20 Jahre Medienmanagement Alumni Success Stories Der Studiengang âMedienmanagementâ feiert seinen 20. Geburtstag. Solch runde Zahlen bieten stets Anlass dafĂŒr innezuhalten und zurĂŒck und nach vorne zu blicken. Rund 1.650 Absolvent*innen gingen mit erfolgreichem Abschluss aus dem Diplom-, Bachelor- und Masterstudium hervor. Der wandelbaren Medienbranche geschuldet, wurden acht (!) Ănderungen des Curriculums vorgenommen, in denen rund 30 Dozent*innen und rund 100 Lektor*innen aus Wissenschaft und Praxis ihr Wissen weitergaben. Abseits der - wenngleich bemerkenswerten, so doch auch nĂŒchternen - Zahlen, ist ein Studium mehr als Titel und Fakten. Wer könnte besser ĂŒber diese âLehrjahreâ, die Learnings, die Highlights wie die zĂ€hen und schwierigen Momente im spĂ€teren Beruf sprechen als jene, die Medienmanagement studiert und mittlerweile in der Medienbranche FuĂ fassen konnten. Lesen Sie im Folgenden Streiflichter jener Interviews, die im Rahmen der Lehrveranstaltung âMarkt- und Mediaforschung Iâ entstanden sind und bei denen mutige Studierende im 2. Semester bei erfolgreichen Alumni und heutigen BranchengröĂen nachgefragt und auch nachgehakt haben. Wer es genau wissen möchte: Die Langversion finden Sie auf medienmachen.at oder via QR Code Scan. Theo KĂ€mmerer und Florian Geberth sprachen mit Roland Hochegger, Leiter Finanzen & Personal im ORF-Konzern, ĂŒber den Wert journalistischer Arbeit bei fortschreitender Digitalisierung, ĂŒber die Bedeutung von O-Tönen im Rundfunk sowie ĂŒber kreative Bewerbungsstrategien.
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Sie haben mir da gerade einen Elfer aufgelegt, den ich jetzt verwandeln muss. Sie sind ja nicht nur Prokurist bei der ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG (OMC), sondern auch in der Personaladministration von âĂ1â, âĂ3â, âFM4â und beim ORF Radio-Symphonieorchester. Von vielen Parteien ist die Zahl an Mitarbeiter*innen und Dienstnehmer*innen, die der ORF hat in den letzten Jahren arg unter Beschuss geraten. Ist das eine Challenge fĂŒr Sie? Ja, es gab vom Stiftungsrat in den letzten Jahren klare Vorgaben. Der Stiftungsrat ist das Aufsichtsgremium des ORF, das bei börsennotierten Unternehmen der Aufsichtsrat ist. Der Auftrag war, die Valorisierung, die der ORF fĂŒr die GebĂŒhrenentgelte beantragen kann und die in der Regel vom Stiftungsrat genehmigt wird, deutlich geringer ausfallen zu lassen. Intention war, dass die GebĂŒhren fĂŒr die österreichischen Konsument*innen niedriger werden oder zumindest nicht entsprechend erhöht werden mĂŒssen. Da muss man auch dazusagen, dass etwa in Wien und Niederösterreich nur ein Drittel dieser GebĂŒhren dem ORF zugutekommt und
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immerhin ein Drittel als Einnahmen fĂŒr die BundeslĂ€nder oder fĂŒr die Stadt Wien einbehalten werden. Das heiĂt zwar ORF-GebĂŒhr, ist es aber eben nur zum Teil. Der Stiftungsrat hat also im Sinne des österreichischen Publikums verfĂŒgt, der ORF solle mit weniger Geld auskommen. Das ist legitim, genauso wie man das bei anderen öffentlichen oder privaten Unternehmen auch gemacht hat. Es ist eine riesengroĂe Herausforderung, denn die ORF-GeschĂ€ftsfĂŒhrung hat sich entschieden, das Leistungs-Portfolio nicht einzuschrĂ€nken. Es geht also darum, mit 15 bis 20 Prozent weniger Personal dieselbe Leistung zu erbringen. ZusĂ€tzlich hat man mit âORF IIIâ noch einen weiteren Fernsehsender aus der Taufe gehoben, der in seiner Nische unglaublich erfolgreich ist und ein Vielfaches etwa der Einschaltquoten von â3satâ hat. Parallel dazu sind wir jetzt in der Entwicklung des ORF-Players, neben der TVthek. Die TVthek ist ja auch etwas, das selbststĂ€ndig sehr, sehr gut angenommen wird. Die vielen Apps, die die On Demand-Dienste anbieten, sind dabei noch gar nicht angesprochen. Das bedeutet also mehr Leistung und weniger Personal. Das heiĂt natĂŒrlich, in vielen Strukturen wesentlich effizienter zu werden, weniger Zeit zu haben fĂŒr Produktionen und auch natĂŒrlich die modernen Mittel der Digitalisierung zu nutzen.
Roland Hochegger, Leiter Finanzen & Personal im ORF Konzern Copyright: ORF Thomas Ramstorfer