Worte tragen
Gebete, Gedichte und Impulse für die Sterbe- und Trauerbegleitung
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L ektorat: Anna Böck
DTP: dtp studio eckart | Jörg Eckart, Frankfurt am Main
Verwendete Schriften: FF Kievit
Gesamtherstellung: Finidr, s.r.o., Český Těšín
Printed in Czech Republic
ISBN 978-3-7615-6966-5
www.neukirchener-verlage.de
Inhalt
Zum Geleit _ 11
Persönlicher Einstieg _ 11
Aufbau des Buches _ 13
Manche _ 21
Wenn Kinder sterben _ 22
Sternenkind _ 25
Tot geboren _ 26
Geburt und Tod _ 27
Plötzlicher Kindstod _ 28
Bleibe bei mir _ 29
Verunglückt _ 30
Dein Lieblingslied _ 31
Sandspielzeug _ 32
Krank geboren _ 33
Gute Nacht Geschichte _ 34
Kinderworte _ 35
Oma _ 38
Opa _ 39
Mama _ 40
Papa _ 41
Wo bist Du, wenn ich Dich nicht mehr sehe? _ 42
Dein Haus ist jetzt ganz anders _ 43
Ich habe ein Bild für Dich gemalt _ 44
Ich bin voll mit Trauer _ 45
Wenn Du tot bist, wirst Du begraben _ 46
Der Himmel _ 47
Wenn Erwachsene um Jugendliche trauern _ 48
Du warst noch so jung _ 51
Die Krankheit hat das Leben verdrängt _ 52
Unglück _ 53
Unbegreiflich _ 54
Herzinfarkt – Das Leben plötzlich auf der Null-Linie _ 55
Dein Gesicht _ 56
Luftballons _ 57
Nicht getanzter Tanz _ 58
Wenn Jugendliche trauern _ 59
Unerfüllte gemeinsame Träume _ 61
Klagemauer _ 62
Bunt steigt in die Luft _ 63
Steine aus Tränen _ 64
Freundesfrei _ 65
Immer warst Du für mich da _ 66
Wie ein Regenbogen _ 67
Erwachsen _ 68
Lebensbaum _ 71
Blumen für das Leben _ 72
Friedenslicht _ 73
Der letzte Brief an Dich _ 74
Wut _ 75
Hilf mir _ 76
Nicht nur die Guten gehen _ 77
Verletzt und geliebt _ 78
Ausweglos _ 79
Unfall _ 80
Krankheit _ 81
Liebe _ 82
Der geschiedene Ehepartner _ 83
Vom Fahrrad gefallen _ 84
Geschäftsfrau _ 85
Alleinerziehende Mutter _ 86
Familienvater _ 87
Beste Freundin _ 88
Hauch vom Leben _ 89
Weißt Du noch? _ 90
Langes Leben _ 91
Frieden finden mit der Mutter _ 94
Großvater, unendliche Geduld und Rückzugsort _ 95
Großmutter, Dein Duft vom Leben _ 96
Lang erwartet und nun blühe _ 97
Familienmittelpunkt _ 98
Lebensmelodie _ 99
Lachen und Weinen _ 100
Sterben in hohem Alter _ 101
Den Tod ersehnt _ 102
Kriege erlebt _ 103
Jahreszeiten _ 104
Suizid _ 105
Das Leben nicht annehmen können _ 108
Wenn sich das eigene Kind das Leben nimmt – erhängt _ 109
Grenzspiele _ 110
Wenn der Wahnsinn nicht Halt macht _ 111
Erhängt _ 112
Tablettentod _ 113
In den Tod gestürzt _ 114
Die letzte Kugel gegeben _ 115
Hungerstreik _ 116
Wenn das Wasser des Lebens bedrohlich wird _ 117
Einfache Sprache _ 118
Wütend _ 121
Erinnerungen _ 122
Traurig _ 123
Angst _ 124
Allein _ 125
Tröste mich _ 126
Du bist weg _ 127
Verlassen _ 128
Verzweifelt _ 129
Ich vermisse dich _ 130
Letzte Ruhe _ 131
Waldruhestätte _ 133
Friedhof _ 134
Seebestattung _ 135
Luftbestattung _ 136
Du bist beim Namen genannt _ 137
Familiengruft _ 138
Und weiter bist Du da _ 139
Der alte Sessel _ 141
