Zeitung Vinschgerwind 14-09 vom 16.07.2009 Bezirk Vinschgau Südtirol

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Die neue Bezirkszeitung

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Inhalt

Vinschgau/Bozen: BM reichen Gesetzesentwurf ein

Plaus: Auf eine gute Zusammenarbeit

Schlanders: Urlaub zur falschen Zeit?

Trafoi/Gomagoi: Maut als Chance?

Prad: „Liste für Prad“ ist angezipft

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Seite 5

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Titel (bild): SVP-Frauen im Bezirk Seite 6

glosse: erbschaft verpflichtet

Partschins/Rabland: Texelbahn eingeweiht

Vinschgau: Reaktion zu „Dampfender Berg“

Prad: „Quetschkommode“ ist voller Erfolg

Kultur: „Was Macht PLAUS aus“?

Menschen: Theresia „Tresl“ Telser Zoderer, Agums

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Seite 17

Seite 20

Seite 15

Sonderthema: Rund ums Haus ab Seite 30

Impressum:

Dantestraße 4, 39028 Schlanders

Tel. 0473 732196

Fax 0473 732451

Bürozeiten: Mo. bis Fr. von 9.00 bis 12.30 und von 14.30 bis 17.00 Uhr

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Grafik: grafik@vinschgerwind.it

Sport: sport@vinschgerwind.it

Chefredakteur: Erwin Bernhart (eb)

Stellvertreterin: Magdalena Dietl Sapelza (mds)

Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Marion Fritz

Kultur: Hans Wielander

Fotos: Gianni Bodini

Sport: Leonardo Pellissetti (lp)

Redaktion: Ludwig Fabi (lu), Klaus Abler (klab), Erich Daniel, Angelika Ploner (ap), Brigitte Thoma (bbt), Monika Feierabend (mo), Sigrid Zagler (sig), Karin Thöni (klf), Philipp Trafojer (jan), Maria Gerstgrasser (ria), Elke Wasmund (ew), Brigitte Maria Pircher (bmp), Sarah Stecher (sar), Julia Tapfer (ju), Sarah Tappeiner (sat), Beat Grond (bg), Bruno Telser (uno), Martin Platzgummer (mp), Renate Eberhöfer (re)

Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57

Zustelldienst: EMT Transporte, Kaltern

Preise: Einzelnummer Euro 0,80; Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 20; außerhalb des geogrfischen Bezirkes Vinschgau Euro 30; restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 100 (Inkl. Porto); Schweiz: Sfr 95.Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschger Wind“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und digitale Daten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur. Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Mwst. Nr: 02445670215

Info-Media GmbH.Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005 „Der Vinschger Wind“ erscheint alle zwei Wochen

Burgeis

Kommentar

von Chefredakteur Erwin Bernhart

Kopfgeburten

Eine Maut auf das Stilfserjoch soll kommen, so hat es die Landesregierung vor kurzem beschlossen. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. „Was nichts kostet, ist nichts wert.“ Eine Bemautung ist mit Erfolg auf der Timmelsjochstraße bereits installiert. Dass die Maut früher oder später kommen soll, weiß man seit zwei Jahren. Ein diese zwei Jahre verschlafener Bezirks-HGV hat sich kürzlich gegen die Maut ausgeprochen. Diese zwei Jahre sind auch in der Gemeinde Stilfs, die Maut betreffend, verdächtig spur- und geräuschlos verstrichen. Keine Information - kein Gedankenaustauschkein runder Tisch: Die Gemeinde Stilfs ist BM Sepp Hofers Reich. Da braucht es das alles nicht. Schon gar nicht ein Gespräch mit den aufmüpfigen Trafoiern, die eine Maut unmittelbar betreffen würde. Wird man sich die Trafoier wieder gefügig machen, wie es bereits bei den dortigen Liftanlagen vor Jahren geschehen ist? Hofer hat einen eigenen politischen Cavaliere-Kopf: Da drin muss es die letzten zwei Jahre, zumindest die Maut betreffend, dermaßen gearbeitet haben, dass es vor lauter Ideen nur so getscheppert hat. Sonst ist es wohl nicht erklärbar, dass Skurriles in derart kurzer Zeit hervorbricht. Letztes Beispiel von vielen Kopfgeburten Hofers: Auch die Fahrradfahrer sollen eine Maut eintrichten müssen. Morgen kommen wohl auch die Fußgänger dran, wäre eine logische Folge. Vielleicht sollte man auch nach Gewicht vorgehen. Hautfarbe? In Hofers Reich im Westen, dort wo die Sonne untergeht, ist vieles möglich. Wo vieles möglich ist, soll Notwendiges nicht zu kurz kommen. Hofer wird um einen runden Tisch für alle Beteiligten wohl nicht herumkommen. Das ist der Cavaliere seinen Untertanen schuldig.

Kulturverein Schnals präsentiert

Ernst Müller

im Kreuzgang der Kartause Allerengelberg in Karthaus – Schnals

Eröffnung: 18.07.2009 – 19.00 Uhr

Dauer der Ausstellung: 19.07. – 24.08.2009 Öffnungszeiten: 14 – 19 Uhr Sa / So 10 –12 Uhr / 14 – 19 Uhr

Vinschgau/Bozen

Gesetzesentwurf

für die Zukunft

hrer Herkunft verpflichtet sind die drei Landtagsabgeordneten und ehemaligen BM Arnold Schuler, Sepp Noggler und Christian Egartner nicht untätig. Das ExBM-Trio hat einen Gesetzesentwurf gebastelt, der dem „Rat der Gemeinden“ mehr Gewicht und mehr Mitsprache verschaffen soll. Mittlerweile hat der Gesetzesentwurf die 1. Gesetzgebungskommission, in der Noggler den Vorsitz führt, so gut wie hinter sich und ist bereits von der SVPFraktion genehmigt worden. Dafür hat man in der 1. Gesetzgebungskommission einen ähnlich lautenden Entwurf von

Vinschgau/Bozen

Tote Hose

DasBüro vom „Wind“ in der Schlanderser Dantestraße ist zwar kein Tourismusbüro, aber wir geben bei Bedarf Gästen gerne Auskunft. Am Montag vor einer Woche ist eine Gästegruppe bei uns hereingeschneit und wollte Auskunft darüber, wo man in Schlanders etwas Essbares bekommen könne. Die Gäste haben bereits das Dorf durchkämmt, sind aber vor verschlossenen Gasthaustüren gestanden. Angesichts der Tatsache, dass Schupferwirt, Hasenwirt, Rosenwirt, Schusterbar, Cremonabar die Schotten dicht hatten, wussten wir nur Trost zu spenden. „Wir sind wohl zur falschen Zeit hierher gekommen“, mit diesen Worten verließen die Gäste unsere Räumlichkeiten. Ausgerechnet in einer Zeit, in der Gäste, so sagen jedenfalls die Touristiker, rar sind, fällt den Schlandersern ein, die Tore zu schließen. Der HGV im Hauptort, der Schließ- und Ferientage zu koordinieren hätte, kommt anscheinend seinen Aufgaben nicht nach. Bleibt zu hoffen, dass dieses Phänomen nur auf einen Ort im Vinschgau begrenzt ist. (eb)

Arnold Schuler und Sepp Noggler münzen ihre Erfahrungen als BM in einen Gesetzesentwurf um, der die Beziehungen zwischen Land und Gemeinden vom Kopf auf die Füße stellen soll

„Grüner Seite“, eingebracht von Riccardo Dello Sbarba und Hans Heiss, SVP-mehrheitlich niedergestimmt. Der „Rat der Gemeinden“, 2003 aus der Taufe gehoben, war bisher bei der Landtagsnomenklatura ein „ungeliebtes Kind“, wurde daher kaum mit Zuständigkeiten ausgestattet und links liegen gelassen. Nach dem Motto, die BM sollten sich nicht in die große Gesetzgebung des Landes einmischen. Das soll nun anders werden: Beim Landtag als eigenes Gremium angesiedelt soll sich der „Rat der Gemeinden“ zwingend zu allen Gesetze-

Plaus

Auf

Bsentwürfen im Themenbereich der Gemeinden äußern, ebenso zu allgemeinen Landesplänen und Programmen. Im Vorfeld der Genehmigung einer Verordnung oder eines Gesetzes muss ein Gutachten des „Rates der Gemeinden“ eingeholt werden. Der BM Vorschlag sieht auch vor, dass der „Rat der Gemeinden“ den zuständigen Kommissionen eigene Gesetzesentwürfe vorlegen kann und dass der Rat beratende Volksabstimmungen beantragen kann. Der „Rat der Gemeinden“ soll auch die Funktion der Lokalfinanzkommission übernehmen, welche die Gemeindefinanzen mit dem Land aushandelt. Vereinbarungen zwischen Land und Gemeinden sollen in gemeinsamen Sitzungen mit der Landesregierung und dem Landtag getroffen werden. Der Entwurf wird demnächst dem Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt. Weil er bereits von der SVP-Fraktion grünes Licht bekommen hat, ist anzunehmen, dass er auch im Landtag mehrheitlich genehmigt werden wird. Wird der Entwurf Gesetz, haben künftig die Gemeinden bzw. der „Rat der Gemeinden“ ein gehöriges Mitspracherecht auf Landesebene. Dann dürfte die Zeit vorbei sein, in der die Gemeinden erst im Nachhinein über Gesetze und Dekrete, vor allem ihre Zuständigkeit betreffend, informiert worden sind. (eb)

eine gute Zusammenarbeit

ürgernähe, Sparsamkeit und die Aufwertung des Gemeinderats: Das sind die Eckpfeiler der programma tischen Erklärung von Plaus neuem Bürgermeister, Jür gen Klotz. Auf der ersten von ihm geleiteten Ratssit zung, stellte Klotz den Ge meinderäten die Ziele und Projekte vor, die er in seiner Amtszeit erreichen will. Vor allem die Bürgerbeteiligung soll ausgebaut werden. Ein Punkt für den sich beson ders die mitregierende Bür gerliste stark gemacht hat. Und auch Klotz betonte, dass ihm die Mitarbeit der Bürger sehr wichtig sei. Weitere Bestandteile seines Programmes sind u.a. die Aufwertung der Familie, der Bau einer Turnhalle und eines Mehrzweckraumes, die Sanierung der Grundschule, die Förderung des heimischen Handwerks und

meister Kainz schaut ihm dabei auf die Finger

der Ausbau der technischen Infrastruk-

Gekennzeichnet war die Sitzung von munteren Dialogen und Diskussionen. Diese resultierten aus den vielen Abstimmungen, die auf der Tagesordnung standen, wie zum Beispiel die Verwendung des Haushaltüberschusses in Höhe von 148.271 Euro und die Einberufungen in die verschiedenen Kommissionen.

Auch die Frage, ob man eine Leichenkapelle oder besser gleich eine neue Kirche baut, wurde erörtert. Zusammen mit dem Pfarrgemeinderat will man bis spätestens Herbst „eine Entscheidung herbeiführen“, so Bürgermeister Jürgen Klotz. (mp)

Trafoi/Gomogoi

Maut als Chance

Die Bemautung der Stilfserjochstraße ist beschlossene Sache. Nach mehrjähriger Vorlauf- und Gärzeit hat sich die Landesregierung jüngst dazu durchgerungen. In der Gemeinde Stilfs hat man allerdings eine Vorbereitung in Form von Gesprächen, sei es im Gemeinderat, sei es mit den Trafoiern, „vergessen“. In Trafoi, dem letzten Dorf vor den berühmten Jochserpentinen, wird die Maut grundsätzlich begrüßt – und gleich schon mit Ideen belegt, wie ein Teil der Maut eingesetzt werden könnte. Hugo Ortler vom Hotel Tannenheim schlägt vor, einen Teil der Mauteinnahmen als Deckung für die Verluste des kleinen und derzeit auf unsicheren Beinen stehenden Skigebietes herzunehmen. In einem strukturschwachen Gebiet müsse so etwas doch möglich sein. „Wir sind für die Maut, wenn sie für die Gäste erschwinglich bleibt und wenn das Geld vor Ort bleibt“, sagt Ortler. Dann hätte das kleine Trafoi direkt etwas davon. Schließlich ist man touristisch auf das Ski- und Wandergebiet angewiesen. In dieselbe Kerbe schlägt auch Sepp Angerer. Sinnvoll investiert werden solle das Geld, vor allem soll es in jenem Ort bleiben, wo Einschneidungen zu erwarten sind, sagt Angerer. Der größte Teil des Geldes soll für die Straße auf’s Joch verwendet werden, die zu einer Panoramastraße ausgebaut werden soll. Dass BM Josef Hofer

Prad

Kurzer Bericht der Ratsfraktionen“ schien noch 2007 und 2008 auf der Einladung auf. Damals erfüllten die Bürgerversammlungen in Prad noch die Gemeindesatzung. „Ein Mal im Jahr wird eine Bürgerversammlung einberufen, bei welcher der Gemeindeausschuss und der Gemeinderat zu Verwaltungstätigkeiten berichten“, lautet der Artikel 37 dieser Satzung. Heuer war das anders. Und das hat die Liste „Für Prad“ erbost. Bei der letzten Bürgerversammlung im Mai wurden zwei Fachre-

gleich nach dem Beschluss der Landesregierung im Alleingang hinausposaunt hat, dass die Mauteinhebungsstelle bei der Festung von Gomagoi sein soll, hat in Trafoi Ärger hervorgerufen. „Das schockiert“, sagt Angerer. Das käme fast einer Umleitung nach Sulden gleich, giftet ein anderer Trafoier. Angerer sagt, dass dann Trafoi in die bemautete Strecke eingebaut werde. Das verstehe kein Gast. Die Gäste würden dann das Gebiet vorerst meiden, befürchtet Angerer. „Wenn wir schon im Winter beschnitten werden und dann noch durch die Maut, dann sollen sie es uns frisch sagen, dann bieten wir unsere Buden zum Kauf an und fertig“, sagt Angerer in resignativem Ton. Viele Trafoier sähen es lieber, wenn die Maut hinter Trafoi eingehoben würde. Trafoi könnte so von Tagesgästen profitieren. Zudem sind dann die Pilger zu den Heiligen Drei Brunnen mautbefreit. (eb)

GLoSSE

erbschaft verpflichtet!

ferate angekündigt und dann abgehalten. Nix Bericht der Ratsfraktionen, weder auf der Einladung noch bei der Versammlung. Die Prader Gemeindeverwalter von der SVP haben anscheinend „Null Bock“ auf Bürger und schon gar keine Lust, der politischen Opposition eine Bühne zu bieten. Gemeindesatzung hin oder her. „Die Bevölkerung hat keine Lust, zu einer Bürgerversammlung mit zwei Fachreferaten zu gehen“, ärgert sich Rudi Maurer von der Liste „Für Prad“. Maurer hat bei der letzten Ratssitzung im Juni lautstark protestiert, weil BM Hubert Pinggera die Bürgerversammlung in der Beantwortung einer Anfrage als „im Sinne des Art. 37“ verkauft hatte. (eb)

ich schicke voraus, ich freue mich über das „weltnaturerbe dolomiten“, „der schönsten berge der welt“, wie reinhold messner sagt, der’s ja wissen muss. es handelt sich also um ein erbe. erbschaften sind bekanntlich etwas schönes, besonders wenn sie einem unerwarteter- oder unverdienterweise zufallen. verständlich, dass gerade jetzt, nach der umstrittenen entscheidung über die projekte ried und helm, das „weltnaturerbe dolomiten“ der landesregierung als schönes geschenk ins haus geflattert ist. sie hat es natürlich auch nicht versäumt, diesen erfolg primär als das ergebnis ihrer (angeblich) langjährigen und hartnäckigen umweltpolitik hinzustellen. aber es ist auch ein geschenk der unesco, und dieses geschenk hat zwei seiten. für die einen ist es ein segen: die touristiker werden es nicht versäumen, die berge noch raffinierter zu vermarkten und die preise entsprechend „nach oben zu korrigieren“. für andere eine last: auf die landesregierung kommen große verpflichtungen zu, und das geschieht ihr vollkommen recht, denn nun kann sie endlich durch taten beweisen, was ihr die natur wert ist. tatsache ist nämlich, dass in südtirol noch nie so viel unschuldige natur zerstört und kurzsichtigen wirtschaftlichen interessen geopfert wurde wie in den letzten jahren – und zwar unter der „schützenden“ hand dieses landeshauptmanns und seiner jeweiligen regierung. umweltsünden kann man nicht mehr ungeschehen machen, man kann sie höchstens durch erhöhte gegenleistungen zu kompensieren suchen. hoffen wir, dass das „weltnaturerbe dolomiten“ selbst der größte nutznießer dieser erbschaft wird!

Maut auf der Stilfserjochstraße: Chance oder tödlicher Pfeil für Trafoi?

Anni Thaler, Gemeindereferentin für Soziales in Schluderns, übernimmt als neue SVPBezirksfrauenreferentin einen „wohlbestellten Hof“ und will innovative Ideen einbringen

Vinschgau

„Wir sind eine Untersammelpartei“

An der Spitze der SVP-Bezirksfrauen im Vinschgau hat es jüngst einen Wechsel gegeben. Die Kastelbellerin Monika Prister Raffeiner hat nach 16 Jahren SVP-Bezirksfrauenreferentin eine Nachfolgerin: die gebürtige St. Pankrazerin Anni Thaler-Thaler. Beide sind pensionierte Lehrerinnen, haben den Lehrerberuf auf den zweiten Bildungsweg ergriffen. Im Gespräch mit dem „Wind“ reden Prister und Thaler über die Erfolge, über die Hofübergabe und über Pläne der SVP-Frauen im Vinschgau.

Moderation: Erwin Bernhart Fotos: Magdalena Dietl Sapelza

„Wind“: Frau Prister, nach 16 Jahren an der SVP-Bezirksfrauenspitze, frustriert?

Monika Prister: Überhaupt nicht. Für mich war die politische Tätigkeit sehr bereichernd. In diesen 16 Jahren hat sich sehr vieles zum Positivem für die Frauen verändert.

„Wind“: Zum Beispiel? Prister: Nehmen wir die letzten Gemeinderatswahlen her. Wir haben im Vinschgau und auch landesweit die Anzahl der Gemeidereferentinnen und Gemeinderätinnen verdoppeln können. Das ist ein sehr gutes Resultat. Die Arbeit in der Frauenbewegung hat sich in dem Sinne gemausert, dass heute vieles

für interessierte Frauen angeboten wird, sei es an politischer Bildung, wirtschaftliche Zusammenhänge, Gemeindeverwaltung und anderes. Unser Ziel als Frauenbewegung ist es, dass Frauen in allen Positionen derart präsent sind, dass es uns als Frauenbewegung nicht mehr braucht. Wir sind auf gutem Weg dahin.

„Wind“: Bei den vergangenen Landtagswahlen haben die Frauen im Gegensatz zu den Gemeinderatswahlen sehr schlecht abgeschnitten.

Prister: Da waren sicher momentane Stimmungen ausschlaggebend. Der „Frosch“ hat sicher auch dazu beigetragen, dass eine Sabina Kasslatter Mur weniger Stimmen bekommen hat. Eine Julia Unterberger hat unter der Pressekampagne von der Männerinitiative gelitten. Unterbergers positive Anstöße für die Frauen sind viel zu wenig kommuniziert worden. Die SVP hat allerdings allgemein Stimmen eingebüßt und diese Stimmen fehlen dann auch bei den Frauen.

„Wind“: Apropos kommunizieren: Ein medienscheues Reh könnte man Sie rückblickend nennen. Wurden Erfolge der SVP-Frauen im Vinschgau schlecht verkauft?

Prister: Überhaupt nicht verkauft, weder schlecht noch gut. Ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich vieles organisiert habe, aber die Presse eigentlich nie einbezogen habe. Meine Arbeit in den Mittelpunkt zu stellen, das war nie meine Art.

„Wind“: Frau Thaler, Sie sind die Nachfolgerin von Frau Prister. Wird sich der Umgang mit den Medien ändern?

Anni Thaler: Ja, ich habe schon im Sinne, offener zu sein. Denn die Medien können vieles beeinflussen. Allerdings bin ich der Meinung, wenn man positiv

in den Wald hineinschreit, schallt es positiv zurück.

Prister: Ich sehe es als Manko meinerseits, dass ich die Medien zu wenig eingeschaltet habe.

„Wind“: Frau Thaler, was wollen Sie von Ihrer Vorgängerin übernehmen, was wollen Sie ändern?

Thaler: Die Frau Prister hat in den vergangenen sechzehn Jahren enorm viel aufgebaut. Ich werde versuchen, die Frauen dahin zu motivieren, noch mehr Ortsfrauengruppen zu bilden. Dazu möchte ich den Frauen Fortbildungen und Ausbildung ermöglichen, und Informationen weitergeben. Je mehr die Frauen informiert und je besser sie politisch ausgebildet sind, desto leichter arbeiten die Frauen und wir als Frauenorganisation auch.

„Wind“: Landesweit gibt es einen Frauenstammtisch. Wird es einen solchen auch im Vinschgau geben?

