Vourn Hofrtog hot di Dolomittn di italienische Nationalhymne inni toun. Zan Auswendilearnen.
Dia von Weinberg in Boazn hobm gmoant, dass di Schitzn pan Hofrtog deis singen. Di sellme hobn nor ondersch blosn und gschossn.
Die Fremdenlegion
Traffipax Speedophot. So heißen die zwei Geräte, die bei der Brauerei Forst aufgestellt sind. „Verkehrsfrieden durch Geschwindigkeitsphotos“ übersetze ich mal frei den aus mehreren Sprachen zusammengesetzten Zungenbrecher. Traffipax Speedophot sorgt für Unmut. Nix „Verkehrsfrieden“.
Inhalt
Schlanders: „Für Schlanders“ ist für Laas
Kastelbell/Latsch: Die Gasleitung umgebogen
Naturns: Staub im Vorfeld der Ausschreibung
Vinschgau: Georg, der Drachentöter
Latsch: Fehlende Unterschrift bindet Skicenter dei Hände
Glosse: wem gehört das wetter?
Seite 4
Seite 4
Seite 4
Seite 5
Seite 5
Seite 5
Sonderthema: Val Müstair ab Seite 32
Parlamentswahlen 2006
Im Hinblick auf die bevorstehenden Parlamentswahlen am 9. und 10. April 2006 steht der „Vinschger Wind“ (Ausgaben vom 16. und 30. März) allen Wahl werbenden Parteien und Personen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Programm zur Verfügung. Zur Auswahl stehen folgende Module und Preise:
215 x 297 mm
215 x 143 mm
102 x 297 mm
215 x 84 mm
73 x 297 mm
Euro: 1120
Euro: 578
Euro: 578
Euro: 450
Euro: 450 zuzüglich Mehrwertsteuer, Zahlung: 30 Tage nach Rechnungslegung Vormerkungen per Fax (0473-732451) oder direkt im Büro werden ab 6. März vorgenommen. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (inkl. Steuernummer) enthalten und mit leserlicher Unterschrift versehen sein. Des Weiteren gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen, die zu Bürozeiten (8-12 und 14-18 Uhr) in der Dantestr. 4, Schlanders, eingesehen werden können.
Info Media GmbH Albert Flora
Tatsächlich sollte die Gemeinde Algund auf Ersuchen der Autonomen Provinz Bozen an der Forst eine Anlage errichten, um die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überprüfen. Algund hat gefolgt und seitdem hagelt es Proteste. In die Radar-Falle an der Forst fährt man fast automatisch. Auch und gerade viele Vinschger. Bitter wird´s, wenn auch die Betreiberfirma von Traffipax Speedophot mit 30 Prozent an den ausgestellten und eingehobenen Strafbescheiden beteiligt ist. Dann ist Traffipax Speedophot Abzockerei. Dass die Betreiberfirma sich im Vertrag (der dem „Vinschger Wind“ vorliegt) unter anderem dazu verpflichtet hat, allfällige Rekurse selbst handzuhaben, die Straf-Zahlungen selbst zu managen, die Punkteabzüge im Führerschein vorzunehmen, klingt nach amerikanischen (oder französischen) Verhältnissen. Da wird eine ureigene Gemeindepolizeiangelegenheit an eine Privatfirma ausgelagert. Rechtlich nicht haltbar, sagt ein erfahrener Ex-Gemeindepolizist, das ist ein Fall für den Rechnungshof. Als ob sich der Algunder BM Toni Schrötter eine Fremdenlegion zur Geschwindigkeitsüberwachung geholt hätte. Traffipax Speedophot wurde vor Jahren auch den Vinschger Gemeinden angeboten. Die haben abgelehnt. Die wollten ihre eigenen Dienste nicht an eine gewinnbeteiligte „Fremdenlegion“ ausgelagert wissen. Im Vinschgau hat die Nichtverwendung von Traffipax Speedophot zu „Verkehrsfrieden“ ohne Geschwindigkeitsphotos geführt.
Erwin Bernhart
Schlanders
„Für Schlanders“ ist für Laas
Wirsind uns bewusst, dass der Marmor ein wertvoller Rohstoff ist, der nicht nur eine große wirtschaftliche Bedeutung hat, sondern auch als Werbeträger für unser Tal eine Einzigartigkeit darstellt, die genutzt und gepflegt werden muss.“ Erstmals nimmt die Liste „Für Schlanders-Per Silandro“ zum Thema Marmor Stellung. „Wir sehen die Gefahr, dass es zu einer Zerreißprobe zwischen den verschiedenen Marmorbetrieben und zwischen der Gemeinde Schlanders und Laas kommen könnte“, schreibt die Liste in einer Presseaussendung. „Verwunderlich“ ist es für die Liste „Für Schlanders“, „warum die Konzession am Göflaner Wantl ausgeschrieben wurde, ohne vorher die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Marmor auch zu Tal transportiert werden kann“. „Unverständlich“ sei es, warum die Gemeinde-
bei Vertragsabschluss über eine Transportstruktur zu verfügen. „Unerklärlich“ sei es, dass die Landesregierung und der Nationalpark gegen das Gutachten der Forstverwaltung eine provisorische Genehmigung für den Bau eines 960 Meter langen, neuen Verbindungsweges genehmigt haben, um die Marmorblöcke mit LKW nach Göflan zu transportieren. „Die Parkverwaltung wird wohl nicht davon ausgehen, dass dieser Weg in seinem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt wird“, heißt es wörtlich in der Aussendung. Die Liste formuliert klare Ziele: „Es muss alles getan werden, damit nicht mit öffentlichem Geld neue Infrastrukturen, wie eine Seilbahn gebaut werden. Im Gemeindehaushalt von Schlanders stehen 1.940.000 Euro dafür bereit.“ Die Schrägbahn in Laas soll in den Besitz einer öffentlichen Verwaltung übergehen und zeitgemäß saniert werden, nicht nur für den Marmortransport, sondern auch für den Personentransport. „Für uns ist klar, dass Laas das Marmordorf im Vinschgau ist und bleiben soll. Dort wird der Marmor gelagert und verarbeitet. Das soll auch in Zukunft so sein“, verlangt die Liste - und: „Der Marmor soll unter einem einheitlichen Namen vermarktet werden.“ (eb)
Die Gasleitung umgebogen: BM Karl Weiss und BM Sepp Alber
Gasleitung umgeleitet
geplante Fernheizwerk, an dem sie mit 49 Prozent beteilig ist. Dazu muss die Leitung durch die Gemeinden Kastelbell und Latsch. Dem ursprünglichen Wunsch der Sel Gas-Leute, die Leitung unter dem derzeitigen provisorischen Radweg verlegen zu können, haben die BM Sepp Alber (Kastelbell) und Karl Weiss (Latsch) nicht statt gegeben. „Das ist alles Gemeindeweg“, sagt Weiss, „da gehen die Beregnungsleitungen kreuz und quer und morgen hat man nur Schwierigkeiten.“ Zudem haben auch die Bauern der Interessentschaft, die den Weg befahren und instand halten, bei einer Aussprache mit Sel Gas Präsident Konrad Piazza und Verwaltungsratsmitglied Maximilian Rainer in Schlanders abgelehnt. Die Sel Gas soll von Kastelbell kommend den Etschdamm entlang in der Latschander die Gasleitung verlegen. Vom Latscher Rondell soll die Gaslei-
tung dann auf der rechten Straßenseite in Richtung Goldrain verlegt werden, eine Hauptstraßenuntertunnelung bei der Einfahrt in die Goldrainer Industriezone, den Weg entlang bis zum Bruggenwirt, dann entlang der alten Vinschgerstraße am Goldrainerhof vorbei hinauf bis zum Standort des Fernheizwerkes. In Latsch regen sich wiederum Gedanken für ein Fernheizwerk. Weiss: „Wir wollen, wenn schon, eine Genossenschaft gründen und grundsätzlich mit Biomasse heizen.“ Einen positiven Nebeneffekt hat die Verlegung der Gasleitung, die bis vor dem kommenden Winter stehen soll, bereits gebracht: die Landesregierung hat das Radweg-Teilstück Staben-Latsch am 21. Februar genehmigt. 1,5 Millionen Euro sind zugesagt. So sind die Bauern auf dem Weg von Marein über Tieftal nach Latsch nicht nur der Gasleitung entgangen, sie werden auch die Radlfahrer auf der gefährlichen Strecke los. (eb)
Eine
Naturns
Staub aufgewirbelt
neue Stelle als Hausmeister im neuen Altersheim von Naturns, welches Ende März bezogen wird, ist im Gemeindestellenplan vorgesehen. Der Rat hat bereits Ende November seine Zustimmung dazu gegeben. Und weil die Stelle gemeindeintern quasi schon vergeben worden, aber noch nicht ausgeschrieben ist, ist Erich Tapfer aktiv geworden. Tapfer, als unabhängiges Ratsmitglied in der Opposition, wollte sicher gehen, dass die Ausschreibung gesetzeskonform gemacht wird. Deshalb hat er sich schriftlich an das Aufsichtsamt für öffentliche Körperschaften gewandt: „..ob es rechtens ist, dass die Altersheim-Verwaltung die Stelle nach Gutdünken besetzen kann...“, wollte Tapfer wissen. Den Begriff „Gutdünken“ weist BM Andreas Heidegger entschieden zurück. Man ist dabei, die Ausschreibungsform zu wählen. Der Ausschuss hat sich für die „Anwendung der horizontalen Mobilität für Gemeindebedienstete ausgesprochen.“ Gemeindesekretär Urban Rinner: „Wir warten noch das Antwortschreiben vom Aufsichtsamt ab, dann wird die Form der Ausschreibung gewählt: neu ausschreiben oder horizontale Mobilität.“ (eb)
Erich Tapfer, BM Andreas Heidegger: Kette anlegen
Meran/Vinschgau
Georg, der Drachentöter?
Georg Schedereit steht bereit. Was der „Vinschger Wind“ bereits vor vierzehn Tagen als „Effetto Kusstatscher“ anklingen hat lassen, ist mittlerweile offiziell. Schedereit, der seine Dissertation über die Formelsprache der italienischen Politiker verfasst hat, wirft sich nun selbst ins Wahlgetümmel. „Gegen die Mediokratur“, sprich gegen Berlusconi, sagt er selbst. Als Senatskandidat für die Grünen im Wahlkreis Meran/Vinschgau. Damit ist er, neben dem designierten SVP-Senator Manfred Pinzger und dem für die Freiheitlichen startenden Laaser Oswald Angerer, der dritte Kandidat für den Senat. Die Grünen haben die Freiheitlichen im Vorfeld gebeten, Angerers Kandidatur zurückzuziehen, um ihre Startposition zu verbessern. Die Freiheitlichen haben despektierlich abgelehnt. Die Grünen, die unter dem Zusammenschluss der Unione im Unterland die Senatskandidatur von SVP-Senator Oskar Peterlini mitunterstützen, wittern im politisch Wilden Westen die Chance. Eine hauchdünne zwar, aber die Chance lebt. Vor allem wenn jener „Effetto Kusstatscher“ greift, der den ehemaligen Arbeitnehmervorsitzenden Sepp Kusstatscher nicht nur direkt in den Landtag befördert, sondern sogar bis nach Brüssel getragen hat. Mit Schedereit im Fahrwasser, der Kusstatscher seitdem als Assistent und Pressereferent dient. Dass sich viele SVP-Arbeitnehmer zudem mit der Aufstellung von Manfred
Georg Schedereit vor dem Senatsgebäude in Rom: „Ich will hier rein“, rief der nunmehr ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, damals, vor dem Kanzleramt. Schröder ist dann reingekommen.
Pinzger nicht recht anfreunden können, ist ein offenes Geheimnis. Nicht nur im Vinschgau, auch im Burggrafenamt. Neben einer Stammwählerschaft wird der Stimmenfang Schedereits gerade auf jene unzufriedene SVP-Klientel am linken Spektrum der Sammelpartei abzielen.
Vor rund einer Woche haben die Grünen mit Frontfrau Christina Kury, dem Neo-Grünen Hubert Frasnelli und dem ehemaligen Rai-Journalist Schedereit in Schlanders Unterschriften für die Senatskandidatur gesammelt. Und sie waren ob des Andranges überrascht. (eb)
Latsch
Hände gebunden
Bei der Vollversammlung der Latscher Skicenter GmbH am 17. Februar hat der durch die Anpassung der Statuten neu eingesetzte Überwachungsrat in seinem Bericht unter anderem festgehalten: „Es muss jedoch festgestellt werden, dass aufgrund des Geschäftsverlaufes 2004/2005 und der im laufenden Geschäftsjahr 2005/2006 rückläufigen Umsatzentwicklung bereits spürbare finanzielle Engpässe eingetreten sind und werden, welche sogar eine Fortführung der Betriebstätigkeit in Frage stellen können.“
Thomas Rinner: Ohne Unterschrift aus Tarsch Einstellung des Betriebes zum 31.10.06
Und noch etwas stellt den auf der Intensivstation liegenden Patienten Latscher Skicenter in Frage: Für den angestrebten Ausbau fehlen einige Unterschriften vom Grundbesitzer, von der Fraktion Tarsch. Skicenterpräsident Thomas Rinner, der Zusagen über 6 Millionen Euro in der Tasche hat (4,5
Millionen von der Wirtschaft, eine halbe Million von der Raika und eine Million von der Gemeinde und mit der Brauerei Forst wird derzeit verhandelt) sind momentan die Hände gebunden. Und vor den Fraktionswahlen will der Fraktionsvorsitzende Ernst Sachsalber keine Unterschrift mehr leisten. Die Vorstandsneuwahlen des Skicenters wurden kurzerhand auf den 20. März verschoben. Bis dahin soll in Tarsch die Fraktionswahl über die Bühne gegangen sein und, so fordert es Sachsalber, das Konzept soll den Tarschern nochmals genau vorgestellt werden.
Nachdem die Tarscher die Raminilösung stark angezweifelt haben und der Wirtschaftsring den Zubringer Latsch I, wo er ist, belassen will, gibt Rinner die Marschrichtung vor: Zuerst Latsch I austauschen, dann Latsch II aufrüsten und dann den Jochpfarrerlift verwirklichen. Für Latsch I, für die Beschneiungsanlage und für die Talabfahrt müsste heuer noch die UVP beantragt werden. (eb)
Glosse
wem gehört das wetter?
als ich noch klein war, sagte man mir, dass der petrus im himmel das wetter macht. als ich dann in die schule ging, lernte ich, dass das wetter naturgesetzen entspringt, die für den ganzen globus gelten; das wetter musste also nicht erst vom menschen „globalisiert“ werden, im gegensatz zu vielen anderen gebieten. aber im bereich des wetters scheint zurzeit eine antiglobalisierungswelle im gang zu sein! habt ihrs auch schon bemerkt? in früheren zeiten haben z. b. die schweizer ihren wetterbericht, den auch wir vinschger als nachbarn immer geschätzt haben („radio beromünster“!), hochdeutsch gesprochen, damit auch wir ihn verstehen konnten. seit einigen wochen aber sind die schweizer auf schwyzerdütsch umgestiegen, offensichtlich um anzudeuten: das wetter gehört uns, uns allein! aber es sei ihnen verziehen, denn radio drs hat ja immer so charmante ansagerinnen, dass sie einem auch noch ein sauwetter schmackhaft machen („so richtig nett ists nur im bett“, hat einmal eine gesagt).
was den schweizern der dialekt, ist den italienern die militärische uniform. ihr wisst schon, was ich meine: ein staat besitzt ja die hoheit über das land, das wasser und die luft und verfügt dafür über drei verschiedene streitkräfte. also macht in italien die aeronautica militare das wetter. das erklärt manches!
Vinschgau
Kampf um die Baustellen
Harmony, Liberty, Prestige: Die Namen der Hauslinien vom österreichischen Fertighausgiganten Hartl-Haus sind viel versprechend. Immer öfter greifen Vinschger Häuslbauer zu schlüsselfertigen Angeboten ausländischer Firmen. In hiesigen Handwerkskreisen rumort´s. Hat man einen Trend verschlafen?
von Erwin Bernhart
Waren es in den vergangenen Jahren noch Nadelstiche, die die einheimischen Handwerker bisher locker weggesteckt haben, so beginnen die Stiche allmählich weh zu tun. Auf dem Baumarkt wird´s eng. Und wenn dann in den engen Markt vor allem österreichische Fertighausanbieter massiv einbrechen, wird´s noch enger. Ist es der Preis, der Vinschger Bauherren vermehrt in die Arme auswärtiger Anbieter treibt? Ist es das Fertighausprodukt, das nur einen Ansprechpartner für einen Hausbauer braucht?
Von allem etwas. Auswärtige Fertighausbauer sind mit professionellen Agenten unterwegs. Das bestreiten hiesige Handwerker nicht. Dass potenzielle Hausbauer recht schnell einen Vertrag unterschreiben und dabei kaum andere, heimische Offerte einholen, stößt vielen Handwerkern sauer auf. Im preislichen Konkurrenzkampf fühlen sich die einheimischen Handwerker bei gleicher Qualität durchaus konkurrenzfähig.
Missmutig müssen Maurer, Zimmerer, Elektriker, Maler, Hydrauliker, Bodenleger und zum Schluss auch die Baustoffhändler zur Kenntnis nehmen, dass in ihrer unmittelbaren Umgebung Fertighäuser hochgezogen werden. Und dass heimische Handwerker sich zunehmend verdrängen lassen und im oberitalienischen Raum aktiv werden. Müssen,
Der Abfluss des Geldes
Der „Geldabfluss“ im Bausektor ist kein geringer. Werden etwa 50 Häuser á 200.000 Euro pro Jahr allein im Vinschgau von auswärtigen oder von ausländischen Firmen gefertigt, gehen den heimischen Handwerkern an die 10 Millionen Euro flöten. Umgerechnet das Ein- und Auskommen von 5 bis 8 Betrieben. In diesen 10 Millionen sind auch Wohnbau-Fördergelder enthalten. Zudem sind Betriebe häufig Sponsoren von Vereinen. Ein fein gesponnenes Geflecht. Einerseits. Andererseits kommt Bewegung in die Bauwir tschaft. Konkurrenz belebt eben. Sei es auf preislicher Ebene, sei es auf organisatorsicher. Nimmt man an, dass die handwerkliche Qualität passt, wird man in die Handwerkerköpfe investieren müssen.
wollen sie den Betrieb in gleicher Stärke aufrechterhalten. Die Arbeiter in den klein- und mittelständischen Betrieben sind dann wochenweise unterwegs. Anfahrt, Kost und Logie müssen als Aufpreis wieder hereingeholt werden.
Verdrängung
Grundsätzlich wird dort eben dasselbe betrieben, wie Auswärtige es im Vinschgau betreiben: Verdrängungswettbewerb über die Grenzen hinweg. Ähnlich wie beim Einkauf in österreichischen Handelszentren spielt wohl auch beim Haus-Einkauf der „gefühlte“ Preis eine starke Rolle. Gleiches mit Gleichem wird dabei kaum verglichen. Nur Ähnliches. Dieses Ähnliche weist allerdings oftmals gewaltige Unterschiede auf. „Zumindest muss uns die Chance eingeräumt werden, ein Offert abzugeben“, sagt etwa der Burgeiser Sepp Jörg, „dann könnten die Leute auch die verwendeten Materialien vergleichen und damit das Preis-Leistungsverhältnis.“ Jörg bietet seit mehreren Jahren Fertighäuser an. Schlüsselfertig. Ökologisch. In diesem Sektor ein Vorreiter.
Einzelkämpfer
Genau diese Schiene, die schlüsselfertige Schiene, haben die Vinschger Handwerker, zumindest der Großteil davon, in den letzten Jahren verschlafen. Der Trend, ein Haus schlüsselfertig zu kaufen, ist nicht aufzuhalten. Damit entgehen die Hausbauer dem Verhandeln mit jedem einzelnen Handwerker. Es kommt dann nicht mehr vor, dass ein überforderter Hausbauer auf der Baustelle schnell den Überblick verliert, über die verwendeten Materialien, über die von den Handwerkern angerechneten Stunden und über die Qualität am Bau. Die Handwerker ihrerseits haben sich, bisher, als Einzelkämpfer durchgeschlagen. Mit vollen Auftragsbüchern. Viele auch mit übervollen, so dass das Zeitmanagement aus dem Ruder lief. Die Qualität und der Ruf haben darunter gelitten. Ruf und Qualität gilt es nun aufzubessern. Einerseits.
Andererseits sind es genau heimische Betriebe, vor allem auch Handwerksbetriebe, die sich als Sponsoren in die Ver-
eine und in Veranstaltungen einbringen, welche wiederum dem gesellschaftlichen Zusammenleben dienen. Ein feines Netz ist da gesponnen zwischen Sportvereinen, anderen Vereinen und Betrieben.
Feines Netz
Zum beidseitigen Nutzen: Die Sponsorengelder halten das Vereinsleben in Schwung, Vereinsmitglieder tätigen umgekehrt ihre Geschäfte mit den Sponsoren. Nicht zuletzt sind Handwerker auch als Aktionäre in Liftanlagen und anderen Strukturen vertreten. So wie global operierende Firmen und Konzerne bei Großveranstaltungen, wie bei Olympia oder bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft, nicht ohne Eigennutz, als Sponsoren auftreten, so funktioniert´s auch im Kleinen. Bisher recht gut. Das feine Netz wähnt man in Gefahr. Zudem geht mit dem Eindringen der unliebsamen Konkurrenz vor allem aus Österreich die Angst einher, dass Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Mit den daraus resultierenden Unannehmlichkeiten. Wenn dann auch noch die Landesdarlehen für den geförderten Wohnbau außer Landes fließen, setzt´s bei den Handwerkern aus.
Anrollen von Fertigbauteilen von auswärts: Kampfansage
Ursachenforschung angesagt
„Die Handwerker, die murren, täten gut daran, Ursachenforschung zu betreiben, warum die Leute Häuser aus dem Ausland bestellen“, kontert der Prader Manfred Niederl. Niederl ist „Sales Manager“ vom österreichischen Hausbaugiganten „Hartl-Haus“ in Südtirol und operiert von hier aus in ganz Italien. Vor allem die Hartl-Häuser, die wie Pilze aus dem Boden schießen, sind Zielscheibe des Unmutes unter den Handwerkern. Und Niederl legt nach: „Ist es die Unzufriedenheit über die Preispolitik? Ist es die Unzuverlässigkeit beim Bauablauf? Muss man die Handwerker lottern?“ Mehrere Gründe, die die Leute dazu bewegen, ein ausländisches Fertigprodukt zu kaufen, nennt Niederl: „Es ist einmal die Unzuverlässigkeit der Handwerker, die Termine nicht einhalten. Zum Zweiten ist oft kein Angebot aufzutreiben. Dann ist es die Preisgarantie und dann die Betreuung des Kunden.“ Er habe als eine seiner ersten Handlungen Vinschger Betriebe in den Hausbau von Hartl-Häusern eingebunden. „Die Zusatzgewerke, die vom Hydrauliker, Fliesenleger, Elektriker, Bodenleger, Verputzer usw. gemacht werden, werden vor allem von Vinschger Firmen erbracht“, sagt Niederl.
Fix und fertig
Fenster, Türen, Hauswände, Installationsebenen und bereits vorgefertigt eingebaute Kästen und Leitungen für Klo und Wasser kommen fix und fertig vom Niederösterreichischen Echsenbach, der Hartl-Zentrale, in den Vinschgau. Zehn bis zwölf Hartl-Häuser seien im vorigen Jahr, laut Niederl, im Vinschgau errichtet worden. An die 50 Fertig-Häuser sind es insgesamt, wird in Handwerkskreisen
gesagt. Mit fünf Agenten ist Niederl in Südtirol und Norditalien unterwegs, die Kunden kontaktieren und beraten. Dass im Vinschgau der Amateursportverein Goldrain von Hartl-Haus unterstützt wird, ist für Niederl ein Anfang auch in Sachen Sponsoring. In Sachen Preisgestaltung meint Niederl: „Wir lassen dem Kunden die Freiheit bei der Materialauswahl. Bei uns bekommt der Kunde das, was seiner Geldtasche angepasst ist. Drei verschiedene Angebote machen wir: von preisgünstig bis zur so genannten hochwärmegedämmten „Kyotowand“. Genau auch jene Materialauswahl, die die Kunden teilweise treffen und die Hartl-Haus dann liefert, stößt bei hiesigen Handwerkern auf Unverständnis und auf Kritik. „Ein Gemaatsche“, sagt ein Handwerker sowohl über den Einbauvorgang als auch über das Material, „Wärmedämmung ist nicht gleich Wärmedämmung.“
Druck
Mit Zusammenschlüssen von Handwerkern im Vinschgau soll dem Druck, dem allgemeinen Druck auf dem Baumarkt und dem Druck, der durch die auswärtigen Fertighäuser erzeugt wird, entgegengewirkt werden. Das vom Landesverband der Handwerker initiierte Projekt „Casa Clima-Südtirol“ beginnt zu greifen. Um den Holzhausanbieter Mike Marseiler in Schluderns haben sich acht Handwerker gruppiert, die das Projekt schlüsselfertig anbieten. Die Bietergemeinschaft, Handwerker aus Schluderns, Glurns, Burgeis und Reschen, ist bereits operativ. „Die Handwerker müssen halt lernen, zusammenzuarbeiten“, sagt Marseiler. Mit dem Fertighaus „Casa Clima“ soll auch der oberitalienische Raum bedient werden. „Grund für den Zusammenschluss ist auch, den Hartl-Häusern und Co. Paroli bieten zu können“, ist Marseiler optimistisch. Müssten die auswärtigen Fertighäuser die gleiche Qualität anbieten, die hätten keine Chance, ist Marseiler überzeugt. Die Pieksereien beginnen auch im Schlanderser und Latscher Raum Gegenreaktionen hervorzubringen. Dort will Patrick Wallnöfer von der Baufirma Wallnöfer und Wellenzohn in den Schlüsselfertig-Markt einsteigen. Mit Massivbauweise. Gemeinsam mit Rudolf Riedl, einem langjährigen RöfixMitarbeiter, verhandelt Wallnöfer derzeit mit zwölf Firmen, aus dem Goldrainer Raum, um in Richtung „Vinschger Massivhaus“ zu marschieren. Schlüsselfer-
zu Babel: Klare Sprache der Handwerker gesucht
tig. „Nur murren und nichts tun, geht nicht“, sagt Wallnöfer.
„Es geht natürlich auch um den Preis“, sagt Wallnöfer weiter. Dass ein Niedrigenergiehaus angestrebt wird, ist für Wallnöfer und Riedl klar. „Auf Öl gerechnet peilen wir ein Fünf-Liter-Haus an“, gibt Riedl die Energie-Richtung vor. Vom Keller bis zum Dach, alles inklusive, schlüsselfertig, von Vinschger Handwerkern gefertigt, soll das kommende „Vinschger Massivhaus“ um die 250.000 Euro kosten. „Damit sind wir preislich mit den Fertighäusern durchaus konkurrenzfähig.“
Eine bestimmte Preisgrenze könne nicht unterschritten werden, sagt Wallnöfer, denn: „ Dann wird das Haus nicht mehr ein Qualitätshaus sondern ein Problemhaus.“ In diesem Punkt stimmen auch Jörg und Marseiler überein, denn dann können keine Qualitätsprodukte mehr Verwendung finden.