Weißwein im Sonnenuntergang _ 142
Buttercremetorte _ 143
Herbst _ 144
Wenn ich Deine Lieder höre _ 145
Dein Stern _ 146
Unser geliebter Küchentisch _ 147
Mensch ärgere Dich nicht _ 148
Dein Karnevalshut _ 149
Meer der Stille _ 150
Wenn Tod sich ankündigt – Abschied nehmen _ 151
Augen-Blick _ 154
Für die Traurigen _ 155
Du bist ein Segen _ 156
Weil anders sein normal ist _ 157
Wann werden die Schmerzen enden _ 158
Todesbotschaft _ 159
In jeder Geburt liegt ein Sterben _ 160
Diagnose Krebs _ 161
Demenz _ 162
Ohnmächtig _ 163
Gebete _ 164
Sei getröstet _ 167
Angst _ 168
Bitte _ 169
Trost _ 170
Fürbitte _ 171
Danke _ 172
Segen _ 173
Auferstehung _ 174
Loblied _ 175
Das letzte Gebet _ 176
Selbstsorge für Trauerbegleitende _ 177
Äußere Bedingungen _ 178
Der Zeitrahmen _ 178
Art und Weise _ 179
Beziehungsbezüge _ 179
Zu guter Letzt _ 181
Auftrumpfen zählt nicht _ 182
Dankworte _ 183
Wenn ich einst sterbe _ 184
Erwachsen
Erwachsene wissen: Nichts ist so sicher, wie der Tod. Sie wollen vernünftig sein und abgeklärt. Das gelingt nicht immer. Es gelingt meist nicht, wenn ein wichtiger Mensch stirbt.
Je älter der Mensch wird, desto klarer steht im Raum, dass der Tod näher rückt. Die Geburt liegt weit und weiter zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Jahre bis zum Sterben weniger sind als die bis zur zurückliegenden Geburt, steigt. Doch hilft jedes rationale Rechenexempel nicht, wenn sich im Sterben ein besonderer Mensch aus der Welt verabschiedet.
Erwachsene erleben den Tod unterschiedlich. Manche planen und organisieren die eigene Beerdigung mit Wahl der Grabstätte und Trauerrede, andere sind in Angst vor dem, was kommen könnte und wieder andere lassen den eigenen Tod – vertrauend in das Leben – auf sich zu kommen. Ist alles erledigt, was im Leben noch zu erledigen war? Nicht immer gelingt die Beantwortung dieser Frage und niemals verläuft der Tod nach Plan der Trauernden. Erwachsenen fällt es oftmals schwer damit umzugehen, dass der natürliche Tod nicht planbar ist. Das Ruder aus der Hand zu geben und vertrauend das Lebensende zu erwarten ist eine Kunst.
Binden erwachsene Sterbende ihr Umfeld in die eigenen Gedanken ein, so wird ein gemeinsamer Sterbe-Weg gegangen, der die anschließende Trauer der Hinterbliebenen prägt. Erwachsene Trauernde haben vielleicht mit dem Sterbenden über das Sterben gesprochen oder sie gehen den Weg der Trauer mit anderen Trauernden oder allein. Trauerwege bei Erwachsenen sind geprägt durch Biographie und Traditionen in der Familie und im Umfeld: Wird der Tod offen angesprochen oder eher totgeschwiegen? Gibt es Symbolhandlungen, die in Trauersituationen verbinden? Wird laut oder leise geweint? Darf auch gelacht werden über schöne ge-
meinsame Erinnerungen? Gibt es Geheimnisse, wie Liebschaften, versteckte Gewalt in der Familie beim angesehenen Menschen des Ortes oder unausgesprochene Verletzungen?
