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LEBEN

Was kommt nach Leben und Tod?

Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass Sie unser Magazin DIAGNOSE:

fällt Ihnen!

haupten, mit dem Tod sei alles aus. Der Tod ist zwar der Schlussstrich unter meinem irdischen Leben, aber nicht das Ende meiner Existenz. Ostern erinnern wir uns an das Leiden, Sterben und die Auferstehung von Jesus Christus. Jehinaus.träge rund um das Thema „Auferstehung“.

Jesus Christus, den auferstandenen Sohn Got-

nung auf IHN setzen. Denn mit IHM kommt Leben ins Leben.

IMPRESSUM

Hartmut Jaeger (Hg.)

Diagnose: Leben Was kommt nach Leben und Tod?

Best.-Nr. 271 321 ISBN 978-3-86353-321-2 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg

Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: NeÜ bibel.heute, © 2010 Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesellschaft

Außerdem wurden verwendet:

Elberfelder Bibel 2006 © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM-Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen. (*)

Schlachter-Übersetzung – Version 2000, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft (°) Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Hartmut Jaeger H ge t J mu ae art

© 2022 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.cv-dillenburg.de

Satz und Umschlaggestaltung: Johanna Fleischer, Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg Fotonachweis: © Unsplash.com, © shutterstock.com/ Rachata Sinthopachakul

Dieses Produkt wurde auf

Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen Printed in Germany

WAS SUCHT IHR DEN

LEBENDIGEN

BEI DEN TOTEN?

ER IST NICHT HIER, ER IST AUFERSTANDEN.

LUKAS 24,5-6

Hartmut Jaeger, Jg. 1958, seit 1981 verheiratet mit Annette, Vater von drei erwachsenen Töchtern, ausgebildeter Lehrer. Seit 2000 Geschäftsführer der Christlichen Verlagsgesellschaft mbH und als Referent für Glaubensfragen in Deutschland unterwegs. Herausgeber und Autor mehrerer Bücher.

DAS LETZTE WORT JESU AM KREUZ

Hartmut Jaeger

Vater, in deine Hände übergebe ich meinen

Geist! (Lukas 23,46°)

Letzte Worte haben eine besondere Bedeutung. Jesus Christus hinterlässt uns mit seinem letzten Ausspruch am Kreuz das Vermächtnis eines „guten Todes“. Und so heißt die positive Nachricht in negativen Umständen: Wir können in gleicher Zuversicht sterben.

Er rang nicht verzweifelt mit dem Tod. Er beendete sein Leben bewusst. Christus übergab seinen Geist in die Hand seines Vaters. Jesus hatte sich jederzeit unter Kontrolle. Sein Tod war kein Zufall, sondern Plan. Das gilt auch für uns. Eine schwere Krankheit, ein Unfall – wir sind solchen Ereignissen nicht willkürlich ausgeliefert. Sie sind kleine Mosaiksteine in einem großen Plan.

Das letzte Wort Jesu strahlt eine unglaubliche Geborgenheit aus. Worin liegt das Geheimnis? Jesus starb, wie er gelebt hat:

Er lebte sein Leben unter der Hand seines Vaters, und so starb er in die Hand seines Vaters. Das heißt nicht, dass sein Sterben angenehm war. Wir müssen uns immer wieder klarmachen, dass Jesus Christus unglaublich gelitten hat. Aber ungeachtet

hier den stärksten Ausdruck der Geborgenheit. So darf sich jedes Kind Gottes geborgen wissen. „Niemand wird sie aus meiner Hand rauben … und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins“ – so sagt Jesus in Johannes 10,28-30°.

Das letzte Wort am Kreuz zeigt uns, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Sein Tod bedeutet für unseren Tod nicht unbedingt eine ruhige Durchfahrt, aber eine sichere Ankunft. Was für eine Zuversicht!

WAS KOMMT NACH DEM TOD?

