Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln
Seite 4 So gehts weiter mit der Reputationskampagne
Seite 12
Neues Präventionsprojekt
Seite 14
Pro und Kontra zur neuen Technologie ab Seite 6
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Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln
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Neues Präventionsprojekt
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Pro und Kontra zur neuen Technologie ab Seite 6
Aldous Huxleys «Schöne neue Welt» ist mit dem Einzug der Künstlichen «Intelligenz» ein gewaltiges Stück näher gerückt. Als ich den Roman (im Religionsunterricht!) vor 45 Jahren gelesen hatte, klang das alles noch sehr utopisch. Heute sind «denkende» Maschinen aus Schulen und Büros nicht mehr wegzudenken. Sie beeinflussen unseren Alltag, ohne dass wir viel davon merken. Und die Maschinen «denken» immer schneller und besser.

Simon Spengler, Leiter
Kommunikation der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.
Foto: Archiv
Als Theologe und Journalist bin ich trainiert, alles mit einem kritischen Blick zu beäugen. Das ist im Fall von KI ja auch mehr als berechtigt, denn niemand von uns will sein eigenes Denken an US-Techmilliardäre delegieren. KI bietet ganz neue Möglichkeiten für Desinformation und Gedankenkontrolle. Naiv ist, wer meint, der globale Kampf um die Interpretationshoheit der Wirklichkeit (nicht nur in Russland, China und den USA) habe mit KI nichts zu tun.
Trotzdem: KI ist da, sie wird nicht verschwinden – und sie bietet auch ungeahnte Chancen, das Leben zu erleichtern. Auch im kirchlichen Alltag. Unsere Gastautorin Antonia Zahner zeigt uns im Schwerpunkt dieser Credo-Ausgabe verschiedenste Anwendungsbeispiele (ab Seite 6).
Wer aber meint, die anstrengende Arbeit der Auslegung der biblischen Botschaft in einer konkreten Zeit und für eine bestimmte Gemeinde der Maschine überlassen zu können, der hat meiner Meinung nach den Beruf verfehlt. Denn eines wird KI nie können: Gefühle transportieren, trösten, Lebensfreude schenken.
Verteufeln von KI ist kurzsichtig, verherrlichen naiv. Nutzen wir ihre Möglichkeiten, uns bei der Förderung echter Begegnung und Gemeinschaft zu unterstützen. Als Werkzeug. Nicht mehr, nicht weniger.
6-10 Fokus Keine Angst vor KI
12 Engagiert Helfen Sie uns bei der Reputationskampagne! 14 Perspektiven Konkrete Hilfe im Kontext
15 Seelen-Nahrung Leben in Unsicherheit
16 Ausläuten Ohne Emotionen keine Musik
Impressum credo credo erscheint vierteljährlich und geht an Mitarbeitende, Behördenmitglieder und Freiwillige der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.
N˚3, Oktober 2025 www.zkath.ch/credo credo@zhkath.ch Auflage: 3ʼ200 Expl.
Layout Denis Schwarz, Zürich
Herausgeberin und Redaktion
Katholische Kirche im Kanton Zürich
Kommunikationsstelle
Hirschengraben 66 8001 Zürich
Druck und Papier
Staffel Medien AG, Zürich
BalancePur: hergestellt aus 100% Recyclingfasern und mit dem Umweltlabel «Blauer Engel» zertifiziert
«Was sind gute Geschenke und für wen machen Geschenke am meisten Sinn?»
Diese Frage stellt die Installation der Designerin Fiona K. auf dem Weihnachtsmarkt Münsterhof in Zürich.
«Wir sind doch alle zu blöd, um das Ganze zu verstehen!»
Der Kunstmaler Max Rüedi zu den Fragen von Leben und Tod.

Max Rüedi (1925 – 2019) war ein Künstler, der mit seinen Glasfenstern und grossflächigen sakralen Malereien etliche Kirchen in der Deutschschweiz ausstattete (maxrüedi.ch).
Aktuell wird eine grosse Zahl seiner Werke, die sich mit dem Dreiklang «Mensch-SeeleGeist» befasst, in der Pfarrei Bruder Klaus in Zürich ausgestellt. Ganz in der Nähe lebte er auch.
Die Ausstellung dauert noch bis zum 22. November und wird mit einer Vortragsreihe begleitet. Foto: Sibylle Ratz
1/3 aller Lebensmittel geht in der Schweiz über die Lebensmittelkette verloren
2,8 Millionen Tonnen Food Waste werden in der Schweiz verursacht
150ʼ000
Lastwagenladungen könnten damit befüllt werden
28 Prozent Food Waste fallen in Haushalten an 7 Prozent des Haushaltbudgets wird in Schweizer Haushalten im Schnitt für Lebensmittel ausgegeben
«Esskultur bewegt» lautete das Motto der diesjährigen ökumenischen Impulsveranstaltung der Zürcher Kirchen zum Thema Nachhaltigkeit. Denn die Kirchen engagieren sich aus Überzeugung beim Thema Nachhaltigkeit.
Text: Sibylle Ratz