Erwachsene Trauernde tragen ihr eigenes Leben mit in die Trauer um die Verstorbene. Der Tod stellt das eigene Leben, die eigene und die gemeinsame Geschichte in Frage und in ein neues Licht. Es stirbt ein Mensch. Nicht perfekt und nicht immer gutherzig. Es sterben eben nicht immer nur die Guten. Trauer darf auch Wut und Ärger über Ungerechtigkeit des Verstorbenen zulassen. Kein Mensch ist perfekt und so hinterlässt jeder Mensch schöne Geschichten und Verletzungen.
Gemeinsam Trauernde sind selten am gleichen Punkt ihrer jeweiligen Trauergeschichte. So ist der Spagat zwischen Trauernden untereinander unterschiedlich. Als Begleiterin unterstützen Sie Trauernde darin bei sich zu sein und den eigenen Punkt ihrer Trauer wahrzunehmen und zu verfolgen. Manchmal hilft Vernetzung von Trauernden untereinander und in anderen Situationen ist es sinnvoll den Fokus bei sich zu belassen.
Religion und Lebenseinstellung sind Begleitung im Umgang mit dem eigenen Tod und in der Konfrontation mit sterbenden Herzensmenschen. Zuversicht und Optimismus können tragen. Das Licht der Auferstehung kann Hoffnung geben und Mut. Am Ende steht das Leben. Das Vertrauen in ein gutes Ende, bzw. in einen sinnhaften Übergang in eine andere Dimension, stärkt.
Praktisch
Symbole der Auferstehung und der Verbindung zwischen den „Welten“ können Erwachsenen helfen, Trauer zu wandeln und die Verstorbene in neuer Art und Weise im Leben zu integrieren.
Einen Lebensbaum für Verstorbene zu pflanzen oder Blumensamen zu säen, kann den Blick in die Zuversicht richten, dass das Leben weiter geht und immer wieder blüht.
Eine Kerze im Gedanken an die Auferstehung in einer Laterne auf dem Fenstersims kann Trauernde miteinander und den Verstorbe-
nen verbinden. Auch wenn jetzt alles dunkel zu sein scheint, so zeigt das Licht der Kerze Hoffnung.
Ein Friedenslicht zu entzünden kann helfen, inneren Frieden herzustellen.
Unausgesprochenes kann in einem Brief mit in den Sarg oder die Urne gegeben werden.
Ein Ort der Ruhe schenkt Möglichkeit zur stillen Begegnung mit der Verstorbenen.
Unausgesprochenes kann an diesem Ort Worte finden, das seinen Weg in stillen Gedanken, Geschriebenem oder Ausgesprochenem findet. Dieser Ort, ist ein Ort, der der Trauernden gut tut, zum Beispiel eine bestimmte Bank an einem Waldweg oder See, eine Gartenlaube, eine Kirche oder der leergeräumte Schreibtisch mit einer Kerze.
Auch Musik kann Trost spenden und den Gedanken freien Lauf geben. Vielleicht ist es eine Instrumentalmusik oder eine Musik, die die Trauernde mit der Verstorbenen verbindet oder ein stets gemeinsam gesungenes Lied.
