DER Mittelstand. 05/20

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44 SCHWERPUNKT

DER MITTELSTAND. 5 | 2020

VerĂ€ndert Covid-19 unser MobilitĂ€tsverhalten? Die Corona-Pandemie hat zu weitreichenden EinschrĂ€nkungen des öffentlichen Lebens gefĂŒhrt, was sich auch auf die Infrastruktur ausgewirkt hat. Dies hat zur Folge, dass in den InnenstĂ€dten die Anforderungen im Bereich MobilitĂ€t und Stadtplanung neu gedacht werden mĂŒssen.

G

roße VerĂ€nderungen wird es vermutlich im Ausbau der Radwege, der öffentlichen GrĂŒnflĂ€chen und der Umverteilung von BĂŒroraumflĂ€chen geben. Bereits zu Beginn der Pandemie in Deutschland Ă€nderte sich die Nutzung von Pkw und ÖPNV dahingehend, dass es zu einem Anstieg von 34 Prozent des motorisierten Individualverkehrs und einem gleichzeitigem Einbruch von 70 bis 90 Prozent der öffentlichen Verkehrsmittel kam. BegrĂŒnden lĂ€sst sich das mit den herrschenden Abstandsregelungen und der verbreiteten BefĂŒrchtung, die öffentlichen Verkehrsmittel seien „Virenschleudern“.

Der Mai stellt mit einem Plus von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den umsatzstĂ€rksten Verkaufsmonat der Fahrradbranche ĂŒberhaupt dar. Eine nachhaltige VerĂ€nderung konnte jedoch auch in der Fahrradnutzung der Deutschen festgestellt werden. Im April 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 20 bis 30 Prozent mehr VerkĂ€ufe von FahrrĂ€dern registriert, und der Mai stellt mit einem Plus von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den umsatzstĂ€rksten Verkaufsmonat der Fahrradbranche ĂŒberhaupt dar. StĂ€dte mussten sich aufgrund dieses Fahrradbooms anpassen und verĂ€nderten ihre Stadtplanung: Im schottischen Edinburgh kam es zu einem Anstieg von 454 Prozent im Radverkehr, Österreich verzehnfachte seine Investitionen in den Radverkehr im Vergleich zum Vorjahr, und Paris investierte mehr als 300 Millionen Euro in den Bau eines 680 Kilometer langen Fahrradnetzes. Die Pandemie fördert demnach die Progression in eine nachhaltigere Verkehrswende und die Verbesserung von LuftqualitĂ€t und LĂ€rmvermeidung. Infolgedessen werden in Deutschland die Forderungen lauter, in den InnenstĂ€dten AutostellplĂ€tze abzubauen sowie Radwege auszubauen (wie zum Beispiel Pop-up-Radwege). Des Weiteren wird aufgrund der Abstandsregeln ein Ausbau an öffentlichen GrĂŒnflĂ€chen gefordert, damit soziale Begegnungen auch unter Einhaltung der Corona-Auflagen möglich sind.

Änderungen bei BĂŒroimmobilien und Shopping Malls Bekannterweise wirkt sich die aktuelle Situation auch auf den Arbeitsmarkt aus. Da viele Arbeitnehmer sich im Homeoffice befinden, wird ĂŒber eine Neuformulierung der Arbeitskonditionen nachge-

Foto: © connel_design von www.stock.adobe.com

VerstÀrkte Nutzung des Fahrrads


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