Vorwort
Unsere Welt verändert sich – Gott nicht! Er ist unveränderlich im Wandel der Zeit.
Ist das für uns beruhigend oder stört uns das eher?
Als junger Mensch ist man gerne unterwegs und lässt sich nicht so ohne Weiteres auf etwas festlegen. Als älterer Mensch neigt man dazu, skeptisch gegenüber Neuem zu sein. Doch die Zeit der Aufbrüche zu neuen Ufern scheint definitiv ihrem Ende zuzugehen, denn was kann man in dieser Welt heute noch entdecken, was nicht schon gestern in den Schlagzeilen gewesen ist? Oder liegt es allein an unserer Kurzsichtigkeit, dass wir die Beengtheit und den Wiederholungszwang unserer Zeit nicht wahrnehmen?
Gott, der ewig Unveränderliche, ist für uns unergründlich. Er ist das wahre Abenteuer in unserer Zeit, denn er ist nicht auszurechnen, und doch hält er immer einen Ausweg, eine Wendung oder eine Überraschung für uns bereit – wenn wir uns für ihn interessieren. Was könnte unser Interesse an ihm wecken?
Vielleicht die gute Gewohnheit, an jedem Tag des Jahres 2022 diesen Kalender in die Hand zu nehmen und ein Wort dieses Gottes zu bedenken, der uns geschaffen hat, und uns wie kein anderer kennt und deshalb weiß, was wir bedürfen: Hoffnung in unseren Krisen, Liebe inmitten von Hass, Freude angesichts vieler trauriger Momente, Gemeinschaft in der Einsamkeit, Geborgenheit trotz aller Unsicherheit. Das und mehr können wir bei diesem Gott finden, und er will es uns in Jesus Christus gerne schenken.
So fern uns Gott auch manchmal erscheinen mag, er ist uns nahe gekommen in Jesus Christus, seinem Sohn. In ihm hat er gezeigt, wie sehr er uns liebt und dass er uns aus unseren Verstrickungen herausreißen und neues Leben schenken will. Das kann man mit diesem Kalender entdecken, danach greifen und es festhalten, indem man sich von Gott halten lässt. Dann fällt man nicht mehr ins Bodenlose, wenn im Leben jeder andere Halt wegbricht. Dann wird man gehalten und nie mehr losgelassen – von dem ewig unveränderlichen Gott!
Wir wünschen jedem Leser im Jahr 2022 den Mut, sich auf Gottes Liebe und Zuwendung einzulassen, und dranzubleiben, wenn die Durststrecken und Rückschläge kommen, die jedes Jahr unser Leben ebenso mitbestimmen wie die hellen Momente, die wir viel lieber mögen – leider oft ohne Gott dankbar dafür zu sein. Von ihm kommt alles Gute – machen wir stets das Bestmögliche daraus!
Die Herausgeber
Januar 22
Neujahr
Samstag
Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
Matthäus 5,3
Ein Kaiser erklärt, kein Gott mehr zu sein
Im Zuge der Kriegsniederlage Japans geschah auf religiöser Ebene etwas Ungeheuerliches: Der 124. »Tenno« (»himmlischer Herrscher«) Hirohito legte am 1. Januar 1946 seinen Status als Gott ab. Die Aufgabe des göttlichen Selbstanspruchs war jedoch kein Akt von demütiger Selbsterkenntnis, sondern geschah auf Drängen der Siegermacht USA. Diese betrachteten den Glauben an einen gottgleichen Kaiser in Verbindung mit einem politisch-überhöhten Selbstbewusstsein als Gefahr für den Frieden und die Demokratisierung Japans.
Traditionell stammten die »Tennos« angeblich in ununterbrochener Reihe von einer Sonnengöttin ab und waren als Himmelssöhne zur Herrschaft über das Götterland Japan bestimmt. In der Nachkriegsverfassung 1947 wurde den Kaisern jedoch lediglich nur noch eine symbolisch-repräsentative Rolle zugestanden, in etwa vergleichbar mit der Funktion der englischen Queen oder des deutschen Bundespräsidenten – eine klare Herabwürdigung.
