Wendepunkt der Entwicklung

„Ayrton Senna Forever“
![]()

„Ayrton Senna Forever“


gegründet 1948 von F. Mersch
éditions revue s.a.
Belval Plaza I 7, Avenue du Rock‘n‘Roll L-4361 Esch/Alzette Tel.: 49 81 81-1 / R.C. B24654
Administrateur délégué, Chargé de direction: Nic Nickels
Autoren in dieser Nummer: Nic Nickels, Eric Hamus, Daniel Paulus
Layout: Daniel Paulus, Marie-Claire Caiado, Dario Herold
Werbung
Liette Peters [liette.peters@revue.lu] Tel.: 49 81 81-303
Werbevermarktung: • für Luxemburg: éditions revue S.A. 7, avenue Rock’n’Roll, L-4361 Esch-sur-Alzette Tel: +352 44 44 33-1
E-Mail: contact@espace-medias.lu
Einzelverkaufspreis: € 3,00 Abo-Verkaufspreise für REVUE, TéléREVUE, und AutoREVUE für das Jahr 2025: Jahresabo: 159,00 €
Druck: Est Imprimerie, Moulins-lès-Metz, Frankreich
Bankverbindungen:
BCEE LU20 0019 1100 6763 6000
BGLL LU10 0030 3367 0350 0000
BILL LU36 0026 1106 2250 0000
CCPL LU97 1111 0836 5137 0000
I n weniger als zwei Monaten beginnt das Autofestival – und damit wird sich zeigen, welchen Stellenwert die Elektromobilität in Luxemburg inzwischen tatsächlich einnimmt. Eigentlich sollten die größten Hürden längst überwunden sein: Die Ladeinfrastruktur wurde in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut, die Reichweiten moderner E-Autos erreichen mittlerweile solide Werte, und die Kinderkrankheiten der ersten Modelle sind weitgehend ausgemerzt. Warum also zögern viele beim Umstieg auf ein Elektrofahrzeug? Die Gründe sind vielfältig.
Erstens: Vieles spielt sich im Kopf ab. Autofahrerinnen und Autofahrer sind – so paradox es klingt – konservativ. Verbrennungsmotoren stehen für eine vertraute Technologie. Auch wenn moderne Fahrzeuge von Elektronik dominiert werden und sich kaum jemand mit dem Innenleben unter der Motorhaube auskennt, bleibt die Gewissheit bestehen, dass Benzin oder Diesel ein sorgloses Fortkommen garantieren.
Zweitens: der Preis. Europäische Elektrofahrzeuge sind nach wie vor teuer, vor allem wenn man aus Gewohnheit ausschließlich europäische Marken in Betracht zieht. Es hat lange gedauert, bis die Hersteller hierzulande erschwingliche Modelle und echte Kleinwagen auf den Markt brachten. In dieser Zeit konnte die chinesische Industrie ihren Vorsprung auf dem europäischen Kontinent ausbauen – klassische Marken hinken nun hinterher.
Drittens: Transparenz. Wie stabil und vorhersehbar bleiben die Strompreise? Wird Strom auch in den kommenden Jahren die günstigere Alternative zu fossilen Kraftstoffen sein?
Und bleiben böse Überraschungen an den Ladesäulen im In- und Ausland aus? Selbst in Luxemburg werden die aktuellen Tarife an vielen Ladesäulen nicht klar angezeigt.
Diese drei Punkte sind nicht die einzigen. Weitere Unsicherheiten betreffen den Wiederverkaufswert, die Akzeptanz auf dem Gebrauchtwagenmarkt und vieles mehr. Hier sind vor allem die Hersteller und Händler gefordert. Bis spätestens Ende Januar – wenn viele Luxemburgerinnen und Luxemburger ihre Kaufentscheidung für einen Neuwagen treffen – müssen sie überzeugende Antworten liefern.
Sicherlich hilfreich ist das Tauziehen der europäischen Autoindustrie um das geplante Verbrennerverbot dabei nicht. Während Hersteller mal in diese, mal in jene Richtung argumentieren, das Verbot als Grund für mögliche Massenentlassungen vorschieben und gleichzeitig fast wie bei der Echternacher Springprozession (zwei Schritte nach vorne, einer zurück) ihre Modellpalette elektrifizieren, baut die chinesische Konkurrenz ihren Vorsprung konsequent weiter aus. Wie anders kann man die E-Projekte und die dann folgenden Zweifel, respektive die Vertagung bei verschiedenen Marken bewerten? Etwas mehr Entschlossenheit und Klarheit seitens der europäischen Autobauer wären dringend geboten.
Administrateur délégué Direktionsbeauftragter



6 International Motorshow Chromglanz und Motorensound
8 Polestar 5 „Ein echtes Fahrerauto“
12 Seat Ibiza Facelift Bewährtes Konzept aufgepeppt
14 Classic Days Skoda Zeitreise im Schlossnebel
18 Formel-1-Expo Oberhausen PS-geladene Historie
22 Ayrton Senna Forever Legendär für immer 12

