14 | 2. Gut durch die ersten Monate
Jeder Tag ist anders Einen gemeinsamen Rhythmus finden ... „Dass es so anstrengend ist, ein Neugeborenes zu versorgen, hätte ich mir nicht gedacht!“ Johannes staunt: Vor zehn Tagen ist sein Töchterchen Evi geboren, und er und Sieglinde kommen kaum zur Ruhe. Stillen, wickeln, trösten und die ganze normale Hausarbeit … alles braucht seine Zeit. „Gut, dass du dir viel Zeit nimmst und dass meine Mutter uns immer mal wieder hilft“, meint Sieglinde. Die ersten Monate sind meist anstrengend, Ihr Lebensrhythmus wird gründlich durcheinander gewirbelt, am Tag genauso wie in der Nacht. An Durchschlafen ist (vorläufig) nicht zu denken. Das Baby bestimmt mit Wachen, Schlafen, Schreien, Trinken, Wickeln, Baden, Schmusen Ihren Tagesablauf. Aber wie? Bei jedem Schreien füttern? Oder im Drei-Stunden-Rhythmus? Vertrauen Sie Ihrem Baby. Es weiß, wann es was braucht – ohne Waage, ohne Uhr, ohne Tabellen: Milch, Ruhe oder Aufmerksamkeit. In den ersten Wochen ist dieser Rhythmus noch
sehr schwankend, es muss ja nun die Befriedigung seiner Bedürfnisse aktiv einfordern, im Bauch der Mutter stand ihm alles unbegrenzt zur Verfügung. Und natürlich bringt auch jedes Kind sein eigenes Temperament mit, manche sind gemächlicher, manche sprunghafter. Ein Neugeborenes zu betreuen und zu pflegen bedeutet ungefähr acht Stunden Arbeit täglich – rund um die Uhr – und für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, wie zum Beispiel Schreibabys, ist oft noch wesentlich mehr Zeit nötig. Nach und nach wird sich ein neuer Rhythmus einspielen und sich auch das Kleine an regelmäßiges Essen, Schlafen und Wachen gewöhnen. Zunächst aber ist vor allem Anpassungsfähigkeit von den Eltern und den Geschwistern gefragt. Das heißt auch, dass der Haushalt meist nicht mehr so laufen kann wie früher. Es ist kaum zu schaffen, die Wohnung blitz-blank sauber zu halten oder den Bügelkorb leer zu bekommen. Und Ihr eigener Rhythmus, Ihre eigenen Bedürfnisse? Die werden sich bei der Mutter wohl in diesen Wochen vor allem um Schlaf und Erholung drehen. Versuchen Sie dann zu schlafen oder auszuruhen, wenn das Kind schläft. Tauschen Sie sich in der Betreuung