Auch wenn sich wohl keiner von uns für einen Gott hält, so leben wir oft so, als hätten wir die Kontrolle: Wir begreifen uns als Herren unseres Lebens, alle Entscheidungen treffen wir und möglichst viele Mitmenschen sollen sich nach uns richten. Wir denken, uns stehen aufgrund unserer Abstammung, unserer Intelligenz oder unserer Leistungen bestimmte Rechte oder die Ehre und Anerkennung anderer zu. Wenn dann doch ein siegreicher Konkurrent über uns steht, fühlen wir uns in unserer Selbstwahrnehmung gedemütigt. Aus dieser »Götterfalle« führt die Erkenntnis, dass noch jemand viel Größeres über uns allen steht. Als Geschöpf Gottes brauche ich mich nicht größer zu machen, als ich bin. Denn in seinem Reich erhalten die Demütigen und Fehlerbewussten die besten Plätze. slü
Wie wollen Sie das neue Jahr beginnen? Als Ihr eigener Herr oder in Demut vor Gott?
Demut beginnt oft mit dem Eingeständnis eigener Schuld. Ein ehrliches Gebet kann zu einem Umdenken führen.
Lukas 14,7-11
Sonntag
2. Januar 22
Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.
Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
Psalm 46,2
Hoffnungen und Ängste
Am 1. Januar vor 20 Jahren mussten wir uns von der »guten, alten D-Mark« verabschieden. Haben Sie sich auch noch eine Sammlung der historischen Geldstücke als Erinnerung aufbewahrt? Vielleicht sogar eine Münze mit der Prägung »Bank deutscher Länder«, bevor 1950 die Bundesbank gegründet wurde? Die 50-Pfennig-Münze stellte eine kniende Frau dar, die den Setzling eines Eichenbaumes pflanzte. Dies drückte damals in dem vom Krieg zerstörten Deutschland die Hoffnung aus, wieder ein starker Baum zu werden. Und tatsächlich entwickelte sich die D-Mark als Symbol des Wirtschaftswunders, und bald wurde sie eine »harte« Währung, die auch im Ausland als Tauschgeld gern gesehen war. Deshalb gab die D-Mark ein Gefühl der Sicherheit. Entsprechend unsicher waren viele, sich auf den internationalen Euro einzulassen. Wie wird sich die neue Währung entwickeln? Zum einen schätzte man die Möglichkeit der grenzüberschreitenden Zahlungsmöglichkeit, zum anderen gab es die Angst vor einer Geldentwertung.
Nun stehen wir wieder an einem Neubeginn und fragen uns: Was wird das Jahr 2022 bringen? Hoffnungen vermischen sich mit Ängsten. Als begrenzte Menschen sind wir uns bewusst, dass wir nicht die Kontrolle haben. Brauchen wir aber auch nicht! Gott hat uns einen begrenzten Verantwortungskreis zugedacht. In der Bergpredigt fordert uns Jesus auf, die Vögel des Himmels zu betrachten, die nicht säen und ernten noch in die Scheunen sammeln, aber von Gott versorgt werden (vgl. Matthäus 6,26). Wir haben eher die Verantwortung, zu pflanzen und zu begießen. Aber letztendlich ist es doch Gottes Segen, von dem alles abhängt: »Gott aber hat das Wachstum gegeben« (1. Korinther 3,6). Auf ihn dürfen wir auch im vor uns liegenden Jahr vertrauen. tp
Auf welche Sicherheiten vertrauen Sie?
Wir dürfen uns Gott für das Jahr 2022 anbefehlen.
Psalm 11
Montag
Was immer du zu tun vermagst, das tue!
Denn bei den Toten, zu denen du gehst, gibt es weder Tun noch Planen, weder Wissen noch Weisheit.
Prediger 9,10
To do – auf morgen verschoben
Vor ein paar Tagen habe ich mir einen Kurzvortrag (TedTalk) mit dem Titel »Inside the Mind of a Master Procrastinator« angehört. Der Redner sagte (mit viel Humor), das Hirn vieler Menschen wäre recht einfach gestrickt: Es gibt ein Steuerruder, einen klugen Steuermann und den »Ich-mach-das-worauf-ich Bock-habe-Affen«. Ich kenne diesen Affen. Nur eine baldige Abgabefrist verdrängt den Affen manchmal. Die Idee fand ich simpel und gut.
