





NEVER STOP



















DIE NEUE KTM 990 RC R




![]()

























DIE NEUE KTM 990 RC R



























Die KTM 990 RC R ist das Supersport-Motorrad für Fahrer, die auf den Passstraßen die Konkurrenz hinter sich lassen und auf der Rennstrecke ganz oben auf dem Podium stehen wollen. Du wirst gar nicht mehr aufhören können!

ERFAHRE MEHR:




Mark Clinton
kommt aus Sydney, lebt in Innsbruck und fotografiert für Apple, Arc’teryx, Google und The North Face. Mit uns war er in Mailand, um Lucas Pinheiro Braathens Hotspots abzulichten.
Ab Seite 46

Waltraud Hable
ist Bestseller-Reiseautorin („Mein Date mit der Welt“) und lebt seit sechs Jahren aus dem Koffer.
Für The Red Bulletin hat sie mit Anna Gasser über die Lebenslektionen der Doppel-Olympiasiegerin gesprochen. Ab Seite 36

Clemens Millauer liebt Snowboarden, Konzepte auszuarbeiten und Filme zu machen.
Bei unserem Shoot mit Anna Gasser hat er seine Partnerin supportet und die Story mit Drohnenaufnahmen abgerundet.
Ab Seite 36
Thirty and fabulous! In unsere Wintersport-Ausgabe haben wir über 30 Heroes gepackt, die uns mit ihrem Mindset und Mut, aber auch mit ihren sympathischen Macken näherkommen. Skispringer Daniel Tschofenig beschreibt den Tunnelblick in der Luft, während der Alpin -Star Lucas Pinheiro Braathen in Mailand von seinem bunten Leben erzählt. Lindsey Vonn kramt im Fotoalbum und berichtet von Papa Alan und wie er sie mit Donuts und heißer Schokolade motivierte. Skibergsteiger Paul Verbnjak helfen dagegen KirschGummibärlis. Und Mikaela Shiffrin, die Weltbeste? Die verrät uns ihre liebste Anschaffung: Gucci-Adidas-Stiefel. Und wer Abwechslung zum Wintersport sucht, lässt sich von WestcoastHip-Hop-Ikonen (Seite 24) oder der Schauspielerin Kristen Stewart (Seite 22) inspirieren. Das wird wild!
Viel Freude mit dieser Ausgabe! Die Redaktion

Portfolio
Heroes
Simon Quendler 18 Künstler
Paul Verbnjak 20 Skibergsteiger
Kristen Stewart 22 Schauspielerin
Fokus, Freiheit, Freude: die Erfolgsformel der Big-AirQueen Anna Gasser. 6
Skirennläufer Lucas Pinheiro Braathen liebt das Flair und die Kreativität von Mailand.
Lifestyle
Milano mia! 46
Ein Streifzug mit Ski-Star Lucas Pinheiro Braathen durch seine zweite Heimat.
Sport am Wort
Prof. Peter Filzmaier analysiert die Welt der Athleten und Rekorde.
Winter Heroes
28 Publikumslieblinge, die wir diesen Winter bei Höchstleistungen erleben werden.
Estevan Oriol fotografierte die Größen des WestcoastHip-Hop. Wir zeigen seine besten Bilder.
Snowboarden
Skispringen „Druck zu 82 spüren, finde ich geil!“
Gesamtweltcupsieger Daniel Tschofenig über Perfektionismus in der Luft.
93 Reise 99 Reisetipps
Musik
Mindgame
Gear
Events 118 Impressum
Kolumne 122 Schlussminute



Der slowenische Profikletterer Domen Škofic, 31, schreibt Geschichte: Als erster Mensch kletterte er eine fliegende Route in 2500 Meter Höhe – und zwar an den Tragflächen eines Segelflugzeugs entlang. „Es war härter als erwartet“, sagte er. Nur mit einem 12-Kilo-Fallschirm ausgerüstet, verließ Škofic das Cockpit, tauchte unter dem Rumpf durch und kletterte in einer Achterschleife über beide Flügel. Die Route entsprach einer 8a-Bewertung, die Bedingungen hatten es aber in sich: Minustemperaturen, Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h und wechselnde g-Kräfte. Nach rund einer Minute war das Unmögliche geschafft, Škofic sprang inklusive Backflip ins Leere –und öffnete dann erleichtert seinen Fallschirm.
Instagram: @domen_skofic


40 der weltweit besten Luftsportler und Piloten, die für eine Woche zusammen trainieren: Das ist das Red Bull Global Aerial Performance Camp, das in diesem Jahr am West-End-Flughafen auf Grand Bahama stattfand. Von Skydivern bis Wingsuitern, von Paraglidern bis Hubschrauberakrobaten: Sie alle bereiten sich mit einer Flotte von sieben Flugzeugen auf die kommende Saison vor und liefern dabei atemberaubende Flugshows ab. Unter ihnen (und hier im Bild) der amerikanische Kunstflugpilot Kirby Chambliss, der bei den World Aerobatics bereits 13 Medaillen holte und mit zwei Weltmeisterschaftssiegen einer der erfolgreichsten Piloten in der Geschichte des Red Bull Air Race ist. @kirbychambliss

Alpen, Schweiz 3 – 2 – 1 – go!
Ein Rekord, der Geschichte schreibt: Extremsportler Peter Salzmann sprang mit seinem Wingsuit aus 3713 Meter Höhe von der Eiger-Nordwand und kam dabei auf 347 km/h im freien Fall. Damit übertraf er die bisherige Bestmarke um 7 km/h. Der 38-Jährige stürzte bei dem 35 Sekunden dauernden Flug mit seinem speziell weiterentwickelten Wingsuit ganze 2073 Höhenmeter ins Tal. „Jede kleine Bewegung entscheidet, ob du den Flug sauber beenden kannst“, sagte der Salzburger nach seinem BASE-Jump. Begleitet wurde er übrigens von einer Spezialdrohne der „Dutch Drone Gods“. Ganz so schnell wie der Überflieger war die Drohne allerdings nicht. Insta: @petersalzmann.at

Ein Traum, der ihn ganze 13 Jahre nicht losgelassen hatte: Die 50-jährige brasilianische Skaterlegende Sandro Dias verwandelte das Centro Administrativo Fernando Ferrari in Porto Alegre in eine gigantische Rampe für ein waghalsiges Kunststück – vom Dach des 22-stöckigen Gebäudes raste er über 70 Meter hinab und erreichte dabei unglaubliche 103,8 km/h. Der sechsmalige Weltmeister im Vert-Skating brach damit gleich zwei Weltrekorde, jenen des höchsten Drops in eine temporäre Quarterpipe und jenen der höchsten dabei je gemessenen Geschwindigkeit. „Gib deine Träume nie auf!“, sagte er nach seiner Rekordfahrt. Mission accomplished!
Instagram: @diassandro

In der fünften Stafel der gefeierten Netfix-Serie „ Stranger Things“ reisen wir ein letztes Mal mit Elf und ihren Buddys in die düstere Schattenwelt von Hawkins.
9,5
Jahre liegen zwischen dem Erscheinen der ersten Folge am 15. Juli 2016 und dem Startschuss der finalen 5. Staffel am 27. November 2025. In der fiktiven Kleinstadt Hawkins vergingen nur vier, von 1983 bis 1987.
906
Burschen und 307 Mädchen sprachen für die verschiedenen Rollen der Kinder vor. Gaten Matarazzo, der Dustin in der Serie mimt, wurde direkt nach seinem VideoCasting unter Vertrag genommen.
11
bzw. Eleven ist nicht nur der Name der Hauptfigur, sondern war auch das Alter von Millie Bobby Brown, als sie für die Rolle gecastet wurde. Heute ist sie 21 und mit Jacob Hurley Bongiovi, Sohn des Musikers Jon Bon Jovi, verheiratet.
1.000.000.000

USDollar wurden laut Branchenberichten bis 2023 mit MerchandiseArtikeln zur Serie eingenommen – von eigenen LegoWelten bis zum „UpsideDownWhopper“ bei Burger King.
7,5
Stunden musste der britische Schauspieler Jamie Campbell Bower täglich in der Maske verbringen, um sich in den monströs aussehenden Antagonisten Vecna zu verwandeln.
37
Jahre nach dem Release 1985 stieg Kate Bush mit „Running Up That Hill“, dem ikonischen Song aus Staffel 4, erneut in die Charts ein und wurde mit knapp 64 zur ältesten weiblichen Künstlerin mit einem Nr.1Song in Großbritannien.
286.790.000
StreamingStunden erzielte die 4. Staffel allein innerhalb der ersten drei Tage. Dieser Raketenstart machte „Stranger Things“ 2022 zur meistgestreamten Serie in den USA.
545
Kilo Bittersalz wurden dafür ver wendet, um Elf in der 1. Staffel scheinbar schwerelos im Wassertank schweben zu lassen.
4,5
Stunden dauerte das erste Meeting von Schauspielerin Winona Ryder, die Joyce Byers spielt, und den Regisseuren Matt und Ross Duffer. Am nächsten Tag sagte sie zu –zur Freude aller Beteiligten.

Mit dem Gaming-Kofer von Poga kannst du überall sofort losspielen.
Tech-Checker Kirafn übernimmt den Controller.
Das Teil
Hierin kannst du Konsole, Controller und Co nicht nur sicher transportieren –am Ziel angekommen, wird der Koffer auch zur vollwertigen Gamingstation samt Features wie eingebautem Full-HD-Monitor, Lautsprechern und Kühlsystem.
Der Hype
Kirafin heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 30 und unterhält seine 1,3 Millionen Follower auf TikTok mit ComedyFormaten. Nebenbei folgt er seiner Faszination für Tech-Produkte und -Trends. Für uns nimmt er aktuelle Hypes unter die Lupe.





Der Check
Wohl wegen des hohen Preises gibt es erst wenige TikTok-Videos, aber die gehen zuverlässig viral. Das erfolgreichste Video stammt von Creator Saesiii mit drei Millionen Aufrufen.
Wenn du unterwegs mit einem ernst zu nehmenden Set-up spielen willst, ist das Teil ein Muss. Es ist hochwertig verarbeitet und schützt die Technik optimal. Kostet aber auch knapp 1000 Euro und ist auf einen Stromanschluss angewiesen. Hier wäre ein Akku top.
MUST-HAVE-FAKTOR
Perfekt für …
… vielreisende Gamer mit dem nötigen Kleingeld –hallo, Fußballprofis!
Ungeeignet für …
… Gamer, die ihr geliebtes Heim-Set-up gegen nichts auf der Welt eintauschen.


NORQAIN 8K MANUFACTURE CALIBRE
FLYBACK CHRONOGRAPH
COLUMN WHEEL

Juweliere ELLERT Vösendorf SCS, Uhrmachermeister HÜBNER Linz, Juwelier KOPF Feldkirch, Juwelier SCHWÖDT Wien, Juwelier THEUERER Wien, Uhren & Juwelen WEMPE Wien
löst Reaktionen aus – vor allem biologische und chemische. Denn die Werke des Künstlers gleichen Experimenten voller Überraschungen. Auch für ihn selbst.
Text Lisa Hechenberger Foto Susanne Enzenberger
Auf den ersten Blick sieht das Atelier von Simon Quendler so aus, wie man sich die Werkstätte eines Künstlers vorstellt: unverputzte Wände, ein rustikaler, befeckter Steinboden, und überall hängen, lehnen und liegen halbfertige bis fertige Bilder. Doch bei genauerer Betrachtung fallen ein paar Besonderheiten auf. Etwa die Atemmaske, die auf dem kleinen Tisch bereitliegt, obwohl es nicht nach Farbe riecht. Pinsel sucht man vergeblich. Ein dezenter Glitzerstaubflm hängt in der Luft. Und es ist auffallend kalt in dem Souterrain-Raum im 19. Wiener Bezirk.
„Im Winter bekomme ich die besten Reaktionen so bei achtzehn bis zwanzig Grad“, erklärt der gebürtige Kärntner. Damit meint er nicht etwa das Feedback von Betrachtern, sondern die Bilder selbst. Denn statt herkömmlicher Farben mischt er Chemikalien wie Kaliumsorbat, Cadmiumsulfd oder Aluminiumsilikat mit Stofen wie Vulkanasche, verschiedenen Emulsionen oder der Haut von Alligatoren, die er legal aus Amerika importiert. Als Untergrund dienen ihm Leinwände, aber auch bis zu 20 Kilogramm schwere Kupferplatten, die ein besonderes Spiel aus Licht und Refexionen ermöglichen, auf die er die Stofe zeitlich sehr präzise einträufelt. Zusätzlich kommen Goldpartikel, Diamanten und Saphire zum Einsatz. Kurz gesagt: Was Simon Quendler hier schaft, ist fernab von dem, was man unter herkömmlicher Kunst versteht.
Zurück zum Ursprung
Gemalt habe er eigentlich immer, sagt er, mit zwanzig habe er sich dann bewusst für diesen Karriereweg entschieden – damals noch mit Stift, Farbtopf und Pinsel. „Ich bin aber schnell an den Punkt gekommen, wo mein Interesse abgefacht ist, weil die
Kommt aus Wernberg, Kärnten; lebt in Wien; Alter 41; Lieblingsmaterial Natriumpolysulfid, eine eigentlich blaue Substanz, die sich von Türkis bis Schwarz verändern kann; sein größter Luxus nur noch mit Menschen zu arbeiten, die er mag und schätzt
Möglichkeiten dieser Materialien so begrenzt sind.“ Darum beginnt er, sich mit Mitteln zu beschäftigen, die eher in Labors statt Ateliers genutzt werden, taucht tief in die Kunsthistorie ein, um so viel wie möglich über Urfarbtöne herauszufnden, und tauscht sich intensiv mit Archäologen, Chemikern und Biotechnologen aus. Mittlerweile hat er sich ein weltumspannendes Netzwerk an Experten, Produzenten und Lieferanten aufgebaut, die ihm diese Materialien zur Verfügung stellen. „Ich prüfe alles und weiß, dass meine Stofe unbedenklicher sind als die der klassischen Farbindustrie.“ Genauso international sind die Fans seiner Kunst, speziell im südostasiatischen Raum gibt es viele Sammler und Galerien. Aber auch hierzulande wurden seine Werke gezeigt, etwa im Bank Austria Kunstforum.
Painting by doing
In der Praxis arbeitete Quendler anfangs nach dem Trial-and-Error-Prinzip. „Eine Zeit lang habe ich viel zu viele Materialien verwendet und konnte keine Rückschlüsse ziehen, warum sich etwas wie verhält.“ Heute hat er ein unglaubliches Wissen angehäuft, versteht das Zusammenspiel der Wirkstofe und zählt zu den Pionieren der Reaktionskunst – mit Hang zum Extremen. „Ich habe sogar mal meine Ernährung umgestellt. Wenn man Fleisch und säurehaltige Lebensmittel konsu-
miert, lagert der Körper Selen und Cadmium ein, was im Malprozess abdampft. Das kann in den ersten Stunden tatsächlich ein Bild beeinfussen.“
Zum Teil entwickeln sich die Kunstwerke über Wochen, Monate, sogar Jahre weiter, sofern Quendler den Vorgang nicht früher stoppt. „Was nicht heißt, dass es immer funktioniert“, wie er lachend hinzufügt. Eben weil sie trotzdem empfndlich auf Licht, Temperatur oder die Feuchtigkeit im Raum reagieren können. Da kann auch ein Lichtspot im Museum dazu führen, dass sich Farben ausdehnen und Bilder regelrecht auslaufen. „Manchmal rufen mich Sammler an und sagen: ‚Das Werk hat sich verändert.‘ Dann schaue ich in meiner Datenbank nach, warum das passiert ist.“
Sein Schafen ist aber nicht nur intellektuell herausfordernd, sondern geht auch körperlich an die Substanz. „Die Kupferplatten liegen auf dem Boden, ich stehe zum Teil über Stunden darüber gebeugt und trage eine Maske, um keine Dämpfe einzuatmen“, erklärt er den Malvorgang. Nicht selten verlässt er das Atelier total erschöpft, wie er sagt. Doch, auch das betont er, er habe gelernt, wann es an der Zeit ist, sich zurückzuziehen und den Dingen seinen Lauf zu lassen.
Das sind für Simon Quendler ohnehin die zentralen Themen: Transformation und Loslassen. „Wir leben in einer Zeit, in der das Sterben tabuisiert wird und jeder über Longevity redet. Doch eigentlich ist alles ein Transformationsprozess –wir wissen nur nicht genau, was passiert.“ Was den Künstler antreibt, ist und bleibt die Neugier. „Es ist wie bei Menschen, die viel reisen. Man will immer mehr entdecken, auch wenn man weiß, dass man niemals alles ergründen wird.“
Am Ende ist es die Mischung aus Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Unberechenbarkeit, die Quendlers Werke so einzigartig macht. Weil sie mehr als Bilder sind. Nämlich scheinbar lebendige Wesen, die uns daran erinnern, dass das Leben selbst ein ständiger Prozess der Veränderung ist.
Alle Infos zu aktuellen Projekten und Ausstellungen unter: simonquendler.com; Instagram: @simonquendler
„Alles ist ein Transformationsprozess. Wir kennen nur das Ende nicht.“
Simon Quendler zieht Parallelen zwischen dem Leben und seiner Kunst.

trainiert schon einmal doppelt so viel, wie sein Coach vorschlägt. Ganz einfach, weil es den Kärntner Skibergsteiger glücklich macht – zu leiden.
Text Stephan Hilpold Foto Helge Kirchberger
„Es macht mir Spaß, ans Limit zu gehen“, sagt Paul Verbnjak an diesem Morgen nebenbei, ganz so, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Ja, sagt der athletische 23-Jährige mit dem Bubengesicht, die Glückshormone, man wisse schon – und setzt dann ein breites Lächeln auf: „Man kann dieses Gefühl mit keinem anderen vergleichen.“
Paul Verbnjak ist Skibergsteiger, und wer bei dem Wort überlegen muss, welche Sportart sich dahinter verbirgt, der oder die befndet sich in guter Gesellschaft.
„Ich sage normalerweise, ich gehe Skitouren, aber halt wettkampfmäßig“, sagt Verbnjak selbst. „Darunter können sich die Leute dann mehr vorstellen.“
Wobei allerdings auch diese Bezeichnung in die Irre führen kann: Wettkampfmäßiges Skitourengehen, auch Skimo genannt, ist weit von dem sonntäglichen Freizeitsport entfernt, den in Österreich immerhin rund 600.000 Menschen betreiben. Aus Gehen ist Laufen geworden, unterbrochen von Tragepassagen und Abfahrten, je nachdem in welcher Disziplin man antritt.
Qual der Wahl
Pauls Lieblingsdisziplinen sind jene, bei denen – Überraschung! – besonders ausgiebig gelitten wird, nämlich Vertical (durchgehender Pistenaufstieg bis zu 700 Höhenmeter) und Individual (mindestens drei Aufstiege und Abfahrten im freien Gelände mit bis zu 1900 Höhenmetern). „Ich habe früh gemerkt, dass im Ausdauerbereich meine Stärken liegen“, sagt der Junioren-Doppelweltmeister und U23-Europameister und erzählt dann, wie er als Jugendlicher in Klagenfurt eine
Kommt aus Klagenfurt, Kärnten; Alter 23; erste Skitour mit seinem Vater im Alter von sieben; größter sportlicher Erfolg Junioren-Doppelweltmeister; isst vor einem Rennen Reis mit Kirsch-Gummibärlis; ist liiert mit Sarah Dreier, ebenfalls Skibergsteigerin
Sportart nach der anderen ausprobierte, schließlich bei Radfahren und Triathlon hängen blieb, bevor er sich mit fünfzehn fürs Skibergsteigen entschied.
„Das hatte viel mit meinem Vater zu tun, der im Sommer Mountainbikerennen fuhr und im Winter auf Skiern trainierte.“
Sein Vater, Heinz Verbnjak (heute Mannschaftsführer der ÖSV-Skibergsteiger), war es dann auch, der Paul unter seine Fittiche nahm und ihn sogar für ein Jahr trainierte. „Das hat nicht funktioniert“, sagt Verbnjak. „Ich habe doppelt so viel trainiert, wie er vorschlug, weil ich dachte, er wolle mich schonen. Schließlich war ich vollkommen übertrainiert.“ Bei Pauls Trainingspensum (er selbst verortet es „an der oberen Grenze“) eine beachtliche Leistung: Als ihm einmal zu Silvester noch 2500 Höhenmeter auf sein Jahresziel, nämlich 600.000 Höhenmeter (!), fehlten, schnallte er sich schnurstracks seine Tourenski an und pirschte noch ein paar Mal auf die Gerlitzen (nahe Villach), seinen Hausberg.
Keine Frage: Man muss sich Verbnjak als extrem fokussiert vorstellen. Oder wie er selbst sagt: „Als jemanden, der erfolgreich ist, weil er den Schmerz besser wegstecken kann als andere.“ Man sollte aber nicht glauben, Paul ordne dem Sport alles unter, auch den Spaß an der Sache. „Wenn ich den verliere, höre ich auf“, sagt er. Vielleicht ist das auch der Grund, warum
er zu Ende der Skibergsteig-Saison nicht einfach einmal durchschnauft, sondern seine Pumpe sofort wieder auf Höchstleistungen bringt, und zwar ebenfalls wettkampfmäßig: Seit Sommer vergangenen Jahres fährt Verbnjak beim Team von LidlTrek Future Racing, mischt also im Sommer bei den Radrennfahrern mit – als sei es im Winter mit den Schmerzen nicht genug. „Ich habe nie aufgehört, am Rad zu trainieren“, sagt er. „Und mittlerweile führe ich ein Doppelleben.“
Spaß am Reinbeißen
Zwei Sportarten erfolgreich auf Wettkampfniveau zu betreiben, gelingt nicht vielen, Trainingszeiten und körperliche Beanspruchungen konkurrieren zu sehr. „Am Rad trainiere ich den Oberkörper zu wenig“, sagt Paul, „und auf den Skiern die Kraft, die ich am Rad aufs Pedal bringen muss.“ Eine Lose-lose-Situation? Von wegen! Da ist zum einen, wir wissen es, Pauls Spaß am sportlichen Reinbeißen. Zum anderen sind Radrennen für ihn das optimale Herz-Kreislauf-Training: „Sie bringen mir beim Skibergsteigen für das Mixed Relay richtig viel.“ In dieser Wettkampfdisziplin wechselt sich ein Team aus einer Frau und einem Mann zwei Mal auf einem wenige Minuten dauernden Parcours-Rundkurs ab. Das Mixed Relay feiert gemeinsam mit der Sprint-Disziplin im Februar sein Olympia-Debüt.
Wiewohl beide nicht wirklich Pauls Lieblingsdiziplinen sind, ist er optimistisch, gemeinsam mit Johanna Hiemer („Sie ist super in der Kurzstrecke“) in Bormio antreten zu dürfen. Entscheiden wird sich das im Dezember, den Quotenplatz hat das ÖSV-Team bereits. Und wenn nicht? Daran will Verbnjak nicht denken, derzeit ist er komplett auf Olympia fokussiert.
Aber schließlich beginnt nach der Skibergsteig-Saison ja schon wieder die Radsaison. Der Spaß ist dort auf jeden Fall ebenso garantiert: Der Leidensdruck ist am Fahrrad nämlich mindestens so groß wie auf den Skiern.
Instagram: @paulverbnjak

