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WACHDreiländermuseum Lö rr a c h GEKÜSST!
Unter einem Schatz kann man vieles verstehen. Die einen denken an den wortwörtlichen Goldschatz, andere an ein privates Andenken oder eine Erinnerung. Das Lörracher Dreiländermuseum hat für eine Sonderausstellung seine ganz eigene Schatzkammer unter die Lupe genommen: das Depot.
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Text & Foto: Pascal Lienhard
In der Ausstellung „Schätze“ werden Objekte präsentiert, die der Öffentlichkeit bisher verborgen geblieben sind. Rund 50.000 Gegenstände schlummern im Depot des Museums. Davon wurde bisher jedoch nur ein winziger Bruchteil tatsächlich ausgestellt.
Einer von 50 Schätzen im Dreiländermuseum: Die Figur schmückt einen historischen Schlitten. Das Depot soll bis 2023 in ein modernes Gebäude in LörrachBrombach umziehen. In diesem Zusammenhang entstand die Idee, der Öffentlichkeit zu zeigen, welche Schätze das Museumsteam betreut. 50 bisher noch nie präsentierte Objekte wurden dafür ausgesucht.
Von Plakaten aus dem 20. Jahrhundert über eine Kinderwiege aus dem 16. Jahrhundert bis hin zu einer etwa 7000 Jahre alten Schale – in der Ausstellung warten so einige Kostbarkeiten. Aber wo ist der rote Faden? „Wir haben die Stücke in sieben Gruppen zusammengefasst“, erklärt Ausstellungskuratorin Caroline Buffet. Dazu gehören etwa „Familie“, „Unbeschreiblich weiblich“ oder „Schützenswert“. Das lässt reichlich Raum für eigene Interpretationen. „Die Gegenstände sollen aus ihrem eigentlichen Kontext gelöst und in einen neuen gesetzt werden“, sagt Buffet.
So findet sich unter der Rubrik „Schützenswert“ etwa eine Erinnerung an den Fund von Resten eines Mammuts in Lörrach. Müssen wir Arten schützen, damit sie nicht aussterben wie dieses Tier? Oder ereilt uns aufgrund des Klimawandels eines Tages ein ähnliches Schicksal wie dem Mammut? Das nur unweit ausgestellte Schild mit der Aufschrift „Bleibt Gesund“ aus der CoronaPandemie sowie ein historisches Demonstrationsplakat gegen das AKW Fessenheim fachen die Interpretationsfreude weiter an.
Einige Werke sind für die Ausstellung neu entstanden: Im Rahmen der achten Ausgabe des inklusiven Kunstprojekts „Inspiration“ haben sich rund 60 Menschen mit Behinderung aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich von zwölf Objekten aus dem Depot anregen lassen und ganz eigene Kunstwerke kreiert. Diese sind ebenfalls in der „Schätze“-Ausstellung zu sehen.
Info
Schätze – Inspirationen aus der Museumssammlung
bis 1. Mai Dreiländermuseum, Lörrach
www.dreilaendermuseum.eu
MUSÉE DU BAGAGE

Foto: © France3
Sperrige Schätze
Musée du Bagage – das klingt mondäner als das wenig inspirierende „Gepäckmuseum“. Und mondän ging es zu auf den Reisen in der Zeit um 1900, auch als Belle Époque bekannt. In diesem ganz besonderen, im Parterre eines ehemaligen Palais gelegenen Museum sind riesige, zuweilen an mobile Schränke erinnernde Reisetruhen, überdimensionale Koffer und Kisten sowie zwar nicht kleine, aber feine Taschen zu bewundern.
Die sehr sehenswerte Sammlung von etwa 200 sperrigen Schätzen stammt aus den Zeiten, da die feinen Herrschaften das Reisen entdeckten und sich zur Sommer- oder Winterfrische aufmachten – mit unzähligen Gepäckstücken und natürlich den entsprechenden Porteuren. Diese sind freilich nur noch skizzenhaft angedeutet.
Reisen in der Belle Époque
Dauerausstellung Musée du Bagage, Haguenau
www.muséedubagage.com
ELZTALMUSEUM TROMPETENMUSEUM
Gesichter der Fasnet
Ohne Hexen, Teufel oder wilde Biester und ohne die entsprechenden Masken und Larven wäre die schwäbisch-alemannische Fasnacht kaum vorstellbar. Das Elztalmuseum widmet sich daher nun genau diesem Aspekt. Dazu hat das Team mehr als 120 Exponate von fast 40 Leihgebern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengetragen – von Glattlarven über Teufelsmasken bis hin zu Tiermotiven und Charaktermasken.
Darunter finden sich auch ganz charakteristische Motive aus der REGIO wie die Waldkircher Kandelhexe oder die Grotesklarve für die Elzacher Schuttig. Zudem zeigen internationale Motive wie etwa ein Schweizer Domino, italienische Theatermasken sowie osteuropäische Teufelsmasken die bunte Vielfalt der Maskenwelt.


Teufel, Bären, Wilde Männer – Motive der Fastnacht
22. Januar bis 6. März
Elztalmuseum, Waldkirch www.elztalmuseum.de
400 Jahre Trompetengeschichte auf einen Blick – die Trompetenausstellung im Schloss Schönau in Bad Säckingen gilt als international einzigartig. Exponate aus vier Jahrhunderten, aber auch viele Klangbeispiele veranschaulichen die Tradition des Trompetenbaus in Mitteleuropa. Sie zeugen von den handwerklichen Fähigkeiten alter Instrumentenmacher wie auch von den hohen bläserischen Fertigkeiten früherer Trompetergenerationen.

Neben dem ältesten Stück der Sammlung, einer Naturtrompete aus dem Jahr 1664, sind ebenso ungewöhnliche bis skurrile Trompetenarten zu sehen wie das Jazzophon, eine Trompete aus Glas oder eine Kurztrompete aus dem Tibet des 19. Jahrhunderts mit einem menschlichen Oberschenkelknochen als Korpus. Das Pförtnerhäuschen am Eingang des Schlossparks beherbergt außerdem eine Trompetenwerkstatt aus der Zeit um 1900.
Dauerausstellung
Trompetenmuseum, Bad Säckingen
trompetenmuseum.de
Foto: © Trompetenmuseum

Mit Trommeln und Pfeifen
Die Basler Fasnacht ist „vergleichbar mit einem riesigen Satiremagazin“. So bewertete die UNESCO im Jahr 2017 das jährliche Ereignis – und nahm es in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf.
MUSEUM DER KULTUREN
Dabei – und das wird in der Dauerausstellung des Museums der Kulturen deutlich – geht es nicht allein um den weltberühmten Morgestraich, auch wenn er mit den umherziehenden Cliquen und ihren Larven, mit den eifrigen Trommlern und den Piccolo-Pfeifern mit ihren von bunten Laternen beleuchteten Notenblättern zweifellos der Höhepunkt dieses fantastischen Fests der Töne, Klänge und Farben ist. Dass die Fasnacht auch andere Seiten hat und welche Kunst dahintersteckt, ist in den Museumsräumen zu erleben.
Basler Fasnacht Öffnungszeiten der Dauerausstellung:
Do. –Sa. 13 –17 Uhr, So. 11 –17 Uhr Museum der Kulturen, Basel
www.mkb.ch
Foto: © mkb