
Albrecht Kellner
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Albrecht Kellner
Dieses Buch ist eine überarbeitet und verkürzte Ausgabe von: Albrecht Kellner: „Christsein ist keine Religion: Ein Physiker entdeckt die Antwort“, SCM Brockhaus, 2020
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Elberfelder Bibel, © 1985/1991/2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen
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© 2025 Brunnen Verlag GmbH, Gießen
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Umschlagmotiv: Jack Dong/unsplash.com
Umschlaggestaltung: Jonathan Maul/Brunnen Verlag GmbH
Satz: Brunnen Verlag GmbH
Druck: CPI books GmbH, Leck
Gedruckt in Deutschland
ISBN Buch 978-3-7655-3367-9
ISBN E-Book 978-3-7655-7761-1 www.brunnen-verlag.de
Vorwort 5
1. Das Rätsel des Daseins 10
2. Die Frage nach dem Sinn 23
3. Der Ursprung der Antwort 27
4. Der größte Bestseller aller Zeiten 43
5. Die Antwort – erklärt anhand des Radios 57
6. Radios ohne Empfang 79
7. Die Resonanzbedingung 93
8. Der Einschaltvorgang 120
9. Auf Empfang! 136
10. Das Evangelium für Skeptiker 158
Nachwort 164
Anmerkungen 167
Der Autor 169
Ich war ein Sinnsuchender. Ich wollte den eigentlichen Sinn des Daseins erkennen. Daher studierte ich Physik. Zu meiner Enttäuschung musste ich erkennen, dass die Physik die Phänomene nicht erklärt, sondern nur beschreibt, ohne ihre rätselhafte Vorgegebenheit auch nur im Geringsten zu hinterfragen.
Ich meinte, den tieferen Grund zu begreifen, warum der Verstand niemals in der Lage wäre, hinter die Dinge zu schauen: Der Verstand ist der Anschauung immer nachgeschaltet. Daher das Wort „nach-denken“. Der Verstand sitzt sozusagen in der zweiten Reihe. Die unmittelbare Berührung mit den Phänomenen hat das Bewusstsein.
Um den Dingen auf die Spur zu kommen, müsste ich hier ansetzen. Ich begann, mit bewusstseinserweiternden Mitteln zu experimentieren. Aber auch hier wurde ich enttäuscht. Die pflanzlichen Mittel, die ich benutzte, eröffneten mir lediglich einen tieferen Blick in die Rätselhaftigkeit der Natur – sei es durch den so noch nie erlebten Anblick einer Blume, durch die kristallklare Wahrnehmung der Kontrapunktik Bach’scher Fugen, das vertiefte Erleben des Humors in Witzen oder beim Flug durch die Traumwelt der eigenen Psyche. Das Rätsel blieb.
Weitere Versuche mit transzendentaler Meditation, mit den Achtsamkeitsübungen eines Krishnamurti, mit der hinduistischen Bhagavad Gita, Theosophie, Anthroposophie, Zen und schließlich mit erstaunlich gut funktionierenden Methoden des
Hellsehens betonten nur noch mehr die Rätselhaftigkeit des Seins, bis ich mich schließlich in einem Labyrinth wiederfand, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben schien.
Christsein als Quelle einer Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens? Das hatte ich nicht einmal ansatzweise auf dem Radarschirm meiner Suche. Evangelisch getauft und konfirmiert und nach gelegentlichen Gottesdienstbesuchen als Jugendlicher kam mir das Christsein als mögliche Antwort nicht im Entferntesten in den Sinn.