„Ich bin erfolgreich, weil ich den Schmerz besser wegstecken kann als andere.“
Paul Verbnjak liebt jene Disziplinen, bei denen es um Ausdauer geht.
hat nach den „Twilight“-Blockbustern die Regie-Tätigkeit für sich entdeckt. Bei ihrem Debüt fand die Schauspielerin ihre kraftvolle innere Stimme. Und die poltert nicht, sondern ist ganz sanft.
Text Rüdiger Sturm Foto Ryan Pfluger/AUGUST
„Wie oft hat man mir gesagt, ich solle meinen Mund halten.“ Das von Kristen Stewart zu hören, klingt etwas überraschend. Immerhin ist die 35Jährige schon seit ihrer Jugend als Schauspielerin erfolgreich, wurde weltweit als Hauptdarstellerin der „Twilight“Kultflme gefeiert. Aber gerade das war auch ein Problem. Denn man stülpte ihr das Etikett des TeenieIdols über: „Ich hatte das Gefühl, meine Gedanken waren nicht gefragt.“ Das ist kein spezielles Problem von Hollywoodstars. Besonders Frauen sind in einer männerorientierten Gesellschaft davon betrofen. „Wir sind es gewohnt, gesagt zu kriegen, was wir tun sollen. Deshalb können wir oft unser natürliches Selbst nicht ausleben.“ Doch Kristen Stewart fand einen Ausweg: „Es gibt Erfahrungen, die wie ein Schlüssel zu deinem Innersten sind. Das kann ein Buch sein, ein Film, eine Beziehung oder einfach auch nur eine Unterhaltung, durch die du verstehst: Du musst auf dich selbst hören. Denn du bist etwas wert!“
Regie-Debüt als Rettung
Für Stewart war es das Erinnerungsbuch von Lidia Yuknavitch „In Wasser geschrieben“, auf Englisch „The Chronology of Water“. Darin beschreibt die amerikanische Autorin, wie sie nach jahrelangen Erfahrungen von Missbrauch und Selbstzerstörung zu echter Erfüllung im Leben fand. „Das Buch hat mein Leben gerettet“, sagt Stewart. Sie begann wie besessen an der Verflmung der Memoiren zu arbeiten. Der Lohn für acht Jahre schweißtreibender Arbeit: Begeisterung! Als Stewarts Filmdebüt beim Festival von Cannes im Mai 2025 Premiere feierte, überschlugen sich die Reaktionen.
On point
Kommt aus Los Angeles; Alter 35; ist verheiratet mit der Autorin Dylan Meyer; war zusammen mit „Twilight“Partner Robert Pattinson; gewann den wichtigsten französischen Filmpreis César; inszenierte zwei Kurzfilme, zwei Musikvideos und „The Chronology of Water“
Doch die Entstehung des Films war in vielfacher Hinsicht eine Lernerfahrung. Sich selbst zu fnden und auszudrücken, ist kein steuerbarer Prozess, auch für jemanden wie Kristen Stewart nicht. So musste die Regiedebütantin erleben, wie ihr Projekt immer wieder regelrecht „zerfetzt“ wurde. „Jeden Tag musste ich mich von Szenen und Einstellungen, wie ich sie geplant hatte, verabschieden. Ständig musste ich Sachen neu planen.“
Eine Tragödie? Aber nein, ein „Glücksfall“. Denn: „Wenn ich mein Drehbuch genau so umgesetzt hätte, wie ich das geplant hatte, wäre es ein altkluger, langweiliger, peinlicher und dummer Film geworden.“
Offen für Plan B, C und D
Was Stewart gelernt hat, lässt sich auch ganz generell aufs Leben anwenden: „Du musst dem Pfad folgen, der sich für dich ergibt. Und das ist nicht der Pfad, den du zuvor festgelegt hast.“ Das beinhaltet natürlich auch, dass man bereit ist, zu scheitern: Während des Schnitts hatte Stewart sogar das Gefühl, ihren Film „verloren“ zu haben. Sie konnte sich nicht mehr mit ihm identifzieren. „Es war schrecklich.“ Was ihr half? Dass sie nur ein „ganz kleines Ego“ hat. Auf diese Weise
konnte sie gelassen mit ihrer möglichen Niederlage umgehen. Zum Glück kam es anders. Doch Stewart ist keine, die sich auf Lob ausruht. Die Menschen am Set wuchsen ihr während der Dreharbeiten ans Herz: „Ich habe in dieser Zeit so viele Gespräche führen dürfen. Diesen Dialog werde ich jetzt noch vertiefen.“
This is Zartcore
Das eigene Schafen als Instrument für menschlichen Austausch: Genau darum geht es Stewart, und sie erzählt, wie sie den befreundeten Regisseur Pablo Larraín um Rat fragte, als ihr die Inspiration auszugehen drohte. In dessen preisgekröntem Film „Spencer“ hatte sie 2021 die Rolle von Diana übernommen. Larraín antwortete: „Du musst eine Verbindung zu deinem Team aufbauen. Sie müssen zu deiner Familie werden. Denn ohne sie bist du nichts.“
Das nahm sich Stewart zu Herzen und knüpfte etwa eine besonders enge und gute Beziehung zu ihrem Kameramann, einem der wichtigsten Protagonisten bei jeder Filmproduktion. „Er wurde zu meinem Bruder“, erklärt Stewart. „Eigentlich bin ich ein ziemlich lautes Wesen, das seinen Kopf durchsetzt. Aber wenn du rumschreist, starren dich alle nur entgeistert an, und keiner hört dir wirklich zu. Ich habe bei diesem Film gelernt, dass du manchmal ganz sanft sein musst. Auf diese Weise bin ich mit allen klargekommen, obwohl es insgesamt sehr stressige Dreharbeiten waren.“
Genau diese Erfahrung macht Stewart immer wieder im Leben. Mit dem Kopf durch die Wand? Das kommt nicht in Betracht, wenn man Pläne gemeinsam mit anderen Menschen umsetzen muss. Natürlich spiele dabei aber auch die Auswahl der richtigen Mitstreiter eine wichtige Rolle, sagt sie, bevor sie dann zu einem Schlusswort ansetzt: „Du wirst in eine bestimmte Familie hineingeboren und wächst in einem bestimmten Freundeskreis auf. Aber wenn du älter wirst, dann entdeckst du die Leute, die wirklich auf deiner Wellenlänge liegen. Die Energien verstärken sich dann gegenseitig. Es geht um Multiplikation, nicht um Subtraktion.“

„Umgib dich mit Leuten, die auf deiner Wellenlänge sind. Dann multiplizieren sich die Energien!“
Kristen Stewart brauchte etwas, bis sie in die Rolle der Regisseurin fand.


Snoop Dogg, 2008 „Das Foto entstand in Boyle Heights, East L. A., während der Dreharbeiten zu Snoops Video ‚Ups & Downs‘“, erzählt Fotograf Estevan Oriol. „In Japan hatte ich einige Jahre zuvor gelernt, dass man zu jedem Treffen ein Geschenk mitbringt. Ich habe eine eigene Modemarke namens Joker Brand und schenke Künstlern oft Kleidung. Snoop trug für diese Aufnahme eines der Shirts, die ich ihm gegeben hatte.“
Text Will Lavin Fotos Estevan Oriol Er fotografierte die größten Ikonen des Westcoast-Hip-Hop. Ein Streifzug durch die Welt von Estevan Oriol.

Cypress Hill, 2000
„Cypress Hill sind wie Brüder für mich. Die Chancen, die sie mir gegeben haben – und die ich durch sie bekam –, waren unglaublich. Das Foto entstand in L.A. am Set von ‚(Rock) Superstar‘. Ich erinnere mich nur daran, wie groß dieser Videodreh war und wie hoch das Budget. Wahrscheinlich eines der teuersten Videos, die sie je gemacht haben. Der Song stammt vom ‚Skull & Bones‘-Album, bei dem ich Art Director war.“
Geboren und aufgewachsen in Los Angeles, gilt Estevan Oriol als lebende Legende der RapFotografie. Er startete als GraffitiKünstler unter dem Namen SCANDALOUS, bevor er Spraydosen gegen Fotokameras tauschte – und zu einem der be deutendsten Chronisten von Hip-Hop und Street Culture in L. A. wurde.

Dr. Dre, 2002
„Das Bild zeigt einen der besten Produzenten aller Zeiten – einen, der noch dazu aus meiner Stadt kommt. Ich liebe das Foto, es entstand hinter den Kulissen des Drehs von ‚In Da Club‘ von 50 Cent. Eigentlich sollte 50 tätowiert werden, doch dann tätowierte Mister Cartoon, mein Partner und Künstler aus L. A., Dre in seinem Trailer. Dre ist sehr professionell: Er kommt, macht seinen Job und zieht weiter.“

Nipsey Hussle, 2008
„In meiner Zeit habe ich vielleicht 500 Rapper kommen sehen. Etwa 150 waren erfolgreich, 20 wurden Superstars – und man spürte, dass Nipsey Hussle einer davon werden könnte. Das Foto entstand für das ‚Rhyme Magazine‘ vor dem legendären Fast-Food-Restaurant Hungry Harold’s. Nipsey Hussle hatte damals noch nichts veröffentlicht, doch er hatte bereits einen Hype. Genau das wollte ich zeigen.“
Oriols Karriere begann als Tourmanager legendärer Gruppen wie Cypress Hill oder House of Pain. Dadurch hatte er schon früh intime und authentische Einblicke in die Welt des Rap, die anderen Fotografen schlichtweg verborgen blieben. Doch Oriols Blick war nicht auf die Standfotografie beschränkt: Er begann Musikvideos zu drehen, unter anderem für Eminem, Blink182 und Cypress Hill. Darüber hinaus war er auch Creative Director, LogoDesigner, Eventmanager, Kurator und Modeunternehmer.
Abseits des Rampenlichts verbrachte Oriol viel Zeit damit, GraffitiKunst und das alltägliche Leben der Angelenos, der Bewohner von Los Angeles, zu dokumentieren. Er arbeitete mit zahlreichen großen Persönlichkeiten zusammen – von Sportlern und Prominenten bis zu den unsichtbaren Helden seiner Stadt – und schuf so ein kraftvolles, visuelles Archiv von Los Angeles.


„Ich trage die Flagge von Los Angeles in die Welt hinaus – und die Welt da draußen bringe ich nach L. A.“
Estevan Oriol
The Game, 2006 „Game und ich verstehen uns gut. Meine Fotos von ihm gehen bis Anfang der 2000er zurück. Dieses Bild entstand für das ‚Rhyme Magazine‘ in den SA Studios in Downtown L.A., unserem Kreativzentrum. Game saß in meinem 47er-Chevy-Fleetline mit einem roten Schläger und einem roten Bandana. Ein weiterer großer Künstler der Westcoast.“

„Das Foto entstand in San Francisco im Musiktheater Fillmore West. Wir waren in dem Raum, in dem wir essen wollten, als mir das Fenster auffiel. Es erinnerte mich an BDPs Album ‚By All Means Necessary‘ und die bekannte Malcolm-X-Pose. Cube hatte ein Mikro in der Hand, ich sagte: ‚Lass uns ein Bild wie Malcolm X am Fenster machen.‘ Ich fand das richtig stark.“
DJ Quik, 2005
„Ich war Creative Director für das Artwork zu Quiks ‚Trauma‘Album, und wir shooteten in den A&M Studios. Es war einer der aufwendigsten Jobs, die ich je gemacht habe – mit fünf oder sechs verschiedenen Sets. Für dieses Bild wollte Quik inmitten seines gesamten Equipments fotografiert werden. Ich stand auf einer Leiter mit Licht von oben. Es ist eines meiner Lieblingsfotos.“


„Wenn ich gute Fotos sehe, will ich bessere machen. Wenn ich schlechte Fotos sehe, will ich den Leuten zeigen, wie man gute macht.“ Estevan Oriol
Kendrick Lamar, 2011 „Kennengelernt habe ich Kendrick 2007, als ich für Jay Rocks erstes Albumcover im Stadtviertel Nickerson Gardens in L. A. fotografierte. Das Bild entstand unter der Sixth Street Bridge. Kendrick war ein cooler, ruhiger Typ, respektvoll zu uns allen. Alle anderen dort waren älter, doch Kendrick war so smart – wahrscheinlich nahm er einfach alles in sich auf und lernte von uns.“

Xzibit, späte 1990er
„Xzibit ist der Inbegriff eines Freundes für mich. Ich kenne ihn seit über 30 Jahren, also noch aus der Zeit, bevor ich fotografierte. Das Bild entstand wohl 1997/98 in Bob Roberts Shop Spotlight Tattoo, dem ältesten TattooLaden in Hollywood. Bob starb 2022, sein Sohn Charlie führt jetzt das Geschäft. Ich glaube, X hatte gerade sein Rückentattoo bekommen, und Mister Cartoon überarbeitet eines auf seiner Brust.“
Nate Dogg, frühe 2000er
„Wie beim Shoot mit Snoop Dogg brachte ich Nate ein Teil aus meiner Modekollektion mit, und er trägt es hier. Nate Dogg ist der netteste Typ, den man sich vorstellen kann, und für alles zu haben. Er war ganz allein unterwegs, ohne Security, völlig entspannt, als wäre er einfach mit einem Freund zusammen.“


Redster G9 Revoshock S
Unschlagbare Stabilität und Präzision. Für den ultimativen Speed.
Keine hat im Big-Air-Snowboarding mehr erreicht als Anna Gasser, 34.
Die Doppel-Olympiasiegerin verliert schon mal ihr Handy am Sessellift – aber nie ihren Fokus. Warum? Weil sie nach Prinzipien lebt, die sie höher fliegen lassen als die meisten. Hier verrät sie ihre Erfolgsformel.

Die Kärntnerin Anna Gasser begann erst mit 17 Jahren zu snowboarden. Heute zeigt sie Sprünge, die vor ihr keine Frau gewagt hat.


Wer Anna Gasser verstehen will, sollte sich weniger von ihren Medaillen beeindrucken lassen als von dem, was die Menschen in ihrem Umfeld sagen. Es sind nämlich immer wieder dieselben zwei Eigenschaften, von denen die Rede ist. Zum einen wird erzählt, dass die Kärntnerin „ein bisschen schusselig“ sei und ständig Dinge verliere: Handy, Reisepass, Schlüssel. Zum anderen erwähnen sogar direkte Rivalinnen ihre „außergewöhnliche Hilfsbereitschaft“.

Anna im Natureispalast am Hintertuxer Gletscher: „Ich wusste schon als Kind, dass ich Außergewöhnliches erreichen will.“

Weiche Hülle, eiserner Wille: Die 34-Jährige kam bisher nach jeder Verletzungspause stärker zurück denn je.
Die Sache mit der Schusseligkeit passt auf den ersten Blick nicht zu jemandem, der zweimal Olympiagold, zwei Weltmeistertitel sowie Dutzende Weltcupsiege geholt hat – und regelmäßig Sprünge wagt, die vorher noch keine Frau geschaft hat. Für Anna Gasser selbst ergibt eine gewisse Zerstreutheit jedoch durchaus Sinn: „Ich lasse dann Dinge liegen, wenn ich mich völlig auf eine Sache konzentriere. Da bleibt wenig Fokus für anderes.“ Oder anders gesagt: „Vergiss Multitasking, es funktioniert nicht!“ Nach diesem Credo lebt sie eigentlich schon immer. Auch weil sie weiß: „Die meisten Sachen fnden auf unerklärliche Weise zu mir zurück.“ Zum Beispiel, weil plötzlich jemand fragt: „Kann es sein, dass du dein Handy am Sessellift vergessen hast?“ Und dann … die Sache mit der Hilfsbereitschaft. Die lassen wir am besten von Annas langjährigem Partner Clemens Millauer erklären. Der Dreißigjährige ist ebenfalls SnowboardProf, Filmemacher – und er hat geholfen, unsere Fotostrecke im Natureispalast am Hintertuxer Gletscher zu inszenieren. Er sagt: „Anna ist so hilfsbereit, dass sie teilweise sogar ihrer Konkurrenz Tipps gibt. Ich frage sie dann oft: ‚Dir ist aber schon klar, dass du gegen sie im Contest fährst?‘“ Die Antwort: ein Achselzucken, gefolgt von Lachen. „Wenn ich sehe, dass jemand etwas besser machen könnte, dann gebe ich halt Tipps. Das mag vielleicht auf den ersten Blick nicht gescheit sein. Aber ich fnde es gut, wenn man sich gegenseitig hilft. Und geschadet hat mir das noch nie.“
Nettigkeit kostet die letzte Härte, heißt es im Wettkampfsport. Nun ja. Dieses Gesetz scheint Anna Gasser erfolgreich ausgehebelt zu haben – und nebenbei noch so ein paar andere. Während viele nach Verletzungen nur mühsam zurück aufs Stockerl fnden, ist die Kärntnerin bisher nach jeder Zwangspause stärker denn je zurückgekommen. Trotz einer Halswirbelverletzung im Jänner 2016 und anschließendem Trainingsstopp feierte sie im darauffolgenden Winter ihren ersten BigAirWeltcupsieg. Im Frühjahr 2017 zog sie sich eine Knieverletzung im Trainingslager in Japan zu – und holte in der nächsten Saison trotzdem Gold bei den X Games in Aspen. Damit nicht genug: Im November 2018 stand sie obendrein als erste Frau den „Cab Triple Underfip 1260“, einen der kompliziertesten SnowboardTricks überhaupt. Dabei fährt man rückwärts über eine haushohe Schanze und macht drei volle SaltoSchrauben mit halber Drehung in der Luft. Und auch ein Haarriss im Sprunggelenk, den sie sich im Jänner 2019 zuzog, konnte sie nicht aufhalten. Kurz darauf – im Mai –gelang ihr der nächste Sprung in der Kategorie „erste Frau“ – ein „Cab Double Cork 1260“, also dreieinhalb Drehungen um die eigene Achse plus zwei Drehungen über den Kopf. Zudem holte sie Gold bei den X Games Norway.
Kein Wunder also, dass die Hofnungen für diese ganz besondere Wintersaison groß sind. Zwar laboriert Anna noch an ihrer Schulter, die sie sich beim Surfen in München ausgekugelt hat. „Aber ich bin positiv gestimmt. Ich konnte mich in den vergangenen Monaten voll auf die Reha und jetzt aufs Training konzentrieren. Ich will noch mal meine Art des Snowboardens zeigen“, sagt sie. „Ich glaube, mein fünfzehnjähriges Ich würde es aus den Socken hauen, wenn es sehen würde, wo ich heute bin. Es wäre stolz, dass ich meinen Weg gegangen bin.“
Ein Weg, der selten gerade verlief – und bei dem sie viel Mut brauchte, um auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Wer daraus ein Erfolgsrezept ableiten will: Hier sind Annas Glaubenssätze.
„Mein 15-jähriges Ich würde es aus den Socken hauen, wenn es sehen würde, wo ich heute bin.“
Prinzip 1: Entscheide dich immer für die Freiheit. Nur sie bringt dich weiter.
Dass Anna Gasser heute wie keine andere „fiegen“ kann und als Königin der Snowboard-Tricks gilt, hat nicht am Berg begonnen. Sondern im Turnsaal ihres Heimatortes Millstatt. Dort trainierte sie als Kind Sportakrobatik und wechselte mit dreizehn ins Leistungszentrum in Spittal an der Drau. Viermal wurde sie österreichische Staatsmeisterin in Sportakrobatik und wurde mit dem Team Vizemeister im Kunstturnen. Doch während andere stolz ihre Medaillen polierten, stellte sich bei der 1,65 Meter großen Sportlerin das Gefühl einer Sackgasse ein. „Mir war früh klar, dass ich etwas Außergewöhnliches machen will. Aber ich war auch realistisch genug, um zu sehen, dass mein höchstes Level erreicht ist und ich mich nicht mehr wirklich steigern kann“, sagt sie. Außerdem ging ihr gegen den Strich, „dass beim Turnen immer andere für dich entscheiden. Es gibt tausend Regeln. Je mehr man erreicht, desto strenger wird es.“ Also beschloss sie mit fünfzehn von einem Tag auf den anderen, aufzuhören – sehr zum Erstaunen der Eltern und Trainer. Was dann folgte, waren zwei Jahre „normales“ Leben: Schule, Freunde trefen. Manchmal half Anna als Trainerin im lokalen Turnverein aus. „Aber mir hat dieses Brennen – und dass man auf ein Ziel hinarbeitet – gefehlt.“
Andere Sportarten lernen? Sie dachte über Turmspringen nach, „aber das wurde bei uns im Ort nicht angeboten“. Über die Skater-Szene in Millstatt und Snowboard-Videos führte schließlich eines zum anderen. „Vor allem die Videos haben mich fasziniert. Das sah so cool und so frei aus. Ich dachte nur: Das will ich auch.“ Kurz darauf stand sie zum ersten Mal auf einem Snowboard und merkte schnell: Beim Snowboarden entscheidest du, wie du etwas machen oder wann du was probieren willst. Trainer gab’s damals kaum. Und: „Am Brett habe ich mich komplett gefühlt.“ Dieses Freiheitsgefühl war ein wichtiger Schlüssel zum Erwachsenwerden. „Beim Turnen war ich eher das schüchterne Mädel. Beim Snowboarden hingegen konnte ich mich ausleben. Ich bin dadurch selbstbewusster geworden und habe gelernt, für mich selber einzustehen.“
„Am Brett war ich endlich frei und konnte mich ausleben. Ich war schüchtern, dadurch wurde ich selbstbewusster.“