Weniger auf der Baustelle als vielmehr in den Köpfen wird es ein Umdenken bei den Handwerkern geben müssen. Neben schlagkräftigen Zusammenschlüssen zur Schlüsselfertigkeit wird eine Frage im Mittelpunkt stehen: Wie müssen sich die Handwerker um die Kunden kümmern? Wenn österreichische Fertighausanbieter möglicherweise in der qualitativen Ausführung hinter den heimischen Handwerkern herhinken, eines haben sie ihnen voraus: den Umgang mit den Kunden, mit den Hausbauern.
Vor allem einer könnte vom Gezeter über unliebsame Konkurrenz profitieren: der Hausbauer von morgen.
Turmbau
Fernwärme
„Egoismus
Förster, Kreisleiter und Gemeindepräsidenten aus dem Unterengadin
Links: Referent Josef Trafoier
gigkeit in Sachen Energiegewinnung stellen. Eine immer größer werdende Rolle spielt auch der Ökologiegedanke und die Tatsache, dass große Mengen an Biomasse ungenutzt in den Schweizer Wäldern liegen. In den Vinschgau hatten der Präsident der Schludernser Energiegenossenschaft SEG Siegfried Stocker und das Vorstandsmitglied Josef Trafoier eingeladen. Dieser ging auf die Genossenschaftsgründung, auf die Abläufe im Werk, auf Leistung, Zulieferung von Hackwerk, Verbrauch und die im Vergleich zum Heizölpreis günstigeren Kosten für die einzelnen Schludernser Haushalte ein. Den Abschluss des Treffens bildete der Besuch der Firma HOPPE, die die größte Abnehmerin der Fernwärme der SEG ist und ebenfalls mit günstigeren Energiekosten wirtschaften kann. (mds)
Schlanders
hinten anstellen“
chlanders soll als Bezirkshauptort getärkt werden. Der Schlüssel dafür, ist man im Vinschger Hauptort überzeugt, heißt Ortsmarketing. Mit der Frage „Ist Schlanders wirklich anders?“ und dem Vortrag „Ortsmarketing am Beispiel der Stadt Lienz“ suchte die Gemeinde Schanders kürzlich erstmals die Diskussion in der Öffentlichkeit zu diesem Thema. Oskar Januschke, Marketingbeauftragter der Osttiroler Stadt referierte in der Aula Magna in der Handelsoberschule in Schanders über Maßnahmen, „die Lienz am Scheideweg zwischen oben und unten ge-
„Ortsmarketing muss von den Leuten vor Ort selbst in die Hand genommen weren“, erklärte Januschke gleich zu Beginn der Veranstaltung. Dabei sei wichtig, dass der Blickwinkel über den Ortsrand hinausehe. „Egoismus muss weit hinter Grupendenken angestellt werden“, strich der Osttiroler Marketingexperte mehrmals während des Abends sinngemäß hervor. Zufallsentwicklung gebe es keine. Geordert seien alle. Dabei bräuchte es vor allem Mut eine Entwicklung über einen längeren Zeitrahmen mitzutragen. Denn Marketing sei eine langfristige strategiche Managementaufgabe, dessen Leitiel unter anderem die Kundenzufriedeneit, die Attraktivitätsverbesserung, die Kaufkraftschaffung und die Profil- und Imagebildung darstelle. Mit einigen konkreten Beispielen von Marketingmaßnahmen, bot Januschke den Anwesenden einen bunten Querchnitt durch die Tätigkeit der Stelle für Stadtmarketing, an der Stadtverwaltung Lienz angesiedelt. Mit dem so genannen „Radpackage“ (mit Ziel in Lienz und inklusive Zugfahrt und Kulturangebot) beispielsweise, wurden im vergangenen Sommer über 100.000 Radfahrer nach Lienz geholt. Mit der Kampagne „Lienz lernt Italienisch“ haben über 1.500 LienzerInnen, die in direktem Kontakt mit den
„Eine Leidens- und Liebesbeziehung zum Ort und vernetztes Denken sind Grundvoraussetzungen um gutes Or tsmarketing zu betreiben“, so Oskar Januschke, Marketingbeauftragter der Stadt Lienz kürzlich in Schlanders.
der wichtigsten Maßnahmen darstellt und gleichzeitig Wasser für die Mühlen der anderen Geschäftsbetreiber ist. Bei der Ausrichtung des jährlichen „Altstadtfests“ mit Naturmusik, kulinarischen einheimischen Feinheiten, ohne Markenbewerbung und einheitlichen Zelten wird „die Stadt zur Marke“, so Januschke wörtlich. Als Gradmesser für die positive oder negative Annahme der Marketingmaßnahmen durch die Bevölkerung und die Kunden dienen kontinuierlich durchgeführte Befragun-
besucht war, liegt im Auge des Betrachters. Nicht wenige hätten sich jedoch mehr Interessierte gewünscht.
Seit geraumer Zeit arbeitet man auch in Schlanders an einem Maßnahmenkatalog, der gebündelt neue Ideen und Aktionen zur Belebung des Hauptortes beinhalten soll. Akteure sind dabei verschiedene Wirtschaftsvertreter. Einige punktuelle Maßnahmen, wie es sie in Schlanders in den vergangenen Jahren bereits gegeben hat, sollen verstärkt werden. Angestrebt wird aber ein gemeinsames Auftreten. Konkrete Synergiemöglichkeiten, um Marketingmaßnahmen für die Zukunft anzusetzen, sieht man vor allem in der Vinschger Bahn und dem Vinschger Radnetz. (ap)
Japanische Bauphilosophie als Inspiration
Siracusa, Neapel, Mailand, Rom, Ascoli, Florenz und Glurns sind die Stationen einer Wanderausstellung des international anerkannten Architekten Kengo Kuma aus Japan in Italien. Die Stiftung der Kammer der Architekten in Bozen brachte diese Ausstellung auch nach Südtirol. Die Stiftung ist der kulturelle Arm der Architektenkammer. Architekt Martin Stecher aus Prad, als Verbindungsperson für die Stiftung für die westliche Landeshälfte tätig, machte sich dafür stark, diese einmalige Ausstellung in den Vinschgau zu bekommen. Er suchte nach Ausstellungsorten und wurde in Glurns fündig. Bürgermeister Erich Wallnöfer stellte im Rathaus die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung und die kleinste Stadt Italiens wurde im Rahmen dieser Ausstellung mit den großen Städten Italiens in einem Atemzug genannt. Kengo Kuma war von Glurns so begeistert, dass er eine „exklusive“ Stadtführung erhielt. Bei der Eröffnung hielt Kengo Kuma einen interessanten Vortrag zum Thema: „Die Bedeutung des Materials“ vor den zahlreich anwesenden Interessierten und Fachpublikum aus Nah und Fern. Viele
Kostenlose Informationsabende zum Thema:
folgten der Einladung der Veranstalter mit der Vinschger Bahn und den eigenes organisierten Shuttle-Bus nach Glurns zu kommen. Ziel der Ausstellung ist es, die Kultur des Entwerfens, in der die Tradition unterstützend, aber auch anregend nach realisierbaren Innovationen zu unterstützen und zu fördern. Kengo Kuma legt Wert auf das Detail, er sieht Architektur als „designtes“
Möbelstück. Er besticht in seinen Ausstellungsobjekten durch einfache Materialen, Offenheit und Experimentierfreudigkeit. Die Ausstellung zeigt, was sich hinter der Architektur verbirgt, das „nicht gesehene“, die täglichen Mühen, die Arbeit der vielen Beteiligten. Nach weiteren Städten in Italien ist ihre letzte Etappe das Arkitekturmuseet Skeppsholmen in Stockholm. (lu)
Photovoltaik Solarenergie
Für wen ist es wirklich interessant? Wo sind die Unterschiede?
Programm:
19.30 Uhr - Eintreffen der Teilnehmer
19.50 Uhr - Begrüssung durch Thomas Moriggl
20.00 Uhr - Fachvortrag vom Solar-Experten Teufel & Schwarz
20.20 Uhr - Fachvortrag vom Photovoltaikpionier Hubert Leitner
20.40 Uhr - Kurzvortrag zu den staatlichen Förderkriterien für Photovoltaikanlagen
Vor einigen Jahren war ich in Seligenstadt, im Bistum Mainz tätig. Als Kulturfremdling dieser Region bewunderte ich den dortigen immensen Fastnachtskult. Schon Wochen vorher war die ganze Region im Fastnachtsfieber, zu einer Galasitzung nach der anderen wurde man eingeladen. In dieser Zeit haben die Pfarrer auch ihre Predigten im Stile einer Fastnachtsrede, also in Reimform abzuhalten. Und die Stadtverwaltung samt Oberbürgermeister ist in diesen Tagen ihres Amtes formell enthoben, weil die Narren im Rathaus Einzug halten. Es wurde immer viel und herzhaft gelacht in diesen Tagen. Glücklicherweise rettete sich immer etwas von dieser Fröhlichkeit in das restliche Jahr. Fastnacht ist die Zeit der Nar-
Senatskandidaten im Wahlkreis Meran/ Vinschgau
Bei den Parlamentswahlen am 9. April wird es im Senatswahlkreis West nicht nur den Edelweißkandidaten, Autohändler und Gastwirt Manfred Pinzger geben. Für das Prodi-Bündnis L´UNIONE wird auch der ehe-
Buchtipp:
Amerika im Jahre 1960. Es ist die Zeit, in der J. F. Kennedy gerade Präsident wird. Die Jungen, welche in einem der besten Internate der Ostküste Amerikas leben, interessieren sich jedoch viel mehr für den angekündigten Besuch des Schriftstellers Robert Frost. Es gibt an der Schule eine alte Tradition, dass derjenige Schüler, welcher den besten Text schreibt, eine Privataudienz
ren: Jedoch in einem speziellen Sinn! „Kinder und Narren sagen die Wahrheit“ lautet das Sprichwort. So wird diese Zeit immer wieder genutzt, um über Verantwortliche in unserer Gesellschaft in witzig-ironischer Form das zu sagen, was ausserhalb der „Narrenschutzzeit“ eher problematisch wäre. Ein richtiger Narr (falsche gibt es leider auch) traut sich daher, mit Respekt und Humor andere den Spiegel vorzuhalten. Ein fähiger Narr versteht es, den Leuten aufs Maul zu schauen, nicht aber auf dasselbe zu hauen! Aber genau diese Art etwas zu sagen, mit Humor, Ironie aber auch mit Respekt, tut uns allen mehr als gut. Das schafft Ehrlichkeit und Vertrauen, aber auch die Gelassenheit, Dinge, die eben nicht so geraten sind, nicht unnötig ernst zu nehmen. Im Zusammenhang mit einer solchen Fastnacht wurde der langjährige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel gefragt, wie er denn Humor erklären würde. Darauf sagte er: „Hören Sie!
malige Rai Journalist Georg Schedereit antreten. Er kennt auf Grund seiner langjährigen beruflichen Erfahrung die Politik in Südtirol und in Italien und als Pressesprecher des EU-Parlamentariers Sepp Kusstatscher auch die Europapolitik bestens. Damit haben all jene, die am Wahlsonntag einfach spazieren gehen oder weiß wählen wollten,
Wenn jemand die Treppe runterfällt, dann haben Sie leicht lachen. Wenn Sie selbst aber die Treppe runterfallen und immer noch lachen, dann haben Sie Humor!“
Wir beginnen mit der Nacht zum Aschermittwoch (der Fast-Nacht!) die österliche Bußzeit. Sie soll dazu dienen, über uns selbst intensiver nachzudenken. Was kann ich verbessern, im Verhältnis zu meinen Mitmenschen, am Arbeitsplatz und in der Familie? Was kann ich verbessern im Verhältnis zu mir selbst? Kann ich über mich lachen, wenn mir etwas daneben geht, oder ärgere ich mich und suche die Schuld bei anderen? Fastenzeit heißt nicht, religiöse Speisegebote zu beachten und ein dummes Gesicht dabei zu machen. Dadurch ändert sich rein gar nichts. Humor jedoch ist der Anfang des Endes einer jeglichen menschlichen Verkrümmung oder Verkrampfung und damit eine echte Chance!
ner sind nämlich nicht Fußballspieler oder Politiker sondern Schriftsteller. Als schließlich angekündigt wird, dass sogar der große Hemingway die Schule besuchen wird, ist die
Gemeinde Partschins sind ihre Bürger und Bürgerinnen wurscht!
Auf der Gemeinderatssitzung vom 7. März 2006 soll in Partschins die neu überarbeitete Gemeindesatzung verabschiedet werden. Das entsprechende Regionalgesetz sieht im Artikel 75, 2 vor, dass bei solchen fundamentalen Rechtsakten eine angemessene Form der Konsultation und Information mit den Bürgern erfolgen MUSS! Der Gemeindeverwaltung von Partschins sind solche Gesetze egal und unwichtig. Sie schreibt die Satzung im stillen Kämmerlein alleine neu und will sie einfach so, wie einen kleinen Beschluss, absegnen. So geht es nicht!
eine überzeugende Alternative. Pinzger war gegen die Vinschger Bahn und wollte auf der Bahntrasse einen Radweg errichten, er hat sich für den Ausbau der Forst-Töll eingesetzt und wenn es nach seinen Vorstellungen gegangen wäre, würde auf der Prader Sand ein Golfplatz entstehen.
Heinrich Zoderer, Schlanders
Das Gesetz sieht in diesem Falle die Möglichkeit einer Klage auf Unterlassung vor, weil hier elementare Rechte der Bürger und Bürgerinnen mit den Füßen getreten werden. Die Abhaltung einer Bürgerversammlung wäre wohl das Mindeste gewesen, was Bürgermeister Tappeiner und sein Ausschuss machen hätten können!! Die BÜRGERINNEN PARTSCHINS behalten sich vor, diese Vorgehensweise rechtlich überprüfen zu lassen und notfalls auch das Verwaltungsgericht einzuschalten. Es geht nicht an, dass die Politik für das Dorf Partschins nur von ein paar Wenigen und nicht von der gesamten Bevölkerung gemacht wird!
Sigmund Kripp Gemeinderat für die BÜRGERINNEN PARTSCHINS
Konkurrenz unter den Schülern grenzenlos und der bis dahin nicht hinterfragte Verhaltensund Ehrenkodex der Schule gerät ins Wanken und zerbricht schließlich unter dem großen Druck. Das 250 Seiten starke Buch ist ein Bildungsroman, dessen Sensibilität und Häre gleichzeitig abstoßend und faszinierend wirken. Der IchErzähler des Romans ist eigentlich ein ewiger Außenseiter, der jedoch gekonnt das Benehmen der gut angesehenen Schüler imitiert und dieses Verhalten so
verinnerlicht, dass er dabei sich selbst zu verlieren scheint. Gegen Ende des Buches geschieht jedoch Unerwartetes, sodass man den Roman gar nicht mehr zur Seite legen will. Die Magie dieses Romans ist schwer zu erklären, es ist die Kunst des wahren Meistererzählers. Monika Wielander Habicher Leser stellen Bücher vor: in Zusammenarbeit mit dem Verein Vinschger Bibliotheken.
Neuerscheinungen unter www.schlandersburg.it/Neuigk.htm
Roman von Tobias Wolff
Vinschger Impressionen
von Gianni Bodini
der vinschger
5/2006
Schloss Rotund - im Münstertal
Schlanders
Gegen das Vergessen
dies“, so Schedereit wörtlich. Der Umang mit Juden, beinderten Menschen und Minderheiten sei ein Gradmesser dafür, wie zivilisiert jeder einzelne und ein Staat im gesamen sei, sagte der langjährige Journalist.
der Familie, Schule oder einer Gruppe und eine desorientierte Gesellschaft, in der ein gesunder Diskussionszugang fehle. Thema waren auch die Konflikte im Nahen Osten. Vor allem darin sieht Steinhaus die Her-
s
„Rassismus ist Opium für die armen Teufel“, sagte Georg Schedereit, langjähriger Journalist (rechts). Erich Daniel (Bildmitte) führte durch die Podiumsdiskussion. Federico Steinhaus (links), Präsident der jüdischen Kultusgemeinde Meran: „In den letzten 15 Jahren hat sich die Einstellung zu den Juden radikal zum Positiven gewandelt.“
Zukunft braucht Wissen um die Vergangenheit. Bei der Veranstaltung „Gegen das Vergessen“ kürzlich in der Handelsoberschule in Schlanders wurde dem Vergessen nationalsozialistischer Verbrechen entgegengetreten und gleichzeitig auftretende Formen von Gewalt in unserer heutigen Zeit mit den SchülerInnen der 3., 4. und 5. Klassen der Handelsober- und Gewerbeoberschule diskutiert.
Am Podium: Federico Steinhaus, Präsident der jüdischen Kultusgemeinde Meran und Georg Schedereit, langjähriger RAI-Journalist.
Etwa sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer wurden in der Zeit des Nationalsozialismus vernichtet. Um ein Wiederholen zu vermeiden, müsse man vor allem Vorurteile frühzeitig erkennen, eigene als auch jene von anderen und diese umgehend bekämpfen erklärte Steinhaus den anwesenden Schülerinnen und Schülern. Schedereit strich in diesem Zusammenhang die Gefährlichkeit der „Suche nach dem ewigen Juden“ heraus. Jeder Mensch trüge eine gewisse Bereitschaft zur ständigen Suche nach Sündenböcken in sich. „Es liegt in der menschlichen Natur nach Feinden und Schuldigen zu suchen, besonders frustrierte Menschen tun
Mehrmals unterstrichen wurde die Wichtigkeit des Respekts anderen Kulturen gegenüber. „Gegen einen gesunden Nationalismus gebe es nichts einzuwenden, „aber in dem Moment, in dem wir aus diesem Nobelgefühl heraus kränken und es gegen andere richten, wird es falsch“, erklärte der langjährige Präsident der jüdischen Kultusgemeinde Meran Federico Steinhaus wörtlich. Schweigen und Betroffenheit rief vor allem die kurze Beschreibung der Erinnerungen von Steinhaus, Überlebender der Shoah hervor, der als 6Jähriger mit seiner Familie in die Toskana geflüchtet war, um nicht deportiert zu werden. „Mein Vater schlief während dieser Zeit immer mit einer Pistole und sagte: `Falls sie uns finden, töte ich uns alle, bevor sie uns töten`“, beschrieb Steinhaus die unvorstellbare Situati-
gestellungen der anwesenden Schülerinnen und Schülern lag auf dem Rechtsradikalismus der Gegenwart, der verstärkt im Burggrafenamt auftritt. „Das Schlüsselwort für Neonazitum heißt Angst“, versuchte Schedereit eine Erklärung zu finden. Persönliche Angst, Isolation, die fehlende Geborgenheit in
ausforderung für die Zukunft. „Radikalismus bekämpft die Freiheit, die Demokratie und die Modernität im Sinn von Gleichberechtigung und damit die wichtigste Basis für einen weiterführenden Frieden.“ (ap)
neurotische betrachtungen des politischen geschehens
eigenes demokratieverständnis
dass die sammelpartei ein eigenartiges verständnis von demokratie hat, wurde an dieser stelle bereits öfters hervorgehoben. aber es kommen immer wieder neue so genannte „reformvorschläge“ in die öffentlichkeit, die das grundprinzip der souveränität des volkes stark ausweitend interpretieren.
beginnen wir aber mit einem lichtblick. in vielen gemeinden, auch des vinschgaus, haben die mehrheitsvertreter durchaus konstruktiv mit der opposition zur anpassung der gemeindesatzungen an das neue regionalgesetz zusammengewirkt. es wurden zum teil gute lösungen für die volksbeteiligung auf gemeindeebene gefunden, regeln die beispielsweise für volksbefragungen annehmbare voraussetzungen und nicht von vornherein unerreichbare hürden für deren abhaltung festschreiben. wenn da nicht der neue vorschlag baumgartners wäre, das wahlgesetz für den landtag zu ändern. warum liegt es einer partei derart am herzen, die bestehenden regeln abzuändern, die ihr 60% der sitze bescheren? weil man alle (partei-)bezirke mit mandaten befriedigen will. jedem bezirk soll durch einmannwahlkreise (vinschgau, wipptal, etc.) mindestens ein abgeordneter garantiert werden. vorzugsstimmen darf der wähler dabei keine geben. man kreuzt einfach das listenzeichen an und gewählt ist der jeweils einzige kandidat der siegreichen partei. hätt’s das früher schon gegeben, koch-waldner und pinzger säßen längst im landtag. demokratieverlust nr. 1: bürger können nicht zwischen kandidaten wählen. demokratieverlust nr. 2: dieses mehrheitswahlrecht bevorzugt immer die größte partei und benachteiligt ausnahmslos alle anderen.
das sonderbare demokratieverständnis der südtiroler volkspartei kam letztens besonders deutlich bei der namhaftmachung der kandidaten für den laufenden wahlkampf zum vorschein. zum einen setzte sie den vinschgern einen politisch schwachen senatskandidaten vor, dem die bevölkerung bereits zweimal die landtagsehren verweigert hatte. zum anderen, und das ist definitiv der gipfel der verachtung demokratischer spielregeln, maßt sich die über-alles-partei an, dem mitte-links-bündnis vorschreiben zu wollen, wer ihr in eben diesem wahlkreis als gegner ihres kandidaten genehm ist.
mit einer arroganz, die ihresgleichen sucht, griff der unseren wahlkreis vertretende kammerabgeordnete karl zeller die grünen wegen der kandidatur von georg schedereit frontal an. der parteiobmann bezeichnete letztere als „eine frechheit“ (ff no. 8, seite 14), der parteisekretär als „störaktion“ und der chor als ganzes sang das „provokationen“-thema auf dem hohen c. der grund für die aufregung? grüne und svp stehen im unterland gemeinsam hinter oskar peterlini, um giovanni benussi aus dem feld zu schlagen. der gemeinsame gegner hat die rivalen auf dieselbe seite gebracht. die sammelpartei sollte sich aber im klaren sein, dass es vielmehr die grünen (mit margherita und linksdemokraten) sind, die einen svp-kandidaten unterstützen und nicht umgekehrt. die grünen sind der svp aufgrund dieses strategischen wahlbündnisses rein gar nichts schuldig. die tatsache, dass man auch im trentino miteinander paktelt, ändert daran keinen beistrich. herzugehen und von respektlosigkeit zu sprechen, ist selbst eine solche. vor den politischen gegnern-partnern, vor allem aber vor der demokratie. martin daniel
„Entwicklung geht zu langsam“
in Mals
mas Strobl zu Gast. „Frauen kennen ihre Geschichte nicht“, betonte Unterberger eingangs und bemühte sich, dem entgegenzuwirken. Sie spannte den geschichtlichen Bogen von Aristoteles, der die Frauen als minderwertige Geschöpfe bezeichnete, über das christlich geprägte Frauenbild rund um die sündige Eva, die Hexenverfolgungen im Mittelalter bis hin zu den Frauenbewegungen im 19. Jahrhundert und in der Neu-
eit. Sie verwies auf den Kampf um das Frauenwahlrecht 1914 in England, das bürgerkriegsartige Ausmaße annahm und machte bewusst, dass es dieses Recht in Italien erst seit 1945 und in der Schweiz gar erst seit 1971 gibt. Obwohl in der italienischen Verfassung seit 1948 die Gleichstellung von Mann und Frau festgeschrieben ist, müssen die Frauen bis heute um verbriefte Rechte kämpfen. Bis 1956 galt beispielsweise für Ehemänner das Züchtigungsrecht, bis 1975 konnten sie über ihre Ehefrauen rechtlich bestimmen. Aus Südtirols Höfen sind die Frauen erst seit 2002 den Männern gleichgestellt. Nach wie vor verdienen Frauen heute bei gleichem Bildungsgrad durchschnittlich ein Drittel weniger als Männer und erreichen selten gut dotierte Führungspositionen. Frauenfeindlich sei das politische Gefüge, so Unterberger. Es dominieren 90 Prozent Männer. Diese geben ihre Sessel nur ungern her und machen Gesetze oft gegen die Frauen.
„Mandr, es isch Zeit“
Ohne Quotenreelung bleibt den meisten Frauen der Zugang zur Politik verwehrt. Und um Frauenquoten wird derzeit gerungen. Es gehe darum, eine reräsentative Demoratie aufzubauen, die dem Rechnung trägt, dass die Frauen die Hälfte der Bevölkerung stellen. Dass Frauen immer wieder den Kürzeren ziehen, zeige die jüngste Nominierung der SVP-Kandidatenliste für Kammer und Senat mit dem Ausbremsen der Frauen, so Unterberger. Und demzufolge will sie sich auch nicht in den Wahlkampf der Männer einbringen. Voraussetzung für Chancengleichheit sind neue Rahmenbedingungen in Politik, Arbeitswelt und Gesellschaft. Und dafür setzt sich das Amt für Chancengleichheit ein, unter anderem mit provokanten Aktionen wie mit dem Plakat „Mandr, es isch Zeit“, das auf Doppel- und Dreifachbelastung der Frauen aufmerksam macht. Die Entwicklung in Richtung gleicher Chancen geht der kämpferischen Frauenrechtlerin zu langsam. Mangelnden Rückhalt erfährt sie nicht selten von ihresgleichen. Als persönlich verletzend empfindet sie, wenn Frauen gegen das arbeiten, was sie für Frauen bewegen will. (mds)
Schluderns Bücher im Turm
Das hölzerne Balkengerüst erinnert die Besucher der Schludernser Bibliothek an die Zeiten, in denen die Räumlichkeiten noch als Feuerwehrhalle gedient hatten. Renoviert und umgestaltet bietet das kleine Gebäude im Ortskern nun Platz für rund 6.000 Bücher. Sie wurden im Laufe von zwei Wochen von Bibliotheksmitarbeiterinnen und zahlreichen freiwilligen Helfern vom Untergeschoss des Gemeindehauses in das neue Gebäude getragen. Überwacht wurde das Ganze von der Vorsitzenden des Bibliotheksrates Waltraud Klotz und Bib Priska Muntetschiniger, die bei der richtig Hand anlegten. Nun ist die neue Bibliothek geöffnet. Die Schludernser können ihrer Lesefreude wieder freien Lauf lassen. Über 100 Leser liehen in der ersten Woche fast 300 Medien aus. Das spricht eine deutliche Sprache. Zu haben sind neben Büchern auch Spiele. Besonders gut kommen Spiel-Nachmittage an, die in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Familienverband organisiert werden. (mds)
Viel Bewegung in der neuen Schludernser Bibliothek
Julia Unterberger referiert im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“
vom 13. bis 26. Februar
LOKAL
Andreas Feichwird neuer Amtsdirektor am Forstinspektorat in Schlanders. Zwölf Vinschger Gemeinden werkünftig von Feichter geleitet. 30 Förster und 120 saisonale Arbeiter sind beim Forstinspektorat Schlan-
Die neue Gemeindesatzung in Schlanders wird weiblich formuund schließt künftig auch die Männer mit ein. Durchgesetzt hat das bisher einzigartige in Südtirol Waldtraud Plagg, die für die „Liste für Schlanders-Per Silandro“ in der zuständigen Kommission als einzige Frau sitzt.
Freitag, 17. Februar
Nach der Umweltschutzgruppe Vinschgau um den Vorsitzenden Peter Gasser fordern auch die Ärzte und Apotheker und die Aktionsgruppe Verkehr den Baustopp des Ausbaus zwischen Forst und Töll. Grund: Zwei Drittel der Vinschger Bevölkerung haben sich gegen einen Ausbau ausgesprochen.