8 18 14 22





4 Tage: 18.12. – 21.12.2025
Fahrt im modernen Reisebus
3x Übernachtung mit Frühstück im Hotel Lindauer Hof ****
Erkundung der Lindauer Hafenweihnacht
Fahrt mit dem Katamaran nach Konstanz
Weihnachtsmarkt am See in Konstanz ... und vieles mehr ...
Vor der Kulisse schneebedeckter Berge und direkt am See gelegen, begrüßt Sie die Lindauer Hafenweihnacht. Schlendern Sie vorbei an den liebevoll geschmückten
Marktständen am Hafengelände, sowie an der glanzvoll dekorierten Altstadt, welche mit zahlreichen Geschäften auch noch zu einer ausgiebigen Shoppingrunde einlädt.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Buchungen und weitere Informationen bei 31, Av. Francois Clement, L-5612 Mondorf-les-Bains • Tel. +352 23 66 80 80-1 • agence@vandivinit.lu 1, rue de Hobscheid, L-8422 Steinfort • Tel. +352 39 90 11 • info@tiptoptravel.lu 12, rue Geespelt, L-3378 Livange • Tel. +352 26 26 17 • reiserbann@vandivinit.lu
Reesen mat Stil

Mitte November verwandelte sich die LuxExpo auf dem Kirchberg erneut in den pulsierenden Mittelpunkt der regionalen Auto- und Motorradszene.
Text Eric Hamus Fotos Julien Garroy/Editpress



Die International Motor Show Luxembourg brachte Enthusiasten, Familien, Sammler, Profis und neugierige Besucher zusammen – ein lebendiges Forum für alles, was Räder, Motoren und Emotionen verbindet. An drei Tagen strömten erneut die Menschenmassen durch die Hallen, die bis in den Sonntagabend dicht gefüllt blieben.
Auf über 30.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche konnten sie nicht nur die neuesten Serienfahrzeuge, Sport- und Luxuskarossen entdecken, sondern auch Klassiker und innovative Mobilitätslösungen für die Zukunft erleben. Im Mittelpunkt stand dieses Jahr allerdings Ferrari mit einem Fest für Ästheten mit Liebe zum Motorensound und Chromglanz.


Ob mit spektakulären Drift-Shows und Stunt-Auftritten, Wettbewerben oder prominente Gäste aus der internationalen Motorsportszene: Die Messe richtete sich an Enthusiasten ebenso wie an Familien, Technikinteressierte und Sammler; zwischen ShowActs, Testfahrten und Ausstellerforen entstand eine Atmosphäre aus Enthusiasmus, Begegnung und Adrenalin. Wer einen Blick für Details und Leidenschaft fürs Automobil mitbrachte, kam hier garantiert auf seine Kosten.
Mit dem Polestar 5 hat die junge Elektroautomarke ihren bislang ambitioniertesten Performance-GT nun auch in Luxemburg präsentiert. Er sei die ultimative Polestar-Interpretation und verkörpere die DNA der Marke, wie Regionaldirektorin Lies Eeckman im Gespräch mit AutoRevue betont. Polestar 5
& Fotos Eric Hamus
DDigital kann man den Polestar 5 auf jeden Fall schon fahren – und zwar in Gran Turismo 7 auf der PS5.
ie Laub-bedeckten Curbs von Brands Hatch rauschen unter den Reifen – ein rhythmisches Rubbeln, das beruhigt und zugleich elektrisiert. Der Horizont senkt sich über die markanten Tribünen des englischen Traditionskurses. Ich tauche ein in den Sitz, der Motor bleibt fast unhörbar – nur ein feines Surren kündigt seine Kraft an. Sekunden später ziehe ich die Linie durch Paddock Hill Bend, das Heck schiebt leicht, die Kraft überträgt sich sofort – und ich jage der nächsten Bestzeit entgegen.

Doch dann holt mich die Realität ein. Hinter mir bellt der Hund, es klingelt an der Tür. Ich drücke den Pause-Button und lege den Controller zur Seite. Nein, ich sitze nicht wirklich im Cockpit des neuen Polestar 5 – ich durfte das neue Flaggschiff der schwedisch-chinesischen Elektroauto-Marke zunächst nur in Gran Turismo 7 testen. Der Polestar 5 ist jetzt Teil der digitalen Fahrzeug-Garage, womit die Marke erstmals im renommierten Referenztitel der Rennsimulationen auf der PlayStation 5 Premiere feiert.
Schon bevor der Polestar 5 real bei Kunden steht, ist er virtuell fahrbar. In Kooperation mit der Entwicklerfirma Polyphony Digital wurde das Fahrzeug mit realen Telemetriedaten, OnBoard-Aufnahmen und Rennstreckenmessungen in die Simulation übertragen. Doch: Vorbestellungen für das reale Fahrzeug laufen, die ersten Auslieferungen sind für Frühjahr 2026 geplant. Auch für Luxemburg.
Der Polestar 5 ist der neue Performance-GT der gleichnamigen Marke, die aus einer ehe-

