1.2015
Musik-Projekte als Spielball der Politik Angebote für die unterrichtsfreie Zeit Sicherheit bei Schülervorspielen
musikschule )) DIREKT Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit Kultur ist das, was eine Gesellschaft ausmacht. Darum scheint es gerechtfertigt, wenn sich zahlreiche Kulturverbände für Ausnahmen für Kunst- und Kultureinrichtungen bei den aktuell verhandelten Handelsabkommen CETA, TTIP und TISA stark machen. Doch ist dieser Ansatz bei genauer Betrachtung viel zu kurz gesprungen, denn: Was ist mit all den anderen kulturellen Errungenschaften, die eine Gesellschaft ausmachen? Was ist mit unserer Esskultur? Wollen wir wirklich internationale Konzerne darüber bestimmen lassen, was wir künftig essen? Was ist mit der Kultur der Arbeitnehmermitbestimmung? Wollen wir diese Errungenschaft einschränken, weil irgend jemand sie zu einem Handelshemmnis erklärt? Und was ist mit unserer demokratischen Kultur? Zu dieser Kultur gehört, dass gewählte Regierungen Entscheidungen treffen, aber auch, dass sie getroffene Entscheidungen – einerlei, ob die eigenen oder die von Vorgängerregierungen – revidieren. Gerade das Revidieren von Entscheidungen aber wird durch die Handelsverträge wirkungsvoll verhindert, wie aktuell an der Klage von Vattenfall gegen den Atomausstieg zu sehen ist. Sind wir wirklich bereit, auf diese und viele andere kulturelle Errungenschaften zu verzichten? Es wird sicherlich nicht leicht, sich gegen den ungeheuren Lobbydruck zu stellen. Und wie groß der Druck der Lobbyisten ist, lässt sich ermessen, wenn man bedenkt, dass bereits kurze Zeit nach dem Beschluss des SPD-Parteitags, für TTIP keine Schiedsgerichte zu akzeptieren, der SPD-Vorsitzende Siegmar Gabriel erklärte, dass man sie wohl zumindest für CETA doch akzeptieren werde. Es waren in allen Zeiten Künstler und Kulturschaffende, die sich für Freiheit und Demokratie engagiert haben. Auch heute sollten wir Kulturschaffenden wieder vorangehen und unser aller Lebenskultur verteidigen. Da ist es ein deprimierendes Zeichen, wenn zahlreiche Kulturverbände nur um ihre Pfründe besorgt sind, indem sie sich für Ausnahmeregelungen für vor allem öffentlich finanzierte Kulturinstitutionen stark machen und damit zum Ausdruck bringen, dass sie CETA, TTIP und TISA in allen anderen Bereichen akzeptieren. Wenn wir Kulturschaffenden wirklich unsere Lebenskultur und unsere Wertvorstellungen retten wollen, müssen wir uns in die vorderste Reihe stellen und deutlich machen, dass wir derart undurchsichtige und undemokratische Geheimverträge grundsätzlich und unter allen Umständen ablehnen. Jürgen Simon
„Große Oper für kleine Hörer“: In Zusammenarbeit mit dem Amor-Verlag bringt die ZEIT die bekanntesten Opern als musikalische Hörspiele für Kinder ab vier Jahren heraus. Die Edition umfasst zwölf OpernKlassiker wie Die Zauberflöte, Die Hochzeit des Figaro, Carmen oder La Traviata und eine Bonus-CD. Die Handlungen wurden an die kindliche Lebenswelt angepasst und entsprechend aufbereitet: Wichtige Musikstücke wechseln sich mit passenden Sprecherszenen ab, die Figuren sind teilweise selbst Kinder. www.amorverlag.de ) Sie haben Fragen, Anregungen, Tipps oder Hinweise für die Redaktion? ) Sie möchten sich kritisch äußern zu unseren Themen und Beiträgen oder haben Vorschläge für neue Themen? Schreiben Sie uns: info@musikschule-direkt.de