Hemsing & Trondheim Soloists | 23.03.2025

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23. März 2025 11:00 Uhr, Großer Saal

Hemsing & Trondheim Soloists

Sonntagmatineen III Saison 24–25

1.–4.

Mai 2025

Festival 4020 Stadtklänge

Do, 1. Mai 2025, 19:30

Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz

Johanna Summer Resonanzen

Improvisationen über Werke von Bach über Bruckner bis Ligeti

Fr, 2. Mai 2025, 19:30

Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz

Théo Ould

Laterna Magica

Der französische Akkordeonist sprengt mit Stücken von Bach bis zur Gegenwart musikalische Grenzen.

Festivalpass

€ 40,–//Junger Festivalpass: € 20,–

Sa, 3. Mai 2025, 20:00

Mittlerer Saal, Posthof Linz

Orchester im Treppenhaus disco

Die Zukunft der klassischen Musik ist tanzbar!

So, 4. Mai 2025, 11:00

Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz

Lizard

The people here go mad

Das Linzer Ensemble präsentiert (nicht nur etablierte) Werke der zeitgenössischen Musik.

So, 4. Mai 2025, 18:00

Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Festival Sinfonietta Linz

Der Klang der Stadt

Werke von Cage, Shaw, Bryars und Schwertsik sowie die Uraufführung eines Auftragswerks von Alfred Huber

Karten & Infos

+43 (0) 732 77 52 30 kassa@liva.linz.at brucknerhaus.at/festival4020

alla breve

Das Programm auf einen Blick

Edvard Griegs Schauspielmusik zu Henrik Ibsens Peer Gynt zählt zu den melodieseligsten und populärsten Werken der klassischen Musik überhaupt. Praktisch jede:r wird schon nach den ersten Tönen die berühmte elegische Morgenstimmung oder den packenden Rhythmus von In der Halle des Bergkönigs erkennen. Wie sehr dieses Werk mit der norwegischen Heimat des Komponisten und des Textdichters Henrik Ibsen verbunden ist, zeigen die Trondheim Soloists mit der Violinistin Ragnhild Hemsing, die neben der ›klassischen‹ Geige dabei auch zur traditionellen norwegischen Hardangerfiedel greift.

Das Programm vervollständigen mit Einojuhani

Rautavaaras Pelimannit (Die Fiedler) und Edvard Griegs Kuhreigen und Bauerntanz zwei Kompositionen, die maßgeblich von nordischen Volksweisen geprägt sind, eingeleitet vom mitreißenden Strum der amerikanischen Komponistin Jessie Montgomery.

Besetzung

Ragnhild Hemsing | Violine & Hardangerfiedel

Trondheim Soloists

Alexander John Robson | Violine & Leitung

Programm

Jessie Montgomery * 1981

Strum für Streichorchester // 2006, rev. 2012

Einojuhani Rautavaara 1928–2016

Pelimannit (Die Fiedler). Suite für Streichorchester op. 1 // 1952

I Närböläisten braa speli (Die Fiedler ziehen ein)

II Kopsin Jonas

III Klockar Samuel Dikström (Uhrmacher Samuel Dikström)

IV Pirun polska (Teufelspolka)

V Hypyt (Sprünge)

Brucknerhaus-Debüt

Edvard Grieg 1843–1907

Kuhreigen und Bauerntanz, Nr. 2 aus:

Zwei Nordische Melodien für Streichorchester op. 63 // 1895

Auszüge aus der Schauspielmusik zu Henrik Ibsens

Peer Gynt op. 23 // 1875

[Arrangement für Hardangerfiedel, Violine und Streichorchester von Tormod Tvete Vik]

Nr. 1 Morgenstimmung

Nr. 2 Anitras Tanz

Nr. 3 Solveigs Lied

Nr. 4 Der Brautraub. Ingrids Klage

// Pause //

Edvard Grieg

Auszüge aus der Schauspielmusik zu Henrik Ibsens

Peer Gynt op. 23

[Arrangement für Hardangerfiedel, Violine und Streichorchester von Tormod Tvete Vik]

Nr. 6 Arabischer Tanz

Nr. 7 Peer Gynts Heimkehr (Stürmischer Abend auf dem Meer)