maligen Tuning- und Rennsportabteilung der Volvo-Gruppe hervorgegangen ist und heute im Rahmen der schwedischen Volvo Cars sowie der chinesischen Geely Holding Group operiert. Für Liebhaber bedeutet das: eine rein elektrische GT-Limousine mit zwei Motoren (Allradantrieb), moderner Architektur und eindrucksvollen Leistungswerten.
Laut Angaben liegt die Leistung in der Nähe von 650 kW, respektive 870 PS; Drehmomentangaben liegen im Bereich über 1.000 Nm. Das System basiert auf einer 800-Volt-Technik, was sowohl schnelles Laden als auch hohe Effizienz ermöglichen soll. „Von zehn bis 80 Prozent in 22 Minuten, und von null auf 100 in 3,2 Sekunden“, betont stolz Lies Eeckman, Regional Director für Polestar in den Benelux-Staaten. „Der Polestar 5 verkörpert wirklich die DNA der Marke. Es ist
die ultimative Polestar-Interpretation“, so die Polestar-Verantwortliche gegenüber AutoRevue.
„Unsere Wurzeln liegen im Rennsport – Performance gehört zu unserer Geschichte. Wir konnten das Auto genauso bauen, wie wir es bauen wollten. Es ist ein eigenentwickeltes Chassis aus verklebtem Aluminium, was das Fahrzeug leichter und zugleich solider macht. Gleichzeitig ermöglicht diese Konstruktion eine größere gestalterische Freiheit“, fährt Eeckman fort.
Der Innenraum folgt dem skandinavischen Prinzip: klare Linienführung, hochwertige Materialien, nachhaltige Komponenten – etwa Naturfaserverkleidungen oder recycelte Textilien.
Der Polestar 5 feierte bei der International Motorshow auf Kirchberg seine Luxemburg-Premiere. Er wird ab Frühjahr 2026 ausgeliefert.
550 kW/748 PS 812 Nm
ca. 3,9 s 0-100 km/h
250 km/h (elektronisch begrenzt)
Batterie: Ca. 112 kWh
WLTP: 670 km
Schnellladung
bis zu 350 kW; 10 auf 80 Prozent: 22 Minuten
650 kW/884 PS 1.015 Nm
ca. 3,2 s 0-100 km/h
250 km/h (elektronisch begrenzt)
Batterie: Ca. 112 kWh
WLTP: 565 km
Schnellladung
bis zu 350 kW; 10 auf 80 Prozent: 22 Minuten
Wie beim Polestar 4 wurde die Heckscheibe zu Gunsten der Aerodynamik geopfert. Stattdessen wurde ein vollständig hinteres Panel eingesetzt. Das Panoramadach zieht dadurch deutlich weiter nach hinten, was das Raumgefühl erweitert und viel Licht ins Innere lässt. Eine Kamera übernimmt die Rückwärtssicht.
Die Karosserie ruht auf der erstmals eingesetzten „Polestar Performance Architecture“ (PPA) – einer voll auf Elektrofahrzeuge ausgelegten, hochsteifen Aluminiumstruktur mit 800-Volt-Batterietechnologie. Gleichzeitig wurde bei der Fahrwerks- und Dynamikabstimmung Wert auf echte Performance gelegt: Kurvenlage, Beschleunigung, Bremsverhalten – alles wurde laut Hersteller bis zur Feinabstimmung optimiert.
Der Polestar 5 sei für Fahrer, die technologische Spitzenleistung und fahrerische Performance lieben und gleichzeitig Wert auf Nachhaltigkeit legen, so Eeckman: „Dieses Auto ist für Menschen, die modernste Technologie schätzen, die Leistung eines Sportwagens genießen und gleichzeitig etwas Gutes tun wollen – denn Nachhaltigkeit ist hier auf einem völlig neuen Niveau.“
Zugleich wolle man das Vorurteil widerlegen, dass Elektromobilität unweigerlich mit Verzicht verbunden sei. Viele Menschen glaubten noch immer, beim Wechsel zu einem Elektroauto Abstriche machen zu müssen. „Aber nein, das müssen sie nicht – und der Polestar 5 ist der Beweis dafür“, so die Regionaldirektorin. In Luxemburg sei der Markt aufgrund hoher Kaufkraft und Technikaffinität besonders geeignet.
„Dieses Auto ist für Menschen, die modernste Technologie schätzen, die Leistung eines Sportwagens genießen und gleichzeitig etwas Gutes tun wollen.“
Lies Eeckmann, Regional Director Benelux

Auch im Innern setzt Polestar weiter auf Design und Spitzentechnologie.
Das Fahrzeug richte sich daher an ein Publikum mit hohem Anspruch an Design, Leistung und nachhaltige Technologie.
Gleichzeitig hebt sie die Marktpositionierung hervor: Luxemburg sei ein Premium-Automobilmarkt, und der Polestar 5 spiele bewusst im oberen Segment. In Bezug auf Performance handele es sich um einen echten Sport-GT, der dank eigenentwickeltem Chassis nicht nur beeindruckende Beschleunigung biete, sondern auch hohen Komfort und viel Platz für die Passagiere. Performance sei bei Polestar mehr als reine Geradeausbeschleunigung: „Es geht um Kontrolle. Man spürt jederzeit, dass man das Auto führt. Es ist ein echtes Fahrerauto“.
Polestar ist seit drei Jahren im Großherzogtum vertreten und hat bereits mehr als 1.000 Fahrzeuge auf die Straße gebracht. „Wir haben eine sehr schnelle Entwicklung hingelegt –und mit der Einführung von Polestar 3 und 4, und jetzt ganz besonders mit unserem neuen Flaggschiff, entwickeln wir uns eindeutig vom mutigen Herausforderer zum etablierten Automobilhersteller mit einer vertrauenswürdigen Marke“, ist sie überzeugt.
Laut Eeckman zählt Polestar im dritten Quartal zu den zehn meistverkauften Automarken des Landes und liegt im Premium-Elektrosegment auf Rang sechs. Dabei müsse man besonders das Wachstum mit dem Polestar 4 hervorheben: Er sei das zweitstärkste Modell in seinem Segment und gehört im Premium-SUV-Bereich


