J. Warner und Susie Wallace mit Rob Suggs
TATORT
SCHÖPFUNG

Mit der Kripo auf Spurensuche
J. Warner Wallace und Susie Wallace mit Rob Suggs
Tatort Schöpfung
Mit der Kripo auf Spurensuche
Best.-Nr. 271843
ISBN 978-3-86353-843-9
Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg
Originally published in English under the title: God’s Crime Scene for Kids
© 2017 by James Warner Wallace
Published by David C Cook
4050 Lee Vance Drive, Colorado Springs, Colorado 80918 U.S.A.
Es wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: NeÜ bibel.heute,
© 2010 Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesellschaft
1. Auflage
© 2023 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.cv-dillenburg.de
Übersetzung: Svenja Tröps
Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg
Umschlagmotive: © freepik.com/freepik
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckt haben, können Sie uns gerne kontaktieren: info@cv-dillenburg.de
Inhalt
Das Rätsel
Kapitel 1: Wie ist das Universum hierhergekommen? 25 Von einem Insider geschaffen?
Kapitel 2: Fein gemacht 43 Wer ist verantwortlich?
Kapitel 3: Anweisungen fürs Leben 59 Erfordert der Text einen Autor?
Kapitel 4: Der offensichtliche Künstler 77 Gibt es Beweise für einen Künstler?
Kapitel 5: Über das Denken nachdenken 93 Sind wir mehr als Materie?
Kapitel 6: Seine Meinung ändern 107 Sind echte Entscheidungen überhaupt möglich?
Kapitel 7: Zwischen Richtig und Falsch wählen 123 Ist Moral mehr als bloße Meinung?
Kapitel 8: Die gute Nachricht angesichts schlechter Dinge 137 Kann es Gott und das Böse geben?

Einleitung
Das Rätsel
„Hab ich das nur geträumt?“ Jason fährt erschrocken im Bett hoch und guckt an die Decke. Hat er sich das laute Krachen über ihm nur eingebildet, oder war es Teil eines Traums? Kann man tatsächlich aus dem Schlaf gerissen werden, wenn man im Traum ein Geräusch hört?
Jason reibt sich die Augen und sieht auf die Uhr auf seinem Nachttisch: 2:30 Uhr. Was könnte um diese Zeit ein solches Krachen verursachen? Der Dachboden über Jasons Kopf wird so gut wie nie benutzt, und er war schon seit Jahren nicht mehr dort oben. Er holt seine Taschenlampe aus der Nachttischschublade und schleicht langsam in den Flur. Er leuchtet mit der Lampe den langen, dunklen Gang entlang zu einer teilweise geöffneten Dachbodentür.
Er quetscht sich durch die halb geöffnete Tür und steigt die Treppe zum Speicher hinauf. Obwohl er anfangs Angst hat, erinnert er sich daran, dass er ein Mitglied der Jugend-Polizeischule ist. Was würden die anderen Schüler denken, wenn sie wüssten, dass er zu viel Angst hat, sein eigenes Haus zu inspizieren?
Jason reißt sich zusammen und versucht, ruhig zu bleiben, als er den dunklen Dachboden betritt. Er drückt auf den Lichtschalter am oberen Ende der Treppe. Die einzelne Glühbirne, die in der Mitte des Speichers hängt, blinkt kurz, gibt dann ein leises Plopp von sich und erlischt. Jason betätigt den Schalter immer wieder, ohne Erfolg. „Na toll“, flüstert er leise vor sich hin.

„Ist hier jemand?“, fragt er und versucht, selbstbewusst und mutig zu klingen.