Für den Shoot im Hintertuxer Natureispalast trägt Anna Gasser zwar Silber, lieber holt sie jedoch Gold.
Es ist für nichts zu spät, wenn du bereit bist, hart dafür zu arbeiten.
Mit der neuen Leidenschaft kam auch der WettkampfEhrgeiz. Einziges Problem: „Ich war siebzehn und Anfängerin. In dem Alter sind andere längst im Nationalteam.“ Doch die Sportwelt hatte nicht mit Annas Willensstärke gerechnet. „Mir war klar: Ich will nach der Matura dem Prof-Snowboarden unbedingt eine Chance geben. Denn wenn ich’s nicht probiere, werde ich es bereuen.“ Während ihre Freunde sich an Unis einschrieben, recherchierte sie: Wo sind ganzjährige Snowboard-Parks? Wo gibt’s die größten Schanzen? Immer wieder tauchte dabei ein Ort in der kalifornischen Sierra Nevada auf: Mammoth Mountain. Doch erst mal galt es, den Eltern die Idee zu verkaufen. „Alle um mich herum schienen mehr Zweifel zu haben als ich. Ich hab einen richtigen Pitch vorbereitet: was ich alles lernen würde und dass die Burschen ja auch ein Jahr Zivildienst oder Bundesheer machen.“
Mit dem Geld von Babysitter-Jobs und fnanzieller Unterstützung der Familie ging es schließlich für fünf Monate in die USA. „Ich wusste, ich muss alles rausholen.“ Sie fand ein Zimmer in einer Unterkunft mit Skilehrern und Saisonarbeitern. „Finanziell war es eng, aber ich war glücklich und den ganzen Tag am Berg. In Österreich wäre ich wahrscheinlich nie so schnell weitergekommen. Diese Zeit war für mich der Wendepunkt.“
Was Rivalinnen, Freundinnen und ihr Partner über Snowboard-Queen Anna Gasser sagen.

Zoi Sadowski-Synnott, 24, neuseeländische Olympiasiegerin im Freestyle

Annika Morgan, 23, Deutschlands größtes
Slopestyle-Talent

Hanna Karrer, 17, steirische SnowboardFreestylerin
„Wenn du Anna sagst: ‚Das könnte man doch mal ausprobieren‘, dann macht sie das innerhalb eines Tages. Sie fackelt nicht lange, sie ist für mich die absolute Trainingsweltmeisterin.“
„Mich fasziniert vor allem Annas intrinsische Motivation. Dieser Drive, sich immer weiter zu pushen – obwohl sie bereits mehr als jede andere in diesem Sport erreicht hat. Jede Saison scherzt sie: ‚Ich bin zu alt, das sind meine letzten Contests.‘ Und dann? Überrascht sie aufs Neue. Und wie sie sich den Spaß am Snowboarden bewahrt – davon kann man sich was abschauen!“
„Anna hat so viele Never-been-Dones erreicht, sie war bei vielen Sachen eine Pionierin. Ich gehöre quasi zur nächsten Generation, und für mich ist sie ein absolutes Idol.“

Clemens Millauer, 30, österreichischer Slopestyle- und Big-Air-Snowboarder und langjähriger Partner von Anna
„Anna zeichnet vor allem ihre mentale Stärke aus. Da kann ihr niemand das Wasser reichen. Früher war sie eher hopp oder dropp, mit dem Kopf durch die Wand. Heute fokussiert sie auf das große Ganze, sie lässt auch mal kleinere Contests aus, um sich auf größere Bewerbe zu konzentrieren. Und die private Anna? Ist mitunter ein bisschen chaotisch und verliert ständig Dinge – aber lustigerweise finden die Sachen immer wieder zu ihr zurück.“

Anna allein vor der Eiswand: „Das Wichtigste ist, an sich selbst zu glauben –und diesen Weg dann auch zu gehen.“
Zurück auf heimischen Pisten, folgte dennoch erst mal Ernüchterung. „Ich hofte, gleich vorne mitzufahren. Aber die ersten Contests liefen nicht wie erhoft. Die Kicker (Schanzen; Anm.) waren anders gebaut. Nichts hat wirklich funktioniert. Es war eine Phase, in der ich wirklich gezweifelt habe, ob das der richtige Weg war.“ Vielleicht hatte sie doch zu spät angefangen, vielleicht war das alles eine Schnapsidee? Aber aufgeben, nachdem sie so viel riskiert hatte? Hm. Hinzuschmeißen war für Anna auch deshalb keine Option, weil da dieses Gefühl war, auf dem Brett etwas gefunden zu haben, das größer als Medaillen oder Anerkennung war. „Beim Snowboarden bin ich ganz bei mir. Ich bin zu tausend Prozent im Moment, ich schaue keine Minute auf mein Handy, ich lebe nur im Jetzt.“
Prinzip 3:
Bau eine Community statt Konkurrenz. Und abgesehen von dieser Leichtigkeit bedeutet Snowboarden auch Gemeinschaft. Als Anna Gasser mit dem Prof-Snowboarden begann, war diese Welt für Frauen allerdings noch klein. „Ich war oft das einzige Mädel. Die Jungs haben mich zwar immer mittrainieren lassen. Aber wenn ich andere Mädels getrofen habe, war da sofort eine Verbindung, auch wenn wir bei Contests gegeneinander fuhren. Ich glaube, dass das Community-Gefühl bei den Frauen auch deshalb speziell ist, weil wir immer ein bisschen mehr kämpfen müssen, um unseren Platz zu behaupten. Man freut sich ehrlich mit, wenn einer anderen etwas gelingt.“
Das ist auch der Grund, warum Anna Gasser 2022 die „Future Queens Session“ ins Leben gerufen hat –ein Mentoring-Programm für zwölf- bis achtzehnjährige Fahrerinnen. „Viele Nachwuchstalente kennen einander nicht wirklich. Anfangs sind sie oft schüchtern, aber am Ende sind sie Freundinnen, feuern sich gegenseitig an und lernen voneinander. Genau das will ich erreichen. Dass man bei den Wettbewerben die Leidenschaft am Fahren und das Gemeinschaftsgefühl nicht verliert.“
„Was als Nächstes kommt? Ich möchte Snowboarden filmisch aus anderen Blickwinkeln zeigen.“
„Mit Mädels ist da sofort eine Verbindung, auch wenn wir Konkurrentinnen sind. Ich will, dass wir Freundinnen sind und voneinander lernen.“
Prinzip 4:
Visualisieren, fühlen, vertrauen –erst dann riskieren. Vertrauen spielt für Anna Gasser aber nicht nur im Umgang mit anderen eine Rolle – sondern vor allem mit sich selbst. Wer Sprünge wagt, die noch keine Frau zuvor gestanden hat, muss lernen, sich auf seine innere Stimme zu verlassen. „Mein Bauchgefühl war immer gut“, sagt sie. „Aber ich setze auch viel auf Visualisierung.“ Das haben ihr keine Mentaltrainer beigebracht, das sei bei ihr immer schon ganz automatisch passiert. Big Air ist Millimeterarbeit: Bevor Anna einen neuen Trick springt, läuft er hunderte Male in ihrem Kopf ab. „Sich alles nur einmal detailliert vorzustellen, reicht nicht. Man muss in einen Fluss kommen und das Ganze auch aus anderen Perspektiven sehen.“ Vor allem in Sachen Kontrolle und Risikominimierung sei das wichtig. „Wenn ich etwas Neues probiere, ist es wie bei einem Film. Erst sehe ich mich von außen, dann spüre ich es. Wo ist mein Kopf, wo sind meine Beine? Erst wenn ich das fühle, weiß ich: Jetzt bin ich bereit.“
Überhaupt ist sie fasziniert davon, wie stark das Denken den Körper steuert. „Unser Gehirn hat eine enorme, oft unterschätzte Power. Da kann man sich durchaus einen Vorteil holen, auch um etwa nach Verletzungen schneller zurückzukommen. Ich versuche dann, das Positive zu sehen: Ich bin eingeschränkt, aber jetzt kann ich an Dingen arbeiten, für die sonst keine Zeit bleibt.“
Visualisieren, springen, weitermachen, nicht stecken bleiben: Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch fürs Leben. Anna Gasser hat alles erreicht, was man beim Snowboarden erreichen kann. „Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich schaue, was als Nächstes kommt.“ Junge Fahrerinnen zu coachen, reizt sie. Genauso wie das Filmen, um Snowboarden aus anderen Blickwinkeln zu zeigen.
Egal was es wird: Es ist anzunehmen, dass die Frau, die „fiegen“ kann, auch am Boden nicht lange stillsteht. Sobald Anna etwas fndet, für das sie ähnlich brennt wie fürs Snowboarden, beginnt der Countdown: Dann zentriert sich alles kompromisslos in ihr. Nicht, weil sie muss. Sondern weil sie’s fühlt. Und ja, ein paar Handys und Schlüssel werden dabei verloren gehen. Aber das sind Nebensächlichkeiten. Entscheidend ist: ihr Gefühl für Richtung.
Instagram: @annagassersnow


Seine Neugierde auf die Welt ist der Treibstoff seines Lebens: Lucas Pinheiro Braathen hat sich nach seinem Wiedereinstieg in den Skisport in Mailand eine Wohnung genommen. Weil hier die Mode zu Hause ist. Und das Design. Und das gute Essen. Ein Streifzug mit dem norwegischbrasilianischen Rennläufer durch seine zweite Heimat.
Vielleicht muss man mit seinem Bett anfangen. Es ist wuchtig und riesig und glänzt wie ein Raumschiff. „Ich wollte ein Bett haben“, sagt Lucas Pinheiro Braathen „in dem ich aufwache und weiß, dass ich zu Hause bin.“ Keines dieser Hotel- oder Apartmentbetten, die alle ein wenig ähnlich aussehen und in denen Braathen während der
Skisaison die meisten seiner Nächte verbringt. Nein, hier in Mailand wollte Braathen ein Bett haben, das es so kein zweites Mal gibt.


Braathens Fokus ist ganz klar: „Dass die Welt des Skisports und jene der Kreativität näher zusammenrücken.“
WORKOUT:
CERESIO 7 GYM
Am Morgen unseres Besuchs absolviert Lucas ein Intervalltraining, danach steht ein Workout am Programm. Lucas’ Trainingsdevise: So viele Impulse wie möglich.
Ein Bett aus rostfreiem Stahl. „Ein brutalistisches Ungeheuer“, meint Braathen lachend und schielt zu Francesco Zorzi, mit dem er das Edelstahlbett für seine Wohnung in der Innenstadt von Mailand entworfen hat. Francesco ist einer der drei Köpfe des Mailänder Designstudios NM3, das, seitdem das StreetwearLabel Fear of God aus Los Angeles die ersten Hocker orderte, mit seinen Edelstahlmöbeln einen richtigen Lauf hat. Francesco stammt aus Madonna di Campiglio im Trentino, einem Ort, an dem Braathen schon viele Weltcuprennen gefahren ist. „Der Sport verbindet uns“, sagt Francesco, „und unsere Liebe zu Design.“ Und er sagt dann einen Satz, der an diesem heißen Sommertag in Mailand immer wieder nachhallen wird: „Es gibt keinen zweiten Sportler, der auch nur annähernd so viel Geschmack und Stil hat wie Lucas.“
„Paradiesvogel“ haben die Medien Lucas Pinheiro Braathen genannt, einen schillernden Showman und Entertainer. Wahrscheinlich, weil sie schlichtweg keinen besseren Begrif zur Hand hatten, um den 25jährigen Skirennläufer, der in der Skisaison 2022/23 für Norwegen den SlalomWeltcup holte, dann völlig überraschend ausstieg und mittlerweile für Brasilien am Start steht, einzuordnen. Vielleicht machte es ihnen Braathen auch einfach zu leicht, ihn in eine Schublade



zu stecken, mit seinen großen Sprüchen, den lackierten Fingernägeln, seinem Faible für Röcke oder ultraweite Shorts.
Paradiesvogel: In Anbetracht eines solchen Labels auf der Stirn musste man sich nicht mehr wirklich auseinandersetzen mit einem Sportler, dem der Sport allein nie genug war.
Es genügt nicht, Braathen nur auf den Skirennpisten dieser Welt zu beobachten, bei Trainingsläufen und Pressekonferenzen. Dort wird man Braathen, den Techniker kennenlernen, den explosiven Perfektionisten, der um jede Hundertstelsekunde kämpft. Aber um zu sehen, was diesen Mann wirklich ausmacht, woher er seine Inspiration nimmt, muss man sich auf die Spur des anderen Lucas machen, des Modebegeisterten und Möbelsammlers, des DJs und Kunstbesessenen. Und dafür fährt man am besten zu ihm nach Mailand.
„Ich liebe alles an dieser Stadt“, sagt Braathen, während er am späten Vormittag in die Mailänder Sonne blinzelt und vor seiner Lieblingsbar, der Bar Paradiso in der Via Gerolamo Tiraboschi, ein paar Artischocken der kleinen Azienda Agricola Fratepietro aus Apulien verkostet: Es seien die besten, die man in Mailand kriegen kann, schwärmt Braathen. Hier, in der Wirtschafts und Kreativstadt, hat sich Braathen nach seiner Rückkehr in den Skiweltcup – neben seinem Hauptwohnsitz im österreichischen Altenmarkt – eine Wohnung genommen, weit weg von Norwegen, der Heimat seines Vaters, und Brasilien, wo seine Mutter herkommt. „Ich war und bin in meinem Leben so viel unterwegs“, sagt er. „Jetzt will ich endlich an Orten leben, wo ich mich so richtig zu Hause fühle.“
Braathens Eltern trennten sich, als er ein Kleinkind war, fortan spielte sich sein Leben zwischen zwei Ländern und zwei Kulturen ab. In Norwegen stellte ihn sein Vater auf Skier, da war Lucas vier: „Ich habe Skifahren gehasst und erfand alle möglichen Ausreden, um ja nicht wieder auf die Piste zu müssen.“ In São Paulo dagegen drückte ihm seine Mutter einen Fußball in die Hand, und Lucas war sofort Feuer und Flamme: „Ich war in Brasilien zwar der Gringo, aber auf dem Platz ist es egal, wie man aussieht, woher man kommt oder wie man sich anzieht.“
Nach dem Training ist vor dem Training: Dazwischen aber hat Lucas Zeit für seine anderen Leidenschaften.


DESIGN: STUDIO NM3
Kreativlabor, Ausstellungsraum oderwie hier - Fotostudio: Lucas stattet seinen Freunden vom Designstudio NM3 einen Besuch ab. Der Edelstahlwürfel: ihr Signature Piece.

ESSEN & TRINKEN: BAR PARADISO
Zwischenstation mit Stärkung: Die Artischocken und getrockneten Tomaten kommen in der Bar Paradiso von der Azienda Agricola Fratepietro aus Apulien. Die Besten, sagt Lucas.
Lucas hat eine Mission: den Skisport bunter zu machen und zu zeigen, dass dessen Protagonisten unterschiedliche Charaktere sind –mit verschiedenen Geschichten. „Skifahren“ sagt Braathen, „hat viel Potential. Vielleicht kann ich durch meine Offenheit auch andere Athleten ermuntern, mehr von sich selbst zu zeigen. Und so Skifahren diverser machen!“