zu den Top 3 der meistverkauften Fahrzeuge in Luxemburg – knapp hinter dem Porsche Macan.
Mit Blick auf die Zukunft sieht Eeckman weiteres Potenzial in Luxemburg. Der Polestar 3 biete als sportlicher und zugleich geräumiger e-SUV große Chancen, obwohl das Segment im Land relativ klein sei. Der Polestar 2 habe die Marke in der öffentlichen Wahrnehmung erstmals klar positioniert, und der kommende Polestar 5 werde aus ihrer Sicht den entscheidenden Durchbruch im Premium-Sportsegment markieren.
Polestar sieht sich an einem entscheidenden Wendepunkt seiner Entwicklung. Zu Beginn des Jahres sei man in „das nächste Kapitel“ eingetreten und verfolge einen klaren Wachstumsplan. Ziel sei es, bis Ende 2027 profitabel zu sein. „Wir managen unsere Kosten sehr konsequent und mit guten Ergebnissen“, wie Eeckman betont. Wachstum solle jedoch nicht um jeden Preis erfolgen, sondern nachhaltig gestaltet werden. Dafür habe Polestar sein Geschäftsmodell verändert: Statt ausschließlich online zu verkaufen,
können Kunden die Fahrzeuge inzwischen auch in den Polestar Spaces erwerben. Das sei ein wichtiger Schritt gewesen, um einer steigenden Nachfrage besser gerecht zu werden. Zugleich werde das Modellportfolio erweitert und das Vertriebs- und Servicenetz ausgebaut. In Belgien habe sich die Zahl der Standorte innerhalb eines Jahres von vier auf acht verdoppelt, und auch für Luxemburg werde ein zweiter Standort geprüft.
Mit Blick auf die Zukunft des Luxemburger Markts formuliert Eeckman deutliche Erwartungen – aber auch Kritik. Luxemburg habe zwischen 2020 und 2024 eine erstaunlich schnelle Entwicklung bei der Elektromobilität gezeigt und sei zeitweise „Pionier“ gewesen. „Aber 2025 ist das komplett zum Stillstand gekommen. Das ist wirklich nicht gut“, sagt sie. Die Entwicklung zeige, dass vielen Verbrauchern noch Vertrauen fehle. Der Staat müsse eine klare Vision vermitteln und die Menschen stärker informieren und inspirieren, statt sich ausschließlich auf Kaufprämien zu verlassen. Entscheidend sei eine verlässliche Ladeinfrastruktur, sowohl in Städten als auch in ländlichen Gebieten. „Wir brauchen jetzt einen Hebel für die nächste Wachstumsphase. Als Hersteller sind wir bereit dafür.“
Der Polestar 5 sei die Verkörperung der Polestar-DNA, sagt Lies Eeckman.


Mit dem Polestar 5 will der Konzern ins Segment der Luxus- und Performance-GTs einsteigen.
Seat Ibiza Facelift
Mit einem weiteren Facelift will Seat nach sechs Millionen verkauften Ibiza-Modellen vor allem eines vermitteln: Die Marke ist weiterhin präsent – und sie hat Zukunftspläne.
Eine Zeit lang wurde gemunkelt, Seat könnte sich vom Markt zurückziehen – nicht zuletzt, seit der sportliche Ableger Cupra zur eigenen Marke wurde. Doch pünktlich zum 75. Geburtstag präsentierte Seat auf Ibiza, wie könnte es anders sein, die neuen Modelle des Ibiza und Arona.
Nehmen wir es gleich vorweg: Eine Revolution ist ausgeblieben. Seat setzt beim Ibiza vielmehr auf ein bewährtes Konzept – einen wendigen, urbanen Kleinwagen für junge und junggebliebene Fahrerinnen und Fahrer. Als der Ibiza in den 1980er-Jahren seinen Namen erhielt, erlebte die Insel gerade eine Hippy-Renaissance, während elektronische Musik unter dem Namen Balearic Beat ihren Einzug hielt. Diese Lebensart prägte den ersten Ibiza und schwingt bis heute mit. „Das Modell wurde ständig weiterentwickelt, hat stetig neue Ideen angenommen und steht seit jeher für einen jugendlichen, kreativen und zukunftsorientierten Spirit“, erklärt die Marketingabteilung in Martorell.
Die aktuelle Generation bleibt diesem Charakter treu, erweitert aber Komfort, Vernetzung und Sicherheit spürbar. Optisch setzt der Ibiza auf klare Konturen und markante

Auch ein schöner Rücken kann entzücken.
Details. Das gesamte Frontdesign wirkt nun dynamischer: Ein neu gestalteter Stoßfänger, ein moderner Kühlergrill und schlankere VollLED-Scheinwerfer verleihen dem Kleinwagen einen sportlicheren Auftritt. Seitlich bestimmen ein fließendes Profil und scharfe Linien die Silhouette, optional ergänzt durch größere Leichtmetallfelgen bis 18 Zoll. Besonders die FR-Version hebt sich mit sportlichen Akzenten wie schwarzen Spiegelkappen und einem lasergravierten B-Säulen-Logo ab.
Der neue Ibiza zeigt sich mit scharfen Linien.
Im Innenraum fallen ergonomische Schalensitze, Soft-Touch-Oberflächen und ein dunkler D achhimmel auf, die das Ambiente hochwertiger wirken lassen.
Unter der Haube setzt Seat weiterhin auf vier Benziner zwischen 80 und 150 PS (59–110 kW). Der Einstiegsmotor ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit Fünfgang-Schaltung. Die TSI-Varianten leisten 95 oder 115 PS und sind wahlweise mit Fünf- oder Sechsgang-Getriebe oder einem Siebengang-DSG erhältlich. Das Topaggregat bildet ein 1,5-Liter-TSI-Vierzylinder mit DSG. Das
Das Interieur ist stilvoll aufgeräumt.

