Brahms Requiem _ Informationen und Texte

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Brahms Requiem

Johannes Brahms` Ein deutsches Requiem ist ein zutiefst menschliches Werk - kein liturgisches Requiem im traditionellen Sinne, sondern ein Trostwerk für die Lebenden.

Aus Bibelstellen zusammengestellt, erklingt es in deutscher Sprache und spiegelt Brahms` persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod und Hoffnung wider.

Die Musik ist von großer emotioneller Tiefe und verbindet feierliche Würde mit tröstender Innigkeit.

I. Selig sind, die da Leid tragen

II. Denn alles Fleisch, es ist wie Gras

III. Herr, lehre doch mich

IV. Wie lieblich sind deine Wohnungen

V. Ihr habt nun Traurigkeit

VI. Denn wir haben hie keine bleibende Statt

VII. Selig sind die Toten

Texte

I. Selig sind, die da Leid tragen

(Sopran, Chor)

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

(Matthäus 5,4)

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

(Psalm 126,5–6)

II. Denn alles Fleisch, es ist wie Gras

(Bariton, Chor)

Denn alles Fleisch, es ist wie Gras, und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.

(1. Petrus 1,24)

So seid nun geduldig, lieben Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis er empfahe den Morgenregen und Abendregen.

(Jakobus 5,7)

Aber des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit.

(1. Petrus 1,25)

Die Erlöseten des Herrn werden wieder kommen, und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein, Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird weg müssen.

(Jesaja 35,10)

III. Herr, lehre doch mich

(Bariton, Chor)

Herr, lehre doch mich, daß ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muß.

(Psalm 39,4–7)

Siehe, meine Tage sind einer Hand breit vor dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir.

Ach, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben!

Sie gehen daher wie ein Schemen und machen ihnen viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es einnehmen wird.

Nun, Herr, wess soll ich mich trösten?

Ich hoffe auf dich.

Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an.

(Wisdom 3,1)

IV. Wie lieblich sind deine Wohnungen

(Chor)

Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!

Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.

(Psalm 84,2–3)

Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.

(Psalm 84,5)

V. Ihr habt nun Traurigkeit

(Sopran, Chor)

Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

(Johannes 16,22)

Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

(Jesaja 66,13)

Sehet mich an:

Ich habe eine kleine Zeit Mühe und Arbeit gehabt und habe großen Trost funden.

(Sirach 51,35)

VI. Denn wir haben hie keine bleibende Statt

(Bariton, Chor)

Denn wir haben hie keine bleibende Statt, sondern die zukünftige suchen wir.

(Hebräer 13,14)

Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und dasselbige plötzlich, in einem Augenblick, zu der Zeit der letzten Posaune.

Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.

(1. Korinther 15,51–52)

Dann wird erfüllet werden das Wort, das geschrieben steht:

„Der Tod ist verschlungen in den Sieg.

Tod, wo ist dein Stachel?

Hölle, wo ist dein Sieg?“

(1. Korinther 15,54–55)

Herr, du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen.

(Offenbarung 4,11)

VII. Selig sind die Toten (Chor)

Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an.

Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach.

(Offenbarung 14,13)

© Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Chor und Orchester:

Festspielchor St. Blasien

Der Festspielchor wurde 2007 anlässlich der St. Blasier Domfestspiele gegründet und besteht aus ca. 60-80 Sänger:innen aus der Region Hochschwarzwald und Hochrhein. Seit der Aufführung von Mozarts Requiem kurz nach der Gründung und erneut im Jahr 2023 führt der Chor in unregelmäßigen Abständen größere Werke der Chorliteratur mit Orchester auf. So etwa Franz Schuberts Messe in EsDur, Charles Gounods Cäcilienmesse, russische Chormusik von Tschaikowski sowie Carl Orffs „Carmina Burana“ im Jahr 2018 als Open Air Konzert vor dem Dom und 2022 das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, Kantaten I - III. Letztes Jahr erfolgte die Aufführung der Kantaten I und IV - VI des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach.