In der Schweiz geht im Schnitt jedes dritte Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Verhaltensänderungen im Alltag sind angesagt.
Im Zentrum der Informationsveranstaltung stand deshalb auch unsere Esskultur. Eine schöne Gelegenheit, sich mit Anbau, Verteilung und Zubereitung von Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen und die Bedeutung von gemeinschaftlichem Essen zu erfahren.
Wichtig ist der Informationsaustausch über aktuelle Projekte, Entwicklungen und den Stand der Forschung heute. Die Kirchen möchten aber auch auf die gesellschaftliche Relevanz hinweisen und hier einen Akzent aus biblischer Sicht setzen.
Freude vermitteln, nicht verzichten
Nachhaltigkeitsexperte Markus Staudinger erklärt dazu: «Es ist ethisch nicht zu verantworten, Food Waste zu produzieren. Es gibt gute Alternativen und Methoden, um das in der Praxis weitmöglichst zu verhindern. Damit sollen und müssen wir uns auseinandersetzen.»
Über das Essen komme man miteinander in Verbindung. An jedem Kirchentreffen gibt es Apéros, man pflegt Netzwerke, die Menschen sind Austausch.
Es gehe nicht um Verzicht. «Bei den Veranstaltungen und Informationen in kirchlichen Zusammenhängen möchten wir Freude daran vermitteln, zusammen zu gärtnern, kochen, essen und zu teilen. Das geht mit frischen, bunten Nahrungsmitteln und eben durch das Teilen. Und das Schöne ist, dass sich all das ganz einfach in den Alltag integrieren lässt», ist Staudinger überzeugt.
Teilen kann man zum Beispiel mit «Madame Frigo», öffentlich zugänglichen Kühlschränken an verschiedenen Standorten, in denen überzählige Nahrungsmittel weitergegeben werden können. Ein Projekt bei dem die Katholische Kirche im Kanton Zürich schon länger mitmacht und dessen Unterstützung erst kürzlich für weitere drei Jahre bis 2028 verlängert wurde.
Unter diesem QR-Code finden Sie mehr zum Thema Nachhaltigkeit.

«Es gibt nicht nur Kaffee, sondern auch Kuchen», sagt Petra Abegglen. Und lacht. Wie erfrischend weltlich und profan, aber wichtig, was die Leiterin des ökumenischen Trauercafés in Herrliberg sagt. Denn bei ihr versammeln sich einmal im Monat Menschen, die mit schwerem Gepäck kommen. Menschen, die Mitmenschen verloren haben. Kinder ihren Vater, Mütter ihr Kind, Freunde ihre Freunde.
«Das Wichtigste im Trauerprozess sind Gespräche und Gemeinschaft», ist Abegglen überzeugt. Dafür müsse man aber erst den Zugang zu den eigenen Gefühlen finden und sie zulassen. Dann erst begreife und akzeptiere man sie –und wiederum erst dann kann man «gesund» trauern. «Die Trauer endet aber nie», weiss die Begleiterin, die ihre Ausbildung am renommierten Lavia-Institut in Gelsenkirchen (D) abgeschlossen hat. «Ich symbolisiere das jeweils mit einem Herz, das ich breche. Eine Narbe bleibt, auch wenn das Herz wieder zusammengeflickt ist.»
Dass man in der Trauer erst einmal nur funktioniert, gehört zum Selbstschutz eines jeden Menschen. Gerade Kinder trauern eher im Moment, weiss Abegglen, und je nach Alter haben sie ein anderes Todesverständnis. Im offenen Treffen erzählen sich die Anwesenden zuerst, wie es ihnen aktuell geht. «Dabei gilt die Regel, dass es nicht um die Verstorbenen geht, sondern einzig um die Trauernden.» Also um die gebrochenen Herzen – meist kommen zwischen vier und acht Personen -, denen platte, nicht mitfühlende Sprüche wie «Die Zeit heilt alle Wunden» nichts nützen. Und schlimmer noch, wenn sie von der Gesellschaft gemieden werden.
Ökumenisches Trauercafé
Einmal im Monat am Donnerstag, jeweils 15.30 bis 17.30 Uhr
Die nächsten Male: 23.10./20.11./18.12.2025
Offener Treff, ohne Anmeldung
Infos bei Petra Abegglen trauerbegleitung.abegglen@gmail.com, 079 315 93 30
Andrea Smolic ist seit 1. Juli neue Fachmitarbeiterin kabel.
Tobias Kucera ist seit 1. August neuer HR-Fachmann in der Verwaltung des Synodalrats.
Oscar Tassé Tagne wirkt seit 1. August als Pfarradministrator im Pfarr-Rektorat Maria Krönung in Gossau (ZH).
Francis S. Venmenikattayil wirkt seit 1. August als Pfarradministrator der Pfarreien St. Josef in Glattfelden, Hl. Judas Thaddäus in Eglisau und Hl. Maria Magdalena in Rafz.
Julia Buchholz ist seit 1. August Seelsorgerin in der Pfarrei Hl. Antonius von Padua in Bauma.
Michael Saal ist seit 1. August Seelsorger in der Pfarrei St. Agatha und St. Josef in Dietikon.
Michele Scarnato wirkt seit 1. August als neuer Hauswart/ Sakristan in der MCLI Don Bosco Zürich.
Sven Holzer ist seit 1. September neuer juristischer Sekretär im Bereich Personal der Verwaltung Synodalrat.
Nathalie Jossen hat am 1. September die Leitung Asylseelsorge übernommen.
José-Luis De Almeida Monteiro ist seit dem 1. September neuer Leiter / Pfarradministrator der Französischsprachigen Mission Zürich (MCLF).
Ante Jelavić startete am 1. September in der Spitalund Klinikseelsorge.
Sophia Sala begann am 1. September ihr Praktikum bei kabel, Shahen Dilge bei der Jugendseelsorge.
Nach Abschluss der Berufseinführung erhielten folgende Seelsorgerinnen und Seelsorger ihre erste Missio canonica:
Kristina Crvenkovic im Seelsorgeraum ElggSeuzach-Wiesendangen, Diya Moosariparambil in Maria Krönung Gossau (ZH), Marta Novak in St. Martin Birmens-
dorf, Dominic Pampuch in St. Josef Schlieren, Theresa Strobel in St. Agatha und St. Josef Dietikon und Anika Trütsch in St. Verena Stäfa.
Den Kurs zur Berufseinführung 2025/2026 starteten Bernarda Brunovic in der Spitalseelsorge, Martin Schacher in Liebfrauen Zürich und Silke Weinig in Herz Jesu Wiedikon.
Josef Seeberger feierte im August sein 30jähriges, Markus Schenkel im September sein 25jähriges und Natascha Rüede ihr 20jähriges Dienstjubiläum in der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.
Per 31. August haben verschiedene Mitarbeitende von Dienststellen ihre Stelle verlassen: Tanja Haas Schmitt die Behindertenseelsorge, Dorian Winter die Asylzentrenseelsorge, Miriam Kräher die Fachstelle Religionspädagogik, Thomas Fässler die Jugendseelsorge Zürich und Henrike Gätjens die Ökumenische Jugendarbeit.
Didier Boillat, Leiter Französischsprachige Mission Zürich (MCLF) ging am 31. August in Pension, ebenfalls die Spitalseelsorgerin Sabine Bohnert. Chris Frei hat seine Stelle in der Personalabteilung der Verwaltung Synodalrat per 30. September gekündigt.
Magdalena Thiele hat ihre Teilzeit-Anstellung bei der Spital- und Klinikseelsorge per 30. September aufgegeben. Zum gleichen Datum hat Andreas Brülisauer die Spital- und Klinikseelsorge verlassen.
Fokus: KI und Kirche