Ulrich Parzany

Wissen wir nicht. Es ist noch keiner zurückgekommen.“ Der Spruch stimmt nicht ganz, wie wir sehen werden. Aber davon abgesehen gibt es hartnäckig verteidigte Behauptungen über das, was danach kommt oder nicht kommt. Klar, wenn wir nichts Genaues wissen, werden wir trotzdem angesichts des Todes von Ängsten oder Wünschen umgetrieben. Ich beobachte einige typische Wunschvorstellungen.

TYPISCHE

WUNSCHVORSTELLUNGEN

Ulrich Parzany, geboren 1941, gilt als eine der führenden evangelikalen Persönlichkeiten. Der Theologe war von Oktober 1984 bis Oktober 2005 Generalsekretär des CVJM und von 1997 bis 2009 Hauptredner der Missionsveranstaltung „ProChrist“ .

Die erste Wunschvorstellung: Mit dem Tod ist alles aus. Der Körper verwest oder wird verbrannt. Es gibt die Person nicht mehr. Es gibt zwar Auswirkungen ihres Lebens, die negativ oder

positiv, unterschiedlich groß und von unterschiedlicher Dauer sein können. Es bleiben Erinnerungen bei noch lebenden Menschen. Aber die Person selbst gibt es nicht mehr.

Das ist für viele die bevorzugte Wunschvorstellung. Wenn sie sich tatsächlich erfüllt, ist der Mensch nach seinem Tode niemandem mehr verantwortlich. Folglich kann er auch vor seinem Tod tun, was er will, solange ihn andere nicht daran hindern. Wenn das Leben aus irgendwelchen Gründen unerträglich wird, kann er es beenden, um alle Schmerzen und Schwierigkeiten endgültig los zu sein. Mit jedem Selbstmord ist der Wunsch verbunden, das Leben mit seinen unlösbaren Nöten endgültig auszulöschen und nichts mehr damit zu tun zu haben.

Auch viele Menschen, die gut und gernthisch. Sie haben nicht den Wunsch, nach dem Tod weiterzuleben. Sie schöpfen das Leben aus, solange es ihnen zur Verfügung steht. Sie arrangieren sich damit, dass alles irgendwann ein Ende hat. Gefühlsmäßig könnte ich mich dieser Vorstellung anschließen.

Wo liegt das Problem? Das Problem liegt in der Frage: Was wird tatsächlich geschehen? Ist es wahr, dass mit dem Tod alles aus ist und der Mensch sich selbst los wird? Der Wunsch garantiert ja nicht seine Erfüllung.

Die zweite Wunschvorstellung: Es muss doch irgendwie weitergehen, sonst wäre unser Leben sinnlos. Diese Antwort tröstet alle, die sich mit dem sie nicht mehr sind als ihr Körper, der nach dem Tod verwest.

Ich werde eine Diskussion mit Studenten nicht vergessen, die genau um

diese Frage ging. Eine Studentin sagte sinngemäß: „Man kann einen doch nicht tot wegtun, und dann ist nichts mehr!“ Ein Student entgegnete: „Warum nicht? Nimm dich doch nicht so wichtig!“

Auch hier gilt: Der Wunsch nach Weiterleben, so verständlich er sein mag, garantiert nicht seine Erfüllung. Außerdem stellt sich noch die Frage, wie es weitergehen wird.

In den asiatischen Religionen wird gelehrt, dass wir Menschen nach dem Tod als andere Lebewesen wiedergeboren werden. Als Lebewesen, denen es besser oder schlechter geht als im vorigen Leben, je nachdem, wie sie früher gelebt haben. Jedes Leben ist nur eine Durchgangsstation. Irgendwann soll das einzelne Lebewesen im absoluten Bewusstsein, so die indischen Religionen, oder im Nirwana, so im Buddhismus, aufgehen. Der Mensch löst sich dann wie ein Wassertropfen im Meer auf. Weil das individuelle Leben mit Leiden verbunden ist, wird das Auslöschen des Einzelwesens als Erlösung verstanden. Diese Erlösung muss man sich allerdings durch gute Lebensführung oder durch verschiedene Meditationswege gewissermaßen erarbeiten.

