DER Mittelstand. 05/20

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30 EUROPA

DER MITTELSTAND. 5 | 2020

BrĂŒssel greift in StraßengĂŒterverkehr ein Hotels, die nahe an einer Autobahn liegen, sollten sich demnĂ€chst auf ungewohnte GĂ€ste einstellen. Es sind Lkw-Fahrer, die am Wochenende nicht mehr in ihrer Fahrerkabine ĂŒbernachten dĂŒrfen. Das heißt auch: weniger Spielraum fĂŒr nationale Vorschriften. Politik wenigsten den Versuch unternimmt, das Nomadendasein von ĂŒber drei Millionen europĂ€ischen Lkw-Fahrern zu beenden.

Wettbewerbsbedingungen angeglichen Nach EinfĂŒhrung des Kabinenschlafverbots mĂŒssen demnĂ€chst die Übernachtungskosten von der Speditionsfirma ĂŒbernommen werden. Selbst wenn man ein Low-Budget-Hotel von 50 Euro pro Nacht zu Grunde legt, sind das 400 Euro im Monat, die dem Arbeitgeber an zusĂ€tzlichen Kosten entstehen. Nutznießer der neuen Regel sind besonders Fahrer aus Osteuropa. Sie sind es vorwiegend, die bisher ihre NĂ€chte im Laster verbringen, die lausigen Arbeitsbedingungen unterliegen und dazu schlechter bezahlt werden als andere Kollegen in der EU. Auf diese Weise konnten sich die bulgarischen, polnischen und rumĂ€nischen Speditionen im Konkurrenzkampf um Fracht und Touren einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das soll sich nun

Foto: © Wlodzimierz von www.stock.adobe.com

L

kw-Fahrer, die im Hotel ĂŒbernachten, so will es das „mobility package“ genannte Reformvorhaben, das Anfang Juli vom EU-Parlament verabschiedet wurde. 40-Tonner-Brummis auf der Fahrt zu einem gesetzlich vorgeschriebenen Schlafplatz – die Begeisterung der Anrainer wird sich in Grenzen halten. Und wo wird der Sattelschlepper abgestellt? Die ĂŒblichen HotelparkplĂ€tze sind fĂŒr solche Zwecke wohl kaum geeignet. Und wer bewacht die kostbare Fracht? „Das ist alles nicht durchdacht“, meinte Benjamin von Cetenich vom Verband Spedition und Logistik NRW im Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk. „Es wird Bußgelder hageln“, sagte er, „weil es einfach an der Infrastruktur fehlt.“ Es werde Jahre dauern, bis sich RaststĂ€tten und Autohöfe auf die neuen Anforderungen eingestellt hĂ€tten, und bis dahin gebe es weiter ĂŒbervolle AutobahnrastplĂ€tze mit Fahrern, die sich ihr Abendessen mit einem Gaskocher zubereiten. Trotz dieser negativen Prognose war es an der Zeit, dass die


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