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DER MITTELSTAND.â5 | 2020
Usbekistans Wirtschaft im Aufbruch Nach Jahrzehnten des Stillstands hat der seit 2016 amtierende usbekische PrĂ€sident Shavkat Mirziyoyev zur wirtschaftlichen Aufholjagd geblasen. Die dringend notwendige Modernisierung des Landes stellt eine groĂe Chance fĂŒr den deutschen Mittelstand dar.
L
iberalisierung und Reform der veralteten Regierungsstrukturen sollen den internationalen Handel ankurbeln und auslĂ€ndische Investitionen ins Land locken. Die deutsche Wirtschaft ist bereits gut vor Ort vertreten. Hier eine Auswahl an SchlĂŒsselbranchen:
nâ Landwirtschaft. Usbekistan bewegt sich vom reinen Baumwollanbau hin zu einem diversifizierten Anbau von FrĂŒchten und GemĂŒse im groĂen MaĂstab. Die Ertragsmengen lassen den Mangel an moderner Logistik, an Sortier- und Verpackungsanlagen, aber auch an moderner KĂŒhl- und Lagerungstechnik deutlich zutage treten. Um auf dem Weltmarkt seinen Platz zu finden, muss Usbekistan in all diesen Bereichen aufholen. nâ Textilindustrie. Usbekistan ist aufgrund seiner Historie professionell in der Baumwollverarbeitung aufgestellt. Usbekische Unternehmen liefern hervorragende QualitĂ€t bei Textilwaren, gleichzeitig sind die LohnstĂŒckkosten fĂŒr Textilprodukte extrem niedrig. Viele bekannte westliche Modemarken lassen in Usbekistan fertigen. Die hohe Nachfrage aus dem Westen und das knappe Angebot machen es erforderlich, in die Erweiterung bestehender Produktionslinien zu investieren. nâ Pharmazeutische Industrie. Die Natur Usbekistans ist reich an seltenen Heilpflanzen und chemischen Elementen und bietet hervorragende Rahmenbedingungen fĂŒr die Pharmawirtschaft. Usbekistan macht rund 20 Prozent des Gesamtverbrauchs auf dem zentralasiatischen Pharmamarkt aus. Das Entwicklungspotenzial in diesem Bereich ist enorm.
AuslĂ€ndische Investoren profitieren von SteuervergĂŒnstigungen, 23 Sonderwirtschaftszonen entstehen im Land. Public Private Partnerships werden gefördert. Deutsche MittelstĂ€ndler finden in Usbekistan vielfĂ€ltige AnknĂŒpfungspunkte fĂŒr den GeschĂ€ftsaufbau und könnten die Aufbruchstimmung nutzen, um einen jungen Markt fĂŒr sich zu erschlieĂen. Die BVMW-ReprĂ€sentanz in Taschkent ist die erste Adresse fĂŒr alle Fragen rund um das UsbekistangeschĂ€ft.
Gut zu wissen nâ Das zentralasiatische Usbekistan befindet sich in einer Phase der wirtschaftlichen Liberalisierung nâ Nicht nur in der traditionellen Textilindustrie bietet das Land an der SeidenstraĂe ein hohes Entwicklungspotenzial nâ Einwohner: 33 Millionen Hauptstadt: Taschkent (3 Millionen Einwohner) Nodir Ayupov BVMW ReprĂ€sentant in Usbekistan und Direktor der SCHNEIDER GROUP in Taschkent nodir.ayupov@bvmw.de
Fotos: © SCHNEIDER GROUP/Ayupov; © Lukas Bischoff Photograph von www.shutterstock.com
Taschkent, Usbekistan
nâ Tourismusindustrie. Der Entwicklung des Tourismus wird vom Staatsoberhaupt groĂe Aufmerksamkeit geschenkt. In der Tat ist das Land reich an prachtvollen historischen GebĂ€uden entlang der SeidenstraĂe, die immer mehr Touristen aus der ganzen Welt anziehen. Rund 1.300 Hotels mit jeweils mindestens 50 Zimmern sollen in den nĂ€chsten Jahren gebaut werden. nâ IT. Digitalisierung, E-Government, E-Commerce, papierlose Kommunikation â Usbekistan hat einiges aufzuholen, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Der Handlungsdruck durch die Regierung ist hoch, es werden viele Fördermittel in den Ausbau der IT-Infrastruktur gesteckt. nâ S traĂenbau. Die StraĂeninfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle fĂŒr die Gesamtentwicklung der Wirtschaft. Das hat auch die Regierung erkannt und fördert Projekte im groĂen Stil.