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Fokus Weiterbildung
Machen Sie sich fit für den digitalen Wandel Die Digitalisierung ist ein grosser gesellschaftlicher Transformationsprozess, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche tangiert. Jobanforderungen wandeln sich immer schneller und wer sicher sein will, dass er immer einen Job hat, muss sich ein Leben lang weiterbilden. Im Kanton St.Gallen sind die Voraussetzungen dafür gut.
Prof. Dr. Peter Jaeschke ist Leiter des Instituts für Informationsund Prozessmanagement der FHS St.Gallen.
Das World Economic Forum geht davon aus, dass 65 Prozent der Schweizer Kinder, die heute die Primarschule besuchen, einst einen Job ausüben, den es jetzt noch gar nicht gibt. Und die Berufe, die bestehen, verändern sich immer schneller. Diesen Wandel hat es zwar schon immer gegeben, die Digitalisierung beschleunigt ihn aber. Bereits heute gibt es kaum noch einen Arbeitsbereich, der nicht irgendwie von der Digitalisierung betroffen ist. Wer hier nicht mithalten kann, verliert schnell den Anschluss und im schlimmsten Fall seinen Job. «Die Digitalisierung ist einer der Megatrends, dem sich niemand entziehen kann, schon gar nicht im Berufsleben. Demzufolge spielt das Thema eine wichtige Rolle in der Weiterbildungslandschaft», sagt Prof. Dr. Peter Jaeschke. Er ist Leiter des Instituts für Informations- und Prozessmanagement und Sprecher des Themenfelds Digitalisierung der FHS St.Gallen und Mitglied des «DigitalLab@HSR». Lebenslanges Lernen, das in der Schweiz bereits jetzt einen grossen Stellenwert hat, wird also unerlässlich. Dass die Beteiligung an Bildung und Weiterbildung hierzulande wesentlich höher als in Ländern der Europäischen Union ist, zeigt sich allein schon an den entsprechend vielfältigen Möglichkeiten, sich auf dem zweiten Bildungsweg digital fit zu machen oder zu halten. Im Kanton St.Gallen bieten zum Beispiel die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR), die Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs (NTB), die Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) und die Fachhochschule St.Gallen (FHS) unterdessen eine Vielzahl entsprechender Weiterbildungsmöglichkeiten an. LEADER | Jan. / Feb. 2020
Was gilt es zu bedenken? Wer sich digital weiterbilden will, muss sich bewusst sein, dass man sich nicht pauschal für die Digitalisierung fit machen kann. Denn: «Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Dieses Fitmachen und Fithalten ist nur im Kontext der eigenen Branche und/oder des eigenen Jobprofils zielführend», erklärt Prof. Dr. Peter Jaeschke. Aus diesem Grund thematisiert die FHS die Digitalisierung in den verschiedenen Weiterbildungen, die auf Branchen und/oder Jobprofile ausgerichtet sind: Beispielsweise Digital Health im Zertifikat «Management im Gesundheitswesen»; Prozessdigitalisierung auf operativer und strategischer Ebene im Lehrgang «Geschäftsprozessmanagement» und verschiedenste Anwendungsfälle im Lehrgang «Integriertes Management». Neben den zahlreichen integrierten Bausteinen bietet die FHS auch komplette Lehrgänge wie beispielsweise «Digital Leadership» oder «Digital Public Services and Communication» an. Um sich an der FHS St.Gallen für eine Weiterbildung anzumelden, wird im Regelfall ein anerkannter Tertiärabschluss (Universität, Höhere Fachschule sowie Technikerschule oder Höhere Fachprüfung) mit qualifizierter Berufserfahrung vorausgesetzt. Bewerberinnen und Bewerber, die über andere Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. Damit will die FHS sicherstellen, dass die Weiterbildung mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit abgeschlossen werden kann. «Es heutzutage entscheidend, über die für Job und Branche relevanten Digital Skills zu verfügen, da sich viele Arbeitgeber