Fahrwerk kombiniert MacPherson-Federbeine vorn mit einer Torsionslenkerachse hinten.
Der Ibiza bleibt damit zunächst ein klassischer Verbrenner, doch für 2027 sind Mild-Hybrid-Varianten angekündigt. Weitere Details verriet Seat noch nicht – die eingeladenen Journalistinnen und Journalisten müssen sich in puncto Zukunftsstrategie also noch gedulden.
Dass der Ibiza nicht nur im Stadtverkehr zuverlässige Dienste leistet, sondern auch auf kurvenreichen Bergstrecken agil unterwegs ist, zeigte eine Testfahrt durch Ibizas Bergwelt. Das Modell reagiert spontan auf Gas- wie Bremseingaben, lenkt präzise ein und bietet dank der Schalensitze guten Halt für Fahrer und Beifahrer.
Fazit: ein schnittiger Kleinwagen mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis – der Einstieg liegt weiterhin unter 20.000 Euro. Mehr zum gleichzeitig präsentierten Arona lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Auto Revue.
4,07 × 1,78 × 1,45 m
R3-Benziner,
999 cm3, Turbo
59 kW / 80 PS
93 Nm
175 km/h
15,3 s 0 - 100 km/h
5,2–5,7 Liter
Zeitreise: Der kleine Ibiza bleibt seinen altbewährten Tugenden treu und hievt sie in die Moderne.

Škoda feiert 130 Jahre – nicht mit Festreden, sondern mit rollenden Legenden. Mit Rapid, Tudor und Felicia geht es rund um Schloss Loučen (CZ) zurück zu den Ursprüngen einer der ältesten Automobilmarken der Welt.
Text & Fotos Eric Hamus
Für den 130-jährigen
Geburtstag von Škoda wurde die umfangreiche
Sammlung neu aufbereitet im Museum von Mladá Boleslav.
Der Nebel hängt tief an diesem Morgen über dem Schloss Loučen, knapp 70 Kilometer nordöstlich von Prag. Die Konturen des eleganten Herrenhauses verschwimmen, der Kies im Hof knirscht unter Schuhen, irgendwo meldet sich eine Krähe. Dazwischen: das leise Klacken von Werkzeug, das streichelnde Rascheln der Poliertücher auf dem Lack, das ehrfürchtige Murmeln der Journalisten und ein kurzes Aufheulen alter Motoren.

In Reih und Glied stehen sie vor dem Schloss, wie zu einer Parade angetreten: rund ein Dutzend Škoda-Klassiker aus dem Museumsbestand, lackierte Zeitkapseln von 1906 bis 1990. Bei den ganz alten Modellen – etwa der Voiturette A von 1906 oder dem eleganten LK von 1920, so rar, wertvoll und fragil, dass Škoda sie uns dann doch nicht vollends anvertraut – nehmen Kollegen auf dem Beifahrersitz Platz, während ein Museumsmitarbeiter die empfindliche Mechanik
Es regnet: Beim Felicia (1962) wird das Dach hochgezogen – manuell.


Das Schloss Loučen bildet den passenden Rahmen für die Classic Days.

behutsam durch den Nebel dirigiert. Wir dagegen haben drei Autos gebucht, die wir selbst fahren wollen: einen Rapid OHV von 1940, einen Tudor von 1948 und eine Felicia aus dem Jahr 1962.
Bevor wir überhaupt losrollen, beginnt der Unterricht: Ein Mechaniker beugt sich zum Seitenfenster und erklärt, wie wir den ersten Gang einlegen, wie viel Input das große Lenkrad braucht, bis die Vorderräder tatsächlich reagieren, und dass man bitte jede moderne Gewohnheit an der Parkplatzschranke abgeben möge. Servo, ABS, Assistenzsysteme – all das existiert hier nicht. Dafür aber der Geruch von unverbleitem Benzin, warmem Öl und altem Stoff. Im Schlosshof wischen Mitarbeiter die letzten Flecken von den Chromstoßstangen, während Journalisten und Influencer ihre Smartphones, GoPros und Kameras ausrichten, um die eleganten Boliden in Szene zu setzen.
All dies gilt einem besonderen Anlass: Škoda begeht sein 130-jähriges Bestehen und feiert nicht im Konferenzsaal, sondern mit rollenden Zeitzeugen. Die Geschichte der Marke beginnt 1895
Nicht das allererste Fahrzeug, aber fast: eine Voiturette A von 1906.

Die Geschichte der Marke beginnt 1895 nicht mit Autos, sondern mit Fahrrädern.
nicht mit Autos, sondern mit Fahrrädern: Die begeisterten Radler Václav Laurin, Mechaniker, und Václav Klement, Buchhändler, gründen in Mladá Boleslav eine kleine Werkstatt. Aus Fahrrädern werden aber bald Motorräder, die unter dem Namen Slavia bei Wettbewerben Erfolge feiern. 1905 folgt mit der Voiturette A das erste Auto, das die Fabrik an die Spitze der Automobilindustrie katapultiert. Unter dem Namen Laurin & Klement treten die Fahrzeuge ihren Siegeszug um die Welt an.
Die 1920er Jahre bringen die Fusion mit den Škoda-Werken, einem Industriegiganten

Die Fahrt im Tudor ist herausfordernd, macht aber Spaß.
aus Plzeň. Fortan rollen die Autos unter dem geflügelten Pfeil vom Band. Popular, Rapid und Superb markieren in den 1930ern eine neue Generation moderner Fahrzeuge – genau jene Namen, die heute im Hof von Loučen wieder aufblitzen.
Der Krieg hinterlässt zunächst Spuren in den Werkshallen, doch in der Nachkriegszeit steht Škoda mit Modellen wie dem Tudor wieder für den Alltag der tschechischen Familien. In den 1950ern und 60ern folgen Octavia und Felicia, Autos, die längst selbst zu Ikonen geworden sind – und von denen einige

Mit 130 Jahren gehört Škoda zu den ältesten Automarken der Welt.