Manche Menschen haben sämtliche Do-it-Yourself-Kanäle durchgeschaut, ohne auch nur eines der Projekte nachgemacht zu haben, ohne auch nur einen »Handmade-Sticker« aufgeklebt zu haben. Wenn es um den selbstgebauten Esstisch geht, ist das schade, aber nicht schädlich. Allerdings kann es auch eine Lebenseinstellung mit weitreichenden Folgen sein: Sie wissen, dass es eine OP gibt, um die Sie nicht herumkommen werden, die Sie aber nicht in Angriff nehmen wollen … Wie gerne hätten Sie wieder eine intakte Beziehung zu Ihrem Sohn, aber das Gespräch kann ja auch nächsten Monat geführt werden. Momentan ist einfach zu viel los, hm?
Was haben Sie Wichtigeres zu tun, als Ihre Beziehungen und Ihre Gesundheit zu pflegen? Wie kommt es, dass Sie gute Entscheidungen in diesen Bereichen aufschieben? Gute rationale Gründe können Sie wahrscheinlich wenige finden. Wir Autoren schreiben hier, um Sie wachzurütteln. Und wenn es einen Gott gibt, wäre das noch so unendlich viel bedeutender als Ihre Gesundheit und Ihre Beziehungen. Wie oft wollten Sie der Sache schon mal auf den Grund gehen mit der Bibel und Jesus Christus? Was ist da dran? Verschieben Sie es doch nicht! Machen Sie sich einen Plan, nehmen Sie das Steuer in die Hand und machen Sie sich heute auf die Suche! Ich bitte Sie: Handeln Sie heute. jsa
Was schieben Sie auf?
Gehen Sie gegen Ihre Bequemlichkeit an!
Matthäus 25,1-13
Dienstag
4. Januar 22
Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Jesus Christus, unserem Herrn. Epheser 3,11
Gute Vorsätze
Ich erinnere mich noch gut, wie es früher in der Schule war, wenn ich ein neues Heft anfangen konnte. Ganz sauber und weiß lag es vor mir. »Diesmal werde ich das Heft wirklich ordentlich führen, alle Zettel sofort einkleben, die Überschriften sauber unterstreichen, immer das Datum an den Rand schreiben und keine Ecken verknicken«, nahm ich mir vor. Doch schon nach wenigen Seiten ließ mein Eifer nach, und das Heft sah genauso mittelmäßig aus wie die vielen anderen davor.
Das Gefühl von »Jetzt mache ich alles besser!« überkommt mich auch immer Anfang Januar, wenn das Jahr noch frisch und unberührt vor mir liegt. Weniger Handy zwischendurch, tägliche Gymnastik am Morgen, mehr trinken … doch mit den guten Vorsätzen ist es so wie mit dem Heft in der Schule: Schon nach wenigen Wochen ist auch das neue Jahr nicht viel anders als das alte auch.
Menschliche Vorsätze halten oft nicht lange. Überforderung, Trägheit, neue Ziele – es gibt viele Gründe, warum wir Menschen unsere einmal gefassten Vorsätze brechen. Wie froh bin ich, aus der Bibel zu lernen, dass Gott ganz anders ist! Auf ihn ist Verlass, seine Treue und Versprechen sind keinen Stimmungsschwankungen unterworfen. Gottes Vorsätze müssen niemals revidiert werden, er führt seine Pläne aus und erreicht seine Ziele. Immer.
Ich bin froh, dass mein Glück nicht an meinen eigenen schwachen Vorsätzen hängt, sondern dass ich mein Leben an Gott festmachen durfte. Auf sein Versprechen, dass er jedem, der an seinen Sohn Jesus Christus glaubt, ewiges Leben schenkt, ist absolut Verlass. Auch für das vor uns liegende Jahr sind seine Treue und Beständigkeit das beste Fundament. eli
Warum sind wir Menschen oft schwankend und unzuverlässig?
Gott hält immer, was er verspricht.