Lucas’ Leben ohne Mode? Undenkbar. Seine Passion: selbst entwerfen! Sowohl bei Moncler (Hauptsitz: Mailand) als auch bei Oakley ist Braathen in die Designprozesse eingebunden. Hier ein von ihm zusammengestelltes Outfit für unseren Shoot.
Zum ersten Mal fühlte sich der Bub akzeptiert und verstanden. Erst mit acht probierte er es wieder mit dem Skifahren und fand im Bærums Skiklub sofort Anschluss: Fortan spielte sich Lucas’ Leben auf Skipisten – und auf Reisen – ab, mit immer neuen Leuten aus verschiedensten Kulturen. „Ich mochte dieses Leben“, sagt Lucas und nimmt eine weitere Artischocke von dem kleinen Teller, „aber ich war auch ständig auf der Flucht.“
Auf der Flucht? Ja, sagt Braathen: „Ich bin vor mir selbst weggelaufen. Ich habe versucht, mich in Gruppen zu integrieren, mich anzupassen. Und habe nicht gemerkt, was mir wirklich wichtig ist.“ Ob man das Konzept des Janteloven kenne, fragt er. Damit werden in skandinavischen Ländern eine Reihe von ungeschriebenen Verhaltensregeln zum Ausdruck gebracht, die Gleichheit und Bescheidenheit betonen. „Man soll ja nicht glauben, man sei anders oder etwas Besonderes“, erklärt Lucas, und dann platzt es aus ihm heraus: „Aber ich bin anders, ich bin Individualist!“ Das sei wahrscheinlich seine LatinoSeite, sagt er, womit wir zurück in Mailand sind.
Ein riesiger Schreibtisch aus Edelstahl zieht sich quer durch das Erdgeschoss des zweistöckigen Designstudios NM3 in der Via Carlo Farini im Süden Mailands. Nach dem vormittäglichen Snack in der Bar Paradiso (deren Weinregale ebenfalls NM3 designte), stattet Braathen seinem
Freund und Bettenmacher Francesco einen Besuch ab. Wie aufgefädelt sitzen junge Kreative hinter den Screens, an der Wand lehnen Bilder von Federico Hurth, einem italienischschweizerischen Fotografen, der am liebsten das abgerockte Leben der GenZ zwischen Clubs und Social Media einfängt. Einen Monat zuvor veranstalteten Francesco und seine Freunde hier in ihrem Studio eine Vernissage mit Hurths wilden Fotografen in Edelstahlrahmen, und natürlich war auch Braathen da. Ob er auch ein Bild gekauft habe? Klar, sagt er, ob er es aber ins Schlafzimmer hänge, wisse er noch nicht, und wendet sich wieder an Francesco, um ihn zu fragen, ob er heute noch ins Ceresio 7 schaue, den Fitnessclub, in dem beide trainieren.
Braathen war schon am Morgen dort, für ein Intervalltraining auf leeren Magen. Nach dem Zwischenstopp bei NM3 wird er die zweite Trainingseinheit des Tages in dem hypermodernen Studio absolvieren. Jetzt im Sommer, Monate bevor es mit dem Skiweltcup wieder losgeht, versucht er, so viel Abwechslung als möglich (von Biken, Running über Yoga bis hin zu Surfen und Clif Diving) in sein Training zu integrieren – noch mehr, als dies auch im Rest des Jahres der Fall ist. „Ich trainiere genau so, wie ich mein Leben führe“, sagt er. „Nur wenn ich mich so vielen Impulsen wie möglich aussetze, kann ich zu wirklicher Bestform auflaufen.“
... und sich finden
Mailand ist dafür kein schlechtes Pfaster: Sowohl die Berge als auch die Seen sind nicht weit, die zwei Flughäfen bieten Verbindungen in die ganze Welt. Zudem ist die Stadt auch einer der Austragungsorte der Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr, ein Event, auf das Braathen sowohl aus sportlicher als auch kreativer Sicht hinfebert: Sportlich, weil Braathen bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften oder bei Olympia noch nie reüssieren konnte. Kreativ, weil ein Ereignis wie Olympia eine Unmenge an künstlerischer Energie freisetzen kann: „In Paris wurden zum ersten Mal Sport und Kreativität im großen Stil zusammengeführt. Mailand hat diesbezüglich ein mindestens genauso großes Potential.“ Und dann sagt Braathen einen dieser Sätze, die von ganz tief drinnen kommen: „Ich werde alles dafür tun, dass die Welt des Wintersports und jene der Mode, der Musik und des Designs näher zusammenkommen.“
Das ist auch abseits von Olympia Braathens Mission: den Skisport bunter zu machen und zu zeigen, dass dessen Protagonisten unterschiedliche Charaktere sind – mit ganz verschiedenen Geschichten. In der Formel 1 hat genau das die NetfixDoku-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ geschaft. „Skifahren“, sagt Braathen, „hat so viel Potenzial. Vielleicht kann ich durch meine Ofenheit auch andere Athleten ermuntern, mehr von sich selbst zu zeigen. Und so die Welt des Skifahrens diverser machen!“
Bereits als Kind studiert Braathen Songs und Choreografen ein, die er mehrmals die Woche vor seiner Familie zum Besten gibt, als Teenager fängt er an, mit immer gewagterer Mode zu experimentieren, die Musikvideos von Michael Jackson und Queen kennt er auswendig. So richtig eingetaucht in die Welt der Kreativen ist Braathen aber erst vor einigen Jahren. Es war im Jänner 2021 in Adelboden, als sich der damals Zwanzigjährige beim Riesentorlauf schwer verletzte. Die Saison musste er frühzeitig abbrechen, zudem legte Covid abermals das öfentliche Leben lahm. „Ich war an einem Tiefpunkt in meinem Leben“, erzählt er, „und dachte daran, alles hinzuhauen.“ Eine Künstlergruppe, die er in Oslo kennengelernt hatte, half ihm damals aus der emotionalen Krise: „Das waren ein paar Leute, die aus dem ehemaligen Flughafen in Oslo ein Kreativlabor machten. Und ich war mittendrin.“ Modelabels trafen auf Musikmacher, Künstler auf Design-Afcionados – eine Welt nach Braathens Geschmack: „Das Beste aber war: Diese Leute, zuvörderst Jonny Burns vom Künstlerduo Broslo, haben mir das Gefühl gegeben: Du hast Talent! Lebe es aus!“ Ein paar Monate später designte Braathen für die skandinavische Modemarke Swims seine erste Kollektion, samt Kampagne und richtig großem LaunchEvent. Endlich war Braathen ganz bei sich. Oder sagen wir: beinahe.
In Bestform
Es bedurfte noch eines handfesten Streits mit dem norwegischen Skiverband und des überraschenden Ausstiegs aus dem Skiweltcup im Herbst 2023, bis Braathen auf den Tag genau ein Jahr später unter viel medialem Getöse in Sölden seine Rückkehr in den Skisport verkündete –diesmal allerdings unter brasilianischer Flagge. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, das zu tun, was ich am meisten liebe“, sagte er beim Wiedereinstieg, „und gleichzeitig zu versuchen, über die Ski- und Sportbranche hinauszuwachsen, indem ich mich ausdrücke und zeige, wer ich bin – ohne Kompromisse.“
Endlich ist Braathen also dort angekommen, wo er immer hinwollte: Er hat die Zügel selbst in der Hand und arbeitet mit seinem eigenen Betreuerteam (immerhin neun Personen!). Er ist bei seinen Sponsoren Moncler, Atomic und Oakley eng in Designund Kreativprozesse eingebunden, kann seiner Liebe zum DJing (er steht auf Deep House und Afrobeats), Mode und Design freien Lauf lassen. Und eine neue Freundin, die brasilianische Schauspielerin Isadora Cruz, hat er außerdem. „Früher habe ich mich nicht einmal an meinen besten Tagen so gut gefühlt wie im letzten Jahr“, sagt er, während er seine Sporttasche schultert und sich auf seine olivgrüne Honda Zoomer schwingt.
Noch eine Location will er seinen Besuchern zeigen, einen Foodstore samt Bar, nein, eigentlich einen Concept-Store in einer unscheinbaren Nebenstraße: Dort, im Terroir, verkauft Inhaber Gabriele Ornati lauter gute und schöne Dinge oder, anders gesagt: alles, was er selbst schätzt. Kleine, regionale Produzenten, die Qualität über alles stellen, fnden sich hier in den Regalen, vom Kräutertee aus Südtirol bis zur Schokolade aus Chiapas. „Mich inspiriert jeder, der von dem, was er tut, selbst inspiriert ist“, sagt Braathen.
Die Liebe zu Qualität, die Begeisterungsfähigkeit für kreative Leistungen, das hedonistische Schwelgen, all das hat Lucas mit Gabriele und seinem Team gemein, weswegen kein Mailand-Aufenthalt vergeht, ohne dass er seinen Freunden einen Besuch abstattet. Auch jetzt erledigt er noch schnell die Wochenendeinkäufe, sein eigener Kühlschrank ist nämlich leer. Übrigens genauso leer wie Teile seiner Mailänder Wohnung, die er geruhsam und mit viel Zeit und Liebe ausstatten will. Das Bett hat er schon, eines, das es so kein zweites Mal gibt. Viele weitere maßgeschneiderte und einzigartige Dinge werden folgen, damit die Welt des Lucas Pinheiro Braathen noch eine Spur bunter wird – genau so, wie er es sich von Kindesbeinen an erträumt hat.
Instagram: @pinheiiiroo


Der Kühlschrank zu Hause ist leer: Lucas besorgt im Spezialitätengeschäft Terroir noch schnell Brot, Salami und Wein.
Das vergangene Jahr lieferte sportliche Höhepunkte am laufenden Band. Hier eine unvollständige Liste unseres Kolumnisten, deren Reihenfolge klarerweise ohne Wertung ist. Macht euch auf einige Überraschungen gefasst!

PETER FILZMAIER
Politikwissenschaftler an den Universitäten Graz und Krems – aber auch fachkundiger Sportfan. Sein aktuelles Buch heißt: „Olympia: Die Spiele als Bühne für Sport und Politik“.
Die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach waren aus österreichischer Sicht ein Höhepunkt. Raphael Haasers Goldmedaille im Riesenslalom kam aus dem Nirgendwo (er hatte nie ein Weltcuprennen gewonnen) und erzeugte pure Gänsehaut. Aber die wahren rot-weiß-roten Helden sind für mich die Skispringer. Sicherlich auch aus dem Grund, weil sie etwas machen, das keiner von uns Alltagssportlern überleben würde.
Im Nationencup der Skispringer hatte Österreich rund doppelt so viele Punkte wie Deutschland und Norwegen auf den Folgeplätzen. Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft waren im Weltcup voran. Sie siegten bei 13 Springen, darunter bei allen vier der Vierschanzentournee. Tschofenig war gleich achtmal erfolgreich. Die rotweiß-roten Olympiahofnungen fahren nicht Pisten hinunter, sondern springen über Schanzen.
3
Den größten Respekt beim Skispringen verdienen drei Frauen: die Slowenin Nika Prevc als Doppelweltmeisterin und Weltcupsiegerin, zudem Alexandria Loutitt und Eva Pinkelnig. Die eine 21 Jahre jung und Tschofenigs Freundin, die andere schon 37. Loutitt war vor Prevc Weltmeisterin, Pinkelnig gewann 16 Weltcupspringen. Auch 2025 in Villach. Doch beide verletzten sich heuer so schwer, dass sie die Olympischen Spiele verpassen. Es gehört sich, an ihre tollen Leistungen zu denken und nicht nur Triumphe zu bejubeln.
4
In der Leichtathletik überragte Stabhochspringer Armand „Mondo“ Duplantis alle – wie immer. Neben dem selbstverständlichen WM-Gold in Tokio sprang er 2025 vier weitere Weltrekorde. Doch mein Favorit im Stadion von Tokio war ein anderes Ereignis. Ich sage nur: Botswana. Wer hätte gedacht, dass das „Land der Tswana“ mit nur rund 2,7 Millionen Einwohnern – fast viermal kleiner als Österreich – je die USA in einer Mannschaftssportart besiegen würde? Genauer gesagt: in einer Laufstafel.
5
Ausnahmekönner kann es überall geben, doch Ausnahmemannschaften sind rar. Erst holte sich der Botswaner Letsile Tebogo in Tokio Olympiagold über 200 Meter, dann Landsmann Busang Collen Kebinatshipi den Titel über 400 Meter. Und dann, am allerletzten Tag der WM, nahmen die beiden gemeinsam mit den Herren Lee Bhekempilo Eppie und Bayapo Ndori den USA das 4 × 400-MeterStafelgold weg – und das auf den letzten zehn Metern.
6
Warum es die Motorrad-WM auch in die „Top 10“ schaft? Weil Marc Márquez als Seriensieger zurückkehrte. Seit 2020 kämpfte er mit Sturzverletzungen und zweitklassigen Maschinen. Die Zukunft, meinte man, gehöre Jungstar Pedro Acosta. Doch solange der 32-jährige Marc Márquez auf einem konkurrenzfähigen Bike sitzt, schlägt ihn keiner. Der achtmalige Weltmeister holte sich seinen neunten Titel und hält nun nach 285 Starts bei unglaublichen 99 Siegen.
7
Tadej Pogačar ist auf zwei Rädern wie ein Marc Márquez ohne Pferdestärken. Wenn er in Form ist, gewinnt er. Vor allem die Tour de France. Gerade deshalb beeindruckten 2025 jene Szenen, in denen Pogačar ein Hinterrad nicht halten konnte. Der Holländer Mathieu van der Poel konterte von Mailand nach San Remo auf dem Poggio alle Attacken des Slowenen. Noch größeres Kino war es, als der Belgier Wout van Aert auf der TourSchlussetappe beim Anstieg zum Montmartre den großen Pogačar auf dem Pariser Kopfsteinpfaster ganz klein aussehen ließ.
8
Für das Red BullRadteam waren Florian Lipowitz’ TourdeFrancePodiumsplatz sowie ein Etappensieg von Giulio Pellizzari in der Vuelta herausragend. Pellizzari und der sensationell fahrende Österreicher Felix Gall waren neben Jonas Vingegaard zugleich die einzigen drei Fahrer mit zwei Gesamtplatzierungen unter den ersten zehn der drei großen Rundfahrten Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a España.
9
Tennis war einmal. Wenn Carlos Alcaraz gegen Jannik Sinner spielt, ist das ein anderer Sport. Die Ballwechsel erreichen die Geschwindigkeit eines Formel1Autos. Spiele gehen oft über fünf Sätze und sind über fünf Stunden lang. Das Pariser Finale in Roland Garros war ein episches Duell. Was jedoch jenseits der Schlagkunst und des Tempos fasziniert: die Fairness, selbst in knappen Situationen dem Gegner einen Punkt zuzusprechen. Und Carlito kann nach einem verlorenen (!) Ballwechsel auf dem Bauch liegen und glücklich lächeln. Weil es so schön war.



Im Fußball erreichte Paris SaintGermain sein lang ersehntes Ziel. Die Pariser gewannen überlegen die Champions League. Ganz ohne Messi, Neymar, Mbappé. Dafür mit „Kwaradona“ – Chwitscha Kwarazchelia aus Georgien – und dem neuen Weltfußballer Ousmane Dembélé, den Trainer Luis Enrique zum Mittelstürmer umfunktionierte. Den Finalsieg gegen Inter Mailand widmete Enrique seiner im Alter von neun Jahren an Krebs verstorbenen Tochter Xana. Dagegen verblasst jedes Tor.
Ach ja, und es gibt Sportarten, die hier keine Aufnahme fanden. Zum Beispiel Extrembügeln. Doch hier gibt es seit 2013 keine Goldmedaillen mehr. Die Bildersuche mit Dr. Google lohnt sich aber.



Zudem fand 2025 die TramWeltmeisterschaft statt – mit acht Disziplinen, von TramBowling bis TramCurling! Bitte auch googeln, was man sich darunter vorstellen kann. Österreich siegte in Wien mit dem Heimvorteil der eigenen Fahrzeuge. Man muss Sportsiege feiern, wie sie fallen.
Was folgt 2026? Wir werden vom Neujahrsspringen an mit Tschofenig & Co weiterfebern. Nach den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo und Mailand dominiert König Fußball. Wir hofen in den USA, Kanada und Mexiko auf viele österreichische WMTore. Favorit ist Spanien mit Lamine Yamal, dessen Verein hofentlich alle Klubtitel holt. Andere mögen es Fußballmannschaft nennen. Ich sage: Barça!

Hier geht’s zu „Sport am Wort“, dem Video-Podcast mit Peter Filzmaier und Alina Marzi. Einfach QR-Code scannen.

















Air Force: FreestyleSkierin Mathilde Gremaud (Schweiz) beim Red Bull Performance Camp in Saas-Fee
Freeski-Königinnen, Pioniere auf dem Board, High-Flyer, Dauerbrenner und Stil-Ikonen am Schanzentisch: Hier kommen 28 Publikumslieblinge, die wir diesen Winter in Höchstleistung erleben werden.

NIEDERLANDE, 36, EISSCHNELLLAUF
Fünf Siege im Gesamtweltcup, 35 Einzelsiege, zwei Weltrekorde: Am Mann aus Leiden führt auf 1000 und 1500 Metern kein Weg vorbei. Kjeld Nuis

Iceman aus den Niederlanden: Kjeld Nuis liebt den Speed auf seinen Skates.
LETZTE RUNDE
Eisschnelllaufen ist in den Niederlanden Nationalsport, und Kjeld ist ein Nationalheld: mehrfacher Sportler des Jahres, zum Ritter geschlagen, eine Erfolgsgeschichte seit Jahrzehnten. Wie geht das? Im Podcast „Mind Set Win“ erklärte er es so: „Die Leidenschaft muss da sein. Nicht nur kurz, sondern auch langfristig, in jedem Training. Auf lange Sicht wird konstante Arbeit immer erfolgreicher sein als bloßes Talent.“
Doch Kjeld kennt man nicht nur wegen seiner vielen Siege über all die Jahre, sondern auch wegen seiner speziellen Projekte abseits des Alltäglichen. Unvergessen ist sein Weltrekord aus dem Jahr 2022 in Norwegen, als er (im Windschatten eines Autos) auf seinen Skates unfassbare 103 km/h erreichte! „Ich liebe Adrenalin“, grinste er damals. „Was gefährlich ist, ist gleichzeitig auch schön.“
Im Kopf eines Superstars: „Ich hatte Angst vor der Nervosität.“

FRANKREICH, 28, SKI ALPIN
Der französische Slalom-Spezialist elektrisiert mit seiner Fahrweise. Privat liebt er es ruhiger: Clément spielt zum Ausgleich gerne Golf.
Tipps vom Slalom-Weltcupsieger für mehr Spaß & Performance auf der Piste
1. Mobilisierung
„20 Minuten, die gut investiert sind und die Muskeln auf das Training einstimmen: Beginnt mit Selbstmassage, gern mit einem Roller. Danach folgt klassisches Dehnen, gerade im Hüftbereich. Zum Schluss bindet man die Beine mit einem Gummiband zusammen und geht seitwärts: 10 Schritte in die eine, dann 10 in die andere Richtung.“
2. Kraft und Explosivität
„40 Minuten: Einbeiniges Balancieren auf wackeligem Untergrund. Seitlich verdrehte Liegestütz. Kniebeugen mit einem Stock über dem Kopf. Zum Schluss
Dragon Flys für die Bauchmuskeln: Dabei hebt man im Liegen die Beine nach oben.“
3. Koordination
„Kleine Sprünge von einem Bein zum anderen, verschärft durch Zusatzaufgaben: unterschiedliche Höhen, im Rhythmus die Knie heben. Lässt sich zwischen die Krafteinheiten einschieben.“
4. Regeneration
„Das klassische ‚Ausfahren‘ nach dem Training. Zum Aufbau von Grundlagenausdauer ist es im Winter längst zu spät. Also: 20 bis 35 Minuten gemächliches Runterfahren der Systeme.“

Noëls drei Säulen: Balance, Kraft, Beweglichkeit
Mathilde Gremaud
SCHWEIZ, 25, SKI SLOPESTYLE, BIG AIR
Die Westschweizerin lebt mit ihrer Partnerin, der mehrfachen Downhill-Weltmeisterin Vali Höll, im österreichischen Innsbruck.
„Ich bin als Athletin vom Hunger nach Erfolg getrieben. Aber als Mensch sehne ich mich nach Normalität. In der Öffentlichkeit zu stehen, ist schön, aber auch anstrengend. Gleichzeitig kann es auch anstrengend sein, nach Events zu Hause zu sein und die Stille zu spüren. Ich habe gelernt, mich dadurch zu definieren, wer ich bin, nicht dadurch, was ich tue. Wenn sich Körper und Geist ergänzen, passieren gute Dinge – das trifft auf Athleten genauso zu wie auf uns alle als Menschen.“

„Wenn der Absprung passt, passt alles.“

ÖSTERREICH, 21, FREESKI
Der gebürtige Tscheche zählt wegen seiner Technik und innovativen Tricks zu den unkonventionellsten Fahrern überhaupt.

„EIN BISSCHEN MEHR FLOW“
Welcher Trick fühlt sich für dich am meisten nach „Matěj-Style“ an, ist also dein Signature Move?
Auf jeden Fall der Baron-Flip, den ich ja auch benennen durfte. Eine Kombination aus Flip und Bring-Back, bei der man in der Luft die Richtung wechselt.
Was geht dir, kurz bevor du einen krassen Sprung machst, durch den Kopf? Ich glaube, die Öffentlichkeit ist nicht bereit für meine Gedanken, wenn ich oben am Drop-in stehe.
Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus, wenn du mal nicht auf den Ski stehst? Zuerst ein bisschen ausschlafen, halb elf ist gut. Dann auf den Golfplatz, da spiele ich zweimal den kleinen Platz, weil ich leider nicht besonders gut bin. Anschließend zu Mittag essen,
noch eine Neun-Loch-Runde spielen, schließlich heimfahren und noch eine Partie Schach spielen.
Was wünschst du dir sportlich fürs nächste Jahr?
Dass ich ein noch besserer Skifahrer werde. Ich würde gerne ein bisschen mehr powdern gehen und mich nicht nur im Snowpark aufhalten. Und ich wünsche mir allgemein, ein bisschen mehr Flow in mein Skifahren zu bekommen.
Mark McMorris
KANADA, 31, SNOWBOARD SLOPESTYLE, BIG AIR
Einer der erfolgreichsten und fokussiertesten Boarder der Gegenwart. Motto: „Geh mit einem Lächeln in deinen Run.“
Wie genau trainierst du dein Gehirn?
Durch Visualisierung: Was will ich, wo will ich sein, was will ich erreichen?
Das stelle ich mir vor. Und ich übe Dankbarkeit: Ich erinnere mich, wie glücklich ich bin, wie gut es mir geht. Wie schön es ist, tun zu können, was ich tue. Das hilft auch in schwierigen Phasen nach Verletzungen.
Nutzt du bestimmte Techniken?
Atmen, Visualisieren und Aufschreiben: Ziele, aber auch, wofür ich dankbar bin.
Wie oft machst du das?
Nicht täglich, aber regelmäßig. Außerdem mache ich Yoga und arbeite mit unterschiedlichen Menschen an meiner Atmung. Wie genau, hängt von der Art des Trainings ab. An manchen Tagen steht körperliches Training im Fokus, an anderen das geistige. Manche Trainingstage passieren im Fitnesscenter, andere auf Schnee und manche im Kopf, indem ich meinen Run visualisiere: wie er sich anfühlen wird, wie die Landungen sein werden, aber auch das Gefühl danach, wenn es vorbei ist.
CHINA, 22, SKI HALFPIPE UND SLOPESTYLE
Sie wurde 2022 Olympiasiegerin im Big Air und auf der Halfpipe. Neben ihrer Ski-Karriere ist sie Model und setzt sich für Gleichberechtigung ein.
Seine erste Goldmedaille bei Großevents holte Mark 2012. Elf weitere sind mittler weile dazugekommen.


„Man muss sich nicht zwischen Stärke und Weiblichkeit, zwischen zierlich oder stark entscheiden. Ich möchte jungen Frauen zeigen, dass sie alles zugleich sein können.“
Eileen Gu ist Vorbild einer jungen Generation. Allein auf Instagram erreicht sie zwei Millionen Follower.

Marcel Hirscher
NIEDERLANDE, 36, SKI ALPIN
Der achtfache Gesamtweltcupsieger arbeitet nach langer Pause und schwerer Knieverletzung am
ZURÜCK AUF SCHNEE
„Olympia, WM, Weltcup: Ich bin in meiner Karriere 270 Skirennen gefahren. Und trotzdem hat für mich in diesem Olympia-Winter eine neue Zeitrechnung begonnen – jene nach meiner Knieverletzung. Gefühlt ist alles wieder ein erstes Mal: jedes Mal am Start stehen, jedes Mal ans Limit gehen. Der Kreuzbandriss war ein harter Cut, die Rückkehr ist ein AdventureTrip. Fragen, die mir gestellt werden, stelle ich mir auch: Bin ich noch der Skifahrer, der ich einmal war? Wie viel Risiko bin ich noch zu gehen bereit? Was geht noch? Auflösung folgt. Live und in Farbe.“


Neue Zeitrechnung: Marcel Hirscher feilt nach einem Kreuzbandriss an seinem Comeback.
JAPAN, 29, SKISPRINGEN
Hat alles gewonnen, was es in seinem Sport zu gewinnen gibt. Außerdem hält er mit 291 Metern den (inoffiziellen) Weitenrekord im Skifliegen.
„ICH
Ich mag Mode, schnelle Autos – und ich interessiere mich für Musik. Ich profitiere sehr davon, wenn ich mit Menschen außerhalb der SkisprungWelt essen gehe. Von Designern, Autohändlern oder Musikern kann man eine ganze Menge lernen. Das erweitert meinen Horizont, und ich bin überzeugt, dass es dazu beiträgt, ein kompletterer Skispringer zu werden.“
Stil-Ikone: Ryōyū Kobayashi lässt sich von Mode und Rap beeinflussen.