Sonntag, 26. Februar
Bei einem Lawinenabgang auf der vorderen Schöntaufspitze am Ortler wird der 28-jährige Mario Pritz aus Sulden getötet. Pritz wird bei der Abfahrt von einer Lawine erfasst, mehrere hundert Meter mitgerissen und gegen einen Felsen geschleudert.
REGIONAL
Montag, 13. Februar
Geharnischt. In der SVP-Parteileitung fliegen die Fetzen. Die Frauen, allen voran Frauen-Chefin Martha Stecher und Julia Unterberger, sind entrüstet. Grund: Paula Bioc-Gasser aus dem Gadertal gewinnt die Kampfabstimmung gegen die Obmann-Stellvertreterin Waltraud Kofler und kommt auf Platz fünf der SVP-Kandidatenliste für die Parlamentswahlen. Das Abstimmungsergebnis im Parteiausschuss: 46 zu 42 Stimmen für BiocGasser. Das Verhältnis zwischen den SVP-Frauen und der Ladinerin BiocGasser ist seit Jahren angespannt. Mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und SVP-Obmann Elmar PichlerRolle hatte die Ladinerin allerdings mächtige Adjutanten.
Samstag, 18. Februar
Wutausbruch von RAI-Chefredakteur Markus Perwanger, seit Jahren ergebener Ebner-Getreuer, nach dem Mittagsmagazin spezial. Die Vorgeschichte: Arnold Tribus, Herausgeber der Neuen Tageszeitung und Florian Kronbichler, Redakteur derselbigen werden vom RAI Sender Bozen zusammen mit Toni Ebner, Chef der Tageszeitung Dolomiten zu einer Diskussion über die Geschehnisse rund um Rodler Gerhard Plankensteiner im Mittagsmagazin spezial eingeladen. Tribus wird kurz nach der Einladung prompt wieder ausgeladen. Auf direkte Intervention von Toni Ebner bei Perwanger persönlich. Seit Jahren System im Ebner-Haus. Die RAIRedaktion protestiert aufs heftigste. Markus Perwanger muss einlenken, kann sich aber nach der Sendung nicht mehr beherrschen.
INTERNATIONAL
Donnerstag, 16. Februar
Gerhard Plankensteiner, Rodler und Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Turin muss in einem Interview in der RAI gleich zweimal die italienische Hymne siegen. Durch Südtirol geht eine Welle der Empörung ob der Erniedrigung, Demütigung und Beleidigung Die Vorgeschichte: Plankensteiner wusste bei einem Interview einen Tag zuvor nicht, dass die italienische Nationalhymne auch „l’’inno dei mameli“ genannt wird und erklärte einem Journalist: „L’inno mameli non lo conosco.“
Samstag, 18. Februar
Der italienische Reformminister Roberto Calderoli reicht seinen Rücktritt ein. Grund: er hatte drei Tage zuvor bei einem Fernsehauftritt provokativ ein T-Shirt mit Mohammed-Karikaturen getragen. Die Proteste vor dem italienischen Konsulat in der lybischen Stadt Bengasi eskalierten daraufhin. Calderolis Rücktritt war von Regierungschef Silvio Berlusconi und den Vorsitzenden der übrigen Koalitionsparteien gefordert worden.
Sonntag, 26. Februar
Nach den jüngsten Vogelgrippe-Fällen auf deutschem Gebiet am Bodensee erreicht die Tierseuche auch die Schweitz. Das H5-Virus wird bei einer toten Ente in der Region Genf festgestellt. Ob es sich um das für Menschen gefährliche Virus handelt, sollen Tests in den nächsten Tagen zeigen. In Frankreich wurde das gefährliche H5N1-Virus bei mittlerweile 15 tot aufgefundenen Schwänen festgestellt
Allegra - Bun di
Miteinem fröhlichen „Allegra – Bun di“ wird man vom Hotelier der Chasa Chalavaina Jon Baptista Fasser begrüßt. Das Hotel mit Restaurant und Cafeteria ist ein Haus mit Geschichte. Gegenüber vom Kloster St. Johann, direkt am Dorfplatz von Müstair gelegen, verströmt jeder Winkel den Geist der vergangenen Jahrhunderte.
verwöhnt. Während der Winterzeit lebte die gesamte Familie in Müstair, wo sein Vater Carl Fasser 50 Jahre als Lehrer tätig und Inhaber mehrerer öffentlicher Ämter war. Die Sommermonate hindurch betrieben sie eine Landwirtschaft auf dem Hof Lemius in Guad, oberhalb Sta. Maria. Als er sechs Jahre alt war, übernahm seine Mutter Ida das
Laube, zum Eingang des Hotels, der Bündner Heerführer Benedikt Fontana und hielt eine Rede zu seinen Bündner Kämpfern, mit denen er das Münstertal gegen die Habsburger verteidigen wollte. Heute herrscht hier, vor allem im Winter paradiesische Ruhe. Jonny wurde am 28. Juni 1941 geboren. Seine Kindheit verbrachte er gemeinsam mit seinen Schwestern Rosaria, Silvia, Mira, Nicolina, Carla, Anita, Pia, Ottavia und Fatima. War somit der „Hahn im Korb“, von den seinen geliebt und
bungen gemacht. Im Jahr 1973 hat Jonny die Chasa Chalavaina, dessen älteste Mauern aus dem 12. Jahrhundert stammen, geerbt und mit viel Liebe zum Detail in den nachfolgenden Jahren gemeinsam mit seiner Mutter Ida und der Schwester Ottavia umgebaut. Kulinarisch gesehen ist die Chalavaina auf Bündner Gerichte und Selbstversorgung ausgerichtet: Gemüse, Salate, Kartoffeln und Beeren kommen aus dem heimischen Garten. Pilze, vor allem der schneeweiße Riesenbovist, welcher nur im Münstertal eine so stattliche Größe
erreicht, wird in den Wiesen, wo nachts „die Hexen tanzen“, gepflückt. Löwenzahnblätter und Brennnesseln, sowie frische Brunnenkresse aus einer Bergquelle, vom Wirt persönlich geerntet, stehen im Frühjahr auf dem Speiseplan. Ein Leben im Einklang mit der Natur, dem Verlauf und den Gegebenheiten der Jahreszeiten angepasst, wird schon seit jeher in der Chalavaina gelebt. Eine Wahl bei den Speisen gibt es nicht, aber das gehört zur Tradition des Hauses. Schon die Mutter des Wirts, Ida Fasser, tischte auf, was sie gerade vorrätig hatJonny hat noch nie etwas von einer Registrierkasse gehalten, so erledigt er am Tisch der Gaststube handschriftlich seine Buchhaltung und LohnbuchhalIn gleicher Art und am gleichen Ort wie unzählige vor ihm. Er strahlt eine innere Ruhe aus und mit seinem Intellekt, seiner Freundlichkeit und Aufrichtigkeit wirkt er vor allem auf die Gäste sehr sympathisch und unSo ist es für ihn selbstversich während eines Essens mit an einen Tisch zu setzen und mit den Gästen zu speisen. Er beherrscht viele Sprachen, vom Romanischen, ins Tirolerische, ins Hochdeutsche, dann ins Italienische und Französische und Englische – er wechselt ohne Zäsur. Ein langjähriger Gast: „Ich suche in unserer modernen Welt nach Menschhier in diesem Kleinod findet man das und vor allem Ruhe.“ Schon in seiner Jugend empfand er eine große Leidenschaft für das Schießen. Bevor er die Rekrutenschule besuchte, machte er im Jahre 1962 die Jägerprüfung und seither geht er fast jährlich zur Jagd. Mit seiner ruhigen Hand und in vollsKonzentration hat er sein Gewehr stets im Griff und ist recht treffsicher. Der leidenschaftliche Jäger zog im vergangenen Herbst das richtige Los in der Graubündner Jagdlotterie: Nach zwölf Jahre langer Wartezeit bekam er die Gelegenheit, einen der zum Abschuss frei gegebenen Steinböcke zu schießen. Auf dem Umbrailpass, bei meterhohem Schnee, erlegte er einen stattlichen siebeneinhalbjährigen Steinbock. Nicht nur wegen des herrlichen Steinbockfleisches, welches von Jonnys Schwestern Anita und Ottavia liebevoll und köstlich zubereitet wird, ist das Gasthaus einen Besuch wert......
Brigitte Thoma
Jon Baptista Fasser an seinem Lieblingsplatz in der Arvenstube
Schlanders
Faschingsumzug riesiger Erfolg
Der riesige Zuschauerandrang hat jegliche Erwartungen übertroffen.
Tatkräftige Unterstützung hatten die Organisatoren von Seiten der Gastwirte in der Fußgängerzone, die neben dem leiblichen Wohl auch für allerlei musikalisches Unterhaltungsprogramm sorgten. (Flugzettel oben von 1968 von Luis Wielander, Spielzeugwarengeschäft)
Seit
über 30 Jahren hat es in Schlanders keinen Faschingsumzug mehr gegeben. Weit über den Bezirk hinaus bekannt, galt er seinerzeit als der größte und originellste Umzug im Land. Der „Sputnik“, die „Altweibermühl“ oder der „riesige Drache“ (mit einer Bar im Bauch) waren nur einige der Attraktionen, die das damalige Organisationskomitee in kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat.
Verstärkt für eine Wiederbelebung des Schlanderser Faschingsumzugs setzten sich im vergangenen Jahr Heinz Fritz und Miriam Mair ein. Mit Erfolg. Am vergangenen Faschingssamstag wurde erstmals wieder ein Faschingsumzug im Hauptort inszeniert. Insgesamt zehn Faschingsgesellschaften beteiligen sich aktiv am Faschingsumzug unter dem Motto „Die verkehrte Welt“: u.z. die Schlonderser Musi, die Puppm, die Schneasportler, die Kotzn, die VKEerler, die Sänger fun MGV, die Spunkies, die Westtiroler, die Fuierlöscherlait und der 5. Dezember. In Szene gesetzt wurden mit verschiedenen Faschingswagen auch ganz aktuelle Themen wie etwa Neo-Senator Pinzger, „der als Bestes Vinschger Zugpferd den Vinschgau verlässt“ oder die Vinschger Olympia-Mannschaft, die in Turin überaus erfolgreich abräumte. Vom Kulturhaus bewegte sich der Tross Richtung Altersund Krankenhaus, dann durch die Fußgängerzone zum Hauptplatz, wo bis in die späAbendstunden ausgiebiges Narrentreiben herrschte. (ap)
Langtaufers
Unterstützung für neue Aktivität
Seit einiger Zeit versucht der ASC Weißkugel Langtaufers recht erfolgreich, eine Gruppe junger Biathleten aufzubauen. Der Sport erfordert allerdings nicht nur Ausdauer und Schnelligkeit von den Kindern, sondern eine Menge an finanziellen Zuwendungen. Ein Amateursportclub wie jener in Langtaufers ist solchen Ausgaben allerdings nicht gewachsen und deshalb auf Sponsorengelder angewiesen. Die Raiffeisenkasse Obervinschgau ist für den ASC Weißkugel seit geraumer Zeit ein verlässlicher und wichtiger Partner, ohne den ein aufwändiger Sport wie Biathlon, aber auch andere Projekte des Sportclubs nicht realisierbar wären.
Rechts: Walter Kaserer und Gerhard Stecher in Mitten der Biathlongruppe Langtaufers; Links im Bild: der Präsident des AmateurSportclub Weißkugel Bernhard Köllemann
Am vergangenen Freitag wurde der Sponsorenvertrag zwischen der Raika Obervinschgau und dem ASC Weißkugel erneut um drei Jahre verlängert. Vertreten waren der Direktor der Raika Obervinschgau Walter Kaserer und der Merketin-Verantwortliche Gerhard Stecher, die sogleich die Möglichkeit nutzten, um die Biathlontrainingsgrup-
PR- Bierkeller-Latsch
Ausflugsziel mit Genuss
Als Familienbetrieb der Familienfreundlichkeit verpflichtet: v.l. Lisi, Hannes und Toni Rinner (nicht im Bild Andreas)
Mit dem kommenden Frühling ist auch der Latscher Bierkeller wieder erwacht. Seit vergangenem Donnerstag werden neben der traditionellen Tiroler Küche herzhafte Grillspezialitäten serviert, dazu unter anderem verschiedene Bierspezialitäten der Spezialbierbrauerei Forst. Auch um die vegetarischen Gäste bemühen sich Toni Rinner mit Lisi, Andreas und Hannes. Von 10 bis 1 Uhr mit durchgehend warmer Küche bietet sich das Traditionslokal (Bierkeller seit 1872) mit großem Garten und schönen Stuben als Ausflugsziel an. In einer halben Stunde von Latsch zu Fuß, auch über den Waalweg von Ober- und Untermontani, mit dem Fahrrad direkt am Fahrradweg zwischen Morter und Latsch und mit dem Auto leicht zu erreichen lädt der Bierkeller zu geselligem Beisammensein ein. Bei Jahrgangstreffen, Firmenessen und anderen geselligen Gelegenheiten ist hausintern auf Wunsch für schwungvolle Musik gesorgt. Information und Tischreservierungen: Fam. Toni Rinner 0473/623208 oder 335/5856001, info@bierkeller-latsch.com www.bierkeller-latsch.com, Valtneidweg 2, (Montag Ruhetag)
pe in Langtaufers zu besuchen. In Melag schauten sie den 13 Kindern und ihren Trainern Adalbert Bernhart und Egon Folie über die Schulter und ließen sich den richtigen Umgang mit dem Biathlongewehr erklären.
Dabei waren auch einige Schulkinder aus Langtaufers, da in den letzten zwei Wochen in der Grundschule Langlaufwochen organisiert worden waren, in denen die Kinder in den Biathlonsport „hineinschnuppern“ und bei den Trainingseinheiten dabei sein konnten.
Die Biathlongruppe nimmt am „Südtirolhaus“- Cup teil, dessen Finale am 26. März in Langtaufers stattfinden wird.
Zum Abschluss luden die Vertreter der Raiffeisenkasse den am selben Tag zum großen Teil wiedergewählten Ausschuss des ASCW zu einer kleinen Marende ein. (klf)
Vinschgau
Happig
EineStrafe von 360 Euro musste ein Vinschger Autofahrer in Österreich berappen, weil er nach der Führerscheinverlängerung nicht über das entsprechende Pickerle verfügte. In Italien ist das Fahren in der Übergangszeit mit der Arztbescheinigung erlaubt, nicht aber im Ausland. Das wusste der Vinschger nicht. Unverständlich für ihn ist, dass in EU-Ländern keine einheitliche Regelung gilt und dass sich das Warten auf das Pickerle aus Rom oft monatelang in die Länge zieht.
In der letzten Nummer des „Vinschger Wind“ ist uns ein Fehler unterlaufen. Im Artikel „Fleisch ist nicht gleich Fleisch“ ist uns das Bild mit den Schludernser Bauern von der „Flugplatzaufteiltung“ „hineingerutscht“. Unten ist das richtige Bild nachgereicht: die Bauern und Interessierte in Unser Frau.
Bühne frei für... die Mamis!
Freitag letzter Woche kam es auf der Theaterbühne im Josefshaus zu einer Premiere der besonderen Art. Sieben Mütter hatten sich auf Anregung der derzeitigen Leiterin des Kindergartens Ruth Kuntner bereit erklärt, für die Kindergartenkinder und deren Betreuerinnen ein kurzes Theaterstück aufzuführen. In der Hauptrolle: der Kasperl, der Seppl und der Zauberer HudriMudri.
Gebannt verfolgten mehr als 80 Paar staunende Kinderaugen das Geschick, das den Kasperl ereilte, weil er sich verbotenerweise der Zauberkiste von „HudriMudri“ bemächtigte. „ Zwanzig Minuten sind normalerweise genug für die Kinder zum Stillsitzen, aber heute hätten sie sich noch länger freiwillig in Geduld geübt. Es war toll!“ so Leiterin Ruth ganz glücklich. Ihr Wunsch war es, Eltern in die Tätigkeit des Kindergartens einzubinden, was auf Anhieb geklappt hat. Und der Wunsch fürs nächste Mal wurde bereits von einem kleinen Knirps geliefert: „In Räuber Hotzenplotz mecht i sechn!“
Schützenkompanie Tschengls
Ehrensalve als Friedenssymbol
Für die Schütz enkompanie Tschengls mit dem Hauptmann Adalbert Tschenett war der vergangene Sonntag, der 12. Februar ein erfreulicher Tag. Zum ersten Mal feuerten die Schützen eine Ehrensalve zu Ehren der Gefallenen in den Kriegen am vorverlegten Andreas Hofer – Sonntag ab. Der Gottesdienst und die darauf folgende Gefallenenehrung am Ortsfriedhof von Tschengls zelebrierte der Tschenglser Pfarrer Alois Oberhöller, feierlich umrahmt von der Musikkapelle. Ausgebildet wurden die 15 Gewehrschützen vom Hauptmann und Hauptmannstellvertreter der Schützenkompanie Eyrs An-
Der Abschuss der Ehrensalve als Gruß an den Herrgott und als Symbol des Friedens.
Oberjäger Michael Blaas zeichnet für die Ausbildung der 15 Gewehrschützen der Kompanie Tschengls verantwortlich, gemeinsam mit den Vertretern der Nachbarkompanie Eyrs Andreas Thoma und Peter Zangerle
dreas Thoma und Peter Zangerle, und vom Oberjäger der Kompanie Tschengls, Michael Blaas. Auch die Gewehre wurden von den Eyrser Schützen geliehen. In naher Zukunft kauft die Schützenkompanie selbst neue Gewehre an. Diese sind keine Kampfwaffen mehr,
Schluderns
sondern Paradegewehre. Das Abschießen einer Ehrensalve ist die schützengemäße Form eines Ehrenerweises, ein Gruß an den Herrgott, und ein Friedenssymbol. Es heißt: Für dich ist niemals eine Kugel im Lauf. Ich komme zu dir und will dir als Freund begegnen. (bbt)
Salut für den „Hofer“
Seit 1918 erstmals wieder Salutschüsse der Schludernser Schützen am Andreas Hofer-Tag unter dem Kommando von Hauptmann Dietmar Pali (links im Bild)
Dkompanie
mit 36 Mann und 9 Marketenderinnen rückte am Andreas Hofer Gedenktag begleitet von der Musikkapelle erstmals mit ihren 19 historischen Gewehren aus und gab dem Tiroler Helden zu Ehren am Kriegerdenkmal kräftigen Salutschüssen ab.
Vorfeld vom Malser Hauptmann Walter Steck vorbereitet worden.
Bereits kurz nachdem den Südstiroler Schützen das Tragen der Gewehre erlaubt worden war, peilte die Kompanie mit Hauptmann Dietmar Pali an der Spitze den Ankauf der
Stutzen an und fand in den Reihen der Bevölkerung mehrere bereitwillige Geldgeber.
Und es scheint so, als übten die Waffen eine ganz besondere Anziehungkraft vor allem auf Jungschützen aus. Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Zahl der Schützen in Schluderns fast verdoppelt. Das freut besonders die „alten Kämpfer“ in den Reihen, die in den Durststrecken der letzten Jahre tapfer stramm gestanden sind und die Tradition weiter getragen haben. Drei von ihnen wurden im Anschluss an die Feier für ihre 25-jährige Zugehörigkeit geehrt und zwar: Josef Trafoier, Herbert Kaserer und Friedl Sapelza. (mds)
Solautet der Titel einer Wanderausstellung, die zur Zeit in Laas logiert. Die Ausstellung spricht verschiedene Themen der Südtiroler Frauengeschichte an und wurde vom FrauenNetzwerk Überetsch erstellt. Die Figur Martha begleitet den Besucher wie ein Leitfaden von Tafel zu Tafel und erzählt von den Bereichen Arbeit, Politik, Gesellschaft, Bildung, Familie, Körper und Kirche. Martha ist eine Schöpfung der EMMAZeichnerin Franziska Becker, die die verschiedenen Plakate zudem mit weiteren ironischsatirischen Zeichnungen illustrierte. Verschiedene Fotos und wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Gleichberechtigung und aus dem Alltagsleben vergangener Frauengenerationen sind Teile dieser sehenswerten und informativen Ausstellung. Der Besucher erfährt hier zum Beispiel, dass bis zum Jahr
Frauen auf dem Weg
1963 die Heirat einer Frau einen legalen Kündigungsgrund darstellte. Die Ausstellung wurde zudem von verschiedenen Frauenorganisationen von Laas, wie den Bäuerinnen, der Läufergruppe, den SVP-Frauen und anderen durch persönliche Beiträge ergänzt und damit mit ortsgebundenen Themen und Personen angereichert. Bereits bei der Eröffnung zeigten viele Besucher großes Interesse. Astrid Schönweger vom Frauenmuseum Meran referierte kurz zum Thema Frauengeschichte und über die Wichtigkeit einer derartigen Ausstellung. Die Geschichtsschreibung, die
Taufers i. M.
Callanetics
ZuBeginn der 90er Jahre kam Callanetics als Trend aus den USA. Durch kleine Veränderungen der Körperstellung mit genauen und langsam ausgeführten Bewegungen sollen bestimmte Muskelgruppen gekräftigt werden, ohne dabei den Rücken zu belasten. Einen straffen Po, schlanke Beine und einen flachen Bauch in
Liselotte Parth vom Bildungsausschuss Laas begrüßt die Gäste und freut sich über das rege Interesse, links daneben Astrid Schönweger vom Frauenmuseum Meran, die zum Thema Frauengeschichte referierte.
früher, wie so vieles andere, reine Männersache war, vernachlässigt die Geschichte der Frau und zeichnet damit ein unvollständiges Bild. Diese Ausstellung schafft Einblicke
in die Geschichte der Frau im 20. Jahrhundert. Sie steht Interessierten beider Geschlechter im Gasthaus „Krone“ in Laas bis Sonntag, 05. März offen. Andrea Perger
dass alle Übungen ohne Geräte durchgeführt werden können. Auch in Taufers i. M. wird seit einigen Jahren von Noemi Tischler, welche sich auf diesem Gebiet in ihrer Heimat Ungarn fortgebildet hat, ein solcher Kurs angeboten. Die stets große Teilnehmerzahl von über zwanzig motivierten Frauen gibt Aufschluss dar-
Zweimal wöchentlich treffen sich hoch motivierte Frauen um die Callanetics Gymnastikform zu turnen.
Hubert Scheibe Kohlezeichnungen 2006
Ausstellung in Laas, Gasthaus Krone, bis 30. April 2006. Eröffnung am Samstag, 18. März, 19 Uhr. Hansjörg Waldner (New York São Paolo) liest aus Karl Schönherrs „Bergsteigermarterln“. Musik der Gruppe Divanojazz im Bild unten Mitte mit maria kofler - vocals, martin kristanell - piano, klaus telfser - bass, michael reissner - drums.
Im Schülerheim Cassianeum in Brixen trafen sich früher „Studenten“ aus dem ganzen Land, aus Städten ebenso wie aus den hintersten Tälern. Mit dem Schulanfang begann sofort das Beschnuppern der Neulinge, die Einschätzung, der Kampf um die Rangordnung. Es war eine Art Verhör, dem wir Vinschger unterzogen wurden. Aus dem Vinschgau kommen nämlich die Karrner. Das sind Menschen, die mit einem Karren, mit Hab und Gut und der ganzen Familie von Ort zu Ort zogen. Durch die alte Monarchie, manchmal bis nach Wien. Weil sie aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen waren, sich das Brot mit Wanderhandel zu verdienen: Als Korbflechter, Pfannenflicker, auch als Obst- und Pferdehändler.
„Bist du ein Karrner?“ wurden die Malser ebenso wie die Schlanderser misstrauisch gefragt, und: „Bist du ein Edelvinschger oder ein Staudenvinschger?“ Die Eisacktaler wollten das wissen, die Pusterer und die Untterlandler. Die Bozner und Meraner waren zurückhaltender, zumal ihnen der Umgang mit Vinschgern vertrauter
Rechts: Alles Wichtige steht in diesem Buch geschrieben, alles über Sonne, Wärme, Wind und Wasser.
Hymnus auf Rauschegg.
Musik aus fließenden Linien, Stimmen aus farbig tönendem Holz - schneller immer schneller.
Eine Bassgeige aus Zirmholz.
Der Blitz lässt den Baum als Fackel aufleuchten, mit der Kohle zeichneten schon die Urmenschen.
Links: „Stiege“, Kohlezeichnung von Hubert Scheibe
Unten: Die Gruppe Diwanojazz
war; Meran ist voll von Vinschgern, vor allem Advokaten. Edelvinschger oder Staudenvinschger? Darauf konnten wir gar nicht antworten; diese Unterscheidung macht man nur im „Ausland“.
Natürlich ließen die Karrner bei ihren Wanderungen manchmal etwas „mitgehen“, weswegen ihr Ruf nicht der beste war. Sie haben aber auch viel musiziert und manchmal etwas „hinten“ gelassen. Schwarzäugige, „tschurelete“, Kinder. Das stellte sich erst im Laufe der Zeit heraus; dann waren die Karrnersleut schon wieder ganz woanders.
Waren die Karrner eine besondere Rasse? Räter, schwarzhaarige und dunkelhäutige Ureinwohner derAlpen? Und gibt es sie noch, diese Karrner?
Es gibt sie noch. Aber sie handeln nicht mehr mit Obst und Pferden. Die Karrner tarnen sich jetzt als Künstler, handeln also mit Kunst und ziehen mit ihren Ausstellungen weit herum. Das Zelteaufschlagen, das sich Zurechtfinden auf einem Karren, der ständige Ortswechsel... all das fördert
und erfordert Beweglichkeit. Und auch die Spielarten der Verführung gibt es noch immer und so haben sich die Vorurteile von den Karrner langsam auf die Künstler verlagert. Ein weiterer Vorwurf besagt, dass die Vinschger Lügner sind. Tut das weh? Warum gibt es diese Urteile? Zuerst muss ich die oben angedeutete Taleinteilung erklären: „Edelvinschger“, darunter verstand man einstmals die Besitzenden, also die Vertrauenswürdigen, Ehrlichen; „Staudenvinschger“ aber waren jene, die hinter den Stauden lebten - dort vielleicht auch geboren wurden -, also die Besitzlosen, Herumziehenden, die Unverlässlichen. Es gibt demnach keinen Edelvinschgau, sondern nur Edelvinschger; dasselbe gilt für den Staudenvinschgau und die Staudenvinschger.
Die gewachsene Architektur des Waldes in Besitz nehmen, Holz sammeln und voll Freude ein Feuer machen. Flammen wie Gedanken, Düfte wie Farben... haben auch die Architekten etwas von den „Stauden“ gelernt? Aus dem Vinschgau stammen nämlich
neben Künstlern und Karrnern besonders begabte Architekten. Die Gegend erkunden, in den Wald hineinhorchen, sich bei aufgeschreckten Vögeln entschuldigen, auch bei den Ameisen, Käfern und Schlangen. Kinder sind begeistert, Erwachsene werden wieder zu Kindern. Erst wenn es regnet, lange regnet und nicht aufhören will, wenn es nur mehr kalt ist, dann sehnten sich auch Karrner nach einem festen Dach, nach der warmen Stube. Und so verbrachten sie den Winter in ihrem Heimatdorf, meist in einer sehr ärmlichen Unterkunft. Wenn es aber wärmer wurde, dann hielt sie nichts mehr zurück und sie flüchteten aus ihren vier Wänden. Meine Frage, warum die Vinschger angeblich lügen: „Es gibt eben mehrere Wahrheiten; wer das nicht versteht, bezeichnet den anderen als Lügner!“ Soweit Erich Kofler-Fuchsberg. Auch er ist Künstler und ein eifriger Wanderer, badet gern in den heißen Quellen der Toskana und träumt von Bäumen, auf denen Frauenbrüste wachsen wie bei uns die Äpfel.