Eines Tages hielt mir, dem diplomierten Physiker, ein Zimmermann seine zerlesene Bibel entgegen und sagte: „Albrecht, das musst du essen!“ Entrüstet wies ich dieses Ansinnen zunächst zurück, aber dann dachte ich mir: Am Anfang meines Physikstudiums hatte ich mich mit Büchern der theoretischen Physik und der reinen Mathematik herumgeschlagen und war mir sicher: Das verstehst du nie! Das waren alles nur Hieroglyphen! Aber es blieb mir nichts anderes übrig, wollte ich in die Geheimnisse der Physik eindringen. Und nach drei, vier, sechs Monaten hartnäckigster Befassung mit der Materie wurde das Ganze tatsächlich plötzlich transparent! Wie Frühnebel, der sich plötzlich auflöst und den Blick auf die sonnenbeschienene Landschaft freigibt! Plötzlich konnte ich verstehen, was da stand! Ein neues, faszinierendes Terrain hatte sich mir geöffnet! Und was mir mit diesen dicken Schwarten meines Studiums recht war, das sollte mir wenigstens einmal in meinem Leben mit dem Bestseller aller Zeiten billig sein. Und mit dem kritischen Blick eines Naturwissenschaftlers begann ich zu lesen. Ich war fest entschlossen: Ich würde mich durch anfängliche
Schwierigkeiten nicht vom Weiterlesen abhalten lassen – genauso wenig wie durch die Hieroglyphen der reinen Mathematik. Das Ergebnis war derart verblüffend und derart anders als das, was man landläufig unter dem Christentum versteht, dass ich mich auf das Angebot einließ, um das es in dieser erstaunlichen Informationsquelle eigentlich geht. Und in dem Moment, wo ich das tat, war meine Suche zu Ende. Ich hatte den Sinn des Lebens gefunden!
Erst nach und nach merkte ich, dass ich hier kein Sonderfall war, sondern dass es Millionen und Abermillionen von Menschen aus allen Nationen und Sprachen gibt, die seit zweitausend Jahren alle die gleiche Erfahrung gemacht haben und machen, auch wenn sie sich dieser aus den unterschiedlichsten Richtungen nähern.
Die gängigen Vorstellungen vom Christsein beruhen auf einem großen Irrtum. Es handelt sich nicht um Glauben in dem Sinne, dass man einfach Dinge für wahr hält, die man nicht beweisen kann – das wäre für mich als Physiker völlig inakzeptabel –, sondern um eine innere, konkrete, unmissverständliche
Erfahrung, eine geistig erfassbare eindeutige Antwort. Die Antwort auf genau die zentrale Frage, die der Mensch offenbar sein Leben lang mit sich herumträgt, auch wenn sie durch die vielen Ablenkungen des Lebens oder das Hamsterrad des Broterwerbs meist weitgehend unterdrückt ist. Das ist die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz.
Damit unterscheidet sich das Christsein in seiner eigentlichen Bedeutung radikal von allen Versuchen ideologischer oder religiöser Sinngebung und Weltverbesserung, die der Mensch
durch meist einengende geistige Korsetts zu erreichen versucht.
Das zeigt sich immer wieder in der Verbreitung von Unfreiheit und Angst bis hin zu terroristischen Ausuferungen. Religionen und Ideologien versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben, indem sie ihm zum Teil menschenverachtende Strukturen aufprägen und strenge Verhaltensnormen einfordern. Sie erreichen dabei jedoch nur, dass das Leben in diesen starren Strukturen erstickt. Denn Leben und starre Strukturen sind Gegensätze, die sich gegenseitig ausschließen. Christsein dagegen beginnt mit dem Leben. Es geht um den Empfang eines neuen, vorher unbekannten Lebens, das unmissverständlich und persönlich erfahrbar die Qualität des eigentlichen Sinns unseres Daseins trägt. Dadurch führt es aus sich heraus zunehmend zu einem Verhalten, das wohlmeinende Ideologien und Religionen der Menschheit vergeblich aufzuprägen versuchen. Christsein ist keine Religion. Es ist etwas völlig anderes.