Thaler: Noch habe ich mir darüber keine Gendanken gemacht. Allerdings gibt es demnächst ein Seminar „Was frau in der Politik wissen muss“ mit Martha Stocker. Das wäre ein Anfang und eine Probe, ob derartige Seminare im Vinschgau angenommen werden. Dann müsste man nicht immer nach Bozen fahren, weil das ein Handicap vor allem für die Obervinschger Frauen ist.

„Wind“: In der Vergangenheit hat die SVP-Bezirksfrauenreferentin immer wieder lieber „auswärtige“ Frauen unterstützt als solche aus dem Tale. Prister: Das ist eine Unterstellung. Wahrscheinlich meinen Sie die Frage in Bezug auf die Landtagswahlen und in Bezug auf meine Stellvertreterin Martha Stecher...

...zum Beispiel...

Prister: Natürlich hätte ich gerne eine Frau aus dem Vinschgau im Landtag

sitzen. Keine Frage. Allerdings muss man schon im Vorfeld das Für und Wider und die Chancen genau abwägen. Hätte die Kandidatin, wer auch immer, bewusst Ja gesagt, hätte ich von Reschen bis Kastelbell für sie Wahlkampf betrieben. Auch hatte eine Kandidatin aus dem Vinschgau die Unterstützung der Mutterpartei nicht. Als Frauenreferentin brauche ich aber den Konsens, sonst nützt’s nichts.

„Wind“: Sie haben sich bei den Landtagswahlen für Martha Stocker und weniger für die Bezirkskandidaten stark gemacht. Unterstützen Frauen Frauen?

Prister: Gegenfrage: Haben die Bezirkskandidaten Frauen unterstützt? Frauen unterstützen Frauen zu wenig. Sonst wäre das Frauen-Debakel bei den letzten Landtagswahlen nicht gewesen. Es gibt ja effektiv mehr Frauenwählerinnen.

Thaler: Tatsache ist, dass Frauen viel kritischer als Männer betrachtet werden. Ein politischer Mann hat schon als Mann einen gewissen Vorteil. Eine Frau muss viel kompetenter sein, wenn sie auf eine ähnliche Stelle kommen will. Wäre die „Froschgeschichte“ einem Mann passiert, wäre es ihm allerdings genau gleich ergangen wie der Kasslatter Mur. Die „Froschgeschichte“ regt mich überhaupt auf, weil das eine kulturelle Sache war und nicht eine politische, und deshalb sollte sie nicht einer Politikerin ein Bein stellen.

„Wind“: Von der Frauenbewegung hat man während dieser Affäre allerdings keine Verteidigung für ihre Assessorin vernommen.

Thaler: Ich habe immer schon gefunden, dass der „Frosch“ nicht politisch auszulegen war. Hat es aber. Ich glaube nicht, dass die Frauen deshalb weniger die Kasslatter gewählt haben.

„Wind“: Der Stand zwischen den offensichtlich dominierenden Männchen in der SVP ist ein schwieriger. Ist die Frauenorganisation in der SVP ein Feigenblatt, um Wählerinnen an die Partei zu binden?

Thaler: Wir wollen die Partei schon stärken, aber die Frauen sollen autonom gestärkt werden. Als Feigenblatt hätte ich die Frauenorganisation noch nie gesehen.

Prister: Absolut nicht. Wir sind in der Partei gleichwertig mit Arbeitnehmern, mit der Jugend, mit der Wirtschaft. Wir sind eine kleine Untersammelpartei, weil wir alle Richtungen vereinen. Wir sind eine starke Organisation. Ich bin stolz darauf, sechzehn Jahre mitgearbeitet zu haben.

„Wind“: Welche Erbschaft übergeben

Sie an Ihre Nachfolgerin?

Prister: Was die Organisation anbelangt ist der Hof wohlbestellt. Ich habe einige, auch schwierige, Ortsfrauengruppen aufgebaut, die gut arbeiten. Die Frauen sind aufgeschlossener für die Politik geworden. Ich wünsche der neu gewählten Frauenleitung eine besonnene und ausgewogene Führung. Frauen in der Volkspartei haben nicht solche Egoismen und nicht eine solche Profilierungssucht wie die Männer. Mich stört derzeit in der SVP, dass alles nach außen geredet wird, dass Streitereien über die Medien ausgetragen werden.

„Wind“: Keine Stutenbisse?

Prister: Sicher. Frauen streiten anders. Bei den Männern geht es sofort in die Vollen. Frauen streiten subtiler.

„Wind“: Halten Männer mehr zusammen?

Prister: Schwierige Frage. Wenn es um den Sammelbegriff geht, halten sie zusammen. Wenn es aber um Einzelpositionen geht, streiten sie genauso.

Thaler: Männer halten beim Streben nach Machtpositionen überhaupt nicht zusammen. Ich finde schon, dass Frauen mehr zusammenhalten als Männer.

„Wind“: Werden die Frauen in der SVP von den Männern in der SVP ernst genommen?

Prister: Ohne Wenn und Aber.

„Wind“: Zurück zur Erbschaft. Sie erhalten einen wohlbestellten Hof, Frau Thaler.

Thaler: Dies freut mich. Das Ziel, die Frauen zu mobilisieren, zu motivieren, zu unterstützen ist meines genauso, wie es Monika Prister gemacht hat. Als Beispiel: Bei den letzten Gemeinderatswahlen waren uns Männer neidisch, weil wir durch die Fortbildung „Werkzeugkasten“ gut vorbereitet waren.

„Wind“: Im kommenden Jahr sind Gemeinderatswahlen. Ihr Ziel im Vinschgau?

Thaler: Die Frauenquote quantitativ und qualitativ zu erhöhen oder zumindest gleich zu behalten. Die Bürgermeisterinnen, Vizebürgermeisterinnen und Referntinnen zu unterstützen.

„Wind“: Wie viele Bürgermeisterinnen wären im Vinschgau möglich?

Thaler: Zahlenmäßig ist das schwierig zu bemessen...

Prister: ....mindestens drei (lacht).

„Wind“: Wir sind ob Ihres Optimismuses erstaunt.

Thaler: Optimismus ist unsere Stärke.

Prister: Leider ist es auch so, dass sich Frauen höhere Positionen nicht zutrauen. Frauen sind sich selbst gegenüber sehr kritisch. Deswegen sind die Fortbildungen in der Politik sehr stark von

Frauen besucht. Das finde ich gut. Gut finde ich, wenn eine Frau als Gemeindereferentin die Raumordnung übernimmt. Warum nicht? Warum sollen die Frauen immer Soziales, Schule oder Jugend übernehmen? Da ist noch viel Aufbauarbeit zu machen. Wir haben sehr viele Akademikerinnen im Land. Wieso kommen die nicht nach oben?

„Wind“: Ihr Rezept?

Prister: Als Frauenbewegung werden wir so weiterarbeiten, bis Chancengleichheit soweit ist, dass wir ohne Quote und ohne Frauenbewegung auf gleicher Augenhöhe mit den Männern sein werden.

Thaler: Zu Beginn hat man den Frauen nur das Soziale zugetraut. Wird ein Grundstein gelegt, sind fünf Männer da.

Bewegt eine Referentin in einem Altersheim viel oder in einem Kindergarten, sieht das kaum jemand. Frauen haben mehr Einfühlungsvermögen. Männer verfolgen vielfach ein Ziel und verwirklichen das. Das mag dann das Verdienst der Männer sein, während Frauen das Umfeld auch mitgezogen haben.

„Wind“: Sie übernehmen also einen wohlbestellten Hof. Kann man von einem Generationswechsel sprechen?

Tahler: An Jahren auf keinen Fall. Ich werde allerdings innovative Ideen einbringen.

Prister: Junge Frauen sind bereits in den Ortsausschüssen.

Thaler: Mir ist eine Zusammenarbeit zwischen den Generationen wichtig.

Monika Raffeiner Prister hat in den 16 Jahren als Bezirksfrauenreferentin 4 SVP-Bezirksobmänner „überlebt“ und ist stolz darauf, dass es im Vinschgau die erste SVPBezirksobfrau landesweit gibt.

Kommentar Wenn Schnüre nur im Kopf entzweien

Bei der Lektüre des Kommentars im letzten Athesia-Vinschger verschlug vielen Stilfsern folgende provokante Textzeile die Sprache: „Welchen Leser interessiert auf Seite 3 der Stilfser Dorflauf?“. Wenn auch geschickt als Frage getarnt, verblieb man vielerorts verwundert, baff und sicherlich auch etwas gekränkt. Sprach darin ein Redakteur vollkommen unverblümt von (falschen) Farben, welche Fäden zum Reißen brächten bzw. volkstumspolitische Zerreißproben heraufbeschwören. Initialzündung dafür waren die Medaillen-Bänder, welche, vom „republikanisch treuen“ Organisationskomitee des 1. Stilfser Dorflaufes unbeabsichtigt, in den Farben der italienischen Trikolore gehalten waren. Grund genug um ganze zwei Artikel diesem hintersten Vinschger Haufendorf zu widmen und dabei den „fast unverzeihlichen und scheinbar nicht tolerierbaren“ Fehltritt seitens der Verantwortlichen des ASV Stilfs publik zu machen und rüde zu brandmarken!? So mancher prämierte Läufer sei irritiert gewesen und zögerte (ob der Schmach?) bei der Annahme der ansonsten verdienten Auszeichnung…. Ich persönlich jedenfalls (trotz physischer Anwesenheit!) konnte während der Preisverleihung keinerlei Voreingenommenheit, kein Zögern oder gar „volkstumspolitische“ Irritationen der Preisgekrönten aufgrund der Farben des Medaillenbandes wahrnehmen. Auch ansonsten scheint keiner der Organisatoren die kompromittierende Wirkung der Bänder bemerkt zu haben… „Vincit omnia veritas“ oder um William Blake zu zitieren: „Ein Narr sieht nicht denselben Baum, den ein Weiser sieht“. Vielleicht sollte sich ein verdienter Autor aber, bevor er Inhalte unwiderruflich zu Papier bringt, genauer mit Lokalmatadoren und deren Biographie auseinandersetzen, und nicht verzweifelt nach der famosen Nadel im Heuhaufen suchen. Nach dem Verrauchen der ersten Empörung aber schütteln viele Stilfser – nicht beleidigt oder gekränkt – sondern mitleidsvoll und sportlich den Kopf. Grundsätzlich ist man sich im Haufendorf in dieser Angelegenheit einig, dass der besondere vom Schreiber beschworene (volkstumspolitische) dünne Zwirn, wenn überhaupt, nur in seinem subjektiven Bewusstsein gerissen ist. Abschließend kann man jedenfalls nur dem Landtagspräsidenten Steger und auch unserem Bischof Golser beipflichten, wenn sie sagen man soll nicht zündeln…

Renate Eberhöfer

Vinschgau/Laas/Eyrs

Frisch, knackig, vitaminreich

In den luftigen Höhenlagen lassen die warmen sonnigen Tage und die kühlen Nächte das Gemüse langsamer reifen. Dadurch entwickelt es mehr Geschmack. Regelmäßige Kontrollen gewährleisten, dass der Anbau gemäß den strengen Richtlinien erfolgt, die für Produkte mit dem Südtiroler Qualitätszeichen vorgesehen sind. Dazu gehören Rückstandsanalysen und Stichproben am Feld sowie am Endprodukt.

Seit

wenigen Tagen läuft die Ernte des Blumenkohls mit dem Qualitätszeichen Südtirol. Aufgrund der zuvor niedrigen Temperaturen wurde der Erntebeginn zunächst um eine Woche verzögert. Die Pflanzen wachsen unter diesen Bedingungen langsamer. Jetzt liefern Südtirols Gemüseanbauer 60 bis 100 Tonnen Blumenkohl täglich. Aufgrund effizienter Logistik ist die Ware max. 1,5 Tage nach der Ernte in den Regalen der Händler. Der Blumenkohl wird vorwiegend im Vinschgau angebaut und vom Verband der Vinschgauer Obstund Gemüseproduzenten VI.P vermarktet; die Obst- und Gemüsegenossenschaften

ALPE und OVEG in Laas sind Marktführer in Italien. Von Turin bis Triest, von Verona bis Neapel, sogar auf Sizilien bekommt man den Blumenkohl mit dem Zeichen „Qualität Südtirol“. Reinhard Ladurner, Direktor der Obst- und Gemüsegenossenschaften ALPE und OVEG, ist überzeugt, dass dies vor allem auf die hohe Qualität des Südtiroler Blumenkohls zurückzuführen ist: „Die Konkurrenz aus dem Ausland drängt zunehmend auf den italienischen Markt. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir eine gute Saison erleben werden. Die Qualität unseres Blumenkohls ist sehr gut und überzeugt, genau wie in den Jahren zuvor. Gerade in Italien, wo man großen Wert auf gute Küche legt, wird hohe Qualität besonders geschätzt.“ Der Blumenkohl wird über die traditionellen Großmärkte und über den organisierten Lebensmitteleinzelhandel vertrieben. Diese können auf ein starkes Vertriebsnetz zurückgreifen, das die flächendeckende Präsenz von Südtiroler Blumenkohl am italienischen Markt gewährleistet.

Alpkäsesaison beginnt

Vinschger Alpkäse

Der Almauftrieb in Südtirol ist zu 99% abgeschlossen. Südtirolweit haben 2.000 Milchkühe ihr Sommerfrische-Quartier bezogen. Allein auf den Almen im Vin-

schgau grasen heuer über 1.400 Milchkühe. Damit beginnt in wenigen Wochen die Saison für Südtiroler Alpkäse. Das Zentrum für Alpkäse aus Südtirol ist der Vinschgau. Die Produktion von Alp- bzw. Labkäse ist hier aufgrund der Nähe zur Schweiz kulturell verankert. Alpkäse ist eine Delikatesse, die es nur von August bis September gibt. Die Nachfrage ist meist höher als das Angebot. Trotz der Beliebtheit des Alpkäses ist seine Produktion keine Selbstverständlichkeit. Letztendlich muss sich die Produktion von Alpkäse auszahlen. Um dies zu gewährleisten, fördert der Sennereiverband Südtirol mit Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen die Qualitätssicherung auf den Almen und die Ausbildung von Sennen und Senninnen.

Vinschgau

Partschins/Rabland

Schlanders

Das Land von oben genießen Aufgemöbelt

Richard Hofer, Pfarrer von Rabland, und Josef Schwienbacher, Pfarrer von Partschins haben die „Texelbahn“ am vergangenen Sonntag eingeweiht

Nach dem kirchlichen Segen ließ die Politprominenz Luftballone steigen, die Freikarten für die „Texelbahn“ vorerst himmelwärts und dann in die Welt hinaustrugen

Ein „Wir-Gefühl“ habe sich rund um die „Texelbahn“ in der Gemeinde Partschins entwickelt, sagte der dortige BM Robert Tappeiner bei der Einweihungsfeier am vergangenen Sonntag. Tatsächlich sind viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde der Einladung der Texelbahn AG gefolgt, um bei der Einweihung dabei sein zu können. Auch viele Gäste sind gekommen, die die neue Aufstiegsanlage gern in Anspruch nehmen. Die zwei Monate seit der Inbetriebnahme haben dies gezeigt, die Erwartungen wurden bisher jedenfalls erfüllt. Hans Weiss, Präsident der Texelbahn AG und Gemeindereferent für Wirtschaft und Tourismus, lobte den Zusammenhalt und ist selbst stolz darauf, bei diesem Projekt mitgearbeitet zu haben. Vor allem sei es der Beratung von Walter Schönweger zu verdanken, dass die Planung reibungslos funktioniert hat und vor allem der Betriebsleiter Sieghart Ritsch habe durch unermüdlichen Ein-

satz in der Bauphase viele Hindernisse aus dem Weg geräumt. Voll des Lobes für die Initiatoren und für die Gemeindeverwalter war auch LH Luis Durnwalder. Er wollte eigentlich stur bleiben und keine neue Aufstiegsanlage unterstützen, weil es bereits die Unterstell-Bahn gebe. Aber „die Leute in Partschins wollten die Bahn und sie haben für die Finanzierung auch die richtige Medizin gefunden.“ So sei ein Werk der Gemeinschaft, zwischen Land, Gemeinde und den rund 200 Ak tionären entstanden. „Wir sind ein Land mit großen Höhenunterschieden und so ist es sinnvoll, Anlagen zu errichten, die es ermöglichen, das Land auch von oben herab genießen zu können“, sagte Durnwalder. Musikalisch hat die Part schinser Böhmische die Feier umrahmt. Als Überraschung kam die Jugend zum Zug: Klemens Kaserer, der die Feier mo deriert hat, kündigte die „Partschinser Lausbubenmusi“ an, ein Trio aus 9-jäh rigen Debütanten. (eb)

GeorgWaldboth freut sich. Als Filialleiter der landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft in Schlanders kann er mit seinen vier MitarbeiterInnen die umstrukturierten Verkaufsräume seit der Einweihung am vergangenen Samstag gelassen bespielen und die Kunden in angenehmer Atmosphäre beraten. Nach dem gelungenen und von der Gemeindeverwaltung in jeder Hinsicht unterstützten Umbau mit angeschlossenem Glasbau und einem Freigelände, der parallel mit der Verkaufstätigkeit in den letzten Wochen über die Bühne gegangen ist, können sich die Mitarbeiter ihrer Aufgabe wieder voll widmen. Zur Einweihung der gesunden Filiale gekommen sind viele Genossenschaftsmitglieder, Bauern und Kunden, die Genossenschaftschefs, Gemeindevertreter und LH Luis Durnwalder. Nach der von Dekan Josef Mair vorgenommenen Einweihung und nach den Begrüßungsreden entwickelte sich unter freiem Himmel Feststimmung, musikalisch begleitet von

Schmuckkreuz mit weißem Marmor

„Die Dornenkrone“ ...verspottet, gegeißelt, gekreuzigt, aber am dritten Tag auferstanden. Mt 20,19 Edler weißer Marmor aus Südtirol verbindet diese Symbolik mit uns. So wird  dieses Unikat zu einem ganz persönlichen Schatz. Schmuckstück aus Silber  925/ooo, Weissgold 750/ooo, mit 3 Rubinen (0,90ct) und Marmor.

Gesehen bei

LH Luis Durnwalder, Reinhard Fuchs

Leserbriefe

„Quo vadis, Bergbauer?“

Frau Sapelza hat für ihren Beitrag im „Vinschger Wind“ vom 4.6.09 gut recherchiert, richtig analysiert und ihre Thesen mit Zahlen belegt. Doch dass am 18. Juni, dem Alpauffahrtstag in Matsch eine der dortigen Almen, die „Neue Gondaalm“ geschlossen blieb, konnte sie nicht wissen. Auch einige Matscher Bergbauern konnten nur enttäuscht den Kopf schütteln über dieses außergewöhnliche Ereignis. Es mangelt an Kühen, so die lapidare Antwort der Verantwortlichen. Der moderne Melkstand – die Alm wurde erst im Jahre 1984 erbaut – bleibt ungenutzt, die neue Milchleitung, die die Alm mit der Sennerei im darunterliegenden Dorf verbindet, ist ohne Verwendung. Mei-

politick s

Almen in Bedrängnis Almen in Bedrängnis

Von schwieriger Bestoßung und viel Bürokratie

ner Ansicht nach ist es nicht allein der Strukturwandel in der Obervinschger Landwirtschaft, der die Almen in Bedrängnis bringt, es ist vielmehr die Einstellung und die Denkweise der Bergbauern, die vom Individualismus und vom momentanen Profitstreben geprägt ist. Was momentan nichts bringt, wird „aufgelassen“. Das sind zur Zeit die Almen, Weiden und einmah-

digen Bergwiesen. Was für die Industrie völlig richtig ist, kann für die Obervinschger Berglandwirtschaft fatal sein. Ohne Wertschätzung kann es keine Wertschöpfung geben. Wer wird die Kulturlandschaft – unseren Besitz – schätzen, wenn nicht wir? Es ist klar, dass die Almen ihren Zweck der Selbstversorgung schon lange verloren haben. Umso dringender ist es, neue wirtschaftliche Ziele zu definieren bzw. glaubwürdige Projekte (Vermarktung, Tourismus, Kultur) zu erstellen. Erst dann ist wieder die öffentliche Hand (Land, EU, Mila oder auch Gemeinden) an der Reihe.

Oder ist uns Bauern der moralische Auftrag, das von den Vorfahren „Ererbte“ zu bewahren, total abhanden gekommen? Kann es sein, dass sich die instinktive Verpflichtung, den Betrieb – dazu gehören seit Jahrhunderten auch die Almen und die Weiden – in

Der Ruf nach dem starken Mann

Wenn die Politik versagt, weil sie unglaubwürdig, unfähig oder korrupt ist, dann ist der Ruf nach dem starken Mann nie weit. Hitlers Weg an die Macht wurde durch das Versagen der Weimarer Republik geebnet.