Hans Wielander
Stilfs
Groß und Klein vergnügt
Ausschussmitglieder als Stilfser „Maschger“
Stellvertreterin ist Gaby Spiess Pinggera. Monatlich treffen sich die zwölf gewählten Frauen ehrenamtlich zu Sitzungen und planen verschiedene Aktivitäten für Familien, so zum Beispiel Familienfahrten, Kinder- und Jugendfeste, sowie Vorträge und Kurse. Äußerst gut besucht war der traditionelle Kinderfasching am ver-
haus. Zu den Höhepunkten zählten humorvolle Einakter der Senioren-Theatergruppe „Laurenzis“ aus Schleis und ge der Jugendgruppe „Die Unglaublichen Fünf“ aus Stilfs. Groß und Klein vergnügten sich. Die Faschingskrapfen und Getränke gab es zu einem günstigen Preis zu kaufen. Das schonte die Brieftasche der Eltern und entsprach den Bemühungen des KFS, der sich landesweit für Familienfreundlichkeit einsetzt. (mds)
Theatergruppe s‘Lorgagassl Stilfs
„Die verflixte Sonnwendnacht“
Die Theatergruppe
s‘Lorgagassl Stilfs ist seit Anfang Jänner wieder fleißig bei den Proben. Zweimal wöchentlich treffen sich die
Lustspiel „Die verflixte Sonnwendnacht“ von Emil Stürmer einzulernen.
Zum Inhalt des Stückes: Der arme Schuster Sepp muss unbedingt zu Geld kommen, damit sein Sohn die Nichte der geldgierigen Wirtin heiraten darf. Was der arme Schuster auf sich nehmen muss, damit sich alles zum Guten wendet, sehen Sie in der Premiere am Samstag, 18.März um 20 Uhr. Weitere Aufführungen: Sonntag, 19.3. um 15 Uhr, Samstag, 25. 3. um 20 Uhr, Sonntag, 26.3. um 15 Uhr, Samstag, 1.4. um 20 Uhr und Sonntag, 2.4. um 15 Uhr. Reservierungen unter 340 4729186.
EFreilichttheater im Schlosshof
ine Gruppe von Schauspielern aus ganz Südtirol (Vinschgau, Burggrafenamt, Eisacktal, Unterland), hat sich auf ein eigenwilliges, innovatives Weiterbildungsprojekt des Südtiroler Theaterverbandes (als Pilotprojekt) in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Schloss Goldrain eingelassen. Als Abschluss und Höhepunkt der Ausbildung findet vom 30. Juni bis 13. Juli 2006 eine Theateraufführung des Stückes „Die Sommer-
gäste“ von Maxim Gorkij, frei nach einer Bearbeitung der Kursleiterin und Regisseurin Doris Merz statt. Im Vordergrund der Ausbildung steht der Mensch als Person, als Schauspieler, als Figur. Wie ein Musiker sollte der Schauspieler sein Instrument (Körper, Sinne, Sprache, Fantasie, Intuition, Bewusstsein seiner Persönlichkeitsstruktur) beherrschen. Person, Schauspieler, Figur sind bei dieser Ausbildung untrennbar miteinander ver-
bunden, denn eine authentische Darstellung der Figur kann nur durch die Selbstakzeptanz des Schauspielers spürbar und sichtbar werden. Die Schauspieler schaffen aus sich heraus einmalige Theaterfiguren, welche die professionelle Regisseurin Doris Merz (Dozentin für das Deutsche Kulturministerium) in Form eines kreativen Dialoges vermittelt. Sie entwickelt in ihren Inszenierungen und Choreographien eine ganz eigene Theaterform von eindrücklicher Dichte und Intensität. Gut zehn Jahre nach der Theateraufführung „Die Korrner“ wird der Schlosshof von Goldrain wieder zur Bühne, diesmal für ein besonderes zeitgenössisches Stück voller sinnlicher Erlebnisse. (lu)
Der Schlosshof als Bühne für die „Sommergäste“ vom 30.06 bis 13.07.06
Die Köpfe des Freilichttheaters im Schlosshof (Christine Reich, Ludwig Fabi, Alexandra Waldboth,
Pfarrer Florian Öttl als Schuster
PR-Info – Modetrend am Platzl Schlanders
Modische Frühjahrsaktion
MitHeilpflanze der Woche
einer besonderen Aktion wartet familiyfashion Modetrend am Platzl in Schlanders auf. Vom 6. bis zum 20. März gibt es bei jedem Einkauf aus der Kinderabteilung ein Geschenk dazu. Modische Highlights setzt das Modegeschäft mit einem bunten Reigen aus der neuen Frühjahrskindermode der Marken PEPPERINO Junior, RIFLE, XS-EXES und BRIGITTE. Modetrend am Platzl ist seit Jahren Trendplattform in Sachen Mode. Für die ganze Familie. Das Sortiment: Sportliche, elegante und lässige Mode für jeden Anlass mit dazu passenden Accessoires. Modetrend am Platzl, der Treffpunkt für die ganze Familie. Tel. 0473/621044
Meran/Vinschgau
„Savoy“ - rätselhafte
Savoy“ – ein wohlklingender Name und eine rätselhafte Herkunft. Die 3. Klasse Berufsfachschulen Service und Kochen der LBS für das Gastgewerbe Savoy durchleuchteten die Herkunft des Namens Savoy. Es entstand ein Programm für eine abwechslungsreiche Projektpräsentation, das einem größeren Publikum vorgestellt wurde. Um dieser Darbietung auch den notwendigen Rahmen zu geben, zeigten Küche und Service ihr Können. Die Küche, unter der Leitung von Herrn Walter Aichhorner und Herrn Franz Wallnöfer kreierte ein fünfgängiges Menü, welches nach Rezepten aus Escoffiers Zeiten zubereitet und stilgerecht von den SchülerInnen der 3. BFS Service unter der Führung von Frau Helene Bernhart serviert wurde. Für den Blumenschmuck im Speisesaal und auf den Tischen sorgte die Klasse der 3. Floris-
(Himmels-Schlüssel)
Wenn das erste Grün unsere Wiesen bedeckt, ist es Zeit für die Schlüsselblume. Die Schlüsselblume liebt viel Wasser, und wir finden sie oft entlang der Waalen, auf feuchten Matten und im Walde. Sie ist bis zu einer Höhe von 2000 m anzutreffen. Die ausdauernde Pflanze hat einen kräftigen Wurzelstock mit Faserwurzeln. Die Blätter sind länglich, eiförmig. Die Blüten sitzen in den gelbweißen Kelchen und leuchten goldgelb, zuoberst an einem derben Stiel. Sie bilden eine Dolde. Die grünen Blätter sind jung essbar und ein wahrer Genuss. Als Salat oder als Suppe zubereitet, kann man diese auch mit Löwenzahn oder Brennesselblättern mischen. Die Blüten werden als Medizinaltee bei Husten und Bronchialkatarrhen eingesetzt. Die Sapopnine und ein aeth. Öl sind für die Wirkung verantwortlich. Schlüsselblumen wirken auch leicht harntreibend und abführend, und sind somit eine ideale Ergänzung in den sog. Maikuren. Anwendung: Geschnittene Wurzeln und/oder Blüten im kalten Wasser ansetzen, zum Sieden bringen und ziehen lassen. Lauwarm trinken, 2-3 Tassen über den Tag verteilt.
Jürg Bäder
Mals /Laatsch
ten mit der Fachlehrerin Frau Martha Spornberger. Die SchülerInnen erstellten gemeinsam mit den Lehrkräften Christine Laimer und Johann Schmelzer ein abwechslungsreiches Programm für den Nachmittag. Zu Beginn der Vorstellung vermittelte ein RAP den geladenen Gästen einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Projektes. Eine selbst gedichtete Ballade gab einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Landschaft und das Königshaus Savoyen. Die Powerpoint-Präsentation über
Herkunft
Hotels mit dem Namen „SAVOY“ in Europa und die Geschichte des Hauses waren ein weiterer Schwerpunkt. In einem kurzen Quiz zeigten die Gäste, wie gut sie die Stadt Prag kannten. Aufgelockert wurde das Nachmittagsprogramm durch einen Sketch in drei Teilen, welcher Arbeit und Alltag des Lehrlings im Service wiedergab.
Ein Spiel mit Fragen, bei welchem ausgewählte Gäste ihr Wissen, aber auch ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten, war der krönende Abschluss.
Das Projekt war für alle ein großer Erfolg, brachte sehr viel Lob ein und war sowohl für SchülerInnen als auch für LehrerInnen eine positive Erfahrung.
Kathrin Mayr liest
ImRahmen der „Lyriktage Mals 2006“ las am 23. Februar 2006 Kathrin Mayr aus Laatsch aus ihren Gedichten. Die junge Lyrikerin (geb. 1984) wurde schon mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet und studiert z. Z. in Wien. In der Bibliothek von Mals hatte sich ein überaus zahlreiches Publikum eingefunden, das die Lesung mit großem Beifall belohnte –zu Recht, denn Mayr verstand es, ihre Gedichte eindrucksvoll vorzutragen und die Zuhörerinnen und Zuhörer durch hilfreiche Überleitungen mit ihren Texten vertraut zu machen, die sich – wie moderne Lyrik allgemein - beim ersten Hören nicht jedem gleich erschließen. Gernot Niederfriniger spielte überleitend auf der Harfe und am Hackbrett.
Kathrin Mayr war die zweite von sechs Autorinnen, die im Rahmen dieser Veranstaltung aus ihren Werken lesen.
Primula veris L.e.H.
Verein Vinschger Bibliotheken
Wenn einer eine Reise tut...
Hat er was zu erzählen. Rudolf Gigler, ein Kinderund Jugendbuchautor aus der Steiermark, besuchte kürzlich vier Tage lang Vinschger Büchereien. Gigler hat sich auf die Reise gemacht, um Kindern der dritten, vierten und fünften Klassen der Grundschulen Tschengls, Prad, Laas, Eyrs, Morter, Göflan, Kastelbell,
Tschars, Mals, Taufers und Kortsch aus seinen Büchern zu erzählen. Den begehrten Autor, der schon in ganz Deutschland, in der Schweiz und Istanbul zu Gast war, hatte der Verein Vinschger Bibliotheken eingeladen. „Die Kinder waren begeistert“, erklären Evelyn Garber und Hildegard Niederfriniger, Mitarbeiterinnen der
Bibliothek Laas, einstimmig. „Seine besondere Fähigkeit die Kinder zu fesseln, mag darin liegen, dass er den Figuren in seinen Büchern mit viel Mimik und Gestik Leben einzuhauchen versteht.“ Die Ideen für seine Bücher sind durchwegs der Realität entnommen wie zum Beispiel „Der König mit den O – Beinen“. Dabei geht es um einen König, der sich fürchterlich wegen seiner O-Beine schämt bis er den weltbesten Fußballspieler trifft, der noch größere O-Beine hat als er und der ihm erklärt, je krummer die Beine umso besser kann man damit Fußball spielen. Da ist der König wieder glücklich und zufrieden. Rudolf Gigler hatte im Jahr 2000 bereits eine Schreibwerkstatt für Schüler im Tal geleitet. Die daraus entstandenen Geschichten hat Gigler in dem Buch „Was wäre wenn...“ verlegt. Gigler ver-
sucht mit viel Leidenschaft den Kindern Freude am Schreiben zu vermitteln und die Lust auf das Lesen zu wecken. Und einen Grundgedanken hat er unter die Schüler gestreut: „Dass, wer viel liest, auch viel zu er-
In der Bibliothek Laas ließen sich die Schüler von der Geschichte „Der König mit den O-Beinen“fesseln.
Burgeis
Amazonas
Amazonas
- Wildes Leben am großen Fluss - so nennt sich das neue Dia-Erlebnis von Helmut Pichler, der seit Jahren nach Burgeis kommt, um von seinen Abenteuern zu berichten. „Amazonas - Expedition Dschungel“ entführt das Publikum in ein Gebiet der Erde, das noch viele „weiße Flecken“ auf der Landkarte aufweist. Helmut Pichler erzählt vom wilden Leben am Fluss, von Krokodilen, Piranhas, Anakondas und Giftpfeilen - gewohnt unterhaltsam in urigoriginellem Gosauer Dialekt. Heuer wurde der Termin mit Freitag, 17.03.06 um 20.00 Uhr im Kulturhaus von Burgeis angesetzt. (lu)
DerSchulsprengel Latsch hat sich die Gewaltprävention
Thema gemacht und am 16. Februar Eltern und Interessierte zu einem Informationsabend eingeladen. Referent Heinrich Lanthaler, Sozialarbeiter und Berater in der psychozialen Beratungsstelle Schlanders, erklärte unter anderem die Definition von Gewalt. Immer wieder hört und liest man von rasanter Gewaltzunahme. Statistisch gesehen kann man dies nicht nachweisen, sagte Lanthaler. Gewalt hat viele Gesichter. Gewalt kann durch Worte, durch Beschimpfungen, Beleidigungen, verbal erfolgen. Dieser Art von Gewalt kann man durch Arbeit an sich selbst entgehen oder ausweichen. Gewalt kann aber auch körperlichen Schmerz bedeuten, wie Raufen, Schlagen, Treten, auch dieses gehört zum Schulalltag. Zur körper-
Gewaltprävention in der Schule
geschlichtet und in einem Geaufgearbeitet werden. Vor allem die Tat und nicht die Person soll verurteilt werden. Es gilt sich schon in frühen Jahren eine Gesprächskultur anzueignen, rät Lanthaler. Elund interessierte Zuhörer haben an jenem Abend manErfahrungen eingebracht. Kleine Raufereien gehören zum Kindsein dazu. Wenn aber Schulleistungen sinken, das Kind nicht mehr in die Schule gehen will, weil es Angst hat, weil es sich bedroht fühlt und sich im Verhalten verändert, dann müssen Eltern aktiv wersei es in einem Gespräch mit Klassenlehrer/innen oder auch in Beratungsstellen. KriZuhörer äußerten, dass einige Ausbildungskräfte von Vereinen mit Kindern und Juwohl meist eine fachliche, aber all zu oft eine unzureichende soziale Kompetenz aufweisen. (rei)
Heinrich Lanthaler, Sozialarbeiter und Berater
Heimatbühne Prad
Theaterfest zum Jubiläum
Alles Theater“ so lautete das Motto der Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Heimatbühne Prad seit der Neugründung. Obmann Peter Dietl (als Musikant) und Spielleiter Alfons Paulmichl (als Hausmeister) führten durch den Abend, an dem über zwanzig Sketche von den SpielerInnen der Heimatbühne eingeübt wurden. Kinder, Jugendliche,
Links: Obmann Peter
Dietl und Spielleiter
Alfons Paulmichl
Auszüge aus den Sketchen
rahmt wurde der Theaterabend von der Tanzlmusi und der Volkstanzgruppe Prad, welche ebenfalls begeisterten. Neben dem zahlreichen Publikum machte die Anwesendheit von Bürgermeister Hubert Pinggera und Kulturreferentin Tanja Ortler deutlich, welche Stellenwert die Theatertätigkeit der Heimatbühne Prad hat.
Bezirksfeuerwehrverband Obervinschgau
Ehrungen
Anlässlich einer schlichten Feier wurde am 12. Februar 2006 unseren Kameraden Gerhard Schwarz (20 Jahre), Hubert Paulmichl und Johann Stecher (15 Jahre), für ihre vorbildliche ehrenamtliche Arbeit im Bezirksfeuerwehrverband Obervinschgau vom Bezirksfeuerwehrausschuss die Ehrenmitgliedschaft erteilt. BFP Franz Erhard , BFP-Stv. Manfred Thöni und BFI Armin Plagg nahmen die Ehrung vor und überreichten den zu Ehrenden die Urkunden, gratulierten und bedankten sich
Sulden/Vinschgau
Schnellste Retter im Land
Weißes Kreuz fand in Sulden am 11.02.06 statt. Ausgetragen wurde die Landesmeisterschaft im Ski- und Snowboardlaufen am Madritschgletscher. Insgesamt fanden sich bei hervorragenden Bedingungen, jedoch eisigen Temperaturen rund 200 freiwillige Helfer und Helferinnen am Madritsch ein. Vertreten waren 22 Sektionen aus allen Landesteilen. Das Rennen wurde vom Skiclub Ortler in Zusammenarbeit mit
den Seilbahnen Sulden organisiert und verlief bis auf einen Rennunfall reibungslos.Am Abend fand man sich zur Preisverteilung im Apres Club in Sulden ein, wo neben den Pokalen auch zahlreiche Preise Dank der großzüUnterstützung diverser Sponsoren im Rahmen einer Tombola verlost wurden.
Einige Rennergebnisse:
Tagesbestzeit: Manuel Kofler aus Passeier 41,20 Sekunden Ältester Teilnehmer: Hubert Andreolli aus Sterzing, Jahrgang 1933 In der Mannschaftswertung gewann die Sektion Passeier mit 735 Punkten vor der Sektion Ultental mit 527 Punkten und der Sektion Überetsch mit 428 Punkten.
ImObmann bestätigt
Rahmen der diesjährigen Ortsversammlung des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister Laas wurde vor kurzem Dietmar Spechtenhauser als Ortsobmann bestätigt, welcher somit auch für die nächsten vier Jahre die wirtschaftlichen Geschicke der Kaufleute und Dienstleister vor Ort begleiten wird. Dem neu gewählten Ortsausschuss gehören neben dem Ortsobmann auch Annemarie Kainz, Lore Hedwig Stecher, Peter Telser und Thomas Tappeiner an. Telser und Tappeiner wurden auch als Delegierte zur Hauptversammlung des Verbandes gewählt. Der Bezirkspräsident des Verbandes, Kurt Ziern-höld, Verbandsdirektor Dieter Steger, Bezirksleiter Walter Holzeisen sowie Bürgermeister Andreas Tappeiner und der Gemeindereferent für Wirtschaft, Roman Horrer, gratulierten dem wiederbestätigten Ortsobmann
und dankten dem gesamten Ortsausschuss für den bisherigen Einsatz im Sinne der Entwicklung der Nahversorgung in der Gemeinde. Anschließend referierte der gebürtige Laaser, Universitätsprofessor Gottfried Tappeiner über „Möglichkeiten und Grenzen der Dorfentwicklung“, wobei er u.a. betonte, dass ein effizientes Ortsmarketing ein Anliegen nicht nur Wirtschaftstreibenden, sondern der gesamten Bevölkerung einer Gemeinde sein sollte.
Kaufleute und Dienstleister von Laas
Laas
Iron-Mind-Wissenswettbewerb am Realgymnasium Schlanders
Sudoku und das Mittelmeer
Auch die dritte Auflage des kniffligen Iron-Mind-Wissenswettbewerbs am Realgymnasium Schlanders war eine spannende Angelegenheit. Es galt, 40 gesalzene Fragen aus den verschiedensten Wissensgebieten zu lösen und – einem Rätseltrend folgend – ein Sudoku zu lösen. Gerade dieses japanische Zahlenrätsel brachte die Schüler/innen so sehr ins Schwitzen, dass sich einige besonders clevere Ratefüchse Lösungshilfen aus dem Internet holten, weshalb die Zahlenknobelei wiederholt werden musste.
Strahlende Sieger: Paul Kofler und Maria Ladurner
Reise als Belohnung
Mals nominiert. Auf die Reise gehen: Rebecca Tschenett, Florian Spechtenhauser, Margerita Moser, Hubert Peer, Elisabeth Weissenhorn, Elisabeth Peer, Julia Pobitzer, Veronika Steiner, Magdalena Holzknecht, Soja Trafoier, Stefan Busin, Judith Malloth, Dominik Windisch, Florian Clara und Marco Tumler. Beisteuern müssen sie einen Selbstkostenbeitrag. (mds)
Die beiden Gewinner des Wettbewerbs, Maria Ladurner und Paul Kofler, die nahezu alle Fragen und das Sudoku richtig entschlüsseln konnten, dürfen sich nun über einen tollen Preis
freuen: Dank der Unterstützung durch die Raiffeisenkasse Schlanders werden sie gegen Schulende zusammen mit 22 weiteren Schüler/innen des Realgymnasiums eine Woche lang auf der Mittelmeerinsel Giglio den Lebensraum Meer wissenschaftlich erforschen und in den Laborräumen des Instituts für Marine Biologie der Universität Flensburg meeresbiologische Experimente durchführen. (mt)
Fünf Schüler der Handelsoberschule HOB, fünf der Lehranstalt für Soziales LESO und fünf der HOB Sportschule können sich auf einen zehntägigen Aufenthalt in der Partnerschule in Vermont (USA) freuen. Auf dem Programm stehen unter anderm der Besuch von New York, Montreal, der „Public Highschool“ und mehrere Unterrichtsstunden. Die Reise, seit einigen Jahren organisiert, ist eine Belohnung für herausragende schulische Leistungen im Sinne der Begabtenförderung. Gewertet werden auch Mitarbeit und soziale Kompetenz. Anhand von festgelegten Kriterien wurden die Schülerinnen und Schüler (dritte und vierte Klassen)
Laas
„Bei
uns klemmt nix“
Hansjörg (Heinz Köfler) führt ein Doppelleben. Die Eltern Klaus und Gertrud Bodinger (Karl Spechtenhauser und Hildegard Platter) meinen, dass er Pfarrer wird und das Stift besucht. Er aber lebt mit Sabine (Melanie Horrer) zusammen. Beim jährlichen Elternbesuch spielt Hansjörg den unschuldigen Stiftsknaben. Da aber geht es rund . Die Geschäftsfrau Balkenhausen (Heidi Perkmann) will vom Pfarrer
(Paul Tröger) den Grund des Campingplatzes am See kaufen und ein Hotel bauen. Eine neue Straße soll genau durch den Grund von Otto Knöpfl (Franz Grassl) führen. Die Volksbühne Laas führt derzeit im Josefshaus Laas den Schwank „Bei uns klemmt nix“ von Isolde Müller unter der Regie von Karl Grasser auf. Hervorzuheben dabei ist Heinz Kölfer, der gekonnt in zwei Rollen schlüpft und Franz Grassl als erfinderisches Unikum. Auch „Lustfrau“ Heidi Perkmann hat die Sympathien auf ihrer Seite. Die letzten Aufführungen finden am 4. und 5. März statt. Kitty Weiss
Reisefreudige mit Direktor Josef Hofer
„Zur neuen Post“ unter neuer Führung
Öffizielle Übergabe im Rahmen der Eröffnungsfeier: v. l.: Edi Luca, Adelina und Manfred Karner, Margherita Luca, die Mitarbeiterinnen Kitty und Evelyn sowie Simone Karner mit klein Daniel
Feierstunde eröffnet. Der beliebte Treffpunkt für ein „Karterle“, für einen Kaffeeplausch oder für eine gesellige Runde bleibt der Dorfbevölkerung erhalten.
Raucherraum zur Verfügung. Bei der Eröffnungsfestlichkeit dankte Chef Edi Luca vor allem der Familie Karner für das Entgegenkommen und für die gute Zusammenarbeit. Es
Kortsch
Gelungene Aufführung
Diesüßesten Früchte“, gelungene Aufführung der Theatergruppe Kortsch: Die Früchte in Nachbars Garten sind die besten. Davon überzeugt ist auch Claudia (Christiane Dietl) wenn sie ihren nüchternen Partner Michael (Christian Zelger) mit dem flippigen Künstler Georg (Karl Fleischmann) vergleicht. Georgs Freundin Sarah (Luzia Fleisch) scheint ebenso unglücklich zu sein. Ein Partnertausch scheint da die ideale Lösung. Doch was als süßes Spiel beginnt, wird bald bitterer Ernst. Die Komödie „Die süßesten Früchte“ von Stefan Vögel unter der Regie von Konrad Lechthaler wird derzeit von der Theatergruppe Kortsch im Haus der Dorfgemeinschaft Kortsch aufgeführt. Dem li-
near gestalteten Bühnenbild wird durch die Lichteffekte (Christof Fleischmann, Matthias Gemassmer) eine warme Atmosphäre verliehen. Karl
tige Tempo, für Ruhe sorgen Christian Zelger und Luzia Fleisch. Das Publikum hat sich für die gelungene Aufführung bedankt. Geklatscht wurde nicht nur am Schluss, sondern auch während des Spiels. Weitere Aufführungen finden am 3. und 4. März statt. Kitty Weiss
sei ihm Auftrag, den Betrieb in ihrem Sinne gut weiterzuführen. Wie das gelingen kann, stellt die Familie Luca seit geraumer Zeit mit ihrer „Eurobar“ in unmittelbarer Nähe erfolgreich unter Beweis. (mds) Öffnungszeiten: 8.00 bis 22.00 Uhr, Mittwoch Ruhetag; Telefon: 0473 616062
Mals/Vinschgau
„Frau
sucht Hilfe“
Seit fünf Jahren finden Frauen in verschiedensten Notsituationen in der Beratungsstelle von „Frauen helfen Frauen“ in der Gen. I. Verdross-Straße in Mals in anonymer Form Rat, Trost, Stütze und Hilfe. Am „Tag der Frau“ am Mittwoch, den 8. März wird der fünfte Geburtstag dieser Einrichtung im oberen Vinschgau mit einem „Tag der offenen Tür“ begangen. Um 14.30 Uhr informieren die Mitarbeiterinnen der Vereinigung alle Interessierten über die Dienstleistungen und den Wirkungskreis. Anschließend folgen ein Rollenspiel zum Thema „Frau sucht Hilfe“ und ein Umtrunk.
Öffnungszeiten: Montag von 9.30 bis 12.00 Uhr; Dienstag von 15.00 bis 17.00 Uhr. Telefonische Vereinbarung anderer Termine unter Nr.3463302398. (mds)
DBlasmusik im Vinschgau
Die Bürgerkapelle Schlanders
landers zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Musik-
kobus Wachter war vermutlich ihr erster Kapellmeister.
Programm des Frühjahrskonzerts: Sonntag, 12. März, um 19.00 Uhr im Sparkassensaal
Von 1812 bis 1850 übte Ferdinand Anton Pegger das Amt des Kapellmeisters aus. Ab dem Jahre 1867 leitete Franz Resch für über 40 Jahre lang die Geschicke der musikalischen Vereine von Schlanders. Besondere Höhepunkte um die Jahrhundertwende waren das 100-jährige Jubiläum des Maria-Namen-Festes im Jahre 1899, die Errichtung der K u. K. Bezirkshauptmannschaft in Schlanders im Jahre 1901 und die Eröffnung der Bahnverbindung Meran-Mals im Jahre 1906. Im selben Jahr wurde am 11. Mai Schlanders zur Marktgemeinde erhoben, und seit diesem Tag trägt der Verden Namen „Bürgerkapelle Schlanders“. on 1910 bis 1920 übernahm der aus Gries (Bozen) nach Schlanders übersiedelte Orgaund Musiklehrer August Vill die musikalische Leitung der Kapelle. Sein besonderes Verdienst war die Heranbildung von Jungmusikanten in seiner privaten „Musikschule“ am Steinberger Hof. Mit dem
mehr beschränkt vor allem bei kirchlichen Anlässen auf.
Der Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg ist Kapellmeister Josef Haug zu verdanken. Schwierigkeiten gab es im Jahre 1923 zu überwinden, als in Kortsch eine eigene Musikkapelle gegründet wurde und die Mitglieder aus Kortsch sich natürlich dieser anschlossen. Doch auch diese Bewährungsprobe wurde bestanden.