Exemplare heute noch im Museum von Mladá Boleslav bewundert werden können. Als Teil einer Sammlung von rund 370 Fahrzeugen, die anlässlich des 130-jährigen Jubiläums noch einmal neu präsentiert wird.
Später, in der sozialistischen Zeit, werden Skoda-Modelle wie 1000 MB, 105 oder 120 zu vertrauten Bildern auf den Straßen des Ostblocks, robust, bezahlbar, technisch vielleicht nicht spektakulär, aber hart im Nehmen. Der Favorit von 1987 läutet dann eine neue Ära ein: Frontantrieb, moderner Zuschnitt, ein Auto, das den Übergang in die Marktwirtschaft vorbereitet, bevor Škoda Anfang der 1990er Jahre Teil des Volkswagen-Konzerns wird. Mit dem Octavia von 1996 und dem später folgenden Superb schiebt sich die Marke Schritt für Schritt in Richtung Spitze.
Der Rapid OHV ist der erste Wagen, den wir uns vornehmen. Auf der kleinen Route rund um Loučen verschwindet das Schloss schnell im grauen Hintergrund, vor uns tauchen Alleen auf, Dörfer mit niedrigen Häusern, vereinzelt Menschen an Bushaltestellen. Viele drehen sich um, manche zücken das Smartphone. Der Rapid verlangt nach entschlossener Hand: Das Getriebe ist anspruchsvoll, der Übergang aus dem ersten Gang gelingt nicht immer elegant, und bei jedem Stopp halten wir kurz den Atem an. Gleichzeitig wird jede Lenkbewegung in den Kurven ein kleines Abenteuer.

In Reih und Glied stehen sie vor dem Schloss, wie zu einer Parade angetreten: rund ein Dutzend Škoda-Klassiker, lackierte Zeitkapseln von 1906 bis 1990.
Der Tudor von 1948 fühlt sich dagegen schon etwas sanfter an – die Formen weicher, die Sitze breiter, das Getriebe weniger starr. Dennoch braucht es Kraft am Lenkrad, die Vorderachse folgt erst mit leichter Verzögerung. An einer Kreuzung verschätzen wir uns beim Anfahren, der Tudor verharrt störrisch im ersten Gang; hinter uns bildet sich eine kleine Schlange moderner Fahrzeuge. Die meisten davon aktuelle Škoda-Modelle, deren Fahrer geduldig warten.
Die Felicia avanciert schließlich zum Highlight des Tages. Das Cabrio, zartgrün lackiert, könnte direkt aus einem alten Farbfilm entstiegen sein. Leider öffnen sich in dem Moment, in dem wir aus dem Hof rollen, die Wolken. Perfektes Timing: Die Tropfen sammeln sich auf der Windschutzscheibe – doch wir entscheiden uns, das Dach unten zu lassen. Der Fahrtwind mischt sich mit dem Geruch vergangener Jahrzehnte, das Tacho tanzt bescheiden in der Nähe der 60, und wir ziehen den Kragen unserer Jacken etwas höher.
Am Nachmittag, als der Nebel sich kurz hebt, entdecken wir vor dem Schloss auch einen Enyaq iV, das elektrische Flaggschiff der Marke. Fast lautlos surrt er vom Hof, während in der Ferne die Journalistenkollegen im Tudor mit vernehmbarem Brummen in Richtung Landstraße davonziehen. Vom Fahrrad zur Voiturette, vom Rapid über den Tudor und die Felicia bis zum batteriebetriebenen SUV – in dieser kurzen Szene liegt die gesamte Spannbreite von 130 Jahren Škoda.
Exportschlager
Škoda Auto ist der größte Automobilhersteller Tschechiens, wichtigster Exporteur des Landes und einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Allein im Werk von Mladá Boleslav arbeiten mehr als 26.000 Mitarbeiter, fast jeder zweite Einwohner der Stadt. Die Fahrzeuge mit dem geflügelten Pfeil gehören inzwischen zu den Kassenschlagern in vielen europäischen Staaten. In Luxemburg belegt der Hersteller dieses Jahr Platz 5 bei den meistverkauften Marken. Mit einer 130-jährigen Produktionstradition gehört Škoda zu den ältesten noch bestehenden Automobilmarken der Welt.
Auf sechs Räume verteilt werden originale Rennwagen, technische Details, informative Videos, interaktive Bildschirme und vieles mehr gezeigt.

Die Sitzposition und Rennbekleidung der Rennfahrer und deren Evolution über die Jahrzehnte wird sehr anschaulich präsentiert.

Es gibt einige tolle WeltmeisterKarossen zu bestaunen.