Jesaja 46,9-13
Mittwoch
Dies aber wisse, dass … schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig. 2. Timotheus 3,1-2
Begründete Hoffnung
»Ich bin der Überzeugung, dass die größten Gefahren, die dem kommenden Jahrhundert bevorstehen, folgende sind: eine Religion ohne den Heiligen Geist, eine Christenheit ohne Christus, eine Vergebung ohne Buße, eine Erlösung ohne Wiedergeburt, eine Politik ohne Gott und ein Himmel ohne Hölle« (William Booth, 1829–1912, Gründer der Heilsarmee).
Nun ist der gute Mann schon über hundert Jahre tot, doch seine Aussage könnte treffender nicht sein. Unsere Kultur ist mittlerweile fast »kreuzlos«, Gott spielt in unserem Alltag kaum mehr eine Rolle. Sollte es einen Himmel geben, kommen wir doch alle dahin, denn wenn Gott Liebe wäre, würde er ja niemanden in die Hölle werfen, wird behauptet. Wir haben unser Glück selbst in die Hand genommen, jeder auf seine Art und Weise. Ein schnelles »Es tut mir leid« hält keine Ehe mehr zusammen, weil unser Selbstwertgefühl kaum echte Reue, Buße und Umkehr zulässt. Unser Egoismus und unsere Selbstliebe haben uns einsam gemacht. Die großen Kirchen sind der großen Politik oft näher als dem einzelnen Menschen – wohin jetzt mit unseren Lebensfragen?
Der Himmel ist nicht verschlossen – das ist die gute Botschaft! Gott wartet immer noch auf uns, dass wir Buße tun und uns ihm wieder zuwenden. Das Heilsangebot Gottes in Jesus Christus steht jedem zur Verfügung, der ihn (wieder) zum Mittelpunkt seines Lebens machen möchte.
Wir müssen nur endlich respektieren, dass JESUS der einzige Weg zu Lebensglück und Vergebung ist. Das würde bedeuten, aufrichtig und ehrlich zu ihm zu sagen: »Es tut mir wirklich leid, dass ich mein Leben bisher ohne dich geführt habe. Ab heute sollst du der Mittelpunkt meines Lebens sein, und ich will tun, was du von mir möchtest.« lü
Wie beurteilen Sie unsere Zeit?
Weise ist, wer aus der Geschichte lernt.
2. Timotheus 4,1-8
Donnerstag
6. Januar 22
Dreikönigsfest
Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten.
Philipper 3,20
Ins Paradies? Nein danke!
In einem alten Buch las ich, dass auf der Eisenbahnstrecke von Großheringen nach Rudolstadt hinter Jena der Ort Paradies liegt. Eines Abends saßen ein Ehepaar und ein Soldat in einem Abteil dieses Zuges. Gelangweilt griff die Frau nach den dort herumliegenden Blättern verschiedener Firmen, die für ihre Produkte warben. Der Soldat bemerkte das und sagte: »Hier habe ich etwas Besseres zum Lesen!«; und reichte der Dame ein Blatt, in dem der Weg zum Himmel beschrieben wurde. Sie nahm es an und las es vom Anfang bis zum Ende. Dann gab sie es ihrem Mann, der aber schnell damit fertig war und bemerkte, dass man ihm als aufgeklärtem Menschen doch nicht solche alten Märchen erzählen dürfe. Damit war die Frau dann auch einverstanden. Warum sollte sie sich auch Gedanken über Sünde, Himmel und Hölle machen, das konnte einem ja den Spaß am Leben völlig verderben.
Als der Zug aus Jena abgefahren war, dauerte es gar nicht lange, und er hielt schon wieder. Und wie es früher bei Haltestellen der Eisenbahn üblich war, ertönte laut die Stimme des Schaffners: »Paradies!« Das Ehepaar blickte auf, doch dann sagte die Frau: »Paradies? Da wollen wir doch nicht hin!« – »Nein, ganz gewiss nicht« sagte der Mann, »jedenfalls jetzt noch nicht.« Dabei mussten beide lachen. Der Soldat saß in seiner Ecke und schüttelte traurig den Kopf. Hatte er eben nicht die klare Antwort der beiden gehört, die sie dem freundlichen Werben Gottes um ihre Seelen gegeben hatten? Wie jammerschade für die beiden!