Lebensbaum
Der Apfelbaum
nährt und verführt verweist auf Leben in Vielfalt
Es geht weiter im Baum und in der Welt
Wandelt Blüten in Früchte
Blätter fallen neue Triebe sprießen
Kurz unterbrochen gleichsam immerwährender Kreislauf
Getragen vom Stamm der Unermüdlichkeit schützend manchmal wankend durch Stürme der Zeit
Wurzeln für Halt und Äste sind die Startbahn für Freiheit wenn Blätter leise fliegen
Lebensbaum ein ganzes Leben aufrecht und mit stolzer Krone
Stolz kannst Du sein auf dein Lebenswerk schauen und vor Ehrfurcht erbeben
In jedem Jahr wenn der Baum Früchte trägt bleibt ein Stück von Deinem Geschmack
Blumen für das Leben
Aus einer Handvoll Samen kann viel wachsen kann blühen und entstehen
Blumen verwelken, verblühen manche werden dem Leben entrissen und jede hat Farben und Freude auf die Wiese des Lebens gestreut
Aus Samen gewachsen streut eine jede verstorbene Seele ihre Samen weiter lebt und hinterlässt Blütenstaub des Lebens
Träume und Geschichten von leisen Winden und verliebten Melodien erzählt in den alles überdauernden Wäldern
Säe Blumen für das Leben und leuchte Deinen Blütenzauber bis in ungeahnte Verstecke enlegenster Brombeersträucher
Friedenslicht
Manchmal hast Du Funken gesprüht von Eifer oder Wut
Von Freude oder Lebensenergie
Immer wieder hast Du Feuer entfacht in Herzen von Menschen und Lebensprojekten
Selten war Deine Flamme so klein wie zuletzt
Nur manchmal wenn es leise wurde und Deine Gedanken
Sorgenfalten auf die Stirn riefen
Nur manchmal wenn Ungerechtigkeit Dein Herz bedrückte und sich langsam neue Energie sammeln musste
Immer hast Du Dein Feuer neu entfacht
Wenn Barmherzigkeit ihre Leuchtkraft suchte und Hände versöhnend ineinandergeschoben wurden
Wenn das Licht des Friedens die Feuerstelle auf dem Berg suchte
Manchmal hast Du Funken gesprüht von Neugier oder Verzweiflung
Von Liebe oder Magie
Immer wieder hast Du das Feuer entfacht
mitten in der Welt und an Orten ungeahnten Glücks
Heute für Dich ein Friedenslicht
Der letzte Brief an Dich
Ich möchte Dir so gerne sagen viele Worte und ich bin doch stumm
Kann mich nicht entscheiden
Versöhnliches oder ein Liebesbrief unerfüllte Träume und ganz viele gute Wünsche
In der Stille öffnet sich der Himmel fängt alle Worte und Gedanken ein trägt sie sanft auf Wolken an Dein Ohr und in Dein Herz
Der letzte Brief an Dich
Abschlussbrief oder Ende offen
Mit blauer Tinte auf dem schönsten Papier und ein Hauch von Blumen
Vielleicht gebe ich noch ein Gänseblümchen mit ins Grab
Ich lieb Dich keine Frage beim Abzählen der Blütenblätter hätte ich in jedem Fall geschummelt
Ich lieb Dich
Du liebst mich nicht Du liebst mich
ich lieb Dich nicht
Ich liebe Dich und Du liebst mich
Bis zum Ende unserer Tage das haben wir uns gewünscht
Beim Blick in den Himmel leuchtet das Blau und die Sonne küsst leicht mein Gesicht
Ich denke an Dich
Und weiter bist Du da
Manche glauben, dass mit dem Tod alles zu Ende ist. Manche vertrauen auf eine Art des Weiterlebens nach dem Tod.
In jedem Fall sind Verstorbene in Situationen und Erzählungen, durch die Verbundenheit über geliebte Gegenstände und mit weiter getragenen Lebensweisheiten, in kulinarischen Genüssen, wie dem immer wieder gekochten Lieblingsgericht, weiter präsent. Mitten im Leben der Hinterblieben – immer wieder.
In gedanklichen Brücken können Verstorbene über den Tod hinaus Wegbegleitung für Hinterbliebene sein. Gute Ideen und schlechte Angewohnheiten können weiter gepflegt werden, so dass der verstorbene Mensch immer wieder Glitzer in die Realitäten der Menschen streut.
Persönliche Erinnerungen und die gemeinsame Zeit, Situationen, in denen gemeinsam gelacht und gefeiert wurde und auch Momente, in denen Schweres miteinander geteilt wurde, verbinden die Verstorbene mit den Hinterbliebenen. Diese Situationen und Erinnerungen geben der Verstorbenen Zeiten und Orte im Leben von Hinterbliebenen in ihrer Trauer.