Ersetzt KI bald auch Kelch und Hostie im Tabernakel? Wenn Tech-Milliardäre und KI-Philosophen aus Silcon Valley über die künftige KI-Welt schwärmen, nimmt der Glaube an die erlösende Kraft des Algorithmus tatsächlich religiöse Formen an. Lassen wir uns von diesem Götzendienst nicht verführen. KI kann weder trösten, Schuld vergeben, noch lieben. Zum Segen wird KI nur, wenn wir sie als das nutzen, was sie ist: ein Werkzeug, das weder unser eigenes Denken ersetzt noch unseren Glauben. Das «Allerheiligste» im Tabernakel bleibt uns weiter unverfügbar, das Geheimnis Gottes wird nicht durch KI entschlüsselt. Das Bild wurde mit der KI-Software ChatGPT erstellt.
Text: Antonia Zahner
Bringt KI die Erlösung? Diese provokante Frage zeigt, wie stark die Diskussion um künstliche Intelligenz unsere Gesellschaft bewegt. Sprachmodelle wie ChatGPT erzeugen Texte oder Bilder und verändern damit, wie Wissen zugänglich wird. Doch was bedeutet das für Wahrheit, Verantwortung und Gemeinschaft? Die Kirche, die seit jeher Orientierung geben möchte, ist gefordert, sich auch mit diesen Technologien auseinanderzusetzen – und Leitplanken für einen verantwortungsvollen Umgang zu setzen. Die Kommunikations- und KI-Expertin Antonia Zahner gibt einen Überblick, zeigt Möglichkeiten speziell für die kirchliche Seelsorgearbeit auf und weist auch auf Grenzen und Gefahren hin.
KI verstehen: Warum sie klug wirkt, es aber nicht ist Generative Künstliche Intelligenz klingt erstmal nach «denkenden Maschinen», ist aber im Kern nichts anderes als Wahrscheinlichkeitsrechnung. Sprach- und Bildmodelle wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google wurden mit riesigen Mengen an Texten und Bildern trainiert. Sie berechnen, welches Wort oder Pixel am wahrscheinlichsten als Nächstes passt. Daraus entstehen neue Inhalte: Texte, Bilder, Musik oder Videos, die oft verblüffend echt wirken. Die Modelle imitieren jedoch lediglich Muster aus den vorher eingespiesenen Daten. Künstliche Intelligenz ist nicht neu, denn dazu wird seit den 1950er-Jahren geforscht. Neu ist ihre Zugänglichkeit. Dank heutiger Rechenleistung, Unmengen von Daten, die wir Menschen vor allem im Internet geschaffen haben
und der Erfindung sogenannter Transformer-Modellen hat generative KI in unserem Alltag längst Einzug gehalten.
«KI ist im Kern nichts anderes als Wahrscheinlichkeitsrechnung.»
Antonia Zahner
Der Einsatz von KI bietet der Kirche vielfältige Möglichkeiten, ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Besonders bei administrativen und organisatorischen Tätigkeiten kann KI entlasten. So bleibt mehr Zeit für «spannendere» Aufgaben, wie die eigentliche Seelsorge und Beziehungsarbeit. Komplexe Texte können vereinfacht, Inhalte barrierefreier gestaltet und mehrsprachig zugänglich gemacht werden. Das stärkt die Inklusion und öffnet Räume für Teilhabe.
Herausforderungen und Risiken Sprachmodelle können falsche Antworten geben, die aber plausibel klin-
gen. Das nennt man «Halluzinieren». Zudem können diskriminierende Inhalte aus den Trainingsdaten reproduziert werden. Das birgt die Gefahr von Desinformation und Täuschung.
Auch durch sogenannte Deepfakes –realistisch wirkende Medieninhalte, die durch KI-Tools verfälscht oder erzeugt wurden – werden wir getäuscht. Deepfakes werden auch für Missbrauch, beispielsweise Betrugsdelikte, verwendet. Dazu werden Stimmen geklont und das Aussehen in Form von Avataren kopiert.
Beim Einsatz von KI-Tools ist höchste Vorsicht in Bezug auf den Datenschutz geboten. Vertrauliche und personenbezogene Daten sollten nicht in Sprachmodelle wie ChatGPT hochgeladen werden. Als einzige Ausnahme gilt, wenn die Institution einen Datenverarbeitungsvertrag mit dem jeweiligen Anbieter abgeschlossen hat. Hinzu kommen urheberrechtliche Unsicherheiten.
Als Organisation, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, sollten kirchliche Akteure auch bedenken: Das Training und die Nutzung von KI-Modellen verbrauchen Unmengen an Strom und Wasser. Deshalb ist ein verantwortungsvoller Einsatz wichtig.
Künstliche Intelligenz kann die Arbeit in der Kirche erleichtern. Gerade dort, wo Zeit und Personal knapp sind, können Sprach- und Bildmodelle wertvolle Unterstützung leisten.
In Pfarreisekretariaten und kirchlichen Verwaltungen können KI-Tools bei Routinearbeiten entlasten: ChatGPT & Co. verbessern Texte oder erstellen Entwürfe für Antworten auf schwierige Briefe und E-Mails. Sie übersetzen Dokumente in andere Sprachen sowie in leichte Sprache.
Ein unterschätzter Anwendungsfall ist die Planung: Sprachmodelle können Checklisten, Dokumentationen, Leitfäden oder Ablaufpläne erstellen.
Ein Prompt ist die Eingabe ins KI-Tool, die genaue Erläuterung der Aufgabe, also der menschliche Input, der der Maschine sagt, was sie tun soll.
Beispiel
Sie möchten einen Prozess, z.B. die Organisation eines Anlasses, dokumentieren.
Öffnen Sie dazu ChatGPT auf Ihrem Handy oder Computer, aktivieren Sie die Diktierfunktion und gehen Sie den Prozess laut sprechend durch.
Bitten Sie ChatGPT anschliessend, ihnen aus der Spracheingabe eine Dokumentation in der von Ihnen gewünschten Form zu erstellen.
Hinweis: Stoppen Sie die Aufnahme zwischendrin, damit das Tool mit dem Transkribieren nachkommt.
Übertrage den folgenden Text in Leichte Sprache und fasse ihn in 5 Bulletpoints zusammen.
Du bist [deine Rolle] und sollst eine Einladungsmail für den Event [Bezeichnung] an [Zielgruppe] erstellen. Der Event findet am [Datum] in [Ort] statt. Folgende Bedingungen gelten für die Teilnahme bzw. Anmeldung: [Teilnahmebedingungen/Anmeldeinfos.] [Weitere Infos zum Event einfügen wie bspw. Anmeldeschluss oder Flyer hochladen]
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Audio
Beispiel einer Organisation eines Anlasses: Aktivieren Sie die Diktierfunktion. Die Begriffe in den eckigen Klammern sind variabel und müssen dann je nach Aufgabe angepasst werden.
Seelsorgende und Lehrpersonen können KI als «Partner» in der Vorbereitung nutzen: für Predigten, Gottesdienste oder den Religionsunterricht, aber z.B. auch für die Organisation von Anlässen oder (Firm-) Reisen. Sei es in der Ideenfindung oder der Ausarbeitung.
Sprachmodelle wie ChatGPT können Unterrichtsmaterial strukturieren, Vorschläge für Arbeitsblätter oder Methoden machen, Ideen für Rollenspiele oder Quizfragen und -antworten entwickeln. Sie erklären komplexe Themen verständlich und adressatengerecht oder fassen sie zusammen.
Erkläre einem 7-jährigen Kind [Thema/Kirchenfest etc. eingeben und/oder komplizierten Text zum Thema hochladen/ins Tool kopieren].
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Erstelle ein Quiz mit [Anzahl] Fragen zum Thema Schöpfung für [Alter] Schüler mit je 1 richtiger und 2 plausiblen falschen Antworten.
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Beispiele für die Seelsorge und Katechese: Unterrichtshilfen lassen sich in spielerischer Auseinandersetzung zusammenstellen.
Soziales/Diakonie
Im Sozialdienst kann KI bei der Erstellung und Bearbeitung von Gesuchen, der Evaluation und Durchführung von Projekten, beim Erstellen von Berichten oder beim Übersetzen helfen. Mit Hilfe von KI-Tools können Gesprächsleitfäden für Beratungssituationen oder Recherchen zu spezifischen Problemlagen erstellt werden.
Hilf mir beim Erstellen eines [Fördergesuchs oder Projektberichts]. Es geht um [möglichst viele Stichwörter zum Kontext einfügen – zur Idee/ zum Projekt, Ziele, Zielgruppe der Idee/des Projekts, Zielgruppe des Gesuchs/Berichts etc.]. Strukturiere [das Gesuch/den Bericht] wie folgt: [gewünschte Struktur eingeben].
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Beispiel für ein Projekt: Für Ideen und Strukturen kann ChatGPT schnell ein Gerüst für die weitere Projektentwicklung liefern.
Ob Pfarreiblatt, Website oder Social Media – in der Kommunikation unterstützen Sprachmodelle bei der Ideenfindung, Redaktionsplanung, beim Verfassen, Verbessern oder Kürzen von Texten oder bei der Anpassung von Inhalten für verschiedene Kanäle.
Da sie mit sehr vielen Nutzerdaten gefüttert sind, können sie auch gut bei der Definition und Ansprache von Zielgruppen helfen. Ebenso können sie dabei unterstützen, Fragen für FAQs vorherzusagen.
Analysiere zuerst die Website [URL einfügen]. Leite daraus die wichtigsten Fragen ab, die typische Website-Besucher stellen könnten und erstelle einen Text für eine FAQ-Seite mit [Anzahl] Fragen und Antworten in klarer, verständlicher Sprache in Tabellenform. [Optional auch noch Zielgruppe eingeben]
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Beispiel einer Unterstützung in der Kommunikation: Auch hier sind die Begriffe in den eckigen Klammern variabel und müssen je nach Aufgabe angepasst werden.

