Brünner Todesmarsches

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David Kovařík

Die Aussiedlung der Deutschen aus Brünn (Zusammenfassung eines Historikers) Die Aussiedlung von mehr als zwanzigtausend deutschsprachigen Einwohnern Brünns Ende Mai 1945 zählt zu den grundlegendsten und tragischsten Ereignissen, die in der modernen Geschichte der Stadt sowie der gesamten Region Südmähren geschehen sind. Die Abschiebung der Brünner Deutschen überragt infolge ihres dramatischen Verlaufs sowie aufgrund der traurigen Folgen die regionale Bedeutung und ist nicht nur ins nationale, sondern sogar ins internationale Bewusstsein gerückt. Gerade außerhalb der Grenzen der damaligen Tschechoslowakei, im Kreis der Landsmannschaften ausgesiedelter Deutscher, hat die ungebändigte Durchführung der Vertreibung des größten Teils deutscher Einwohner aus Brünn sowie deren tragische Folgen das Att ribut „der Todesmarsch“ erlangt, welcher später auch in tschechischen Kreisen geläufig wurde und heutzutage in der Literatur sowie in verschiedenen öffentlichen Diskussionen zahlreich verwendet wird. „Der Marsch von Brünn“ gilt somit ebenfalls als eines der bekanntesten Symbole für gewalttätige Vertreibungen, Nachkriegsgräuel und Repressionen, die an der deutschen Bevölkerung

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