In westlichen Gesellschaften sind die asiatischen Vorstellungen in verharmlosten Formen aufgenommen worden. Man bemüht sich nicht ernsthaft um Erlösung, man praktiziert Meditation vor allem zur Entspannung und als Mittel gegen Stress.

Auch bei dieser Wunschvorstellung stellt sich die Frage: Was geschieht wirklich? Die Wirklichkeit wird sich nicht nach unseren Wünschen richten. Wie aber sollen wir mit den verschiedenen Vorstellungen umgehen? Sollen wir streiten, wessen Wünsche in Erfüllung gehen?

WARUM STREITEN?

Niemand wird gern zugeben, dass seine Zukunftserwartungen nur Wunschvorstellungen sind. Für alle Anschauungen werden Begründungen angeboten. Die gilt es zu prüfen.

Nach allem, was ich hier Buch geschrieben habe, wird es Sie, liebe Leser, nicht überraschen, dass ich an ein Leben nach dem Tod glaube.Wenn ich nur meiner Gefühlslage gefolgt wäre, würde ich der Anschauung zustimmen, dass mit dem Tod alles aus ist. Wenn ich wüsste, dass diese Anschauung der Wirklichkeit entspricht, hätte ich damit kein Problem. Ich könnte mich darauf einstellen. Ich würde versuchen, sinnvoll zu leben, wie viele es tun. Ich würde behaupten, dass es keinen für alle verbindlichen Lebenssinn gibt und dass jeder vor sich selbst für sein Leben verantwortlich ist. Es ist heute durchaus angesagt, zur eigenen Sicht der Dinge zu stehen, aber zugeben zu können, dass alles auch ganz anders sein könnte.

Warum tue ich das nicht? Der Grund heißt Jesus Christus.

DER DURCHBRUCH

DURCH DIE TODESMAUER

Die wichtigste Botschaft der Bibel lautet: Gott hat den gekreuzigten Jesus Christus am dritten Tag vom Tod auferweckt. Sein Leichnam wurde an einem Freitagnachmittag in ein Felsengrab gelegt. Am frühen Sonntagmorgen entdeckten Frauen, dass sein Grab leer war. Bald danach begegnete der auferstandene Jesus der Maria Magdalena. Die Angabe des „dritten“ Tages entsprach der jüdischen Zählung. Der erste Tag, der Freitag, wurde ganz gezählt, auch wenn er schon zum

großen Teil vergangen war. Auch der dritte Tag, Sonntag, wurde ganz gezählt, obwohl er gerade erst begonnen hatte.

Die Zeugen fanden sein Grab leer. Das heißt, sie fanden den Leichnam von Jesus nicht darin. Aber sie fanden überraschenderweise die Leinentücher, in die der Leichnam eingewickelt worden war, und das Tuch, mit dem der Kopf des Leichnams umwickelt war, zusammengefaltet daneben (Johannes 20,6-8). Dieses Indiz sprach klar gegen die Behauptung, der Leichnam sei gestohlen worden. Diese Behauptung wurde ja von den Machthabern bald verbreitet (Matthäus 28,11-15).

Der auferstandene Jesus ist zuerst Frauen, dann auch Männern aus seinem Schülerkreis leibhaftig begegnet. Er hat mit ihnen gesprochen und gegessen. Dies geschah in einem Zeitraum von 40 Tagen an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Personen. Einige werden in den Berichten des Neuen Testamentes namentlich genannt, andere werden in Gruppen zusammengefasst. Besonders interessant: Paulus schrieb wahrscheinlich im Jahr 54 n. Chr. einen Brief an die christliche Gemeinde in der griechischen Hafenstadt Korinth. Darin nennt er Zeugen, die den auferstandenen Jesus gesehen haben. In seiner Aufzählung schreibt er auch von einer Gruppe

von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten nochheuteleben,einigeabersind entschlafen.