In Oberhausen liegt der Geruch von verbranntem Gummi und Benzin in der Luft. Seit Oktober lädt das OBEX zu einer lehrreichen Zeitreise durch die Formel-1-Geschichte ein.
Auf sechs Haupträume sind viele verschiedene Exponate, interaktive Schirme und unzählige Infostände mit Videos verteilt, die sowohl Neulinge als auch Formel1-Kenner verblüffen dürften. Den Besuchern wird empfohlen, am Eingang ein Audiogerät mit auf die Tour zu nehmen, da der Sound der gezeigten Videos nur so wiedergegeben werden kann. Und es lohnt sich, alle Filme anzuschauen. Diese sind recht kurzgehalten, dafür prall gefüllt mit interessanten Informationen, Interviews von bekannten Akteuren aus der Renn-Szene wie auch seltenem, historischem Bildmaterial.
Die Ausstellung befasst sich mit vielen Hauptthemen, die aus allen erdenklichen Blickwinkeln beleuchtet werden. So erfährt man viel über die Evolution der technischen Spezifikationen wie die der Motoren oder der Aerodynamik. Allerdings wird auch ein großes Augenmerk auf die Sicherheit und deren andauernder Weiterentwicklung gelegt. Wussten sie zum Beispiel, dass in den 50ern das Tragen eines Helms keine Voraussetzung war? Zudem gab es keine Anschnallpflicht, da es als „sicherer“ galt, im Falle eines Unfalls aus dem Auto geschleudert zu werden: Einfach verrückt!
Ein Raum ist besonders beeindruckend, da man hier anhand von Puppen veranschaulicht, wie sich sowohl die Rennbekleidung als auch die Sitzposition der Fahrer über die Jahrzehnte entwickelte. Saßen die Piloten am Anfang der Formel 1 noch senkrecht wie in einem normalen Auto, so liegen sie in modernen Rennwagen quasi komplett auf dem Rücken. In den Anfangszeiten gab es zudem keine funktionelle Sicherheitsbekleidung, sondern es wurde mehr Wert auf Look und Stile gelegt. Hemden und Polo-Shirts waren angesagt, statt Schutz vor Aufprall und Feuer.
Sehr interessant sind auch die technischen Details, die veranschaulichen, wie Formel-1Autos funktionieren. Egal ob die Funktionsweise vom Getriebe oder der Vergleich von älteren und modernen Motoren, man kriegt ein gutes Gefühl für die mechanischen Vorgänge in einem solchen Hochleistungsgerät.
Allein die Auswahl an originalen Helmen ist schier unglaublich.
oder interviewt.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Formel 1 werden sehr facettenreich dargelegt.


Wie funktioniert eigentlich das Getriebe eines Rennboliden? In einem lehrreichen Video und anhand dieses Modells lernt man es.
Man erfährt auch vieles über den Aufwand, der im Hintergrund der Rennställe stattfindet, wie etwa das Testen der Aerodynamik im Windkanal oder der Aufpralltest der Monocoque-Chassis. Kein Aspekt der Formel 1 wurde ausgelassen.
Ein Exponat dient als abschreckendes Beispiel für die Gefahr, die die Rennfahrer in ihren Raketen auf Rädern eingehen: das originale Monocoque-Chassis von Romain Grosjean’s Unfallwagen von 2020 in Bahrain – oder das, was davon übrig ist. Dass der Franzose überhaupt aus seinem brennenden Wrack rauskommen konnte, ist nur Sicherheitsmaßnahmen wie dem Halo und extrem leistungsstarker Feuerschutzkleidung zu verdanken. Und sicher auch einer riesigen Portion Glück.
Zu bewundern gibt es zudem mehrere betagte wie auch neue Autos. So empfängt bereits am Eingang Jackie Steward’s Matra MS80-02 aus dem Jahr 1969 die Besucher. Fans dürfen sich auch über WeltmeisterWagen von Legenden wie Sebastian Vettel, Michael Schumacher oder Max Verstappen freuen. Aber auch Overalls und vor allem originale Helme gehören zur Ausstellung – wirklich viele Helme. Man wird quasi überschüttet mit Impressionen und Informationen.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich den weiblichen Akteuren der Formel 1. Sowohl
Das ausgebrannte Wrack von Romain Grosjean ist ein erschreckendes Exponat.


Dies ist nur ein kleiner Teil der ausgestellten Helmsammlung. Sie lädt zum Erraten der Besitzer ein und zeigt den Fortschritt des Kopfschutzes über die Jahrzehnte.

An dieser interaktiven Station kann man sich Wagen verschiedenster Ären im Detail anschauen.
die seit jeher im Hintergrund agierenden Frauen in Bereichen wie Ingenieurwesen oder Rennstall-Taktik finden Erwähnung, als auch die F1-Academy mit ihren Nachwuchstalenten wird beleuchtet. Jahrzehntelang galt die Formel 1 als absolute Männerdomäne, dass hier ein Umdenken stattfindet, ist schön zu beobachten. Mal sehen, wann endlich wieder Frauen hinter dem Lenker Platz finden. In der gesamten Historie der Rennserie gab es deren bisher nämlich nur fünf.
Am Ende des Rundgangs bietet ein Souvenirladen die obligatorischen Erinnerungsstücke feil – für zugegebenermaßen stattliche Sum-
Mithilfe solcher Modelle wird die Aerodynamik im Windkanal getestet.
Cockpit des legendären Silberpfeils Mercedes W 154.


