


Gerrid Setzer
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Gerrid Setzer
illustriert von Sonja Faschinger



Christliche Schriftenverbreitung An der Schloßfabrik 30, 42499 Hückeswagen
Die Bibelstellen sind nach der im gleichen Verlag erschienenen „Elberfelder Übersetzung“ (Edition CSV Hückeswagen) angeführt.
1. Auflage 2023
© by Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, 2023
Umschlaggestaltung: Sonja Faschinger
Layout und Illustrationen: Sonja Faschinger www.sonja-faschinger.at
Satz: Diana Reichholf www.dmrdesign.at
Druck: BasseDruck GmbH, Hagen
ISBN: 978-3-89287-430-0 www.csv-verlag.de
Der Glaube verbindet die Seele mit Gott. Deshalb ist es wichtig, dass unser Glaube wächst, dass er größer und kräftiger wird.
Das funktioniert nur, wenn unser Glaube in der Bibel gegründet und durch Gottes Wort täglich genährt wird. Dieses Buch will – auf jeder Seite – zur Bibel hinführen.
75 konstruktive Andachten sollen unseren Glauben stärken, damit wir in den Herausforderungen und Problemen des Alltags bestehen und zur Ehre Gottes leben.
Weshalb wir auch allezeit für euch beten, damit unser Gott euch für würdig erachte der Berufung und alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit und das Werk des Glaubens in Kraft erfülle, damit der Name unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.
2. THESSALONICHER 1,11.12
Es ist gefährlich, wenn man sich keiner Gefahr bewusst ist.
Passt du gut auf dich selbst auf?
Habe Acht auf dich selbst.
1. TIMOTHEUS 4,16
In dem stillgelegten sauerländischen Erzbergwerk Ramsbeck sieht man beim Einstieg in die Grubenanlage einen gut sichtbaren Warnhinweis: „Hier kommt der Mann, der für ihre Sicherheit verantwortlich ist.“ Wer etwas weitergeht, blickt in einen – Spiegel. Jedem, der die Anlage betritt, wird damit auf die Seele gebunden: Du bist für deine Sicherheit selbst verantwortlich.
Das ist in unserem Glaubensleben ähnlich. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass Eltern, Verwandte, Freunde oder verdiente Glaubensbrüder ständig auf uns aufpassen und uns abschirmen vor den vielfältigen Gefahren. Wir müssen auf uns selbst Acht geben.
Es ist auch nicht möglich, dass wir unentwegt den Lebensweg unserer Glaubensgeschwister scannen und uns damit beschäftigen, wie sie ihr Christenleben in den Detailfragen des Alltags gestalten. Wir sollen uns gewiss um unsere Brüder und Schwestern kümmern, aber zuerst gilt: Habe Acht auf dich selbst.

