BIOTECH AUS TIROL
Mit- statt gegeneinander Sich als kleines Start-up in der Pharmabranche zu behaupten, ist nicht einfach. Die Tiroler Biotech-Firma Cyprumed hat es trotzdem geschafft. Dafür sind vor allem zwei Aspekte ausschlaggebend: Spezialisierung und Auslagerung. T E X T: S I M O N L E I T N E R • F O T O S : A X E L S P R I N G E R
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nter normalen Umständen stehen Pharmafirmen eher selten im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung. In den letzten Monaten sind sie jedoch, bedingt durch die Coronapandemie, in den Fokus des gesellschaftlichen Interesses gerückt. Dominiert wird die Branche seit jeher von großen, milliardenschweren Unternehmen, die viel Geld in die Forschung stecken, um immer neue, immer bessere Medikamente auf den Markt zu bringen. Neben diesen Branchenriesen, wie Bayer, Novartis oder Pfizer, gibt es jedoch auch eine wachsende Zahl an kleineren Pharma-Start-ups, die zwar über deutlich weniger Ressourcen verfügen, sich allerdings trotzdem auf dem stark umkämpften Markt behaupten können. Zu diesen gehört etwa die Tiroler Firma Cyprumed, hinter der lediglich zwei Menschen stehen: Florian Föger und Martin Werle.
GRUNDLEGENDE ERFAHRUNGEN
Gegründet wurde Cyprumed vor knapp fünf Jahren, 2015. Damals wollte Föger sich, nachdem er jahrelang in einem großen Pharmaunternehmen in Dänemark tätig gewesen war, endlich seinen Traum vom eigenen 32
Betrieb erfüllen, den er bereits während seines Pharmaziestudiums in Innsbruck gehegt hatte. Inspiriert wurde er dabei nicht zuletzt von seinen Professoren an der Innsbrucker Universität, wie er sagt: „Es gab einige im Lehrpersonal, die damals eine eigene kleine pharmazeutische Forschungs- oder Servicefirma unterhalten haben. Das habe ich immer als möglichen Karriereschritt gesehen. Aber zuerst wollte ich in der Industrie Erfahrung sammeln.“ Genau das tat auch Martin Werle, ein ehemaliger Studienkollege von Föger, der insgesamt sieben Jahre bei einem großen Unternehmen für Saatgut und Pflanzenschutzmittel in der Schweiz gearbeitet hatte, bevor er schließlich Geschäftspartner von Föger bei Cyprumed wurde. „Flo und ich haben immer, wenn wir uns getroffen haben, davon geredet, dass wir das gemeinsam durchziehen wollen“, erzählt Werle. „Aber