Zürcher Bote Nr. 33

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AZA CH -8600 Dübendorf P. P. / Journal Post CH AG

Freitag, 18. August 2017 | Nr. 33 | 59. Jahrgang

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WOCHENZEITUNG FÜR DEN MIT TELSTAND PUBLIK ATIONSORGAN DER SCHWEIZERISCHEN VOLKSPARTEI SVP DES K ANTONS ZÜRICH

AUTOMATISCHER INFORMATIONSAUSTAUSCH MIT KORRUPTEN STA ATEN

Einladung zur Delegiertenversammlung

Sofortiger Marschhalt gefordert Gegenwärtig setzt die Schweiz den Automatischen Informationsaustausch in Steuer­sachen (AIA) mit 38 Staaten und Territorien um. Obwohl wir noch keine Ahnung über die Auswirkungen und die Funktionsfähigkeit der entsprechenden Abkommen haben, sollen ab 2018/2019 weitere 41 Staaten und Territorien dazukommen, da­runter auch rechtsstaatlich höchst problematische. Diese Ausweitung des AIA lehnt die SVP entschieden ab und verlangt stattdessen dringend einen Marschhalt.

Die SVP hat den Automatischen Infor­ mationsaustausch seit je grundsätzlich bekämpft, ist aber im Parlament unter­ legen. Es entspricht unserem Verständ­ nis, dass der Staat in der Privatsphäre – auch in der finanziellen Privatsphäre – nichts zu suchen hat, solange gegen den betroffenen Bürger kein konkreter Verdacht besteht. Der AIA widerspricht diesem Grundsatz völlig, denn es geht hier nicht um Steuerehrlichkeit. An­ sonsten hätte die internationale Staa­ tengemeinschaft die von der Schweiz offerierte Abgeltungssteuer mit Hand­ kuss akzeptiert. Mit einer Abgeltungssteuer hätte man nicht nur die hundertprozentige Steu­ erehrlichkeit garantiert, die Schweiz hätte zudem die Steuer für das Aus­ land gratis eingetrieben. Das wäre be­ treffend Kosten und Nutzen für diese Staaten von maximalem Vorteil gewe­ sen. Dass alle Länder (ausser Grossbri­ tannien und Österreich) abgelehnt ha­ ben, ist der eindeutige Beweis, dass es nicht um Steuerehrlichkeit, sondern um den gläsernen Bürger geht.

Widerspruch zum freiheitlichen Gedankengut Heute sind zum Automatischen Infor­ mationsaustausch folgende Fakten fest­ zuhalten: Erstens geht es der OECD und den G-20-Staaten nicht um allfällig entgan­ gene Steuern, sondern um die totale Kontrolle über die Finanzen ihrer Bürger­innen und Bürger. Dies belegt auch die Tatsache, dass einzelne Län­

Gefährdete Auslandschweizer Zusätzlich kritisiert er, dass der Bun­ desrat die einzelnen Verträge von der Bundesversammlung nur mit ei­nem einfachen Bundesbeschluss ohne Refe­ rendumsmöglichkeit genehmigen las­ sen wolle. Auch seien fahrlässige Men­ schenrechtsverletzungen zu befürch­ ten. Der eidgenössische Datenschützer warnt, das Sicherheitsniveau sei bei mindestens 19 Ländern der in zweiter Stufe vorgesehenen AIA-Staaten unge­ nügend. Drittens widerspricht es dem freiheit­ lichen Gedankengut der Schweiz diame­ tral, wenn Milliarden von persönlichen, höchst sensiblen Daten ohne den ge­ ringsten Verdacht auf ein Unrecht «ins Blaue» (Prof. Rainer J. Schweizer) in alle Welt verschickt werden. Mit dem AIA sind eine riesige Bürokratie und im­ mense Kosten durch die Anstellung zu­ sätzlicher Steuerbeamter und enorme IT-Investitionen verbunden. Wie unüberlegt vonseiten des Finanz­ departements vorgegangen wurde, be­ legt folgende Aussage von Bundesrätin Widmer-Schlumpf vor dem Parlament

im Jahr 2015: «Es geht um Schweizer Steuerpflichtige, die Bankkonten im Ausland haben, also um Personen, die in der Schweiz steuerpflichtig sind und Konten im Ausland haben; es geht nicht um ihre Konten im Inland. Um Konten im Inland geht es in Bezug auf Auslän­ der, die im Ausland steuerpflichtig sind.» Die Finanzministerin hat ganz einfach verschwiegen, dass es 775 000 Auslandschweizer gibt, deren inländi­ sche Konten beim Automatischen In­ formationsaustausch sehr wohl ans Ausland ausgeliefert werden. Mit seiner Absicht, jetzt per 2018/19 nicht weniger als 41 neue Staaten und Territorien ins AIA-Regime aufzuneh­ men, schiesst der Bundesrat den Vogel völlig ab. Darunter befinden sich näm­ lich zahlreiche Staaten, die gemäss den Professoren Matteotti und Schweizer sowie Datenschützer Lobsiger die ver­ fassungsmässig vorgegebenen Bedin­ gungen nicht einhalten. Zudem haben wir noch keine Ahnung, ob der AIA bei den bisherigen 38 Staaten funktioniert; auch werden sich die USA dem AIA ge­ mäss diversen Aussagen der Administ­ ration Trump nicht anschliessen. Wenn die USA als Mitglied der OECD und G-20 nicht mitmachen, dürfte auch die Schweiz gemäss dem Grundsatz der Reziprozität am AIA nicht teilnehmen. Schliesslich ist es unverantwortlich, unsere Auslandschweizer mit dem Ab­ schluss neuer AIA-Abkommen einer re­ alen Gefahr auszusetzen.

