Vielfalt ist das Motto und zugleich die gröĂte Herausforderung unserer Gegenwart: Die Gesellschaft wird bunt, die LebensentwĂŒrfe ebenso. In diesen Zeiten von Auf- und UmbrĂŒchen spielt Theater eine entscheidende Rolle: Es vermag, DiversitĂ€t auf ganz verschiedene Weise zu verhandeln. Doch es tut sich nicht immer leicht damit â koloniale Muster haben ihre Wirksamkeit lĂ€ngst nicht eingebĂŒĂt.
In seiner Habilitationsschrift betrachtet Julius Heinicke anhand gegenwĂ€rtiger Festivals und Inszenierungen in Deutschland und dem sĂŒdlichen Afrika die paradoxe Situation und entwickelt eine Vorstellung von Ăsthetik, die sich um das Offene sorgt, indem durch ihr Wirken Gleichheit im Verschiedensein erfahren wird. Der zweite Teil nimmt die Rahmenbedingungen in den Fokus: Welche kulturpolitischen Entscheidungen mĂŒssen getroffen, welche UmbrĂŒche inszeniert werden, damit die Theaterlandschaft sich der Vielfalt auch zukĂŒnftig stellen kann?