Der Dompfarrer und neue Bischof von St. Gallen verbreitete auf Instagram einen Adventsgruss in vielen Sprachen. Es spricht aber nicht der echte Beat Krögli, sondern ein mit dem KI-Tool HeyGen erstellter Avatar. Aufgepasst: Genau so wie die schönen Wünsche zu Advent und Weihnachten kann jemand anderes auch den Bischof als Avatar kreieren und ihm allen möglichen Unsinn in den Mund legen! Beides sieht sehr echt aus. Hier der Film auf Youtube zum Nachschauen:
In der Jugendarbeit unterstützt KI bei der Ideenfindung für (niederschwellige) Events, beim Erstellen von Programmen oder bei der Auswertung von Feedback. KI hilft, Texte an die junge Zielgruppe anzupassen.
Diese Beispiele zeigen: KI kann in der täglichen Arbeit unterstützen. Jedoch sind klare Leitplanken für die Nutzung unerlässlich. Sie ersetzt nicht die Kernaufgaben der kirchlichen Arbeit wie Seelsorge oder spirituelle Begleitung.
Sprachmodelle/LLMs:
• ChatGPT
• Gemini (Google)
Bildgenerierung:
• ChatGPT (1 – 3 Bilder pro Tag mit dem kostenlosen Konto, je nach Auslastung)
• Gemini 2.5 Flash Image. Auch als «Nano Banana» bekannt, das neue Bildmodell von Google
• aistudio.google.com (kostenlos).
• Wer mehrere verschiedene Bildmodelle testen möchte: Freepik.com (Zugriff auf Flux, Google-Bildmodelle, Ideogram etc.)
Recherche:
• Perplexity.ai – KI-Suchmaschine
• NotebookLM von Google (kostenlos): Für die Arbeit mit grossen Dokumenten wie etwa Studien. Dokumente zusammenfassen, Fragen stellen, Mindmaps, Podcasts und Videos daraus generieren lassen.
Protokollierung von Sitzungen (Datenschutz beachten):
• Optiverse (Zürich),
• Meetingmetrics (St.Gallen),
• MS Teams mit Copilot etc.
Entwickle 5 Eventideen für Jugendliche zwischen [X] und [Y] Jahren zum [Thema]. Ziel ist es [Ziel eingeben]. [Wenn sinnvoll mehr Kontext eingeben] Gehe Schritt für Schritt vor. Schlage mir zuerst die Ideen mit einem groben Ablauf vor. Anschliessend entwickeln wir eine Idee gemeinsam weiter.
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Beispiel für die Jugendarbeit: KI kann auch bei der Ideenfindung unterstützen.
Nicht jeder Einsatz von KI ist sinnvoll oder unproblematisch: Inhalte und Quellen immer kritisch hinterfragen und prüfen, besonders bei Recherchen: KI-Tools machen Fehler bspw. auch bei Quellenangaben sowie Zitaten und können Urheberrechte verletzen. Der Mensch haftet, nicht das KI-Tool!
• Datenschutz: Keine Eingabe von persönlichen oder vertraulichen Daten, wenn kein Auftragsbearbeitungsvertrag mit dem Anbieter besteht (DPA). Das gilt für das kostenlose und das Plus-Abo bei ChatGPT! Sensible Daten gehören nur in klar geregelte, geschützte Umgebungen.
• KI generierte Bilder und Videos als solche ausweisen. In der Schweiz ist das zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber im Sinne eines verantwortungsvollen Einsatzes empfehlenswert.
• Menschen «entscheiden» über Menschen: Personalbeurteilungen oder andere Einschätzungen dürfen nicht an KI delegiert werden.
• Ressourcenverbrauch im Blick behalten: Nur einsetzen, wo nötig.
KI ist ein hilfreiches Werkzeug, aber nur dann, wenn sie reflektiert, kritisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Es ist bei deren Einsatz unerlässlich, sich darüber bewusst zu sein, wie wir sie nutzen. KI darf nicht zum Autopiloten werden. Wir müssen unser Denken bewusst trainieren und KI zur Unterstützung, als Co-Piloten, nutzen. Die menschliche Begegnung kann KI nicht ersetzen und auch nicht das Selber-Denken.