KANADA, 22, SNOWBOARD SLOPESTYLE, BIG AIR
Amtierender Weltmeister plus GesamtweltcupSieger im Slopestyle in der Saison 2023/24: Liam ist der, den es zu schlagen gilt.
Der Mann aus Ontario bestreitet zeit seiner Karriere auch professionelle Wakeboard-Contests. „Die beiden Sportarten befruchten einander“, findet er. „Und sie sind einander ziemlich ähnlich.“ Das kann man von seiner dritten Sportart, die er früher wettbewerbsmäßig bestritt, nicht behaupten: Breakdance. Obwohl: „Moves aneinanderreihen: Wie im Slopestyle!“




SCHWEDEN, 31, SKI SLOPESTYLE, BIG AIR Seit 2011 auf der AFP World Tour unterwegs, bezieht er Befriedigung aus dem Umsetzen spektakulärer Visionen in besonderen Locations. Jesper Tjäder
„Mit Projekten wie dem Open Rail Loop (re.) erfülle ich Träume – Ideen, die mich manchmal jahrelang nicht loslassen.“
GROSSBRITANNIEN, 21, SKI SLOPESTYLE, BIG AIR
Die Schottin gehört zu den ganz großen Zukunftshoffnungen im Freeski. Nach einer Knieverletzung ist sie auf dem Weg zurück an die Spitze.
In der Reha-Phase nach einem Unfall entdeckte das britische Supertalent das Mountainbike: „AdrenalinSport hat mir schon immer Spaß gemacht. Ich brauche das einfach! Im Sommer sitze ich gern auf meinem Mountainbike. Elektrisch – das hat in den Hügeln Schottlands schon Vorteile! Flow, Speed und Adrenalin sind ähnlich wie auf Skiern.“


SCHWEIZ, 28, SKI ALPIN
Der Weltcup-Dominator der letzten vier Jahre ist der erfolgreichste Skifahrer der Schweiz und liegt in der ewigen Bestenliste bereits auf Rang 6. Marco Odermatt
„Wenn du weißt, dass du im Sommer richtig trainiert hast, hilft dir das während der Saison.“
Stärke auf der Piste bezieht der Schweizer Superstar aus einer vielfältigen PreSeason-Vorbereitung.
AUFLADEN: KRAFT FÜR DEN WINTER
Nach dem letzten Rennen verschwindet Marco in eine andere Welt: Heliskiing in Alaska, Bootfahren auf dem Vierwaldstättersee, Wandern auf den Hausbergen oder ein Abend an der Risletenschlucht. „Ablenkung ist wichtig“, sagt er. Aber die Basis bleibt harte Arbeit. Rennrad, Einheiten im Kraftraum. Jedes Jahr ein paar Kilo mehr Gewicht, jedes Jahr ein bisschen härter. „Wenn du weißt, dass du richtig fit bist, fällt dir die Saison leichter. Lässt du es im Sommer schleifen, holt dich das im Winter ein.“

Im Sommer ist auch flüssiger Schnee erlaubt: Marco Odermatt beim Wellenreiten



FRANKREICH, 24, SKI SLOPESTYLE
Ob Weltcup, Weltmeisterschaften oder Winter-X-Games: die Cousine von FreestyleLegende Kévin Rolland ist stets vorn dabei. Tess Ledeux
„Man muss kreativ sein. Wir haben das Glück, einen hypervisuellen Sport zu betreiben. Skifahren ist meine Art, mich mitzuteilen, meine Gefühle und meine Lebenskraft nach außen zu zeigen.“

CHINA, 21, SNOWBOARD SLOPESTYLE, BIG AIR
Ein wahrer Pionier: Als erster Snowboarder aus China schaffte er es 2021 auf ein Weltcup-Podest – und das sollte erst der Anfang gewesen sein. Su Yiming
„Meine Eltern haben mich mit vier Jahren zum ersten Mal in die Berge mitgenommen. Das war der Moment, in dem ich mich ins Snowboarden verliebt habe. Zusätzlich war ich schon in frühen Jahren Schauspieler. Diese Kombination macht mich zu dem, was ich bin. In Italien will ich ein noch besserer Snowboarder sein. Und ich will noch mehr Spaß haben. Darum geht es beim Snowboarden: um den Weg.“


USA, 24, SKI SLOPESTYLE, BIG AIR Junioren-Weltmeister, Sieger im SlopestyleGesamtweltcup mit erst 17 Jahren: Mac mischt die Szene seit 2016 auf.
„Skifahren ist eine Art, sich auszudrücken. Wir sind frei und tun, was wir wollen. Wir erschaffen Kunstwerke auf Skiern.“

USA, 26, SKI HALFPIPE, SLOPESTYLE, BIG AIR Aufgewachsen in Colorado, stand er seinen ersten 360 mit fünf Jahren. Im Sommer liebt er Fischen und Mountainbiken.

Der Enkel von Kult-Autor John Irving („Der letzte Sessellift“; oben im Original) und Sohn einer Ski-Rennfahrerin sagt, dass ihn seine Kindheit in den Snowparks geprägt hat: „Mein Coach hat mich bei Neuschnee rausgeschickt. Davon profitiere ich noch heute. Mein Stil: wild und kreativ. Die Progression in unserem Sport ist enorm, Weiterentwicklung alles. Angst ist etwas Gutes, Anspannung auch. Darum liebe ich Contests.“

Ein Sprung zum Einrahmen: Mac Forehand, der FreeskiSuperstar, der aus dem Flachland Connecticuts kam

DEUTSCHLAND, 28, NORDISCHE KOMBINATION
Der amtierende Sieger im Gesamtweltcup stammt aus Oberstdorf, einem Zentrum des deutschen Wintersports.

MEINE PERSPEKTIVE: VOM JÄGER ZUM GEJAGTEN
„Nach dem Springen liege ich selten vorne und muss beim Langlauf Position um Position aufholen. Wenn ich es dann dort schaffe, die Führung zu übernehmen, lastet richtig viel Druck auf mir. Dann bin ich der Gejagte, ich mag das!“
Vinzenz ist nicht der Typ, der großartig nervös wird, auch wenn er sich erst an die Spitze kämpfen muss.
USA, 18, EISKUNSTLAUF
Der Vize-Weltmeisterin des Jahres 2024, deren Mutter Italienerin ist, gehört nach Meinung vieler Experten die Zukunft auf dem Eis.



Trainings-Tracks
Justin Bieber: „Confident“
Rihanna:
„Don’t Stop the Music“
Three 6 Mafia: „Stay Fly“
Lieblingsfilm
„My Girl – Meine erste Liebe“
Lieblingsbuch
Delia Owens: „Der Gesang der Flusskrebse“
Lieblingsstadt
Natürlich Mailand!
Lieblingsessen
Burrata und Pasta mit Tomaten, Mozzarella, Kapern und Oliven

Isabeau Levito verfügt über Stil, Kraft und viel Eleganz.
Sara Takanashi
JAPAN, 29, SKISPRINGEN
Sie ist die erfolgreichste Skispringerin der Welt. Ihre 63 Weltcupsiege sind auch bei den Männern unerreicht.

„Ich bin ständig am Optimieren, weil ich oft etwas finde, was mich stört. Neues probiere ich zuerst im Training aus: schmalere Ski-Stellung bei der Anfahrt, andere Blickführung – eigentlich Winzigkeiten, aber beim Skispringen hängt alles zusammen. Außerdem ist jede Schanze anders. Einige liegen mir mehr, andere weniger. Jede will anders angegangen werden.“
Sofia Goggia
ITALIEN, 33, SKI ALPIN
Die Speed-Spezialistin aus Bergamo hat schon vier Mal den Abfahrtsweltcup gewonnen (insgesamt: 19 Abfahrts-, 7 Super-G-Siege).

„Lieber Skisport! Du bist ein Spiegelbild meiner selbst, an guten wie an schlechten Tagen. Du hast mir jene Medaillen und Pokale geschenkt, von denen ich als kleines Kind geträumt habe. Du hast es mir ermöglicht, Profisportlerin zu werden –etwas, wofür ich zutiefst dankbar bin. Ich weiß, welches Privileg das ist. Und eins noch, lieber Skisport: Ich habe dich nie gehasst, nicht einmal in den schwierigsten Momenten. Wenn ich am Boden war, lag das an mir, und du hast mich dazu gebracht, wieder aufzustehen und das Beste aus mir rauszuholen.“

NORWEGEN, 26, SNOWBOARD SLOPESTYLE, BIG AIR
Der 1,72 Meter große Norweger hat bereits zehn Goldmedaillen zu Hause: zwei von Weltmeisterschaften und gleich acht von den WinterXGames.
Eine solche Knieverletzung wie die von Marcus Kleveland im Dezember 2018 hatte nicht einmal sein abgebrühter Chirurg bis dahin gesehen. Kaum jemand hielt ein Comeback von Marcus auch nur ansatzweise für möglich. Bestenfalls würde er eines fernen Tages mit Freunden wieder einen Hang runterrutschen können. Doch Marcus setzte sich weitaus höhere Ziele. Nicht Contests waren es, worauf er sich fortan konzentrieren wollte, sondern seine völlige Ge-
nesung – egal wie düster die Prognosen waren. Mit diesem Fokus arbeitete er sich innerhalb nur eines Jahres tatsächlich zurück –nicht bloß in den Profisport, sondern an die Weltspitze. Sein Lohn waren – abgesehen von Siegen im Weltcup – Goldmedaillen im Big Air bei den X Games und im Slopestyle bei der Weltmeisterschaft.

ITALIEN, 17, SKI SLOPESTYLE, BIG AIR
Die in Bologna geborene Athletin ist amtierende Weltmeisterin und Weltcupsiegerin im Big Air –und gehört auch im Slopestyle zur Weltspitze.

Flora Tabanelli ist passionierte Kunstturnerin.

Fliegt wieder hoch: Marcus Kleveland ist nach einer brutalen Verletzung zurück.
Surfen und Skateboarden
„Das verbindet mich mit meinem Bruder Miro, selbst FreestyleX-Games-Sieger.“
Abstrakte Kunst
„Das habe ich von meinem Vater, einem Grafiker. Ich zeichne und male in meiner Freizeit.“
Kunstturnen
„Ich mache das, seit ich zwei Jahre alt war. Es hilft mir, meine Körperposition in der Luft einzuschätzen.“
Alberto Tomba
„Als ich ein Kind war, hat er uns in den Bergen besucht. Unvergesslich!“

„Ich liebe das Essen, den Schnee und vor allem Bonsais!“

Dorothea Wierer
ITALIEN, 35, BIATHLON
Die sympathische Südtirolerin gehört mit sage und schreibe zwölf WM-Medaillen seit eineinhalb Jahrzehnten zur Weltspitze.
Sie kommt mit 180 Pulsschlägen aus der Loipe und muss beim Schießen innerhalb von Minuten runterkommen. Wie geht das? „Indem wir unter härtesten Bedingungen trainieren“, erklärt Dorothea. „Wir versuchen, so kaputt wie möglich am Schießstand anzukommen und für jeden Schuss die Luft anzuhalten. Unsere Trainer achten darauf, ob sich Bauch oder Brust bewegen. Wir brauchen da ein sehr gutes Körpergefühl. Der Körper verändert sich über die Jahre. Manchmal hilft es, den Gewehrschaft minimal abzufeilen, um eine bessere Position zu finden.“

Das ist Biathlon: in kürzester Zeit von Maximalpuls auf volle Konzentration


USA, 41, SKI ALPIN
Sie ist eine der erfolgreichsten Skifahrerinnen der Geschichte. Seit November 2024 ist sie nach fünfeinhalb Jahren Pause wieder zurück.

HERO’S HERO: ALAN KILDOW
„Mein Vater, ein Anwalt und Skilehrer, war immer da für mich, vom Anfang meiner Karriere bis zum zwischenzeitlichen Ende. Er war es, der mich mit drei Jahren zum ersten Mal auf Ski gestellt hat, daheim in Minnesota. Ich erinnere mich genau, es war saukalt. Ich habe es gehasst, aber hat er mich mit Donuts und heißer Schokolade zum Weitermachen überredet. Durch ihn habe ich meine Liebe zu den Bergen und zum Sport entdeckt.“

Wie alles begann: Lindsey und ihr Vater Alan Ende der 1980erJahre in Minnesota

AUSTRALIEN, 31, SNOWBOARD HALFPIPE & SLOPESTYLE. Der erfolgreichste Snowboarder Australiens ist mit Chloe Stroll verheiratet, der Schwester des Formel-1-Fahrers Lance Stroll.

Einst kaufte Scottys Vater dem damals Dreijährigen sein erstes Snowboard –ein 80 Zentimeter kurzes Deko-Stück aus einem Schaufenster eines Ladens in Vancouver. Der Rest ist Geschichte. „Ich habe mich mein Leben lang mit Menschen umgeben, die so ticken wie ich. Und in all den Jahren hat kein Einziger gesagt: ‚Du wirst nicht schaffen, was du dir vorgenommen hast.‘“
zur Legende, als er den ersten 2340 stand.
1080, mit zwölf wurde er Profi, mit neunzehn
Mit neun Jahren stand er seinen ersten Backside
JAPAN, 20, SNOWBOARD BIG AIR

Die WeltSnowboard stand kopf – buchstäblich.
er sich davor im Training den Unterarm gebrochen hatte.
Sprung mit sechseinhalb Umdrehungen – und das, obwohl
erster Snowboarder überhaupt einen 2340, also einen
gleich bis zum Mond.“ Und so geschah es. Hiroto stand als
passen“, sagte der Kommentator. „Dieser Mann springt
Aspen, Colorado, Jänner 2025. „Air Traffic Control, auf


Ester Ledecká
TSCHECHIEN, 30, SNOWBOARD & SKI ALPIN
Die Multi-Athletin schlechthin: Sowohl auf dem Snowboard als auch auf Skiern hat Ester Weltcup-Rennen gewonnen.
EINE ATHLETIN, VIELE TALENTE
„Ich bin sturer als andere und übe so lang, bis ich etwas beherrsche. So habe ich auch gelernt, zu jonglieren oder auf Händen zu gehen.“



Maddie liebt das Gefühl, eine Sache durchgezogen zu haben.
USA, 25, SNOWBOARD HALFPIPE & SLOPESTYLE
Die Kalifornierin gehört zu einer neuen Generation an Snowboarderinnen. Sie steht auf dem Board, seit sie sechs Jahre alt war.
„Mein Double Crippler (doppelter Backflip mit Auswärts-Rotation; Anm.) war der erste, den je eine Frau in einem Contest gestanden ist. Es war vielleicht das fünfte Mal, dass ich den Trick versucht habe, und ich hatte die Hosen voll. Dass ich es durchgezogen habe, hat mir einen großen Boost gegeben. Etwas, das ich fürchtete, wurde zu etwas, das ich liebe.“


Generalistin:
Ester fährt sowohl auf einem als auch auf zwei Brettern allen davon.
Kann ein Perfektionist auch einfach mal locker sein? Skispringer Daniel Tschofenig über Rituale am Balken, den Tunnelblick während des Sprungs und warum er seinen Sport so „sexy“ findet.
Daniel Tschofenig, 23: Titelverteidiger im Gesamtweltcup und bei der VierschanzenTournee.


„Ich habe meinen Kollegen vor dem entscheidenden letzten Sprung gesagt: Macht ihr euch den Sieg aus. Ich bin raus.“
So ging Daniel in der vergangenen Saison ins Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen. Doch dann kam alles anders.

The red bulletin: Man sagt, es gäbe keinen Villacher ohne Spitznamen. Wie ist das bei dir?
daniel tschofenig: Ein Video-Betreuer hat letztes Jahr ein Lied geschrieben: „Der Mann mit 1000 Namen“, aber der gebräuchlichste Spitzname ist „Tschofe“. Und mein Insta-Name „Tschofenig Airlines“, den ich gemeinsam mit meinem Bruder kreiert habe, hat auch ziemlich abgehoben. In der digitalen Welt bin ich der mit der Fluglinie.
Du beschreibst dich als Perfektionisten, und wer vor Zehntausenden Menschen 250 Meter weit springt, muss das wohl auch sein. Ist unter diesen Bedingungen überhaupt Platz für Lockerheit?
Am Bergisel letzte Saison bin ich oben am Balken gesessen und habe einfach mal versucht, die Atmosphäre und die Menge an Menschen bewusst wahrzunehmen.
Wie fühlt sich das an?
Komisch. Du willst auf der einen Seite in der Konzentration bleiben, weil es beim Sprung um viel geht. Andererseits ist es schon sehr cool, zu sehen, was unten abgeht. Ich war in einem Flow-Zustand und habe geschaft, alles um mich herum aufzunehmen. Auch das, was man sonst ausblendet, weil man im Fokus-Tunnel ist.
Wie fndest du in diesen Tunnel?
Durch Rituale. Wenn ich auf den Balken rutsche, fxiere ich alles, was ich mir für den Sprung vorgenommen habe, mit zwei Schlägen auf die Brust. Wir haben oft mit Unterbrechungen zu kämpfen. Es ist unmöglich, volle Konzentration über eine Stunde aufrechtzuerhalten. Darum ist es wichtig, den Fokus schnell ein- und ausschalten zu können.
Brauchst du Nervosität vor dem Sprung?
Oben zu sitzen im Wissen, jetzt performen zu müssen, fnde ich extrem geil. Den Druck zu spüren. Aber es gab auch Momente wie in Willingen letzte Saison, als ich tiefenentspannt oben saß und wusste: Das gewinne ich.
Aus der letzten Saison ragen zwei Sprünge heraus: der in Bischofshofen, der dir den Sieg bei der Vierschanzentournee gebracht hat, und der Flug an deinem 23. Geburtstag in Planica zum Sieg im Gesamtweltcup mit fünfmal bester Stilnote.
Meine Tournee war bis Bischofshofen genial verlaufen, aber dort fand ich im Training partout nicht rein. Im Probesprung habe ich versucht, meine Technik umzustellen, aber das hat gar nicht funktioniert. Danach habe ich zu meinen Coaches gesagt: Seid mir nicht böse, ich habe alles probiert, jetzt bin ich ratlos. Ich werde durchziehen, was ich bisher gemacht habe, selbst wenn es vermutlich nicht funktionieren wird. Okay, nach dem ersten Wettkampfsprung war ich Fünfter. Jan Hörl und Krafti (Stefan Kraft; Anm.) waren eindeutig besser. Oben im Turm habe ich ihnen vor dem entscheidenden letzten Sprung gratuliert: Macht ihr euch den Sieg aus, ich bin raus. Ich war mit mir selbst im Reinen, weil die Tournee bisher so genial verlaufen war. Mein Ziel war das Podium. Platz drei in der Gesamtwertung war für mich okay. Mit dieser Einstellung konnte ich den letzten Sprung genießen.

Prompt hast du gewonnen. Lag es auch daran, dass du den Ball quasi an deine Gegner weitergespielt hast, indem du dich selbst aus der Rechnung genommen hast?
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht an psychologische Auswirkungen gedacht –weder auf mich noch auf sie. Ich habe einen Perspektivenwechsel gemacht und unbewusst so viel Druck von mir genommen, dass es plötzlich funktioniert hat.
„Beim Skifliegen hast du lange keine Orientierung. Ob der Sprung 190 oder 240 Meter weit geht: Da den Fokus anzupassen, ist zach.“
Und in Planica?
Normalerweise scheint dort die Sonne, du spürst den Frühling und kannst schon fast mit kurzen Ärmeln rumlaufen. Dieses Jahr: kalt, Regen. Ich wusste, wenn ich vor Jan bin, habe ich den Gesamtweltcup fxiert. Meine Strategie war volle Attacke. Beim Absprung habe ich gemerkt, dass es sofort einhakt
was genau meinst du damit?
Du spürst, wie die Steigphase beginnt. Du wirst leicht, die Ski drücken, du bist perfekt ausbalanciert. Alles passiert fast wie von allein: Du machst den Körper lang und versuchst, noch mehr Weite herauszuholen und bei der Landung einen Telemark in den Schnee zu klopfen. Das war der Moment, in dem alles von mir abgefallen ist. Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich mich in diese Situation zurückversetze, schau mal! (Zeigt auf seinen Unterarm.) Ich hatte Geburtstag, meine Eltern waren da, Jan war einer der Ersten, die mir gratuliert haben, was ich sehr sportlich von ihm fand.
Und die Noten?
Auf die schaue ich eigentlich nie. Was ist schon der Unterschied zwischen 18,5 und 19,0? Was zählt, ist die Platzierung. Und hier stand fünfmal 20,0, die Höchstnote. Ich hielt das für einen technischen Fehler. Aber es hat gestimmt – die Krönung einer unglaublichen Saison. Der perfekte Moment, den mir niemand mehr nehmen kann. Ab jetzt kann ich gelassener sein, was meine Fähigkeiten anlangt.
In der Praxis: Wie funktioniert der Übergang zwischen Land und Luft und wieder zurück?
Man sieht in der Anfahrt die Kante, aber eigentlich fokussierst du dich nicht darauf. Was beim Absprung folgt, ist komisch: Du springst nach oben weg, aber die Skier unter dir machen etwas völlig anderes. Auf den ersten Metern in der Luft spürst du gar nicht so viel, bis dann der Druck von unten kommt und dir Vertrauen vermittelt. Was dann passiert, ist wieder komisch, denn die Skier laufen auseinander, während du aber gemeinsam mit ihnen fiegst. Das geht blitzschnell, fühlt sich aber sehr seltsam an. Bei diesem Übergang kannst du viel Weite gewinnen oder verlieren. In der Flugphase visierst du jenen Punkt an, an dem du landen wirst. Anders ist es beim Skifiegen, wo du wegen der großen Dimensionen lange keine Orientierung hast. Ob der Sprung 190 oder 240 Meter weit geht: Da unterwegs den Fokus anzupassen, ist schon zach.
Und der Wechsel von Luft zu Land? Macht jedes Mal den Unterschied. Du wirst keine zwei exakt gleichen Sprünge im Leben machen. Ab einem bestimmten Punkt musst du dich entscheiden: so viele Meter rausholen, wie geht, oder besonders schön landen, um über die Stilwertung Punkte zu machen. Wann genau du die Skier reinholst und in eine leichte Schrittstellung gehst, ist Gefühlssache. Bei der Landung brauchst du maximale Körperspannung, um den Sprung zu stehen und Unvorhergesehenes auszugleichen.