Auch in Zeiten vermeintlich gefestigter Demokratie, sind Ansätze dieses sozio-psychologischen Mechanismus’ erkennbar: Frankreichs Wähler waren enttäuscht von Skandalen und Pakteleien ihrer Vertreter und die Linke zerstritten bis zum Geht-nicht-mehr. Der ideale Moment für den machtbesessenen Sarkozy, seinen Lebensplan zu realisieren: 2007 zum Präsidenten gewählt, die Kom-

petenzen von Regierung und Premierminister ausgehöhlt, unliebsame Journalisten ihres Jobs entledigt und die Berichterstattung nahezu gleichgeschaltet. Nicht viel anders verhält es sich in Italien: Seit der Nachkriegszeit hat im Schnitt keine Regierung mehr als ein Jahr gehalten, Korruptionsaffären am laufenden Band und leere Phrasen statt der überfälligen Reformen haben den Wählern das Vertrauen in jedwede politische Gruppierung genommen und die Politikverdrossenheit verstärkt. Also Weg frei für den starken Mann: Berlusconis Wahl 2001 und 2008 erfolgte jeweils nach einem traurigem Schauspiel von zerstrittenen Mitte-Links-

einem bestmöglichen Zustand an unsere Nachkommen weiterzugeben, vollkommen verflüchtigt hat?

„Quo vadis, Bergbauer?“, müsste man als traditionsbewusster, vielleicht konservativer Zeitgenosse fragen. Zur Zeit sind anscheinend Kuhmonokulturen – auch in den extremsten Lagen – ein wirtschaftliches „Muss“. Landwirtschaftsexperten prophezeien für die Jahre nach dem Fall der Milchkontingentierung einen harten Konkurrenzkampf zwischen Bergbauern und Bauern in Gunstlagen (z.B. Poebene) voraus. Dieser Kampf wird zwischen ungleichen Partnern ausgetragen werden, ein Kampf also zwischen David und Goliath. Der biblische David hat aber den Riesen Goliath besiegt, weil er sich seiner natürlichen – zwar unscheinbaren – Stärken bedient hat. Hoffentlich gelingt es auch uns Bergbauern unsere natürlichen Stärken einzusetzen, bevor es zu spät ist. Josef Telser, Matsch

neurotische betrachtungen des politischen geschehens

Regierungen, in denen Revierkämpfe und Ego-Trips der Spitzenvertreter der Öffentlichkeit zeigten, dass es (fast) allen nur um sich selbst ging. Warum also nicht jemanden wählen, der so reich ist, dass er sich nicht mehr am Gemeinwesen zu vergreifen braucht? Lieber einen Traum wählen, als eine abstoßende Wirklichkeit.

Dass es der Gewählte hält wie „Super-Sarko“ ist allseits bekannt: Angedrohte und verwirklichte Absetzung von TVProgrammen und Journalisten im öffentlichen Rundfunk, Klagen und Drohungen gegen nicht gefällige Tageszeitungen, Besitz eines Gros der privaten Sender und diverser Printmedi-

en. Dazu eine etwas „eigene“ Auffassung von Gewaltenteilung (vor allem was das Verhältnis zur Gerichtsbarkeit betrifft) und Interessenskonflikte am laufenden Band. Nicht nur in politischen, sondern auch in wirtschaftlichen und ökologischen Krisenzeiten zeigt sich diese Haltung der Öffentlichkeit, das Problemmanagement einer charismatischen Führungsfigur zu übertragen: Angela Merkel mutierte binnen eines Jahres von der „Klimakanzlerin“ zur Retterin der deutschen Wirtschaft und Barack Obama soll Amerika und die Welt vor dem ökonomischen Kollaps retten...

Martin Daniel

Die neue Bezirkszeitung

Vinschger Impressionen

Auf, in die Sommerfrische. – Martell

der vinschger 14/2009

69. BSI Engadin Festival 10. Juli – 17. August 2009: Von fremden Ländern und Menschen Seit 1941 finden in den Engadiner Gemeinden, in den Kirchen und Konzertsälen der Hotels, KammermusikKonzerte für die Sommergäste statt. Das Engadin Festival gehört damit zu den ältesten, alljährlich stattfindenden Musikfestivals der Schweiz. „Von fremden Ländern und Menschen“ ist Thema des BSI Engadin Festivals 2009 – Titel von Robert Schumanns Kinderszenen. Das BSI Engadin Festival findet vom 10. Juli bis 16. August 2009 zum 69. Mal statt und präsentiert 19 Konzerte im Oberengadin und in Müstair. Intendant Jan Schultsz hat das Programm konsequent auf die Spielorte ausgerichtet und den Mix von traditioneller klassischer Musik, aktueller Folklore und Jazz verfeinert. www.engadinfestival.ch www.bsibank.com

Weitere Informationen:

BSI Engadin Festival, Pressestelle, AmelieClaire von Platen

Postfach 110, CH –7500 St. Moritz

Tel. +41 (0)81 852 05 88, Fax +41 (0)81 852 05 89, a.vonplaten@ engadinfestival.ch

v.l.: Dottor Eugenio Brianti, Verantwortlicher Private Banking BSI Tessin und Graubünden

Antonio Trapletti, Verantwortlicher Succursale BSI St. Moritz

Jan Schultsz, künstlerischer Leiter Engadin Festival

Stellungnahme zu „Dampfender Berg - Kampf um die Ortler Skiarena“ („Wind“ 12/09)

„Kein Platz für Einzelkämpfer“

DerBeitrag im „Vinschger Wind“ über die Entwick lung der Ortler Skiarena geht primär auf das Gefüge zwischen den Regionen Vinschgau und Raum Meran sowie auf die Po sitionen einzelner Personen ein. Dies sind wichtige Aspekte und es ist naheliegend, dass der Ton in einem großen Verbund oft von Wenigen angegeben wird. Gleichzeitig geht es bei der Ortler Skiarena um konkrete Inhalte, Ziele und Produkte, die im Beitrag nur teilweise darge stellt worden sind. Aus diesem Grund möchte ich die Inhalte des Skiverbundes in zwei Punk ten darstellen, von denen einer in die Vergangenheit und einer in die Zukunft gerichtet ist.

Das Projekt Ortler Skiarena in der Retrospektive Der Skiverbund Ortler Skiarena besteht aktuell aus 15 Skigebieten. Er vereinigt damit bis auf Ladurns und Ratschings alle Skigebiete westlich des Eisacks. Das bekannteste und wichtigste Produkt der Ortler Skiarena ist der Saisonpass für Einheimische. Dieser wurde von den Gründervätern initiiert und entwickelte sich in kurzer Zeit zum Erfolgsprodukt. Dahinter steckte die Idee, dass die Menschen mehr Freude am Skifahren haben, wenn sie im Laufe des Winters unterschiedliche Gebiete mit einer Karte besuchen können. Eine kontinuierliche Preissteigerung hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass der Saisonpass für viele nicht mehr erschwinglich war. Wieder reagierte der Verbund mit einer exzellenten Idee: Man halbierte den Preis und damit war dieser wieder die bessere Alternative zu den lokalen Saisonpässen. Mit diesem Modell arbeitet die Ortler Skiarena bis heute erfolgreich in Südtirol.

Touristisch konnte sich das Modell einer Mehrtages- bzw. Wochenkarte für 15 Skigebiete nie etablieren. Der hohe Kartenpreis und das Wissen des Gastes, dass es unmöglich ist,

besuchen, sind die ausschlaggebenden Faktoren dafür. Im Jahr 2003 regten die Tourismusverbände Vinschgau und Meraner Land an, die touristische Vermarktung der Ortler Skiarena gemeinsam zu betreiben und die SMG mit ins Boot zu holen. Dem Skiverbund gefiel diese Idee und so gründete man eine Arbeitsgruppe, deren Führung der SMG übergeben wurde. Das jährliche Budget umfasste Euro 265.000,00 (ein Teil davon kam aus EU-Förderprogrammen) von denen die SMG Euro 20.000,00 für ihre Tätigkeit erhielt. Während der beiden ersten Projektjahre befanden sich die Partner in Aufbruchsstimmung: Es wurde ein Internetportal aufgebaut, ein Katalog entwickelt, das Logo modernisiert, Fotos der Gebiete produziert und so der gesamte Auftritt der Ortler Skiarena verjüngt. Mit dem Motto „15 familienfreundliche Skigebiete im Westen Südtirols“ wagte man sich schließlich an die Redaktionen der deutschen und italienischen Wintersportpresse. Der mediale Erfolg kam größer als erwartet: Die Ortler Skiarena etablierte sich in Italien und in Deutschland schnell zum festen Begriff in der Presse. Wenn heute über Wintersport in Südtirol berichtet wird, dann steht neben Dolomiti Super-ski die Ortler Skiarena. Einziger Wermutstropfen: Die Verkaufszahlen des angepriesenen Wo-

chenskipasses für 15 Skigebiete blieben konstant niedrig. Demgegenüber stand der Trost, dass die einzelnen Skigebiete von der neuen Präsenz der Ortler Skiarena auf den Märkten profitierten und somit ein Teilziel des Projektes erreicht war. Im Laufe der Projektjahre drifteten die Ziele der Partner auseinander und die Budgets wurden halbiert (auch aufgrund der ausgehenden EU-Fördermittel): Während der Tourismusverband Vinschgau beispielsweise auf die Märkte Benelux und Schweiz setzte, wollten die Meraner das verbleibende Budget auf die Kernmärkte Deutschland und Italien konzentrieren. Das Positive an diesen Unstimmigkeiten war eine intensive Auseinandersetzung aller Beteiligten mit dem Produkt selbst. Im Rahmen von vielen Gesprächen mit Skijournalisten, Reiseveranstaltern und lokalen Hoteliers stellte sich heraus, dass eine relativ teure Wochenkarte für 15 Skigebiete trotz intensiver Werbung vom Markt definitiv nicht angenommen wird. Also reagierte die Marketinggesellschaft Meran (Nachfolgeorganisation des Tourismusverbandes Meraner Land) und kreierte eine sog. Mini Ortler Skiarena Wochenkarte – die SkiCard Meran. Darin sind fünf Skigebiete rund um Meran enthalten, von denen jedes maximal zwei Mal besucht werden kann.

Auf diese Weise gelang es, dem

Thomas Aichner hat als SMG Mitarbeiter die Ortler Skiarena nach außen beworben; heute ist Aichner Direktor der Marketinggesellschaft Meran (MGM)

Gast eine überschaubare Karte zu einem attraktiven Preis anzubieten. Zielgruppe der SkiCard Meran sind Menschen, die es vorziehen im Tal z.B. in Meran zu wohnen und die Vorzüge aus Stadt (Therme, Shopping, Gastronomie) und Wintersport zu kombinieren. Da die SkiCard Meran erst im November 08 entwickelt wurde, war es nicht möglich, diese angemessen zu bewerben. Entsprechend niedrig waren auch die Verkaufsprognosen – am Ende konnten 158 Karten abgesetzt werden. Die Karte wird es auch im kommenden Winter geben, diesmal begleitet von einer entsprechenden Verkaufsförderung. Ob sie den erhofften Erfolg haben wird, bleibt offen. Wir haben nach genauer Analyse der Ausgangslage eine unternehmerische Entscheidung getroffen und werden diesen Weg nun für mindestens drei Jahre konsequent verfolgen.

Die Zukunft des Projektes

Ortler Skiarena

Der Ortler Skiarena Saisonpass für Einheimische ist ein Erfolgsprodukt. Es ist den bisherigen Präsidenten und Verwaltungsräten des Skiverbundes gelungen, dieses Produkt über die Jahrzehnte attraktiv zu halten. Dieser Leistung gebührt Wertschätzung.

Mit welchem Erfolgsrezept ist es gelungen, den Skipass attraktiv zu halten? Das Erfolgsrezept bestand darin, dass die Funktionäre bei einem Rückgang der Verkaufszahlen den Mut hatten,

offen die Schwäche des Passes aufzudecken und entschlossen zu reagieren. Die Folge war eine Halbierung des Verkaufspreises, die sich langfristig bezahlt gemacht hat. Genau diese Arbeitsweise der offenen Selbstanalyse soll auch in Zukunft das Handeln der Ortler Skiarena bestimmen. Im Mittelpunkt darf nicht die Frage stehen, welche Zone wie viel Einfluss hat. Im Mittelpunkt muss die Frage stehen, welche Stärken und Schwächen das Produkt hat und wie Schwächen verbessert werden können. Im Ein-zelnen steht die Ortler Skiarena im Jahr 2009 vor drei Herausforderungen:

1. Die wirtschaftliche Lage kleiner Skigebiete Hohe Investitionskosten, Konkurrenzdruck, gesetzliche Auflagen und niedrige Eigenkapitalquoten sind die Faktoren, mit denen kleine Skigebiete, oft an der Grenze zum Überleben, konfrontiert sind. Es stellt sich die Frage, welche Rolle deren Dachverband spielen kann. Ist es hilfreich, wenn 15 Gebiete ein Büro einrichten, das zur fixen Anlaufstelle in allen Fragen rund um Verordnungen, Landesansuchen, Versicherungen, Technologie etc. wird? Vor allem sehr kleine Gebiete tun sich schwer, den Überblick zu bewahren und würden von einem vertrauenswürdigen Kompetenzzentrum profitieren. Dieses könn-te auch ein dauerhafter Ansprechpartner für die Landesverwaltung, die SMG und den Seilbahnverband sein. Fragen wie z.B. der

kostenlose Zutritt für Kinder bis acht Jahre könnten von dieser Stelle frühzeitig mit der Landesverwaltung konstruktiv diskutiert werden.

2. Die touristische Vermarktung der Ortler Skiarena Wir haben gelernt, dass ein Wochenpass für 15 Skigebiete touristisch nicht attraktiv ist. Nun gilt es, darüber nachzudenken, welche Produkte unter dem Namen Ortler Skiarena gut verkäuflich wären. Die SkiCard Meran ist ein erster Versuch in diese Richtung, weitere sollen noch folgen. Denn die Marketingtätigkeit der Tourismusverbände ist nur dann sinnvoll, wenn verkaufbare Produkte vorliegen. Weiter ist jedes einzelne Skigebiet gefordert, sich thematisch klarer als bisher zu profilieren. Eine thematische Ausrichtung ist nicht eine Frage des Budgets, sondern eine Frage der Kreativität und der Konsequenz. Das Projekt „Sanft mobil in Pfelders“ ist ein gutes Beispiel hierfür. Die Ortler Skiarena könnte es sich zum Ziel setzen, ein Zusammenschluss aus 15 klar ausgerichteten Skigebieten zu werden, die alle auf dieselben Qualitätsstandards setzen. In dieser Ausgangslage kann der Tourismus auf innovative, attraktive Produkte setzen.

3. Die Zukunftsvision der Ortler Skiarena

Erfolgreiche Unternehmen stellen sich regelmäßig die Frage, wo sie heute stehen und wo sie in fünf oder zehn Jahren ste-

hen müssen, um zu überleben. Aus den Antworten auf diese Frage lässt sich ableiten, was zu tun ist und was aufgegeben werden kann. In ihrer Rolle als Dachverband von 15 Skigebieten darf die Ortler Skiarena in diesem Bereich Verantwortung übernehmen. Die konzentrierte Erfahrung und das gebündelte Wissen von 15 Skigebieten soll dazu genutzt werden, einzelnen zu helfen und Visionen für den gesamten Verbund zu entwickeln.

Der Anfrage, den Verwaltungsrat von fünf auf sieben Personen zu vergrößern, lag genau dieser Gedanke zugrunde: Ein Tisch aus fünf Skigebietsexperten und zwei Touristikern, der wichtige Denkarbeit leistet. Kein Machtkampf und keine Polemik. Dafür ist weder Zeit noch gibt es Gründe dafür.

Es geht bei der Zukunftsfrage um den Ortler nicht darum, welche Rolle der Vinschgau, Meran oder die SMG spielen. Es geht darum, was jeder von uns tun muss, damit alle wachsen können.

Persönlich glaube ich, dass es eine Frage der wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung ist, gemeinsam wieder den Faden zu finden und zusammen für eine Sache zu arbeiten. Denn Einzelkämpfer, wie gut oder clever sie auch sein mögen, haben in der heutigen Welt des Tourismus keinen Platz mehr.

Thomas Aichner (Direktor MGM - Meran)

Intern. Dem redigierenden Redakteur ist beim letzten „Aus dem Gerichtssaal“ ein sinnverdrehender Fehler unterlaufen. Der Autor Peter Tappeiner hatte als Überschrift „Der Ötzi und seine unbedankten Finder“ vorgesehen. Der Redakteur hat daraus „undankbare Finder“ gemacht. Wir bedauern den Fehler und entschuldigen uns.

Schlanders. Die bereits traditionellen Sommerabende in der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg beginnen heuer am 24. Juli. Um 18 Uhr wird Luciana Zischg Coletti den Veranstaltungsreigen mit ihrer Fotoausstellung „in viaggio – unterwegs – on the road“ (in Zusammenarbeit mit dem circolo culturale) eröffnen. Am 4. August geht’s dann mit Monica Trettel und Günther Götsch weiter. Die zwei Südtiroler Schauspieler laden mit „Siffri“, einem zweisprachigen Kabarett zu einer wirklichen Rarität in der hiesigen Kulturszene. Italian Folk bietet „Cosanostra“, ein sizilianisch/ Südtiroler Familienclan eine Woche später, am 11. August um 20:30 Uhr. Drei junge Künstler, Andy Tappeiner aus Laas, Julia Frank aus Laatsch und Patricia Rivero Moreno aus Andalusien stellen ab dem 14. August dann ihre Werke – Skulpturen und Bilder – ab 18 Uhr in der Schlandersburg öffentlich aus. Musikalisch wird’s am 18. und 25. August : literarisch-musikalische Klangkompositionen mit Texten von Norbert C. Kaser zum einen und Haydn, Strauß, Mozart und Schubert zum Zweiten. Den Ausklang der bunten Sommerabende in der Schlandersburg bilden „Faust – ein Historical“ mit Uschi Flacke am 1. September um 20:30 Uhr und das Konzert der Tsaziken am 16. Oktober um 20 Uhr. (ap)

Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL

Ein Paket voll Sicherheit

Vor kurzem hat das Parlament das sog. Sicherheitspaket verabschiedet. Damit will der Gesetzgeber die illegale Einwanderung eindämmen und dem Sicherheitsbedürfnis der Bewohner vor allem in größeren Ballungszentren entgegenkommen. Entsprechend „bunt“ ist der Normenteppich.

Da wird einmal der unerlaubte Eintritt und Aufenthalt auf dem Staatsgebiet unter Strafe gestellt. Strafbar (Gefängnis bis zu 3 Jahren) macht sich aber auch der Inländer, welcher einem Ausländer ohne reguläre Aufenthaltsgenehmigung gegen Entgelt Unterkunft gewährt oder eine Wohnung vermietet.

Einen italienischen Staatsbürger heiraten dürfen in Zukunft nur mehr jene Ausländer, welche nachweisen können, dass sie sich legal hier aufhalten.

Bizarr muten dann schon jene Bestimmungen an, welche es den Obdachlosen und anderen Personen ohne festen Wohnsitz zur Pflicht machen, sich in ein Verzeichnis eintragen zu lassen, welches vom Innenministerium geführt wird. Die „Clochards“ müssen also angeben, unter welcher Brücke sie schlafen und die „Sandler“, auf welcher Parkbank oder in welchem Wartesaal sie gewöhnlich nächtigen!