Antonia Zahner ist Gründerin von Blickpunkt Kommunikation und bietet seit 2017 massgeschneiderte Beratung, Strategieentwicklung und Schulungen in Online Marketing und Social Media an. Seit November 2022 beschäftigt sie sich eingehend mit Generativer KI mit Fokus auf ChatGPT und dem Einsatz in Marketing und Kommunikation. Im Frühjahr 2025 hat sie mit einer Kollegin und einem Kollegen KI Power Swiss gegründet, mit dem sie öffentliche und private KI-Kurse sowie KI-Beratung und Strategie anbietet.

Buchtipp:
Reichtum zwischen Buchdeckeln
«Der Kluge reist im Zuge», heisst ein berühmter Werbespruch der SBB. Und wer viel im Zug reist, hat viel Zeit zum Lesen und wird noch klüger. Davon legt das neue Buch des früheren SBB-Chefs Benedikt Weibel «Abenteuer Lesen. Hundert Quellen der Lust und der Erkenntnis» Zeugnis ab. Weibel stellt hundert Bücher vom Krimi bis zu theologischen Klassiker vor, die für ihn wichtig geworden sind und stellt fest, «welch unermesslicher Reichtum darin schlummert».
Edition Exodus, Luzern 2025, 527 Seiten, ca. 42 Franken

Veranstaltungs- und Buchtipp: Gott im Zelt
Das von Manfred Böhm herausgegebene Lesebuch «Nur in Zelten wohnt Gott» ist ein spannendes Brevier für jeden Tag des Jahres, an dem jeweils ein Text des Zürcher religiösen Sozialisten und Pfarrers Leonhard Ragaz gelesen und betrachtet werden kann. Der Titel ist ein Ragaz-Zitat und bringt seinen theologischen Ansatz auf den Punkt: Gott ist nicht in den Tempeln der Etablierten zu finden, sondern er wohnt in den windigen Zelten der an den Rand Gedrängten. Wie ein klassisches Brevier passt das Buch sogar in die Jackentasche.
Am Freitag, 28. November, 18.30 Uhr, Buchpräsentation in der Paulus Akademie in Anwesenheit von Manfred Böhm. Eintritt frei, Kollekte Manfred Böhm, 2025, 422 Seiten, ca. 28 Franken

Eveline Kleinburger entspannt sich beim Trainieren für und Absolvieren von Triathlon-Wettkämpfen. Fotos: zVg