„Wenn du in der Luft beschleunigst und keine Höhe verlierst, ist es fast wie ein Rauschzustand.“
Es
ist
genau dieses Gefühl,
das Skiflieger immer wieder erleben wollen.

Kannst du das Fliegen unterwegs genießen?
Ja, wenn du in einer Phase bist, in der du weißt, dass deine Sprünge funktionieren. Wenn du in der Luft beschleunigst und keine Höhe verlierst, ist es fast wie ein Rauschzustand. Beim Golf hast du hundert beschissene Abschläge, aber einmal trifst du den Ball so gut, dass es das Verlangen triggert, das immer wieder zu schafen. Darum bleiben viele Skispringer so lang dabei: weil sie dieses Gefühl nicht aufgeben wollen.
Hast du in der Luft je an andere Dinge gedacht?
Was es am Abend zu essen gibt oder so?
Nein! (Lacht.) Eher denkst du, ob der Sprung jetzt für den Sieg reichen wird oder eben nicht. Zu jedem Zeitpunkt ist dein Fokus beim Sport. Du denkst ans Springen, aber nicht nur an den Sprung, so kann man es vielleicht sagen. Der Tunnelblick beginnt oben am Balken und öfnet sich unten, wenn du abschnallst und die Fans mitkriegst.
Warum liebt Österreich seine Springer so? Immerhin ist das ein Sport, den man – im Unterschied zu anderen –selbst nicht nachmachen kann. Schwierig. Ja, du kannst auf einer Piste über eine Kuppe vielleicht 15 Meter weit hupfen. Wir springen 250 Meter weit. HobbySkispringen gibt es nicht. Vielleicht liegt es an der Tradition. Oder daran, dass es spektakulär ist.
Oder an den guten Typen, die Skispringen in Österreich seit jeher anzieht? Toni Innauer, Ernst Vettori, Andi Goldberger, Thomas Morgenstern, eure Generation … Ich habe schon das Gefühl, dass wir ein gutes Verhältnis zu den Fans haben und sich viele mit uns identifzieren können, weil wir auch andere Dinge im Kopf haben, obwohl es gar nicht so normal ist,
Einer von den guten Typen: Daniel Tschofenig ist genauso reflektiert wie entspannt.
„Die Top 50 der Welt kannst du um ein Uhr nachts aufwecken und jede Schanze runterschicken. Das erzeugt die Illusion, Springen wäre einfach.“
was wir machen. (Lacht.) Wir sind exponierte Punkte am Himmel, bei denen man zumindest früher gesehen hat, wie sie arbeiten müssen, um nicht runterzufallen.
Heute nicht mehr?
Die Top 50 der Welt kannst du um ein Uhr in der Früh aufwecken und sie jede Schanze runterschicken. Das gibt dem Fan die Illusion, es wäre einfach. Aber in den Klassen darunter zaubert es die Leute nach wie vor. Wie viel wir in der Luft arbeiten, ist von außen nicht mehr so leicht zu sehen.
Gibt es noch Sprungstile?
Ja, aber es gleicht sich an. Der eine führt die Skier mehr im V, der andere mehr im H. Jan ist in der Luft durchgestreckter, ich habe mehr Hüftknick und den Kopf weiter heraußen. Es muss für dich funktionieren – auf der Schanze und im Kopf. Auch die Möglichkeiten zum Tüfteln am Material sind weniger geworden. Der beste Springer gewinnt, nicht jener mit dem besten Material. Das fnde ich fair.
Siehst du Skispringen als ästhetischen Sport?
Absolut! Bei Aufnahmen denk ich mir oft: Wie cool schaut denn das aus! Das beste Beispiel ist die BergiselSchanze in Innsbruck, auch wie schön die gebaut ist. Der Kessel, die Architektur. Ich fnde Skispringen extrem sexy und wahnsinnig ästhetisch.
Gibt es Schanzen, auf die du dich besonders freust?
Planica mit der Nähe zur Heimat, der Stimmung und – meiner Meinung nach – der besten Schanze. Garmisch: coole Schanze, coole Fans. Willingen: wenn es ausnahmsweise nicht regnet, weil sie einen ganz eigenen Charakter hat.
Was weißt du von der Olympiaschanze?
(Daniel Tschofenigs Gesichtsausdruck ändert sich in Sekundenbruchteilen. Aus dem Happy-go-lucky-Typen wird schlagartig ein Prof. Alles an ihm strahlt Kon zentration aus, selbst die Körperhaltung. Auch die Stimmlage ändert sich. Er ist jetzt in den Tunnel eingefahren.) Bei Olympia geht es einerseits um das Erlebnis, andererseits um Medaillen. Wobei ich vorausschicken möchte, dass –rein sportlich gesehen – der Toursieg oder der Sieg im Gesamtweltcup für mich mindestens gleichwertig ist, weil man über einen längeren Zeitraum der Beste sein muss. Ich bin sehr auf die sportliche Leistung fokussiert, und bei einem EinzelEvent kommt immer auch Glück dazu. Daher haben bei Olympischen Spielen nicht immer nur die Saisonbesten gewonnen. Aber natürlich hat Olympia einen besonderen Platz in meinem Herzen. Die ersten Spiele, die ich bewusst verfolgt habe, waren in Vancouver 2010. 2026 möchte ich zumindest mit einer Medaille heimfahren. Die Schanzen sind wir in ihrer aktuellen Form so noch nie gesprungen. Es gab einen SommerGrandPrix, und das nächste Mal sehen wir sie bei Olympia wieder. Das wird spannend.
Was wird dein Saisonhöhepunkt?
Es gibt zwei Highlights. Olympia hat emotional an Wertigkeit gewonnen, seit ich in China beobachtet habe, wie meine Mannschaftskollegen eine TeamMedaille geholt haben. Und ja, natürlich will ich den Titel bei der Vierschanzentournee verteidigen.
Instagram: @tschofenig_airlines



Mit der Kampagne „Die Kraft der Sieben“ hat CUPRA gezeigt, wie Leidenschaft, Performance und Emotionen neue Maßstäbe setzen können. Jetzt wird diese Vision in der neuen CUPRA City Garage Wien Realität.
Die Mobilität von morgen
Ob Formel-1-Feeling am Red Bull Ring, ein Heli-Flug mit den Flying Bulls oder VIP-Tickets für das Electric Love Festival: CUPRA hat gezeigt, was es heißt, Leidenschaft, Performance und Emotionen zu vereinen. Wer bei der Kampagne „Die Kraft der Sieben“ leer ausging, kann jetzt in der CUPRA City Garage Wien den Spirit der spanischen Challenger Brand hautnah erleben, denn hier wird er zum festen Bestandteil des urbanen Lebensgefühls.
Ein Ort, der bewegt
Nach Barcelona, München und Mailand erobert die CUPRA City Garage jetzt auch Wien. Sie ist kein klassischer Schauraum, sondern ein urbaner Hotspot, an dem Lifestyle, Kultur und Performance miteinander verschmelzen. Zentral gelegen, unweit der Albertina, bietet dieser einzigartige Ort die Möglichkeit, die neuesten
DIE CUPRA FLEET AUF EINEN BLICK: PERFORMANCE IN JEDER VERSION.

CUPRA Modelle zu entdecken, zu testen und die Marke aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben. Ob BaristaKaffee, After-Work-Drinks oder inspirierende Events –die City Garage ist der Treffpunkt für kreative Köpfe und Design-Enthusiasten. Doch im Mittelpunkt steht immer das Fahrgefühl: der Moment, in dem du das Lenkrad in den Händen hältst, der Puls steigt und Dynamik spürbar wird. Und genau dieses Gefühl erwartet dich direkt vor Ort – bei einer Testfahrt mit den neuesten CUPRA Modellen.
Urban Rebel: CUPRA Raval
Der CUPRA Raval gibt einen Vorgeschmack auf die nächste Generation urbaner Mobilität. Mit tiefergelegtem Sportfahrwerk, progressiver Lenkung und sportlicher Ausrichtung liefert er ein Fahrerlebnis, das speziell im urbanen Umfeld überzeugt. In der Topversion Raval VZ vereint er 225 PS, CUPBucketSitze und 19-Zoll-Felgen mit innovativen Technologien wie Travel Assist, einer 360-Grad-Kamera und DC-Schnellladen. Ab 2026 bringt der Raval Agilität, Komfort und Innovation auf die Straßen.
DER NEUE, VOLLELEKTRISCHE CUPRA RAVAL IST DER REBELL UNTER DEN CUPRA.
Mit dem CUPRA Konfigurator gestaltest du dein Modell so individuell, wie du es bist. Farben, Felgen, technische Ausstattungen – jedes Detail ein Ausdruck deiner Persönlichkeit. Probiere es aus auf: konfigurator.cupraofficial.at

























Reise / Musik / Mindgame / Gear / Events – und jetzt du!

WINDIGE SACHE
Surfen in Schottland
Stürmische Böen, immer wieder eisiger Regen: Bei harschen Bedingungen unternimmt Paulina Herpel einen Wellenreit-Trip in die schottischen Highlands. Hier verrät uns die Profi-Surferin die besten Spots und warum Kaltwettersurfen manchmal einfach die bessere Option ist.

Ich wohne drei Minuten vom Strand entfernt, nahe Klitmøller, dem dänischen Surf-Dorado, auch „Cold Hawaii“ genannt. Dort surfen wir 365 Tage im Jahr mit Neoprenanzug. Das Surfen an kalten oder winterlichen Küsten hat für mich einen besonderen Reiz. Es ist rauer, einsamer, wilder. Viele meiner Surfreisen führen mich zwar in wärmere Länder, aber ich versuche jedes Jahr einen Cold-WaterSurftrip zu machen. Nach Schottland wollte ich schon lange, mein Freund ist Fotograf, er hat mir vorgeschwärmt, wie unglaublich schön die Natur dort ist. Gerade im Herbst ist die Stimmung besonders, das Sonnenlicht wirkt dann fast orangefarben, Stürme und Nebel schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. Ganz oben im Norden gibt es richtig gute Wellen. Ich kenne viele Surfer, aber kaum jemanden, der schon mal in Schottland zum Wellenreiten war.
Im Sommer gibt es dort so kleine, fiese Stechfliegen. Eine Surferin, die bis September dort war, meinte, dass es wirklich heftig sei – man wird regelrecht aufgefressen, sobald man die Autotür aufmacht. Also zogen wir es vor, die Kälte in Kauf nehmen. Wir waren von Anfang Oktober bis Mitte November unterwegs, zu dritt: mein Freund und ich in unserem Van, eine gute Freundin in ihrem. Je ländlicher es wurde auf unserem Roadtrip, desto entspannter die Leute. Nicht ganz leicht ist es, die schottische Aussprache zu verstehen, mit jüngeren Surfern geht es noch, mit älteren Leuten zu sprechen, ist härter.
Wir sind von Dänemark nach Frankreich gefahren, dann mit der Fähre sieben Stunden rüber nach England, von da ging es mit den Vans nach Schottland. Das erste Mal surfen waren wir schon direkt nach der Grenze. Der Surf war super und deutlich schöner als der Trailer Park dort. Der sah exakt so aus wie in der britischen Serie „Sex Education“, wo Maeve in so einem Mobile Home lebt. Wir sind die Ostküste hochgefahren bis nach Thurso East, das sich an Schottlands äußerstem Nordostende befindet, im Caithness County. Thurso ist die berühmteste Welle
MYSTISCHES SCHOTTLAND
Der „Old Man of Storr“ auf der Insel Skye entstand der Legende nach, als böse Riesen einen Mann und eine Frau in Stein verwandelten.

„Die Unterschiede von Ebbe und Flut sind in Schottland krass, man muss sofort ins Wasser, wenn der Swell gut ist. Ansonsten verpasst man die besten Wellen.“

Schottlands. Sie braucht ausreichend Nord-West-Swell, dann bricht eine lange, nahezu perfekte Rechte, hüfthoch bis doppelt überkopf. Tja, als wir da waren, lief sie nicht – aber ein paar Spots weiter die Küste entlang gab es richtig gute Wellen. Melvich etwa, meine Lieblingswelle in Schottland: viele Sandbuchten, megaschöne Sets, klares Wasser – aber extremer Tidenhub. Die Unterschiede von Ebbe und Flut sind in Schottland krass, man muss sofort ins Wasser, wenn der Swell gut ist. Am ersten Strand haben wir uns nach dem Spotcheck Zeit gelassen, als wir umgezogen waren, waren die guten Wellen schon weg.
Aber die ersten Tage waren super: gutes Wetter, gute Brandung, satte grüne Landschaften, bunte Herbstfarben. Dann wurde es windiger, teils stürmisch. Wir sind quer rüber in den Nordwesten gefah-

„Die Stimmung war auf gute Art moody, so eine leichte Herbstmelancholie.“
GEILE TRACKS
Wenn das Meer zu wild oder verblasen ist, sind Bikes eine gute Alternative. Hier in Poolewe am Loch Ewe, dem der Golfstrom mildes Klima beschert - samt subtropischer Pflanzen.
ren, zur Isle of Skye, fünf Stunden entfernt. Die bekannte Halbinsel ist landschaftlich total beeindruckend: Felsformationen wie der „Old Man of Storr“ oder die „Feenbecken“ genannten natürlichen Wasserbecken, die durch kleine Wasserfälle verbunden sind. Auf Skye sind wir auch surfen gegangen, wir mussten aber teilweise eine halbe Stunde zu Fuß in unzugängliche Buchten reinwandern – mit schweren Longboards unterm Arm. Es hat sich aber ausgezahlt: Der Sand in der Talisker Bay etwa ist komplett schwarz, dazu die hellen Klippen im Hintergrund, die grasenden Schafe und Kühe, das war so ein BilderbuchSchottland.
Beste Reisezeit
Von September bis November gibt es schon richtig gute Wellen und noch erträgliche Temperaturen an Land (8 bis 14 Grad) und im Wasser (13 bis 9 Grad).
Wie du hinkommst
Mit dem Auto/Van per Fähre ab Holland bzw. Frankreich. Oder durch den Eurotunnel ab Calais. Dann die Küste hoch. Sonst Flieger und Mietwagen.
Unser Van hat Solarzellen, das reicht normalerweise locker für Strom und Wärme – aber der Himmel über Schottland war grau und hat nie richtig aufgerissen. Die Neoprenanzüge sind den ganzen Urlaub über nicht mehr trocken geworden. Im Wagen war irgendwann alles klamm. Auch wenn wir die Sonne quasi nie gesehen haben, war die Stimmung den ganzen Trip über toll, auf gute Art moody, so eine leichte Herbstmelancholie. Nachts wurde es richtig kalt. Mitte der zweiten Woche wurde das Wetter stürmisch, und manche Surfspots, gerade etwas geschützte, erreicht man dort nur zu Fuß –so eine Wanderung ist bei starkem Wind mit Longboards eine Herausforderung.
Wir wollten eigentlich noch auf die Hebriden, eine schottische Inselgruppe, aber da gab’s keine Chance zur Überfahrt. Wenn das Meer zu wild oder verblasen war, haben wir mit den Mountainbikes im Inland ein paar Trails ausprobiert – da gibt es viele Strecken für Anfänger und Fortgeschrittene. Wir sind die Küste weiter runtergefahren, aber der Wind ließ erst am Ende der Reise wieder nach und schenkte uns noch ein paar super Tage. Meine größten Wellen waren um die zwei Meter – nicht riesig, aber echt clean und schön. Schottland im Herbst ist ein SurfParadies der besonderen Art – für kälteresistente Surfer.
Instagram: @paulinaherpel



Der Kilo XTR von La Sportiva bietet ausgewogene Performance für Aufstieg und Abfahrt. Er überzeugt mit präziser Kraftübertragung in technischem Gelände und Tiefschnee. Unter 1200 g schwer und geeignet für Skier bis 100 mm Mittelbreite, bietet er die perfekte Kombination aus Leichtigkeit und Leistung. lasportiva.com
Komfort ab dem ersten Schritt: Der Salewa Pedroc 2 Mid Power tex ist ein leichter, gedämpfter SpeedHikingSchuh mit vielseitiger Sohle für schnelle Bewegungen in den Bergen und maximalen Komfort in der Stadt. Das wasserdichte Powertex® Obermaterial hält die Füße bei Regen, Matsch und Schnee trocken. salewa.com



Die KompressionsSkisocken von STOX Energy Socks aus thermoregulierender Merinowolle und mit abgestufter Kompression fördern die Durchblutung, halten die Füße warm und beugen Muskelermüdung vor. Nahtloses Design und gezielte Polsterung bieten maximalen Komfort und schützen vor Blasen – ideal für lange Skitage. stoxenergy.com
Der KTM Supertech R10 Carbon Helm wurde aus reinem Carbon für maximale Geschwindigkeit entwickelt. Mit aerodynamischen Spoilern, optimaler Belüftung und einem beeindruckenden 220 Grad Sichtfeld bietet er Präzision, höchsten Komfort und verlässliche Sicherheit – für Performance Runde für Runde. ktm.com

REISETIPPS/
Ob Saunieren im Vulkanland oder Wellnessen in Hideaways hoch über einer Schlucht – in der Steiermark lässt sich Wasseraction mit Adults-only-Auszeit verbinden.
#THERMENRESORT LOIPERSDORF FILMREIFES
Ruhesuchende relaxen in Bad Loipersdorf in der Südoststeiermark – auch Thermenoder Vulkanland genannt – gern im sogenannten Schaffelbad, einem exklusiven kinderfreien Bereich innerhalb der Therme. Hier gibt es ganze 14 Saunen und ebenso viele Becken. Ganz in der Nähe befinden sich einige Buschenschanken, die Essigmanufaktur Gölles und der Schokoladehersteller Zotter, tolle Ausflugsziele, falls denn Zeit dafür bleibt. Immerhin gibt es


VOLLES PROGRAMM
Content Creatorin Yvonne (@thisisnoenvy) verbindet den Schaffelbad-Besuch mit einem Workout (oben). Darüber ein Entertainment-Aufguss beim Saunafestival.