Ein eigenes „Berufsalbum“ bekommen in Zukunft auch die „Rausschmeißer“, denen fortan das Tragen von Waffen, Knüppeln, Schlagstöcken und anderen „überzeugenden Argumenten“ verboten wird. Dem um seine Sicherheit bangenden Bürger ist es ab sofort erlaubt, zum Zwecke der Selbstverteidigung einen sog. Pfefferspray zu verwenden. Schließlich werden sog. „Bür-

Schluderns-Laas

gerwehren“ eingeführt. Gemeint sind damit unbewaffnete und nicht uniformierte Streifen, welche durch die Straßen „patroullieren“ und den Ordnungskräften ihnen verdächtig erscheinende Vorkommnisse melden. Sie können keine Ausweiskontrollen und auch keine Festnahmen vornehmen, außer sie betreffen einen Delinquenten auf frischer Tat. Zu guter Letzt wird auch noch ein „alter Hut“ ausgegraben. Wir meinen damit den hierzulande wohlbekannten „oltraggio“, also die Amtsehrenbeleidigung. Wer seinen Ärger gegenüber einem öffentlichen Amtsträger nicht zügeln kann, der wird in Zukunft von Amts wegen strafrechtlich verfolgt und geht nur dann straffrei, wenn er sowohl gegenüber dem Beleidigten als auch dessen Brotgeber „Buße“ tut! Peter Tappeiner, Rechtsanwalt

Tanzen im Sitzen aktiviert Körper und Geist

Mensch noch sitzen kann, kann er auch die Glückswahrnehmung empfinden, welche durch Tanzen im Sitzen durch rhythmische Körperbewegung vermittelt wird. Und darum geht es der ausgebildeten Seniorentanzleiterin und Gedächtnistrainerin Erika Grüner. Richtig ausgeführt, hat diese Tanzform

eine vielfache Bedeutung. Der Kreislauf wird angeregt, die Beweglichkeit, Konzentration- und Reaktionsfähigkeit verbessert und zudem macht es Spaß, was für die Gruppendynamik förderlich ist. Seit einem Jahr werden deshalb in den beiden Altenheimen von Laas und Schluderns wöchentliche Treffen für die Heimbewohner angeboten. Die Heimbewohner sind nach den Tanzeinheiten beweglicher, ge-

löster und kommunikativer, was sich natürlich auf ihre Gesundheit und Lebensqualität auswirkt. Frau Grüner versucht sich immer dem körperlichen und geistigen Vermögen anzupassen und neben dem Gruppenerlebnis auch individuelle Lösungen anzubieten. Für die Direktorin der Altenheime von Laas und Schluderns, Sibille Tschenett, ist vor allem die Langzeitwirkung dieser Form der psychischen und physischen Aktivierung wichtig, welche sich nach jeder Gruppenstunde von den teilnehmenden HeimbewohnerInnen deutlich erkennen lässt und auf die professionelle Betreuung der Tanzleiterin zurückzuführen ist. Um den Wert zu erkennen, konnten kürzlich Interessierte im Kulturhaus von Schluderns erleben, welche Freude ältere und behinderte Menschen am Tanzen im Sitzen haben. (lu)

Der Schwalbentanz als eine der Ausdrucksform beim Tanzen im Sitzen

„Afn Zwiirnfadale...“

Ihre Nähmaschine der Marke „Necchi“ hat Frau Tresl hoch in Ehren. Das gute Stück hatte sie sich in den 50er Jahren in Meran um 60.000 Lire gekauft. Mit dem Lohn von 6.000 Lire im Monat stotterte sie die Raten ab. „I war olm gearn Weißnoterin gwortn, für Leintücher unt Unterwasch“, sagt sie. Schon als kleines Mädchen war sie fasziniert, als sie ihre Großmutter an der ratternden Nähmaschine beobachtete. Tresl wuchs mit 13 Geschwistern auf dem „Vogelsanghof“ nahe Tanas auf. Die Eltern führten eine Landwirtschaft mit zwei Kühen. Der Vater verdiente sich als Viehhändler und Holzarbeiter etwas dazu. Die Mutter hatte an jedem Rockzipfel ein Kind hängen und war gezwungen, den Brotkorb nach den Malzeiten wegzusperren. Als die Kinder größer waren, schickten die Eltern sie zu Bauern und handelten als Lohn Brotgetreide ein. Tresl trat mit 13 Jahren ihren ersten Dienst im Dorf Tanas an. „Zwoa Star Korn unt s Gwont hot dr Votr für miar ausgmocht“, erinnert sie sich. Nach drei Jahren musste sie die Arbeit aufgeben, weil sie allergisch auf Waschwasser reagierte. Sie erholte sich und kam zu einem Bauern nach Kortsch. „Selm sain di Fockameltern greaßr gweesn alz i“, sagt sie „Unt noch a Woch bin i norr a ogschoubm“. Zuflucht suchte sie am Schlanderser Sonnenberg, bei Bauersleuten die sie kannte. „Sellm hot di Bäurin selbr di Fockn gfiatert“, lacht sie. In Kortsch wurde sie von der Polizei gesucht bis ihr neuer Aufenthaltsort bekannt war. Dort konnte sie bleiben und erhielt erstmals Geld, das sie bis auf wenige Lire daheim abgeben musste. Nach einem Jahr wechselte Tresl nach Lana, wo sie an einen strengen Bauern geriet. Dieser ging zwar täglich in die Kirche, hatte aber für die Dienstboten nicht viel übrig. Sie mussten oft bis zu 14 Stunden schuften. Beim Rosenkranzbeten nach dem Abendessen fielen ihr fast die Augen zu. Sie wechselte zu einem Bauern nach Marling, wo sie mehr Freizeit hatte. Sie behielt das Geld und kaufte sich die Nähmaschine. Für die fünf Knechte flickte sie regelmäßig die Hemden und suchte nach einer Lehrstelle als Schneiderin. Die Bäuerin gab vor, ihr bei der Suche zu helfen. Doch in Wirklichkeit bleib sie untätig. Und als Tresl eine

Arbeit in einem Turiner Haushalt angeboten be kam, unterschlug sie so gar die Briefe. „Obr norr bin i fa Zourn aweck“, erzählt sie. In Laas konnte sie sich schließlich einige Fertigkeiten im Nähen an eignen und kochen lernte sie im Brixner Pfarrwi dum. Danach kehrte sie nach Tanas zurück und fand einen Platz beim „Rodi-Bauern“. Der Hof war gleichzeitig Gast stätte. „Di Mandr sain ollm Kirchn gongan unt drnoch nimmr hoam“, betont sie.1956 gehörte Tresl zu den „Träge rinnen“, die die Aufgabe hatten, die Muttergottes zu „Peter und Paul“ nach St. Peter zu bringen und zu „Hochunserfrau“ wie der nach Tanas zurück. Als die jungen Frauen am 15. August mit der Statue beim „Gsoalhof“ vorbei zogen, trafen sie auf Hans Zoderer aus Agums, bekannt als „Mesmer Hans“, der den dortigen Bauern suchte. Tresl wusste, dass sich dieser im Gasthaus aufhielt. „Wenna inz trogn hilfsch, zoag i diar hin“, neckte sie ihn. Der junge Mann ließ sich nicht lange bitten und trug an Tresls Stelle. Etwas mulmig war ihr zumute, als sie am Widum vorbeizogen. Wenn der Pfarrer das gesehen hätte, wäre sie wohl aus dem „Jungfrauenbund“ ausgeschlossen worden, ist sie überzeugt. Hans fragte sie anschließend, ob sie ihn ein Stück begleiten könnte. Doch sie winkte ab, denn ihre Mutter hatte ihr von Männerbekanntschaft und Heirat immer abgeraten, weil sie zu klein sei, um Kinder zu bekommen. Hans kam wieder und warb um sie. Tresl fasste Vertrauen und willigte schließlich ein, seine Frau zu werden, nicht zuletzt auch weil sie es leid war, von einer Arbeitsstelle zur anderen zu ziehen. Im Februar 1957 läuteten die Hochzeitsglocken in Agums. Sie zog ins Elternhaus ihres Mannes, wo sie Haus und Hof in Schuss hielt, während er als Tagelöhner und Handlanger arbeitete. Sie schenkte ihm vier zu spät das Krankenhaus auf und verlor viel Blut. „Afn Zwiirnfadale bin i selm gweesn“, betont sie. 1971 erschütterte ein Unfall die Familie. Hans geriet unter eine Betonmaschine. „Er hot si nia mea erholt unt isch norr a gstorbm“, sagt Tresl. 20 Jahren lang ist sie nun schon Witwe. Als ihr jüngster Sohn geheiratet hat, ist sie in eine kleine Wohnung gezogen und lebt nahe der Familie ihrer Tochter. Sie versorgt sich selbst, pflegt den Garten, übernimmt Besorgungen und ist immer da, wenn man sie braucht. Das herzliche, humorvolle und lebensbejahende Wesen ihrer „Nana“ lieben alle, ganz besonders ihre neun Enkelkinder. Tresl gewinnt selbst schwierigen Lebenssituationen immer etwas Positives ab. Als sie sich kürzlich den Arm brach, meinte sie: „Do honn i Glück kopp, dassas nit dr Fuaß gweesn isch“. Mittlerweile ist ihr Arm fast geheilt, und sie kann ihre „Necchi“ bereits wieder betätigen, so als wäre nichts gewesen.

Magdalena Dietl Sapelza

Theresia Telser Zoderer, genannt Tresl, Jahrgang 1930, Agums.

Schlanders. Die Bezirksfeier zum Tiroler Gedenkjahr haben die Schützen in Schlanders abgehalten. Am 28. Juni defilierten nach feierlicher Feldmesse und festlichen Ansprachen Kompanien, Musikkapellen und Feuerwehrleute darunter die Ehrenkompanie der Schlanderser Partnergemeinde St. Anton am Arlberg durch die Fußgängerzone des Vinschger Hauptortes bis zum Festplatz „Matscher Au“. Den zahlreichen Ehrengästen gefiel’s, das Volk fehlte. (ap)

forum aus 46 Interessensgrup pen haben dem Ganzen zugestimmt. Das Leitbild ist ein theoretisches Grundgerüst mit fünf Schwerpunkten: 1. Schutz des Siedlungsraumes vor Hochwasser; 2. Erhaltung und Wiederherstellung des Gewässerzustandes; 3. Aufwertung des Lebensraumes Fluss; 4. Sozial ausgewogene nachhaltige Wassernutzung unter Berücksichtigung der lokalen Bedürfnisse; SeitenWind

Martell. Das Marteller Erdbeerfest feierte heuer seinen 10. Geburtstag. Am letzten Juni-Wochenende strömten tausende Besucher bei tollem Wetter in das Martelltal, um das Fest der süßen Früchte zu feiern. Ein tolles Angebot erwartete die Besucher – nicht nur kulinarisch wurden die geschätzten 12.000–15.000 Festbesucher verwöhnt,

sondern auch im Hinblick auf das Rahmenprogramm. Viele Zuschauer kamen zum Höhepunkt des Wochenendes, dem Einzug der Produktköniginnen mit LH Luis Durnwalder. Guten Anklang bei den Besuchern fand auch die neu präsentierte Kosmetiklinie PLIMA des Kräuterschlössels in Goldrain. Vor allem aber, Erdbeeren, Erdbeeren und nochmals Erdbeeren und deren veredelte Produkte wurden von den Besuchern „haufenweise“ verzehrt und genossen. „Denn so gut wie sie heuer sind, waren sie noch nie“, konnte man vom ein und anderen Festbesucher hören.

Schluderns/Vinschgau

„Haben

einen wichtigen Schritt gemacht“

Beim

heutigen vierten Fluss raumforum im Rahmen des Etschdialogs haben wir mit der Ratifizierung des Leitbildes für die Flussraumgestaltung einen wichtigen Schritt gemacht“, unterstrich Willigis Gallmetzer vom Amt für Wasserschutz beim Kamingespräch für Journalisten in der Churburg. „Das Leitbild ist Grundlage für alle weiteren Schritte.“ Die rund 50 Teilnehmer beim Flussraum-

Vinschgau/Brüssel

Frauen erleben Brüssel

Auch im heurigen Jahr ist der ESF-Lehrgang „Mit Engagement das öffentliche und politische Leben gestalten. Weiterbildung für tatkräftige und motivierte Frauen“ wieder voll ausgebucht. Bereits zum fünften Mal wird dieser ESFLehrgang in Schloss Goldrain angeboten. 15 Frauen aus ganz Südtirol besuchen diesen abwechslungsreichen Kurs zu unterschiedlichen Themen wie „Die Geschichte Südtirols“, „Gender Mainstreaming“ oder „Grundlagen der Kommunikation“ an insgesamt 9 Wochenenden im Jahr 2009. Höhepunkt des Kurses war die Fahrt nach Brüssel im März, wobei alle Frauen von der Leiterin des Außenamtes in Brüssel, Frau Vesna Caminades, begrüßt und in die Thematik eingeführt wurden; anschlie-

ßend war der Besuch der Europabibliothek auf dem Programm, wo wir uns reichlich mit Informations material und Bro schüren eindecken konnten.

In den nächsten bei den Tagen waren einige persönliche Fragestunden auf dem Programm. Dabei entwickelten sich interessante Gespräche mit dem Europaparlamentarier Sepp Kusstatscher und den Europaparlamentarierinnen Karin Resetaris (Österreich), Doris Gisela Pack (Deutschland) und dem Südtiroler Berater der Generaldirektion Markus Warasin. Die Leiterin von Schloss Goldrain, Claudia Santer, die das

5. Sensibilisierung der Bevölkerung zu den Themen Wasserund Naturschutz. Die Techniker, die bereits vorbereitende Erhebungen vorgenommen haben, werden nun nach Lösungen suchen, konkrete Maßnahmen ausarbeiten (Objektschutz, Überflutungsflächen, Flussaufweitungen usw.) und die Vorschläge im Forum zur Diskussion stellen. Laut Bauernbund Bezirksobmann Andreas Tappeiner, sei als wichtige Vorgabe formuliert worden, dass Privateigentum geschützt bleibt, und dass nicht über die Köpfe der Grundbesitzer hinweg entschieden wird. Diese Vorgabe ist ein Hinweis dafür, wo die schwierigen Knackpunkte liegen, wenn’s an’s Eingemachte geht. (mds)

gang in Brüssel

Programm ausgearbeitet hatte und die Reiseleiterin war, stellte dabei einmal mehr ihr Organisationstalent unter Beweis. Durch diese Reise ist der europäische Grundgedanke und das Europaparlament im Besonderen allen Teilnehmerinnen näher gebracht worden und es haben sich viele Fragen geklärt.

Kamingespräche in der Churburg mit Gastgeber Johannes Graf Trapp

Im Zeichen der

Volkstanz, Ziehorgelspieler, Straßenkunst, kunstvoll gestaltete Pavillons und viele Besucher: die „Quetschkommode“ in Prad am vergangenen Wochenende war ein voller Erfolg

Das „Quetschen“ und „Ziehen“, das „Schräge“ und zugleich „Bodenständige“ bildeten das Fundament der ungewöhnlichen Veranstaltung, während die Kommode als Synonym für den angenehmen Teil – dem Zurücklehnen, Verschnaufen und Inspirieren – fungierte. Den entscheidenden Funkenschlag für die Verwirklichung des Prader Festspiels für Ziehharmonika, Kunst und Kleinkunst löste der Längenfelder-Straßenmusikantenfestival-Organisator Gehard Prantl aus. Gemeinsam mit den fünf Organisatoren versuchte man das richtige Rezept zu finden: Eine gute Portion angestammten Brauchtums, kombiniert mit Musik und künstlerischen Darbietungen, garniert mit einer Prise ´großer Welt´. Viele prominente Gäste, von Landeshauptmann Luis Durnwalder zu Martha Stocker, Sepp Lamprecht, Josef Noggler, Hubert Pinggera, Bürgermeistern und Lokalpolitikern aus anderen umliegenden Gemeinden, sowie zahlreichen einheimischen und auswärtigen Gästen, fanden sich am Freitagabend zur Eröffnungsfeier des Festivals ein. Bereits vor dem offiziellen Start des Festivals ließen es die Prader Goasslschnöller(innen) gehörig krachen und zogen lautstark die vielen wartenden Besucher in ihren Bann. Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch die Prader Kulturreferentin Tanja

Ortler gab man die Bühne frei für Schuhplattler, Ziehharmonikanten und Theaterspieler, welche gekonnt das zahlreiche Publikum unterhielten.

Der eigentliche Hauptteil fand aber am Samstag den 11. Juli statt. Von 11 Uhr morgens bis 11 Uhr abends ließen ´Ziachorglspielr´ das Altdorf buchstäblich erzittern. Über 30 der ´Quetschkommodenkünstler´ musizierten gekonnt, dem Rotationsprinzip folgend, abwechselnd auf den originellen – von 14 lokalen Künstlern eigens für dieses Festspiel entworfenen –Open-Air-Bühnen und gaben dem Ganzen den beabsichtigten, gemütlichen volkstümlichen Anstrich. Dazwischen mischten sich immer wieder mystisch klingende Didgeridoolaute, welche sich akustisch nahtlos ins Klangbild einfügten. Niveauvolle Konzertveranstaltungen überzeugten mit musikalischen Leckerbissen, während Volkstanzgruppen, örtliche Schuhplattler, unterhaltsame Theateraufführungen und zirkusreife Artistendarbietungen Jung und Alt sinnreich unterhielten und dem Festival einen einzigartigen Stempel aufdrückten. Die Prader „Quetschkommode“ wurde gebührend durch die Feuergaukler ´zugezogen´, welche das Altdorf abschließend noch einmal „magisch“ ausleuchteten und die Nacht verzauberten. (re)

Wandern im Obervinschgau

Planeiler Alm oder Furglesalm

Ausgangsort: Planeil

Höhenunterschied: 650m

Gesamtgehzeit: 5 Stunden

Die Planeiler Alm gehört zu den größeren typischen Vinschger Milchviehalmen. Die auf einem Forstweg mit dem PKW erreichbare Alm liegt im Gemeindegebiet von Mals, im hintersten Planeilertal und ist im Besitz der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Planeil (Fraktion Planeil). Ihre ergiebigen Weiden am Sonnenhang des Planeiler Westkammes sind besonders wertvoll und dementsprechend ist auch die Milchqualität vom Feinsten. Der wohlschmeckende Käse der Planeiler-Alm erhielt in der Vergangenheit viele Auszeichnungen bei Käseverkostungen. Die Gesamtfläche der Alm beträgt 2.242 Hektar, davon werden 1.132 Hektar für Weideflächen genutzt. Mit der Bestoßung von mehr als 80 Kühen werden heute genauso viele Tiere auf die Alm getrieben wie vor 100 Jahren. Zeitig in der Früh kann man dem Senn in der Schaukäserei bei seiner Arbeit zusehen. Köstliche Almprodukte stehen ganztags zur Verkostung auf dem Tisch. Kalte hausgemachte Speisen, wie frischer Käse in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Butter, Joghurt, Speck und Kaminwurzen und allerlei Getränke werden hier aufgetischt. Der wohlschmeckende Käse der Planeiler-Alm erhielt in der Vergangenheit viele Auszeichnungen bei Käseverkostungen.

Eine Wanderung zur Alm von Planeil aus dauert ca. zwei Stunden und verbindet den Blick auf saftige Almwiesen, den Gang durch erholsame Wälder und eine atemberaubende Aussicht auf das umgebende Gebirgspanorma.

Ab 7. Juli bis 28. August fährt das Wandertaxi nach Planeil am Dienstag, Mittwoch und Freitag

Abfahrt in Mals Bahnhof anschließende Haltestellen:

Peter-Glück-Platz und Sanitätseinheit (Sprengel)

Ankunft und Abfahrt in Planeil

08.15 Uhr - 11.00 Uhr - 16.15 Uhr

08.30 Uhr - 11.15 Uhr - 16.30 Uhr

Ankunft in Mals

08.45 - 11.30 Uhr - 16.45 Uhr

Preis pro Person und Fahrt: Euro 1,50; Plawenn und Alsack auf Abruf (ca. 15 Minuten vor Abfahrt in Planeil anrufen) Tel. 347 79 87 265

Freiwillige Mithilfe

Seit

vielen Jahren werden die Mitarbeiter im Bürgerheim von einem gut funktionierenden Volontariat unterstützt. 38 Frauen und Männer sorgen in verschiedenen Gruppen durch ihre Mithilfe für eine Qualitätssteigerung für die Bewohner. Im Rahmen der Einarbeitung des neuen Verwaltungsrates besuchten Monika Wellenzohn und Angelika Holzknecht, begleitet vom Freizeitgestalter Andreas Wiesler, die

in verschiedenen Bereichen tätigen Gruppen.

Die freiwilligen Helfer waren erfreut über das Interesse und nahmen die Verwaltungsräte herzlich auf. Diese brachten im Namen der Mitarbeiter und der Bewohner ihre Wertschätzung für die freiwillige Mithilfe zum Ausdruck und bedankten sich für die vielen geleisteten Stunden.

Das Bürgerheim ist bestrebt, zusätzlich zu den gut funktionierenden freiwilligen Gruppen die freiwillige Mithilfe kontinuierlich auszubauen. Es werden Frauen und Männer gesucht, die sich freiwillig engagieren und ein Stück Dorfleben ins Haus bringen. Interessierte melden sich bitte bei der Ansprechperson für Freiwillige, Andreas Wiesler, oder im Büro des Bürgerheimes (Tel. 0473-748600).

Schlanders ist anders ... ... am Freitag Abend

Bevorzugen Sie bitte die gekennzeichneten Mitgliedsbetriebe

24 Juli

Feuer & Flamme

...für die Schlanderser Handwerker im LVH

• Quad-Parcour und Malwerkstatt für Kinder

• Feuershow und Reifenwechselwettbewerb

• Quiz mit anschließender Prämierung

• Versteigerung von 2 Schals zu Gunsten von „Medicus Comicus“, gestrickt anläßlich des Weltstricktages

Musikalische Unterhaltung: Vincent & Fernando

Rossini-Night beim Cremonawirt, dazu Weine aus der Toscana

31 Juli Vorschau Südtiroler Zivilschutz

Weißes Kreuz - FF Schlanders - BRD „Schauübung“ am Sparkasseplatz um 19.30 Uhr Heizung-, Sanitär- & Solaranlagen

Plaus

Was Macht PLAUS aus?

„Drüben,

Luis Stefan Stecher

In Plaus ist eine Kirche, nein, Plaus ist Kirche und nicht mehr. Alles andere ist nur ein drum herum, ein umher, ein ringsum und ein rundum an Bauten, eine Häuseranordnung, eine Parzellierung, kein erarbeiteter Ort, kein gestalteter, eher ein bewältigter, ein ermöglichter, ein bezwungener Ort, eine Ortschaft (von schaffen). Alles konzentriert sich auf die Kirche, das ganze Dorf richtet seine Gedanken auf die Kirche, alle Wege führen zur Kirche, führen auf sie zu, der Platz und das Rathaus schauen auf das Kirchlein und alle Häuser in der grünen Wiese sind geistig auf die Kirche ausgerichtet. Über was sonst soll sich Plaus (baulich) definieren? Über brandneue, musterhafte Einfamilienhäuser?