Ein wichtiges Indiz für die Glaubwürdigkeit der Berichte in den vier Evangelien ist die Nennung der Frauen als Zeugen der Auferstehung. In der damaligen Zeit wurden vor Gericht Aussagen von Frauen nicht als gültige Zeugenaussagen anerkannt. Warum nennen die Verfasser der Evangelien trotzdem die Frauen als die ersten Zeugen des leeren Grabes und des

auferstandenen Jesus? Weil sie eben tatsächlich zuerst das leere Grab und den auferstandenen Jesus gesehen haben. Weil Paulus in seinem Korintherbrief gegen Leugner der Auferstehung gerichtsverwertbar argumentiert, nennt er nur die männlichen Zeugen (1. Korinther 15,5-8).

Die Auferstehung von Jesus war nicht nur die Wiederbelebung eines Toten, der dann für einige Zeit lebte und später endgültig starb. Sie war der grundsätzliche Durchbruch durch die Todesmauer. Der auferstandene Jesus ist der Erste in der neuen Schöpfung Gottes. Die Fortsetzung seiner Auferstehung geschieht mit der Auferweckung aller Toten, wenn Jesus wiederkommt, um die Welt zu

Wie das geschehen wird, lesen wir in verschiedenen Texten der Bibel: 1. Ko-

Weil Jesus der Sieger über den Tod ist, weiß er, was nach dem Tod kommt. Er ist nicht darauf beschränkt, nur Wünsche oder Ängste hochzurechnen. Wir können zur Gewissheit kommen, dass Jesus

Gottes in Person ist. Jetzt möchte ich die Frage beantworten, was uns nach den Aussagen von Jesus nach unserem Tod erwartet.

seiner Welt beauftragt und gesegnet. Wir sind nicht Marionetten, sondern seine Bundespartner. Gott ist der Eigentümer der Welt und unseres Lebens. Wir sind ihm als Geschäftsführer verantwortlich. Das ist unsere Menschenwürde. Gott garantiert unsere Menschenwürde, indem er uns im Gericht zur Verantwortung zieht.

Das ist eine gute Botschaft. Jesus hat darum in der Bergpredigt denen gratuliert, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Er hat ihnen versprochen, dass Gott sie sättigen wird (Matthäus 5,6). Millionen Menschen hungern und dürsten nach Gerechtigkeit. Als Täter des Unrechts versuchen wir uns zwar immer wieder aus der Verantwortung zu schleichen. „Gesellschaft der Schuldlosen“, hat das der verstorbene Politikwissenschaftler Prof. Iring Petscher einmal genannt. Keiner will es gewesen sein. Wir wälzen die Verantwortung von uns ab auf die gesellschaftlichen Umstände oder die Gene oder wer weiß was. Aber wir vernichten unsere Menschenwürde, wenn wir unsere Verantwortlichkeit verneinen. Der Wunsch, dass wir noch einmal als ein anderes Lebewesen auf die Welt kommen, wird von Jesus als falsch entlarvt. Unser Leben ist einmalig und endgültig. Mit unserem Tod wird es -

Der Wunsch, dass wir bei unserem Tod wie eine Kerze erlöschen und uns selbst los sind, wird nicht in Erfüllung gehen. Wir werden Gott, unserem Schöpfer und Richter, begegnen und ihm für unser Leben Rechenschaft ablegen. Gott hat uns als seine Gegenüber und Ebenbilder gewir dürfen und müssen ihm antworten. Er hat uns als seine Geschäftsführer in

lich Jesus vom Gericht Gottes spricht. Oft in ausgesprochen drohendem Ton. Er spricht vom doppelten Ausgang der Weltgeschichte nach dem Weltgericht. Die einen gehen ins ewige Leben in vollendeter Gemeinschaft mit Gott, die anderen in ewige Verdammnis getrennt von Gott. Jesus redet sogar von ewiger Strafe. Wie kann Jesus, der als die Liebe Gottes in Person Mensch wird, in so

Die Antwort lautet: aus Liebe. Er sagt die Wahrheit aus Liebe. Er will retten. Er ist

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