Quält dich dein Versagen?
Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes.
1. MOSE 3,1
Der Teufel ist listig. Erst verführt er uns zur Sünde, und wenn wir gesündigt haben, setzt er alles daran, dass wir nicht zu Gott umkehren. Damit der Teufel beide Ziele erreicht, verwendet er – bildlich gesprochen – ein Fernglas.
Wenn wir um etwas Böses herumschleichen, hält der Teufel das Fernglas verkehrt herum vor unsere Augen: Die Sünde sieht klein und harmlos aus. „Was ist schon dabei? Einmal ist keinmal. Alle machen das. Es ist nur ein kurzer Abstecher in das Land der Lust. Merken wird es niemand.“ Und so tappen wir in die Falle des listigen Feindes hinein.
Doch kaum ist es geschehen, dreht der Teufel das „Fernglas“ vor unseren Augen herum: Die Sünde erscheint plötzlich riesengroß, schrecklich, unverzeihlich. Die Hypothek unseres Versagens wiegt tonnenschwer. Wie sollen wir jemals wieder glücklich werden und die Gemeinschaft mit Gott genießen?
Schon im Garten Eden verharmloste Satan die Sünde und machte die verbotene Frucht mit dreisten Worten
schmackhaft (1. Mo 3,1-5). Der Mensch glaubte dem Teufel und fiel in Sünde. Seitdem wird er immer wieder vom Teufel zum Bösen angestachelt. So brachte der Satan Simon Petrus dazu, den Herrn zu verleugnen, und gab es Judas Iskariot ins Herz, Jesus zu verraten (vgl. Lk 22,31.34; Joh 13,2). Nachdem die Jünger das Böse getan hatten, wollte Satan sie zur Verzweiflung treiben. Bei Judas Iskariot gelang es ihm; bei Petrus jedoch nicht, weil dieser Glauben hatte, der durch das Gebet des Herrn unterstützt wurde (vgl. Mt 27,5; Lk 22,32).
Gott registriert jede Sünde und misst sie an seinem Maßstab der Heiligkeit. Er ist „zu rein von Augen, um Böses zu sehen“ (Hab 1,13). Hüten wir uns deshalb davor, Sünde zu relativieren und kleinzureden. Andererseits können wir keine Sünde tun, die größer wäre als Gottes Gnade: „Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden“ (Röm 5,20). Darum: Wenn wir gestrauchelt sind, wollen wir nicht verzagen, sondern der Gnade Gottes fest vertrauen. So bleibt das „Fernglas des Teufels“ wirkungslos.
Hast du eine kalte Dusche bekommen?
Richte dein Herz nicht auf alle Worte, die man redet, damit du nicht deinen Knecht dir fluchen hörst; denn auch viele Male, dein Herz weiß es, hast auch du anderen geflucht.
PREDIGER 7,22
Murren und Meckern gehören in dieser Welt zur Tagesordnung. Das war auch schon zu biblischen Zeiten so:
◦ Mose sollte das Volk Gottes aus Ägypten führen; er ging deshalb zum Pharao und stellte seine unbequemen Forderungen. Doch er wurde von seinen Landsleuten bezichtigt, das Volk Israel dadurch in größere Schwierigkeiten gestürzt zu haben (2. Mo 5,21).
◦ Simson wurde von Gott als Richter erweckt, um sein Volk aus dem Joch der Philister zu befreien. Als er gegen die Philister kämpfte, warfen ihm viele Rebellion vor und legten Fesseln um seine starken Hände (Ri 15,11).
◦ David tanzte vor Freude, als die Bundeslade nach Jerusalem gebracht wurde. Seine Ehefrau Michal, die Tochter Sauls, meinte jedoch keck, er habe sich
vor den Augen seines Volkes würdelos verhalten (2. Sam 6,20).
◦ Elia wollte das abtrünnige Volk zur Buße leiten und betete um eine Zuchtmaßnahme Gottes. Als der Regen daraufhin ausblieb, beschuldigte ihn Ahab, Israel in Probleme gebracht zu haben, obwohl er selbst die Ursache für die Misere war (1. Kön 18,17.18).
◦ Jeremia rief die Einwohner von Jerusalem auf, den anrückenden Babyloniern keinen Widerstand zu leisten. Obwohl er im göttlichen Auftrag handelte und ein Blutbad verhindern wollte, wurde er beschuldigt, das Heer und das Volk zu demoralisieren (Jer 38,4).
◦ Johannes der Täufer lebte in heiliger Absonderung und verzichtete auf üppiges Essen und Trinken, doch das dekadente und unbußfertige Volk giftete nur: „Er hat einen Dämon“ (Mt 11,18).
◦ Der große Meister aß und trank mit Zöllnern und Sündern, um sie zum Glauben zu führen, doch die Menschen erdreisteten sich, Ihn einen Fresser und Weinsäufer zu schimpfen (Lk 7,34).
◦ Paulus und Silas reisten viel und verkündigten überall das Evangelium des Friedens. Aber die eifersüchtigen Juden raunten nur, dass sie den ganzen Erdkreis aufwiegeln würden (Apg 17,6).
Du tust gut daran, nicht alles auf die Goldwaage zu legen, was dir an Kritik entgegengeschleudert wird. Nimm dir das Gemecker nicht zu Herzen und lass dich dadurch niemals von einem göttlich gewiesenen Weg abbringen!