Es gibt einen Kern in Plaus, von dem alles ausgeht, von dem alles bestimmt wird. War er früher kirchlich traditionell, ist er heute weltlich fortschrittlich geprägt. Die Kirche und der Platz wurden vom Rathaus zur Theaterkulisse degradiert mit Logensitzen und Empore für die Entscheidungsträger. Ist ihnen das, was sich hinter der Bühne abspielt, gleichgültig und einerlei?

haupt? Ja, der Bauernhof im Dorf musste der jetzigen Platzgestaltung weichen. Die Gemeinde widmete kurz Agrarland in Bauland um und der Hof feierte seine Auferstehung mitten im Feld. Hier thront der Herold jetzt mit seinem Familienwappen. Ob der Bauer jetzt glücklich ist?

Wo hat Plaus öffentliche Plätze, welche von allen begangen, besetzt und besucht werden, wo man verweilen, innehalten, da sein kann ohne mit oder von Geld erpresst oder genötigt zu werden? Wo soll ich mich erfahren, wo darf ich auffallen, mich abgrenzen, wo kann ich bestimmen, gewahr werden und lernen zu sein?

Auf dem Rathausplatz fehlt etwas Altes, wieso brauchen wir immer etwas „Gewachsenes“, um uns wohl zu fühlen? Sind wir das gewohnt oder ist es ein natürliches, menschliches Bedürfnis? Wo ist es also geblieben, dieses Alte, gab es das über-

jenseits der Brücke, werden wir verstehen - da werden uns gleich Kindern die Augen aufgehen“

Auf den Zugfahrplänen an der Haltestelle wirbt Plaus mit dem Totentanz. Plaus definiert sich damit eindeutig über den Tod. Seelisch abgenommen, ausgehungert und ausgezehrt, das Plaus? Sind Blick, Gefühl und Bewusstsein hager, knochig und hohlwangig geworden, weil sich alles Fruchtund Profitbringende dermaßen vermehrt, dass der kleinste Dorfkern nicht gegen ein herkömmliches, durchschnittliches Dorf ankommt?

derer, Fischer, Weber und Sterbenden, wird angerufen gegen Ratten- und Mäuseplagen, Fieber und Überschwemmungen. Jede Ulrichskirche hatte in der Nähe ihren Brunnen mit Gedenkstein. Manche Ulrichswasser sollen das Fieber lindern. Im Mittelalter war das Sumpffieber auch in Mitteleuropa verbreitet, einer der Brunnen steht unweit der Kirche mit einem uralten, denkwürdigen, erinnerungsschweren Eschenahorn. Dem Patron Ulrich wurden in der Kirche zwei mächtige Frauen zur Seite gestellt, die heilige Katharina und die heilige Barbara, Helferinnen in der Not. Barbara hilft den Sterbenden, Katharina bei Kopfleiden und schwerer Sprache.

Plaus von Palus, Sumpf, wasserreiches, blattreiches Grünland, mitten drin, erhöht, das Ulrichskirchlein, als einzig überlebender Zeuge einer Zeit, an ein längst vergangenes Auland, mit einer runden Schutzmauer. Ulrich der Heilige der Wan-

Die kleine Kirche soll so bleiben, es wäre jammerschade einen Umbau zuzulassen. Der ganze Platz, das ganze Dorf, lebt von dieser Kirche und von der Rundmauer und den Totentanztafeln. Besser wäre es, woanders eine Kirche zu bauen und damit ein anderes, zweites Zentrum zu schaffen, das wäre für Plaus wünschenswert, das ist für Plaus von Vorteil.

Der Ton, das Zeichen, der Laut als Signal

Es schlägt die Stunde. Hohl klingend, blechern, kühl blau der Ton. Ein einzigartiger Laut, erschütternd und rührend ohne seinesgleichen, erinnert mich an meinen Tod. Mir wird schaurig warm. Hell und freundlich ruft die Glocke. „Höre, hallo, hörst du

mich?“ Fehlt nur noch das Plätschern eines Brunnens und die stille Dämmerung eines feuchtkalten Novembertages (Heilige Katharina, 25. November) und ich erfahre hautnah wie der Knochenmann mich holt. Sterben üben, das kann man hier jeden Tag auf beeindruckend sinnliche Weise. Jede Stunde feiert der Tod hier seine Auferstehung. Jeden Tag ein bisschen sterben, bringt dich dem Leben näher, macht dich freier, glücklicher und lässt dich tanzen.

Der Dorfplatz, ein bauliches Denk-Mal fürs Sterben, ein Totentanz? Die Plauser hören und sehen das Sterben jeden Tag. Für die Plauser ist das Sterben allgegenwärtig. Beeindruckend, wie der Künstler Luis Stefan Stecher den Totentanz wieder aufleben hat lassen, die Bilder prägen und graben sich ein, ich weiß nicht warum, erinnern an Fernes, Vertrautes und gleichzeitig Fremdes – eben an den Tod.

Die Bilder der heiligen Katharina, als philosophische Streiterin und der heiligen Barbara, zur Stunde des Todes, ihrer Enthauptung, dominieren den Kirchenraum. Als der grausame Vater seine Tochter Barbara enthauptete, wurde er vom Blitz getroffen und verbrannte. Katharina trägt als Königstochter eine Krone, sie wurde als Märtyrerin gerädert und als das Rad in Stücke zerfiel, enthauptet. Die Kirche bekamen die Benediktinerinnen des Klosters San Jon in Müstair geschenkt, dabei gewannen die Heiligen Barbara und Katharina sicherlich an Bedeutung.

tend. Barbara würdigt das Sterben und heiligt das (Ver)Gehen. Katharinas Rad wird allegorisch durch die runde Kirchenmauer dargestellt als Zeichen für den Kreislauf von Leben und Tod. Das Kirchlein mit der Rundmauer ist auf dem Gemälde des Kirchenstifters Ulrich abgebildet.

Die Legende um die heilige Katharina hat keinen direkten historischen Kern. Der Tanz auf dem Feuerrad – die Heilige wird oft so abgebildet – ist eine weltweit verbreitete, vorchristliche Darstellung. Dies beruht auf dem Glauben, dass Leben und Tod eine untrennbare Einheit bilden.

Im Volksglauben war der Tag der heiligen Katharina einst ein großer Bauernfeiertag, an dem es hieß: „Alle Räder stehen still!“ Die Mühlräder durften nicht mahlen, die Fuhrleute nicht fahren, die Spinnräder nicht arbeiten, das Tanzbein aber durfte zum letzten Mal geschwungen werden –siehe Totentanz.

Und wieder dreht sich alles um die Kirche, auch für mich. Die Kirche und ihr Ursprung sind ein Zauber, das eigentliche Rätsel, das Geheimnis von Plaus. Der Moment des Todes ist für diese Kirche bedeu-

nicht wieder herstellen, könnte man nicht den Platz und die Rundmauer um die Kirche herum erweitern, die fehlenden Totentanztafeln ergänzen und damit das Symbol des Lebensrades wieder einführen?

Die Kirche sei zu klein, heißt es, wie groß ist die Gemeinde? Wie oft ist die Kirche im Jahr so dicht besetzt? Die Atmosphäre der Kirche wäre beim Teufel und der Platz und das Dorf um das Wesentlichste ärmer. Eine kleine Kirche ist menschlich und warm, weil die Menschen zusammenrücken müssen, ein großer hoher Raum wirkt kalt und unpersönlich, man wird unweigerlich dem Schein, dem Äußeren und der Oberflächlichkeit ausgesetzt.

Die Rundmauer ist auch ein Weg, ein Lebensweg, ist wie ein Rad, das Lebensrad, das immer wiederkehrende Leben und der immer wiederkehrende Tod. Das Rad der heiligen Katharina führt vom ehemaligen Widum kommend hinauf zum Eingang rund um den Friedhof und wieder zurück. Kam der Wanderer vom Sonnenberg oder nahm er den Weg durch die Au, erblickte er die Kirche auf der Anhöhe, folgte dem Totentanz bis zum Tor, stieg die Stufen zum Haupteingang empor und ging durch den Friedhof wieder zurück. Ein Kreislauf, die Wiederkehr, wie das Rad, für das Symbol der heiligen Katharina. So heißt es im Volksmund: „St. Kathrein – Stellt Räder und Geigen (Toten-)tanz ein.“

Dieser Kreislauf sollte verstärkt werden. Wo waren die alten Wege? Könnte man sie

Lasst eure Kirche nicht sterben! Sie zeigt und lebt die Stelle, den Ort, den Augenblick durch einen einzigen armseligen Ton, durch einen Ton, den du nie vergessen wirst, der durch Mark und Bein geht. Schlag auf Schlag – jede Stunde ein akustisches Signal, ein Ton, der verhallt wie der Hauch deines Lebens.

Ähnlich dem Glockenton haben die Toten eine weite und langsam schwingende Ausstrahlung, die tief berührt, ähnlich der Ausstrahlung von ganz Neugeborenen, ein Zustand zwischen dieser und einer anderen Welt weit, uralt und weise. Die Toten lehren uns über das Geheimnis und das Wunder des Lebens. Zu leben, ohne immer wieder mit Tod und Geburt in Berührung zu kommen, beraubt uns der Geschenke, die diese wichtigen Übergänge für uns Lebende bereithalten: zu erkennen, was wirklich wesentlich und wichtig im Leben ist...

Frieda B. Seissl wirft den Blick einer Fremden auf den Vinschgau vorher Projektleitung im Architektur-Zentrum Wien und Lehrerin an einem Realgymnasium

50 Jahre Wiedergründung gefeiert

Die Malser Schützen in neuer Tracht; rechts: Aufstellung der Abordnungen vor dem Zapfenstreich

Feste soll man feiern, wie sie fallen – dazu liefert das heurige Jahr den Malser Schützen einen doppelten Anlass: 200 Jahre Tiroler Freiheitskampf, 50 Jahre Schützenkompanie. Am 4. und 5. Juli wurde die Jubiläumsfeier mit dem „Großen österreichischen Zapfenstreich“ eingeleitet, aufgeführt von der Musikkapelle Mals. Einst sollte der Schlag auf den Zapfen des Weinfasses den Ausschank in den Soldatenlagern beenden und die Nachtruhe einleiten – in Mals war

Stallwies/Martell

der Zapfenstreich am Samstag Abend der Auftakt für den Ausschank und die Feierlichkeiten, die erst am Sonntag Abend endeten. Die Ehrenkompanie Terlan, die Kompanie Zams sowie einige Abordnungen aus dem Vinschgau marschierten in diesen zwei Tagen auf. Trachten wie zu Hofers Zeiten Die 39-köpfige Malser Schützenschar trug zur Feier des Jahres eine neu angefertigte Tracht: Diese besteht aus einem breitkrempigen, einseitig angeschlagenen Scheibenhut mit

Adlerfedern, einem langen grünen Lodenrock mit roten Aufschlägen und grünen Hosenträgern mit dem alten Adlermotiv. Das Besondere daran: Solche Modelle wurden schon im Tiroler Gedenkjahr 1809 im Landgericht Glurns, und damit auch in Mals, getragen. Später wurden sie durch „schablonenhaft in der Nachkriegszeit nach Bezirken kreierte“ Trachten ersetzt, weshalb die ursprüngliche bäuerliche Festtagskleidung in Vergessenheit geriet. In Mals wollte man jedoch zur Ursprünglichkeit zurückfinden und dies gerade im geschichtsträchtigen Jahr 2009. Josef Stecher, Hirschenwirt in Mals, Matthias Flora, Oberleutnant, und Schützenhauptmann Walter Steck setzten sich zum Ziel, die alten Trachten mit den

„Wenn der Mond unter der Erde ist...“

Wenn der Mond unter der Erde ist, sollten wir den Acker pflügen und herrichten, denn dann wird das Gras leichter abtrocknen“, meint nachdenklich und bestimmt der Altbauer von Stallwies, Eduard Stricker. Die Vertreter des Tourismusvereines, der Gemeinde Martell und der Wanderführer Karl Perfler aus Goldrain, der alles eingefädelt hatte, horchen aufmerksam zu. Sogar der Mond spielt bei der Rückkehr des Kornackers seine Rolle.

Und so wurde vor kurzem gepflügt, Gras untergegraben und die steile Wiese unterhalb des Berghofes Stallwies wurde nach und nach wieder

zum Acker. Seit 1968 steht kein Korn mehr auf Stallwies, dem ehemals höchst gelegenen Kornhof von Europa (1.953 Meter). „Wir haben immer Korn gesagt“, erzählt der Altbauer weiter. „Eigentlich ist es Roggen, genauer gesagt Winterroggen.“ Der Altbauer und seine beiden Buben Oswald und Peter, der Hotelier Günther Pircher und der Wanderführer Karl Perfler, schauen zufrieden auf den extrem steilen Acker. Mit Hilfe der Seilwinde und mit einem alten Pflug wurde aus der Wiese wieder der alte Kornacker.

Inzwischen ist auch der Obmann des Bauernbundes Martell, Josef Maschler zur Gruppe

historischen auszutauschen. Mit diesem Anliegen wendeten sie sich vor ca. einem Jahr an die Arbeitsgruppe „Unsere Tracht“. Da die ursprüngliche Tracht vom Marienberger Mönch Beda Weber 1838 gut beschrieben worden war und zudem auf Votivbildern und Grabkreuzen abgebildet war, konnte man mit Unterstützung des Obmannes DDr. Helmut Rizzolli die Merkmale der historischen Tracht nachempfinden und schließlich den Schneiderauftrag an Kurt Baizoni vergeben. Dank der finanziellen Unterstützung von Land, Gemeinde, Fraktion, Raiffeisenkasse Obervinschgau und Sparkassenfiliale Mals konnten die Trachten finanziert werden.

Ein Mitglied der Schützenkompanie konnte ein zusätzliches Jubiläum feiern: Karl Folie. Er war schon 1959 bei der Wiedergründung der Schützen in Mals dabei gewesen und wurde dafür mit der „Andreas-HoferLangjährigkeitsmedaille“ ausgezeichnet. (bmp)

Wenn Landwirtschaft und Tourismus an einem Pflug ziehen, freut sich die Erde: Günther Pircher (links), Vizepräsident TV-Latsch/Martell und Jungbauer Oswald Stricker (rechts)

gestoßen und sichtlich erstaunt und nachdenklich, betrachtet er den unerhofften Acker. Am Herz Jesu Sonntag wurde dann die Rückkehr des Kornackers gefeiert. Eine große Gruppe mit Wanderern aus ganz Südtirol wanderte von Martell Dorf nach Stallwies. In einem Kurzreferat stellte Karl Perfler das Projekt: „Die Rückkehr des Kornackers“, vor. Musikalisch wurde die Feier von Gernot Niederfriniger, Mila Pelivan und Gustav Gurschler, begleitet. Im Berggasthof wurden Vinschger Köstlichkeiten aufgetragen: aufrichtige Speisen und Vinschger Weine.

Schlanders

Erleben, einkaufen und genießen in Schlanders

DasProgramm steht. Am morgigen Freitag, den 17. Juli lädt Schlanders zu seinem ersten langen Einkaufsabend bis 22 Uhr. Verbände, Vereine und Wirtschaftstreibende haben sich auch heuer – unter der Federführung von Waltraud Wielander – zusammengetan und treten gemeinsam und vielfältig auf. Insgesamt reihen sich heuer sieben „Lange Freitage“, besetzt mit Sport, Kultur, Brauchtum und Tradition aneinander. Das Vinschger Apfelfest morgen (17. Juli) und übermorgen (18. Juli) nimmt einen besonderen Stellenwert im Sommerprogramm ein. Denn zum vierten Mal in Folge finden die Apfeltage in Schlanders statt. „Apfelmeile, Genuss-Stände, Marktstände der Vinschger Erzeuger, Musik und Veranstaltungen für

Kinder werden geboten“, sagt Karl Pfitscher, Tourismuspräsident und Schlanderser HGVObmann. Die Apfeltage stellen die lokale Frucht in den Mittelpunkt und sollen zu einer fixen Veranstaltung auch mit kulturellem Inhalt werden. Am zweiten langen Freitag eine Woche später, am 24. Juli sind die Besucher dann bei den Schlanderser Handwerkern in guten Händen. „Feuer und Flamme für das Schlanderser Handwerk“ nennt sich das Motto. Quer durch Interessen und Vereine geht’s weiter: Am 31. Juli konzentriert sich am Freitag Abend alles auf den Südtiroler Zivilschutz, das Weiße Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr Schlanders und den Bergrettungsdienst. Neu aufgelegt werden auch heuer wieder die

Events, der internationale Stabhochsprung am „Platzl“ (7. August) und die 4. Mountainbike Night-Race mit Parcour unter anderem durch die Fußgängerzone (14. August). Flaniert und eingekauft werden kann am 21. August bei „Guter Musik und vielen PS“, wenn einige der Vinschger Autohäuser ihre

Autos in der Schlanderser Fußgängerzone aus- und vorstellen. Mit einem Höhepunkt enden die „Langen Schlanderser Freitage“ dann am 28. August. An jenem Wochenende finden die ersten Südtiroler Honigtage in Schlanders statt und laden an zwei Tagen zu Veranstaltungen rund um den Honig. (ap)

Schlanders Fußgängerzone

Tel. 0473 73 08 08

Buratti Bruno hasenwirt@rolmail.net

Tel. 0473 730 087

Tel. 0473 732 091

Geöffnet von 8 – 24 Uhr täglich frische Fischgerichte: Muschelpfanne

täglich frische Fischgerichte: Muschelpfanne

Fischgrillteller... hausgemachte

Teigwaren

Fischgrillteller... hausgemachte Teigwaren

Mittags und Abends: Tagespizza 5€

Mittags und Abends: Tagespizza 5€

Bar Restaurant Pizzeria

Feines vom Grill | Für Kenner und Geniesser

Informierten über die 4. Vinschger Apfeltagen am 17. und 18. Juli in , Obmann Vi.P u. GEOS und Karl Pfitscher

Heilpflanze der Woche

Die große Klette

Arctium lappe

Mächtig sind ihre Blätter, so groß, dass man damit pflanzliche Sonnenhüte basteln kann. Die Klette wird 80-150 cm hoch, hat einen aufrechten, harten und etwas gefurchten Stängel mit Flaumhaaren. Die Blätter sind eirund-herzförmig, graugrün und auf der Unterseite leicht wollig. Die Korbblüten bilden eine Trugdolde. Sie sind purpurfarben und beim Reifen bildet sich ein borstiger Schopf. Aus diesen werden dann die Kletten gewonnen, die man von den Party-Wurf-Gemüsen her kennt. Die Pflanze ist in Europa, Nordasien und Nordamerika beheimatet. Die Klette wurde hauptsächlich als Magen-Darm-Mittel angewendet. Sie wirkt harntreibend und blutgerinnend. Äußerlich wird die Klette bei Hautkrankheiten eingesetzt, namentlich bei Psoriasis, Seborrhoe und Ichtiosis der Kopfhaut. Klettenwurzelöl wird auch heute noch gerne bei Kindern angewendet, die Milchschorf haben oder oben erwähnte Probleme. Gewonnen werden die Inhaltsstoffe aus der Wurzel der Klette. Wichtige Inhaltsstoffe sind komplexe ätherische Öle, Polyne, Lignine, Polysacharide, Triterpene und Phytosterole. Die Klette findet heute fast ausschließlich nur noch im äußerlichen Bereich Anwendung (Klettenwurzelöl mit Erdnussöl gemischt 1:10). Als Tee das Trockengut ca. 1 Std. kochen. Jürg Bäder

Schluderns

Doppeltes Fischerglück

Doppeltes Anglerglück hatten die Schludernser Holger Gunsch und Egon Koch am Prader Fischerteich. Am 25. Juni in der Mittagszeit machte sich ein großer Brocken an der Angel bemerkbar. Es war eine 3,10 Kilogramm schwere Forelle. Sie staunten nicht schlecht, als sich die Angelschnur schon kurze Zeit später wieder kräftig spannte. Die zweite Forelle war 63 Zentimetern lang und 3,70 Kilogramm schwer. Viele Beobachter gratulierten den Glücklichen mit einem kräftigen Petri Heil. Erstaunt über die Exemplare war vor allem die kleine Nichte beziehungsweise Enkeltochter Marie-Sophie. (mds)

Prad

Schwein gehabt

Wenn

sich die 18 hungrigen Ferkel um die 16 Zitzen ihrer Mutter raufen, geht es drunter und drüber. Zwei bleiben meist auf der Strecke. „Es sind immer die zwei Kleinsten, die nichts abbekommen“, erklärt Karl Primisser vom Moleshof in Prad. In freier Wildbahn hätten die Schwächsten nicht überlebt, doch im Biobauernhof haben auch sie die Chance und werden mit der Flasche aufgepäppelt. Die Geburt der 18 Ferkel dauerte fünf

