streets of paris


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Words Joost Bastmeijer IG handle @joostbastmeijer
Man nennt sie die Stadt des Lichts, denn sie war Pionierin in Sachen Elektrizität und spielte eine führende Rolle im Zeitalter der Aufklärung. Sie ist die Stadt der Liebe, denn dort spielen unzählige romantische Filme. Man nennt sie Paname, Pantruche, Babylon. Paris hat viele Namen und ebenso viele Gesichter. Doch das ist wenig überraschend, denn sie ist die Hauptstadt des meistbesuchten Landes der Welt.
Wer durch Paris schlendert, kann sich leicht verlieben. Mir ist es auf jeden Fall so ergangen, denn meine Eltern legten dort fast jedes Jahr auf der Durchreise von den Niederlanden in südlichere, wärmere Gefilde einen Zwischenstopp ein. Ich erinnere mich noch gut an die berühmte joie de vivre, unverkennbar, wenn man die Pariser auf den überfüllten Terrassen beim Mittagessen mit einem Glas Wein sitzen sieht. Und ihre geliebten Terrassen lassen sich die Franzosen weder durch einen Angriff auf Paris noch einen strengen Winter madig machen.
Die lange Historie der City spiegelt sich en détail wider in den Gebäuden im Zentrum, eingemeißelt in die Architektur, erkennbar an all den berühmten Wahrzeichen und deutlich spürbar beim Blick über die schiefen Dächer mit den zahllosen Kaminen. Bis heute verkörpert Paris das Zentrum der französischen Küche –und natürlich auch der Mode.
Jedes Modelabel, das etwas auf sich hält, hat einen oder mehrere Läden in der französischen Hauptstadt. Nirgends auf der Welt ist es verlockender, ein neues Outfit zu erstehen, sei es in einer der berühmten Einkaufspassagen oder der unzähligen Boutiquen entlang der Rue de Charonne, sei es beim Bummel durch die Szene-Läden am Canal Saint-Martin oder beim Gang durch das Viertel Le Marais – Paris nicht mit leerer Geldbörse zu verlassen, das ist schon eine Kunst.
Als Ziel Tausender von Touristen, die sich durch die Pariser Straßen schieben, trifft man in den Einkaufsvierteln Menschen aus aller Herren Länder. Ein ebenso bunt gemischtes Publikum findet sich in den Außenbezirken der Stadt, doch herrscht dort eine völlig andere Dynamik: Von dort aus pendeln Menschen aus der ganzen Welt mit der Metro zu ihrem Arbeitsplatz in der City.
Die Vielzahl der Wahrzeichen, die pulsierenden Viertel mit ihren Bars und Restaurants, die berühmte Architektur, die raueren Stadtteile und der multikulturelle Anstrich von Paris sind in diesem Bildband, den Sie in Händen halten, vereint: die vielen Gesichter der Metropole, gesehen durch das Objektiv zeitgenössischer Fotografen. Ein Bildband, der Sie einlädt, immer neue Blickwinkel, Perspektiven und Ansichten in dieser zauberhaften Stadt zu entdecken.




hometown Paris, France
IG handle @guillaume_dx
Born and raised in Paris, Guillaume Dutreix dreamt of being a great illustrator, until he found out he wasn’t the most talented at drawing and turned to photography instead. “I like to play with reality,” he explains. “With a camera, you can turn something ordinary into something beautiful. It’s a great feeling to know that a simple click can change a perspective.” After living in Paris for 36 years, Guillaume says it’s not always easy to see the city’s beauty. “My relationship with Paris is like a relationship between two old, long-time lovers. Sometimes, everyday life catches up with you and it can be hard to take pictures because of tourists or ugly cars. But then, whenever I take a simple walk in the historical center, the architecture always reminds me how unique this city actually is.” It’s these typical Haussman-era buildings that regularly feature in Guillaume’s work, which is also defined by its symmetrical compositions. “I like my images to be soothing to the eye. It’s satisfying to look at something harmonious. The buildings I photograph are so subtle and elegant, full of small details. All the good architecture in Paris boasts symmetry, and photography is a great way to pay homage to the city’s architects.”