Nr. 9 Solveigs Wiegenlied

Nr. 10 Norwegischer Brautzug im Vorübergehen

Nr. 11 Åses Tod

Nr. 12 In der Halle des Bergkönigs

Konzertende ca. 12:30 Uhr

Nordische Melodien

Werke für Streichorchester von Jessie Montgomery, Einojuhani Rautavaara und Edvard Grieg

Diaspora

Migrant:innen oder Nachkommen von Migrant:innen, deren Identität und Zugehörigkeitsgefühl durch ihre Migrationserfahrung und ihren Hintergrund geprägt wurden

Das einsilbige englische Verb »strum« besitzt nahezu lautmalerische Qualitäten. Es bezeichnet das Anschlagen aller Saiten einer Gitarre oder eines anderen Saiteninstruments, deutsche Übersetzungen reichen von »zupfen« über »klimpern« bis hin zu »schrammeln«. So taucht man bereits beim Lesen des Titels von Jessie Montgomerys gleichnamiger Komposition in die Klangwelten des Streichorchesters ein, dessen vielfältige klangliche Möglichkeiten im Zentrum von Strum stehen. Die amerikanische Komponistin, Kammermusikerin und Musikpädagogin wurde 1981 in New York City geboren und wuchs an der Lower East Side in einer Künstler:innenfamilie auf. Ihre Jugend war gleichermaßen von der radikalen New Yorker Kulturszene in den 1980er- und 1990er-Jahren und den Nachwehen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung geprägt, bei der sich ihre Eltern engagiert hatten. Durch ihr Œuvre ziehen sich daher Themen wie soziale Gerechtigkeit oder die Schwarze Diaspora und deren Einflüsse auf die amerikanische Musikgeschichte. Dieses politische Profil ihres künstlerischen Schaffens vereint Montgomery zugleich mit spielerischer Spontaneität, improvisatorischen Elementen und Einflüssen aus der amerikanischen Folklore.

Strum für Streichorchester ist die finale Version verschiedener Fassungen für Streichquartett, die Montgomery seit 2006 mehrfach überarbeitete. In dem Werk lässt die Komponistin klangliche Texturen durch die Verschränkung verschiedener Motive entstehen: Sie schichtet rhythmische und harmonische Ostinati übereinander und verwebt mit den resultierenden Klangteppichen folkloristische Melodien. Diese Kantilenen wandern von Instrument zu Instrument, sodass sich im Zusammenspiel räum liche Effekte entfalten. Zentrales Textur-Motiv und zugleich rhythmisches

Jessie Montgomery // Strum

Mann mit Geige, Gemälde von Stanislaus Stückgold

Fundament des Werks ist das »strumming pizzicato«, bei dem Geige oder Bratsche seitlich vor dem Körper gehalten und wie eine Gitarre gezupft werden. »Ausgehend von amerikanischen Folk-Idiomen und dem Geist des Tanzes und der Bewegung hat das Stück eine Art von Narrativ, das mit flüchtiger Nostalgie beginnt und sich in ekstatisches Feiern verwandelt«, beschreibt Montgomery selbst die Idee hinter der Komposition.

Jessie Montgomery // Strum

Einojuhani Rautavaara // Pelimannit (Die Fiedler)

Einojuhani Rautavaara // Pelimannit (Die Fiedler)

Einojuhani Rautavaara gehört zu den wichtigsten finnischen Komponist:innen des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1928 als Sohn eines Opernsängers und Kantors in Helsinki geboren, kam er von Geburt an mit Musik in Berührung. Nach dem frühen Tod seiner Eltern wuchs er fortan bei seiner Tante auf und erhielt als Jugendlicher Klavier-, Musiktheorie- und Kompositionsunterricht. Ein Studium dieser Fächer in Turku und Helsinki schloss