DAS SCHAFFELBAD ist ein Wellnessbereich mit 14 verschiedenen Saunen und Dampfbädern. Entspannen kannst du auch (kinderfrei) im Grünen.
im Schaffelbad tiefenentspannende Spezialaufgüsse und antike Baderituale, oder man genießt in der Kräutersauna einfach den Blick auf Teich und Natur. Zweimal jährlich werden im Schaffelbad Saunafestivals veranstaltet (ist im Thermeneintrittspreis enthalten). Philip Borckenstein-Quirini, Geschäftsführer des Thermenresorts Loipersdorf, erklärt: „An nur einem Wochenende erleben unsere Gäste die ganze Palette an Aufgüssen – von ruhig bis exzentrisch, mit Düften, Birkenzweigen, Musik, Storytelling und Showelementen.“ Bei der vergangenen Auflage wurden dabei insgesamt 90 Aufgüsse gemacht. 1700 Gäste, darunter auch Comedian und Content Creatorin Billie Steirisch, staunten nicht schlecht. Wiktoria Matusik, Staatsmeisterin im Wohlfühlaufguss, verblüffte mit Pariser Chic und dem Themenaufguss „Soufflé de Paris“, zu dem Schokoladen-
soufflés gereicht wurden. Show-Aufgüsse mit Musik und Choreografie erzählten Geschichten rund um „Willy Wonka“, „Dirty Dancing“ oder auch schon mal „Super Mario Bros.“. Ein Dacapo dieses Festivals gibt es von 17. bis 19. April 2026.
Hoch im Kurs steht bei der GenZ das monatliche Erholungspaket „Mindful Escape“ (wieder am 28. November und 12. Dezember). Trainerin Yvonne Bernhard von NO ENVY verbindet dabei einen SchaffelbadBesuch mit einem Workout. „HIIT, Yoga, Pilates, Krafttraining und Meditation, das Training ist nicht nur etwas für einen fitten Body, sondern auch für deinen Geist – loslassen, auspowern und dabei Energie tanken. Gemeinsam entdecken wir bei richtig guter Musik, was an Kraft in uns steckt.“
Mehr Infos: therme.at Insta: @thermenresort_loipersdorf

Stell dir vor: ein türkisfarbener Fluss mit Trinkwasserqualität, der sich durch einen Canyon schlängelt und die Soča in Slowenien alt aussehen lässt. Du paddelst im Kanu, spannst dich in ein Kajak oder gibst dir den Action-Overkill beim Raften oder Canyoning und weißt, aktuell schepperst du noch im acht Grad kalten klaren Wasser, aber gleich spielt deine Luxusunterkunft in einem modernen Kubus mit Hot Tub, Privatsauna und freistehender Badewanne mit Fernsicht auf das Wildnisgebiet Rothwald alle Stückerln.
Diese Kombi findet sich in Hermann Bergers vier Hideaways „FourElements“ hoch über der Salza in der Steiermark –in dem verschlafenen Örtchen namens Palfau. Einzig die Natur mit ihren vier Elementen Wasser, Erde, Luft und Feuer lieferte, wie der Name schon sagt, die Inspiration für Bergers Wellness-Retreat. 244 Einwohner zählt die Gemeinde, ein
„Ich wollte in der Region etwas mit einem Ausrufezeichen machen. Eine völlig neue Welt eröffnen!“
Hermann Berger










VIELSEITIGER VISIONÄR
Hermann Berger, Unternehmer, Kajakfahrer und Ex-RallyePilot, steckt mit Partnerin Carmen Moser hinter den „FourElements“ Hideaways.





unberührtes Naturjuwel. Verirren sich urbane Gäste hierher an den Fuß des Hochkars, geschieht dies meist, um Social Distancing vom Feinsten zu pflegen (Check-in und -out funktionieren kontaktlos, und das von Carmen Moser liebevoll zusammengestellte Frühstück wird vor die Tür geliefert), gepaart mit Top-Kulinarik in Kooperation mit dem Fine-DiningRestaurant „RAU“. Wer will, kann natürlich auch in der Ortsmitte im Gasthof „Stiegenwirt“ einkehren. Dort werden die Desserts hoch gehandelt, wie auch die feinen Unkrautknödel aus Kohlkratzdistel, Brennnessel und Giersch.
Die Häuser sind ein Herzensprojekt von Mastermind Hermann Berger, Unternehmer in der Autobranche, und seiner Partnerin Carmen Moser, die eigentlich aus der Floristik kommt. „Man muss nicht alles schon können, was man tut“, sagt der Hotellerie-Quereinsteiger. „Ich wollte in der Region etwas mit einem Ausrufezeichen machen. Einfach eine völlig neue Welt eröffnen!“






Und die Region hat es wirklich in sich, vor allem der 88 Kilometer lange Wildwasserfluss Salza selbst. Rafting- und Kanu-Guide Siegfried Wiesenbauer schwärmt: „Wenn du am Fluss bist und der Nebel über dem Wasser hängt, sieht es aus wie in ‚Herr der Ringe‘. Für mich ist das hier der beste Ort zum Runterkommen.“ Von Mitte April bis Mitte Oktober finden sich Actionliebhaber zwischen Wildalpen und Palfau ein, um so richtig in den Wassersport einzutauchen.
Beim Kanufahren gilt: Körper nach vorne lehnen, Paddel tief ins Wasser stecken und nach hinten ziehen, während sich der Oberkörper ebenfalls nach hinten bewegt. Fun Fact: Die meiste Kraft haben Ruderer und Kletterer, während Bodybuilder rasch w. o. geben.
Conclusio: Wen auch immer es hierher zieht, der findet eine Oase, einen kreativen Rückzugsort, ein romantisches WeekendHideaway. Aber eigentlich würde man am liebsten hierbleiben und überwintern.
Mehr Infos: fourelements-world.com, rafting-salza.at; Instagram: @fourelements_livingbyberger





Der deutsche Musiker Monolink verbindet akustische Tiefe und elektronische Energie. Seine Songs erzählen Geschichten –zum Tanzen.
Steffen Linck alias Monolink ist einer dieser Künstler, die man nicht wieder vergisst. Der gebürtige Hamburger und Wahlberliner kombiniert in seiner Musik gefühlvollen Gesang und Gitarrenklänge mit pulsierenden Rhythmen von Techno und House –und schafft so einen ganz eigenen Sound irgendwo zwischen Festivalhymne und innerer Einkehr. Bekannt wurde Monolink 2018 mit seinem Debütalbum „Amniotic“, das ihm internationale Anerkennung einbrachte. Es folgte „Under Darkening Skies“ (2021) – atmosphärisch, tief und klanglich komplex. Ende September 2025 kam mit „The Beauty of It All“ sein drittes Album auf den Markt. Drei Singles daraus – „Mesmerized“, „Powerful Play“ und „Avalanche“ – gaben bereits einen Vorgeschmack: introspektiv, poetisch und musikalisch auf höchstem Niveau. Storytelling und Beats verschmelzen wieder zu einer aufregenden Einheit. Für uns hat Monolink exklusiv seine persönliche Playlist zusammengestellt.

Don’t Look Back in Anger (1996)
„Aufgrund dieses Songs hab ich angefangen Gitarre zu spielen, da war ich ungefähr 15 Jahre alt. Es gibt eine LiveVersion von Noel Gallagher, wie er das Lied allein auf der Gitarre an einer Hotelbar spielt, die mich total berührt hat. Daraufhin habe ich dann Tag und Nacht geübt. Für mich ist es immer noch einer der legendärsten Songs aller Zeiten.“


Pink Floyd Time (1973)
„Ich habe mir ‚The Dark Side of the Moon‘ auf einem Flohmarkt gekauft – weil ich gehört hatte, dass das Album ein Klassiker ist, und ich das Cover mochte. Das Album ist wie ein psychedelischer Trip und ‚Time‘ das Herzstück wegen des epischen Gitarrensolos von David Gilmour und der Lyrics über das monotone Vorstadtleben, in dem ich mich damals selbst befand.“

Leonard Cohen Last Year’s Man (1971)
„Leonard Cohen hat lyrisch neue Türen aufgemacht. Songs können Geschichten erzählen, abseits klassischer Strukturen von Vers und Chorus. ‚Last Year’s Man‘ ist so intim und kryptisch, dass heute noch neue Bilder in meinem Kopf entstehen. Man muss genau hinhören, um Zugang zu den Songs zu bekommen, und so schreibe ich auch selbst meine Texte.“

Nicolas Jaar Space Is Only Noise (2011)
„In der Musik von Jaar erkannte ich viel von meiner eigenen Begeisterung für Musik und für ganz verschiedene Genres. Für mich waren akustische und elektronische Musik zwei getrennte Welten, er hat sie spielend zusammengeführt. ‚Space Is Only Noise‘ ist ein Masterpiece, der gleichnamige Song kombiniert brachiale Synthesizer mit fragilem Gesang.“
Die limitierte Red Bull Winter Edition
Fuji-Apfel & Ingwer verleiht dem Mocktail von Barmann Alexander Moser ein fruchtig-belebendes Profil und stimmt uns auf den kommenden Winter ein.
Du brauchst
100 ml Red Bull Winter Edition
Fuji-Apfel & Ingwer
50 ml Apfelsaft
20 ml frischen Limettensaft
20 ml Ginger Honey Cordial
3 Gurkenscheiben
Serviervorschlag: serviert im Red Bull Mug oder in einem Tumbler auf Ice Cubes
Zubereitung
Die Gurkenscheiben in ein Glas geben und leicht andrücken. Dazu kommen der Apfelsaft und etwas Limettensaft, der die nötige Frische bringt, sowie ein Ginger Honey Cordial (alternativ ein purer Ginger Shot), der Schärfe und Tiefe verleiht. Das Herzstück des Drinks: die neue Red Bull Winter Edition! Sie vereint den Geschmack von FujiApfel mit einer feinen Ingwerschärfe und einem Hauch von Karamell. Pure Winterfreude!


ALEXANDER MOSER, 25, leitet das Team in der Anna Neumann Bar am Villacher Hauptplatz und liebt besondere Momente mit dem richtigen Drink.
„Fuji Mule ist mein Remix eines Klassikers. Er ist inspiriert von frostigen Apfelgärten und wärmenden Gewürzen.“
Willkommen zu einer Rätsel-Challenge, die deine mentale Fitness trainiert.
Folge 5: Finde heraus, wie die DJ die beiden Tracks verändert.

Scan den QR-Code, um zur Lösung des Rätsels zu gelangen. MINDGAME/
SO STARTET DER ERSTE TRACK.
Was geschieht mit der Soundfrequenz, wenn die DJ die Regler verschiebt? In diesem Mindgame ist deine visuelle Wahrnehmung gefragt: Überlege, wie sich die verschiedenen Regler auf die dargestellten Wellen auswirken, und wähle die richtige Lösung aus.
WIE SIEHT DIE FREQUENZ JETZT AUS?
SO STARTET DER ZWEITE TRACK.
SO VERSCHIEBT DIE DJ
DIE REGLER.
WIE SIEHT DIE FREQUENZ JETZT AUS?
SO VERSCHIEBT DIE DJ DIE REGLER.
1/ ANPASSUNGSFÄHIG
5-Panel-Kappe „Cord Cap“ von Peak Performance, € 50
2/ REVOLUTIONÄR Sportbrille mit Meta AI, Kamera und BluetoothLautsprechern „Meta HSTN“ von Oakley, € 439
3/ AUFFÄLLIG FleeceHoodie „Cinder“ von Burton, € 130
4/ RECYCELT Weste „Nevo“ von Ecoalf, € 169,90
5/ MINI 4K-Kamera
„Go Ultra“ von Insta 360, € 426
6/ BRILLANT GPS-Smartwatch „GT 6 Pro Titanium“ von Huawei, € 499
7/ CLEAN Umhängetasche
„Osprey × Carryology
Archeon Pouch“ von Osprey, € 150


Die Geschenkpakete liegen bereit. Doch was soll rein? Hier ein paar Vorschläge für Outdoor-Freaks, Tech-Heads und alle, die es sportlich lieben.

1/ VOLUMINÖS
Ski-Fausthandschuhe „Puffy extra long“ von Colmar, € 115
2/ LIMITIERT Isolierte Steppjacke „Mammut × Cabourn Direttissima IN Hooded Jacket“ von Mammut, € 1.100
3/ ENTSPANNT Midlayer „Odlo Descent Pow“ von Odlo, € 89,95
4/ KUNSTVOLL Kappe „Third Eye by Helka Ivanyi“ von Maezen, € 49 5/ KONTRASTREICH Sportbrille „Ram Q-Lite“ von Alpina, € 79,95
6/ LEISTUNGSSTARK
All-Mountain-Skischuhe „S/Pro Supra Dual Boa 130“ für Herren von Salomon, € 700
5/

1/ REAKTIONSFREUDIG Unisex Freeride-Ski „S/Lab QST Blank 2026“ von Salomon, € 850 2/ SCHARF Premium4K-Heimkino-Projektor „Horizon 20 Max“ von XGIMI, € 2.999
3/ REGENERIEREND Rotlichttherapiegerät und Brain Boost „Essential“ von Luminous Labs, € 649
4/ MODISCH HybridSneaker „Bondi Mary Jane“ von Hoka, € 150 5/ SCHNELL Ski „H-POWER 68“ + Bindung „LOOK SPX 12 GW“ von Van Deer, € 1.149 + € 300
6/ FEMININ Parfum „Paradoxe Radical Essence“ (50 ml) von Prada, € 150
7/ SMART RotlichtArmband „Kini“ von Luminous Labs, € 149
8/ WASSERDICHT Digitalkamera „Tough TG-7“ von OM-System, € 499 9/ AUSSERGEWÖHNLICH Skischuhe „PRO BOOT“ von Van Deer, € 949

1/ CLEVER Over-Ear-Kopfhörer „Headphone (1)“ von Nothing ®, € 299
2/ IKONISCH Jacke „Phantom André × Elho - 3 Layer Padded Performance Bomber Jacket Mr. André Pink“ von Elho, € 790
3/ ATMUNGSAKTIV Fleecejacke „Sumetro Full Zip“ von Jack Wolfskin, € 110
4/ DURCHBLICKER Skibrille „SCO Goggle Ambit“ von Scott, € 159,95
1/ DYNAMISCH 8K-ActionKamera „X1 PROMAX“ von HoverAir, € 759
2/ FORTSCHRITTLICH
Tauroshield Parka „ONYX V1.Y9.02“ von AlphaTauri, € 900
3/ FUTURISTISCH
8K-360°-Drohne mit Brille „A1“ von Antigravity, Preis t.b.a.
4/ SCHNELLTROCKNEND
First Layer „Pascal“ von Bogner Fire+Ice, € 180
5/ COOL Hose „FireUltra Light Mesh Lined Pants“ von Elho, € 280



1/ MODERN Skihelm
„Flow Pro Mips“ von Scott, € 219,95
2/ ALLESKÖNNER ZiegenlederHandschuhe „Versa“ von Zanier, € 119,99
3/ EXKLUSIV Sonderedition „GA110EVA307AER“ von GShock, € 279
4/ BLUMIG TShirt „Choose your Flower by Ruben Tönnis“ von Maezen, € 55

5/ GRIFFIG GravelrunningSchuhe „AERO Blaze 3 GRVL GORETEX“ von Salomon, € 160
6/ MASKULIN Parfum „Paradigme EDP“ (100 ml) von Prada, € 147
7/ STRAPAZIERFÄHIG
Laufweste „Summit 10“ von The North Face, € 160
1/ BRANDNEU Trinkbehälter „Micro Hydro“ + „Hot Flask and Cup“ von Hydro Flask, € 19,95 + € 49,95 2/ LEISTUNGSSTARK
Earbuds „FreeBuds 7i“ von Huawei, € 99,99 3/ KOMPLEX Parfum „Bleu de Chanel L’Exclusif“ (100 ml) von Chanel, € 250 4/ DURSTLÖSCHER FahrradTrinkweste „Unisex Ultra“ von POC, € 160 5/ ULTRADÜNN Smartphone „15T Pro“ von Xiaomi, ab € 799

6/ GESUNDHEITSCOACH
Smartring „Luna Ring Gen 2“ von Luna, ab € 282 7/ UNZERBRECHLICH
Sonnenbrille „G40 Flatline Dusk“ von Gloryfy, € 199

Eine Doku-Serie zeigt auf Red Bull TV, wie Nazaré zum Zentrum des Big-WaveSurfens wurde und was es braucht, um gigantische Wellen zu reiten.
Nazaré. Ein ehemals kleines Fischerdorf an der portugiesischen Atlantikküste, das sich jeden Winter in einen außergewöhnlichen Schauplatz verwandelt. Dann richtet sich die Aufmerksamkeit der Einheimischen und Angereisten auf das Spektakel an ihren Stränden: Der Atlantik bringt in den Wintermonaten nämlich Wellen hervor, die zu den größten der Welt zählen und Nazaré zum Zentrum des BigWave-Surfens machen.
„Making Giants“ ist eine fünfteilige Dokumentarserie, die den Aufstieg Nazarés zum globalen Treffpunkt der weltweit besten Wellenreiterinnen und Wellenreiter beschreibt. Die Doku begleitet Menschen, die hier jedes Jahr aufs Neue
ihr Können, ihre Ausdauer und ihren Mut auf die Probe stellen, und erzählt von einer Gemeinschaft, die durch das Meer geprägt ist. Im Mittelpunkt stehen die Giants, die Challengers und die Guardian Angels, also erfahrene Profis, ehrgeizige Newcomer und diejenigen, die sich um die Sicherheit auf dem Wasser kümmern.
Die Surf-Profis Lucas „Chumbo“ Chianca, Kai Lenny, Pedro Scooby und António Laureano treffen in Nazaré aufeinander, um die Saison der Riesenwellen einzuläuten und sich selbst aufs Neue zu beweisen. Der portugiesische Regisseur und Drehbuchautor Pedro Varela
bis zu 30 Meter hohe Wellen.

„Solange wir auf dem Brett stehen, ist alles gut.“ Lucas „Chumbo“ Chianca, Surf-Profi
NAZARÉ ESSENTIALS
Rund 120 Kilometer nördlich von Lissabon gelegen, ist Nazaré in etwa eineinhalb Stunden mit dem Auto erreichbar. Von Oktober bis März zeigen sich die berühmten Riesenwellen an der Praia do Norte.
Tipp: Das ursprüngliche Nazaré erlebt man am besten frühmorgens am Hafen, wenn nur die Fischer ihrer Arbeit nachgehen.
(Schöpfer der vielfach ausgezeichneten Kultserie „Os Filhos do Rock“) verbindet in seiner tiefgründigen Serie spektakuläre Action-Aufnahmen mit intimen Por träts einer Gemeinschaft, die ihre Leidenschaft und der Respekt vor dem Meer zusammenhält. Portugiesische Regionalität trifft auf die internationale Surf-Elite – das sollte man gesehen haben.
Die Serie gibt es ab 24.November auf Red Bull TV zu sehen.

RED BULL ROAD TO HYROX in der ZONE in Wien
Weltweit füllen Athlet:innen die Arenen, sprinten, rudern, stemmen Sandsäcke – und kämpfen gegen die Uhr. HYROX ist das Fitnessrace, das den Nerv der Zeit trift: ein Mix aus Laufen und Functional Workouts, messbar, kompromisslos, ehrlich. Der Puls einer neuen Fitness-Generation. Und das Epizentrum? Wien.
Hier beginnt die Red Bull Road to HYROX : Zehn ausgewählte Athlet:innen werden vom ZONE.
FIT-Team auf HYROX Wien im Februar vorbereitet – mit Leistungschecks, Group Sessions,
individuellen Trainingsplänen und Workshops, unter anderem mit Weltrekordhalter Alex Rončević.
Du willst selbst erleben, wie weit du gehen kannst? In der ZONE Wien trifst du auf Coaches, Athlet:innen und eine Community, die dich fordern, motivieren und jeden Tag stärker machen – in Gruppentrainings oder für dich allein. Hier wirst du zur besten Version deiner selbst.
ZONE.FIT in Wien – Alles, was Performance möglich macht.

Über 170 Group Classes pro Woche (HYROX, CrossFit, Strength, Endurance, Yoga, Pilates u. v. m.)
High-End Coaching und Rundumbetreuung für jedes Level
Open Gym mit fexiblen Trainingszeiten
Drei Standorte auf höchstem Niveau im Herzen Wiens: 1010 | 1020 | 1190 Wien
Dein gratis Probetraining erwartet dich. Trainiere in allen ZONE.FIT-Studios und werde Teil der Bewegung. Mehr Infos & Anmeldung auf zone.ft
Folge der Reise der Athlet:innen auf: redbull.com/road-to-hyrox und auf Social Media: @redbullaustria | @zone.ft.vienna
Der Winter kann kommen! Denn er bringt eine Menge an Rennaction und Spielspaß, Überfliegern und Kraftlackeln.

bis 25. Jänner
Die goldene Gams wird schon poliert: Das 86. Hahnenkammrennen in Kitzbühel ist wieder der legendäre Höhepunkt der Skiweltcup-Saison. Millionen von Zuschauern weltweit wollen erleben, wie die Streif ihre Sieger zu Legenden kürt. Ein Gewinn der herausforderndsten Abfahrt der Welt zählt für viele Downhiller mehr als eine olympische Goldmedaille. Im letzten Jahr erfüllten sich diesen Traum James Craw ford in der Abfahrt. Auch Marco Odermatt (am Foto; im Super-G) und Clément Noël (Slalom am Ganslernhang) nahmen eine Trophäe mit.
bis 7. Dezember
Geraden mit 14 Sekunden Vollgas. Kurven mit insgesamt 68 Schaltvorgängen: Beim Formel-1-Grand-Prix von Abu Dhabi liegt die Hitze nicht nur in der Luft, auch am Asphalt des Yas Marina Circuit geht’s heiß her. Denn im Wüstenemirat findet seit 2009 meist das Saisonfinale statt. Im Vorjahr war Lando Norris der schnellste Mann. ServusTV zeigt die komplette Rennaction des Finales.
Superstars des Weltsports beehren die große Jahresabschlussgala von „Sport und Talk“ im Hangar-7. Sie lassen die emotionalsten Momente der vergangenen zwölf Monate aufleben. Außerdem verraten sie, welche Highlights uns das Sportjahr 2026 bringen wird. Alina Marzi und Christian Brugger führen durch einen Abend voll Glanz und Glamour. Ab 21:15 Uhr bei ServusTV.
ab 2.
Dezember
Der deutsche Künstler Leon Löwentraut hat bereits in jungen Jahren für Furore gesorgt. Einen Blick hinter seine Kunst wirft die Dokumentation „Leon Löwentraut – Genie oder Einbildung?“. Sie zeigt zwei Jahre im Leben des 27-Jährigen – zwischen Vernissagen und seinen Ateliers in Mönchengladbach und an der portugiesischen Algarve. Die dreiteilige Doku ist ab dem 2. Dezember in der ARD-Mediathek zu sehen.

