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Kunstatelier im Pinta Bichl in Bruneck: Hybride Farbenpracht

KUNSTATELIER IM PINTA BICHL IN BRUNECK Hybride Farbenpracht

Welche Merkmale zeichnen die Italiener am besten aus? Was zeichnet den italienischen Stiefelstaat aus? Viele würden wahrscheinlich in dieser Frage auf das enorme kulturelle Erbe und das „Made in Italy“ verweisen. Diese italienische Schaffenskraft auf allen Ebenen - bekannt und geschätzt in der ganzen Welt - hat dazu geführt, dass italienische Produkte im Laufe der Zeit in den verschiedenen Produktkategorien, insbesondere in den Bereichen Design, Mode und Lebensmittel, an Wert und Ruhm gewonnen haben. Doch auch der kulturelle Reichtum dieses Landes ist ins Feld zu führen. Die Italiener zeichnen sich aus, durch modernes Handwerk letztlich Kultur, Tradition und Technologie zu verbinden. Genau das macht auch der bekannt italienische Künstler Fabio Fonda aus Triest, den Max Erlacher nach Bruneck in das Kunstatelier im Pinta Bichl gebracht hat. Bereits die Eröffnung war ein voller Erfolg und die folgende Kunstaktion noch mehr. Die Ausstellung digitaler Tapisserien veranschaulicht auf beispielhafte Weise, wie aus der Verschmelzung von kulturellem Erbe, Technologie und handwerklichem Können Produkte von wahrer Exzellenz entstehen.

Doch wie entsteht überhaupt eine digitale Tapisserie? Grundlage für das Ganze ist ein digitales Werk von Fonda, der neben seiner künstlerischen Tätigkeit auch ein echter Ex-

Künstler unter sich: Max Erlacher, Marlene Erlacher, Fabio Fonda und Wolfgang Zingerle.

perte für Hybridisierung ist. Das passt dann auch perfekt zusammen. Denn die „Bildwirkerei“ erfährt durch die Digitalisierung noch eine weitere Betonung. Einmal auf Stoff gedruckt, wird das digital entstandene Werk durch den kreativen Geist und die erfahrenen Hände von Anita Normani, einer Patchwork-Künstlerin, neu interpretiert. Normani stellt seit geraumer Zeit auf diese Weise echte Quilts her und stellt sie aus.

So entstehen farbenfrohe „digitale Gemälde“. Diese sind leuchtend, aber niemals heftig, und werden durch die Dicke und Weichheit des Quilts bereichert. So entstand eine neue Generation von Wandteppichen, wobei neue künstlerische Maßstäbe gesetzt werden. Einfach sehenswert! // rewe

„DA MUSST DU DICH ABER WARM ANZIEHEN“, …

... sagt der Kumpel zu seinem Freund, wenn dieser dabei ist, sich in eine gefährliche oder ungute Lage zu stürzen.

Die winterliche Wendung ist noch recht jung, aber weit verbreitet. Wahrscheinlich geht sie auf den im 19. Jahrhundert sehr verbreiteten, heute nicht mehr üblichen Ausspruch „Nur immer kalt Blut und warm anziehen!“ zurück. Im Deutschen redet man auch gern vom „kalten Wind“, der weht. In beiden Fällen meint man mit der Kälte, vor der man sich schützen soll, dass der Angesprochene auf Widerstand, Schwierigkeiten oder Feindseligkeit gefasst und vorbereitet sein soll. // mb

JEMANDEM EINEN FLOH INS OHR SETZEN

Wie oft kriegt man doch einen Floh ins Ohr gesetzt, der einem keine Ruhe mehr lässt! Die kleinen beißenden Biester waren in unseren Breiten fast ausgestorben, haben sich in den letzten Jahrzehnten aber dank menschlicher Reisewut wieder vermehrt.

Das humorvolle Bild vom Floh, der im Ohr sitzt und seinem Wirt keine Ruhe mehr lässt, stammt aus dem bekannten Werk „Simplicius Simplicissimus“ des H. J. Ch. Grimmelhausen (17. Jahrhundert). Der mit dem Floh Beglückte kann sicher sein, nichts mehr zu verschlafen, denn der Quälgeist sorgt ununterbrochen für lästiges Jucken und Geräusche. Jeder weiß deshalb, dass es unklug ist, sich von jemandem einen Floh ins Ohr setzen zu lassen, zum Beispiel eine verrückte oder völlig unrealistische Idee, der der ,,Beglückte“ ohne Rücksicht auf Risiko und Verlust nachjagt. Ein Schmetterling im Bauch wäre allemal besser… // mb

BILDUNG IM DORF DER BILDUNGSAUSSCHUSS

KINDER UND ESSEN

Dass Kinder in einem bestimmten Alter nur bestimmte Dinge essen und bestimmte andere Dinge komplett ablehnen, ist vielen Eltern bekannt. Gespräche darüber drehen sich meist um die Fragen: „Was ist normal, was ist zu viel und was könnte schon ein Hinweis auf ein Problem oder sogar auf ein gestörtes Essverhalten sein?”

Für Eltern von sehr wählerischen Kindern ist es wichtig, dass das Thema Essen für beide Seiten nicht ständig von Stress und Überforderung geprägt wird. Essen ist etwas Alltägliches, immer Wiederkehrendes. Auf den ersten Blick scheint es das Natürlichste und Selbstverständlichste der Welt zu sein. Die Nahrungsaufnahme gehört zu den grundlegenden Bedürfnissen in jedem Lebensstadium. Doch wenn für Kinder rund um das Essen immer wieder aufregende Situationen und Kämpfe entstehen, können sie ihren angeborenen inneren Antrieb zum genussvollen Essen nicht optimal nutzen. Wie Experimente zeigen, entsteht ein natürlicher Umgang mit dem Essen, wenn Kinder die Nahrungsmittel mit allen Sinnen wahrnehmen dürfen. Schmecken, riechen, tasten, kneten u.a. fördert eine gesunde Beziehung zu Lebensmitteln. Kleine Kinder, die beim Kochen helfen und probieren dürfen, essen anders mit. Ein selbst mit dem Messer zerlegter Apfel schmeckt viel besser als eine noch so schön dekorierte Apfelnachspeise im Restaurant. Kinder lieben oft ungesunde Nahrungsmittel wie Pommes oder Nutella. Grünes Gemüse und knackiges Obst sind nicht von vielen Kindern die Lieblingsspeisen. Stress und Zwang helfen da wenig. Interessanterweise kopieren Kinder auch beim Essen ihr Umfeld. Wenn gesunde Speisen gut zubereitet sind und immer wieder angeboten werden, greifen die meisten Kinder mit der Zeit auch zu. Kinder imitieren das gesunde Essverhalten ganz besonders gerne, wenn die Situation mit positiven Gefühlen verbunden ist.

Bildungsausschuss St. Johann Kind und Essen mit Gertrud Knapp als online Veranstaltung am Di 17.11.20, 18.30 Uhr Anmeldung: Natalie Lechner, 340 305 6659, oder info@biwep.it

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