Von 1924 bis 1927 leitete der Lehrer Riedl die Kapelle, infolge abwechslungsweise Josef Kofler, Matthias Gurschler sen. sowie Franz Tumler („Urbele“), der von 1929 bis 1942 mit mehreren Unterbrechungen als Kapellmeister tätig war. 1936 verboten die Faschisten das Ausrücken der Bürgerkapelle, welche jedoch unter dem Deckmantel einer „Verstärkung des Kirchenchores“ musikalisch tätig blieb und bei kirchlichen Anlässen (Prozessionen usw.) in Zivilkleidung spielte. Trotz Option und Ausbruch des Zweiten Weltkrieges konnte die Bürgerkapelle im Jahre 1939 wieder ihre
Tätigkeit unter Kapellmeister Franz Tumler aufnehmen. Die verbliebenen Kortscher Musikanten schlossen sich mit den Schlanderser Musikanten zusammen, um einen spielbaren Klangkörper zu bilden, und der Kortscher Hans Schwalt sen. übernahm 1942 die musikalische Leitung. Auf ihn folgte 1943 Stabszahlmeister Feldwebel Karl Senghas als strenger Kapellmeister, unter dem man 1944 große musikalische Erfolge u.a. beim Landesschießen in Innsbruck feierte. Nun lösten sich in kurzen Abständen die Herrn Hans Schwalt sen., Anton Schaller, Josef Kempf und Hans Tumler in der Führung der Kapelle
Die Bürgerkapelle Schlanders beim Jubiläumskonzert am 14. März 2004
Titelseite der CD „Fanfara in iubilo“
ab. Die Obmannschaft zu diesem Zeitpunkt wechselten die Herren Dr. Luis Regensburger, Matthias Schuster, Josef Blaas, Josef Bachmann, Franz Verdross und Franz Marx sen.. Mit der Gründung des VSMBezirkes Schlanders am 3. April 1949 wurde Franz Marx sen. zum ersten Bezirksobmann gewählt. Somit steht dem Bezirk Schlanders seit Beginn immer ein Mitglied der Bürgerkapelle Schlanders als Bezirksobmann vor: von 1949 bis 1959 Franz Marx sen., von 1960 bis 1977 Kajetan Vill, von 1977 bis 2001 Luis Vill und seit Januar 2001 Manfred Horrer. Von 1947 an leitete Josef Pircher die Kapelle und leistete wertvolle Aufbauarbeit. Im Jahre 1953 legten Obmann Matthias Gurschler jun. und Kapellmeister Josef Pircher ihr Amt nieder, und alle älteren Musikanten erklärten wegen unüberwindlicher Meinungsverschiedenheiten ihren Austritt aus der Kapelle. Noch im selben Jahr wählten die 18 verbliebenen Musikanten einen Ausschuss, dem Hans Matscher als Obmann und Kajetan Vill als Kapellmeister (bis 1963) vorstanden. Durch intensives Proben und Anlernen von Jungmusikanten konnte 1954 schon wieder konzertiert werden. Auf Obmann Hans Matscher folgten Karl Gunsch, Franz Wellenzohn und Luis Vill.
Im Jahre 1963 übernahm Prof. Hans Haller die musikalische Leitung, die er 1964 an Luis Vill abgab. Konrad Verdross wurde Obmann, gefolgt von
Anton Prantner, unter dessen Führung das neue Probelokal im Widum bezogen werden konnte, sowie die Erstellung des Festplatzes am „Gröbm“ vorangetrieben wurde. 1975 löste Albrecht Marx den Vorgänger Anton Prantner als Obmann ab. Unter seiner Führung wurde eine neue Vereinsfahne angeschafft und der Musikpavillon mit Probelokal errichtet. 1993 übertrug Albrecht Marx die Führung der Kapelle an Manfred Horrer, der ihr auch heute noch mit Umsicht und Weitblick erfolgreich als Obmann vorsteht. Seit 2001 bekleidet Manfred Horrer auch das Amt des Bezirksobmannes des VSM-Bezirkes Schlanders.
Beim Frühjahrskonzert 1992 übergab Luis Vill nach 29-jähriger Kapellmeistertätigkeit den Taktstock seinem jungen Kollegen Georg Horrer, der die Bürgerkapelle nun mit Talent, fachlicher Kompetenz, Begeisterung und geschickter Diplomatie zu großen Erfolgen führte und zu einem landesweit anerkannten Klangkörper formte.
Im April 2002 feierte die Bürgerkapelle unter seiner Leitung den bisher größten musikalischen Erfolg ihrer 200-jährigen Vereinsgeschichte. Sie trat in Algund als erste Kapelle des VSM-Bezirkes Schlanders bei Konzert-Wertungsspielen in der höchsten Leistungsstufe „D“, der so genannten Kunststufe, an und konnte auf Anhieb die “ausgezeichnete“ Bewertung von 92,80 Punkten erzielen.
Im Jahr 2004 feierte die Bür-
Kapellmeister Georg Horrer
um. Anlässlich dieses runden Geburtstages veröffentlichte der Verein die Festschrift „200 Jahre Musik aus Leidenschaft“ und produzierte im Studio ihren ersten Tonträger „Fanfara in iubilo“, eine gelungene musikalische Standortbestimmung, die sich wirklich hören lassen kann.
Ohne die gesellschaftlichen Verpflichtungen als Dorfkapelle bei kirchlichen und weltlichen Anlässen zu vernachlässigen und auch mit Bedacht auf die Pflege von Geselligkeit und Kameradschaft, hat sich das 79 aktive Mitglieder zählende Blasorchester vor allem der sinfonischen Blasmusik verschrieben. Die Bestrebungen des Dirigenten Georg Horrer gehen dahin, eine ausgewogene Besetzung mit richtigem Verhältnis zwischen Holz-, Blech- und Schlaginstrumenten zu erlangen, zeitgemäße Instrumente wie Kornette und Euphonien einzuführen und
den Ausbau der Mangelinstrumente wie Fagotte, Englischhorn, Kontrabassklarinette, usw. voranzutreiben, um dadurch ein wahres Blasorchester mit sinfonischer Klangkultur zu formen.
Der musikalische Höhepunkt eines jeden Vereinsjahres ist das traditionelle Frühjahrskonzert, das heuer am Sonntag, den 12. März 2006 um 19.00 Uhr im Sparkassensaal des Kulturhauses stattfindet. Kapellmeister Georg Horrer hat wiederum ein hochwertiges und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: Von der Klassik bis zur modernen sinfonischen Blasmusik ist die gesamte Stilpalette vertreten, wobei Meisterwerke von Blasmusikgrößen wie Philip Sparke, Alfred Reed und Franco Cesarini präsentiert werden. Sie alle sind herzlichst eingeladen!
Dieter Pinggera
Programm:02.03.06-18.03.06
Freiraum-Schlanders, JuZe-Naturns
JuZe Freiraum 02.03.06
Film: „Die Insel“ ab 19:30 Uhr
JuZe Freiraum 03.02.06
Kochkurs ab 18.00 Uhr Anmeldung im JuZe
JuZe Naturns So. 05.03.06
Spielenachmittag ab 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr
JuZe Freiraum 09.03.06
Young & Direct Jugendberatung ab 17.00 Uhr
JuZe Freiraum
10.03.06
Calcettoturnier ab 19.00 Uhr Anmeldung vor Spielbeginn
JuZe Naturns Sa. 11.03.06
Hardcore-Konzert Mit “Born
To Die ” (“Old School Hardcore” Milano)
“The Witch” (“Metal-Hardcore” Bruneck)
Beginn 20.00 Uhr
JuZe Freiraum 11.03.06
Einführung in die Erste Hilfe ab 16.00 Uhr
JuZe Freiraum 16.03.06
Eine A cappella Beatboxing Band aus Österreich
„Wir sind voll auf MAUF“, meinte eine Besucherin nach einem der letzten Konzerte. Die Band besteht aus drei jungen Musikern, Leech, Verena und Fii. Wenn sie die Mikrofone in die Hand nehmen, dann treffen Human Beatbox, Gesang und Stimmkunst aufeinander. Die Symbiose ist eine stimmungsvolle und faszinierende Reise
durch die musikalische Welt von Elektronik und Pop.
Am 18. März 2006 wird diese Band auch in Schlanders zu hören sein. Im Kulturhaus wir diese österreichische Band ihren etwas eigenen, aber interessanten Musikstil zum Besten geben. Wer sich vorab zum Konzert informieren möchte, kann die Band auf ihrer Internetseite besuchen: www.mauf.at
„Joker
Face“
eine Naturnser Band stellt sich vor
J.F.: Mir hobn gearn SKA gloust und nor hobn mir ins gedenkt, des konn jo nit sou schwar sein und nor hobm mir oungfongen zu übn und ingaling hots sich’s ounlousn glott.
Filmabend mit Wunschfilm ab 19.30 Uhr
JuZe Naturns Fr. 17.03.06
Kinoabend mit „ ...Charly und die Schokoladenfabrik“ ab 19.30 Uhr
JuZe Freiraum Konzert im Kulturhaus mit
Zeppol (22) Bass-Gitarre, Auri (15) Schlagzeug;
R&S: Enkre Band hoaßt jo Joker Face; wia seits auf den Noumen kemmen?
J.F.: In Ounfong sein mir mol zomkuckt, nor hot der Trutz mol in Noumen „Joker Face“ gsog und mir hobnen glei olle super gfundn, ...a, weil’s a Ounspielung auf Poker Face sein soll..
A poor vo ins hom in Unfong nu nit amol an Instrument gspielt. Nor mitn Proubm sein mer nor sou richtig inni kemmen und hom ollaweil mear Freid gekriag.
R&S: Wos fer a Musik-Richtung spielt eis?
J.F.: Mir spieln Traditional SKA. Der Ska isch vo „Skatalites“ und von ersten Skamusiker Laurel Aitken beinflusst. Ob und zua hom mir a a bissele en Stil vo die „Skoidats“ drinnen.
R&S: Wiesou hobs eis enk fir de Musik-Richtung entschiedn? Hot sel vielleicht an bestimmtn Grund oder sou?
.: Wia gsog, mir hobn dia Musi olle gearn gloust und tian sel a iaz nu gearn. SKA isch dia Musi, dia ins am meistn taug. SKA hot a gonz viel mit inserer Instellung zu tian, weil mir nämlich „ANTI RASSISTISCHE SKINHEADS“ sein!!!
Es isch flott in Band za spielen mit der Musi, weil sou viele verschiedene Instrumente
derbei sein. In der Zommenstellung hot man viele Meiglichkeiten za spielen. Die Stilrichtung isch a flott, weil sie ziemlich schwungvoll isch und weil sie richtig zan tonzen und zan spinnen inlodet.
R&S: Wou hobs bis iatz gspielt und wou isch enker negschter Auftritt?
J.F.: Bis iatz hob mer in JuZe Naturns, Schlonders, JuX Lana, in Schnols und bon Open-air „Schools Opening“ gspielt. Der negschte Auftritt weart in 8. April in JuZe Iduna in Algund sein.
Weitere interessante Infos der Band erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe....
Gamper Renè
Gemeinsam auf dem Weg
Organisiert von der Kath. Jungschar Glurns und unterstützt vom Pfarrgemeinderat machten sich am 11. Februar 2006 29 Glurnser Firmlinge mit ihren Betreuern und Tischmüttern auf den Weg nach Bozen ins „Geistliche Jugendzentrum“, um ein besinnliches Wochenende zur Vorbereitung auf die Firmung zu erleben, die wir am 26.03.2006 in der Pfarrkirche von Glurns feiern. Die Fahrt mit dem Zug und und in Bozen mit der SaSSa verlief reibungslos und wir kamen gegen 16.30 Uhr am Samstag im Jugendzentrum an. Schwester Brigitte, die Seele des Zentrums, begrüßte uns herzlich und nach der Besetzung der Zimmer und einem kleinen Imbiss starteten wir gegen 17.30
Uhr mit dem Programm. In Hannes Rechenmacher vom Jugenddienst Bozen-Land hatten wir einen sehr tollen und kompetenten Referenten gefunden, der zusammen mit Christof Anstein aus Glurns unsere Firmlinge motivierte und begeisterte. Der Höhepunkt des Samstag Abends war eine Besinnung zu unserem Thema „Auf dem Weg“. Die Firmlinge setzten sich mit ihrem Lebensweg, mit ihrer Vergangenheit und Zukunft auseinander und alle waren mit vollem Herzen dabei. Nach einer etwas turbulenten Nacht feierten wir am Sonntag die hl. Messe mit dem Diözesanseelsorger Eugen
Begleitet wurde die Gruppe von Margit Pratzner (Jungschar und Tischmutter), Doris Bayer (Tischmutter), Burgl Riedl (Jungschar), Petra Windegger (Jungschar) und Renate Reich (Tischmutter und Köchin).
Runggaldier. Die Jugendlichen hatten die Aufgabe, die Messe vorzubereiten. In Gruppen nahmen sie die Herausforderung an und meisterten sie voller Begeisterung. Zufrieden, müde und glücklich kehrten wir am Sonntag Abend nach Glurns zurück.
LVH an der Mittelschule Graun
Die zukünftigen Junghandwerker aus dem Vinschgauer Oberland
Informationskampagne „Karriere mit Lehre“. Dabei machte das LVH-Team auf seiner Tour durch die Südtiroler Mittelschulen auch in Graun Halt. Zusammen mit den Vertretern aus dem Hotel- und Gastgewerbe sprachen die örtlichen Handwerker zu den Jugendlichen über die Ausbildung in praktischen Berufen.
LVH-Mitarbeiterin Daniela Kobler informierte die Jugendlichen über die verschiedenen Berufs- und Ausbildungsmög-
Chancen, in Südtirol eine Lehrstelle zu finden. Anschließend besichtigten die am Handwerk interessierten Schüler drei Betriebe: Die Zimmerei Habicher Holzbau, die Kfz-Werkstatt Waldner Franz in St. Valentin und die Maßtischlerei Oberland in Graun. Die Betriebsinhaber führten die Jugendlichen zuerst durch ihren Betrieb und anhand von Arbeitsmaterial erklärten sie den Schülern anschaulich ihre Berufe. Sie beschrieben den interessierten Jugendlichen
Olympia/Burgeis
Eindrücke von Turin
Derihren Arbeitsalltag und gingen auf die Ausbildung und die Vorsaussetzungen ein, die für die einzelnen Berufe notwendig sind. Markus Habicher erklärte den Schülern während des Betriebsrundganges die verschiedenen Maschinen und Arbeitsabläufe. Der Kfz-Techniker Franz Waldner erklärte den Schülern den Aufbau eines Dieselmotors und den Ablauf einer periodischen Hauptuntersuchung an Fahrzeugen. Seraphin Stecher erzählte von seinem Beruf des Tischlers und die Schüler durften beim Holzleimen ihre handwerklichen Begabungen unter Beweis stellen.
„Die Nachwuchskampagne des LVH funktioniert nur durch die aktive Mitarbeit der Handwerker vor Ort. Sie sind die besten Botschafter für ihren Beruf und die unternehmerische Tätigkeit“, lobte LVH-Direktor Hanspeter Munter den Einsatz der Handwerker von Graun und St. Valentin auf der Haide.
35 – jährige Andreas Thöni aus Burgeis ist seit mittlerweile drei Jahren Konditionstrainer der Schweizer Ski-Damen-Nationalmannschaft. Nach seinem Sportstudium unterrichtete er vier Jahre Sport an der Handelsschule, der Fürstenburg und der Mittelschule. Dann nahm er die Herausforderung der FISI als Konditionstrainer an, bis er in die Schweizer Nationalmannschaft wechselte. Ganzjährig ist er für das Konditionstraining von sieben Athletinnen verantwortlich. Bei den Olympischen Spielen in Turin war er mit vier seiner Schützlinge dabei.130 Athleten, Betreuer und Trainer waren aus der Schweiz angereist. Für den sympathischen Vinschger war dies ein einmaliges Erlebnis. Vor allem die Eröffnungsfeier mit dem Einzug des Olympischen Feuers und den Sportlern aller teilnehmenden Nationen war ein berührendes Ereignis für ihn. „Vor dem Organisationsteam der Olympischen Spiele gilt es, den Hut zu ziehen, alles war tip–top organisiert“ so Thöni. Die Pisten und Rennstrecken waren auf Grund der hervorragenden Schneeverhältnisse perfekt. Highlight für sein Team bei den diesjährigen Winterspielen und in seiner Trainerlaufbahn, war der Gewinn der Silbermedaille der 25 – jährigen Martina Schild bei der Abfahrt. Die Schweizer Rennläuferin qualifizierte sich beim Weltcup in St. Moritz für die Olympischen Spiele. (bbt)
Kurz vor dem Beginn der olympischen Spiele in Turin: v.l.n.r.: Fränzi auf den Platten, Olli Pellaton Andreas Thöni und Nadia Stieger
Graun
Grenzpendler
„A gonze Armee isch aufmarschiert“
Auf der Suche nach zehn Arbeitern für seine Baufirma im Münstertal begab sich Crispin Foffa Ende der fünfziger Jahre zu einem Treffen mit Arbeitswilligen in ein Schludernser Gasthaus, und er traute seinen Augen nicht. „A gonze Armee isch aufmarschiert“, erinnert er sich. In Einzelgesprächen versuchte er eine Auswahl zu treffen, etwas bedrückt, weil ihm bewusst war, dass er viele enttäuschen musste. Diese Situation war bezeichnend für die damals angespannte Arbeitsmarktsituation im Vinschgau. Der Groß-
Musste Arbeitswillige enttäuschen
teil der Menschen lebte von der Landwirtschaft, oftmals finanziell unterstützt von den Töchtern, die in der fernen Schweiz im Gastgewerbe tätig waren. Bei einer Firma im Münstertal angestellt zu werden, kam fast einem Privileg gleich, nicht zuletzt, weil die Löhne lukrativ waren. 2,50 Franken pro Stunde wurden in den sechziger Jahren ausbezahlt, während ein Maurer im Vinschgau, in Schweizer Währung ausgedrückt, gerade einmal 60 Rappen erhielt. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Bauunternehmen
Wir behalten Ihr Vermögen scharf im Auge.
Ihr finanzieller Erfolg liegt zum Greifen nahe.
Geduld und komplexes Wissen sind bei der Wildbeobachtung genauso entscheidend wie beim Aufbau Ihres Vermögens. Unsere Berater kennen sich damit aus und behalten für Sie die Finanzmärkte und Ihr Vermögen im Auge. Damit Sie mehr Zeit haben.
„Foffa&Conrad“ zu einem der größten „Brotgeber“ für die Vinschger. 1965 stellten diese die Hälfte der 168 Beschäftigten im Betrieb. Insgesamt stieg die Grenzpendlerzahl bis in die 90er Jahre auf 1.000 an. Grenzübertritte verliefen oft abenteuerlich, so in jenen Jahren, in denen Fleischimportstopps für die Schweiz galten. Da kam es öfters vor, dass die Arbeiter ihren „Halbmittagsspeck“ an die Grenzwächter übergeben mussten. In den 80er Jahren behinderten die italienischen Devisenbestimmungen -als Maßnahme gegen die Kapitalflucht- den Geldtransfer über die Grenze. Scheine wurden versteckt geschmuggelt, denn es widerstrebte vielen, jeden Pfennig deklarieren zu müssen. Kuriose Begebenheiten rund um die Grenze, um kleinere Verstöße, Schmuggeldelikte und Anekdoten aus dem täglichen Arbeitsleben kann Crispin viele erzählen. So manches entlockt ihm heute ein
Schmunzeln. So zum Beispiel die Geschichte vom Tauferer Arbeiter, der auf einem Stuhl sitzend den Schlagbohrer betätigte. Auf die Zurechtweisung hin „Dies weart nit gehen“, antwortete dieser schlagfertig. „Honns schun liegater probiert, sellm ischas goor it gon-
Vinschger Maurer und Handlanger an der „Punt Sosa“ bei Zernez mit ihrem Vorarbeiter Christian Ruinatscha. Die Brücke über den Inn stellte die Verbindung zwischen dem Ober- und Unterengadin her.
gan“. Einen Aufsehen erregenden Auftritt hatte Crispin Foffa einmal in Laatsch, nachdem er einen Baggerführer daheim abgeholt hatte, der morgens nicht aus den Federn gekommen war. Aufgeregt erwischte er beim Wenden seines Ford Taunus einen Hydranten und löste eine Überschwemmung aus. Die Feuerwehrmänner rückten aus und versammelten sich nach Behebung des Schadens zu einer Marende.
„Unt dia isch teiflich tiur gwesen“, sagt Crispin. „Viel tuirer als der Hydrant wert gewesen isch.“
Viele Anekdoten zu erzählen
Die meisten Vinschger Grenzpendler brachten es im Laufe der Zeit zu einem bescheidenen Wohlstand. Sie bauten sich Eigenheime, oft neidisch betrachtet von jenen, die nicht über Schweizer Löhne verfügen konnten. Doch nicht alles war Gold, was glänzte. Manch rechtliche Lage war unklar. So waren beispielsweise die Familienmitglieder der Grenzpendler lange nicht krankenversichert. Strittig war auch, dass die Pendler ihre Steuern in der Schweiz bezahlten, die
öffentlichen Dienstleistungen aber in den Vinschger Gemeinden nutzten. Die Grenzpendler formierten sich und trafen sich jährlich zur Grenzpendlertagung unter der Schirmherrschaft des KVW, heuer bereits zum 34. Mal. Vieles konnte erreicht werden, in Sachen Versicherung, Familienzulagen, Arbeitslosengeld, Rentenabsicherung und einiges mehr. Inzwischen geht auch ein Teil der in der Schweiz bezahlten Steuern an die Herkunftsgemeinden. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im Vinschgau und der Ansiedlung unter anderem der Firma HOPPE in Schluderns verringerte sich die Zahl der Grenzpendler.
Heute sind es noch 450 Personen, die jenseits der Grenze arbeiten, ein Viertel davon nach wie vor bei „Foffa&Conrad“. Den Vinschger Mitarbeitern spricht der heutige Seniorchef große Anerkennung aus. Viele haben es bis in die Chefetage gebracht. Er habe seinen Schritt in den Vinschgau nie bereut.
Magdalena Dietl Sapelza
Chance für nachhaltige Entwicklung
„SURPRAISA
JAURA“: erster Schritt in Sachen Zusammenarbeit getan
Dasinnovative Projekt BIOSFERA wurde im Auftrag der Trägerschaft „Corporaziun regiunala Val Müstair und Schweizerischer Nationalpark“ in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung der Region erarbeitet. Es wird als eine Chance für die zukünftige, nachhaltige Entwicklung des Lebensraumes und der gesellschaftlichen Strukturen betrachtet. Beim Projektablauf sind zwei Hauptschritte vorgesehen. Vorerst muss die Region Val Müstair die Kriterien eines regionalen Naturparks von nationaler Bedeutung erfüllen.
Dann erfolgt die Eingabe zur Anerkennung als Biosphärenreservat nach den Kriterien der UNESCO. Das Prinzip der Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Projekt und animiert nicht nur Jäger, Landwirte und Förster, sondern auch Gewerbetreibende und Tourismusfachleute, nachhaltig mit der Natur resp. deren Nutzung umzugehen. Ein sehr wichtiges Ziel im Regio-Plus-Projekt ist außerdem die Stärkung der Regionalwirtschaft und die Sicherung der Arbeitsplätze in der Region. Die Finanzierung, ein wichtiger Bestandteil, wurde seitens des Bundes und des Kantons Graubünden zugesichert und somit kann mit der konkreten Umsetzung der Teilprojekte begonnen werden.
Die Gewerbetreibenden haben mit der „SURPRAISA JAURA“, eine aus Arvenholz bestehende Geschenksverpackung – mit einheimischen Köstlichkeiten gefüllt, den ersten Schritt in Sachen Zusammenarbeit getan. Das Ziel ist, eine nachhaltige und innovative Geschenksidee mit einheimischen Kreationen auf den Markt zu bringen um so das Gewerbe zu unterstüt-
zen. Ein weiteres Teilprojekt wurde durch die Fusion der Schulen aufgenommen, nämlich das Zusammenführen der verschiedenen Tal-Traditionen anlässlich des „Chalandamarz“ welcher immer am 1. März von den Kindern gefeiert wird. Dies führt zu einer positiven Annäherung der Bevölkerung und soll in Zukunft auch für Touristen ein kultureller Magnet sein. Ferien für Senioren ist ein weiteres Projekt, welches ein interessantes Programm aufweisen kann, sind doch die Infrastrukturen im Val Müstair dafür geradezu optimal. Unter „Natur Pur“ sind weitere Projekte vorgesehen, welche die Natur- und Kulturlandschaft mit einbeziehen. Die umfangreichste Aufgabe wird sicherlich das Biosfera-Zentrum sein, welches sich in Tschierv befindet. Dort soll sich in Zukunft das Rad um die BIOSFERA drehen und mit der Unterstützung des Schweizerischen Nationalparks werden hier auch Forschungstätigkeiten ausgeübt werden.
werden, dass schwindende Einwohnerzahlen gestoppt werden konnten und dass sich durch rege Eigeninitiative die Existenzfähigkeit gesteigert hat. Auch der alpine Biosphärenpark im benachbarten Großen Walsertal konnte mit dem UNESCO Label die Wertschöpfung in diversen Bereichen erhöhen.
„Natur Pur“
Beim Vergleich mit dem einzigen bestehenden Biosphärenreservat der Schweiz, dem Entlebuch kann festgehalten
Für das Val Müstair gilt es jetzt einen gemeinsamen Auftritt gegen außen als Wegweiser zu nehmen, denn zusammen ist man bekanntlich stärker als allein. Mit dem Label der Biosphäre der UNESCO kann man auf ein international bekanntes Gebilde zählen, wo neue Ideen honoriert werden. Die Bevölkerung ist überzeugt, dass die BIOSFERA die intakte Landschaft des Val Müstair und vor allem das bemerkenswerte Nebeneinander von wenig berührter Natur (der Rombach ist der letzte frei fließende Bach der Schweiz), ökologischer Landwirtschaft (90% der Betriebe werden biologisch bewirtschaftet), nachhaltigem Gewerbe und naturnahem Tourismus, ideale Voraussetzungen für den Aufbau einer Biosphäre sind.
Biosfera
Wirtschaft
Handel- und Gewerbeverband Val Müstair
Der Verband wurde am 03.02.1946 gegründet und hat sich damals wie heute zur Aufgabe gestellt, den Mitgliedern eine Plattform für alle wirtschaftlichen Fragen zu sein. Eine der Hauptaufgaben war es die kleinste Berufsschule der Schweiz, in Sta. Maria, erhalten zu können und dies ist mit finanzieller und moralischer Unterstützung bis heute auch gelungen. Der Unterricht wird von einheimischen Lehrmeistern gestaltet und es steckt viel Eigenleistung und Begeisterung dahinter. Heute kann der Verband in den etwas ruhigeren Wintermonaten Kurse in der Erwachsenenbildung (Interreg IIIA) anbieten.