Der Tod ist nicht das Ende, es wird weiter gehen. Wie es weiter geht, das weiß niemand konkret. In der Zeit der Trauer kann das Vertrauen tragen, dass es gut wird: Für die Verstorbene und für Weiter-Lebende.
In Gemeinschaft können Menschen einander tragen. In kleinen Gesten, wie beispielsweise einer stillen Umarmung, einem liebenden Blick oder im Zuhören ohne Worte, kann Kraft wachsen.
Alles, was einem Menschen in den Sinn gekommen ist, was gedacht und ersonnen wurde, geglaubt und erhofft, ist einmalig. Alles, was in die Hand genommen wurde, angepackt und geschaffen wurde, ob geglückt oder misslungen, bleibt zurück.
Alles, was das Leben überdauern wird und bleibt, hinterlässt Spuren. Diese Spuren können Gehhilfen auf dem Weg der Trauer sein, um einen verstorbenen Menschen an einen anderen Ort im Herzen umziehen zu lassen und gleichsam fort-ziehen zu lassen: Und so geh‘ nun Deinen Weg.
Praktisch
In Musik, kulinarischen Traditionen und Lieblingssesseln, in Freizeitvorlieben und Lieblingsorten werden Verstorbene immer wieder ihren Raum im Leben der Hinterbliebenen haben. Für Trauernde ist das wichtig.
Trauernde dürfen sich auf die Suche nach dem persönlichen Begegnungsraum mit der Toten machen. So leben Verstorbene in Geschichten, Traditionen und Essensvorlieben weiter.
Was ist Ihr persönlicher Begegnungsort mit der Verstorbenen?
Kochen Sie am Geburtstag des verstorbenen Menschen dessen Lieblingsessen und laden die beste Freundin der Verstorbenen ein. Begehen Sie den Geburtstag als Fest- und Ehrentag. Dieser Tag darf einmal im Jahr besonders für diesen einen Menschen leuchten – in neuem Sinne.
Ein geliebtes Geschirr oder ein anderes Erbstück kann zur Brücke zwischen jenseits und diesseits werden. Wenn diese Gegenstände zerbrechen, dann bedeutet es nicht, dass die Verstorbene ad acta gelegt wird. Eine Überhöhung von Symbolen kann zur Gefahr werden, gleichsam sind Symbole für einen Zeitraum sinnhafte emotionale Stütze (Vgl. Kapitel Langes Leben – Praktisch).
Gemeinsam besuchte Orte geben Raum den Gedanken und gemeinsamen Geschichten nachzuhängen.
Der alte Sessel
Der alte Sessel macht mir zu schaffen wann stehst Du auf und lässt mich dort sitzen?
Dein Duft in Sitz und Lehnen Du trägst mich als säße ich auf Deinem Schoß
Wie in Kindertagen fühle ich mich geborgen
Als gemeinsam gelesen und erzählt wurde der alte Sessel Dein Lieblingsort
Im Sessel sitzend spüre ich Deine Gegenwart Du bist nah
Ich sehe Dein Gesicht vor meinem geistigen Auge und höre Deine Stimme
Leise erzählst Du von Sorgen und Freuden vom Leben
Der alte Sessel bleibt Dein Ehrenplatz und mein Zufluchtsort
Weißwein im Sonnenuntergang
Abends
Urlaub auf der Terrasse und in fernen Ländern
Der Wein der Wahrheit
Blick tief ins Glas wenn ich zugeben muss dass Du Dein letztes Glas Wein bereits getrunken hast
Hätten wir es vorher gewusst wir hätten es vermutlich anders zelebriert
Der Weißwein im Sonnenuntergang ist Sinnbild Deines Fernwehs und Deiner Heimat
Sanft schwingt im Glas die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit
Leicht schmeckt die Säure auf der Zunge Du bist da Schenk mir Sonne gehe nicht unter in meinem Leben
Bleib an jedem Abend erneut bei mir
Und trink das Glas Wein wenn die Sonne untergeht mit mir
Danke für Deine Zeit jeden Abend erneut Hab Dank
Buttercremetorte
Was wäre ein Festtag ohne den süßen Geschmack
Deiner Torte ohne das Gefühl der Fülle in Sahne und kunstvoller Zier
Butter und Creme Torte und unendlicher Genuss
