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Leader beim Laden
Die Evpass-Saga: Von der Idee zum Erfolg
In Rekordzeit hat das visionäre und innovative Unternehmen Evpass SA das grösste öffentliche Netz von Ladestationen in der Schweiz für Elektrofahrzeuge errichtet. Dank zahlreicher, allesamt vom Erfolgsrezept überzeugter Partner hat es sich damit zum unbestrittenen Leader des Markts entwickelt.
TEXT JÉRÔME LATHION | FOTOS EVPASS, PRIMEO ENERGIE
Ladesäulen zu produzie- Elektro fahrzeugen in der ren und zu verkaufen, Schweiz den ersten Platz ein. ist gut. Die Infrastruk- In diesem Sommer wurden tur in Bezug auf deren in über 520 Gemeinden des Betrieb sicherzustellen, ist Landes rund 1800 Stationen besser. François Randin, gezählt, eine Expansion, die Geschäftsführer (CEO) des durch die Gesundheitskrise heutigen, 2009 von ihm ge- kaum gebremst wurde. Obgründeten Unternehmens schon das ehrgeizige Ziel von Green Motion SA in Mont- 3000 Säulen bis Ende 2020 sur-Lausanne, gelang 2016 aufgrund des Virus nach mit der Lancierung eines unten korrigiert werden firmeneigenen Ladenetzes – musste, wurden in den ersten Evpass – ein zweiter Coup. Mo na ten des Jahres mehr Seine Vision: ein Netzwerk als 400 Ladepunkte eingeausgewählter öffentlicher richtet. Ladestationen, sowohl unterwegs als auch in Wohnort- Lokal und sauber nähe der Nutzer. Vier Jahre Das Konzept begeisterte später ist der Plan Realität nämlich nicht nur die öffentgeworden. Das Netzwerk liche Hand. Zu den Evpass- von Evpass SA nimmt beim Partnern zählen etwa Hanöffentlichen Laden von delsunternehmen wie Manor,

Migros, Aldi, Hornbach oder Mediamarkt, Hotelketten wie Accor Hotels, Marriott oder Hyatt, Verwaltungsgesellschaften für öffentliche Parkplätze wie die Geneva Parkings Foundation oder Zürich Parking AG sowie Krankenhäuser. Nicht zu vergessen auch viele private Unternehmen und die meisten Stadt- und Gemeindewerke des Landes, was für die Effizienz des Netzes unverzichtbar ist. «Dank Aktionären wie FMV SA (Forces Motrices Valaisannes) oder AEW Energie AG im Kanton Aargau (Anm. d. Red.: Ak tienbeteiligung bei Evpass SA seit




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Die Ladestation auf dem Rastplatz Inseli (LU) wurde am 26. Juni von Daniel Laager, Leiter E-Mobility bei Primeo Energie, Jürg Röthlisberger, Astra-Direktor, Conrad Ammann, CEO von Primeo Energie, und Felix Dony, Leiter E-Mobility Schweiz bei Alpiq E-Mobility, eingeweiht (v. l. n. r.)





Evpass-Ladestationen: ein enges Netz unweit von Strassen und in Wohnortnähe von Verfechtern der E-Mobilität Getreu seiner Roadmap «Mobilität 2022» hat sich das Bundesamt für Strassen (Astra) ans Werk gemacht, bis 2030 auf 100 Autobahnrastplätzen – 13 davon in der Romandie – ein Netz von Schnellladestationen (ca. 150 kW) anzubieten. «Während die Einrichtungen bei den Raststätten Eigentum der Kantone sind, gehören die Rastplätze dem Bund», erklärt Astra-Pressesprecher Gabriele Crivelli. Nach einer Ausschreibung im Jahr 2018 wurden fünf Unternehmen, die im März 2019 den Zuschlag bekamen, damit beauftragt, jeweils rund 20 Rastplätze auszustatten und zu betreiben. Es sind dies Gottardo Fastcharge SA, Groupe E SA, die niederländische Fastnet B. V., Primeo Energie / Alpiq E-Mobility AG und Socar Energy Switzerland GmbH. Anforderung des Bundes: diskriminierungsfreie Einrichtungen und Gewährleistung einfacher Zahlungsmöglichkeiten. Die Kosten für die Bereitstellung der Infrastrukturen, rund 50 Millionen, werden vom Astra vorfinanziert, und die Betreiber werden sie in Form einer Entschädigung zurückerstatten. Die erste Ladestation wurde am 26. Juni auf dem Rastplatz Inseli bei Eich (LU) eröffnet. Für das zweite Halbjahr 2020 stehen Knutwil Nord und Süd (LU), Lenzburg und Suhr (AG) auf dem Plan. Die französischsprachige Schweiz wird ab 2021 folgen, mit Infrastrukturen, die auf neun Rastplätzen in den Regionen Nyon, Saint-Prex, Montreux (VD), Vaulruz, Matran und Écuvillens (FR) sowie Sitten geplant sind.
2018) handelt es sich um lokale und zertifizierte erneuerbare Energie, die wir den Nutzern zur Verfügung stellen», erklärt Gérard Sermier, Sprecher von Evpass SA.
Abos nach Mass Den Nutzern stehen verschiedene individuelle Angebote beim Aufladen und der Bezahlung zur Verfügung. Im Dezember 2019 wurden Abos zum Fixpreis mit einer unbegrenzten Anzahl von Aufladungen eingeführt. «Eine Weltneuheit, die das Leben von Elektrofahrern vereinfacht, insbesondere in einem Land wie dem unseren, das einen hohen Mieteranteil zählt», so der Sprecher.
Das Abo «evpass Anytime» ermöglicht Tag und Nacht unbegrenztes Laden im ganzen Land (120 Franken pro Monat). Für Nutzer, die ihr Elektrofahrzeug nur gelegentlich brauchen, gibt es das tagsüber gültige Abonnement «evpass Day» (90 Franken pro Monat) oder das nachts einsetzbare «evpass Night» (50 Franken pro Monat). Die Beträge werden jährlich einkassiert.
Europaweiter Zugang Anzumerken ist, dass Evpass seinen Nutzern seit einem Jahr auch den Zugang zu mehr als 62 000 anderen Ladestationen in der Schweiz und europaweit ermöglicht. Und schliesslich hat sich die Partnerschaft – Losungswort für den Erfolg des Unternehmens – bis zu den Fahrzeugimporteuren hin ausgeweitet. «Dank unserer Verträge mit Emil Frey, Honda, PSA, Opel und sogar HarleyDavidson für elektrische Zweiräder wird heute mehr als ein Drittel der in der Schweiz verkauften Neufahrzeuge mit einer EvpassPrepaidKarte ausgeliefert», freut sich Gérard Sermier, der hier noch viel Potenzial sieht. Laut dem Dachverband Auto Schweiz war im vergangenen Sommer jedes zehnte in der Schweiz verkaufte Fahrzeug elek trisch. «Eine Zahl, die sich innert einem Jahr verdoppelt hat und exponentiell wächst.» • greenmotion.ch; evpass.ch