Diese Geschichte ist rund 100 Jahre alt, und wir wollen hoffen, dass dieses Ehepaar noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hat. Jetzt kommt es darauf an, was Sie Gott auf seine Einladung antworten. gr
Was bedeutet Ihnen das Paradies im Himmel?
Niemand weiß, ob das heutige göttliche Angebot das letzte an uns ist.
Lukas 23,32-43
Freitag
Die Zeit ist begrenzt. 1. Korinther 7,29
Die Uhr tickt
Ich bin leidenschaftlicher Uhrenfan. Diese Zeitmesser faszinieren mich. Ein Uhrwerk ist doch etwas ganz Besonderes. Eine Einheit von verschiedenen Zahnrädern auf kleinstem Raum, die ineinandergreifen und alle aufeinander angewiesen sind. Sie bewirken, dass die verschiedenen Zeiger auf dem Ziffernblatt die genaue Tageszeit anzeigen. Ohne es ständig bewusst wahrzunehmen, haben wir am Handgelenk in gewisser Weise ein kleines Meisterwerk zur exakten Anzeige von Sekunden, Minuten und Stunden.
Woran wir oft nicht denken, ist, dass die Zeit immer weiter vorwärtsschreitet. Sie kennt nur eine Richtung: vorwärts. Umgangssprachlich sagt man manchmal: Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Man meint damit z. B. schöne Ereignisse, die viel zu schnell vergangen sind, oder negative Entscheidungen, die man im Nachhinein vielleicht gern anders getroffen hätte.
Unser heutiger Bibelvers weist uns darauf hin, dass die Zeit, die wir zur Verfügung haben, begrenzt ist. Egal, was wir in unserem Leben machen, alles ist der Zeit unterworfen. Jesus Christus fordert uns auf, die Zeit zu nutzen, aber nicht einfach nur für das tägliche Allerlei, sondern um den lebendigen Schöpfergott als unseren Herrn und Retter anzuerkennen. Gott ist der Schöpfer aller Dinge, auch der Zeit. Er gibt uns die Möglichkeit, von unserem eigenwilligen und selbstbestimmten Leben, das die Bibel Sünde nennt, umzukehren und Vergebung unserer Schuld zu erfahren.
Wenn unsere Lebenszeit einmal vorbei sein wird und wir die Ewigkeit betreten, wird es für eine solche Entscheidung zu spät sein. Deshalb nutzen Sie die Zeit, solange Sie sie noch haben, ehe sie abgelaufen ist. Ihre ewige Zukunft steht auf dem Spiel. tl
Wo werden Sie die Ewigkeit nach der Zeit verbringen? Bei Gott oder getrennt von ihm?
Denken Sie beim nächsten Blick auf die Uhr daran, dass Ihre Zeit abläuft.
Psalm 95
Samstag
8. Januar 22
Der HERR segne dich und behüte dich! Der HERR lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!
4. Mose 6,24-26
Und Tschüss!
Zum Abschied grüßt man sich in Deutschland regional sehr unterschiedlich. Im Norden lautet der überwiegende Abschiedsgruß »Tschüss«, im Süden ist es eher ein »Ade«, »Servus« oder »Pfüati«. Aber wer hätte gedacht, dass Tschüss, Ade und Pfüati so ziemlich das Gleiche bedeuten? Darüber machen wir uns kaum noch Gedanken. –Können Sie noch erkennen, was der Begriff Tschüss eigentlich besagt? Diese knappe Grußformel ist die Kurzform von »Gott beschütze dich!« Im Laufe der Zeit wurde der Wunsch verkürzt zu »schütz dich« und dann verstümmelt zum heutigen »Tschüss«. Ade ist die Verkürzung der lateinischen Grußformel »Ad Deus!« – »Geh mit Gott!«
Was mich dabei verwundert: Offenbar war bei unseren Vorvätern der Wunsch allgegenwärtig: Möge Gott mit dir sein. Er beschütze dich, wie es auch in unserem Tagesvers ausgedrückt wird. Es war früher ganz üblich, einen Segenswunsch für das Gegenüber mit in den Abschied zu packen! Denn es herrschte ein allgemeines Gottesbewusstsein. Und ebenso ein Bedürfnis nach seiner Bewahrung. Aber die Gegenwart Gottes in der Alltagssprache und die Bitte um Bewahrung wurden verhunzt und bis zur Unkenntlichkeit gestutzt. Somit wurde der Gottesbezug nach und nach eliminiert. Dennoch ist im »Tschüss« jedes Mal noch ein Rest davon enthalten, der aber nicht mehr ausgesprochen wird.