Juniorbauer Daniel Primisser und er freute sich über die große Anzahl an gesunden Tieren. „Das ist schon etwas Besonderes“, betont er. Mit seiner zweijährigen schwäbischhallischen Landsau, die liebevoll „koanen Dicke“ genannt wird, haben die beiden Biobauern im wahrsten Sinne des Wortes „Schwein gehabt“. Der Erzeuger ist ein „Duroc- Eber“, eine kupferbraune englische Rasse. Und Glück haben auch die Kleinen, die sich prächtig entwickeln. Sie werden artgerecht gehalten, mit Getreidemischungen gefüttert und haben genügend Auslauf. Stressfrei erleben werden sie auch ihre letzten Stunden, was für gute FleischSpeck- und Wurstqualität sorgt. (mds)

Stilfs/Vinschgau

Volksmusik erklingt auf der Alm

DerSüdtiroler Volksmusikkreis/Bezirk Vinschgau organisierte heuer zum siebten Mal die Musiziertage auf der oberen Stilfser Alm. Vom Donnerstag 25. bis Sonntag 28. Juni erlebten 21 Volksmusikbegeisterte aus dem Raum Naturns bis Reschen unter der Leitung von Gernot Niederfriniger aus Eyrs musikalische Sommerfrischtage in

luftiger Höhe. Der jüngste Teilnehmer war acht und die älteste Teilnehmerin war 73 Jahre alt. Verständigungsschwierigkeiten gab es keine, denn beim Musizieren verstehen sich Jung und Alt. Die echte Volksmusik spricht die Menschen nach wie vor an und aus Freude daran, verzichtete die Gruppe gerne auf Fernseh- und Radioappa-

Ein stimmungsvoller Sonntag auf der oberen Stilfser Alm

rat. Rund die Hälfte der Musikerinnen und Musiker spielte Ziehharmonika. Dazu kamen Hackbrett-, Klarinetten-, Gitarre-, Harfen-, und Zitherspieler. Die Referenten Niederfriniger, Matthias Götsch aus Tschars und Christoph Kathrein aus Mutters in Tirol erteilten Einzelund Gruppenunterricht. Einstudiert wurden Musikstücke, Lieder und Tänze aus dem Alpenraum. Die Gastgeberfamilie hatte den vor einigen Jahren errichteten Tanzboden im Kuhstall auf Hochglanz gebracht. In den Abendstunden wurde es dort lebendig und Groß und Klein schwangen das Tanzbein. Am Sonntag waren Angehörige und Freunde zu Gast und denen wurde das Erlernte in geselliger Runde vorgespielt. Zum Abschluss spielten die „Hoamstanzer“, eine Gruppe aus Passeier/ Partschins. (mds)

Daniel Primisser und „sein Nachwuchs“

Heuer ist eine gute Marillenernte zu erwarten Heuer ist eine gute Marillenernte zu erwarten

Marillenzeit im Vinschgau

Der Marillenanbau hat im Vinschgau schon seit langem Tradition. Heute bauen 120 Bauern im Vinschgau Marillen im Nebenerwerb an. Sie sind zum Verein der Vinschger Marillenanbauer zusammengeschlossen und erzielen heuer voraussichtlich eine Ernte von ca. 250 t Marillen. Der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse – VI.P. erwartet eine sehr gute Qualität der Früchte. Die Ernte beginnt Mitte Juli und läuft bis Ende August. Vermarktung und Verkauf der Vinschger Marillen werden seit zwei Jahren zentral geregelt. Die VI.P hat für die Marille einen einheitlichen Auftritt kreiert. Nun erkennt man die Marillen leicht an ihrem Logo „Marillen aus dem Vinschgau“. Das Logo weist auf die Herkunft der Marillen hin, die im Vinschgau optimale Bedingungen vorfinden und deshalb einen

außergewöhnlichen Geschmack entwickeln. Es soll dem Konsumenten die Sicherheit geben, dass er hochqualitative Marillen erhält. Genießer schätzen die süßen, gelb-orangen bis rötlichen Früchte wegen ihres einzigartigen Geschmacks. In der Küche sind sie wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit sehr beliebt. Vinschger Klima macht den guten Geschmack

Das einzigartige Klima im Vinschgau mit viel Sonne, wenig Regen und großen Temperaturschwankungen lässt die Marillen besonders gut gedeihen. Das Anbaugebiet erstreckt sich von Naturns bis Mals, in Höhenlagen zwischen 700 und 1.300 m.ü.d.M.. Geschmack, Aromaund Inhaltsstoffe bilden sich in diesen Regionen langsamer, dafür aber umso intensiver. Fünf Sorten werden derzeit im Vinschgau hauptsächlich angebaut: Vinschger Marille, Ungarische

Beste, Orangered, Goldrich und Hargrand. Die Vinschger Marille macht 80% der Ernte aus. Sie eignet sich bestens zum Frischverzehr, für köstliche Marillenknödel, Marmelade, Kuchen oder zur Saft- und Schnapsherstellung. Die Marillen aus dem Vinschgau sind wahre Vitalitätsbomben. Sie enthalten einen hohen Anteil an Beta-Carotin, einer Vorstufe des Vitamin A. Beta-Carotin ist gut für die Sehkraft, reine Haut, das Wachstum von Fingernägeln und Haaren und es stärkt die körpereigene Abwehr. Außerdem enthalten Marillen überdurchschnittlich viel Kalium, Niacin und Folsäure und sind deshalb sehr gesund. Wo es Marillen aus dem Vinschgau gibt Marillen sind bis zu 4 Tage lagerfähig. Deshalb werden Marillen aus dem Vinschgau ausschließlich in Südtirol, Trient und Nordtirol vertrieben. Das schmackhafte Steinobst erhält man in den

Detailgeschäften der Genossenschaften TEXEL in Naturns, JUVAL in Kastelbell, BIO Vinschgau in Latsch, MEG in Martell, GEOS in Schlanders, OVEG in Laas-Eyrs, im Vinschger Bauernladen in StabenNaturns und in ausgewählten Geschäften in ganz Südtirol. Die Detailgeschäfte haben während der Haupterntezeit von 15. Juli bis 1. August auch samstags ganztägig geöffnet. Die Marillen gibt es im schwarzen Karton à 10 und 3 kg als Tafelware, im weißen Karton à 10 kg für die Marmeladezubereitung und lose. Man erkennt sie am Logo „Marillen aus dem Vinschgau“.

Informationen

VI.P Gen. landw. Gesellschaft Verkauf Vinschger Marillen Gerhard Eberhöfer Industriezone 9 39021 Latsch (BZ) Tel. +39 0473 723327

Partschins Zwischen Rosen und Ästchen

Margit

Klammer ist jene Künstlerin, von der die Idee stammt, die Dornenkrone der Schützen mit Rosen zu überziehen. Damit hat sie den Wettbewerb zum „Symbol für Tirol im Gedenkjahr 1809-2009“ gewonnen und die Schützen werden im Herbst Rosen durch Innsbruck tragen. „Man darf nicht zuviel nachdenken, wenn man es den Schützen sein will“, sagte Florian Kronbichler vor einer Woche im Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer“ in Partschins. Kronbichler, bekannt für „Das Letzte“ in der ‚Neuen Südtiroler Tages-

Sent/Sesvennahütte

Rekordbeteiligung an der „Traversada“

(traversa) und alle zwei Jahre durchgeführt wird. Sie führt von der Heidelbergerhütte zur Sesvennahütte über eine Distanz von 34.5 km und eine Höhendifferenz von 1670 Metern. Der Start erfolgt zwischen

oben: die Künstlerin

Margit

Klammer mit Laudator

Florain

Kronbichler, links: Buchcover

zeitung’, war als Laudator für die Buchvorstellung von Klammer gekommen. „Erde, was sonst“ heißt die Monografie der Künstlerin Margit Klammer, erschienen im Folio Verlag. „Da drin ist die ganze Margit Klammer“, sagte Kronbichler. Gleichzeitig mit der Buchvorstellung wurde auch die Ausstellung „Zeichen setzen“ derselben Künstlerin eröffnet: filigrane in Porzellan gegossene Ästchen, die in Variationen im Museum bis zum 30. Oktober bewundert werden können. „Kunst im Museum ist bereits zur Tradition in Partschins geworden“, sagte der Partschinser Kulturreferent Ewald Lassnig in seiner Einleitung unter anderem. (eb)

Schlanders/Vinschgau

der Brücke bei Sur En. Von hier an steigt die Route wieder durch das Val d’Uina zur Alp Sursass, die an die Malser Bauern verpachtet ist, bis zum Ziel, der Sesvennahütte. Heuer wurde diese indirekte

Konkurrenz zum 12. Mal und bei idealen Bedingungen und einer Rekordbeteiligung von 115 Personen durchgeführt. 29 der TeilnehmerInnen stammten aus dem Vinschgau und bewirkten, dass die Teilnehmerzahl über 100 stieg. Bedingung für die Teilnahme sind Gruppen von mindestens zwei Personen, die spätestens um 16.00 Uhr den Kontrollpunkt bei Uina Dadaint passiert haben müssen. Wer dies nicht schafft, wird aus dem „Rennen“ genommen. Die Rekordzeit, die es zu schlagen gilt, beträgt 4 ½ Std. Aber für die meisten Teilnehmer ist die „Traversada“ keine Konkurrenz, sondern ein gesellschaftlicher Anlass, verbunden mit einer schönen, langen Wanderung, die man nur alle zwei Jahre macht. (map/bg)

Freude, Wehmut und Trauer

DasEnde eines Schuljahres feiern die Schüler/innen und Lehrpersonen am Realgymnasium Schlanders stets mit einem bunten Rückblick auf die Höhepunkte von neun Monaten Schule. Dazu zählen – natürlich und vor allem –Projekte und Lehrfahrten, die die Schüler/innen weg vom herkömmlichen Unterricht und hinaus in die Welt führen. Die Schüler/innen schwärmten heuer von Schüleraustauschen mit Neunkirchen (Österreich) und Aubergenville (Frankreich), vom Kultur - und Sprachaufenthalt in London, von den Begegnungen mit deutschsprachigen Minderheiten aus Belgien und Rumänien in Siebenbürgen, von Projektfahrten nach Neapel, Rom und Florenz, von Computercamps und Musicalaufführungen, von der Teilnahme am Regenwaldlauf sowie von Maturareisen nach

Amsterdam und Barcelona. Ein besonderes Lob von Direktor Gustav Tschenett gab es für jene Schüler/innen und Lehrkräfte, die das Schulgelände um einen botanischen Lehrpfad und eine marmorne Sonnenuhr bereichert hatten. Wehmut kam am Ende der Feier auf, als Schüler- und Lehrervertreter ihren Direktor mit einem Holzschnitt von Karl Grasser, mit Gedichten und originellen Geschenken verabschiedeten. Ab Herbst wird Gustav Tschenett nämlich einzig das Oberschulzentrum Mals leiten, während den drei Oberschulen in Schlanders Herbert Raffeiner als Direktor vorstehen wird.

Gruppenbild am botanischen Lehrpfad: Frau Donà (8. v.r.) hält den Plüschpinguin fest, der der reisefreudigen Direktorin bei der Feier überreicht wurde

Der Wehmut über den Abschied von Direktor Tschenett folgte zwei Tage später die Trauer über den plötzlichen Tod von Frau Direktor Heidrun Donà, die das Realgymnasium von 2002 bis 2004 geleitet und auch heuer, wie in den Jahren zuvor, den Schulschluss am Realgymnasium gut gelaunt und entspannt mitgefeiert hatte. (mt)

Schluderns/Vinschgau/Südtirol

Ritterspiele kommen

Vom 21. bis 23. August werden rund 600 Aussteller, Ritter, Gaukler, Römer, Marktständler und viele andere auf dem Schludernser Flugplatz für Aufsehen sorgen. Die 4. Ritterspiele in Folge werden heuer die 750 Jahrfeier der Churburg mittelalterlich umrahmen. Heuer sind die „Südtiroler Ritterspiele Schluderns/Churburg“ zum zweiten Mal „made in Schluderns“, und diesmal ohne Sperrfeuer aus bayrischen Landen. „Die Ritterspiele haben eingeschlagen“, sagt ein sichtlich stolzer Johannes Graf Trapp, der seit Bestehen des Events darauf gedrängt hat, dass die Spiele jedes Jahr ausgetragen werden. Der Präsident des Vereines Südtiroler Ritterspiele, Urban Thanai, bedankte sich bei den Sponsoren, die ein solches

Schlanders

Die Ritterspiele-Macher v.l.: Graf Johannes Trapp, AusstellerOrganisator Mirko Stocker, Vereinspräsident Urban Thanai und Vizepräsident Edwin Lingg

Unternehmen erst ermöglichen. Bei der Pressekonferenz am vergangenen Freitag in der Churburg stimmten die Terlaner Ritter mit einem Schaukampf im Hof auf die Spiele ein. Und bei diesen sind einige Überraschungen dabei. Mirko Stocker, der in den letzten Monaten damit beschäftigt war, Schausteller und Marktstände zu organisieren, kündigte neben den 600 Schaustellern, 179 Zelte, 53 Marktstände und 40 Pferde an. Höhepunkt soll heuer eine Stunt- und Actionshow, angelehnt an anno 1259 sein. Von den 100 Akteuren, eingewiesen von Jörgtom Buttelmann, werden dort rund 50 Schauspieler aus dem Vinschgau unter der Leitung der Heimatbühne Schluderns sein. Weitere Informationen unter www.ritterspiele.it (eb)

Magische Momente

I n viaggio - Unterwegs - On the road“ ist der Titel einer Fotoausstellung, welche vom 25.07. bis zum11.08.2009 in der Bibliothek Schlandersburg zu besichtigen ist. Luciana Coletti Zischg, eine in Mals

wohnende Lehrerin, Reisende und Fotografin, beweist, dass das Fotografieren ein Gleichgewicht herstellen kann – wie sie selber erklärt – zwischen dem, was in unserem Inneren liegt und dem, was uns umgibt. Die Bilder zeigen mit Gefühl Menschen aus aller Welt im alltäglichen Leben, Landschaften und magische ,von Licht und Farbe geprägte, Momente. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem „Circolo culturale Val Venosta“ und der Bezirksbibliothek Schlandersburg entstanden. (lp)

am Samstag 18. Juli 2009 ab 14.00 Uhr

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Wir führen:

Obst & Gemüse aus kontrolliert biologischem Anbau (Demeter, Bioland, BAA, Bio Regional)

Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau

Obst- & Gemüsesäfte sowie Qualitätsweine aus kontrolliert biologischem Anbau

Naturkosmetik der führenden Marken (Wala, Weleda, Tautropfen, Logona, Lavera)

Babypflege

Reformprodukte - Nahrungsergänzungsprodukte

Geschenksartikel u.a. ätherische Öle, Räucherwerk, Holzspielwaren

Biomarkt

Hauptstrasse 58 (ex Fundgrube) – Prad

Programm: 16.07.09 – 30.07.09

JuZe Freiraum Schlanders, Jugendtreff Kastelbell/ Tschars, Jugendtreff Tarsch

Jugendtreff Kastelbell/Tschars

Sa. 11.07.09 – 18.07.09 geschlossen wegen Ferien

Jugendtreff Tarsch

Do. 16.07.09

Grillen in „Ploumatschei“ ab 17.00 Uhr

JuZe Freiraum Schlanders

Hüttenlager in Stilfs vom 20. – 23.07.09

Voranmeldung im JuZe

Jugendtreff Tarsch

Sa. 25. 07.09

Live Konzert mit Patty ab 21.00 Uhr

Skatekontest 2009

einblick einklick youngnet fotowettbewerb 09

Der Naturnser Funpark wurde auch heuer wieder zum Schauplatz des Sk8 n’ Jam … Skatcontest des JuZe Naturns. So kamen am Sa.20.06.09 bereits am Vormittag viele junge und talentierte Jugendliche zum Skaten zum Naturnser Skatepark. Um 14.00 Uhr war der offizielle Starttermin für das Qualifying der Skater als auch der Inliner. Die Skateboarder wurden unterteilt in zwei Gruppen: in die Gruppe U14 (unter 14-Jährige) und in Ü14 (über 14-Jährige). Zusätzlich kamen noch die vielen Inliner hinzu woraus dann ein Teilnehmerfeld von 24 Teilnehmern zusammenkam die den Zuschauern eine gute Show boten. Es wurde heuer erstmals ein ‚Best Trick Contest’ veranstaltet, der in der neuen Miniramp stattfand. Dadurch konnte es heuer 4 verschiedene Sieger geben. Bei den Skateboardern U14 gewann Fabian, ein 14jähriger Junge aus Bozen, der, laut Jury, „einfach am meisten Tricks gestanden hat“. Der zweite Platz ging an den 14-jährigen Florian, abermals aus Bozen, vor dem einzigen Partschinser von diesem Skatecontest, Jimmy. In der Skateboardklasse Ü14 wurde Stefan (20 Jahre) aus Eppan, mit einigen selten gesehenen Tricks wie z. B. BS Feeble oder dem Fakie 360° Ollie oder auch mit variablen Grinds/Slides wie FS Nosegrind oder FS Boardslide, Erster. Franco, ein 17-Jähriger aus Bruneck, durfte seine lange Anreise mit dem zweiten Platz belohnen. Über den dritten Platz freute sich ein 18-jähriger Skater aus Bozen und macht damit die klasse Vorstellungen der Bozner in beiden Kategorien komplett.

Bei den Inlinern waren wieder mehr Heimische, also Naturnser, am Start. Die insgesamt 8 Inliner, von denen 3 Naturnser, machten sich das Leben nicht leicht und zeigten einige gute Einlagen und schlussendlich kam die Jury zum Ergebnis, dass ein Naturnser allen ein wenig voraus war und somit zum Sieger gekrönt werden sollte: Christian Kofler (17 Jahre), allias Banan. An die zweite Stelle konnte sich Matthias (13 Jahre) aus Schluderns setzen und Dritter wurde Normy, wiederum ein 13-Jähriger, jedoch nicht aus Schluderns, sondern aus Lana. Die Inliner bekamen natürlich auch ihre verdienten Preise und waren somit voll und ganz zufrieden.

Am Ende des Tages kam es zur wichtigsten Entscheidung: Wer gewinnt den ’Best Trick Contest’? Es gab 10 Bewerber die ihren besten Trick in der Miniramp vorzeigen wollten. Aber es zählte nur ein Trick! Nur der beste Trick wurde bewertet, auch wenn einer mehrere gute hatte, zählte nur der bessere. Es waren ziemlich ‚krasse Stunts’ dabei und zum Schluss hatte die Jury eine schwere Entscheidung zu treffen: Wer würde gewinnen und damit ein niegelnagelneues Skateboard vom Fakieshop bekommen? Am Ende setzte sich Patte durch, der 19 Jahre alte „Haudegen“ aus Lana gewann mit seinem Acid Drop knapp vor seinem stärkstem Konkurrenten Sinner, dem 17-jährigen aus Meran. Patte verblüffte alle Zuschauer mit seinem Old-School-Style und gewann verdient.

Gegen 19.30 Uhr waren die Preise alle vergeben und das Juze Team begann alles zu verräumen und ein weiterer erfolgreicher Skatecontest ging zu Ende.

By Lukas Erlacher und Felix Christanell

Rückblick auf intensive Monate

Die Bibliothek Naturns blickt auf besonder intensive Monate zurück:

Lesung mit Sabine Gruber, Marcel Zischg und Maria Fliri

auf ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken.

Nach dem Spielnachmittag im Februar und dem „köstlichen“ Showkochen Anfang März, folgten mehrere gelungene und sehr gut besuchte Lesungen.

So fand eine Lesung mit der bekannten Autorin Sabine Gruber statt, und auch Selma Mahlknecht stellte ihr Buch „Es ist nichts geschehen“ einem zahlreichen Publikum vor.

Am 3. April folgte eine Lesung der besonderen Art. Maria Fliri, eine Autorin, mit viel Lebens-

Realgymnasium Schlanders

erfahrung und der junge Marcel Zischg gestalteten gemeinsam einen Abend mit Texten, die durchwegs von ihrer Erfahrung geprägt, und nicht nur dadurch, sehr unterschiedlich waren.

Ebenfalls im April lud die Bibliothek alle Interessierten, allen voran die Senioren, zur Begegnung und Buchvorstellung mit der Hebamme Irma Geiser Morelato ein, die Erlebnisse während ihrer langen Berufstätigkeit schilderte.

Am „Tag des Buches“ fanden sich zahlreiche Interessierte ein, um gemeinsam mit den Märchenerzählerinnen Veroni-

ka Krapf und Margarete Fuchs eine literarische Wanderung am Besinnungsweg zu unternehmen.

Mitte Mai begeisterte der Kölner Geschichtenerzähler Klaus Adam die Kinder der 2. und 3. Klassen. Mit eindrucksvoller Mimik und Gestik führte er in einem Ein-Mann-Theater die Geschichte von „Rasmus und der Landstreicher“ vor. Donatella Gigli und Markus Fritz servierten am 25. Mai im Bücher-Restaurant ein erlesenes Literaturmenü, bei dem neu erschienene Romane schmackhaft vorgestellt wurden.