Geforderte Massnahmen der SVP 1. Sofortiger Marschhalt beim Abschluss von AIA-Abkommen, bis geklärt ist, ob diese bei den 38 bisherigen Staa­ ten funktionieren und ob sich die USA als bedeutendster Finanzplatz ebenfalls beteiligen. 2. Sollte die SVP im Parlament mit ihrer Forderung nach einem Marschhalt

Vorprogramm (ab 19.00 Uhr, Türöffnung 18.30 Uhr)  – Musikalischer Auftakt durch die Blaskapelle «Böhmisches Herzklopfen» unter der Leitung von Dirigent Werner Etter  – Begrüssung durch SVP-Gemeinderat Walter Dietrich Traktanden 1. Begrüssung/Standortbestimmung

2.

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Parteipräsident Konrad Langhart

Eidgenössische Vorlagen vom 24. September 2017

2.1 Bundesbeschluss über die Ernährungssicherheit (Gegenentwurf zur zurückgezogenen Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit») Information und Parolenfassung: alt Kantonsrat Hans Frei (Präsident ZBV )

3.

Kantonale Vorlagen vom 24. September 2017

3.1. Sozialhilfegesetz (Aufhebung Sozialhilfeleistungen für vorläufig Aufgenommene) Diskussion und Parolenfassung Pro: NR Barbara Steinemann (SVP, Regensdorf) Contra: KR Thomas Marthaler (SP, Zürich) 3.2 Gesetz über die Jugendheime und die Pflegekinderfürsorge Information und Parolenfassung: KR Matthias Hauser (SVP, Hüntwangen)

4.

Kantonale Vorlagen vom 26. November 2017

4.1. Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» Information und Parolenfassung: KR Anita Borer (SVP, Uster) 5. Mitgliederwerbung 6.

Varia

keinen Erfolg haben, wird sie in der Detailberatung beantragen, den AIA mit jenen Ländern nicht zu noti­ fizieren, die im Korruptionsindex (Transparency International Corrup­ tion Perceptions Index) weniger als 45 Punkte aufweisen und/oder im Freedom House Demokratieindex die Klassifikation «nicht frei» erhalten. Es sind dies momentan folgende 11 Staa­ ten: Argentinien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Kolumbien, Me­ xiko, Russland, Saudi-Arabien, Süd­ afrika und die Vereinigten Arabi­ schen Emirate. 3. Die SVP wird auch beantragen, kei­ nen AIA mit Neuseeland abzuschlies­ sen, wo Tausende von Schweizern leben, bis ein Abkommen im Sozial­ bereich zustande gekommen ist. Wenn ein Schweizer in Neuseeland nämlich sowohl von Neuseeland als auch von der Schweiz aus vergange­ ner Arbeit Rentenbeiträge erhält, wird der neuseeländischen Rente zu­ erst die ganze Schweizer AHV abge­ zogen, diese also zu 100 Prozent weg­ besteuert. Obwohl der Auslandschweizer in Neuseeland wie auch in der Schweiz

Sie wieder hören, was in Bundesbern läuft! Damit

Dietikon

Thomas Matter Nationalrat SVP Meilen

der bereits darüber diskutieren, das Bargeld gänzlich abzuschaffen. Zum Zweiten beurteilen auch die Professoren René Matteotti und Rainer J. Schweizer sowie der eidgenössischen Datenschützer Adrian Lobsiger den AIA als verfassungsrechtlich problematisch. So hält Prof. Matteotti in seinem Gut­ achten fest: Wenn das Spezialitätsprin­ zip nicht einwandfrei eingehalten wird, das heisst, wenn diese Daten nicht aus­ schliesslich für Steuersachen verwen­ det werden und wenn der Partnerstaat zum Zeitpunkt der Ratifizierung keine faire Regularisierung garantiert, ist der AIA nicht verfassungskonform. Prof. Schweizer argumentiert auf ähnliche Weise.

vom Donnerstag, 24. August 2017, 19.30 Uhr Mehrzweckhalle, Schulhausstrasse 3, 8184 Bachenbülach

HörCenter

über Jahrzehnte hinweg Arbeitneh­ merbeiträge bezahlt hat, bekommt er dann nur die entsprechend kleine Rente von einem Land. Daher ist es verständlich, dass diese Ausland­ schweizer die AHV-Rente auf ein Schweizer Konto zahlen lassen, ohne es den neuseeländischen Behörden zu melden. Wenn der Automatische Informationsaustausch nun in Neu­ seeland eingeführt würde, gäbe es für manchen Auslandschweizer ein böses Erwachen, müssten sie doch massive Nachsteuern (bis zu 100 Pro­ zent der Rente), Strafsteuern und viel­ leicht sogar strafrechtliche Verfolgun­ gen in Kauf nehmen. 4. Die SVP hält mit allem Nachdruck fest, dass der Gesamtbundesrat so­ wie das Parlament bei Zustimmung zu diesen AIA-Abkommen mit den vorgesehenen 41 Staaten und Terri­ torien die volle Verantwortung über­ nehmen für allfällige mit dem Daten­ austausch zusammenhängende Re­ pressalien wie Enteignung, Erpres­ sung, Entführung oder Tötung von Auslandschweizern. Die SVP wird die diesbezügliche Entwicklung genau­ estens verfolgen.

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