8A6LniQo ABENDZEITUNG
DIENSTAG, 8. FEBRUAR 2022
PANORAMA 13
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Wie viel kostet ein Traum, Herr Vladi?
Der bekannte Makler aus Hamburg macht nicht nur Johnny Depp sowie William und Kate mit privaten Inseln weltweit glücklich
Nach Polizisten-Mord: Fast 400 Hass-Posts S
eit in der Pfalz zwei mutmaßliche Wilderer zwei Polizisten (24 und 29) bei einer Verkehrskontrolle erschossen haben (AZ berichtete), hat die Ermittlungsgruppe „Hate Speech“ 399 Fälle von Hass und Hetze im Internet im Zusammenhang mit der Tat festgestellt. 102 Beiträge davon seien nach vorläufigem Stand strafrechtlich relevant, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) gestern. 15 mutmaßlich Verantwortliche seien mit Klarnamen bereits ermittelt worden. Bereits in der Nacht zu Freitag hatte die
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Dieser Inseltraum ist vergeben: Little Halls Pond Cay auf den Bahamas gehört Johnny Depp (r.). Kleines Bild oben: Farhad Vladi.
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Schauspieler Jeremy Irons (73) etwa habe eine irische Insel erworben, die nicht weit von seiner eigenen Burg entfernt sei, da liefen nun Ziegen herum, und auf einem erhaltenen Fundament solle ein Haus wiedererrichtet werden. Anders hält es Irons’ Schauspielkollege Johnny Depp. Er hat eine Bahamas-Insel gekauft, die Vladi ihm vermittelt hat. „Der lässt die unangetastet, hat nur einen Bootsanleger. Da ist ein altes Hausboot, das hat er gar nicht renoviert“, so Vladi. Depp fahre dort mit dem Boot vor, genieße die Insel zwei
Die irische Mannin Island hat sich Jeremy Irons (r.) Fotos: Vladi Private Islands; dpa (2) gesichert.
Wochen lang und schlafe und esse auf dem Boot – Verwaltungskosten fallen so nicht an. Gibt es überhaupt Menschen, die für den Inseltraum eher weniger geeignet sind? „Nichtschwimmer“, sagt Vladi und lacht. Und wer nicht die Natur suche, sondern eher Bars und Diskotheken, werde mit einer Insel auch nicht glücklich. „Auf der Insel gibt es nur einen Souverän, das ist die Natur.“ Interessenten rät Vladi, eine Insel erst einmal zu mieten. Das überzeugt offenbar viele: „Vermietung ist der beste Verkaufsmotor.“ Angst, dass man zu spät kommt und Inseln mal knapp werden, muss man nicht haben, sagt der Hamburger. „Wir haben immer genügend Inseln auf dem Markt.“ Ob durch Erbe, Scheidung oder weil jemand einen Tapeten-, pardon Strandwechsel möchte, Inseln gehen nicht aus. Außer, schränkt Vladi ein, man hat einen besonderen geografischen Wunsch. Besonders gefragt sei im Moment die europäische Atlantikküste, aber auch Nova Scotia in Nordost-Kanada. Vladi selbst hat seinen Inseltraum erst in Kanada, später in Neuseeland gefunden. In Coronazeiten ist das weit weg – aber irgendwann wird man auch diese Träume wieder leben können. Martina Scheffler
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18 Menschen auf Eisscholle
DETROIT Die US-Küstenwache hat 18 Menschen von einer treibenden Eisscholle gerettet, die sich kurz zuvor auf einem See an der Grenze zu Kanada gelöst hatte. Sieben Menschen seien per Helikopter, die übrigen mit Booten in Sicherheit gebracht worden, wie die Behörde mitteilte. Alle seien unverletzt. Trotz Warnungen des Wetterdienstes war die Gruppe mit Schneemobilen unterwegs, als sich das Eis von der Küste bei Catawba Island im Eriesee löste. Ein Hubschrauber der Küstenwache entdeckte sie bei einem Überflug.
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Entführter Bub (10) wieder da
PFORZHEIM/PEDASI Ein entführter Zehnjähriger aus Mühlacker bei Pforzheim ist wieder in der Obhut seiner Mutter. Der Vater sei in Panama in Auslieferungshaft, sagte ein Sprecher der Pforzheimer Staatsanwaltschaft gestern. Der 50-Jährige sei auf Grundlage eines internationalen Haftbefehls in der Stadt Pedasi verhaftet worden. Der Vorwurf: Entziehung Minderjähriger. Der Bub war über Weihnachten bei seinem leiblichen Vater nahe Bergisch Gladbach (NRW). Als die Mutter den Sohn am 2. Januar am vereinbarten Treffpunkt abholen wollte, wartete sie vergeblich. Angebliches Motiv des Vaters soll sein, dass er Impfgegner sei und nicht gewollt habe, dass sein Sohn geimpft werde.