men. Von Trikots und Cappies der aktuellen Teams bis hin zu diversen Büchern werden Fans auf ihre Kosten kommen. Wer jetzt noch nicht genug von der Materie und noch etwas Geld in der Tasche übrighat, darf ein paar Runden im Simulator drehen. Der perfekte Abschluss für eine gelungene Ausstellung über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Königsdisziplin des Motorsports.
Die rund vier Stunden Anfahrt nach Oberhausen zahlen sich jedenfalls aus für Leute mit Benzin im Blut. Aber auch so mancher Laie könnte durch diese Expo seine Leidenschaft für die schnittigen Flitzer entdecken. Vorerst sind Tickets bis zum 1. Februar 2026 erhältlich, ob die Expo in die Verlängerung geht, ist noch nicht bekannt.
Bekannterweise wird es in der nächsten Saison zu vielen Neuerungen kommen. Nicht nur das Reglement wird (wie jedes Jahr) angepasst, auch an den Autos selbst wird so manches neu definiert. Zudem gibt es mit Audi und Cadillac gleich zwei neue Rennställe. Leider war davon nichts in der Expo zu sehen.

Die Autos sind ganz klar das Herzstück der Ausstellung.
Text & Fotos Daniel Paulus
DEr gilt als einer der besten Rennfahrer aller Zeiten, vielleicht war er sogar der allerbeste. Sein tragischer Unfall erschütterte sowohl ganz Brasilien als auch die gesamte Racing-Welt.
ie Rede ist natürlich von Ayrton Senna. Nicht nur für seine Landsleute war der „Regengott“ ein Held, auf der gesamten Erdkugel hatte er treue Fans und Bewunderer. Wer in den 80ern aufwuchs und den Autosport für sich entdeckte, kam um die Faszination, die der
sympathische Mann aus Sao Paulo ausstrahlte, nicht herum. Bis heute fasziniert er Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.
Zu Ehren des dreifachen Weltmeisters bietet die Galleria 610 im Wickringer GridX eine be-
Eintrittskarten bezieht man am besten im Voraus. Erwachsene bezahlen 18 Euro, Studierende 15 Euro und Kinder von acht bis zwölf Jahren kommen für neun Euro rein. Die Tickets sind an Datum und Uhrzeit gebunden. Am Ende der Ausstellung wartet ein schön ausgestatteter Souvenirladen. Weitere Infos und den Link zum Ticket-Shop gibt es auf galleria610.lu
Zur Ausstellung gehören mehrere originale Rennanzüge und Helme.
merkenswerte Ausstellung unter dem Motto „Ayrton Senna Forever“. In Kooperation mit dem Museo Nazionale dell’Automobile aus Turin entstand eine Sammlung originaler Rennwagen, Kleidern und vielem mehr. Angefangen bei seinen Karts, mit denen der junge Ayrton erste Erfahrungen im Rennsport sammelte, über den Van Diemen RF82 aus der Formel Ford, dank dem Senna viel Aufmerksamkeit zuteilwurde und der ihm den Sprung in die Formel 1 ermöglichte, bis hin zum Williams FW16, mit dem er seinen tödlichen Unfall am 1. Mai 1994 in Imola hatte – alle wichtigen Karossen sind vertreten.
Viele dürften sich wohl freuen auf zwei ganz besondere Exponate. Zum einen ist der John Player Lotus 97T2 zu sehen, der für viele Kenner als einer der schönsten Wagen der F1Geschichte gilt, zum anderen kann man den legendären McLaren Honda MP4 unter die Lupe nehmen, mit dem Ayrton Senna die meisten Erfolge feiern konnte. Auch sein erster Formel-1-Flitzer, der Toleman TG184, ist vertreten

Sennas Karriere nahm – wie so oft – im Karting seinen Lauf.

und weckt Erinnerungen an Monaco 1984, als Neuling Senna im weit unterlegenen Auto bei Regenwetter dem Führenden Alain Prost das Leben schwer machte. Wohl der Beginn der leidenschaftlichsten und nervenaufreibendsten Rivalität der Königsklasse.
Neben all diesen wunderschönen Autos sind auch einige von Sennas Rennanzügen, Helmen und Handschuhen ausgestellt, es gibt eine Bildergalerie zu bestaunen, an großen Leinwänden im Hintergrund laufen ohne Pause wichtige Momente aus der Karriere des Kultfahrers, und per QR-Code kann man mit dem Handy an einigen Posten zusätzliche Filme abspielen, die Bezug nehmen auf bestimmte Exponate. Alles in allem eine sehr ausführliche Ausstellung mit viel Input für Fans des Brasilianers, die so manche nostalgischen Emotionen hervorrufen dürfte.
Zusätzlich erhält man im Nebenraum die Möglichkeit, einige weitere moderne und klassische Automobile zu betrachten, ganz losgelöst von der Senna-Ausstellung. Neben mehreren Alpine-Modellen präsentiert sich zum Beispiel ein Toyota 92 CV – ein legendärer Langstrecken-Bolide –, aber auch ein Koenigsegg CCX oder ein Porsche Carrera GT geben sich die Ehre. Es gibt also viel zu sehen für Auto-Enthusiasten.

Die Fotogalerie zeigt einige wichtige Etappen aus der Karriere des Brasilianers.
E Vëlo fir de Muli

Versandkäschten pro Buch:
Waasser kennt dach aus dem Krunn, oder net? • Hook der Piratenpapagei • Sonneblummekand
Ënnerhalb Lëtzebuerg: 3€ • An d’Ausland: 6€
Eine besondere Beziehung • E Vëlo fir de Muli
Ënnerhalb Lëtzebuerg: 5€ • An d’Ausland: 9€

Eine besondere Beziehung

Waasser kennt dach aus dem Krunn, oder net?

Sonneblummekand