Es ist dem Abschiedswunsch genau so ergangen wie dem Tischgebet vor dem Essen: Aus »Gott segne diese Mahlzeit!« blieb nach »Gesegnete Mahlzeit!« nur noch das Rudiment »Mahlzeit!« übrig. Wahrscheinlich wird man sich der Ausklammerung Gottes erst wieder bewusst, wenn gar kein Essen mehr auf dem Tisch steht. Dann lehrt uns erst die Not, wieder nach Gott zu rufen. Wie schade! fe
Werden Sie heute irgendwo ein »Tschüss« oder »Ade« aufschnappen?
Dann trauen Sie sich, Ihrem Gegenüber die ursprüngliche Form zu erklären! Gott wird es segnen.
Hebräer 13,20-21
Sonntag
Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen«?
Römer 11,34
Aus der größten Ideensammlung der Welt
Wer sich eingehend mit der Schöpfung beschäftigt, gelangt zu einer überwältigenden Erkenntnis: Die Schöpfung ist die größte Ideensammlung der Welt. Keine Wissenschaft wird je erfassen können, wie viel Wissen, wie viele Ideen und wie viele Konzepte in der Gesamtheit der Werke der Schöpfung enthalten sind. In Psalm 92,6 heißt es so treffend: »HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.« Wir greifen hier ein Beispiel heraus:
Der mit Kammern gefüllte Nautilus und der Tintenfisch benutzen Schwimmtanks, mit denen sie ungeachtet der Tauchtiefe den notwendigen Auftrieb erhalten. Sie tun dies wirkungsvoller als unsere modernen U-Boote. Außerdem können Tintenfische per »Düsenantrieb« durch die Luft fliegen, und sind dabei noch schneller als der Supersprinter und jamaikanische Olympiasieger Usain Bolt (* 1986). Die 100-Meter-Strecke durcheilte er in sagenhaften 9,58 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit von 44,72 km/h erreichte er bei der 54-Meter-Marke. Diese Geschwindigkeit überbietet der Tintenfisch über dem Wasser durch seinen Antrieb. Er schafft dabei einen über 30 Meter weiten Bogen durch die Luft.
Als Antrieb dient den Weichtieren der Sipho, ein trichterähnliches Organ, aus der sie Wasser per Muskelkraft aus ihrer 30 bis 40 Zentimeter langen Mantelhöhle pressen. Mit diesem »Düsenantrieb« erreichen verschiedene Tintenfischarten eine Flughöhe von bis zu sechs Metern. Fliegende Fische schaffen bei einer Geschwindigkeit von über 20 Metern pro Sekunde Flugweiten von mehr als 300 Metern. Der Schnellste in der Welt der Flossen und Schuppen ist aber der Segelfisch: Bei der Flucht oder Jagd kommt er auf über 30 Meter pro Sekunde, das sind 110 Kilometer pro Stunde. gi
Meinen Sie, die Evolution könne so etwas hervorbringen?
Wenden Sie sich dem zu, der auch Ihr Schöpfer ist!
Hiob 36,26-33; 37,1-24
Montag
10. Januar 22
Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Johannes 6,40
Willenserklärung
Im deutschen Recht spielt die Willenserklärung eine zentrale Rolle: Sie stellt die Äußerung eines rechtlich erheblichen Willens durch jemanden dar, der am Rechtsverkehr teilnehmen und eine Rechtsfolge herbeiführen will. Mit Rechtsfolge ist besonders häufig die Begründung eines Rechtsverhältnisses gemeint. Und Rechtsverhältnisse sind vor allem Verträge. Für einen Vertrag benötigt man nun zumindest zwei Parteien, die miteinander korrespondierende Willenserklärungen abgeben. Das nennt man Angebot und Annahme und sieht in der Praxis oft ganz einfach aus: »Willst Du mein Auto für 2000 € kaufen?« (Angebot). »Ja, das will ich.« (Annahme). Werden sich beide auf diese Weise einig, kommt ein Vertrag über ebendieses Auto zu einem Kaufpreis von 2000 € zustande, der beide Seiten bindet.