Februar bis 1. März
Eine Weltpremiere für die Nordische Kombination: Erstmals springen die Athleten am 27. 2. von einer Skiflugschanze – dort, wo Stefan Kraft 2024 zum Skiflug-Weltmeister segelte: am Kulm auf der Tauplitz. Einen Tag bevor am 28. 2. die Skiflieger die Schanze mit einer Hillsize von 235 in Angriff nehmen. Ein Riesenschritt für die Nordischen Kombinierer – und großer Spaß fürs Publikum.

bis 6. Jänner
Im Herzschlagfinale 2024/25 sprang Daniel Tschofenig (im Bild) seinen ÖSVAdlern davon. Wird der Kärntner auch dieses Mal zum Über flieger?
Wir erfahren es rund um den Jahreswechsel, wenn die SkisprungElite die Vierschanzentournee feiert –am 29. Dezember in Oberstdorf, am 1. Jänner in GarmischPartenkirchen, am 4. Jänner am Innsbrucker Bergisel und am 6. Jänner in Bischofshofen.
bis 20. Dezember
Kurz vor Weihnachten erhalten Fans der Nordischen Kombination ihr Geschenk in der Ramsau. Dort erleben sie dynamische Skisprünge und packende Aufholjagden beim Langlaufen. Die schwierige Loipe bringt die KombiStars jedes Jahr an ihre Grenzen. Die Fans sind nah dran an TopAthleten wie Johannes Lamparter – bei freiem Eintritt.
13.
Dezember
Immer mehr Menschen lieben Padel, die Tennisvariante am umzäunten Platz, bei der auch die Wände einbezogen werden. Die Elitespieler messen sich in der globalen Wettkampfserie Premier Padel. Wer die Allerbesten am Platz sind, entscheidet sich beim Saisonfinale in Barcelona. Dort kämpfen die sechzehn bestplatzierten Männer und Frauen um den Championtitel im Padel. Red Bull TV überträgt das Finale live.
12. bis 14. Dezember
Das kleine Hochfilzen wird auch heuer wieder zum Nabel des Biathlons. Das WeltcupWochenende bringt sechs packende Rennen, tausende Fans und gute Stimmung ins beschauliche Pillerseetal. Wenn heimische BiathlonStars wie Anna Gandler (im Bild), Lisa Hauser und Simon Eder an den Start gehen, erlebt man im Stadion die Stimmung hautnah. Die Videowalls übertragen jeden Treffer live. Abseits der Loipe findet man Foodtrucks und die Fanhalle mit Musik. Und wenn die letzten Schüsse gefallen sind, wird bei den BiathlonPartys im Kulturhaus Hochfilzen kräftig gefeiert.

Auch 2026 werden beim 13. Wings for Life World Run wieder Hunderttausende weltweit zugunsten der Rückenmarksforschung laufen. Erstmals präsentiert sich der Flagship Run in Wien vor der imposanten Kulisse von Schloss Schönbrunn. Wer die App runterlädt, kann individuell oder bei zahlreichen App Run Events in ganz Österreich mitlaufen. Die Anmeldung empfehlen wir schnellstmöglich: wingsforlifeworldrun.com
Eine große Künstlerin kommt ins Wiener Flex: Die Sängerin, Rapperin und Komponistin Noga Erez gilt in Israel als Stimme der Jungen. Ihre musikalische Stilvielfalt vereint Einflüsse aus HipHop, ElectroPop und Dance. Freuen dürfen wir uns auf die mitreißende Bühnenshow. Mit im Gepäck: Ihr aktuelles Album „The Vandalist“, auf dem Erez die Musikgenres weiter zerlegt und sogar Robbie Williams ans Mikro lässt.

bis 8. Februar
Athletik, Ausdauer, Adrenalin: HYROX fordert bis zum Maximum. Bei den Wettbewerben laufen Teilnehmerinnen und Teilnehmer (im Bild HYROX-Weltmeister Alexander Rončević) achtmal je einen Kilometer, dazwischen absolvieren sie weitere acht Kraftübungen. Beim Red Bull Road to HYROX-Qualifier-Event am 15. November maßen sich 200 Teilnehmer in der Wiener Zone.Fit, nachdem sie eine Burpee Challenge bestehen mussten. Die besten zehn lösen ihr Ticket für das Finale, das Event HYROX Vienna von 6. bis 8. Februar. Damit die Teilnehmer bestens vorbereitet sind, erhalten sie eine zweimonatige Vorbereitung seitens der Zone.Fit, welche Coachings, Performance-Checks, Workouts und Tipps beinhaltet.
bis 1. Februar
Spiel, Neujahrsvorsatz, Sieg! Im Jänner startet ServusTV gleich mit Grand-Slam-Tennis ins neue Jahr. Von den Australian Open in Melbourne wird täglich das Topspiel live übertragen. Vielleicht erleben Fans ja die nächste Auflage des jungen Klassikers Carlos Alcaraz gegen Jannik Sinner. Christian Nehiba und Philipp Krummholz kommentieren abwechselnd mit ServusTV-Experte Alexander Antonitsch an der Seite.
Jänner bis 1. Februar Nordische
Drei Tage, drei Wettkämpfe, ein Sieger, eine Siegerin – so lautet das besondere Konzept des Nordic Combined Triple in Seefeld, wo 2019 schon die WM der Nordischen Kombination stattfand. Auch beim diesjährigen Weltcup-Event sind beim Langlaufen Ausdauer und Taktik gefragt und beim Skispringen technisches Können und Mut.
Buchtipp
Videospiele sind längst mehr als nur ein Hobby. In ihrem Buch „The Game is On“ eröffnet Dr. Johanna Pirker die weite Welt der Gamerinnen und Gamer. Dabei räumt die Grazer Informatikerin und Computerspiel-Forscherin mit Vorurteilen auf und erklärt, wie wir die Welt mit hilfe von Videospielen besser verstehen können. Untermauert von wissenschaftlichen Fakten, argumentiert Pirker, wie Spiele die geistige und emotionale Entwicklung fördern können. Sie zeigt, wie Details aus Games unseren modernen Alltag beeinflussen und welche ungenutzten Möglichkeiten es noch zu entdecken gibt.

2.
bis 7. Dezember Rennrodel Weltcup Igls
Die weltbesten Rennrodlerinnen und -rodler starten im Olympia-Eiskanal in Innsbruck-Igls in die WeltcupSaison 2025/26. Die Zuschauer erwartet purer Nervenkitzel, denn die Athleten und Athletinnen, darunter Hannah Prock, rasen die 14 Kehren mit 120 Kilometern pro Stunde bergab – auf messerscharfen Kufen und ohne mechanische Bremsen.

bis 7. Dezember
Salzburg feiert die Amadeus Horse Indoors, Europas größtes Indoor-Pferdesport-Event. An vier Tagen messen sich Athleten in den Disziplinen Springreiten, Dressur, Eventing und Fahren. Masterclasses in den verschiedenen Disziplinen geben Einblicke, wie Mensch und Pferd im Spitzensport zusammenarbeiten. Die zugleich stattfindende Messe verbindet den Sport mit auf die Pferdebranche ausgerichteten Unternehmen. Vergünstigte Tickets gibt es hier: amadeushorseindoors.at
Wie schöpft man die Freiheit des Hike & Fly-Paragliding aus? Im Handbuch „The Wanderbird Strategy“ teilt Paul Guschlbauer sein Wissen und die Erfahrungen seiner Hike & Fly-Routine. Das Buch richtet sich an Enthusiasten und Profis. Im Theorieteil geht’s um Mindset, Grundlagen und Philosophie des Sports. Im Praxisteil erklärt Guschlbauer seine praxiserprobten Techniken für Aufstiege, Starts und Flüge mit dem Paragleiter.
Der Film „Downhill Skiers“, ein Porträt der großen Stars der Skiabfahrt, läuft derzeit im Kino. Ende Jänner blickt die vierteilige Doku-Serie „Downhill Skiers“ noch tiefer in den steilen Alltag von Abfahrtsprofis und Speedqueens wie Sofia Goggia, Lindsey Vonn, Conny Hütter und Nina Ortlieb. Die Doku ist exklusiv auf Amazon Prime zu sehen.

Herausgeber
Andreas Kornhofer
Chefredakteur
Andreas Rottenschlager
Textchef
Stephan Hilpold
Creative Directors
Erik Turek (Ltg.), Kasimir Reimann
Grafik
Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Miles English, Kevin Faustmann-Goll, Carita Najewitz, Patrick Schrack, Tara Thompson
Fotoredaktion
Eva Kerschbaum (Ltg.), Marion Batty (Stv.), Susie Forman, Rudi Übelhör
Chefin vom Dienst
Marion Lukas-Wildmann
Managing Editor
Ulrich Corazza
Global Content
Tom Guise (Ltg.), Lou Boyd
Publishing Management
Sara Car-Varming (Ltg.), Hope Elizabeth Frater
Art Direction Commercial
Peter Knehtl (Ltg.), Lisa Jeschko, Martina Maier, Julia Schinzel, Florian Solly
Retail & Special Projects
Klaus Pleninger
Direct to Consumer Business
Peter Schiffer (Ltg.), Marija Althajm, Matteo Luciani, Katharina Tirouflet, Yoldaş Yarar
Herstellung & Produktion
Veronika Felder (Ltg.), Martin Brandhofer, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig
Lithografie
Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailovic, Josef Mühlbacher
Finanzen
Žiga Balič, Simone Kratochwill, Tobias Steiner
Digital Business
Mathias Fritsch
Projektmanagement Publishing
Katrin Dollenz
Assistant to General Management
Sandra Stolzer
General Manager Red Bull
Media House Publishing
Stefan Ebner
Redaktionsanschrift
Am Grünen Prater 3, A-1020 Wien
Tel.: +43 1 90221-0; redbulletin.com
Medieninhaber, Verlag & Herausgeber
Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700
Geschäftsführer
Dietmar Otti, Christopher Reindl, Marcus Weber
THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838
Chefredakteurin Österreich
Nina Kaltenböck
Redaktion
Lisa Hechenberger
Country Project Management
Julian Vater
Lektorat
Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy Kirnbauer-Walek
Head of Media Sales & Partnerships
Lukas Scharmbacher, network.redbullmediahouse.com
Head of Media Sales & Partnerships Publishing Johannes Wahrmann-Schär
Markenverantwortung
Thomas Hutterer Abo getredbulletin.com, abo@redbulletin.at
Druck P/mint Sp. z o.o., ul. Pułtuska 120, 07-200 Wyszków, Polen
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz
Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: redbull.com/im/de_AT
Redaktionsanschrift
Am Grünen Prater 3, A-1020 Wien, Telefon: +43 1 90221-0, Web: redbulletin.com
Kontakt redaktion@at.redbulletin.com
THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079-4258
Chefredakteur Deutschland
David Mayer
Redaktion
Lisa Hechenberger
Country Project Management Natascha Djodat
THE RED BULLETIN Frankreich, ISSN 2225-4722
Chefredakteur Frankreich
Pierre-Henri Camy Redaktion
Marie-Maxime Dricot, Christine Vitel
Country Project Management Fabio Lazzetta
THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308-5894
Chefredakteurin Großbritannien
Ruth McLeod
Country Project Management
Ollie Stretton
THE RED BULLETIN Schweiz, ISSN 2308-5886
Chefredakteurin Schweiz
Anna Mayumi Kerber
Redaktion
Lisa Hechenberger, Christine Vitel
Country Project Management
Meike Koch
THE RED BULLETIN USA, ISSN 2308-586X
Chefredakteur USA
Peter Flax
Redaktion
Melissa Gordon, Nora O’Donnell
Country Project Management
Gizelle McBride

€50,–ShoppingGutschein



Genießen Sie TV-MEDIA 1 Jahr lang um nur € 175,–und sichern Sie sich einen € 50,– Einkaufsgutschein.
Jetzt gleich auf tv-media.at/abo bestellen.
Ein Wort mit fünf Buchstaben, das im Sport über Siege, Niederlagen, Karrieren und Biografen entscheidet? Set-up. Im Folgenden eine Annäherung an einen Terminus technicus, der für eine zutiefst menschliche Sehnsucht steht – das Streben nach Fortschritt und Perfektion.
In der Formel 1 musste schon in den 1950erJahren ein Universalbegrif für die Summe aller technischen Einstellungen am Rennauto her. Set-up heißt: Vorbereitung, Aufbau, Anordnung, Konfguration – also das gewisse Alles. Im Skirennsport – nach diesem Text werdet ihr Skirennen mit neuen Augen sehen – ist das gewisse Alles mehr als die Summe seiner Teile. Mehr als Skischuh, Bindung, Bindungsplatte und Ski. Mehr als Mathematik, Physik, Biomechanik, Material –und ein Dutzend anderer Wissenschaften.
Auf Schnee kennt die Set-up-Gleichung viele Variablen und eine Konstante – den Faktor Mensch. So faszinierend Rechenmodelle aus Daten zu Radien, Aufkantwinkeln, Biegelinien,

AUSNAHMEATHLET
Als Slalom- und Riesentorlaufspezialist und sechsfacher „Sportler des Jahres“ hat der Salzburger Skirennfahrer Marcel Hirscher, 36, mit acht Gesamtweltcupsiegen in Folge die Geschichte des alpinen Skisports neu geschrieben. Hier geht es zu Marcels InstagramAccount:


Eindringtiefen, Geschwindigkeiten, Reibungskräften und Hangneigungen für hochwertiges Skimaterial und den perfekten Schwung sind: Im echten Leben – im Serviceraum, am Berg, im Rennen – ist unser Sport analog.
Für den Faktor Mensch in Extremsituationen gibt es keine Formeln.
Beginnen wir in der Set-up-Kunde also ganz oben, beim Schuh. Im „Serverraum des Skifahrers“ kommen neuronale Datenströme und die Impulskräfte von Berg, Ski und Körper zusammen. Allein die Kunststofmischungen für die drei Hauptteile Innenschuh, Schale und Manschette sind im Spiel der Winkel und Kräfte eine Wissenschaft für sich. In einer idealen Welt bewirkt unsere Muskelkraft und richtige Beinund Fußachsen-Stellung im Schuh Balance, Kantendruck, Linienpräzision und Performance im Schwung, während Gegenkräfte gepufert werden. Es gilt, den größten gemeinsamen Nenner aus Kraft, Kontrolle und Komfort zu fnden.
Ich fahre im Rennen denselben Pro-Boot wie unsere Kunden. Nur: bewusst zwei Nummern zu klein! Heißt: mehr Kraft und Kontrolle, weniger Komfort. Dass ich den Schuh fahren kann, dafür sind unsere Schuhspezialisten zuständig. In jedes Paar investieren sie 30, 40 Stunden Formen, Fräsen, Fitten, um es meinen Füßen anzupassen. Jeder Zehntelmillimeter, jeder halbe Grad in der Schaftneigung nach innen oder außen, ein hauchdünnes Silbertape an der richtigen Stelle: minimale Maßnahmen im Skischuh haben maximale Wirkung. Unsere Sportart ist die wetterfühligste von allen – Material muss in einem Temperaturbereich zwischen minus 30 und plus 15 Grad funktionieren.
An das Interface zwischen Mensch und Material schließen Bindung und Platte an. Voneinander getrennte Elemente, die synergistisch funktionieren. In den Bindungsbacken voll von Bauteilen mit Hundertstelmillimeter-Sensitivität befndet sich im Skirennsport das Regiepult für Triumph und Tragödie. Verantwortung ist eine Frage der Einstellung. Sie muss von der Servicecrew jeweils so gewählt werden, dass zwei Szenarien nicht eintreten: 1. Die Bindung geht im falschen Moment auf. 2. Die Bindung geht im falschen Moment nicht auf. Ersteres endet meist „nur“ in Frust, Letzteres so gut wie immer auf dem OP-Tisch.
„Skipräparierung ist pure Alchemie. Beim Kantentuning geht es um Tausendstelmillimeter.“
Die Bindungsplatte ist weniger gefährdet, Sündenbock für vergeigte Siege oder gebrochene Knochen zu sein. Die Kunststof-Titanal-Komposition, die Ski und Bindung zusammenhält, ist ein intelligentes Umspannwerk, das die Kraftströme reguliert. Sie erhöht den Kantendruck. Erleichtert den Kantenwechsel. Beeinfusst über Torsion und Härte das Biege-, Dreh- und Schwungmomentum des Skis als Stoßdämpfer im System. Die Geometrie bewirkt die Reaktivität und Laufruhe.
Jetzt aber auf in den Schnee, wir stehen mittlerweile am Ski: Neue Simulationsverfahren mit GPS und 100-Hertz-Druckpunktmessungen (100 Messungen pro Sekunde) machen sichtbar, dass wir Skirennläufer die dicken Oberschenkel nicht haben, damit wir keine passenden Hosen fnden. In Slalom- und Riesenslalom-Schwüngen werden Spitzenlasten von über 1800 Newton auf dem Außenski gemessen – das ist eine Kniebeuge auf einem Bein mit 180 Kilogramm. Noch Fragen? Wie die Skischuhe sind auch unsere Rennski bei VAN DEER-Red Bull Sports in den Einzelkomponenten ident mit Verkaufsmodellen. 60 Einzelteile: Holzkerne, Laminate, Glasfaser-, Carbon-, Kevlar-Elemente, Gummiteile, Stahlkanten, wobei Stahl nicht gleich Stahl ist. Rennski sind ausoptimiert auf die Physiologie und den Fahrstil von uns Athleten.
Skipräparierung durch Servicemänner ist pure Alchemie. Belagschleifen, Kantenfeilen, Wachsbehandlung erfolgen per Handarbeit. Beim Kantentuning geht es nicht um Millimeter, sondern um Mikrometer (1 µm = 0,001 mm, ein Haar hat einen Durchmesser von 70 bis 80 Mikrometer – zu grob für den optimalen Kantenschlif, vor allem auf Eis). Das Wie, Wann und Wofür ist Betriebsgeheimnis. Weiters: Ständig kommen neue Aufbauten und Taillierungen. Auf jeden neuen Rennski müssen andere Elemente des Set-ups wieder neu angeglichen werden. Über die Zeit kristallisiert sich eine Range an 20 bis 30 Paar Skiern pro Disziplin (10 Paar Schuhe pro Winter) und eine enorme Anzahl an Set-upVariationen heraus. Wahloptionen, mit Codes chifriert, auf die wir je nach Strecke, Schnee und Situation zurückgreifen. Und all diesem Knowhow und der Materialschlacht für den schnellsten Schwung zum Trotz greifen wir auch manchmal daneben! Gehört dazu. Macht den Reiz des Sports aus.
Sprache ist weise: Wenn man bei „Set-up“ die Silben vertauscht, bleibt „upset“. Auf Deutsch: „aufgebracht“, „verärgert“, „durcheinander“. Als Hauptwort bedeutet Upset aber: „Überraschungssieg“, „Sensation“. So oder so: Das Set-up ist die unsichtbare Architektur des Erfolgs. Und bleibt eine ewige Suche.
Die erfolgreichste Skifahrerin ever ist bereit für die neue Saison. Mit dabei: Popcorn, Zehenwärmer und viel (Selbst-)Liebe.
Was ist der Sinn des Lebens?
Ich hadere viel mit Fragen wie: Warum lieben wir, was wir lieben? Woher kommt der ständige Drang, sich zu verbessern? Ich habe keine Antworten darauf, aber ich hoffe, sie gemeinsam mit den Gästen in meinem neuen Podcast „What’s the Point with Mikaela Shiffrin“ zu finden.

SIMPLY THE BEST. Egal wie viele Rekorde die US-Amerikanerin bricht, ein Ziel bleibt: immer schneller als die Jungs sein.

Was würden deine Ski über dich sagen, wenn sie sprechen könnten?

Hör auf, alles zu überdenken. Sei einfach still – und fahr.
Eine feine Sache, die man für Geld kaufen kann?
Schuhe! Mein Lieblingspaar sind aktuell die Gucci-Adidas-Stiefel, die ich gerade trage. Leider brauche ich Hilfe beim Ausziehen, weil sie ein bisschen zu klein sind.

Eine gute Kindheitserinnerung?
Wie mein Bruder und ich als Kinder im Urlaub am Strand von Maui spielen, während meine Eltern windsurfen.
Was hilft wirklich, wenn es richtig kalt ist?
Zehenwärmer, die habe ich eigentlich immer in meinen Skischuhen. Und eine warme Dusche. Und heiße Schokolade.
Was darf im Kühlschrank oder in der Snack-Schublade nicht fehlen?
Popcorn. Süßes Popcorn ist gut, aber ich liebe selbst gemachtes mit ganz viel Salz. Im Kühlschrank gibt’s immer irgendeine Art von Resteessen und Eier.
Wer inspiriert dich?
Meine Mutter war schon immer eine Inspiration. Aber auch viele Athleten, allen voran Aleks (Aleksander Aamodt Kilde, ihr Partner; Anm.). Die letzten Jahre hat er so viele Herausforderungen gemeistert!

Deine bisher größte Leistung?
Zu lernen, nicht immer zu allem und jedem Ja zu sagen, sondern meine Grenzen aufzuzeigen.
Deine Lieblingsjahreszeit?
Früher der Sommer, jetzt der Herbst. Ich werde in der Sonne sowieso nie braun, eher rosa oder rot.
Die nächste Ausgabe von THE RED BULLETIN erscheint am 10. März 2026.
100 % DER STARTGELDER FLIESSEN IN DIE RÜCKENMARKSFORSCHUNG.

10. MAI 2026
SEI DABEI



CO 2-Emissionen: 126 – 145 g/km. Symbolbild. Stand 11/2025. Ab € 24.690,-*
*Alle Preise/Boni sind unverbindl. empf., nicht kartell. Richtpreise/Nachlässe inkl. NoVA u. MwSt. und werden vom Listenpreis abgezogen, nur für Privatkunden. Preis bereits abzgl.: € 1.000,- Eintauschbonus bei Eintausch eines Gebrauchten und Kauf eines neuen VW PKW Modells. Die Aktion ist limitiert u. kann pro Käufer nur einmal in Anspruch genommen werden. € 4.000,- Porsche Bank Paketbonus für Verbrennerfahrzeuge der Marke VW bei Finanzierung und Abschluss einer Kasko Versicherung sowie Abschluss eines Service-Produktes über die Porsche Bank Versicherung. Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis. Angebot gültig bis 30.12.2025 (Kaufvertrags-/Antragsdatum). Kraftstoffverbrauch: 5,5 – 6,4 l/100km.