«Eigentlich war ich nie sportlich. Doch vor etwa drei Jahren habe ich mich von meiner Cousine überreden lassen, an einem Mini-Triathlon mitzumachen. Damals war ich unglücklich in meinem Beruf. Ich brauchte einen Grund zum Aufstehen, eine Struktur. Es war ein kleiner Triathlon mit 600 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Velofahren und 5 Kilometern Rennen, für den ich acht Wochen trainiert habe. Zu Beginn konnte ich noch nicht einmal Crawlen. Die Teilnahme hat mir aber mehr Spass gemacht als erwartet. Es war toll, etwas zu erreichen, was ich mir selber nicht zugetraut hatte. 2024 habe ich dann in Rapperswil einen halben Ironman absolviert. Alles hat mir danach weh getan. Aber während des Sports kann sich mein Kopf jeweils erholen. Jetzt ist mein nächstes Ziel, einen ganzen Ironman zu schaffen.»
Eveline Kleinburger (34) ist seit April Leitungsassistentin in der Pfarrei Dreikönigen in Zürich. Sie hatte sich vorher schon freiwillig in der Pfarrei St. Peter und Paul sowie als Kantorin im dortigen Kirchenchor engagiert. Seit Anfang Jahr studiert sie an der Uni Luzern Theologie.
Die Kommunikationsstelle steckt zusammen mit der Agentur von David Schärer mitten in den Vorbereitungen für die geplante Reputationskampagne. Damit sie sichtbar und wirkungsvoll wird, brauchen wir jetzt ist die Unterstützung der Kirchgemeinden und Pfarreien.
Text: Simon Spengler / Sibylle Ratz

Wollten Sie schon immer mal in einem Film mitspielen? Als Komparse oder gar mit einer kleinen Rolle? Oder als Chor im Film für die Hintergrundmusik auftreten? Könnte nicht auch der Kirchturm Ihrer Gemeinde zum Leuchttum werden für eine positive Botschaft der Kirche? All das ist angedacht in der Kampagne «miteinander –füreinander», für die wir alle Pfarreien und Kirchgemeinden im Kanton Zürich um aktive Mithilfe bitten.

Zentrale Themen
Die besorgniserregenden Ergebnisse der Sotomo-Umfrage wurden bereits Anfang 2025 publiziert: Ein Viertel (27 Prozent) der Katholikinnen und Katholiken kann sich vorstellen, aus der Kirche auszutreten. 38 Prozent der Mitglieder sind mit der
sogar, dass sich die Kirche sozial engagiert. In der Gesamtbevölkerung sind es mit 88 Prozent nahezu gleich viele.
Die Gemeinschaft bedeutet den Gläubigen sehr viel, besonders bei wichtigen Lebensereignissen. Die Mitglieder der Kirche wünschen sich zum Beispiel bei Trauerfeiern (75 Prozent), bei Taufen (69 Prozent) oder bei der Hochzeit (63 Prozent) ein kirchliches Ritual. Ausserdem ist der «Erhalt der Tradition» bei einem grossen Teil der Mitglieder Grund, bei der Kirche dabei zu bleiben.
In Krisenzeiten wird die Kirche ganz besonders geschätzt. 88 Prozent geben an, dass das Angebot der Seelsorge – Spital- und Klinikseelsorge, Notfallseelsorge, Gefängnisseelsorge – besonders relevant ist. Bei den Kirchenmitgliedern sind es 97 Prozent, welche diese Unterstützung befürworten.

Kirche zufrieden, der grosse Rest sieht sie kritisch bis sehr kritisch. Aber jedes Mitglied ist uns aber wichtig! Doch es gibt auch positive Zahlen: Das soziale Engagement der Kirche ist nach wie vor der populärste Aspekt, um bei der Katholischen Kirche dabei zu sein und zu bleiben, beziehungsweise 95 Prozent der Mitglieder erwarten
Zeichen setzen
Ausgehend von diesen positiven Aspekten streben wir mit der Kampagne an, der Zürcher Bevölkerung den gesellschaftlichen Mehrwert der Katholischen Kirche aufzuzeigen. Zudem sollen die Mitglieder bestärkt werden.
Dafür muss die Kampagne nicht nur innerkirchlich wahrgenommen werden, sondern sie muss zwingend auch im öffentlichen Raum präsent sein. Und dafür brauchen wir Sie!
Imagefilm
Unsere Werte sollen in einem kurzen Imagefilm in drei Erzählsträngen zu den drei zentralen Bereichen Hilfe in Krisensituationen, soziales Engagement und Feier des Glaubens im Gottesdienst dargestellt werden. Zur Realisierung des Films brauchen wir Ihre Hilfe: Statisten für die Filmszenen sind nötig, kleine Nebenrollen wollen wir mit Freiwilligen aus der Kirche besetzen, für die Hauptrollen setzen wir auf Profis. Ausserdem suchen wir einen Kirchenchor.
Plakate
Das tragende Motto der Kampagne «miteinander – füreinander» wird in einer Plakatserie in die Öffentlichkeit getragen. Die Plakate werden den Pfarreien auch in verschiedenen Formaten zur Verfügung gestellt.
Türme zu Botschaftern machen
Kirchtürme sind im Bewusstsein der Menschen fest verankerte Symbole, weitherum sichtbar und damit ide-
ale Träger für die Botschaft unsererKampagne.
Dazu stellen wir grossformatige Blachen zur Verfügung, die an Kirchtürmen (natürlich auch an anderen kirchlichen Gebäuden) angebracht werden können. Bezüglich Grösse stimmen wir die Bedürfnisse mit den einzelnen Pfarreien ab, auch kann aus verschiedenen Werbebotschaften ausgewählt werden.