Auch wurde eine Informationsreise in den Biosphärenpark Großes Walsertal organisiert und zum Vergnügen findet jeweils jedes Jahr Ende der Skisaison ein Plausch-Rennen im Skigebiet Minschuns statt. Die Mitgliederzahl liegt bei 90 Firmen, d.h. dass fast alle einheimischen Firmen dem Verband angehören, darunter auch sehr viele Hotel – und Gastbetriebe. In Zukunft wird man sich vermehrt um die Lehrlingsausbildung und um den Erhalt
der Arbeitsplätze kümmern müssen, dies in enger Zusammenarbeit mit dem wichtigsten Projekt des Tales, der BIOSFERA Val Müstair – Parc
Naziunal, können doch so Synergien und Vernetzungen in allen Sparten geschaffen werden.
PalüDaint-CH-7537Müstair
Tel0041818503838
Fax0041818503839
e-mail:licoch@bluewin.ch www.lico-ch.com
Münstertal/Schweiz
Qualitativer Tourismus
DasMünstertal bietet zu jeder Jahreszeit eine großartige Naturlandschaft und ein überaus reichhaltiges Freizeitangebot. Ein Blick über die nahe Grenze lohnt sich, zumal die Freundlichkeit der Menschen besticht. Der Schweizerische Nationalpark, das älteste alpine Naturreservat, grenzt ummittelbar an die Gemeinde Tschierv. Dies prägt auch das gesamte Tal, man setzt auf qualitativ hochwertigen, sanften Tourismus für die Zukunft. In der Gastronomie überwiegen regionale - oft biologische
- Produkte. Mit der Auslastung von knapp über 20 % der gesamt 1500 Gästebetten (500 Hotel, 500 Ferienwohnungen und 500 Gruppenunterkünfte) im Jahresdurchschnitt ist Annelise Albertin vom Tourismusverein nicht zufrieden: „Wir wollen wachsen, aber in Maßen. Gerade im Winter gibt es noch viele Möglichkeiten, die nicht ausgeschöpft sind und wir müssen unsere „Sandwichlage“ zwischen dem Engadin und Südtirol nutzen.“ Eines dieser Potentiale ist das Skigebiet Minschuns am Ofenpass,
das auch zu der Ortler Skiarena gehört. „Klein, aber fein!“ sagt Hans Rupp, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Das Skigebiet ist heuer 30 Jahre alt geworden und man ist stolz auf die bisher erbrachte Leistung, die stark in Eigeninitiative erfolgte, denn Zuschüsse vom Land sind in der Schweiz äußerst gering - nur 15 Prozent der bisherigen Erschließungskosten in den letzten 30 Jahren. Geplant ist eine Zubringerseilbahn von Tschierv zu den Schleppliften. Man arbeitet an der Beschaffung der Investiti-
onssumme von 5-7 Mio. Euro. Aber auch wenn man noch mit dem Auto herauf fahren muss, die Lage auf einem Sonnenplateau wertet dieses Skigebiet entscheidend auf und Snowboarder kommen voll auf ihre Kosten: Es steht viel freies Gelände zur Verfügung, das nicht lawinengefährdet ist und man hat sich auch im Funpark einiges einfallen lassen. Betriebsleiter Daniel Pitsch: „Gott sei Dank! Wir hatten in den ganzen Jahren nie Probleme mit Lawinenabgängen. Eher machten uns die vielen Schnee-
Lai da Rims
Tschierv im Winter
schuhwanderer ohne jegliche Bergerfahrung Probleme, die sich in ungeeignetes Gelände begeben.“ Dies hat man heuer
durch das Herausgeben einer speziellen Karte für Schneeschuhtouren für dieses herrliche Tourengebiet etwas eingrenzen können. Langläufer finden im Münstertal ein Paradies: Die Talloipe zieht sich 40 km lang von Müstair nach Tschierv. Zwei Höhenloipen in Lü und Minschuns bieten sonnige Aussichten. Skitourengeher und Schneeschuhläufer, die auch einen hohen Anteil an Touristen stellen, finden ideale
Bedingungen vor.
Im Sommer ist das Münstertal ein ideales Gebiet für Wanderungen und Touren, vom leichten Spaziergang bis zur anspruchsvollen Bergtour. Die Wege sind gut ausgeschildert und hilfreich für die Tourengestaltung ist der gut ausgebaute Nahverkehr mit dem Postauto. Der Tourismusverein hat auch mehrere Themenwege
im Programm, z.B. den „Militärhistorischen Wanderweg Stelvio-Umbrail“. Geführte Wanderungen führen in den Nationalpark oder in die Eisenerzbergwerke südlich von Buffalora. Neu im Angebot für Mountainbiker sind drei Touren, mit mittelschweren bis extremen Anforderungen. Auch das Angebot für Kinder ist vielfältig: Der Familientag „Fenomenal Natüral“ mit gemeinsamem, spielerischem Entdecken der Natur. Oder ein Ritt auf dem Rücken eines Pferdes gefällig? Kein Problem – sogar zweitägige Touren mit Araberpferden werden angeboten. In jedem Ort des Tales gibt es einen Kinder- und Grillspielplatz zum Toben. Auch für Kultur ist neben dem Unesco-Welterbe Kloster St. Johann zur Genüge gesorgt. In allen Orten findet man historische, meist liebevoll restaurierte Gebäude, beispielsweise die Mühle Mall in Sta. Maria, in Valchava einen Kalkbrennofen oder das Museum Chasa Jaura mit Ausstellungen moderner Kunst. Und das Veranstaltungsprogramm kann sich wirklich sehen lassen.
Bemerkenswert im Münstertal ist der Umgang mit dem Bären, dem Grenzgänger zwischen der Schweiz und Südtirol. In jeder Bar und in jedem Hotel hängt ein Foto des Bären und egal, wen man daraufhin anspricht, man erhält mit einem strahlenden Lächeln die Antwort: „Wir wollen ihn wieder haben, hoffentlich kommt er im Frühjahr zurück.“ (ew)
Annelise Albertin, Hans Rupp, Daniel Pitsch
Maulwurf-freies Münstertal
Das Vier-Grenzen Tal
Während in Europa die Grenzen immer durchlässiger werden, die Unrechtsgrenze am Brenner, Reschen und Winnebach Finanzer und Wanderhändler mit sich weggewischt hat, so ist jene zwischen Taufers im Münstertal und Müstair geblieben. Aber schließlich handelt es sich hier auch um keine Unrechtsgrenze. Spätestens seit der Calvenschlacht 1499 gibt es sie. Der Führer des kurzlebigen, tausendjährigen Reiches wollte die Schweizer letztendlich „heimholen“, was aber nicht mal in Anfängen stattfand.
Religionsgrenzen nicht mehr so scharf gezeichnet
flussaufwärts gelegenen Gemeinden (reformiert) ist schon länger nicht mehr so scharf gezeichnet wie vor wenigen Jahrzehnten. Die Zuheirat von Südtiroler Mädchen hat sicher dazu beigetragen. Die letzte und vierte Grenze im Münstertal liegt am unteren Ende des Tales am Übergang in den Vinschgau. Zwar sollen Bauern aus Laatsch und Glurns schon mal versucht haben, diese Grenze zu druchbrechen, aber mit null Erfolg.
Dann werden Schulklassen aus dem grenzbefreiten Europa zur Calvenbrücke pilgern, um den dann in Vergessenheit geratenen Begriff „Grenze“ in einem praktischen Anschauungsunterricht wieder zu erlernen.
In die friedliche EU wollen die Schweizer auch nicht, aber es gibt bilaterale Abkommen. So dürfen jetzt Reisende 3,5 kg Speck statt der früheren 1 kg`s in Helvetien einführen.
Die Sprachgrenze zwischen dem südtiroler Münstertalabschnitt und dem schweizerischen ist auch noch da, obwohl unsere bündnerischen Nachbarn schon mal das eine oder andere Wort im Vinschgauer Dialekt beherrschen. Die Religionsgrenze zwischen Müstair (katholisch) und den
Die vierte Grenze wird überleben
Wenn Leserinnen und Leser des „Vinschger Wind“ im Frühling ins Münstertal einfahren, werden sie in den Feldern vor der Calvenbrücke zahlreiche Maulwürfshügel bemerken, in den Feldern aber des Calvenwaldes jedoch keinen einzigen. Die von den oben erwähnten Bauern lebend ausgegrabenen und in den Wiesen oberhalb des Waldes ausgewilderten Wühler haben nicht überlebt. So ist das Münstertal bis heute Maulwurf frei geblieben. Sollten die drei erstgenannten Grenzen vielleicht einmal verschwinden, die vierte aber wird sicher überleben.
Für die Maulwurfgrenze gibt es bis heute keine wissenschaftliche Erklärung. Eine könnte jedoch einleuchten. Gleich oberhalb der Calvenbrücke ist die gesamte Talsohle vom Blut der gefallenen Bündner und Tiroler derart verseucht, dass die Maulwürfe bisher immer zurück schreckten. Und über die Berge geht kein Maulwurf, das taten nur die Bündner bei der Calvenschlacht, um die Tiroler zu umgehen.
Grenzstein an der Grenze
Martin Fliri Dane
Zukunft des Gesundheitszentrums
Imschweizerischen Münstertal, kurz vor Sta. Maria, im Dorfteil Sielva liegt das Ospidal/ Spitex Val Müstair. Geleitet wird dieses einzige Gesundheitszentrum für die Münstertaler Bevölkerung seit 1987 vom Verwaltungsdirektor Roman Andri. Für die ärztliche Leitung zeichnet Herr Dr. med. Matthias Furrer seit zehn Jahren verantwortlich. Die sechs Talgemeinden des Val Müstair – Tschierv, Fuldera, Lü, Valchava, Sta. Maria und Müstair – haben sich zur „Corporaziun regiunala Val Müstair“ zusammengeschlossen, um wichtige öffentliche Leistungen gemeinsam zu erbringen. Mit vereinten Kräften haben sie auch konsequent sämtliche medizinische Versorgungen im Ospidal in Sielva konzentriert, womit das Spital als wichtigster Leistungserbringer die medizi nische Versorgung sicherstellt. Das Ospidal ist aber längst kein Spital in klassischem Sinne. Seine Einmaligkeit zeichnet sich durch ein innovatives Konzept aus, welches klassische Leistungen eines Akutspitals, eines Pflegeheimes und weiterführende medizinische Bereiche an einem Ort vereint. Neben dem Akutspital findet man eine Arztpraxis mit angegliederter Not-
fallabteilung, ein Pflegeheim und ein Geburtenzimmer, sowie ein Spitex (=Spital externer Pflegedienst). Weitere Dienstleistungen sind eine Zahnarztpraxis, eine öffentliche Apotheke, der Mahlzeitendienst („Essen auf Rädern“), eine Wäscherei und eine Podologie-Praxis. Auch der Rettungsdienst wird über das Spital koordiniert. Dieses Gesundheitszentrum bietet somit die gesamte medizinische Versorgung der Bevölkerung mit 1800 Personen und der Feriengäste, und ist deswegen von ungemeiner Wichtigkeit. In Zukunft soll das Zentrum saniert werden, da es nicht mehr den heutigen Vorschriften bezüglich technischen Standards und Sicherheit entspricht. Am
bünden und die Münstertaler Gemeinden. Dennoch bleiben
dem Spital von der Geschäftsleitung der Schweizer Berghilfe 1,5 Mio Franken übergeben und vom einheimischen Stromversorger PEM (Provedimaint electric Val Müstair), vertreten durch Gottfried Hohenegger, wurden 1 Mio. Schweizer Franken übereicht. Somit sind mit 2,8 Mio CHF bereits mehr als die Hälfte erreicht. Claudio Gustin, Präident der Spitalskommission, zeigt sich zuversichtlich dass im Mai mit den geplanten Sanieungen begonnen werden kann. „Die große Welle der Solidariät von Seiten der Münstertaler und Gesamtschweizer Bevölerung ist enorm. Viele Verantaltungen von Gemeinden und Vereinen laufen für die Spendenaktion des Ospidals!“ so der
Münstertal, mit Taufers und Rifair als unmittelbare Nachbarn, sollen in Zukunft die Tore zum Ospidal als Gesundheitszentrum offen stehen. Verhandlungen mit der Sanitätseinheit West sind in vollem Gange. Derzeit liegen noch keine Beschlüsse vor, aber in naher Zukunft ist damit zu rechnen. Ein Geben und ein Nehmen, damit auch die Benützung der Infrastrukturen der Sanitätseinheit West für die Münstertaler. Der Gesundheitslandesrat Richard Theiner sowie der Regierungsrat Martin Schmied trafen sich im Januar in Sielva und verhandelten über eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. (bbt)
Ospidal Val Müstair
Die Spitalleitung: v.l.: Mengelsa Pitsch, Sylvia Kruger Pinggera, Judith Fasser, Theodor von Fellenberg, Matthias Furrer, Roman Andri
Kurzporträts
Gemeinden des Val Müstair
Im benachbarten Münstertal ist jedes Dorf eine eigene Gemeinde. Insgesamt 1800 Talbewohner bevölkern sechs Dörfer in denen die Gemeindewahlen in Zwei-Jahres-abständen stattfinden. Im Dezember letzten Jahres wurden neue Gemeindevorstände gewählt, außer in Lü, als wohl kleinste Gemeinde Europas mit 30 Einwohnern. Hier finden sie am ersten Sonntag im März statt.
Brigitte Thoma
Tschierv (1664 m)
Das oberste Dorf nach dem Ofenpass trägt seinen romanischen Namen Tschierv (Hirsch) zu recht, denn hier lassen sich regelmäßig Wildbeobachtungen machen. Das Gemeindegebiet grenzt direkt an den Schweizerischen Nationalpark und hier wohnen 176 Personen.
Gemeindepräsident: Mario Gross – Bass
Mitglied: Uorschla Rupp
Mitglied: Sandra Albert
Mitglied: Dumenic Stupan
Mitglied: Chasper Stupan
Gemeindekanzlistin: Patrizia Gross
Fuldera (1640 m)
Ein ruhiges, zauberhaft gelegenes Bauerndorf. Die mit Sgraffito-Techniken bemalten Häuser sind das Wahrzeichen dieses Ortes. 130 Einwohner fühlen sich in ihrem Dorf wohl.
Gemeindepräsident: Aldo Rodigari
Vizepräsident: Domenic Caslisch
Mitglied: Anita Gaudenz
Mitglied: Valentin Hohenegger
Mitglied: Hanspeter Bernhard
Sta. Maria (1375 m)
Der stattliche Hauptort des Tales gehört zu den bekanntesten Dörfern. Hier leben 346 Einwohner. Fast alle Bauten folgen einerseits dem Verlauf des Ofenpasses, andererseits dem alten Passweg zum Umbrail, typisch für ein Kreuzdorf.
Präsident: Jon Largieder
Vizepräsident: Rico Lamprechtl
Mitglied: Gabriella Binkert
Mitglied: Markus Cola
Mitglied Remo Salvet
Gemeindeverwaltung: Not Manatschal
Lü-Lüsai (1920 m)
Hoch über dem Val Müstair, auf einer prächtigen Sonnenterrasse, thront Lü, die höchstgelegene und wohl auch kleinste politische Gemeinde Europas.
Gemeindepräsident: Severin Luzzi
Mitglied: Jacques Gross
Mitglied: Carlo Schorta
Mitglied: Rinaldo Lechthaler
Mitglied: Cristian Chasper
Gemeindekanzlistin: Maria Angela Gross
Valchava ( 1440 m)
Das schöne, gut erhaltene Bauerndorf ist gleichzeitig das Kulturzentrum der sechs Talgemeinden. Durch die Umfahrungsstrasse ist es sehr ruhig gelegen. Sehenswürdigkeit des Ortes ist das Talmuseum „Chasa Jaura Valchava“, in welchem die frühere Lebensweise mit antiken Gegenständen gezeigt wird.
Präsident: Gervas Rodigari
Vizepräsident: Jolanda Bott
Mitglied: Hans Conradin
Mitglied: Roman Walther
Mitglied: Aldo Pfeifer
Gemeindeverwaltung: Ivo Fliri
Müstair (1247 m)
Mit 830 Einwohnern ist Müstair der größte Ort des Tales und international bekannt. Das weltberühmte Kloster St. Johann figuriert in der UNESCOListe der Weltkulturdenkmäler.
Gemeindepräsident: Gilbert Ruinatscha
Vizepräsident: Ivan Zangerle
Mitglied: Antonietta Tschenett
Mitglied: Vitus Malgiaritta
Mitglied: Gerhard Fasser
Gemeindeverwaltung: Marco Fallet
Gedanken zum Kloster St. Johann
So Mitte der 80er Jahren besuchte ich das erste Mal bewusst das Kloster St. Johann, das sich gleich hinter der italienischen Grenze befindet – und zwar im Zusammenhang mit den Austausch-
besuchen zwischen Südtiroler und Graubündner Denkmalpflegern.
Damals fiel mir die Akrebie auf, mit der die Kollegen in der Schweiz die Bauaufnahmen abwickelten. Ich fragte mich damals schon, wie diese in Verbindung mit der Bauausführung steht.
1992, im April, erhielt ich einen Anruf vom Denkmalpfleger Dr. Rutishauser aus Chur: ich möchte mich, falls ich bereit wäre, für ein Vorstellungsgespräch zur Verfügung stellen.
Ein vorausgehendes Gespräch unter vier Augen führte mich in die Problematik des Klosters St. Johann ein. Nach meinem Referat wurde ich mit den Planungsaufträgen bedacht: Kindergarten und Winterkapelle. Diese Arbeiten konnten relativ zügig geplant und durchgeführt werden. Natürlich liefen aufgrund der nicht eingespielten Teamarbeit mit dem Bauleiter vor Ort einige Sachen umständlicher als gewohnt. Am Ende waren Bauherr, Handwerker und auch ich als Architekt mit dem Resultat sehr zufrieden.
Ein Detail am Rande: Aufgrund der knappen Bauzeit versprach ich den Handwerkern ein Firstessen. Ohne Hintergedanken veranstaltete ich das beim Mala Peppi in Laatsch in Südtirol. Die Einladungen waren verschickt. Daraufhin kam die Retourkutsche vom Tourismusverein Müstair, der die Handwerker aufforderte, nicht zu erscheinen, weil die Steuergelder ins Ausland fließen würden.
Trotzdem kamen immerhin 78 Leute, die sehr lustig mit mir feierten.
Nach Kindergarten und Winterkapelle wurden der Kirchweg, der Friedhofsschopf und die Remise realisiert.
Die Remise ist ein Gebäude außerhalb der Klosteranlage, in den Kälberwiesen gelegen.
Beim Entwurf versuchte ich, die Einfahrtssituation zum Kloster herauszuarbeiten. Die Gebäudespitze weist auf die Nordwestecke des
Klostergartens und engt hier den Straßenraum ein. Das Gebäude wickelt sich linear entlang einer Dorfstraße ab. Die Form des Baukörpers ist, natürlich wie sämtliche Vorschläge, auf Kritik gestoßen: Zum einen, weil der Baukörper ein
Kloster St. Johann
konnte ich 80 Leute verköstigen, diesmal ohne Kritik.
Nachdem die Zuganker gebohrt waren, konnte das Gerüst selber als Arbeitsbühne für die Restaurierung der Fassaden verwendet werden.
mit dem Objekt war mir klar, dass verschiedene Tätigkeiten aus der Klostergemeinschaft ausgelagert werden mussten. Gleichzeitig sollten diese Tätigkeiten auch Gewinn bringend genutzt werden. So war es logisch, die karolingische Kirche mit dem Museum zu verbinden. Die Semantik des Kirchturmes und des Kirchenbaues identifiziert viel besser die Klosteranlage als jedes Hinweisschild.
In diesem Zusammenhang wurde wieder einmal das Thema des Museums in der Klosteranlage ausgegraben. Nach Jahren der Beschäftigung
Das Projekt Museum Plantaturm wurde mit sehr vielen Varianten untermauert, schlussendlich wurde eine etwas reduzierte Lösung gewählt, die die Klausur der Klosterfrauen weiterhin gewährleistet. Das professionell geführte Museum soll der Klostergemeinschaft Rendite abwerfen und gleichzeitig den Besuchern einen Eindruck der Klosteranlage vermitteln.
Arch. Karl Spitaler ungewohntes Grabendach aufgesetzt bekam, zum anderen, weil der Baukörper, sei es in Material als auch in Formsprache, sehr schlicht gewählt wurde. Das mit dem Bewusstsein, dass in der Nähe der Klosteranlage nur ein schlichtes Gebäude bestehen kann.
Das zweite Firstessen war, aufgrund der Erfahrung mit dem ersten, dann auch im Gebäude selbst. Der Landeskonservator und ich organisierten ein Spaghettiessen, die Klosterfrauen halfen als Bedienung mit. So
Das Projekt St. Johann beinhaltete zur damaligen Zeit insgesamt 28 Projekte. Das Intensivste stellte der Plantaturm dar. Durch den Einsturz des Turmes bei der Fürstenburg aufgeschreckt, wurden am Plantaturm statische Untersuchungen vorgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass im Nordosteck bedrohliche Risse entstanden sind. Die umständlichere ”Schweizer Lösung” wurde durch eine viel flexiblere und preisgünstigere ”italienische Lösung” ersetzt. Ein Gerüstkorsett schnürte den abrutschenden Bauteil sicher ein.
Sonderthema
Pr – Weinplus Karner, Prad und Piz Umbrail, Sta. Maria
Wine and Dine
Gedanken zur Remise
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: v.l.:Walter Karner, Ladina Wanninger, Martha Karner und Rudi Wanninger
Plus“ aus Prad zum Event „Wine und Dine“. Mit einem exklusiven Menu und edlen Weinen wurden die Gäste und Kunden verwöhnt. Zu den genüsslichen Gaumenfreuden gehörte ein Sülzchen vom Kalbskopf und Rollgerste mit lauwarmen Riesencrevetten an Spargelvinaigrette, dazu ein Brixner Eisacktaler Gewürztraminer 2004 vom Köferhof Brixen; Rahmkartoffelpüree mit frittiertem Wachtelei und Babyseeteufel an Noilly – Pratsauce dazu ein Vinschgau Sauvignon 2004 – Weingut Falkenstein Naturns; pochiertes Rindsfilet mit Ruccolabuttersauce, Randenraviolis und Wintergemüse dazu ein L Àrturo Pinot Nero 2001 – Ronco Calino Franciacorta Lombardei; eine Auswahl von Weichkäse und als besondere Rarität der Spitzenklasse ein Barolo Riserva 1988 Casa – Marchesi di Barolo Piemont serviert. Den krönenden Abschluss bildeten die Süßweine Saphir 2003 Sauvignon Passito – Weinkellerei Laimburg und Vinalia 2003 – Goldmuskateller Passito – Kellerei Gries Bozen zu verschiedenen kleinen Desserts, wie Schokoladenmousse, Passionsfruchtsorbet und gebrannte Crème. Auf eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit setzen die beiden Unternehmer Rudi Wanninger aus Sta. Maria und Walter Karner aus Prad schon seit geraumer Zeit. (bbt)
ie Remise ist aus der Notendigkeit entstanden, für die diversen Baracken in der Kälberwiese eine definitive Lösung zu suchen. Unter den verschiedenen Projektskizzen, die seit 1986 erstellt wurden, überzeugte mein Entwurf. Ich versuchte in der organisch gewachsenen Klosteranlage Elemente zu finden, die diese Kontinuität garantieren. Da das Grundstück außerhalb der Klosteranlage etwas angehöht liegt, sind folgende Dächer die bestimmenden Bauelemente der Klosteranlage:
- Plantaturm
- Kirchturm
- Kirchdach
- Nordtrakt etc.
Um nicht mit dem abgegriffenen Satteldachmotiv einen Baukörper zu erstellen, versuchte ich aus der Funktion des Baukörpers eine Dachform abzuleiten. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind in der Regel vorne niedriger als hinten. Ein Dach, das im Einfahrtsbereich hoch ist und auf der anderen niederer, nutzt optimal die Volumina aus. Das Grabendach wurde aus den verschiedenen Vorschlägen gewählt. Nicht nur wegen der Funktion sondern auch wegen der gerin-
geren Gebäudehöhe und der besseren Ästhetik. Trotz der schlichten Materialwahl und dem Zurückhalten der Form wirkt der Baukörper entlang der Erschließungsstraße überzeugend: das spitz zulaufende Baueck und das Grabendach. Zufällig liegt er parallel zu den prähistorischen Funden der Pfahlbauten und grenzt die Kälberwiese so ab, dass diese noch als Wiese bestehen bleibt. Genutzt wird die Remise als Kartoffellager und zur Abstelle von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Die Schiebetore haben sich in
der Zwischenzeit gut bewährt. Durch das Gefälle des Geländes werden beide Geschosse ebenerdig erschlossen. Holz, weiße Mauerscheiben, Betonschotten und verzinkter Stahl sind die einzig verwendeten Materialien.
Arch. Karl Spitaler
St Johann im Müstair
Tessanda Sta. Maria
Handweberei
ImKreuzdorf Sta. Maria im Val Müstair, dem Hauptort des Tales befindet sich eine der letzten Handwebereien der Schweiz. Seit 70 Jahren gibt es
die Weberei. Das Handweben hat jahrhunderte lange Tradition. Es wurde zur Eigenproduktion fast in jedem Haushalt vor allem in den langen Wintermonaten durchgeführt. An der kleinsten Berufsschule der Schweiz, ebenso in Sta. Maria, wird seit 1949 Fachunterricht für Handweberinnen erteilt. Die Tessanda verfügt über 18 Webstühle und beschäftigt 10 Personen. Lehrlinge aus der gesamten Schweiz und Südtirol lernen hier in diesem Traditionsbetrieb dieses seltene Handwerk. Sie werden zu TextilgestalterInnen Fachrichtung Handweben ausgebildet. Die Weberinnen arbeiten an alten,
Vreni Jurt aus der Zentralschweiz befindet sich im zweiten Lehrjahr in der Ausbildung zur Weberin im Val Müstair hergestellten Holzwebstühlen, welche die ganze Webstube mit intensivem Rattern und Knattern füllen. Dabei wird bewusst, dass hinter jedem entstandenen Stoff ein Mensch steht, jeder hat seine individuelle Geschichte. Ein lebendiges Sortiment, in modernem Design,
kombiniert mit traditioneller Handwebkunst, lässt originelle Textilien entstehen. Das Angebot umfasst Heimtextilien, Küchentextilien, Bekleidung und Geschenksartikel. Seit fast 30 Jahren leitet Reingard Neunhoffer die Tessanda, welche durch eine Stiftung am Leben erhalten wird. (bbt)
Einige Angebote im Sortiment der Tessanda
Val Müstair/Vinschgau
Grenzen trennen und verbinden
Imdeutschsprachigen Vinschgau entdeckt man auf Schritt und Tritt Sprachrelikte rätischen und romanischen Ursprungs in Flur-, Gewässerund Bergnamen. Aber auch Bezeichnungen für haus- und landwirtschaftliche Geräte, für Bauernspeisen, für Tätigk
oder Pflanzennamen verraten die Verwandtschaft mit dem benachbarten rätoromanischen Sprachraum im Val Müstair und Engadin. Beidseits der Staatsgrenzen gedeihen in den Gärten „Ronen / ronas“ und nicht rote Rüben, und für die Zubereitung eines schmackhaften Früchtetees verwenden Tirolerinnen und Münstertalerinnen „Pfrousln / frosels“ und nicht Hagebutten. Die „Speckknödel“ und die „canödels cun spec“ werden nach ähnlichem Rezept zubereitet. In Taufers hat man früher an Ostern „Fochaz“ gebacken. Das Pendant dazu sind die Münstertaler und Engadiner „fuatschas da Pasqua“.