Guillaume Dutreix, gebürtig in Paris und dort aufgewachsen, träumte davon, ein berühmter Illustrator zu werden. Doch dann fand er heraus, dass sein Talent nicht unbedingt zeichnerischer Art war und wandte sich der Fotografie zu. „Ich spiele gerne mit der Realität“, erklärt er. „Mit einer Kamera kann man etwas ganz Normales in etwas Schönes verwandeln. Es ist ein tolles Gefühl, mit einem einfachen Klick die Perspektive zu wechseln.“ Nach 36 Jahren in Paris ist es für Guillaume nicht immer leicht, die Schönheit der Stadt zu erkennen. „Meine Beziehung zu Paris ist für mich wie die zwischen einem alten Liebespaar. Manchmal holt dich der Alltag ein und du kannst vor lauter Touristen oder hässlicher Autos keine Fotos machen. Doch dann gehe ich einfach mal durch die Altstadt und merke an der Architektur, wie einzigartig diese Stadt doch ist.“
Die typischen Gebäude aus der Haussmann-Ära finden sich immer in Guillaumes Arbeit wieder, die ebenfalls von einer gewissen Symmetrie gekennzeichnet ist. „Ich möchte, dass meine Fotos dem Auge wohltun. Es tut gut, auf etwas Harmonisches zu schauen. Die Gebäude auf meinen Fotos sind so subtil und elegant, voller kleiner Details. Die schönen Bauten in Paris strotzen vor Symmetrie, und mit der Fotografie kann man den Architekten dieser Stadt auf wundervolle Weise Ehre erweisen.“
Né à Paris où il grandit, Guillaume Dutreix rêve de devenir un célèbre illustrateur, avant de réaliser que le dessin n’est pas le plus grand de ses talents et de se tourner vers la photographie. « J’aime jouer avec la réalité, explique-t-il. L’appareil photo permet de transformer l’ordinaire en quelque chose de beau. Savoir qu’un simple clic peut bouleverser une perspective procure un sentiment incroyable ». Après avoir vécu dans la capitale 36 ans durant, Guillaume constate qu’il n’est pas toujours aisé de percevoir la beauté de la ville. « La relation que j’entretiens avec Paris ressemble à celle de vieux amants qui se connaissent depuis longtemps. La vie quotidienne, parfois, vous emporte, et il peut être difficile de prendre des photographies avec tous ces touristes ou ces affreuses voitures. Et puis voilà, il suffit que je me promène dans le centre historique, pour que l’architecture me rappelle combien cette cité est en réalité unique ». Les édifices typiquement haussmanniens apparaissent régulièrement dans son travail, qui se caractérise également par des compositions symétriques. « J’aime que mes images soient apaisantes pour le regard. Contempler une harmonie procure un sentiment de satisfaction. Les bâtiments que je photographie sont d’une telle subtilité, d’une telle élégance, fourmillants de détails. Les meilleurs d’entre eux se caractérisent par la symétrie, et la photographie est un merveilleux moyen de rendre hommage aux architectes de la ville ».


hometown Nantes & Bordeaux, France IG handle @laetitiamodine
“There still are numerous Parisian places I have yet to discover, although I get to know the city bit by bit on my short visits.” Living between the less busy French cities of Nantes and Bordeaux, photographer and web designer Laetitia Modine hates the omnipresence of cars in Paris and the polluted air and noise they bring with them. “But there are also a lot of nice parts — the quiet streets that are lined with greenery, the areas removed from the urban hustle and bustle.” It’s amid this “countryside in the city” that Laetitia feels the greatest connection. “I have always loved open and deserted spaces, tranquility and nature, and this greatly influences my shots. I like to contemplate and immerse myself. This is probably the reason why my style is often described as contemplative. I try to share and express the emotions that I feel when I observe a touching scene. To share its beauty, its atmosphere, and its serenity.” When you take a look at Laetitia’s Instagram feed or at her pictures in this book, it’s easy to see that she also enjoys Paris’s modern architecture. While most people visit the historical parts of the city with its countless landmarks, Laetitia ventures to the city’s more modern quarters, including La Défense. “The business districts of Paris are often very photogenic,” she says. “On each visit, I keep discovering new parts of the city in a state of renewal. I love being able to vary my style with architectural lines.”