„Ist hier jemand?“, fragt er und versucht, selbstbewusst und mutig zu klingen. Keine Antwort. Er leuchtet mit seiner Taschenlampe in alle Winkel des Dachbodens. Staubpartikel wirbeln in dem beengten Raum auf. Es gibt viele Kisten, eine oder zwei Mausefallen, tote Insekten und Stapel alter Zeitungen. Dann sieht Jason, was die Ursache für das Geräusch gewesen sein könnte. Auf einer Seite des Dachbodens entdeckt er einen umgestürzten Bücherstapel. Mit dem Scharfsinn eines Ermittlers bemerkt er, dass der Staub um die Bücher herum kürzlich aufgewirbelt worden zu sein scheint. Jason geht näher heran und betrachtet einen leicht ramponierten Schuhkarton, der zwischen den Büchern liegt. Die Ecken sehen mitgenommen aus, und wahrscheinlich stand er oben auf dem Bücherstapel, bevor der umgekippt war. Mit der Taschenlampe untersucht er den Inhalt des Kartons. Minuten vergehen. Jason ist so fasziniert von dem, was er entdeckt, dass er die Zeit aus den Augen verliert ...
Spurensicherung
Jason schluckt seine Angst herunter und untersucht den Dachboden. Lies Psalm 56,4 (siehe auch S. 169)! Als David sich fürchtete, auf wen vertraute er da?
Am nächsten Tag betritt Jason das Besprechungszimmer der Polizei. Man sieht ihm an, dass er nicht viel geschlafen hat. Er blinzelt angesichts des hellen Deckenlichts und begibt sich zu seinem Platz. Die Tische stehen in langen Reihen in Richtung der Stirnseite des Raumes. Dort befinden sich ein kleines Rednerpult und ein Whiteboard. An den Seitenwänden hängen
Infos über die örtliche Verbrechenslage und Bilder von gesuchten Verdächtigen. Auf das Whiteboard hat jemand geschrieben: „Jugend-Polizeischule für Sonderermittlungen“.
Auch du möchtest wieder bei der Schulung der Jugendpolizei dabei sein, und deine Freunde Hannah und Daniel sind ebenfalls dabei. Dieses Angebot hat sich schnell unter den Schülern der verschiedenen Schulen der Stadt herumgesprochen. Dieses Mal wird ein Kurs für Sonderermittlungen angeboten. Du gehst zu Jason hinüber, um ihn zu begrüßen, aber bevor du ein Gespräch beginnen kannst, betritt Detective Alan Jeffries den Raum.
„Nehmt eure Plätze ein!“, dröhnt Jeffries und klingt dabei so streng wie immer. Wenn du Detective Jeffries nicht mittlerweile gut kennen würdest, wärst du jetzt wahrscheinlich etwas eingeschüchtert, denn er sieht ein bisschen wie ein riesiger Grizzlybär aus und neigt zu einem grimmigen Gesichtsausdruck. Aber dies ist dein zweiter Kurs an der Jugend-Polizeischule mit Detective Jeffries, und du weißt, dass sich hinter der harten und nüchternen Fassade ein Mann verbirgt, der sich genauso freut, dich zu sehen, wie du dich auf ihn freust.
Bevor Jeffries noch etwas sagen kann, schießt Jasons Hand in die Höhe. „Sir“, sagt er, „ich habe einen Fall!“
Jasons Hand schießt in die Höhe. „Sir“, sagt er, „ich habe einen Fall!“

„Einen Fall? Solange es kein Durchfall ist …“, sagt Hannah. Alle lachen, aber Jason ignoriert sie: „Ein Fall, den wir lösen müssen.“
„Dann lass mal hören!“, sagt Jeffries.
„Nun“, sagt Jason, „ich wohne bei meiner Oma Miri. Ich habe letzte Nacht in meinem Zimmer gelegen und geschlafen. Plötzlich hat mich ein lautes Geräusch geweckt. Es kam von oben – vom Dachboden. Da geht eigentlich nie jemand rauf, aber ich habe meine Taschenlampe geholt und bin nachsehen gegangen. Ich wollte wissen, woher das Geräusch kam.“
„Echt? Und dann?“, fragt Daniel.
Jason beschreibt, was ihm auf dem Dachboden aufgefallen ist und die Sache mit dem umgestürzten Bücherstapel.
„Okay, und wieso ist das ein Rätsel? Du hast doch schon herausgefunden, was den Lärm verursacht hat“, sagt Hannah.

„Unter den umgestürzten Büchern habe ich etwas Geheimnisvolles gefunden.“
„Unter den umgestürzten Büchern habe ich etwas Geheimnisvolles gefunden.“ Jason beschreibt den Schuhkarton. „Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht, aber dann habe ich mir genau angesehen, was drin war.“ Die Schüler beugen sich gespannt zu Jason vor, als er seinen Fund schildert. „Ich habe eine kleine Gartenschaufel gefunden, eine Lupe, eine Art Siegelring und die Zeichnung eines Jungen, der neben einem großen, sonderbaren Baum steht.“
„Das ist seltsam“, sagst du. „Diese Dinge scheinen in keinem Zusammenhang zu stehen.“
„Es wird noch seltsamer“, antwortet Jason und holt ein altes liniertes Blatt Papier aus seiner Tasche. „Das lag auch in der Schachtel.“ Jason liest vor, was auf dem Zettel steht:
Lieber Jason, wenn du diese Zeilen liest, freut mich das. Die Nachricht hat dich tatsächlich erreicht. Das Leben ist voll von schwierigen Situationen und unbeantworteten Fragen. Keiner weiß das besser als du. Aber ich weiß, wo die Antworten zu finden sind. Folge diesen Hinweisen, dann findest du ein Geschenk, das nur für dich bestimmt ist. Es ist die Antwort auf alle deine Fragen. Aber du musst sorgfältig über die Hinweise nachdenken, tiefer graben, genau hinsehen und deine Meinung ändern.
„Na, das ist ja doch ein Rätsel“, sagt Hannah. „Steht da eine Unterschrift drauf?“
„Nein“, antwortet Jason.
„Also gut“, sagt Jeffries, „das ist perfekt für unseren nächsten Kurs. Ich werde euch eine Reihe neuer Ermittlungsmethoden beibringen, damit ihr dieses Rätsel lösen könnt. Wenn ihr diese Fähigkeiten anwendet und damit herausfinden könnt, wer diese Notiz geschrieben hat, habt ihr den Kurs bestanden und