Gianni Bodini hat anlässlich der 500-Jahrfeier der Calvenschlacht eine interessante Sammlung von Flurnamen publiziert und mit dem Büchlein „Zwischen ALPIA und ZUFIG“ die Neugierde vieler Leser geweckt. „Agnai, Blais, Calcaur, Döss, Funtanatscha, Plantapatsch, Prämaiur, Palü, Rungg, Valbrina“ und ähnliche
Namen liest man auf der Wanderkarte dies- und jenseits der Grenzlinie zwischen Müstair und Taufers. Wie ist es überhaupt zu dieser unnatürlichen und unlogischen Grenzziehung mitten durch die Talsohle der Val Müstair gekommen? Und wie wurde die Staatsgrenze zugleich auch zur Sprachgrenze
niedere - in den Händen des Bischofs von Chur. Von Taufers abwärts besaß der Bischof nur die niedere oder zivilrechtliche Gerichtsbarkeit über seine Untertanen. Die hohe Gerichtsbarkeit, auch Blutgerichtsbarkeit genannt, übten hier die Landesfürsten von Tirol sowohl über Herrschaftsleute als auch über Gotteshausleute aus. In alten Satzungen und Verträgen wird immer wieder die Grenze beim „Confin-Kreuz“ als trennende Linie zwischen dem Einflussbereich der Landesfürsten und der Bischöfe – später auch zwischen dem Freistaat der Drei Bünde und Österreich – erwähnt. Dieses Grenzkreuz war zugleich auch Richtstätte mit Galgen und Scheiterhaufen.
zwischen Rätoromanisch und Deutsch?
Die Grenzlinie zwischen Müstair und Taufers ist geschichtlich gewachsen. Im Früh- und Hochmittelalter bildete der Vinschgau mit seinen Nebentälern ein einheitliches Gebilde, das ein Teilgebiet des Bistums Chur war. In späteren Jahrhunderten wurde die Bindung zum Bistum Chur lockerer, und es kam wiederholt zu Machtkämpfen zwischen den Bischöfen und den weltlichen Vögten Tirols. Diese weiteten ihre Herrschaftsansprüche auf Dörfer, Burgen und Klöster der Region aus und bedrängten so die churischen Kirchenfürsten. Mit der Zeit wurden Grenzen zwischen den Einflussbereichen der Herrschenden festgelegt und immer wieder verschoben. Im 14. Jahrhundert hatten sich die Untertanen des Bischofs von Chur zum Gotteshausbund vereinigt. Die Macht des Bischofs war in den Gerichtsgemeinden Ob- und Untercalven wie folgt geregelt. Von Müstair taleinwärts lag die gesamte Gerichtsbarkeit - die hohe und
Die Grenze zwischen Müstair und Taufers hat sich im Laufe der Jahrhunderte langsam auch zu einer Sprach- und Kulturgrenze entwickelt. Dazu beigetragen hat die pragmatische Verdrängung der rätoromanischen Sprache aus dem Vinschgau und die konfessionelle Abgrenzung gegenüber der reformierten Bevölkerung der inneren Terzale des Münstertals und des ganzen Engadins.
Um 1400 war beispielsweise im Gericht Glurns Romanisch die einzige zugelassene Gerichtssprache. Nach der erlittenen Niederlage in der Calvenschlacht (1499) und nach der Ausbreitung der Reformation im benachbarten Engadin und Münstertal verstärkte die tirolische Landesregierung die Loslösung aller churischen Rechte in der Grafschaft
Vinschgau und führte gezielt einen Abwehrkampf gegen die Einflüsse der „lutherischen“ Nachbarn im angrenzenden Graubünden. Bewusst wurde die romanische Sprache mit dem evangelischen (Irr-)Glauben in Verbindung gebracht und ihre Anwendung vielerorts durch Obrigkeitsbeschluss verboten. Großen Einfluss bei der Verdrängung der romanischen Sprache übte auch das Benediktinerstift Marienberg aus. Es war vor allem die Taktik des Abtes Matthias Lang (16151649), dessen „Kampf für die katholische Kirche zugleich ein Kampf für die deutsche Sprache im Tal wurde“ (Dr. M. Angerer OSB). Solche Bemühungen trugen bestimmt Früchte, vermochten aber dennoch nicht, die rätoromanischen Elemente ganz zu verdrängen. Es wird berichtet, dass in manchen Gemeinden des Oberlandes noch im 19. Jahrhundert Romanisch sprechende Familien anzutreffen waren. Überreste der ehemaligen romanischen Umgangssprache findet man noch heute in der Mundart der Vinschgauer, Oberinntaler und Samnauner.
Claudio Gustin, Sta. Maria
Holzplummen plommas da legna
Pfrousl - frosel di Petschlan – las betschlas
Eine neue formschöne von MM-Design entworfene Garnitur
Verleiht der Wohnwelt Individualität und das „gewisse Extra“
Erhältlich in verschiedenen Oberflächen-Ausführungen
10 Jahre Garantie auf die Oberfläche bei messingfarbenen und verchromten Oberflächen: Resista®
Wolfgang Platter, Aschermittwoch 2006
Nationalpark Stilfserjoch:
Pendler zwischen Wasser und Land
Die Lurche als Eroberer des Festlandes
Die Erdkröte ist ein Vertreter der Lurche oder Amphibien. Das Wort amphibisch kommt aus dem Griechischen und bedeutet doppellebig. Es weist darauf hin, dass Lurche Wasser- und Landbewohner sind. Kröten sind wie alle Lurche wechselwarme Tiere. Im Herbst verkriechen sich die Erdkröten im Laub oder in Erdlöchern. Sie fallen in Winterstarre und reduzieren ihren Stoffwechsel. Im Frühjahr sind sie Frühaufsteher. Bereits im März, wenn das Wasser in den Tümpeln, Weihern und Seen noch eiskalt ist, suchen sie ihre Laichplätze im Wasser auf. Dabei sind sie orientierungssicher: Sie kehren zur Eiablage in jenen Teich zurück, in welchem sie selber geboren wurden. Wenn er noch existiert. Kröten wachsen langsam und sind erst im fünften Jahr geschlechtsreif. Auf der Laichwanderung sind die Kröten Gefahren ausgesetzt und sterben massenweise,
wenn sie etwa beim Überqueren einer Fahrstraße von Autoreifen platt gewalzt werden. Die Männchen buhlen schon an Land um die Weibchen und krallen sich mit den Vorderbeinen in den Achseln der laichbereiten Weibchen fest. Oft trägt das größere Weibchen das kleinere Männchen huckepack
zum Laichgewässer. Im Wasser angelangt, werden die Weibchen weiterhin von mehreren Männchen heftig umworben. Die MännFrühlingsbote Erdkröte
chen sind nämlich in der Über- die Weibchen in der Unterzahl. Das Weibchen der Erdkröte legt die Eier in Form von 3 – 5 m langen Gallertschnüren mit über 6.000 Eiern und umschwimmt während der Eiablage Stängel von Wasserpflanzen, um die Eier gegen das Abtriften durch die Wasserströmung zu schützen. Kröten haben, wie alle schwanzlosen Lurche, eine äußere Befruchtung, das heißt das Männchen spritzt seinen Samen über die bereits abgelegten Eier außerhalb des weiblichen Körpers. Die Entwicklung der Jungkröten vom Ei bis zum fertigen Lurch erfolgt über Kaulquappen. In unserem Dialekt sagen wir „Rossneigl“ zu diesen Jugendstadien. Die Kaulquappen sind Schwimmer mit einem Ruderschwanz und brauchen für ihre Entwicklung unabdingbar das Wasser als Lebensraum. Sie sind Kiemenatmer. Im Erwachsenenstadium sind alle Lurche Lungenatmer. Aber im Gegensatz zu den Kriechtieren (Repti-
Erdkröte (Bufo bufo - Rospo comune)
Tümpel in Hintermartell: Laichplatz der Grasfrösche
lien), wie den Eidechsen und Schlangen, haben sie eine austrocknungsempfindliche Haut und müssen immer wieder in das Wasser eintauchen, um die Haut zu befeuchten. Eidechsen als Kriechtiere hingegen sind an ihrer Körperoberfläche beschuppt und austrocknungsresistent. Erdkröten sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Sie ernähren sich von Würmern, Schnecken, Asseln, Spinnen und Insekten. Der Drüsensaft verleiht der Erdkröte Schutz vor vielen Fraßfeinden. Erdkröten leben außerhalb der Laichzeit auf Wiesen, Feldern und Wäldern bis auf 2.000 m Meereshöhe. Sie müssen heute schwere Bestandsverluste hinnehmen: Trockenlegung von Weihern oder Zuschüttung von schilfröhrichtgesäumten Kanälen mit langsam fließendem Wasser sind die Gründe dafür. Oft ist zur Laichzeit morgens und abends ein einsilbiges „Oäck“ als Stimme aus dem Wasser zu hören.
Kröten sind gedrungen und kurzbeinig. Erkennungszeichen sind die warzige Haut und die goldgelbe Iris in den Augen. Männchen sind kleiner als Weibchen und oft anders gefärbt.
Kröten gehören zu den Lurchen oder Amphibien. Die Lurche sind eine von 5 Wirbeltierklassen. Sie haben, wie alle Wirbeltiere, ein Innenskelett. Erdgeschichtlich sind die Lurche etwa vor 400 Millionen Jahren im Zeitalter des Devon entstanden. Die Lurche nehmen in der Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde eine wichtige Stellung ein, weil mit ihnen die Eroberung des Festlandes beginnt. Beim Übergang vom Wasserleben zum Landleben waren zahlreiche Umstellungen im Körperbau notwendig. So haben Lurche die Umstellung von der Kiemenatmung zur Lungenatmung bewältigt. Auf dem Festland fehlt auch der Auftrieb, und so
musste die Form der Gliedmaßen von den Flossen zu Beinen umgebil-
Weltweit gibt es ca. 3.000 Arten von Lurchen auf allen Kontinenten außer in der Arktis. In Südtirol kommen 12 Arten von Lurchen vor. Alle 12 Aren sind potentiell bis stark gefährdet. Gründe dafür sind die Zerstörung von Lebensräumen oder Laichpläten, die Verluste auf der Laichwanerung durch den Straßenverkehr
Ein wirkungsvoller Artenschutz aller Amphibien kann nur durch einen Lebensraumschutz geschehen: Keine Kröte ohne Teich!
In der zoologischen Systematik werden die Lurche in zwei große Unterklassen unterteilt und zwar in die Schwanzlurche und in die schwanzlosen Lurche.
Von den einheimischen Lurchen gehören zu den schwanzlosen Lurchen: die Kröten, die Unken, die Frösche. Zu den Schwanzlurchen gehören die Salamander und Molche.
Der Feuersalamander:
Als Vertreter der Schwanzlurche soll hier der Feuersalamander vorgestellt werden: Das „Tottermandl“ (wissenschaftl. Name: Salamandra salamandra, ital. Name: Salamandra pezzata).
Der Feuersalamander ist ein plumper Schwanzlurch. Mit seiner prachtvollen Färbung und Fleckung in Schwarz und Gelb ist er unverkennbar. Die Haut glänzt wie lackiert. Auffällig sind die großen Ohrendrüsen. Das über die Haut ausgeschiedene milchige Sekret ist ätzend und schützt den Feuersalamander vor Fraßfeinden. Der
Feuersalamander ist vorwiegend nachtaktiv. Tagsüber kommt er nur nach Regen aus seinem Versteck, wenn ihn feuchter Boden und nasse Pflanzen vor dem Ver-
Wollgrasmoor im Madritschtal Martell
tasche des Weibchens aufbewahrt. Der Feuersalamander ist im Unterschied zur eierlegenden Erdkröte lebendgebärend. Im Mai legt das Weibchen 20 – 40 Larven in das flache und kalte Wasser von Quellbächen und Tümpeln. Die Larven des Feuersalamanders haben, wie jene aller Schwanzlurche, Außenkiemen, die wie kleine Kämme vom Kopf absteen. Demgegenüber haben die Kauluappen aller schwanzlosen Lurche Innenkiemen. Nach 2 – 3 Monaten und Entwicklung mit Formveränerung (Metamorphose) gehen die Jungtiere der Salamander an Land. Feuersalamander bewohnen feuchte, schattige Schluchten und Wälder, sie leben an Waalen v.a. im Kastanienaumklima Südtirols des Etsch- und Eisacktales. Auch sie sind durch den Lebensraumverlust gefährdet und daher geschützt.
Bildernachweis: Nationalpark Stilfserjoch (Klaus Bliem und Massimo Morpurgo), Wolfgang Platter
Grasfrosch (Rana temporaria - Rana temporaria), erkenntlich am dunkelbraunen Schläfenfleck
Die „Nachtkatzen“ als beeindruckende Komposition auf dem riesigen Schneehügel neben dem Restaurant Schöneben erweckten am Sonntag, den 19. Februar die Aufmerksamkeit der Skifahrer. Über technische Daten
gaben Schaubilder Aufschluss, über die vorwiegend nächtlichen Einsätze informierten die „Katzenfahrer“ selbst. Mit der Pistenraupe-Schow startete die Aktion „Skifahren Kunst Information“, organisiert von den Verantwortlichen der Schöne-
ben AG in Zusammenarbeit mit den Obervinschger Künstlern Karl Heinz Steiner, Richard Fliri, Urban Plagg und dem Mitarbeiterteam. Am Sonntag, den 26. Februar, beeindruckten Skispuren im Schnee, malerisch gestaltet von Richard
Fliri. Bis Ende März erwarten die Besucher jeweils Sonntags weitere Überraschungen. Am 5. März spricht der „SchöniTag“ die kleinen Skihasen an, die Einblick in den Skikindergarten erhalten, dem lebendigen Maskottchen „Schöni“ die Hand drücken und sich mit ihm nach Herzenslust austoben können. Der „Stille Schrei“, eine Schnee-Holz-Komposition, gestaltet von Urban Plagg, ist am 12. März zu bewundern. Am 19. März bringt Karl Heinz Steiner seine Gedanken zum Thema „NaturmenschNaturtier“ künstlerisch zum Ausdruck. Den Abschluss von „Skifahren Kunst Information“ bildet am 26. März erneut der Auftritt der „Nachtkatzen-Fahrer“. Sie sind es, die tagtäglich für den Top-Zustand der Pisten auf Schöneben sorgen. (mds)
„Förderung
Giancarlo Guerrini aus Meran ist im 21. Jahr als Fußball-Trainer und sogar „mit dem Fußball verheiratet“, wie er es selbst formuliert. Sehr motiviert, herzlich und kommunikativ war er SchlanderserTrainer der Kampfmannschaft in den Jahren 1987-1990 und heute noch ist er aus verschiedenen Gründen an der Vinschger Fußball-Szene sehr interessiert. Als Trainer von Passeier hat Guerrini mit dem Vinschger Fußball der 1. Liga selbstverständlich noch viel zu tun. Wie sieht er die Vinschger Mannschaften in der 1. Liga? „Schluderns“, erzählt er, „haben wir heuer an einem regnerischen Tag, als der Sportplatz kaum bespielbar war, getroffen. Beide Mannschaften haben nicht gut gespielt. Die Schludernser konnten am Ende in der Folge eines Eckballs das Siegestor durch Siranka erzielen. Schluderns bleibt immer eine kämpferische Mannschaft, ist aber weniger motiviert als früher“. Laas:
des Vinschger Fußballs
notwendig !“
„Die Laaser haben mich von allen Vinschger Mannschaften am meisten beeindruckt: Das Sturmpotential der Laaser ist enorm, es gibt aber manche Probleme in der Verteidigung. Gegen uns machte Ziviani einige bemerkenswerte Paraden und das Ergebnis Laas-Passeier war 2 : 2. Latsch: „Gegen Latsch haben wir 2 : 0 gewonnen, eine gute Mannschaft. Es fehlt aber etwas im Sturm, um eine Mannschaft von erstem Rang zu sein.“ Glurns: „Wir gewannen 3 : 0, es war aber zum Anfang der Meisterschaft und die Glurnser spielten zu kühn, zum Beispiel mit einer etwas zu riskanten Abseitsfalle, jetzt werden sie sich sicher etwas geändert haben.“ Eyrs: „Gegen Eyrs werden wir zu Beginn der Rückrunde spielen. Ich hoffe, dass Dellasega, welcher als Spieler gegen mich oft siegreich war, nicht auch jetzt als Trainer Scherze mit mir machen wird!“
Alles in allem sieht Guerrini aber einen etwas steilen Weg
beim Vinschger Fußball und wünscht sich die entsprechende Konsequenz, das heißt, dass in Zukunft mehr Kräfte zur Förderung des Vinschger Fußballes mobilisiert werden müssen. Eine Einschätzung über sich selbst? „Bei mir fehlt etwas“, sagt Guerrini ehrlich und selbstkritisch und augenzwinkernd hoffnungsvoll, „ich bin nämlich mit meinen Mannschaften 8 Mal Zweiter geworden!“
Der Passeirer Trainer Giancarlo Guerrini über Vinschger Fußball der 1. Liga
Bernd Muther und Christian Pircher beim Pokalspiel Latsch-Laas
Im Bild Guerrini , Meisterschaft 1987/88
Harald Schönthaler, immer stark am Ball
Der entschlossene Johannes Dietl
Duell zwischen Werner Gruber (Eyrs) und Luca Belluzzo (Latsch)
Fußball der 1. Liga - ASV Schluderns Raiffeisen
Fußball-Teamgeist stärken
Nach den erfolgreichen Fußballjahren in der Landesliga durchlebte die erste Fußballmannschaft des ASV Schluderns Raiffeisen in der vergangenen Herbstsaison eine Durststrecke. Nach dem Abstieg in die 1. Amateurliga wollte es nicht mehr so rich tig laufen und die Mannschaft rutschte immer mehr ab. Pech und eigenes Unvermögen setzten den Spielern zu. Auf die Moral drückte nicht zuletzt die oft herbe Kritik der Zuschauer. Mit Motivation und Schwung will die Mannschaft nun in die Rückrunde starten. Die Vorbe reitungen laufen. Trainer Alexander Telser ist überzeugt, dass seine Jungs das spielerische Potential besitzen und will alles daran setzen (unter anderm in Einzelgesprächen), dass sie die Freude am Spiel und an der Gemeinschaft wieder entdecken. Es war vor
Trainer Alexander Telser seinen Burschen wollen in der Frühjahrsmeisterschaft einiges bewegen
allem der Teamgeist, der die Schludernser Mannschaften in Vergangenheit zu großen Erfolgen hingeführt hatte. Wenn dieser Geist wieder geweckt werden kann, könnte es möglicherweise bis im Frühsommer gelingen, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Ein gestecktes Ziel. Rückhalt erwartete sich Telser vom fußballerischen Umfeld. „Wir haben glorreiche Jahre in der Landesliga hinter uns und
Olympia in den Schulen
Auch in den Oberschulen des Vinschgaus wurde die Olympische Fahne gehisst. Überreicht wurden die Fahnen vom Olympische Komitee Bozen. In manchen Schulen hing die Fahne an der Fassade, in anderen, wie im Realgymnasium (Bild oben) war die Fahne in Inneren zu sehen. In den Schulklassen wurde auch im Rahmen des Unterrichts entsprechend über die Ereignisse gesprochen. (lp)
sind jetzt im Umbruch. Das muss uns bewusst sein und das braucht Geduld. Wir müssen unseren Spielern Vertrauen schenken, ihnen Mut machen und die Erwartungen nicht zu hoch stecken.“
Disziplin gefragt. Allerdings sei auch die Disziplin der Spieler gefragt, so Telser weiter. Dazu zählt Trainingsmoral und positive Haltung zum Spiel. Wer sich die
Nacht vor dem Spiel feucht fröhlich um die Ohren schlägt, kann nicht die volle Leistung bringen. Der ASV Schluderns setzt vor allem auf junge Spieler. Und Nachwuchssorgen braucht sich die erste Mannschaft langfristig wohl keine all zu großen machen. Vier Jugendmannschaften können aus den eigenen Reihen abgedeckt werden. Das unterstreicht, dass das Fußballinteresse in Schluderns im Aufwind ist. (mds)
ASV Schluderns Raiffeisen - Ski Alpin
Groß und Klein auf Skiern
DieSektion Wintersport des ASV Schluderns Raiffeisen pflegt seit Jahrzehnten die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Skigebietes Watles. Zum Auftakt der heurigen Skisaison organisierte der frisch gebackene Sektionsleiter Adrian Wegmann traditionsgemäß den Kinderskikurs im Dezember. Unterstützt wurde er von seinem Vorgänger Lukas Lingg, von vielen freiwilligen Helfern und Eltern. 50 kleine Teilnehmer (Anfänger und Fortgeschrittene) zogen eine Woche lang ihre Schwünge durch den Schnee und zeigten ihr Können abschließend bei einem Rennen. Die Dorfmeisterschaft mit 66 Teilnehmerinnen und Teilneh-
mern ging Anfang Februar über die Bühne. Dorfmeister mit Tagesbestzeit wurde Armin Dengg.
Die weiteren Siegerinnen und Sieger in den jeweiligen Kategorien: Jana Kofler, Carmen
Stecher, Alexander Alber, Dario Dengg, Sonja Donner, Harald Dengg und Raimund Pali. Die jüngste Teilnehmerin war die sechsjährige Franziska Donner, die Silber holte. (mds)
Auftakt zum Kinderskikurs an der Talstation Watles
Fußball der Oberliga - SSV Naturns Raiffeisen Industriepool
In die Amateur-Nationalmannschaft
Dler
Manuel Strobl wurde offiziell zu einem Trainingslehrgang und einem Freundschaftsspiel in die U18 Amateur-Nationalmannschaft einberufen. Auswahltrainer Roberto Polverelli hat 22 Spieler aus ganz
Italien vom 27. Februar bis 2. März 2006 nach Milano Marittima (RA) eingeladen, darunter als einzigen Südtiroler Fußballer Manuel Strobl. Am 1. März findet um 15.00 Uhr in Castiglione di Ravenna ein Freundschaftsspiel gegen die Auswahl Hollands statt.
Diese Einberufung ist für den
Eshoch motivierten Blondschopf des Jahrgangs 1987 aus Naturns eine einmalige Gelegenheit, im elitären Kreis der Nationalmannschaft Italiens sein Können unter Beweis zu stellen. Seine fußballerische Ausbildung hat Manuel in den letzten vier Jahren beim FC Südtirol genossen, in der aktuellen Saison spielt
Begeisterung und Sportlichkeit
passiert nicht so oft, dass eine Mannschaft, welche am Ende der Tabelle steht, anstatt deprimiert zu sein, mit großer Begeisterung und somit mit Sportlichkeit spielt. Das ist der Fall in Naturns, wo die Blaugelben noch keinen Sieg errungen haben (6 Unentschieden) und doch mit unermüdlichem Einsatz spielen. Das geschah auch gegen Stegen (Endresultat 0:0), eine starke Mannschaft, sogar stärker als seine Tabellenlage vermuten lässt. In der ersten
Fußball der 1. Liga ASC Laas Raiffeisen
Von der Kälte gebremst
DieVorbereitung des ASC Laas hat intensiv begonnen, auch mit dem Spielen von einigen Freundschaftsspielen, welche die Lebendigkeit der Sturmabteilung aber auch die Verletzbarkeit der Verteidigung bestätigt haben. Die Zahlen sprechen für sich: 4 : 3 Sieg gegen Kastelbell, 2 : 4 Niederlage gegen Obermais. Der gute sportliche und kameradschaftliche Zustand der Mannschaft wird von Sektionsleiter Florian Schönthaler unterstrichen. Florian hat sich bei einem Rodel-Unfall verletzt, sollte am Knöchel operiert werden und muss somit in seinen Funktionen etwas pausieren. Mannschaftstrainer Helmuth Thurner ist mit dem Anlauf der Vorbereitungen
zufrieden. Ist die Mannschaft begeistert? „Die Begeisterung hält sich in Grenzen“, präzi-
gesundheitlichen Bezug sicher ein Trumpf. (lp)
Halbzeit war Naturns im Mittel feld spritziger als die Gäste. Der vor Spielbeginn von Günther Pföstl beglückwünschte JugendNationalspieler Manuel Strobl gab sich besonders Mühe. Seine Motivation kostete ihm sogar eine gelbe Karte. Das Publikum von Naturns unterstützte seine Mannschaft auch vorbildlich. Da das Spiel Obermais-Kastelbell verschoben wurde, waren auch die „Fußball-Feinschmecker“ aus Kastelbell auf der Tribüne zu sehen.
er wieder für seinen Stammverein SSV Naturns Raiffeisen/Industriepool. Für den Verein ist diese Einberufung eine große Ehre und kann als Zeichen der Anerkennung für die großen Anstrengungen der letzten Jahre zur Förderung einer hochqualitativen Jugendarbeit gelten.
Der immer kämpferische Franz Christanell
Eine letzte Anmerkung: Das Spiel gegen Stegen war nur möglich, weil mehr als 10 Funktionäre und Trainer (Willi Platzgummer an der Spitze) mehrere Stunden lang Schnee vom Sportplatz geschaufelt haben. (lp)
Langlauf - Herbert Kiem aus Latsch in Brusson
Zweimal
Vizeweltmeister
Die größte Anstrengung war eigentlich die 510 km lange Reise von Latsch bis Brusson im Aostatal, wo die Mast er-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Obwohl er allein fahren sollte, da kein Sportkollege bereit war mitzufahren, entschloss sich Herbert Kiem (im Bild mit der offiziellen WM-Langlauf Bekleidung), welcher schon 2 Mal an der Master-WM dabei war, an der Veranstaltung teilzunehmen. Der 80-jährige Herbert fuhr also allein und nahm an den zwei Rennen, 10 und 5 km Langlauf im klassischen Stil, teil, eroberte am 5. und am 7. Februar 2006 zwei
Vizeweltmeistertitel. Schneller als Kiem war nur Bert Larsson, ein gebürtiger Schwede, der in die USA emigriert ist. (lp)
Florian Schönthaler
Prominenzen
Barbara Moriggl.
Als einzige Vinschgerin bei der Olympiade wurde Barbara Moriggl besonders verfolgt. Im Sprint-Langlauf hat sich Barbara gut geschlagen, sie erreichte den 32. Rang und nur wegen einer Handvoll Hundertstel, also wegen wenigen Zentimetern, hat sie die Qualifikation für das Finale nicht geschafft. Nach dem Wettkampf war sie aber nicht enttäuscht: Sie war insgesamt zufrieden und fröhlich, sie schätzte vor allem die wertvollen gesammelten Erfahrungen.
Florian Eisath und Michael Gufler.
Die Athleten der Sportschule Mals stellen ein Stück der Sportereignisse des Vinschgaus dar. Somit sind die Siege von Florian Eisath und Michael Gufler im Europacup-Skialpin-Riesentorlauf mit Stolz zu erwähnen.