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Im Schnitt berappt man für ein eigenes Eiland 150 000 bis 200 000 Euro, sagt Vladi: „Typischer Käufer ist der arme Reiche.“ Der findet passende Angebote etwa vor den Küsten von Schweden, Irland, Finnland oder Kanada. Superreiche – wie beispielsweise Bill Gates – mieten eher, ist Vladis Erfahrung: „Sie möchten nicht exponiert sein.“ So ging es auch Prinz William und Herzogin Kate, denen Vladi für ihre Flitterwochen eine geeignete Insel vermittelte. Die beiden Royals hätten einfach „nur unter sich“ sein wollen, sagt Vladi. Auch Prominente kämen einfach ins Büro, erzählt der In-
selmakler – wie überhaupt seine Klienten nicht jene seien, die mit quietschendem Ferrari vorfahren. „Die wollen Natur. Wenn sie Luxus wollen, kaufen sie sich eher ein Penthouse in London.“
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Für Vladi selbst war der Traum erst einmal ausgeträumt, aber warum sollte man nicht Träume verkaufen? Er hatte soviel Material, dass er einfach damit reiche Hamburger bombardierte, um ihr Interesse zu wecken. Einer meldete sich – und schlug zu. „Dann kamen die nächsten, und ich dachte mir, es gibt einen Markt dafür“, erinnert sich Vladi heute im AZ-Gespräch. 50 Jahre später ist er der Herr der weltweiten Inselträume. Ob Johnny Depp oder die Royals William und Kate – wer eine Insel will, kann sie bei Vladi bekommen. Und dieser Traum, verrät er, ist gar nicht nur etwas für die Millionäre und Milliardäre, sondern beispielsweise auch etwas für geplagte Münchner, die für ein Einfamilienhaus ja auch nicht mehr mit einer sechsstelligen Sum-
me auskommen. Für 50000 Euro hat Vladi schon mal eine kleine kanadische Insel an einen Tischler verkauft.
Ebenfalls ein Rückzugsort auf den Bahamas ist Little Whale Cay – die Insel ist 16,2 Hektar groß. Den Preis dafür gibt es nur auf Anfrage.
Drach scheitert mit Anträgen
KÖLN Am zweiten Verhandlungstag im Prozess gegen den früheren ReemtsmaEntführer Thomas Drach hat das Landgericht Köln mehrere Anträge der Verteidiger abgelehnt. In einem davon ging es um eine Aussetzung der Hauptverhandlung für wenigstens drei Wochen. Der Argumentation, die Einsendung weiteren Aktenmaterials vor dem Prozess Drach im Gericht. habe eine ausreichende Einarbeitung zeitlich nicht ermöglicht, folgte die Kammer nicht. Ebenso abgelehnt wurde ein Antrag, der Verteidigung Datenträger mit akustischen Aufzeichnungen des Prozesses auszuhändigen oder eigene Aufnahmen der Anwälte zu erlauben. Drach soll vier Geldtransporter überfallen haben (AZ berichtete). ▲
Die Insel Motu Rauoro gehört zu Französisch-Polynesien und kostet 13 Millionen Euro (für 80900 Quadratmeter Platz). lles fing mit München an. In der Zeit rund um die Olympischen Spiele 1972 las Farhad Vladi in der „Süddeutschen Zeitung“, dass jemand eine Insel gekauft habe, für 5000 D-Mark. Das wollte der junge Hamburger auch! Also kaufte er Inselkarten, fand ein traumhaftes Eiland am anderen Ende der Welt – und musste feststellen, dass ein kleines Stück der Seychellen erst ab einer Million D-Mark zu haben war.
Polizei in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen einen Mann festgenommen, der im Internet Hasskommentare gegen Polizisten verbreitet und zur Gewalt aufgerufen haben soll. Der 55-Jährige soll in seinem Facebook-Profil zwei Videos hochgeladen haben, in denen er unter anderem Anleitung dazu gab, Polizeibeamte auf einen Feldweg zu locken und aus dem Hinterhalt zu beschießen. Laut dem rheinland-pfälzischen Landeskriminalamt gibt es bei dem Mann Hinweise auf das „Reichsbürgerspektrum“.
20 Sturm-Opfer auf Madagaskar
ANTANANARIVO Der Wirbelsturm „Batsirai“ hat nach ersten Schätzungen auf der vor Afrikas Ostküste liegenden Insel Madagaskar mehr Schäden angerichtet als befürchtet. Mindestens 20 Menschen kamen ums Leben. TauEin Mann versucht, vor dem Sturm sende Häuser stehen unsein Dach zu beschweren. Fs: dpa ter Wasser oder wurden komplett zerstört, mindestens 55 000 Menschen wurden vorübergehend obdachlos. Auf Luftbildern der Welthungerhilfe standen Ortschaften und Ackerflächen unter Wasser.
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