Sehnsucht kribbelt auf der Zunge bei jeder Gabel die in den Mund geschoben wird
Butter und Creme Torte und Wehmut
Du fehlst an der Kuchentafel
Dein Platz ist gedeckt mit dem schönen Geschirr das Du so sehr liebst
Butter und Creme Torte und Kaffeedurst
Ich dürste nach Deinen Worten und unseren Gesprächen am Kaffeetisch
Geschichten und Charme Humor und ganz viel Du
Sahnetorte wird zum zelebrierten Du denn dann brennt die Kerze für Dich ganz hell in meinem Herzen
Herbst
Wenn im Herbst
sanft die Blätter fallen und Vögel leise ein Lied des Abschieds singen
Dann denke ich an Dich
Wenn das Eichhörnchen
Vorräte für den Winter im Gartenhaus stapelt
Dann bist Du da
Im Garten des Lebens ist Dein Lachen zu erahnen im Bunt der Blumen
Unverblümt
Behütet unter Bäumen bist Du zu spüren
wenn leicht die Bäume sich im Wind wiegen Lebensmelodie
Die Sonne zwinkert durch Baumkronen auf Farn und Brombeersträucher unter den Füßen weiches Laub
Getragen
Der nächste Frühling kommt immer wieder und wieder
Pflanzt Blumenzwiebeln
Wenn ich Deine Lieder höre
Die Augen geschlossen
lässt sich leichter träumen
Im Kopf beginnt die Melodie ganz leise
vorsichtig bahnt sie sich den Weg
Als käme sie von weit hergeschwebt dringt sie an mein Ohr
Deine Lebensmelodie
Wenn ich Deine Lieder höre
fällt das Träumen leicht
Dann hältst Du meine Hand wir tanzen ein paar Schritte wie in früherer Zeit
Es ist das Gefühl der Sehnsucht das im Schwingen der Töne
Vollendung findet
Ein paar Takte gemeinsam das Leben erneut zusammen gehen in der Melodie der Freude
Du bist
Musik in meinen Ohren
In Traurigkeit schenkst Du Trost in Freude bist Du gute Begleitung
Deine Hoffnung beschenkt mich in der Kraft der Töne
Du hast mir nie den Marsch geblasen unser Liebeslied kennt Höhen und Tiefen
Schön ist die Erinnerung an den Schwung
Deiner Melodie durch das Leben
Dein Stern
Gemeinsam nach den Sternen gegriffen
Hand in Hand die Welt erobert
Die Liebe des Lebens in allen Zeiten Geschenk der Ewigkeit
An einem Tag neu verbunden in einer anderen Wirklichkeit
Heute bleiben Tränen der Trauer weil der Tod das Leben zerriss
Es bleibt
Dein Leuchten in bunten Farben des Lebens
Am Abend mit dem Blick in den Himmel im Glanz des Sternes Deine Liebe spüren
Immer geliebt und immer noch das Gute bleibt
Hab Dank für die Zeit für das zugedrückte Auge Deine Gutmütigkeit
Es bleibt ein Stern ein Stern der Erinnerung ein Stern der Mut macht Dein Stern wird glitzern am Himmel und in den Seelen Deiner Lieben
Immer und immer wieder
Unser geliebter Küchentisch
Alt und vermackt
erzählt das Holz unseres Küchentisches
die Szenen der Familie und das Temperament der Zeiten
Wenn mit Vehemenz die Hand auf die Platte schnellte weil das gesprochene Wort falsch verstanden wurde
Die Kerben des Messers als die Kinder vergaßen das Schneidebrett unterzulegen
Da ist noch leicht verblasst der Strich
vom zu Ende gemalten Bild
Die Linien des Holzes verbinden
Menschen und Geschichten zwischen den Zeiten
Geburtstage wurden gefeiert
Menschen begraben
Tränen getrocknet
Geduld wurde geübt wenn das heiße Wasser sich mit den Kräutern zum Tee verband
Hände legten sich in andere Hände fühlten sich getragen Tischgemeinschaft
Die Küche war Dein Lieblingsort hier fanden Gefühle ihren Ausdruck
Du sitzt an Deinem Platz wir führen fort Deinen Gedanken der Verbundenheit
Runde Sache am eckigen Tisch Schenk ein Immer wieder
Mensch ärgere Dich nicht
Rot oder Blau
oder Gelb
oder Grün
Es ist so weit
Warum spielst Du das Spiel?