Gold für Maria Luise und Bronze für Lisa
Lisa Pitscheider (zweite von rechts) mit den Südtiroler Athleten bei der Italienmeisterschaft 2004 in Mals
sammen mit Verena Leiter aus Meran errungen; den Sieg im
Coole Boarder
Kürzlich fand in Müstair, auf der Piste „Cauogls“, zum vierten Mal in Folge die Jauer Session statt. Bei herrlichem Winter wetter nahmen viele Boarder und Skifahrer daran teil. Mit tollkühnen Sprüngen konnten sie das zahlreich erschienene Publikum begeistern. Die Snowboarder kamen aus allen Teilen der Schweiz, auch einige Vinschger mischten sich unter die wagemutigen „Boarder“. Nämlich Tobias Raffeiner, Mirko Kuenrath und Pius Schuster aus Mals, Mike Telser und Harald Ziernheld aus Burgeis und Julia Frank aus Laatsch. Über den mega – coolen – Funpark, mit Schanzen bis zu vier Metern Höhe, der am Abend bestens beleuchtet wurde, haben sich auch Fahrer auf Motorrädern, Fahrrädern und Bob‘s gewagt. Als Siegerpreis winkten 3500 CHF. Für die richtige Stimmung mit coolem Sound am Abend sorgten die Bands: Fuzzy Index aus Zürich, Chicken Nuggets aus Luzern, Itchy Poopzkid aus Pforzheim – D, und die Scouts aus Luzern. (bbt)
Das Jauer Session Event auf der Piste Cauogls in Müstair war für Teilnehmer und Veranstalter ein voller Erfolg
Italienmeistertitel erobert und somit die legendäre Malserin
Laufbahn in Badminton ist somit viel versprechend. (lp)
Sektion Ski im ASV Partschins/Raiffeisen
Viel
Enthusiasmus
ie in den vergangenen Jahren organisierte die Sektion Ski des ASV Partschins Raiffeisen auch heuer wieder in den Weihnachtsferien den tradiionellen sechstägigen Ski- und Snowboardkurs für Anfänger und Fortgeschrittene im Schnaltal. In diesem Jahr nahmen insgesamt 80 begeisterte Kinder und Jugendliche daran teil, wobei sie je zur Hälfte aus der Gemeinde Partschins und aus dem Nachbarort Naturns kamen. Als Anerkennung für diese vorbildliche übergemeindliche Zusammenarbeit, war die Gemeindeverwaltung von Naturns bereit, alle ehrenamtlich Mitwirkenden in das Erlebnisbad Naturns einzuladen. Die Kinder wurden je nach Alter und Können in Gruppen eingeteilt und standen unter der Obhut von rund 20 freiwilligen Betreuern und Mitgliedern der Sektion Ski, die unentgeld-
lich ihre Freizeit zur Verfügung stellten. Mit viel Enthusiasmus brachten sie, trotz teilweise eisiger Temperaturen, den Kindern die Grundkenntnisse bei bzw. verbesserten deren Fähigkeiten.
Dank. Der krönende Abschluss des Kurses war wie jedes Jahr das große Abschlussrennen. Nach spannenden Entscheidungen in den verschiedenen Kategorien gingen alle Teilnehmer mit einem Lachen im Gesicht und einer Fackel in der Hand zur Preisverteilung in den Geroldsaal in Rabland, der bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Maria Luise Mur
Malser Badminton - Italienmeisterschaft in Arezzo
Flüssiggas. Alles andere ist überflüssig
Den Energieträger Flüssiggas nutzen heute Millionen Verbraucher in Haushalt, Industrie und Gewerbe. Die Gründe hierfür sind zum einen seine Umweltfreundlichkeit und zum anderen seine kurzfristige Einsatzmöglichkeit
Bei Flüssiggas handelt es sich um Kohlenwasserstoffe in verschiedenen Mischungsverhältnissen. Normalerweise sind die Gemische gasförmig, verflüssigen sich jedoch bereits bei Raumtemperatur und unter relativ geringem Druck. Dann haben sie nur noch etwa 1/260 ihres gasförmigen Volumens. Große Mengen Energie können so in verhältnismäßig kleinen und leichten Druckgefäßen transportiert und gelagert werden.
Saubere Energie
Heizen mit Flüssiggas ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Auf dem Weg von der Förderung bis zum Kunden entstehen keine Umwandlungsverluste und keine Schadstoffemissionen.
Flüssiggas ist die ideale Energie und darf selbst in Wasser- und Naturschutzgebieten sowie bei Smogalarm eingesetzt werden. Von allen nicht an Leitungen gebundenen Energien hat es die niedrigsten Emissionswerte.
Wertvolle Energie
Flüssiggas ist universell einsetzbar: zu Heizzwecken im Haushalt, aber auch für Anwendungen in Industrie und Handwerk. Gemessen am spezifischen Gewicht weist Flüssiggas einen der besten Brennwerte überhaupt auf.
Ein Kilo Flüssiggas liefert gleich viel Energie wie 1,4 Kubikmeter Methangas, 6 Kilo Holz, 2 Kilo Kohle und rund 1,4 Liter Heizöl.
Einfaches System
Das Gas wird per Lkw angeliefert und in einem Tank gelagert. Freilich braucht es dazu Fachleute, denn die diesbezügliche Gesetzgebung ist sehr streng. Das Unternehmen Tirolgas, das einen der 5 größten
nationalen Konzerne im Rücken hat, ist zurzeit in diesem Bereich führend. Auch aufgrund des flexiblen Angebots. Das qualifizierte Unternehmen projektiert die Tank-, bzw. Leitungsanlage, stellt den Gastank kostenlos zur Verfügung und sorgt für die Anbindung ans Haus. Für Kondominien wird auf Wunsch ein Zähler pro Wohneinheit installiert. Um die Nachlieferung braucht sich der Vertragspartner nicht zu kümmern, der Gastank wird automatisch aufgefüllt. Das Risiko, ohne Brennstoff zu bleiben, besteht somit nicht. Bezahlt wird jeweils die effektiv verbrauchte Menge Gas. Die Verrechnung erfolgt alle zwei Monate. Das System von Tirolgas stellt eine einfache, praktische, kostengünstige und umweltfreundliche Lösung dar.
Vinschger Rodler auf Weltniveau
links: Christian Schwarz und Patrick Pigneter mit den Blumen der Siegerehrung
unten: Imelda Gruber (Nr. 14) neben Melanie Batkowski
GRodler aus dem Vinschgau im Laufe der Weltmeisterschaft in Garmisch Partenkirchen. Patrik Pigneter und Florian Klara, beide Studenten der Sportschule Mals, eroberten
rechts: Das Doppel Pigneter/Klara in Aktion (Alle Foto Josef Platter)
den Weltmeistertitel. Im Einzel verdoppelte Pigneter seine Goldleistung, Vizeweltmeister wurde Christian Schwarz aus Latsch, welcher sich immer mehr als die neue Rodel-Hoffnung im Vinschgau profiliert.
Kurzras
Touren-Spaß bei Nacht
Amvorletzten Freitag fand zum dritten Mal das Nacht-Skitouren-Rennen von Kurzras zur Schönen Aussicht im Schnalstal statt. Auf die Strecke, die ein Teil der Ötzi-Alpin-Marathon-Strecke ist, mit einer Länge von 5,5 Kilometern und einem Höhenunterschied von 840 Metern, gingen 58 Teilnehmer, davon 3 Damen. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen Südtirols, unter ihnen auch der erste Sieger des Ötzi-AlpinMarathons Roland Osele, der dieses Rennen für sich mit der Gesamtbestzeit von 44:33:05 Minuten (Herren 30–39 Jahre) entscheiden konnte. Bei den Damen brillierte Tamara Lun ger mit einer Zeit von 58:14:01 Minuten. In der Kategorie Herren (50–59 Jahre) siegte Michl Langes mit 51:29:21 Minuten, bei den Herren (40–49 Jahre)
Martin Elsler mit 45:34:34 Minuten. Benjamin Thaler führte bei den Herren (20–29 Jahre) mit 46:07:11 Minuten. Die Technik an der Zeitnehmung
Christian lag vor dem Entscheidungslauf noch auf Platz vier. Mit Laufbestzeit im 3. Lauf holte er noch Silber. Christian erklärt: „Ich kann noch nicht fassen, dass mir so ein Lauf, trotz der weichen Bahn, ge-
lungen ist.“ Fur Schwarz ist das der größte Erfolg. Bei den Mädchen wurde Imelda Gruber (die neue Barbara!) Dritte. Es bleibt zu erwähnen, dass der noch Junior Pigneter auch im Weltcup führt. (lp)
pr-Tenniscamp Naturns
Durchstarten
mit neuem Schwung
Die Sieger: Tamara Lunger und Roland Osele mit Hüttenwirt Paul Grüner
Eine der schönsten Tennisanlagen Südtirols, mit insgesamt 9 Tennisplätzen (4 Hallen- und 5 Freiplätze) startet unter professioneller Führung neu durch. Die Eröffnung findet am 6. März um 18 Uhr statt. Die Wiedereröffnung läuft unter der Führung von Leo Götsch. Um Speis und Trank kümmern sich Moni und Mitarbeiter.
Am 11. März wird es einen Tag der offenen Tür geben. Die neueste Tennisschlägergeneration aus dem Hause FISCHER soll an diesem Tag getestet werden.
Auf Ihren Besuch freuen sich
Leo Götsch, Moni und Mitarbeiter
Anmeldungen unter Tel. 0473-668366
Leo Götsch: neu durchstarten und Test der jüngsten FISCHER-Tennisschlägergeneration
ein, was regen Zuspruch fand. (ew)
Trient FIN 14.-15.01.06
Die talentierte 13-jährige Julia Pedross aus Latsch gewinnt die 100 Freistil in 1.04.9 min und wird Zweite über 50 Freistil in 29.3 und 50 Delfin 33.2. Der 16-jährige Lukas Ohrwalder steigert sich über 50 Freistil auf 25.0 wird Dritter und beein druckt mit zwei vierten Rängen über 100 Freistil in 56.2 sec und 50 Delfin in 28.0. Der 14-jährige David Alber aus Kastelbell zeigt eine Spitzenleistung über 50 Rücken – er siegt in 29.8 sec über 50 Freistil holt er sich den zweiten Rang in 26.1 sec und er bestätigt seine gute Form auch über die 100 m Distanz in 59.3 sec. Die 13 jährige Julia Gabl aus Naturns holt sich den Sieg über 50 Delfin in 33.1 trotz starker Konkurrenz.
Bozen VSS Kinder 29.01.06 Doppelsieg von Simon Jungdolf aus Laas über 25 Freistil und Rücken. Der Bub hat wirklich gute Ansätze, sein Trainingsfleiß ist vorbildlich. Die Naturnserin Elin Ladurner holt sich Sil-
Barbara und Sandra mit der Vizeitalienmeisterin Desire Ferro, rechts der einsatzfreudige Klaus Zoderer
Schwimmclub Vinschgau Raffeisen
Julia Pedross – 50 Freistil 29.3 sec
ber und Bronze und beeindruckt durch ihre Konzentration. Eine Medaille gibt es noch für Philip Fritz und ein Lob für den besonderen Einsatz von Hanna von Spinn.
Bozen FIN Anwärter 28.01.06
Die 9 jährige Sonja Fritz gewinnt sicher über 50 Freistil – 36.5 und 50 Brust – 47.0. Das Mädchen verspricht einiges für
die Zukunft. Leider wird sie über die Freistildistanz wegen Fehlstarts disqualifiziert. Die gleichaltrige Johanna Chizzali dominiert über 100m Rücken in 1.31.4 und wird Dritte über 50 Freistil. Große Fortschritte macht die 10-jährige Lisa Schwalt. Sie erobert Silber über die 100 m Rücken – 1.27.6 und wird fünfte über 200 m Freistil – 2.49.7 (erste ihres Jahrgan-
ges). Claudia Peer aus Naturns wird Zweite über 50 Freistil in 38.6. Die Mädchenstaffette siegt in der 4x50 Lagenstaffette mit Johanna, Sonja, Claudia, Martina Pedross. Die Bubenstaffette erreicht Rang Drei mit Felix, Thomas, Niklas, Dominik. Gute Leistungen zeigen noch Niklas, Andreas, Patrik Kofler, Benedikt und Anna.
Siegmar Trojer
Rodel Landesmeisterschaft in Schleis
15 Jahre nach dem Beginn
links: Karl Abart oben: Karin Haller mit Mutter Astrid rechts: Die Laaser Mannschaft, v.l. Sektionsleiter Günther Staffler, Hannes Ladurner, Manuel Tappeiner, Mara Gamper
in Schleis vor stimmungsvoller Schneekulisse wurde ein schönes Geburtstag-Event 15 Jahre nach der Eröffnung der Siebenbrünnpiste gefeiert. Der in der Nacht gefallene Schnee zwang die fleißigen Mitarbeiter des Arunda-Schleis um 5 Uhr früh, Schnee von der Piste auszukehren, wie Karl Abart erzählt, welcher am 27. Jänner am Tag nach
der Veranstaltung seinen Geurtstag feierte. Abart erzählt, dass in Schleis immer gerodelt wurde. Es war vorerst die Straße, auf der früher das Holz nach Schlinig geführt wurde, heute ist sie ein Wanderweg. Nun zur Landesmeisterschaft welche fast eine WM war, da die besten und erfolgreichsten Rodler dabei waren. Der Star des Tages war die glänzende Siegerin Barbara Abart, obwohl sie heu-
er wegen ihrer Arbeitsverpflichtungen nur zwei Mal trainierte. Imelda Gruber, 3. bei der Junioren WM, holte noch Bronze. Melanie Schwarz wurde 4. und Siegerin bei den Anwärterinnen mit fast 3 sec. Vorsprung! Die Schwester Verena siegte bei den Schülerinnen vor der Ver-
Vinschger Rekord verbessert
Weil in der Olympia Leichtathletikhalle von München heuer wegen Neubau keine Wettkämpfe ausgetragen werden können, mussten die Athleten des Lac Vinschgau Raiffeisen in die Messehalle von Innsbruck ausweichen. Dank der ausgezeichneten Kontakte zum Tiroler Leichtathletikverband durch den Präsidenten Erwin Schuster durften die Vinschger außer Konkurrenz bei den Tiroler Hallenmeisterschaften teilnehmen. Gute Leistungen zeigten dabei Paul Aondio über 60m in 7,50 sec und Christian Stecher im Kugelstoßen mit 10,65m. Bei den Gesamttiroler Meisterschaften gab es einen Sieg für Monika Müller im Dreisprung. Mit 11,41m verbesserte sie zudem ihren eigenen Vinschger Rekord. (ah)
einskollegin Sara Bachmann, Maria Schwarz wurde gute 4. Bei den Kindern weiblich gewann Juliane Abart auf „ihrer“ Piste mit über 6 sec. Vorsprung. Im männlichen Bereich war der „Riese“ Patrick Pigneter nicht zu schlagen, Christian Schwarz wurde 3. bei den Junioren. (lp)
Reschen
Feuerwehr im kalten Element
Dass die Feuerwehr nicht nur bei ihren Einsätzen, sondern auch beim Rodeln schnell ist, bewiesen am Samstag über 160 Teilnehmer beim inzwischen schon 12. Feuerwehrbezirksrodelrennen in Reschen. Von allen Freiwilligen Feuerwehren aus dem Gebiet von Reschen bis Prad nahmen 17 am Rennen teil, das auf der beleuchteten Bahn von Fallierteck stattfand. Der Wettkampf um die Schnellsten unter den Jungfeuerwehren fand einige Stunden vor-
her statt, damit die große Zahl an Teilnehmern zeitlich bewältigt werden konnte. Neben den Kategorien Veteranen I und II, Senioren I und II und Junioren gab es auch eine Kategorie für Frauen und Gäste.
Bei der anschließenden Preisverleihung im Vereinssaal wurden jeweils die drei Besten nach einer errechneten Richtzeit und der Schnellste einer Kategorie prämiert.
Allen davongefahren war Armin Plangger von der Feuerwehr Langtaufers mit einer Zeit von 1,02 Minuten. Und für all diejenigen, die weder Medaille noch Pokal von der Bühne tragen konnten, gab es eine zweite Chance. Die Freiwillige Feuerwehr Reschen und die viele Spender verhalfen mit einer Lostombola noch dem ein oder anderen zu einem Fläschchen Wein, einem gut gefüllten Geschenkskorb oder gar zu einem massiven Holztisch mit Bänken. (klf)
Kaufe schöne, alte Bauernmöbel, Truhen, Kästen, Tische, Bilder, Vertäfelungen, Uhren, Porzellan-Pfeifen und andere alte Gegenstände.
Tel. 0471 95 58 75 oder 328 45 55 755
Büro/Geschäftslokal, ca. 45 m2, im Zentrum von Laas, zu interessanten Bedingungen zu vermieten.
338 25 95 189
Immobilienmarkt / Kaufen - Verkaufen
Geschäftslokal
ca. 80 m2, geeignet auch als Büro oder Arztpraxis, neben Sozialsprengel in Prad zu vermieten.
Tel. +39 348 71 41 123
Möblierte Kleinwohnung im Zentrum von Laas an Provinzansässige ab sofort zu vermieten.
338 25 95 189
verkauft in:
Naturns: bezugsfreie Kleinwohnung um € 110.000,00; Tschirland: Obstanlage 3.800 m2 mit Feldhütte, pächterfrei; Tschars: kleines eingerichtetes Wohnhaus, frei zum Bezug; Latsch: Obstanlage im im Vollertrag, 3.000 m2; Kleines, neuwertiges Büro, vermietet; Altbauwohnung mit 1/2 Stadel und Garten; Lichtenberg: Wiese, 7.000 m2, obstbaugeeignet; Schluderns: Obstanlage, 3.600 m2, pächterfrei; Glurns: Marillenjunganlage, 6.200 m2 in Hanganlage, mit Maschinenunterstand und Maschinen; Mals: Geschäftslokal in denkmalgeschütztem Haus;
Geräumige Wohnung in Prad, zentral gelegen, von Privat zu verkaufen.
Tel. 329 962 66 32
Kaufen - Verkaufen
Verkaufe neuwertige Sauna und Dampfbad
zu interessantem Preis
0473 83 15 05 / 335 54 23 007
Neuwertige Kopiermaschine
Ricoh Aficio, Mod. 1050 günstig abzugeben.
Tel. Bürozeiten 0473 62 03 20
Motorrad Suzuki 600
GSXR mit vielen Extras zu verkaufen.
Tel. 339 82 63 413
Diverse neue Fenster aus Lagerbestand ab Werk laufend zu verkaufen
Prad am Stj.
Tel. 0473 61 66 66 od. 335 63 555 44
Hirtenhund
,
6 Jahre, zu verkaufen.
348 49 49 333
Opel Astra
, Turbo Diesel, 1700 mit Extras zu verkaufen.
Tel. 339 82 63 413
Alte Kleingegenstände, Bilder, Truhen, Kästen, Uhren und Porzellanpfeifen werden zu guten Bedingungen gekauft.
0471 95 12 71 348 85 50 800
Diverse
Lagertüren ab WERK zu verkaufen. Arnold 335 37 03 06
Mals - Wir sind für Euch da - die Beratungsstelle Frauen helfen Frauen steht hilfesuchenden Frauen und Mädchen jeden Montag von 09.30 bis 12.00 Uhr und Dienstag von 15.00 bis 17.00 Uhr zur Verfügung.
Mals, Gen. I. Verdross Straße 45, Tel. 0473 83 07 03
Gerne sind nach telefonischer Vereinbarung auch andere Termine möglich.
Stellenmarkt
Kellnerin für Bar in Schluderns gesucht.
348 47 39 304
Lehrling
zur Verstärkung unseres Teams gesucht zu sofortigem Eintritt oder erst ab Sommer Gutes Betriebsklima vorhanden.
Tischlerei Platzgummer
Paul & Co. KG, Naturns, Tel. 0473 66 71 03
Suche
Stellenmarkt
Ausbildungsmöglichkeiten zur Kosmetikerin/Visagistin/ Masseurin
Tel. 333 15 43 227
NEUERÖFFNUNG in Prad:
Sie können bei uns GROSS rauskommen!
Wir suchen ab Mai 2006: er fahrenen Küchenchef weininteressierten Chef de rang dynamischen Baristen kompetente Leiterin der Spa
Der THEATERWIND wird in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Theaterverband - Bezirk Vinschgau erstellt.
Scar ist das führende Handelsunternehmen in Italien in der Distribution von Konsum- und Ersatzteilen im Bereich KFZ mit Schwerpunkt Nutz- und Lastkraftfahrzeugen sowie im Landwirtschaftssektor.
Für unser Verkaufsteam suchen wir junge, dynamische und ambitionierte
MITARBEITER/INNEN
für die Provinz Bozen. Die Einführung und die Betreuung ist durch eine Verkäuferschulung im Firmensitz sowie durch kontinuierliche Mitreise unseres Gebietsleiters gewährleistet. Wir bieten außerdem ein interssantes auf Leistung und Prämien bezogenes Einkommenssystem, Spesenvergütung und nach Bedarf Firmenauto.
Sollten Sie Interesse an dieser neuen Herausforderung haben, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung oder ein persönliches Gespräch.
Egon Hafner
tel 045 676 8311
335 612 1099 fax 045 670 2720 egon.hafner@scar.it
Dienstleistungen
TEXTTEXT TEXTTEXT TEXT gefällig?gefällig? gefällig?gefällig? gefällig?
Ich bringe es auf den Punktfür Werbung, PR, Internet, Direktmarketing oder ... Telefon 347 - 9026703
Ich hab‘s geschafft 15 kg abzunehmen ohne Stress!
Fragen Sie mich, wie!
Iellici Oscar
Tel. 335 591 88 15 www. allevital.com
Partnersuche
Martina, 47, natürliche Schönheit, ruhiger, liebevoller Typ, verständnisvoll, will sich viel Zeit für ihren Partner nehmen, ihn ver wöhnen und harmonische Partnerschaft aufbauen.
36-Jährige, unkompliziert, tierlieb, 1,60 m groß, schlank, hübsche Figur, sucht verständnisvollen Mann fürs Leben.
Verena, 30, humvorvoll, naturverbunden, sportlich, wünscht sich beziehungsfähigen Partner mit inneren Werten und Lebensfreude.
Erika, 39,natürlich, fürsorglich, mit dem Herz auf dem rechten Fleck, hofft den Richtigen zu finden, dem innere Werte wichtig sind. Magst du Harmonie, Kuscheln, Wandern, Musik und gemütliche Abende zu zweit, dann ruf an!!
Charisma Partners
Meran- Tel. 346 086 9860
Weiterbildung
KURSANGEBOTE FÜRSTENBURG KORTSCH
SENNKURS – 10 Einheiten
Moles/Mals, 27.03.2006, 8.30 bis 17.00 Uhr, Anmeldung Fürstenburg: bis 06.03.2006, Referenten: Dr. Bertram Stecher, Dr. Elisabeth Haid, Stefan Winkler, externe
THEORET. GRUNDLAGEN / SCHNITT IM BEERENOBSTANBAU Fürstenburg, 28.03.2006, 13.30 bis 16.30 Uhr, Anmeldung Fürstenburg: bis 21.03.2006, Referenten: Dr. Yvonne Bernhart, Gerd Fiegele
FIT FOR FUN Kortsch, 28.03.2006, 18.00 bis 22.00 Uhr, Anmeldung Kortsch: vom 07.03.2006 bis 21.03.2006, Referentinnen: Sabine Platzgummer, Ines Linder
COMPUTERKURS FÜR FORTGESCHRITTENE – 4 Einheiten
Kortsch, Beginn: 28.03.2006, 19.00 bis 21.15 Uhr, Anmeldung Kortsch: vom 07.03.2006 bis 21.03.2006, Referentin: Karin Gartner
FIT FOR FUN – für Jugendliche
Kortsch, 05.04.2006, 15.00 bis 17.00 Uhr, Anmeldung Kortsch: vom 15.03.2006 bis 29.03.2006, Referenten: Renate Mair (diplomierte Diätassistentin, Fachlehrerin), Andreas Köhne (Küchenmeister, Fachlehrer)
WÜHLMAUS- UND MAULWURFBEKÄMPFUNG
Moles/Mals, 06.04.2006, 9.00 bis 12.00 Uhr, Anmeldung Fürstenburg: bis 27.03.2006, Referent: Dr. Stefan Theiner
ERGONOMISCHES ARBEITEN
Kortsch, 12.04.2006, 8.00 bis 11.45 Uhr, Anmeldung Kortsch: vom 06.03.2006 bis 22.03.2006, Referentinnen: Irmgard Kneißl, Pauline Ratschiller
SENNER - AUFBAUKURS – 5 Einheiten
Moles/Mals, 18.04.2006, 8.30 bis 17.00 Uhr, Anmeldung Fürstenburg: bis 31.03.2006, Referenten: Dr. Bertram Stecher, Dr. Elisabeth Haid, Stefan Winkler
Anmeldung Montag - Freitag, 8-12 Uhr. FS Fürstenburg, T 0473 836 500, fs.fuerstenburg@schule.suedtirol.it oder FS Kortsch, T 0473 730 181, fs.kortsch@schule.suedtirol.it
BERUFSBILDUNG 22
LAND- FORST- HAUSWIRTSCHAFT FÜRSTENBURG KORTSCH
Tel. 0473 200790 www.herzblatt.it
Gepflegter Vinschger, 41, häuslich, vernünftig, ehrlich, fein, ruhig, mag tanzen, Sport und sucht naturliebende Sie mit inneren Werten. Auch mit Kind.
Preise: Einzelnummer Euro 0,80; Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 15; außerhalb des geogrfischen Bezirkes Vinschgau Euro 30; restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 100 (Inkl. Porto); Schweiz: Sfr 95.Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichte Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschger Wind“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und digitale Daten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur.
Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Mwst. Nr: 02445670215
Info-Media GmbH.Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005 „Der Vinschger Wind“ erscheint alle zwei Wochen
Weiterbildung
GENOSSENSCHAFT FÜR WEITERBILDUNG UND REGIONALENTWICKLUNG m.b.H.
Hauptstraße 1 - Bahnhof Spondinig - 39026 Prad a. Stj.
Tel. 0473 61 81 66 - Fax 0473 61 81 16
E-mail: info@gwr.it - Internet: www.gwr.it
TEXTVERARBEITUNG MIT MICROSOFT WORD (GRUNDLAGEN - MALS)
REFERENT/IN Patrik Tschenett
ZIELGRUPPE Interessierte, Teilnehmer der Computer Grundkurses, max. 12 Teilnehmer
VORAUSSETZUNGEN Windows-Kenntnisse, Umgang mit Tastatur und Mouse
TERMINE Fr.,10.03.2006, Sa.,11.03.2006, Fr.,17.03.2006, Sa.,18.03.2006, Fr.,24.03.2006, Sa.,25.03.2006
UHRZEIT Freitag von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr, Samstag von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr, insgesamt 12 Stunden ORT Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ Mals (EDV-Raum 2) KOSTEN 80 Euro inkl. Mwst
UHRZEIT von 20.00 Uhr bis 23.30 Uhr, insgesamt 3,5 Stunden (1 Treffen) ORT Mittwoch, 15.03. Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ Mals Mittwoch, 22.03. Fraktionssaal Latsch
KOSTEN 30 Euro inkl. Mwst
ANMELDESCHLUSS Mittwoch, 08.03.2006
BRANDSCHUTZLEHRGANG FÜR DIE MITTLERE BRANDGEFAHR
REFERENT/IN Hansjörg Elsler, Ausbildungsleiter der Berufsfeuerwehr Bozen
ZIELGRUPPE Brandschutzbeauftragte Arbeitgeber und -nehmer, Interessierte
TERMINE Do.,16.03.2006
UHRZEIT von 08.30 Uhr bis 17.30 Uhr, insgesamt 8 Stunden
ORT Seminarraum Vintschger Museum - Schluderns
KOSTEN 70 Euro inkl. Mwst
ANMELDESCHLUSS Dienstag, 07.03.2006
SCHREIBWERKSTATT: MIT E-MAILS GÄSTE ANSPRECHEN, ÜBERZEUGEN UND GEWINNEN