Dass diese Erfahrung des Sinns möglich ist, ist für mich das Erstaunlichste, was es auf diesem Planeten gibt. Aber ähnlich verblüffend ist für mich die Feststellung, wie wenig diese Antwort bekannt ist und – mehr noch – wie verfälscht sie heutzutage oft dargestellt und wahrgenommen wird. Fast könnte man sagen: „Wenn die Menschen wüssten, worum es sich beim Christsein in Wirklichkeit handelt, dann würden sie Schlange stehen.“
Viele würde es auch überraschen, wenn sie wüssten, wie stark sich die Erkenntnisse der modernen Physik und Kosmologie inzwischen den biblischen Aussagen mit naturwissenschaftlichem Bezug angenähert haben, sodass die früheren Bedenken hin-
sichtlich der Vereinbarkeit von Glauben und Wissen heutzutage praktisch ausgeräumt sind. Mehr noch: Dem immer auf Konsistenz und Logik bedachten kritischen Blick eines Physikers eröffnet sich eine geradezu verblüffende Logik der Kernaussagen der Bibel, die das gesamte, in etwa zweitausend Jahren entstandene Werk von Anfang bis Ende durchzieht.
Diese Sicht eines Physikers auf das Christsein – was es ist, wie man dazu kommt, und was für ein spannendes Leben sich daraus entwickelt – ist der Inhalt dieses Buches.
Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines. Ich glaube an Letzteres.
Albert Einstein, theoretischer Physiker, Nobelpreisträger
Um dieses Buch zu lesen, wird Energie benötigt, die vor mehr als 100.000 Jahren erzeugt wurde. Energie, damit die Hände das Buch halten und die Seiten dieses Buches umblättern können, Energie, damit die Augen hin und her zuckend jede einzelne Zeile in diesem Buch blitzschnell von links nach rechts abtasten und die lichtempfindlichen Zellen der Retina das Muster in diesen Zeilen in wenigen Millisekunden in etwa einhundertzwanzig Millionen einzelne elektrische Signale umwandeln können. Diese jagt das Gehirn dann in einem unaufhörlichen elektrochemischen Impulsgewitter über Milliarden von Neuronen quer durch unseren Schädel nach hinten zum Optischen Cortex zur Analyse von Kanten und Ecken und anderen optischen Merkmalen, bis sie schließlich durch das Bewusstsein der Wahrnehmung zugeführt werden.
Weitere Energie wird benötigt, um das Wahrgenommene im Kontext einer Sprache zu analysieren und anhand früherer Erfahrungen zu verstehen. Schließlich wird Energie benötigt, um
während des Leseprozesses den Kopf in senkrechter Position zu halten, die Form des Körpers zu bewahren und das Funktionieren aller inneren Organe zu gewährleisten.
Diese Energie entstand im Inneren einer kontinuierlich feuernden Wasserstoffbombe. Es handelt sich um Atomenergie. Sie entstand durch einen geheimnisvollen Prozess, der uns erst seit rund 100 Jahren bekannt ist. Bei einer Temperatur von etwa fünfzehn Millionen Grad wurden Wasserstoffatome mit derartiger Energie aufeinandergeschossen, dass sie sich unter der Wucht des Aufpralls in einem rätselhaften Vorgang in Heliumatome umwandelten. Dabei war die Masse des entstandenen Heliums unbegreiflicherweise geringer als die des ursprünglichen Wasserstoffs. Das Geheimnis der verschwundenen Masse wurde erst durch einen geistigen Kraftakt Albert Einsteins gelüftet. Seitdem weiß man: Die fehlende Masse hatte sich vollkommen aufgelöst und in reine Energie verwandelt!
Für die Physiker zur Zeit dieser Entdeckung war das schwerer Tobak. Materie wird in Energie zerstrahlt? Ein vollkommen inakzeptabler Gedanke. Und doch ist es so, wie jedes Kernkraftwerk beweist. Der Vorgang in dieser Atombombe sprengt jede Vorstellungskraft. Dabei verschwinden etwa vier Millionen Tonnen Materie, für immer. Sie werden in reine Energie verwandelt. Energie unvorstellbaren Ausmaßes. Sie entspricht der Explosion von fast sechs Milliarden der größten H-Bomben, die die Amerikaner jemals gebaut haben. Und dies geschieht … in jeder Sekunde! Sekunde um Sekunde, Stunde um Stunde, Jahr um Jahr, Jahrmillionen um Jahrmillionen. Und die Physiker sagen, es gibt noch genug Wasserstoff für weitere vier Milliarden Jahre.