Pfarreien und Kirchgemeinden, die bei der «Kirchen-Blachen-Aktion» mitmachen möchten, melden sich bitte bald unter kommunikation@ zhkath.ch. Zeitpunkt der Aktion: Frühling 2026. Je mehr Kirchtürme im Kanton beflaggt sind, desto stärker unsere Botschaft!
Lichter im Advent LED-Teelichter zum Verteilen in Briefkästen stehen für die Adventszeit zur Verfügung, auch andere Aktionen sind denkbar. Wenn die Empfänger den Briefkasten öffnen, leuchtet darin ein
Licht mit der Botschaft der Kirche. Bei den LED-Teelichtern produzieren wir für dieses Jahr eine Testauflage.
Falls Sie Interesse haben, in Ihrer Kirchgemeinde solche Lichter zur verteilen, melden Sie sich bitte bis zum 15. Oktober unter kommunikation@zhkath.ch
Haben Sie weitere Ideen zur Multiplikation der Kampagne? Zum Beispiel spannende Events, die wir berücksichtigen können oder Free Space, den Sie der Kampagne zur Verfügung stellen könnten? Dann melden Sie sich bei uns! Weitere Informationen zur geplanten Kampagne können im ikath abgerufen werden.
«miteinander – füreinander»
Gesucht werden: Menschen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds – von Jugendlichen über Erwachsene bis hin zu Seniorinnen und Senioren. Ziel ist es, die Vielfalt der Gemeinschaft sichtbar zu machen.
Drehzeitraum: Kalenderwoche 46 (Anfang/Mitte November 2025). Der genaue Drehtermin steht noch nicht fest. Verfügbarkeit in dieser Woche ist Voraussetzung.
Aufwand: Je nach Rolle ein paar Stunden oder 1 Tag.
Anmeldung: Anmeldungen sind bis spätestens 14. Oktober über den QR-Code möglich.
Erforderliche Unterlagen:
● Aktuelles Porträtfoto und Ganzkörperfoto
● Nach Möglichkeit kurzes Vorstellungsvideo (max. 1 Minute) mit folgenden Inhalten (für Nebenrollen obligatorisch):
● Wer bist du?
● Warum möchtest du bei der Kampagne mitwirken?
● Die Mitwirkung erfolgt ehrenamtlich und wird nicht vergütet.
● Die Dreharbeiten finden an verschiedenen Orten in und um Zürich statt (Innen- und Aussenaufnahmen).
Wir freuen uns auf zahlreiche Bewerbungen und darauf, gemeinsam ein starkes Zeichen der Gemeinschaft zu setzen.
Text: Frank Ortolf

Ein neues Angebot für kirchliche Mitarbeitende will die psychische, seelische und sexuelle Gesundheit fördern. Das Projekt ist in der Schweizer Kirche einzigartig und startete bereits im September.
Psychische, seelische und sexuelle Gesundheit sind eine Grundvoraussetzung für gute Seelsorgearbeit. Deshalb hat der Synodalrat im Juni die Lancierung einer Sprechstunde beschlossen, um diese sensiblen Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Im Auftrag der Körperschaft bietet die Psychiatrische Universitätsklinik (PUK) Zürich diese Sprechstunde seit 1. September an. Die Sprechstunde richtet sich an Mitarbeitende der Katholischen Kirche im Kanton Zürich ab 18 Jahren, die therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. Das Beratungs- und Behandlungsangebot folgt dem Präventionsgedanken und bietet die Mög-
lichkeit, vielfältige Fragestellungen im Kontext von Sexualität sowie psychischen Herausforderungen oder Konflikten zu reflektieren und therapeutisch zu begleiten. Besondere Relevanz erhalten selbst- oder fremdgefährdende Aspekte. Die Sprechstunde basiert auf psychotherapeutischer, sexualtherapeutischer und forensischer Expertise. Sie wird durch die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich gewährleistet. Die Katholische Kirche im Kanton Zürich finanziert das Angebot.
Die Sprechstunde wird im neu eröffneten Ambulatorium in Oerlikon «Quadro» durchgeführt und ist kostenfrei. Absolute Vertraulichkeit ist garantiert. Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Alle Behandlerinnen und
Die Katholische Kirche im Kanton Zürich lanciert ein Angebot für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und setzt sich für ihre psychische, seelische und sexuelle Gesundheit ein.
Behandler unterliegen der Schweigepflicht. «Die Sprechstunde ist in der Schweiz einzigartig und hat Leuchtturmcharakter», erklärt Frank Ortolf, Bereichsleiter Ökumene, Jugend, Gesundheit. Auch Bischof Joseph Maria Bonnemain und die Präventionsbeauftragten des Bistums Chur begrüssen das Angebot ausdrücklich.
Mit der PUK Zürich als Auftragnehmerin hat die Katholische Kirche im Kanton Zürich eine starke externe Partnerin zur Verwirklichung der Sprechstunde gefunden, die Know-how, Ressourcen und Infrastruktur zur Verfügung stellen kann.
Das Angebot startet als Pilotprojekt und ist zunächst bis 31. Dezember 2028 bewilligt und finanziert. Alle Kirchgemeinden und Pfarreien wurden mittels eines Flyers auf dieses präventive Angebot hingewiesen.