Einojuhani Rautavaara, ca. 1950

Einojuhani Rautavaara // Pelimannit (Die Fiedler)

sich an. Sein Opus 1, die Suite Pelimannit (Die Fiedler), komponierte Rautavaara bereits vor seiner Aufnahme an die Sibelius Akademie in Helsinki. Später arbeitete er das zunächst für Klavier entstandene Werk für Streichorchester um. Bei der Suite handelt es sich um freie Fantasien über finnische Volksweisen und -tänze des Fiedlers Samuel Rinda-Nickol, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts in der westfinnischen Region Südösterbotten tätig war. In Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung hatte Rautavaara sich mit der Verwendung von Kirchentonarten in der Musikgeschichte beschäftigt und war so auf die südösterbottnischen Weisen gestoßen. Rautavaaras Vorfahr:innen stammten aus derselben Region und der Komponist war zutiefst beeindruckt von der schlichten Archaik der Melodien. Seine kompositorische Neuinterpretation dieser Volksweisen rückt Pelimannit in die Nähe der Kompositionen von Béla Bártok, dessen Klangsprache maßgeblich von Volksliedern aus Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Siebenbürgen beeinflusst wurde, die er zuvor systematisch gesammelt hatte. Den fünf Miniaturen wies der Komponist dabei programmatische Szenen zu, auf die die Titel der einzelnen Sätze hinweisen:

»Närböläisten braa speli – Die berühmten Fiedler von Närbö ziehen ein, eine Prozession voller Farben und rustikalem Pomp

Kopsin Jonas – Im mysteriösen Zwielicht der nordischen Mittsommernacht spielt Kopsin Jonas im Wald, nur für sich selbst

Klockar Samuel Dikström – Der Dorforganist Samuel ›improvisiert‹ in einem einsamen Moment der Inspiration: Er erfüllt die kleine Kirche mit seinen Erinnerungen an Melodien von Bach, an Hochzeitsweisen aus vergangenen Zeiten

Pirun Polska – Ein melancholischer Teufel sitzt auf seinem Fels und lauscht dem dunklen, mysteriösen finnischen Wald

Hypyt – In ihrem stampfenden Springtanz wirbeln sie umher, ihre breiten Gesichter sind feierlich wie in der Kirche, aber eine merkwürdige Spannung liegt in ihren riesigen Beinen und Händen … «

Edvard Grieg // Kuhreigen und Bauerntanz

Edvard Grieg // Kuhreigen und Bauerntanz

Auch der Norweger Edvard Grieg ließ sich bei vielen seiner Kompositionen von Volksweisen seiner Heimat inspirieren. Er griff dafür auf die Sammlung Ældre og nyere norske Fjeldmelodier von Ludvig Mathias Lindeman zurück, eine Anthologie traditioneller norwegischer Volksweisen und Tänze, darunter der Bauerntanz oder der Springtanz. Griegs Kuhreigen und Bauerntanz, 1896 im Rahmen seiner Zwei Nordischen Melodien op. 63 veröffentlicht, ist eine Bearbeitung für Streichorchester von zwei Klavierstücken aus der 1869 erschienenen Sammlung 25 Nordische Volksweisen und ­tänze op. 17. Der Kuhreigen beginnt im zarten Pianissimo, bevor sich eine wiegende Melodie im Sechsachteltakt entspinnt, begleitet von Pizzicati der Violoncelli. Der Eindruck eines ›nordischen Tons‹, der häufig Griegs Werken zugeschrieben wird, entsteht hier vor allem durch originelle harmonische Wendungen, die meist am Ende einer Periode auftreten. Als Gegenpart zum verträumten Kuhreigen kündigt sich der heitere Bauerntanz mit einer Folge absteigender leerer Quinten an, die in einen im dreifachen Forte gezupften G-Dur-Akkord münden. Der eigentliche Tanz wird ebenfalls mit akzentuierten Quinten eingeleitet –eine musikalische Figur, die ihre Wurzeln in der Volksmusik hat. Sie tritt häufig in Griegs Klavierstücken auf und ist charakteristisch für ein ›nordisches‹ Klangidiom. Die sich anschließende Tanz besteht aus zwei kontrastierenden Teilen: Den ersten bestimmt eine rhythmisch-beschwingte, von Nachschlägen begleitete Melodie, während im zweiten Teil ein minimalistisches Terzmotiv mit marschähnlichen Betonungen auf den geraden Zählzeiten ausgestaltet wird.