Weil ich mich ärgern will!
Würfel fallen: Drei
Würfel fallen: Eins
Würfel fallen: Fünf
Du bist dran
Ich kann nicht raussetzen
Weil ich mich ärgern will!
Würfel fallen: Zwei
Würfel fallen: Sechs
Endlich raus.
Nochmal würfeln: Drei
Du bist dran
Und wirf mich nicht raus
Luft anhalten und hoffen
Überspringen
Glück gehabt
Der Würfel tanzt auf dem Tisch
Runde um Runde
Schritt um Schritt
Wenn nach und nach die Figuren nach Hause kommen legt sich Ruhe aufs Gemüt
Kurz durchatmen
Freude
Wer nicht wirft wird selbst geworfen
Kein Spiel der Nächstenliebe glasklare Realität das ists warum Du es so liebtest
Schritt um Schritt
Hoffen und freuen
Enttäuschung und Erleichterung
Mensch ärgere Dich nicht Lebensphilosophie
Wettlauf mit der Zeit
Es ist so weit Rausgeworfen aus dem Leben
Doch jedes Mal wenn der Würfel auf der Tischplatte tanzt und die gelbe Figur den Schuppen verlässt
Dann weiß ich
Du bist wieder da
Weil Du Dich ärgern willst und mich
Dein Karnevalshut
Einmal im Jahr
Die große alte Kiste mit dem bunten Hut ab-geliebt sind bereits die Kanten die rote Feder ist mittlerweile leicht geknickt
Dann kommt die Zeit Deiner Wiedergeburt
Dein Karnevalshut wird herausgekramt und der Blick in den Spiegel verrät
Geliebte Karnevalszeit
Einmal Prinz und Prinzessin in jedem Jahr erneut überdauert Dein Hut Deine Zeit
Lachenden Auges das Leben sehen
Einmal im Jahr und an jedem Tag
Dein Optimismus überzeugt Gott und die Welt
Dein Karnevalshut
Sinnbild für Deine Natur die ich so sehr verehr, weil Unerschütterlichkeit
Deine ewige Tugend war
An jedem Tag im Jahr
Setzt Du mir den Hut des Mutes auf wenn ich an Dich denke und weiß dass Dein Geist mich trägt
Nicht aus der Ruhe zu bringen
Die Kraft Deiner Weisheit die Unnachgiebigkeit in gerechtenDingen Geist Deiner Liebe
Dir sei von Herzen Dank
Meer der Stille
Wenn der Sand durch die Finger rinnt gleichsam der Sanduhr die Deine Stunden zu Ende gezählt
Wenn die Fußabdrücke von den Wellen langsam vereinnahmt werden
Und sich Deine Seele mit dem Meer verbindet salzig und im Schaum der Wellen
Dann tritt an die Stelle der Verzweiflung Stille in mir
Dann verbinden sich die Seelen im Wasser der Ewigkeit
Der Horizont schenkt warmes Orange und nimmt mein Sehnen sorgsam auf
Trägt meine Gedanken zu Dir auf die andere Seite wohl behütet
Dorthin wo das Meer in den Himmel zu kippen scheint
Dorthin wo Zeit und Raum keine Rolle spielen
Meer der Stille umfange mich und trage mich auf Deinen sanften Wellen wenn ich traurig bin