Für den Sommer ist noch ein literarisches Matinee mit Elisabeth von Leon und ein Bücherflohmarkt geplant. Auch läuft die Sommerleseaktion für Grund- und Mittelschüler noch bis Oktober. Das Motto dieses Jahres ist „Lesen hilft.“ Wobei für jedes gelesene Buch ein Sponsor 0,50 Euro an wohltätige Organisationen spendet. (ria)

Leistungskurs „Vulkanismus“

Im heurigen Schuljahr stand der Leistungskurs im Fach Naturwissenschaften unter dem Motto „Vulkanismus im Golf von Neapel“. Der Leistungskurs stand naturwissenschaftlich interessierten Schüler/innen der 3. und 4. Klassen der neusprachlichen und wissenschaftlichen Fachrichtung offen.

Dabei wurden im Fach Naturkunde die theoretischen Grundlagen des Vulkanismus (Entstehung des Vulkanismus, Magmaarten, vulkanische Förderprodukte, vulkanische Gesteine, Magmatismus, Plutonismus, usw.) von den Schülern in Gruppen erarbeitet und die Ergebnisse anschließend

präsentiert. Im Fach Italienisch übersetzten die Schüler die erarbeiteten Themen über den Vulkanismus in Süditalien und befassten sich mit der Geographie, der Geschichte und Kultur Kampaniens, im Besonderen mit der Umgebung von Neapel. In Latein und Geschichte wurde das Leben zur Zeit des Vulkanausbruchs in Pompeji rekonstruiert. Anhand von Texten und Filmen wurde das

Bozen/Vinschgau

Neuer Weg: „Politika 09“

Dtägliche Leben vor 2000 Jahren veranschaulicht. Zum Abschluss konnten die 18 Schüler/innen vom 25. – 30. Mai im Rahmen einer fünftägigen Lehrfahrt Neapel und Umgebung kennenlernen: Wir besichtigten Neapel, den Vesuv und Solfatara, versuchten uns in Pompeji in die Lebensumstände der damaligen Bevölkerung hineinzuversetzen. Vor allem genossen wir die Schönheiten der Amalfitanischen Küste und Capris.

An dieser Stelle sei der Raiffeisenkasse Schlanders für die finanzielle Unterstützung dieses Projektes herzlichst gedankt.

as Wahljahr 2008 bildet den Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Südtiroler Jahrbuches für Politik „Politika“. Neben detaillierten Analysen der Parlamentsund Landtagswahlen werden viele weitere damit zusammenhängede Themen erörtert: Der Wahlkampf im Internet, die Veränderungen des Parteiensystems, der Aufstieg des Rechtspopulismus, das Zustandekommen der neuen Landesregierung, die Wahlen in Bayern, in Tirol und im Trentino. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Glaube und NichtGlaube im Zusammenhang mit der FroschDebatte des vergangenen Sommers, mit der Situation von AusländerInnen in Südtirol, mit dem neuen Kollektivvertragssystem oder mit der Chancengleichheit im Südtiroler Bildungssystem. Die Rubrik „Politische Bildung“ sowie die Kür der politischen Persönlichkeit des Jahres (2008 ist dies die Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Monika Hauser), runden das über 500 Seiten starke Werk ab. Die AutorInnen verfassten ihren Beitrag in ihrer Muttersprache, Abstracts in den jeweils anderen Landessprachen sowie in Englisch wurden dem Text beigestellt. Die Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft wurde im September 2008 gegründet. Weitere Informationen unter: www.powi.bz.it und www.politika.bz.it

Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft Politika09, 576 Seiten, 30,90 Euro, © Edition Raetia 2009

Konsequent bis

ins Detail

Form gegeben wird erst drinnen, im Inneren. Die Außenfassade ist unscheinbar, wirkt unauffällig und schlicht. Das Innenleben in der neuen Wohnetage im Zentrum von Schlanders ist, was beeindruckt und was Charakter bekennt. Und: für alle Mühen entlohnt. Denn die Vorgeschichte dieser zweijährigen, kürzlich abgeschlossenen Sanierung war eine schwierige, an deren Anfang eine kaum bewohnbare Wohnung mit sehr wenig Licht stand. Die Antwort auf diese Herausforderung ist eine nun rund 80 Quadratmeter

große, moderne, helle Etage mit viel Atmosphäregeplant und umgesetzt vom Schlanderser Architekten Christian Kapeller. Mit Respekt vor den Gegebenheiten, der sehr eng verbauten Umgebung und der Lage der Wohnung im Erdgeschoss, ist Kapeller bei der Sanierung vorgegangen. Die Raumstruktur wurde nahezu neu definiert, nur die alte Wohnstube ist geblieben. Der Eingang verläuft leicht abgerundet um eine Ecke. Hinter der Haustüre öffnet sich dann eine offene und helle Wohnung, in der bereits das Eingangsfoyer fließend in den Ess- und Wohnbereich übergeht, ein facettenreiches Raumerlebnis entpuppt und die vier Wände auf Anhieb gemütlich, einladend und freundlich wirken lässt.

„Es war der Wunsch der Bauherrin, dass das Konzept auf der gesamten Wohnfläche stimmig ist“, sagt Kapeller. Stimmig und auffällig sind im großzügigen Ess- und Wohnbereich vor allem zweierlei: die Materialien. Eichenholz und weiße MDF-Konstruktionen. Beide mit einem klaren Schnitt zu einem edlen Hell-DunkelKontrast verbunden. Und getrennt. Denn beides geht - im wahrsten Sinne des Wortes - drunter und drüber. Drunter, unter 76 Zentimeter Höhe strahlen Boden und Interieur in Eichenholz.

Akkuratesse bis ins Detail und eine gelungene Quadratur des Kreises: Durch gezielten Materialeinsatz und die Anordnung der Räume wurde Licht und Wohnatmosphäre ins Innere geholt

Wirtschaft

Drüber, über 76 Zentimeter Höhe ist die gesamte Einrichtung aus weißen MDF-Konstruktionen. Konsequenter Materialeinsatz und ein lineares Design im doppelten Sinne. Das Resultat ist eine einheitliche Wohnatmosphäre. Ohne Stilbrüche. Blickfang daneben ist eine fast raumhohe und offene Bibliothek, die die Büchersammlung der Bauherren beherbergt und reichlich Platz auch für andere Gegenstände bietet. Bibliothek, Küche, Couch, kurzum die gesamte Einrichtung ist Maßarbeit nach Ideen und Entwürfen von Christian Kapeller. Die Küche präsentiert sich mit klaren, linearen Fronten ästhetisch anspruchsvoll. Gleichzeitig ist sie praktisch. Denn mit viel Stauraum ausgestattet und ausziehbaren Schubladen bietet sie Funktionalität, ist zweckmäßig. Eine kleine Besonderheit bildet hier der in den Küchenblock integrierte Tischbereich, der ganz verschieden genutzt werden kann. Interieur zweckmäßig konzipiert und auf’s We-

sentliche reduziert. Für ein warmes Ambiente sorgt, neben direkten Fensteröffnungen, viel indirektes Licht: einerseits indirekte Beleuchtung, die in die weiße MDF-Konstruktion eingefügt ist, andererseits in Gipsdecken integrierte Leuchtkuben. Design pur, das auch die versenkbare Dampfabzugshaube in der Küche und die Sanitäreinrichtungen – Ceramica Flaminia – in den zwei Bädern bieten. Der rote Kunstharz-Fußboden hier in Bad und Tages-Toilette hebt sich von der restlichen Formensprache ab, frischt auf und ist Farbtupfer. Genauso wie die liebevoll arrangierten Accessoires oder die persischen Teppiche im Wohn- und Essbereich. Jeder Winkel der Etage wurde vom Architekt optimal geplant und wird nun von den Bauherren bestmöglich ausgekostet. Denn entstanden ist ein Raum zum Wohnen, zum Leben aber auch zum Herzeigen. Vor allem drinnen, im Inneren. Dort wurde Form gegeben. (ap)

Eleganz in weiß und braun: der klare Schnitt im gesamten Wohnund Essbereich auf 76 Zentimeter Höhe ist ein zeitloser Kontrast, darunter findet sich warmes Eichenholz, darüber weiße MDF-Konstruktionen. (Fotos: Renè Riller)

Lieferung der gesamten Inneneinrichtung

Die Visitenkarte eines Hauses

Kleider machen Leute, Fassaden machen Häuser. Sie sind die Visitenkarte eines Hauses, sind das Gesicht und gleichzeitig sichtbarer Ausdruck der Persönlichkeit und des Stils seiner Besitzer. Die Fassade, das sind nicht nur die vier Außenwände, dazu gehören auch Dach, Fenster, Haustüre und Vorgarten. Sie sind das Außenleben eines Heims, im Verbund ein wichtiger Teil eines Gebäudes und daher unabkömmliche Komponente der Architektur.

Die Fassade. Die Fassade bestimmt auf Anhieb den ersten optischen Eindruck eines Hauses, ist – wenn man so will – das Kleid für’s Gebäude. Sie gibt dem Haus ein Gesicht und entscheidet, ob es streng oder gemütlich wirkt, sich edel oder gediegen gibt oder als völliger Individualist dasteht. Eine Fassade aus Beton etwa wirkt cool und wandelbar und spielt in der modernen Architektur eine immer größere Rolle. Vor allem Puristen schätzen die kühle Ausstrahlung von Beton. Anders zeigt sich der Baustoff Holz. Holzfassaden sind ökologische Sympathieträger und haben sowohl naturbelassen als auch gestrichen eine sympathische, freundliche Ausstrahlung. Putz ist der dritte im Bunde und der preiswerte Klassiker unter den Fassadenmaterialien. In seinen verschiedensten Varianten ist er das meistverwendetste Material. Allerdings braucht Putz alle acht bis zehn Jahre einen neuen Anstrich und muss regelmäßig auf eventuelle Schäden untersucht werden. Über die Ästhetik hinaus, kommt der Fassade eine wesentliche Funktion zu: Sie schützt die Immobilie vor Wind und Wetter, vor Sonne, Kälte und Niederschlägen – kurzum ist Schutzschild und maßgeblich für Haltbarkeit und Wertbeständigkeit der

Das Dach. Das Dach soll bei Regen, Sturm und Schnee schützen und natürlich lange halten. Das ist der Schutzfaktor. Die zweite Komponente – genauso wichtig – ist die Optik. Schließlich verleiht die fünfte Fassade dem Haus Charakter, muss in Form und Farbe zum Gebäude und zur Umgebung passen. Somit wird das Dach zur sichtbaren Visitenkarte des

Die Fenster. Fenster bestimmen wesentlich das Gesamtbild des Hauses mit, sind seine Augen. Je nach Form und Größe, nach Lage und Unterteilung, nach Material und Farbe vermitteln sie Geborgenheit oder strahlen Großzügigkeit aus. Im Inneren des Hauses sorgen sie für den richtigen Ausblick, für ausreichend Licht und für frische Luft. Durch die nahezu unbegrenzte Formenvielfalt und die unterschiedlichen Oberflächen lassen sich Fenster heute mit den eigenen Design-Ansprüchen optimal in Einklang bringen und haben ganz verschiedene Vorzüge. KunststoffFenster etwa sind pflegeleicht, langlebig und vielfältig. Fenster aus Holz bieten gute Wärmeschutzeigenschaften verbunden mit natürlicher Optik. Holz-Aluminium-Fenster bilden eine echte Alternative und kombinieren clever die positiven Eigenschaften beider Materialien, nämlich Langlebigkeit und Natürlichkeit. Genauso wichtig wie die Optik sind die bauphysikalischen Funktionen von Fenstern: Moderne Isoliergläser bieten mittlerweile hervorragende Wärmedämmwerte, die wenig Energie in die Umwelt entweichen lassen.

Die Haustür. Die Haustür ist Blickfang und der gestalterische Mittelpunkt an der Hausfront. An der Haustür empfangen die Hausherren Gäste und laden sie ein, das Haus zu betreten. Hier holen sich diese ihren ersten Eindruck. Repräsentative Aspekte spielen deshalb eine wichtige Rolle. Die richtige Kombination aus Türrahmen, Füllung und Griff unterstreicht das Gesicht, die Fassade. Dabei sind die Werkstoffe für Türen vielfältig: Aluminium-, Holz-, Kunststoffund Stahltüren sind möglich. Neben den ästhetischen Funktionen muss die Haustür aber eine Reihe von technischen Anforderungen erfüllen: Witterungsbeständigkeit, geringe Fugendurchlässigkeit, Einbruchschutz und nicht zuletzt Wärme- und Schallschutz.

Der Vorgarten samt Einfriedung. Auch das schönste Haus kommt nicht zur Geltung, wenn das Drumherum nicht stimmt. Eine ungepflegte Hecke, ein windschiefer oder verwitterter Gartenzaun rund um das Grundstück nehmen dem Gebäude einen Teil seiner Ausstrahlung. Materialien und Farben der Umgebung sollten sich im Vorgarten wiederholen, damit ein stimmiges und harmonisches Gesamtbild entsteht. Pflasterungen etwa sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch rutschfest und lassen sich gut reinigen. Neben der Umgebung bestimmt auch die Größe des Vorgartens seine Gestaltung. Und seine Umzäunung. Früher dienten die Einfriedungen vor allem zum Schutz vor unerwünschten Eindringlingen und Wildtieren, heute vor allem, um fremde Blicke abzuhalten, als Lärmschutz oder einfach um das eigene Grundstück abzugrenzen. Hohe, blickdichte Abgrenzungen gelten allgemein als abstoßend. Eine halbhohe Mauer oder Zaun oder eine Hecke sind da als Gestaltungselemente allemal attraktiver. Und: Ein harmonisch gestalteter Vorgarten, der zum jeweiligen Stil des Hauses passt, ist für Passanten und vor allem für die Hausbewohner täglich eine Augenweide. (ap)

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Mit PULVER beschichtet

Derzeit

stapeln sich auf den Lagerflächen der „Pulver Gmbh“ in der Glurnser Gewerbezone die verschiedensten Metall-Bestandteile für die „Apfelknechte“, die von Bauern beim Zupfen oder Äpfelklauben verwendet werden. Kunden im Bereich des landwirtschaflichen Maschinenbaus aus dem ganzen Land haben die Beschichtung der Teile im Glurnser Betrieb in Auftrag gegeben. „Wir sind mit der Auftragslage sehr zufrieden“, unterstreicht Georg Ortler, bekannt als „Maler Schorsch“.

Zusammen mit Alfred Wunderer und Stefan Dellasega hatte Ortler im Dezember 2005 die „Pulver Gmbh“ gegründet. 2006 wurde mit dem Bau der Werkshalle begonnen und noch im selben Jahr mit den Arbeitsabläufen auf einer Produktionsfläche von 2000 Quadratmetern. Mittlerweile sind sechs Mitarbeiter beschäftigt.

Das Glurnser Unternehmen bietet allen metallverarbeitenden Betrieben, den Schmieden, Fenster- und Maschinenbauer und vielen mehr eine qualitativ

hochwertige Pulverbeschichtung für die verschiedensten Metalle wie Eisen. Mit der neuen Produktionstätigkeit füllen die drei Unternehmer eine Marktlücke aus. „Es gibt nur wenige Firmen in Südtirol, die Pulverbeschichtung anbieten“, sagt Ortler. Die Pulverbeschichtung ist eine Alternative zur herkömmlichen Nasslackierung. Das Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten ist groß und reicht von Industrielackierungen, Fahrrädern, Traktoren, Garten- und Büromöbeln, Maschinenteilen, bis hin zu Fassadenelementen. Die Pulverbeschichtung ist ein umweltfreundliches Verfahren bei dem Plus- und Minus-Elektroden zusammenspielen. Das „Gehänge“, an dem die Teile befestigt sind, ist der Minus-Pol und die Pulverpistole ist der Plus-Pol. Durch den PlusMinus-Effekt bleibt das Pulver magnetisch auf den Teilen kleben und wird anschließend bei 180 Grad Celsius eingebrannt. Der Arbeitsprozess beginnt mit der Vorbehandlung und Reinigung der Metallteile, durchläuft die Beschichtungszone und schließlich den

oben: die beschichteten Bestandteile für die „Apfelknechte“; rechts: erstes Bild: Mitarbeiter Gustav Punter mit der Pulverpistole; rechts: zweites Bild: Stefan Dellasega und Georg Ortler bei der Qualitätskontrolle

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Brennofen. Die Werkstücke werden mit einem Förderband transportiert. Die Anlage „Pulver Gmbh“ ist bis maximal folgende Größen genormt: 7,20 Meter lang, 2,40 Meter hoch und 1,18 Meter tief. Ein Traktoranhänger kann beispielsweise ohne Probleme beschichtet werden. Verwendet werden die verschiedensten Lacke in Pulverform, die in allen RAL- und NCS- Farbtönen zur Verfügung stehen. Die zur Beschichtung verwendeten Pulverlacke bestehen im Allgemeinen aus trockenen, körnigen Partikeln. Die Eigenschaften eines Pulverlacks während der Applikation werden hauptsächlich durch seine mecha-

nischen Eigenschaften wie die Partikelgröße und die Rieselfähigkeit bestimmt. Die Beschichtungsanlage der „Pulver Gmbh“ ist flexibel konzipiert und ermöglicht einen schnellen Farbwechsel. Übernommen werden auch Sandstrahlarbeiten wie Säuberung von Rost und Zunder, sowie herkömmliche Nasslackierungen. Die „Pulver Gmbh“ garantiert einen Abhol- und Zubringerdienst. Bei den Auftraggebern im ganzen Land und darüber hinaus werden die Metallteile abgeholt und nach der Beschichtung wieder zurückgebracht. „Wir stellen die Stücke in der Regel nach einer Woche fix fertig zu“, so Ortler. (mds)

Symphonie in Rot

Blütenerlebnis Hintermartell im Juli

Im Hochgebirge ist die Vegetationszeit kurz. Zwischen Ausapern und Einschneien bleiben den Blütenpflanzen an manchen Standorten über der Waldgrenze für ihren gesamten Entwicklungszyklus knapp drei Monate Zeit: Austrieb, Blühen, Fruchten und Samenwerfen müssen im Zeitraffer ablaufen, um die Art zu erhalten. Neben der geschlechtlichen Vermehrung über Samen gibt es auch vegetative Formen der Fortpflanzung etwa über Wurzelausläufer, Brutknöllchen oder Ableger.

Das Mikroklima Innerhalb von wenigen Quadratmetern Boden können im Hochgebirge wegen der stark wechselnden Geländeausformung sehr verschiedene Standortbedingungen herrschen. Entsprechend kleinräumig wechselt das Mikroklima als Standortfaktor. Dieses Mikroklima ist entscheidend, welche Pflanze am jeweiligen Standort siedelt, weil sie als angepasster Spezialist eben die hier

herrschenden Extrembedingungen übersteht. So wachsen etwa in Schneetälchen als Mulden mit langer Schneebedeckung und später Ausaperung Spezialisten, welche die kälteisolierende Schneedecke nutzen, um im Winter nicht zu erfrieren. Auf windaperen Graten hingegen wachsen eng an den Boden angeschmiegte Polsterpflanzen und Spaliersträucher, welche der Kälte, aber auch der hohen Ultraviolettstrahlung trotzen. Durch die Verkleinerung der Blattflächen etwa können diese Pflanzen tödliche Wasserverluste durch Austrocknung vermeiden. Als Beispiel genannt sei die Alpenazalee oder Gämsheide. Schon der Name der Pflanze verweist auf ihre Bedeutung für die Gämse: Auf den windabgeblasenen Graten ist sie für diese Tierart auch in der nahrungsknappen Jahreszeit verfügbar.

Befruchtungspartner

Für die Bestäubung der Blütenpflanzen sorgen je nach Pflanzenart der Wind oder die Insekten. Für die insektenbestäubten Pflanzen wird das Finden eines Bestäu-

bungspartners mit steigender Meereshöhe in den Bergen ein zunehmendes Problem. Insekten sind wechselwarme Tiere und ihre Artenanzahl nimmt mit der Meereshöhe ab. Es ist auffällig, dass Hochgebirgspflanzen zum Anlocken der Bestäubungspartner besonders kräftige Blütenfarben haben. Es dominieren die Weiß-, Gelb-, Rot- und Blautöne.

Symphonie in Rot

Heute stelle ich auf der nächsten Bilderseite Blütenpflanzen in Rot vor. Auf einer Rundwanderung über die Wandersteige Nr. 37, 34 und 103 vom letzten Parkplatz in Hintermartell zur Marteller Hütte und zurück über die Zufallhütte kann der botanisch Interessierte jetzt im Juli die vielen Elemente dieser Symphonie in Rot in den Rasengesellschaften, aber auch auf den Rohböden zwischen den Bachmäandern der oberen Plima, auf anmoorigen Böden und Nassstandorten oder in Felspalten entdecken. Wie im Gedicht besungen, das hintere Martell ist fürwahr ein „Schianbliamltol“.