Edvard Grieg // Schauspielmusik zu Henrik Ibsens Peer Gynt

Den »nordischen Faust« nannte man Henrik Ibsens dramatisches Gedicht Peer Gynt schon bald nach dessen Entstehung 1867, und das nicht ohne Grund: Gleichermaßen gespickt mit Entlehnungen aus der norwegischen Mythologie und exotisierenden Elementen, steht im Mittelpunkt der Handlung, die Züge eines Schelmenromans trägt, die lebenslange Identitätssuche des Titelhelden. Als junger Mann verlässt Peer Gynt seine norwe-

gische Heimat und begibt sich auf eine Reise, die ihn in verschiedene Kontinente und zugleich durch das eigene Ich führt, stets mäandernd zwischen Traum und Realität. Auf der Suche nach seiner Identität und seiner Rolle im Leben durchwandert Peer Gynt Gebirge und Wüsten, durchquert Meere und Flüsse, begegnet Fabelwesen, Trollen und Feen. Er wird zum reichen Mann, entdeckt in Afrika seine Spiritualität, wird all seiner Reichtümer beraubt und lässt sich in einem ägyptischen Irrenhaus zum Kaiser krönen. Als Peer Gynt schließlich alt und verarmt in seine

Edvard Grieg, Fotografie von Eliott & Fry, ca. 1888

Heimat zurückkehrt, steht er kurz davor, sich endgültig selbst zu verlieren. Nur Solveig, seine Geliebte aus der Jugendzeit, die jahrzehntelang auf seine Rückkehr gewartet hat, kann ihn von seinen äußeren und inneren Irrfahrten erlösen.

Brautfahrt auf dem Hardangerfjord, Gemälde von Adolph Tidemand und Hans Fredrik Gude, 1848

Ibsen wurde zur Handlung des Peer Gynt von der Sammlung norwegischer Feenmärchen Huldre­Eventyr og Folkesagn von Peter Christen Asbjørnsen inspiriert. Er konzipierte den Peer Gynt zunächst als reines Lesedrama, das er schließlich zu einem Bühnenstück mit Musik umarbeitete. Mit der Komposition der Bühnenmusik beauftragte er 1874 den erst 31-jährigen Grieg, der zu dieser Zeit versuchte, sich als freischaffender Komponist in Bergen und Oslo einen Namen zu machen. Grieg nahm das üppig dotierte Angebot enthusiastisch an und komponierte insgesamt 26 Nummern für Orchester und Chor zu dem fünfaktigen Bühnenstück. Da Grieg davon ausging, dass seine Schauspielmusik außerhalb Norwegens nicht akzeptiert werden würde, stellte er 1888 und 1891 Auszüge zu zwei Orchestersuiten für den Konzertsaal zusammen. In den zwei Suiten ist dabei – wie auch in der Bearbeitung von Tormod Tvete Vik für Hardangerfiedel, Violine und Streichorchester – die Reihenfolge der Nummern von

Edvard

»Aber hier, wo du hörest der Föhren

Gesause, – Welche Stille! welche Töne! –hier bin ich zu Hause.«

Henrik Ibsen, Peer Gynt, 3. Akt

der Bühnenhandlung weitestgehend losgelöst. Während in Ibsens Drama die Morgenstimmung erklingt, als Peer Gynt am Strand von Marokko aufwacht, nachdem er Schiffbruch erlitten hat, assoziieren wir heute mit diesem atmosphärischen ersten Satz der Suite wohl eher einen nebeligen Sonnenaufgang über einem norwegischen Fjord. Deutlich exotisierender klingt da Anitras erotischer Tanz, mit dem sie Peer Gynt in der Wüste verführt, um ihm dann sein letztes Geld zu stehlen. Weitere Momente auf Peer Gynts Irrfahrten wurden durch farbenprächtige Nummern wie der Arabische Tanz oder das dramatische Peer Gynts Heimkehr (Stürmische Fahrt auf dem Meer) von Grieg eindrucksvoll vertont. Einen Gegenpol dazu bilden Klänge aus der norwegischen Heimat, wie das ernste Lied von Peer Gynts Jugendliebe Solveig, der folkloristische Norwegische Brautzug im Vorübergehen oder Åses Tod, mit dem das einsame und kummervolle Sterben von Peer Gynts Mutter Åse ergreifend untermalt wird. Der aufpeitschende Beginn des Brautraubs illustriert wiederum eine dramatische Szene in Peer Gynts

Heimatdorf am Anfang der Handlung: Am Abend vor ihrer Hochzeit entführt Peer Gynt Ingrid, die Braut eines anderen, und zieht so den Zorn der Dorfgemeinschaft auf sich. Verstoßen flieht er in die Berge. Dort verirrt er sich ins Reich der Trolle, untermalt von der hochpopulären Nummer In der Halle des Bergkönigs, einem bedrohlichen Teufelstanz, der von Grieg als fulminantes Finale der ersten Peer­GyntSuite ausgewählt wurde.

Obwohl Peer Gynt stark von der norwegischen Märchen- und Sagenwelt beeinflusst ist, setzt sich Ibsen in seinem Werk durchaus kritisch mit dem romantischen Nationalismus in Norwegen auseinander. Viele seiner Figuren wirken wie überzeichnete Karikaturen seiner Landsleute. Griegs nationalromantische Musik steht in einem krassen Gegensatz zu dieser polemischen Dimension der Handlung und wird daher heutzutage kaum mehr (oder wenn, dann ironisch) als Bühnenmusik verwendet. Nichtsdestotrotz zählen die zwei Peer­GyntSuiten mittlerweile zu den weltweit berühmtesten romantischen

Orchesterstücken und evozieren unmittelbar die mythischen, rauen Landschaften des hohen Nordens. Unterstrichen wird dieser Eindruck in Tormod Tvete Viks Arrangement für Hardangerfiedel, Violine und Streichorchester, in dem die geigenähnliche Kastenhalslaute, die vor allem im Süden Norwegens in der Volksmusik verwendet wird, die folkloristischen Einflüsse von Ibsens Drama und Griegs Schauspielmusik eindrucksvoll zum Leben erweckt.

Ragnhild Hemsing

Violine & Hardangerfiedel

Die Geigerin und Hardangerfiedlerin ist tief mit der reichen musikalischen Tradition ihres Heimatlandes Norwegen verbunden. Dadurch gelingt es ihr auf einzigartige Weise, die typischen Elemente der norwegischen Volksmusik und der klassischen Musik erfolgreich miteinander zu verbinden. Ragnhild Hemsing wurde in der Region Valdres geboren und begann als Fünfjährige Violine und kurz darauf auch die traditionelle Hardangerfiedel zu spielen. Später studierte sie am Barratt Due Musikinstitut in Oslo und bei Boris Kuschnir in Wien. Mit 14 Jahren debütierte sie sowohl mit dem Philharmonischen Orchester Bergen als auch beim Symphonieorchester Trondheim mit Mendelssohns Violinkonzert. Seitdem hat sie sich eine internationale Karriere aufgebaut und der Hardangerfiedel auch außerhalb Norwegens zu Bekanntheit verholfen. Ihr umfangreiches Repertoire an klassischen Werken für Violine und weniger bekannten Werken für die Fiedel macht sie zu einer der vielseitigsten Musikerinnen unserer Zeit.

In der Saison 2024/25 wird Ragnhild Hemsing mit vielfältigen Programmen europaweit zu Gast sein. Im Dezember war sie in der Philharmonie Luxembourg zu hören, im Februar trat sie mit der Neuen Philharmonie Westfalen auf. Zusätzlich zu den Tourneen mit den Trondheim Soloists geht sie mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn auf Deutschland-Tournee. Eine Einladung wird sie mit ihren Kammermusikpartnern Benedict Kloeckner (Violoncello) und Mario Häring (Klavier) zu den Gezeitenkonzerten in Ostfriesland führen und mit dem Bandoneonisten Omar Massa wird sie beim MDR-Musiksommer auftreten. Ein besonderer Höhepunkt der Saison ist die Veröffentlichung ihres Albums Norwegian Seasons, auf dem sie Vivaldis Vier Jahreszeiten in einer Bearbeitung für Hardangerfiedel interpretiert. Mit diesem Programm wird sie bei den Thüringer Bachwochen, bem Rheingau Musik Festival sowie beim Olavsfest in Trondheim zu erleben sein.

Trondheim Soloists

Das Streichorchester Trondheim Soloists wurde 1988 vom norwegischen Geiger und Dirigenten Bjarne Fiskum gegründet und gelangte schnell zu großem Erfolg. Unter der aktuellen künstlerischen Leiterin, Guro Kleven Hagen, behält das Ensemble Spontaneität und Spielfreude in seinen innovativen Projekten bei. Mit Konzerten und Tourneen in ganz Europa, Asien, den USA und Südamerika sind die Trondheim Soloists zu einem der aufregendsten Kammerorchester der internationalen Szene geworden. In jüngster Zeit arbeiteten sie mit Künstler:innen wie Tine Thing Helseth, Víkingur Ólafsson, Truls Mørk, Hyung-ki Joo, Håvard Gimse und Ragnhild Hemsing zusammen. Als Botschafter norwegischer Musik haben die Trondheim Soloists zahlreiche Werke norwegischer Komponist:innen in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Die Diskografie des Orchesters umfasst mehr als 25 teils ausgezeichnete Aufnahmen.

Alexander John Robson

Violine & Leitung

Alexander John Robson wurde in England geboren und wuchs in Kristiansund auf. Er studierte an der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim am Department of Music bei Bjarne Fikum und am Royal College of Music in London bei Levon Chilingirian. Seit 30 Jahren ist er Mitglied der Trondheim Soloists und musikalischer Leiter von dessen Nachwuchsensemble JuniorSolistene. Er spielt regelmäßig mit dem Norwegischen Kammerorchester und ist auch als freiberuflicher Konzertmeister tätig. Als Gast musiziert er in Orchestern wie dem Bergen Philharmonic Orchestra, den Göteborger Symphonikern, dem Swedish Chamber Orchestra und dem Mahler Chamber Orchestra. Zudem ist er ein begeisterter Kammermusiker und war von 2012 bis 2020 Zweiter Geiger im Engegård String Quartet. Alexander John Robson spielt eine Violine von Joseph und Antonio Gagliano, eine Leihgabe der Sparebank1 Midt-Norge.

Klänge sehen – Bilder hören

Sa, 13. Sep 2025, 19:30

Gatti & Sächsische Staatskapelle Dresden

Daniele Gatti und die Sächsische Staatskapelle Dresden bringen Gustav Mahlers 5. Symphonie und Tōru Takemitsus Requiem für Streichorchester ins Brucknerhaus Linz.

Do, 18. Sep 2025, 19:30

Chen, Fateyeva & ORF RadioSymphonieorchester Wien

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und Saxofonistin Asya Fateyeva präsentieren unter der Leitung von Mei­Ann Chen Werke von Erich Wolfgang Korngold, Péter Eötvös und John Williams.

So, 28. Sep 2025, 18:00

Bolton & TonkünstlerOrchester Niederösterreich

Ivor Bolton und das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich bringen eine vollendete Rekonstruktion von Bruckners 9. Symphonie in ihrer ganzen Farbenpracht zum Klingen.

So, 5. Okt 2025, 18:00

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

Das wohl berühmteste Streicherensemble der Welt interpretiert neben Anton Bruckners »Locus iste« Werke von Heitor Villa­Lobos, Gabriel Fauré und George Gershwin, Filmmusik und mitreißenden Tango.

brucknerfest.at

Impressum

Herausgeberin

Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz

Redaktion

Paula Schlüter, MA

Biografien & Lektorat

Romana Gillesberger

Gestaltung

Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer

Abbildungen

M. Haas (S. 2), gemeinfrei (S. 7, 8, 11 & 12–13), N. Lund (S. 17), T. Samuelsen (S. 18), B. Gundersen (S. 19)

Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten

LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz

Wir danken für Ihren Besuch und wünschen Ihnen ein schönes Konzert!

Werke von Mozart, Liszt und Beethoven

VERANSTALTUNGSORT UND KARTEN

Brucknerhaus Linz · Untere Donaulände 7 · 4010 Linz +43 (0) 732 77 52 30 · kassa@liva.linz.at 8. Mai 2025 · 19:30 Uhr C. Bechstein Centrum Linz / Klaviersalon Merta GmbH

Bethlehemstraße 24 · A-4020 Linz · +43 (0) 732 77 80 05 20 linz@bechstein.de · bechstein-linz.de

Foto: Sören Lukas Schirmer

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