Im Alltag reden Verhandlungspartner aber leicht aneinander vorbei. Deswegen ist es wichtig, den eigenen Willen möglichst deutlich zum Ausdruck zu bringen, damit der andere weiß, worauf er sich einlässt, wenn er das Angebot annimmt.
Im Verhältnis Gott-Mensch ist das durchaus ähnlich. Gott will den Menschen nicht im Ungewissen darüber lassen, was er vom Menschen erwartet und was er ihm anbieten möchte. Deswegen hat Jesus Christus, Gottes Sohn und dadurch vollumfänglich vertretungsberechtigt, den Willen seines Vaters ganz eindeutig auf den Punkt gebracht: Jeder (!), der in diesem Jesus wirklich Gottes Sohn sieht und daran glaubt, dass dieser für seine Sünden am Kreuz bezahlt hat, bekommt ewiges Leben. Diese Rechtsfolge ist ganz sicher. Allerdings ist es mit Gottes Angebot wie im Rechtsleben. Um in den Genuss dieses ausgesprochen klaren und unmissverständlichen Angebotes zu kommen, muss ich es annehmen. mm
Was hindert uns, das Angebot Gottes anzunehmen?
Nie war jemand zuverlässiger als Gott!
Johannes 1,1-18
Dienstag
Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt; denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.
1. Petrus
5,5
Hochstapelei oder Demut?
Gert Postel hatte als einzige Ausbildung die zu einem Postboten. Mittels gefälschter Dokumente gelang es ihm jedoch sechsmal, eine Anstellung als Psychiater zu bekommen. Unter anderem nahm er den Decknamen Dr. med. Dr. phil. Clemens Bartholdy an. Das sächsische Kabinett bot ihm sogar eine Professur in der Forensik an. Bei der Bewerbung um eine Oberarztstelle hielt er einen Fachvortrag über die »Lügensucht im Dienste der Ich-Erhöhung« und stach damit 38 Mitbewerber aus. In einem Expertengespräch gebrauchte er einen in sich widersprüchlichen psychiatrischen Fantasiebegriff, »weil ich ausreizen wollte, wie weit ich gehen kann«. Ohne mit der Wimper zu zucken, nahm der ärztliche Direktor einer Universitätsklinik den Begriff auf und bemerkte, eine »bipolare Depression dritten Grades« komme mitunter vor, sei aber sehr selten. Da dämmert dem Schwindler: »Ich bin als Hochstapler unter Hochstaplern gelandet.« 1999 wurde Postel zu vier Jahren Haft verurteilt, von denen er zwei Jahre absaß.
Vermutlich faszinieren Hochstaplergeschichten deshalb, weil sie uns einen Spiegel vorhalten. Nur zu gern wollen wir mehr scheinen, als wir sind. Diese Neigung ist jedoch nicht nur im Umgang miteinander ein Problem, sondern auch in unserer Beziehung zu Gott. Nur sehr widerstrebend gestehen wir ein, dass wir ganz von ihm abhängig sind und ohne ihn keinen Atemzug tun könnten. Noch schwerer fällt es uns zuzugeben, dass wir moralisch aus Gottes Sicht Egoisten sind, uns ständig gegen ihn empören und ihm den Respekt und die Loyalität verweigern, auf die er als unser Schöpfer Anspruch hat. Demut im biblischen Sinn bedeutet keine neurotische Selbstverzwergung, sondern vielmehr, vor Gott alle Hochstapelei fallen zu lassen und uns in seinem Licht zu sehen. ga
Wie definieren Sie Demut?
Echtheit und Transparenz sind sehr gute Vorbilder für die nächste Generation.
2. Korinther 10,12-18