Niederösterreicherin September 2021

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Freizeit

KULTWEIN. Johannes Pitnauer und der Bienenfresser

DER RUF DES

BIENENFRESSERS Die Arbeit des Rotweinpioniers Hans Pitnauer wird seit 2018 von seinem Sohn Johannes als Geschäftsführer fortgeführt. Das Herz des Familienbetriebes ist und bleibt der farbenprächtige Vogel aus Afrika.

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m Jahr 1980 begann Hans Pitnauer, kräftig unterstützt von seiner Frau Edith, mit Rotweinen zu experimentieren. Damals lebten 27 Brutpaare des Bienenfressers in den Göttlesbrunner Weinbergen, ein Anziehungspunkt für Ornithologen und Journalisten sowie eine Inspiration für den Winzer, einer seiner besten Lagen reinsortig und lagenspezifisch auszubauen. Die Erfolgsstory: Der viel prämierte Zweigelt des Weinguts Pitnauer wurde zum Kultwein und der farbenprächtige Vogel zum Wappentier des Weinsortiments. Von klein auf mitten drinnen im Familienbetrieb: Sohn Johannes. Nach fundierter Ausbildung in der Weinbauschule Klosterneuburg und einem Weinbaustudium an der BOKU besuchte er in fünf Jahren an die 60 Weingüter in sieben Ländern. Um etwas Eigenes, Authentisches aufzubauen, hat er einzelne Bausteine aus diesen Erfahrungen fusioniert. NIEDERÖSTERREICHERIN: Johannes, was bedeutet es für Sie, den Weinbaubetrieb zu übernehmen? Johannes Pitnauer: In erster Linie sehe ich es als es eine Verantwortung, den Menschen gegenüber, die für mich arbeiten, sowie der Region als auch der Natur

Text: Angelica Pral-Haidbauer

Foto: Steve Haider

gegenüber und als Chance, im Betrieb etwas neu zu gestalten, die Welt in meiner kleinen Ecke etwas besser zu machen. Ich empfinde starke Gefühle, wenn ich daran denke, was mir meine Eltern mit der Weiterentwicklung des Betriebes anvertrauen. Aufbauend auf der Gedankenschmiede meiner Vorfahren, zeitgemäß zu modernisieren, das ist mein Ziel. Der Erfolg Ihres Vaters mit dem „Bienenfresser“ wurde zu einem Leuchtfeuer für die ganze Region. Werden auch Sie die Rotweinkompetenz weiterführen? Ich möchte diesen Weg weitergehen, seine Schritte zu Ende denken, ohne dabei in seine Fußstapfen zu treten. Wenn uns die Lagen am Herzen liegen, müssen wir diese auch weiterentwickeln. Wenn es uns wichtig ist, leistbare Qualitätsweine für unsere Konsumenten, unsere Stammkunden, die zu Familienfreunden wurden, zu machen, dann müssen sie auch leistbar bleiben. Wenn uns die Handlese wichtig ist, dann müssen wir auch dabei bleiben. Es geht um die Konsequenz, unsere Ideale weiterzudenken, sie stetig zu verbessern, wenn auch nur in kleinen Schritten. Wie werden Sie als Winzer Tradition mit Moderne verbinden? 75

Kurz: Wer den Ruf des Bienenfressers einmal gehört hat, den lässt er nie mehr los! Ich habe mir das Ziel gesetzt, den alten Hof, auf dem meine Großeltern den gemischten landwirtschaftlichen Betrieb hatten, zu revitalisieren. Dazu haben wir mit einem neuen Büro und in der Produktion mit einer neuen Gärtanksteuerung die ersten Schritte gesetzt, um eine noch bessere, feinere Vinifizierung zu erreichen. War es vorher ein Zehn-Jahres-Projekt, so wird es jetzt ein 20-Jahres-Projekt werden. Das Motto dazu übernehme ich aus den Worten des Bundespräsidenten: mutig in die neuen Zeiten! KONTAKT

WEINGUT FAMILIE PITNAUER Göttlesbrunn | Carnuntum Weinbergstraße 6 2464 Göttlesbrunn Tel.: 02162/82 49 E-Mail: weingut@pitnauer.com www.pitnauer.com


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