Bachmäander und Moor in Hintermartell

dt.: Berghauswurz

lat.: Sempervivum montanum

ital.: Sempervivo montano

Ganzblättrige Primel

Primula integrifolia

Primula a foglie intere

Gämsheide

Loiseleuria procumbens

Azalea alpina

Gegenblättriger Steinbrech

Saxifraga oppositifolia

Das Suldner Dreigestirn Königsspitze, Zebru und Ortler mit dem Marteller Langenferner von der Köllkuppe in Hintermartell aus

Kleines Alpenglöckchen

Soldanella pusilla

Soldanella minuscola

Wohlriechende Handwurz

Gymnadenia odoratissima

Ginnadenia profumatissima

Mehlprimel oder Kraizbliaml

Primula farinosa

Primula farinosa

Knabenkraut

Dactylorhiza spec.

Orchidea spec.

Sassifraga a foglie opposte

Stängelloses Leimkraut

Silene acaulis

Silene acaule

Klebrige Primel oder Speik

Primula glutinosa

Primula glutinosa

Fleischrotes Knabenkraut + Apollofalter
Dactylorhiza incarnata
Orchidea incarnata
Alpenklee Trifolium alpinum
Bildnachweis:
alle Fotos
Wolfgang Platter

Schießsport im Vinschgau

Barbara, Mara und Simon ein erfolgreiches Trio!

Dasses in Südtirol und vor allem auch im Bezirk Vinschgau mehrere sehr gute, junge SportschützenInnen gibt, dürfte inzwischen allen Schießsportbegeisterten bekannt sein. Die intensive Jugendarbeit draußen in den Gilden hat Früchte getragen und unsere Besten kämpfen bereits auf internationaler Ebene um Ringe und gute Platzierungen. Barbara Gambaro aus Schlanders (schießt aber für die Sektion Eppan), Mara Burgo aus Laas/Eyrs und Simon Weithaler aus Naturns gehören nicht nur italienweit zu den Besten, sondern haben auch bereits bei internationalen Wettkämpfen mit hervorragenden Ergebnissen aufhorchen lassen. Zudem gehören alle drei der italienischen Jugendnationalmannschaft an.

erreichte mit 390 Ringen den 6. und Simon mit 576 Ringen den 14. Platz.

In der Kategorie Jun. Damen Kleinkaliber 50 mt.- 60 Schuss liegend, erzielte Barbara Gambaro mit 591 Ringen (von 600 möglichen!!) neuen Italienrekord. Simon Weithaler erreichte mit 589 Ringen den 9. Rang.

Ende Jänner gab es in München einen internationalen Wettkampf der Junioren, an dem SportschützenInnen aus der ganzen Welt teilnahmen.

Prad

WK-Turnier

Zehn

Mannschaften aus dem ganzen Land nahmen kürzlich am ersten Nacht-Turnier des Weißen Kreuzes Prad auf dem Lichtenberger Sportplatz teil. Auch eine Damenmannschaft aus Schlanders spielte mit. Es siegte die Gruppe aus Passeier. Die Lokalmatadore (im Bild) belegten den dritten Platz. Für musikalische Stimmung sorgte DJ Haino, der „Sauguat-Bua“. (mds)

ten 13. Platz, Barbara Gambaro wurde mit 393 Ringen (von 400 möglichen) 23. und Mara Burgo als eine der Jüngsten im Teilnehmerfeld landete mit 392 Ringen auf dem 26. Platz. Einen weiteren internationalen Wettkampf, die „Jouth League Region West“, (internationale Jugendliga auf europäischer Ebene) gab es im Monat Mai

in Mailand. Mannschaften aus Ungarn, Slowenien, Frankreich, Spanien und Italien versuchten sich in einem Rundenwettkampf für das europäische Finale zu qualifizieren. Barbara, Mara und Simon bildeten dabei gegen Ungarn eine Mannschaft und verloren knapp mit 1 zu 2 Siegen.

Beim „Alpen-Cup“ in München Anfang Juni wurde Mara Burgo mit 394 Ringen in der Disziplin LG 10 mt. hervorragende Vierte, Barbara Gambaro

Auch für die Europameisterschaft Ende Februar in Prag haben sich mit Barbara Gambaro und Simon Weithaler 2 Vinschger qualifiziert, und konnten dort bei einem großen Wettkampf erste internationale Erfahrung sammeln. Petra Zublasing aus Eppan wurde nach einem äußerst spannenden Finale Europameisterin in der Disziplin LG 10 mt. Wir möchten bei der Gelegenheit nicht nur der Petra, sondern auch unseren SportschützenInnen Barbara, Mara und Simon zu den guten Schießergebnissen gratulieren!

Anton Perfler

Leichtathleten am See

Neues von den Triathleten

MitBegeisterung und Einsatz nahmen die Athleten der Triathlongruppe Mals im Laufe des vergangenen Monats an verschiedenen Wettkämpfen im deutschsprachigen Raum teil. In Bad Tölz waren sie ebenso vertreten wie in Kirchbichl oder in Innsbruck. Der Schliersee in der Nähe von München bot am 20. Juni die Kulisse für ein Triathlonerlebnis der Extraklasse: über die olympische Distanz (1,5 km Schwimmen / 40 km Rad / 10 km Laufen) konnten sich Andi, Gerlinde, Stefan, Markus und Elke auf einer sehr anspruchsvollen Strecke gut behaupten und zum Teil auch erstklassige Ergebnisse erzielen. Da

dort am selben Tag auch die deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde, hatten die Malser die Gelegenheit, Idole aus der Triathlonszene, wie Faris Al Sultan, Andreas Raelert oder Christiane Pilz hautnah zu erleben. Neben all dem Trainings- und Wettkampfeifer kommt der Spaß in der Malser Truppe nie zu kurz, deshalb freuen sich alle auf weitere gemeinsame Sporterlebnisse im In- und Ausland! (es)

Stefan, Benni, Andi, Thomas, Christian, Gerlinde, Elisabeth und Evi beim Triathlon in Kirchbichl

v.l. Barbara, Mara, Simon

Umkämpftes Spiel auf dem Beach-Sand hinter dem Schludernser Park am Samstag Nachmittag. Die Anlage eignet sich gut, weil dort meist Windstille herrscht

Schluderns/Vinschgau

Bälle, Sand und heiße Musik

Das gute Wetter für die Nacht-Beach-Party in Schluderns bestellt jedes Jahr die Cheforganisatorin Martina Sapelza. Jedenfalls ist sie überzeugt davon. Und sie hatte bereits zum zweiten Mal Glück mit ihrer Bestellung. Nach der Party 2008 zeigte sich der Wettergott auch heuer am 4. und 5. Juli wieder von der besten Seite. Sonnigen Tagen folgten milde Nachttemperaturen. 24 Mannschaften hatten sich gemeldet. Sie kamen aus dem Raum Vinschgau, aus dem Pustertal und sogar aus Hall in Tirol. Die Nacht von Freitag auf den Samstag stand im Zeichen von Sport und Spaß. Die Begegnungen auf dem Sand

feld hinter dem Schludernser Park begannen um 20 Uhr und gingen schon bald bei Flutlicht weiter bis vier Uhr früh. Bunt zusammengewürfelte Mannschaften mit ebenso bunten Namen traten mit jeweils fünf Spielerinnen und Spielern gegeneinander an. Die gestrengen Augen der Schiedsrichter überwachten das Geschehen. Gleichzeitig wurde Party gefeiert, zuerst zu den heißen Klängen der österreichischen Bands „Whoelse“ und „Transform“ aus Seefeld und anschließend übernahm Stimmungsmacher DJ Monny aus Schleis. An die 800 Jugendliche genossen die stimmungsvolle Nacht. Das einmalige Fest stieß mit weni-

gen Ausnahmen auf das Verständnis der Anrainer. Der Erlös kommt der Jugendarbeit im ASV Schluderns zugute. Sportlich weiter ging’s am Samstag Nachmittag mit den Finalspielen. Kurz vor Mitternacht gab´s die Preisverteilung. Die Siegerrunde ging an die Gruppe „No Future“ (Schluderns/Mals) vor den „Orschklatschern“ (Prad), den „I-bi-ha“ (Schluderns) und den „Allroundern“ (Schluderns).

Die Patzerpreise holten sich die „Green-beans“ (Schluderns) vor den „Barracudas“ (Mals), den „Zockern“ (Schluderns) und den „Woas koa Mensch“, einer zusammengewürfelten Truppe aus der Gegend. (mds)

Oben: Janik Oberhofer aus Schluderns übt den Ballwurf; unten links: Florian Spechtenhauser, Alexander Lutt und Matthias Rauch im Zelt; zweites Bild: die Gruppe „AC Wertvoll“ aus Latsch; drittes Bild: die Gruppe „Orschlatscher“ aus Prad

Glurns

Vorstand gewählt

Bereits zweimal (im Mai und im Juni 2009) waren Vollversammlungen des ASVS Glurns einberufen worden, um einen neuen Vorstand zu wählen und einen Nachfolger für den amtierenden Präsidenten Umberto Ghitti zu finden. Und zweimal scheiterte das Vorhaben, weil zu wenige Interessierte anwesend waren, und weil sich zu wenige Vereinsmitglieder als Kandidaten zu Verfügung gestellt hatten. Im dritten Anlauf am vergangenen Samstag ist es nun gelungen, eine neue Führung auf die Beine zu stellen. Im Vorfeld waren einige Glurnser aktiv geworden und hatten in Vorgesprächen schließlich auch Kandidaten gefunden, die sich bereit erklärten, Verantwortung für die drei Glurnser Sektionen

ASV Eyrs Raiffeisen - Jahresvollversammlung

Arbeit und Dankbarkeit

Voreiner erfreu lich großen

Anzahl von Anwe senden wurde am 19. Juni im Kultur saal von Eyrs die jährliche Vollver sammlung des Ama teursportvereins Eyrs Raiffeisen ab gehalten.

Zu Beginn der Versammlung prä sentierten die be treffenden Sek tionsleiter die Tätigkeitsberichte der einzelnen Sek tionen, wobei diese zusätzlich mit einer schönen Power-Point-Präsen tation unterlegt wurden. Dabei wurde über die rege Tätigkeit in den Sektionen Fußball, Sportschützen, Tennis, Darts sowie Wintersport berichtet. Vor allem die Sektion Sportschützen konnte durch ihre seit Jahren intensive Jugendarbeit mit hervorragenden Ergebnissen auf nationaler sowie internationaler Ebene aufwarten. Bei der anschließenden Neuwahl der einzelnen Vereinsgremien wurde Lukas Schönthaler einstimmig als

Der Präsident Schönthaler Lukas überreicht dem scheidenden Vizepräsidenten Niederfriniger Josef einen Geschenkskorb für die langjährige Mitarbeit im Eyrser Sportverein

stätigt. Anlässlich der Wahl des neuen Ausschusses wurde

Herrn Niederfriniger Josef, der sich leider nicht mehr der Wahl stellte, für die langjährige Mitarbeit als Ausschussmitglied, bzw. als langjähriger Vizepräsident des ASV Eyrs recht herzlich gedankt. Der Präsident Lukas Schönthaler bedankte sich bei allen die im Sportverein auf irgendeine Weise mithelfen. Er dankte weiters dem Hauptsponsor Raiffeisenkasse

Laas, dem Land, der Gemeinde sowie den vielen örtlichen Betrieben, die durch ihre finanzielle Unterstützung erst den normalen Tätigkeitsablauf im Verein ermöglichen. In Zeiten der Wirtschaftskrise sei dies keine Selbstverständlichkeit.

Bei den abschließenden Wortmeldungen bedankte sich die Referentin Frau Zangerle-Mall Helga im Namen der Gemeindeverwaltung für die wertvolle Arbeit des Sportvereins für die Eyrser Dorfgemeinschaft. Der soziale Aspekt eines Vereins, die Möglichkeit einer gesunden Freizeitgestaltung sowie das Erlernen von Teamgeist, Kampfgeist sowie Fairness sind besonders in der heutigen Zeit von großer Bedeutung. Auch die Obmänner der einzelnen Dorfvereine dankten dem Sportverein für die sehr gute Zusammenarbeit unter anderem auch bei der Organisation des allseits bekannten Zeltfestes.

Am Ende der Versammlung lud der Präsident Lukas Schönthaler alle Anwesenden noch zu einem kleinen Umtrunk ein.

Mirko Frank

Überraschendes Treffen

Der mit erstaunten Augen beobachtete Meereskönig

Peter überstanden die angsteinflößende Überraschung und nahmen sich sogar mutig die Zeit, den riesigen Hai zu fotografieren. (lp)

Hermann Moriggl
Klaus Niederegger

Sommerfußball

FC Parma ist in Mals

In den zwei letzten Saisonen war Torino in Mals

Aletzten Saison in die Serie A aufgestiegene Parma in Mals und zwar im Hotel Garberhof angekommen. Die von Francesco Guidolin trainierte Mannschaft genießt eine reiche Tradition: Sie gewann nämlich zweimal den UEFA Pokal, einmal die Coppa delle Coppe, dreimal den Italienpokal. Zwischen den berühmten ParmaSpielern sind u. a. zu erwähnen Baggio, Gilardino, Cannavaro, Buffon, Rosina. Wie Alfred Lingg mitteilt, sind folgende Spiele des FC Parma während der Sommertraining in Mals bekannt zu geben:

Laas U 10

Samstag, den 18.07 um 17.00 Uhr in Mals Spiel gegen die Vinschger Auswahl

Mittwoch, den 22.07 um 18.00 in Mals Spiel gegen die Oberliga-Mannschaft SC Meran

Samstag, den 25.07 um 17.00 Uhr in Naturns gegen den FC Südtirol

Mittwoch, den 29.07 um 18.00 in Mals Spiel gegen Iraklis, Serie A Mannschaft der griechischen Liga, welche ihr Sommertraining in Prad absolviert. (lp)

Fußball in guter Stimmung

DieKicker in bester Laune mit Betreuer Sepp Stark

von Hugo Verdross trainierte U 10 I hat eine gute Meisterschaft bestritten. Sektionsleiter Herbert Markt erwähnt, dass die Jungen sich für die Leistungsklasse A qualifiziert haben und an 3. Stelle stehen. Sie haben sich auch für die Ausscheidungsspiele für die Landesmeisterschaft qualifiziert und sind mit Ehre ausgeschieden. Im Pokal kamen sie bis zum Halbfinale. (lp)

Armada ‚Integrale’

in der Klasse der H4 Cars über 2500 ccm der erste, der zweite und der vierte Platz belegt werden konnte. Ziernheld kam in der Tagesgesamtwertung mit 1,4 sec Rückstand sogar auf den 12., Wegmann

Die Fans stehen in Damüs hinter ihren Piloten; knieend v.l.: Robert Wegmann, Günther Ziernund Helmut Eberhöfer

den 20. Platz bei 140 Startern. Die „Armada Integrale“, das Racing Team Ziernheld, fasste für den zweiten Renntag Plätze unter den ‚top ten’ ins Auge. Konzentriert und motiviert ging man am Sonntag, begleitet von mitgereisten Fans, an den Start. Lokalmatador Christof Lampert aus Feldkirch dominierte auf einem Zackspeed Escord. Ziernheld zeigte Nervenstärke und bewies sein Können. Auf 3,2 Sekunden

fuhr er an die Tagesbestzeit heran und eroberte einen hervorragenden 5. Platz. Wegmann, der zwei beherzte Wertungsläufe hinlegte und beim dritten aufgrund eines Motorschadens ausfiel, erreichte den 10. Platz. Auch Eberhöfer steigerte sich am zweiten Renntag und landete auf Platz 20 bei insgesamt 162 Startern. Hinter den Obervinschgern platzierte sich der Naturnser Ronny Marchegger auf Platz 22.

Schwimmclub-Vinschgau-Raiffeisen - Landesmeisterschaften

Bronze für Dominik und Christoph

33 Meter (eine Länge).

Die Einschreibung kann am Wettkampftag von 13:00 bis 15:00 Uhr im Freibad gemacht werden.

Siegmar Trojer

VSS-Schwimmen – Vinschger Sommersprint

Unser Verein organisiert am Sonntag, den 19. Juli, mit Beginn um 10:00 Uhr ein VSS- Schwimmen für die 8 – 13-Jährigen im Freibad

Wir würden uns freuen, wenn zahlreiche Zuschauer bei diesen beiden Sportfesten kommen würden.

Tartsch/Mals

Green Volleyball am Tartscher Bichl

Die Eishockeyanlage am Tartscher Bühel ist auch

sen des Eishockeyplatzes ein hochklassiges Turnier austru

Stilfs

„Wir sind die Guten...“

Am 04. Juli 2009 war es wieder einmal soweit. Das 5. Kleinfeldfußballturnier, organisiert vom FC Bölkstoff, in Zusammenarbeit mit dem ASV Stilfs und dem ASC Ortler, fand in der perfekt präparierten und ausverkauften ‚Stilfser Fußballarena’ ihren Auftakt. Die besten Vinschger Kicker und -innen sowie engagierte Fußballer aus dem Pustertal fanden sich zum Wettkampf ein. Insgesamt 24 Mannschaften, so viele wie nie zuvor, kämpften mit viel Eifer und Ausdauer bis tief in die Nacht um die heiß begehrte Siegertrophäe, wobei auch ein zeitweiliger Ausfall der Flutlichtanlage ihre Fußballleidenschaft nicht im Geringsten zu bremsen vermochte und verbissen weitergespielt wurde. Die zahlreichen Zuschauer sahen spannende Spiele, kör-

perbetonte Zweikämpfe und viele Tore. Den krönenden Abschluss bildete zu später Stunde das spannende, aber torlose Finalspiel, in welchem sich

ten großzügige Sachpreise zur Verfügung. Die Mannschaften aus Bozen, Meran und natürlich aus dem Vinschgau haben neben dem sportlichen Kräftemessen auch den freundschaftlichen Austausch im Sinn und so ist die Atmosphäre während des Turniers entsprechend gut. Musste am Samstag der kräftige Oberwind bei den Spielen berücksichtigt werden, waren am Sonntag bei geradezu mediterranen Temperaturen wieder andere Qualitäten gefragt. Die Siegermannschaft mit dem bezeichnenden Namen „Vier Fäuste für ein Halleluja“ kam heuer

Spektakulär geht es auch beim RasenVolleyball zu, wie hier im Bild mit Armin Rauch und Markus De

aus dem Passeiertal, während das Quartett „get uppa“ aus Mals als beste Vinschger Mannschaft abschnitt. (lu)

Athesis-Sub Schlanders

Tauchertreffen

dem Ankauf des neuen Sportbusses zu gute kam, sollte in Zukunft laut Ritsch Daniel, neben Ritsch Joachim und Pichler Oliver, einer der Gründungsväter des FC Bölkstoff, die Nachwuchsförderung im Vordergrund stehen. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings in der Erhaltung der vorhandenen Sportanlage, da die bisherigen „guten Platzgeister“ nach jahrelangem, selbstlosem Engagement ihre Ruhe mehr als verdient haben. (re)

Der

Amateurtauchverein

Athesis-Sub Schlanders trifft sich jeden Mittwoch im

Stefani
Barbara Stecher, Roswitha Rinner, Hauptorganisator Manfred Pritzi und Ivan Zanzotti.

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Kultmoderator: Peter Obexer

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Das unaufhaltsame Vordringen der Äpfel - Schlanders

Das Bild von Gianni Bodini aus der Serie „Vinschger Impressionen“ (abgedruckt im „Vinschger WIND“ 13/2009) lässt eindrücklich erkennen, was „Rückeroberung“ bedeutet: Hier wurde verschiedenen Bauernfamilien der Grund enteignet, um darauf riesige Kasernen mit der Aufschrift CASERMA DRUSO zu errichten. Jetzt werden sie nicht mehr genutzt, besser gesagt, sie werden wiederum genutzt und zwar als Zwischenlager für den riesigen Kistenberg der Obstgenossenschaft Schlanders. Statt Aufmarschplatz für Artillerie und Mulis, Exerzierplatz für Soldaten und hohe Offiziere, friedliche Nutzung ohne Demonstration der Macht. Nun dient der mächtige Innenhof des militärischen Fremdkörpers wiederum der Landwirtschaft - zumindest vorübergehend.

Eine friedliche „Rückeroberung“ ist auch im Buch des Bildhauers Franz Pichler, das demnächst als ARUNDA 76/2009 ausgeliefert wird, zu erkennen. Hier wird das Gesamtwerk der Künstlers über etwa 50 Jahre gezeigt, begleitet und ergänzt von zahlreichen Textbeiträgen des großen Freundeskreises. Die oft „heftigen“ Auseinandersetzungen nationaler und politischer Anliegen der vergangenen Jahrzehnte sind zwar immer spürbar, aber das Künstlerische ist das Auffangende und Zusammenfassende.

Pichlers Werk kann in diesem Sinne auch als die bildliche Darstellung des Anliegens der ARUNDA gelten.

Hans Wielander

Franz Pichler Bildhauer, 190 Seiten, 25€, bestellbar über ARUNDA Kulturzeitschrift I-39028 Schlanders, Hauptstraße 10 Tel. & Fax 0473-730103 (vom Ausland 0039-0473-730103) e-mail: info@arunda.it homepage: www.arunda.it

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