Spurensicherung
Gott findet es toll, wenn wir gute Fragen stellen, um so die Wahrheit über ihn herauszufinden.
Lies Matthäus 7,7-8!
bekommt ein Diplom, das euch als Junior-Sonderermittler auszeichnet.“
Alle scheinen von dem neuen „Fall“ begeistert zu sein. Jeffries geht zum Whiteboard, und die Schüler sehen ihm aufmerksam zu. „Was fällt euch zu dem Zettel ein?“, fragt er. „Irgendwelche Beobachtungen?“
Daniel, der immer sorgfältig überlegt, sagt: „Da steht, dass keiner mehr über Unglück Bescheid weiß als Jason. Was soll das bedeuten?“ Alle halten inne, um darüber nachzudenken, und gucken dann fragend in Jasons Richtung.

Jason zögert, dann erzählt er etwas, das er noch nie erwähnt hat.
Jason zögert, dann erzählt er etwas, das er noch nie erwähnt hat. „Das stimmt schon“, sagt er. Er sieht zu Boden und fügt leise hinzu: „Ich habe meine Eltern verloren, als ich noch ein Baby war. Sie sind bei einem Autounfall gestorben. Ich kann mich überhaupt nicht an sie erinnern. Die meisten Leute halten meine Oma Miri für meine Mutter. Ich glaube, weil sie so jung aussieht.“
„Dann bist du also bei deiner Großmutter aufgewachsen?“, fragt Hannah und legt ihm fürsorglich die Hand auf die Schulter.
„Ja, jetzt gibt es nur noch uns beide. Mein Opa ist auch gestorben. Da war ich etwa zwei Jahre alt. Ich habe nie verstanden, warum ich meine Eltern und meinen Großvater verlieren musste, bevor ich sie überhaupt kennenlernen konnte.“
Während du Jason zuhörst, denkst du daran, dass du ihn ja eigentlich schon etwas länger kennst. Anfangs war er einer der skeptischsten Menschen, dem du je begegnet bist. Er zweifelte vor allem an der Existenz Gottes und der Glaubwürdigkeit des Christentums. Du fragst dich, ob seine Zweifel durch seine Erfahrungen als Kind verursacht wurden. Stellte er die Existenz eines „guten“ Gottes infrage, weil seinen Familienmitgliedern etwas zugestoßen war?
„Und wo ist der Karton jetzt?“, fragt Detective Jeffries.
„Zu Hause. Ich wohne ganz in der Nähe des Polizeipräsidiums.“ Jason sieht Detective Jeffries an. „Ich wusste aus meiner Erfahrung als Schüler dieses Kurses, dass ich die Kiste wahrscheinlich so lassen sollte, wie ich sie vorgefunden habe. Ich habe mir vorgenommen, Ihnen heute davon zu erzählen.
Und meiner Oma habe ich auch davon erzählt. Sie glaubt, dass vielleicht Simba die Bücher und den Karton umgeworfen hat.“
„Simba?“, fragt Hannah.
„Unser Kater. Außerdem hat Oma die Handschrift auf dem Zettel erkannt. Sie sagt, es sei die Handschrift von Opa.“
„Aber was hat es mit dieser seltsamen Nachricht auf sich?“, fragt Daniel. „Was sind das für Hinweise, die dein Opa erwähnt hat?“
Detective Jeffries sagt: „Das ist das Rätsel, das wir gemeinsam lösen werden.“ Er sieht Jason an. „Wenn wir das Rätsel des Schuhkartons lösen, können wir mit unseren kriminalistischen Fähigkeiten sicher auch die Antworten auf alle deine Fragen finden, so wie es dein Großvater in seinem Brief erwähnt hat.“
Jeffries wendet sich an die Schüler und sagt ihnen: „Das nächste gemeinsame Treffen findet bei Jason zu Hause statt.“