Besetzung:

• Sopran: Bönecke Christel, Ebner Gabriele, Eifler Christina, Geilen Martina, Giesen Dorothea, Kromer Elvira, Kunzelmann Annette, Ludorf Ruth, Meesen Jutta, Müller Kornelia, Nagel Claudine, Neumann Zita, Nießing Maria, Noetzel-Öhler Susanne, O’Reilly Barbara, Rogg Ursela, Schönborn Anja, Schweizer-Stricker Elvira, Steinebrunner Karin, Stoll Beatrix, Thomsen-Honnef Renate

• Alt: Böhler-Nägele Gabriele, Bomsdorf Gabriele, Booz Sigrid, Capelle Constanze, Flum Gertrud, Ganzmann Ulrike, Gaugler Christine, Grohmann-Kastner Claudia, Haberstig Christina, Hellermann Waltraud, Kuby-Huber Renate, Maier Judith, Moser Maria, Nießing Bettina, Nießing Johanna, Perkins Sofia, Reuter-Dieringer Gertrud, Rheiner Pia, Schmidt Elke, Schneider Ursula, Schönborn Klara, Storkenmaier Iris, Weber Jutta, Zeiher Verena

• Tenor: Endres Wolfgang, Engesser Dora, Fang Mingqian, Fischbach Josef, Kromer Michael, Leber Manfred, Neymeyer Michael, O’Reilly Christopher, Reisig Gerhard, Schneider Kurt, Stoll Matthias, Winter Renate

• Bass: Böhler Roland, Burger Emil, Fricker Hans-Peter, Gamp Bernd, Gaugler Georg, Girgis Florian, Hofgärtner Hans-Peter, Indlekofer Peter, Jehle Markus, Linden Norbert, Merk Christoph, Mutter Gerhard, Neumann Peter, Pieper Hermann, Rappe Hans-Werner, Schill Elmar, Stephan Tristan, von Ascheraden Christoph, Weber Jürgen

Orchester

Kammerorchester 3Klang

Das Kammerorchester 3klang entstand auf eine Initiative der Cellisten Barbara Graf und Olaf Nießing. Es ist beheimatet im Kulturzentrum 3klang in Sulzburg. Genau dort feierte es seine Premiere 2020 mit einer sehr erfolgreichen Aufführung der „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Die an dem Orchester beteiligten Musiker:innen zeichnen neben der selbstverständlichen instrumentalen und musikalischen Qualität vor allem auch eine große Leidenschaft für die Sache „Musik“ aus. Mit enthusiastischem Spiel gewinnen sie ihr Publikum und ziehen es in ihren Bann.

Besetzung:

• Flöte: Stefanie Geisberger, Ortrun Kestel, Martha Hübner

• Oboe: Gianluca Rotta, Jaime Gonzalez

• Klarinette: Iain Semple, Walter Ifrim

• Fagott: Robert Oros, Andrea Cali, Davide Porta

• Horn: Elena Silvestre, Pau Riedweg Canturri, Arnau Ivorra Francés, Tommaso Perotti

• Trompete: Louis Rochefort, Frances Lole

• Posaune: Pablo Carbonell Galiana, Tilman Taubald, Gonçalvo Sales

• Tuba: Mátyás Kapitány

• Pauke: Javier Verduras

• Harfe: Anaela Schlunk

• Violine 1: Benedetta Costantini (KZM), Kimberly Crawford, Karin Rotta, Viola Grömminger, Verena Ehret, Johanna Kaleschke, Gergely Dávid, Tamas Sipos, Peter Sipos

• Violine 2: Alexandra Stumpf, Kristin Hess-Rabus, Simone Shermi, Maurice Poschenrieder, Felicitas Ohnmacht, Sabine Düsseldorf, Olha Ruppa

• Viola: Susanne Sophie Müller, Johannes Sauer, Sandor Varga, Gabriele Nagy, Maria Puñet, Klaus Kunzmann

• Cello: Katharina Büstgens, Barbara Graf, Rafael Frotgar, Jeanne-Catherine Wecker, Mika Tamura

• Kontrabass: France Beaudry, Aaron Petrick, Richard Munteanu

Musikalische Leitung:

Olaf Nießing

Studierte an den Hochschulen für Musik in Detmold (Violoncello - Klasse Prof ’in Güdel) und Köln (Kammermusik - Klasse “Alban Berg Quartett”). Er vervollständigte seine Studien durch den Besuch vieler Meisterkurse, u.a. bei Zara Nelsova, Christoph Poppen, Eberhard Feltz, Hans Erik Deckert, Thomas Brandis und Hans Dietrich Klaus. Nach Tätigkeiten in verschiedenen Orchestern in Deutschland widmete er sich immer mehr der Kammermusik. Er gründete im Jahr 2000 das Emsland Ensemble, dessen künstlerischer Leiter er siebzehn Jahre lang war. Mit dem Emsland Ensemble nahm er mehrere CD’s auf, u.a. auch die Ersteinspielung der Monooper “Das Tagebuch der Anne Frank” von Grigori Frid. Olaf Nießing ist ein gefragter Pädagoge und wird immer wieder zu Meisterkursen für Violoncello oder Kammermusik eingeladen. Die Förderung junger Musiker liegt ihm besonders am Herzen. In diesem Zusammenhang realisierte er viele Projekte von Jugendorchestern bis hin zu großen internationalen Festivals.

Seit Mitte 2021 dirigiert Olaf Nießing das Sinfonische Orchester Hochschwarzwald e.V

Seit September 2025 ist er Musikalischer Koordinator am Kolleg St. Blasien, Geschäftsführer der Klosterkonzerte und Leiter des Domchors St. Blasius.

Michael Neymeyer

Michael Neymeyer studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Anglistik in Freiburg i. Br.. Seinen Abschluss als Kirchen- und Schulmusiker machte er 1987 an der Kirchenmusikschule Regensburg. Seit 1991 leitete er unter anderem den Domchor St. Blasien. Von 1996 bis 2025 war er Leiter der Musikabteilung am Kolleg St. Blasien sowie künstlerischer Leiter der Klosterkonzerte St. Blasien. Im Jahre 2007 gründete anlässlich der damals stattfindenden Domfestspiele den Festspielchor und führte Mozarts Requiem auf. Bei den letzten Domfestspielen 2018 dirigierte er vor der Kulisse des St. Blasier Doms Carl Orffs „Carmina Burana“ mit dem Festspielchor und der Staatsphilharmonie Brest. 2019 erhielt er auf Grund seiner verdienstvollen Tätigkeit für die Kirchenmusik den Titel „Musikdirektor ACV“ verliehen.

Solisten:

Maria Backhaus (Sopran)

Begann ihre Gesangsausbildung in Freiburg. Im Rahmen des Schulmusikstudium an der Hochschule für Musik in Köln wurde sie unter anderem in der Gesangsklasse von Prof. Edda Moser ausgebildet. Ein Auslandsstudium führte sie im Jahr 2000 an die Sibelius Akademie nach Finnland, wo sie neben Musikpädagogik auch Gesang studierte. Seit 2006 unterrichtet sie die Fächer Musik und Biologie am Kolleg St. Blasien. Parallel dazu setzt sie ihre Gesangsausbildung bei Prof. Elisabeth Glauser und Clemens Morgenthaler in Freiburg fort und besucht regelmäßig Gesangskurse. Im Juli 2024 gewann sie beim Gesangswettbewerb im Rahmen der Internationalen Meisterkurse Vaduz den ersten Preis. Sie tritt in der Region bei zahlreichen Konzerten und Messen als Solistin sowie als Ensemblemitglied auf. Neben der solistischen Tätigkeitgilt gilt ihr besonderes Interesse der stimmbildnerischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Clemens Morgenthaler (Bariton)

Wurde in Wertheim/Main geboren. An der Musikhoch schule Freiburg studierte er Kirchenmusik und Gesang. Sein anschließendes Konzertfachstudium an der Musikhochschule Basel beendete er mit Auszeichnung. Prägende Lehrer waren Kurt Widmer und Beata Heuer-Christen. Er ist Gewinner, Preisträger und Stipendiat diverser Wettbewerbe (PodiumJungerGesangsSolisten, Musica Sacra/Rom, Richard-Wagner-Stipendium/Bayreuth, Liedkunst Husum). Konzerte in vielen Ländern Europas und den USA sowie Opernengagements, Uraufführungen, CD-Produktionen (Querstand, Ars, Christophorus, Motette, Strube) und Rundfunkaufnahmen (DLF, SWR, WDR, DRS, ORF) mit einem umfangreichen Repertoire vom Frühbarock bis zur Moderne dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit. Er ist Professor für Gesang an der Musikhochschule Feldkirch (Österreich) und lehrt Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen.

© Gitte Kaminski

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