„Es gibt noch immer eine Menge Orte in Paris zu entdecken, obwohl ich die Stadt bei meinen kurzen Besuchen Stück für Stück besser kennenlerne.“ Die Fotografin und Web-Designerin Laetitia Modine wohnt zwischen den weniger hektischen französischen Städten Nantes und Bordeaux. An Paris hasst sie die Omnipräsenz der Autos und die damit verbundene Luftverschmutzung und den Lärm. „Aber es gibt auch viele schöne Orte – die ruhigen Straßen mit den Bäumen, die Viertel abseits des hektischen Treibens der Stadt.“ Mit diesen Rückzugsorten in der Stadt fühlt sich Laetitia am meisten verbunden. „Ich habe schon immer offene und verlassene Orte geliebt, Ruhe und Natur, und das hat großen Einfluss auf meine Bilder. Dann stehe ich einfach staunend da und tauche in die Umgebung ein. Wahrscheinlich bezeichnet man deswegen meinen Stil oft als kontemplativ. Ich versuche, anderen meine Gefühle beim Betrachten einer bewegenden Szene mitzuteilen und sie zum Ausdruck zu bringen, die Schönheit, die Atmosphäre und die Gelassenheit.“ Der Blick auf ihre Instagram-Bilder oder auf die Bilder in diesem Buch zeigt deutlich, dass sie an Paris auch die moderne Architektur liebt. Während die meisten Besucher die historischen Teile der Stadt mit den zahllosen Sehenswürdigkeiten besichtigen, setzt sich Laetitia mit den modernen Vierteln der Stadt wie zum Beispiel der Défense auseinander. „Die Geschäftsviertel der Stadt sind oft sehr fotogen“, meint sie. „Bei jedem meiner Besuche entdecke ich neue Teile der Stadt, die sich im Umbau befinden. Ich liebe es, meinen Stil an die Gegebenheiten der Architektur anpassen zu können.“
« Nombreux sont les lieux que j’ai encore à découvrir à Paris, que j’apprends pourtant à connaître, quartier par quartier, au cours de mes brèves visites ». Vivant entre les villes plus paisibles de Nantes et de Bordeaux, Laetitia Modine déteste l’omniprésence des voitures, la pollution et le bruit que celles-ci génèrent à Paris. « Mais il y a aussi tant d’aspects agréables – ces rues tranquilles, bordées d’arbres, ces quartiers situés loin du tohu-bohu urbain ». C’est au milieu de cette « campagne dans la ville » que la photographe et web designer se sent la plus proche de Paris. « J’ai toujours aimé les lieux ouverts et déserts, la sérénité et la nature, et cela influence nettement mes images. J’aime contempler, et m’immerger. C’est probablement la raison pour laquelle mon style est souvent considéré comme contemplatif. Je tente de partager et d’exprimer les émotions que j’éprouve lorsque j’observe une scène émouvante. De communiquer sa beauté, son atmosphère, sa sérénité ». Que l’on parcourt son compte Instagram ou les photographies présentées ici, nul ne doute que Laetitia Modine n’aime également l’architecture moderne de Paris. Alors que les quartiers historiques de la capitale, avec ses innombrables édifices ou monuments incontournables, attirent la plupart des visiteurs, Laetitia préfère s’aventurer dans des zones plus modernes, à l’exemple de la Défense. « Les quartiers d’affaires parisiens sont souvent très photogéniques, affirme la photographe. A chacune de mes visites, je continue à découvrir des lieux nouveaux, dans une ville en rénovation. J’aime pouvoir varier mon style grâce aux lignes architecturales ».










