisch wären, wenn sie die Wahrheit über dein Leben erfahren würden.
Oder fühlst du dich manchmal erdrückt von den Erwartungen, die andere an dein Leben stellen ? Hast du das Gefühl, dass du nie zur Ruhe kommst – so als müsstest du ständig daran arbeiten, den Maßstäben gerecht zu werden, die andere an dich anlegen ? Kämpfst du mit dem quälenden Gefühl, dass, selbst wenn du immer so weiter machst, es doch nie genug sein wird ? Ganz gleich wie sehr du dich bemühst, vielleicht wirst du den Ansprüchen nie genügen ?
Oder tri t eher das Gegenteil auf dich zu ? Hast du das Gefühl, niemand erwartet, dass du jemals irgendwelchen Ansprüchen genügen wirst – als würden alle nur denken, dass du ein bisschen nervig und nutzlos bist ? Fragst du dich manchmal, ob es überhaupt einen Unterschied macht, ob du da bist oder nicht ?
Oder vielleicht stressen dich die Erwartungen anderer Menschen gar nicht. Vielleicht sind es eher deine eigenen unerreichbaren Ansprüche. Du hast diese Idealvorstellung von dir im Kopf – eine Vorstellung von dir, die viel schlauer, selbstbewusster, erfolgreicher oder attraktiver oder all das zusammen ist. Doch ganz gleich wie sehr du dich bemühst, diese Person zu werden, du scheinst es nie ganz zu scha en.
Vielleicht wünschtest du auch, du könntest irgendeinen Weg nden, dir keine Gedanken mehr darüber zu
machen, was alle anderen denken, und einfach nur du selbst sein.
Oder vielleicht ist es sogar noch viel schlimmer. Vielleicht fürchtest du, du selbst zu sein könnte genau das Problem sein – denn wenn die Leute nur für einen Augenblick sehen würden, wer du wirklich bist, würden alle davonlaufen.
Schau, ich weiß, das sieht jetzt nach einem ziemlich deprimierenden Einstieg in ein Buch aus – aber die Wahrheit ist doch, dass diese Dinge hart sind, oder ?
Wir werden als hil ose kleine Babys in diese Welt gesetzt. Und vom ersten Tag an ist die Welt voll von Stimmen, die uns sagen, wer wir sind und wer wir sein sollten.
Zunächst sind da unsere Eltern und Großeltern und andere Familienmitglieder. Wenn wir dann älter werden, kommen unsere Lehrer, unsere Freunde, unsere De nitiv-nicht-Freunde, unsere Trainer, unsere Verwandtschaft und so weiter und so fort hinzu. Und dabei haben wir noch nicht mal die endlose Flut von Stimmen aus unseren sozialen Medien erwähnt.
Es ist wirklich hilfreich, manchen dieser Stimmen
Aufmerksamkeit zu schenken. Bei anderen gilt das eher nicht. Aber ob wir es merken oder nicht : Sie alle beeinussen irgendwie, wie wir uns selbst sehen.
Wie ndet man also inmitten von all dem Lärm heraus, wer man wirklich ist ? Wie sortiert man all die Stimmen und Meinungen und ndet heraus, wer man in Wahrheit ist ?
Was soll man sich selbst sagen, wenn sich das Gefühl breitmacht, dass man keinen Wert hat oder den Ansprüchen eh nie genügt oder dass die negativen Stimmen, die uns ins Leben hineinreden, vielleicht doch recht haben ?
Was soll man machen, wenn man sich die Welt um sich herum anschaut und fragt, wo man hingehört oder ob man überhaupt irgendwohin gehört ?
Nun, die gute Nachricht lautet : Du bist etwas wert. Du gehörst irgendwohin. Und die Tatsache, wer du wirklich, in Wahrheit bist – die Person, die Gott in dir sieht –, ist besser, als du dir jemals vorstellen kannst.
2.
Woher
weiß ich, dass ich wertvoll bin ?
Der Titel dieses Buches ist eine Frage – genau genommen besteht er aus zwei Fragen.
Fangen wir mit der zweiten an : » Warum bin ich wertvoll ? «
Ich frage mich, wie sehr dich diese Frage tri t.
Vielleicht hast du ein starkes, tiefes Emp nden, dass du wertvoll bist. Möglicherweise kannst du nicht genau erklären, warum. Aber du bist dir sicher, dass es wahr ist. Du bist wertvoll. Du bist wichtig. Du hast Bedeutung. Ich meine, das ist schließlich o ensichtlich, oder ?
Vielleicht ist das aber auch nicht so. Vielleicht bist du gar nicht überzeugt, dass du überhaupt einen Wert hast. Vielleicht gibt es Menschen in deinem Leben, die dir das Gefühl vermitteln, du seist eine reine Platzverschwendung. Vielleicht kommt diese Botschaft aber auch von innen drin – sie ist etwas, das du dir anscheinend immer wieder selbst einreden musst.
Ganz gleich, ob wir nun glauben, dass wir wertvoll sind, oder nicht – wir alle wollen, dass es so ist, oder ?
Du willst vielleicht nicht weltberühmt werden oder Geschichte schreiben oder so. Aber wir alle sehnen uns