Edith WeissharAeschlimann ist Seelsorgerin in den Bundesasylzentren (BAZ) Embrach und Dübendorf.
Von Edith Weisshar-Aeschlimann
Mit seinen stahlblauen Augen fällt mir Aras auf. Der Kontakt fällt leicht, spricht er doch recht gut deutsch. Er habe drei Jahre in Köln gelebt, am Schluss das Dönergeschäft alleine geführt. Mithilfe der Kundschaft habe er täglich Deutsch gelernt. Zeit für einen Schulbesuch gab es nicht. Die Unabhängigkeit vom Sozialamt war ihm wichtiger. Dann die angedrohte Abschiebung. Die Reise in die Schweiz sei keine gute Idee gewesen. «Damit verlängert sich nur der Prozess der Abschiebung», klagt Aras. Er könne nicht mehr schlafen, wolle sich ständig etwas antun. Einen Termin bei der Psychologin gäbe es nicht. Ob ich ihm helfen könne? Ich verspreche, mit dem medizinischen Personal zu sprechen und muss gleichzeitig mitteilen, dass bei den Psychologinnen gerade ein Wechsel stattfindet. Das bedeutet: warten.
Ein Gespräch mit mir oder einer Kollegin im Büro wünscht Aras nie. Eines Tages kommt er auf mich zu mit der Bitte, die Kirche zu besuchen. Ich habe Zeit nach dem Mittagessen. Aras nimmt zwei Kollegen mit. Scherzend, über Gott und die Welt plaudernd, sind wir auf dem Weg. In der Kirche angekommen fühlen sich die drei sichtlich wohl (nicht nur dank der angenehmen Temperatur).
Wir gehen zur Marienecke. Ich sage, wir stehen jetzt zwischen Freud und Leid (links Mutter Gottes mit Kind –rechts mit ihrem verstorbenen Sohn). Wir sind in Gedanken versunken. Jetzt fragen die Männer, ob sie eine Kerze anzünden dürfen. Noch länger bleiben wir in der Kirche, viele Fragen kommen – und so einiges, was sie plagt, erzählen sie. Auf dem Heimweg bleibt Aras an meiner Seite. Immer wieder sagt er, wie gut ihm der Besuch getan habe. Am Sonntag wolle er zum Gottesdienst gehen. Endlich habe er etwas gefunden, was ihn beruhige und von seinen suizidalen Gedanken abbringe.
Am nächsten Morgen berichtet Aras Kollege, Aras sei jetzt in Deutschland. Frühmorgens stand die Polizei in ihrem Zimmer und holte ihn ab.
*Name geändert
Text: Mario Pinggera

Der 2018 verstorbene geniale Wissenschaftler Stephen Hawking hat eine eindringliche Warnung ausgesprochen: Die Menschheit ist zum Untergang verurteilt, nicht zuletzt, weil in Kürze die Künstliche Intelligenz ohnehin alles besser machen kann, als der Mensch. Mit einer Ausnahme: KI ist nicht fähig zur Empathie! Und erst diese macht uns zu Menschen. Oder eben nicht.
KI beeinflusst bereits jetzt schon die Musikbranche und wird dies noch viel intensiver tun. So ist KI durchaus hilfreich bei der Generierung von Musik. Anhand einer Texteingabe kann ein ganzes Musikstück generiert werden. Für die Produktion heisst das, dass KI Klänge analysieren und optimieren kann. Auch können Fragmente aus bestehenden Musikstücken zu gänzlich neuer Musik zusammengestellt werden. Spätestens hier taucht die nicht unerhebliche Problematik der Urheberrechte auf, welche die Musikbranche nicht ansatzweise überschauen kann: Ab wievielen Noten oder Takten handelt es sich um ein Plagiat? Es wird eine gesonderte Überwachung brauchen, damit Komponierende nicht um ihre Tantiemen gebracht werden. Aufschlussreich war in diesem Zusammenhang auch die Pandemie mit den Gottesdienstübertragungen (auf Neudeutsch «Streaming» genannt). So
läuft – und auch das ist ein Teil von KI – während der Übertragung eine ständige Kontrolle der Musikstücke. Damit sollen urheberrechtlich relevante Werke identifiziert und die Tantiemen eingefordert werden. Beim Choral «Nun danket alle Gott» erscheint noch keine «Mahnung», das Stück ist über 70 Jahre alt und damit gemeinfrei, das heisst, es kann ohne Entrichtung einer Gebühr gesendet werden.
Beim «Hirtenlied» von Slavko Avsenik hingegen leuchtet alles rot: gebührenpflichtig. Besonders amüsant war, dass das System auch bei einem gregorianischen «Kyrie» aus dem 9. Jahrhundert gebührenrelevant angeschlagen hat. Wer soll da die Tantiemen erhalten? So ganz ausgereift ist das Ganze also noch nicht.
Eine weitere Problematik bei KI in der Musik ist die Eingabe: Wer gibt was ein? KI kann nur das Gefütterte verarbeiten. Handelt es sich um Müll, ist das Ergebnis nicht anders. Nichtsdestotrotz ist für erfahrene Musikschaffende KI ganz sicher eine erhebliche Hilfe bei der Kreation neuer Musik. Es gilt auch hier der Grundsatz, dass jedes Werkzeug (und nichts anderes ist KI!) nur so gut sein kann, wie die Person, die es gekonnt zu bedienen weiss.
Was KI garantiert nicht kann: Emotionen in die Musik einbringen, womit ich wieder am Anfang des Beitrages beim Zitat von Stephen Hawking bin. In der Musik wird der Mensch nicht zur Gänze von der KI ersetzt werden können, vorausgesetzt es handelt sich um atmende, geistvolle, emotionale und empathische Musik. Häufig wird in der Musikbranche von «rhythmischer» Musik gesprochen, ein völlig deplatzierter Begriff für eine nervöse, laute und in schnellen Impulsen basslastige Musik, die uns fast überall um die Ohren fliegt. Das ist keine «Rhythmik», das ist «Motorik», etwas völlig anderes. Es ist tröstlich zu wissen, dass Emotionen und Empathie – auch und gerade in der Musik – eben nicht der KI überlassen werden können, sondern der Mensch auch weiterhin zur Kreativität verpflichtet ist. Auf unserer diesjährigen Dekanatsfortbildung hatte ich die Gelegenheit, den Teilnehmenden die historische Orgel der Pfarrkirche in Brixen vorführen zu dürfen. Ganz spontan hat Don Ihor dazu gesungen. Ohne Sichtkontakt in grosser Distanz zur Orgel ist spontan ein berührendes Gebet in Tönen entstanden. Das geht mit KI definitiv nicht.
Das Video dazu ist hier zu sehen: