11. April 2025
19:30 Uhr, Großer Saal
11. April 2025
19:30 Uhr, Großer Saal
Das besondere Konzert V Kooperation Musikgymnasium Linz Saison 24–25
Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 brucknerhaus.at
So, 11. Mai 2025, 11:00
Großer Saal
Sabaini & Philharmonices mundi
Josef Sabaini und seine Philharmonices mundi zeigen mit Werken von Joseph Haydn, Wolfgang Amadé Mozart und Benjamin Britten, wie vielfältig die Form der Symphonie klingen kann.
Di, 27. Mai 2025, 19:30
Großer Saal
Gražinytė-Tyla, Kopatchinskaja & Orchestre Philharmonique de Radio France
Das Orchestre Philharmonique de Radio France und Mirga
Gražinytė-Tyla gastieren mit Werken von Joseph Haydn, Lili Boulanger und Richard Strauss sowie Alban Bergs Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels«, gespielt von Patricia Kopatchinskaja.
Mi, 25. Jun 2025, 19:30
Großer Saal
Damrau, Kaufmann & Deutsch
Ein Liederabend der Superlative: Mit Diana Damrau und Jonas Kaufmann geben sich zwei Weltstars die Ehre. Begleitet werden sie am Klavier von Helmut Deutsch.
Das Programm auf einen Blick
Über die Uraufführung von Georg Friedrich Händels Oratorium Messiah vermeldete das Dublin Journal am 17. April 1742: »Am vergangenen Dienstag [dem 13.] wurde Mr. Händels großes geistliches Oratorium, der Messiah im Neuen Musiksaal in der Fishamble-Street aufgeführt; die wichtigsten Kritiker erklärten es für das vollendetste Werk der Musikgeschichte.«
Bis heute hat der Messiah nichts an seiner Faszination und Strahlkraft eingebüßt, eine perfekte Wahl also für die Feier zum 50-jährigen Jubiläum des Linzer Musikgymnasiums, gemeinsam mit vier hervorragenden Solist:innen und dem Originalklangorchester Barucco unter der Leitung von Heinz Ferlesch.
Nr. 8 Arie und Chor »O thou that tellest«
Nr. 9 Rezitativ »For behold, darkness shall cover the earth«
Nr. 10 Arie »The people that walked in darkness«
Nr. 11 Chor »For unto us a Child is born«
Nr. 12 Pifa
Rezitativ »There were shepherds«
Nr. 13 Rezitativ »And lo, the angel of the Lord«
Nr. 14 Rezitativ »And suddenly there was with the angel«
Nr. 15 Chor »Glory to God in the highest«
Nr. 16 Arie »Rejoice greatly, O daughter of Sion«
Rezitativ »Then shall the eyes of the blind«
Nr. 17 Duett »He shall feed His flock«
Nr. 18 Chor »His yoke is easy«
2. Teil
Nr. 19 Chor »Behold the Lamb of God«
Nr. 20 Arie »He was despised«
Nr. 21 Chor »Surely, He hath borne our griefs«
Nr. 22 Chor »And with His stripes we are healed«
Nr. 23 Chor »All we like sheep«
Nr. 24 Rezitativ »All they that see Him«
Nr. 25 Chor »He trusted in God«
Nr. 26 Rezitativ »Thy rebuke hath broken His heart«
Nr. 27 Arioso »Behold, and see if there be any sorrow«
Nr. 28 Rezitativ »He was cut off out of the land«
Nr. 29 Arie »But Thou didst not leave«
Nr. 30 Chor »Lift up your heads«
// Pause //
Nr. 33 Chor »The Lord gave the word«
Nr. 34 Arie »How beautiful are the feet«
Nr. 35 Chor »Their sound is gone out«
Nr. 36 Arie »Why do the nations so furiously rage together«
Nr. 37 Chor »Let us break their bonds asunder«
Rezitativ »He that dwelleth in heaven«
Nr. 38 Arie »Thou shalt break them«
Nr. 39 Chor »Hallelujah!«
3. Teil
Nr. 40 Arie »I know that my Redeemer liveth«
Nr. 41 Chor »Since by man came death«
Nr. 42 Rezitativ »Behold, I tell you a mystery«
Nr. 43 Arie »The trumpet shall sound«
Rezitativ »Then shall be brought to pass«
Nr. 44 Duett »O death, where is thy sting?«
Nr. 45 Chor »But thanks be to God«
Nr. 46 Arie »If God be for us«
Nr. 47 Chor »Worthy is the Lamb«
Konzertende ca. 22:30 Uhr
Georg Friedrich Händel // Messiah
Georg Friedrich Händels Oratorium Messiah ist ein Drama. Es strotzt nur so vor Emotionen, Kontrasten und dramaturgischer Spannung, explodiert förmlich vor Affekten wie Freude, Leid, Schmerz, Trost, Hoffnung. Es weckt den Glauben an die Rettung vor dem Untergang und nährt das Vertrauen auf ein ewiges Leben im Jenseits. Es ist die Geschichte des Fleisch gewordenen Gottes, der als Reaktion auf die Entfremdung der Menschen von ihm in seine Schöpfung eindringt. Die dramatische Geschichte eines Gottmenschen, der sich sogar von den Geschöpfen, die er retten wollte, töten lässt, um auf diese Weise das Böse zu besiegen. Der Held, der den Tod überwindet und diejenigen, die ihm folgen, beauftragt, seine Geschichte zu erzählen. Es ist die Erzählung eines Gesalbten, und nichts anderes bedeutet das hebräische Wort Maschiach – Messias, der die Erde verließ, um zu seinem Vater in den Himmel aufzufahren und der zum Untergang alles Irdischen von dort zurückkehren wird, um über jeden Menschen zu richten, der je gelebt hat.
Ein dramaturgisches Programm, das alle Register der theatralischen Kunst zieht und in seiner musikalischen Korrelation alle Affekte, die die barocke Tonkunst bereitstellt, mehr als nur herausfordert: Händels Messiah ist keine liturgische Musik, kein kontemplatives Eintreten ins Gebet. Ganz im Gegenteil: In Händels Konzept und künstlerischer Vision ist ein Oratorium ein musikalisches Drama. Ein gutes Oratorium enthält demnach dieselben Elemente, die ein gutes Drama auch ohne Musik ausmachen: eine:n fesselnde:n Protagonist:in, Spannung und Entspannung, Krise und Lösung, die Mitwirkung des Publikums, schillernde Figuren, starke emotionale Reaktionen und so weiter … Ein gutes Oratorium ist daher viel mehr als eine Reihe aufeinanderfolgender Musiknummern zu einem bestimmten Thema. Zu ihrer Entstehungszeit waren diese geistlichen Dramen vor allem deshalb wirkungsvoll, weil das Publikum bereits mit den Geschichten vertraut war. Aus diesem Grund war nur eine minimale, referenzielle Erzählung notwendig und es war vor allem keine szenische Umsetzung erforderlich. Im Großen und Ganzen
Georg Friedrich Händel // Messiah
man sich heute nicht mehr so sicher sein kann. Im Fall des Messiah ist der Bezug zur Thematik nicht völlig verloren gegangen. Einige Sätze beziehen sich auf allgemein bekannte Ereignisse und Themen, zum Beispiel die Weihnachtsgeschichte, Jesu Leiden, die Auferstehung und Himmelfahrt. Zahlreiche andere Sätze werden vielleicht nur vage verstanden.
Was allerdings in diesem Oratorium, dessen Musik alle Emotionen bedient, fehlt, ist der:die Held:in. In diesem Zusammenhang könnte man den Messiah als ein theologisches Drama bezeichnen, bei dem fast alle Texte aus theologischen Elementen und Reaktionen auf Handlungen, die nur durch Anspielungen existieren, bestehen. So dramatisch die Musik auch anmutet, so vielfältig die textliche und musikalische Dramaturgie angelegt ist, so gibt es dennoch im Messiah keine direkte Handlung. Vielmehr scheint die Theologie dahinter das Drama zu sein. Diese Rolle der Theologie als zentrales dramatisches Element unterscheidet den Messiah von den anderen Händel‘schen biblischen Oratorien wie Samson, Josua, Judas Maccabaeus und Israel in Egypt. Die Theologie ist auch in diesen Dramen präsent. Die Geschichten haben einen theologischen Blickwinkel, der in manchen Fällen bedeutender ist als in anderen. Aber diese Oratorien sind dramaturgisch rund um greifbare Charaktere und veritable Handlungen entwickelt. Die Theologie ist sicherlich ein Bestandteil dieser Werke, aber sie können auch ohne sie als beredte Geschichten verstanden werden. Das ist auch ein Umstand, der es möglich macht, diese Werke ohne große Adaption szenisch auf die Bühne zu bringen. Beim Messiah gelingt das nur schwer.
Man stelle sich vor, wie völlig anders ein Messiah sein müsste, wenn er nach demselben Modell wie Samson oder Josua geschrieben worden wäre. Es gäbe Arien, die von Jesus gesungen würden, Darstellungen seiner Taufe, der Heilung der Kranken, der Auswahl der Apostel, Jesu Tempelreinigung, Judas’ Verrat, eine ausführlich dargestellte Karwoche, eine dramatische Auferstehungsszene, die Geburt der Kirche mit Feuerzungen, die Verkündigung des Evangeliums, Verfolgungen, Gerichtsszenen und das Ende der Welt. Natürlich wäre die notwendige Tiefe eines Werks von solchem Umfang undenkbar. Das wäre ein dramaturgischer Marathon –ein schier unlösbares Konstrukt aus Weihnachtsoratorium, Passion, Himmelfahrtsoratorium und Buch mit sieben Siegel in einem. Eine krude
Georg Friedrich Händel // Messiah
Mischung aus beinahe allem, was das Neue Testament bereitstellen würde. So einen Versuch gibt es tatsächlich, allerdings viel später und als geistliche Umlegung von Richard Wagners Ring des Nibelungen: Felix Draesekes Christus: Ein Mysterium in einem Vorspiele und drei Oratorien. Was Händel und sein Librettist Charles Jennens mit dem Messiah entwarfen, ist ein Oratorium ganz anderer Art.
In diesem Werk tritt der Protagonist Messias nie direkt auf, ebenso wenig wie andere Figuren aus dem Alten und Neuen Testament. Erscheinungen Jesu werden penibel vermieden, sogar Bibelzitate über Jesus werden in die dritte Person übertragen. So wird beispielsweise jener Satz aus dem Matthäus-Evangelium »Come unto Me, all ye that labor and are heavy laden, and I will give you rest« in der Nummer 17 zu »Come unto Him, all ye that labour, come unto Him that are heavy laden, and He will give you rest.« (»Kommt alle zu ihm, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Er wird euch Ruhe verschaffen.« – Matthäus 11,28). Wird auf eine Handlung Bezug genommen, ist es deren theologische Zusammenfassung, die den Gegenstand der Musik bildet. Beispielsweise ist der Eingangschor zum zweiten Teil »Behold the Lamb of God, that taketh away the sin of the world.« (»Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.« – Johannes 1,29) ein quasi-narrativer Zugang, der aber aufgrund des theologischen Verständnisses, das mit dem Leiden und Sterben des Messias verbunden ist, und aufgrund der musikalischen Umsetzung mit streng punktierten Rhythmen in düsterer g-MollTonalität zutiefst dramatisch herüberkommt. Die Theologie ist das Drama; sie ist die Substanz des Werkes. Sogar der Titel des Werkes ist theologisch: Messiah im Gegensatz etwa zu Jesus von Nazareth. Um zu wissen, wie man interpretierend an die Musik herangeht, muss die Theologie des Textes eine Hauptüberlegung sein.
Doch wie kam es zu diesem Werk? Beziehungsweise: Wie kam Händel, der für lange Zeit der große Star der italienischen Oper war, zu dieser Gattung? Wie so oft ist es auch hier eine Ansammlung vielfältiger Gründe. Händel nahm 1710 den Posten eines Kapellmeisters am Hofe Georg Ludwigs von Hannover unter der Bedingung an, hin und wieder für längere Zeiträume auf Reisen sein zu dürfen. Noch im selben Jahr brach er nach London auf, wo er 1711 seinen ersten Erfolg mit der Oper Rinaldo verbuchen
Georg Friedrich Händel // Messiah
konnte. Obwohl er in Hannover durchaus fehlte, war es Georg Ludwig ganz angenehm, einen Vertrauten in London zu wissen, war er doch der Nächste in der englischen Thronfolge und wollte um das Befinden der Königin aus erster Hand unterrichtet sein. Und tatsächlich wurde er 1714 als George I. zum König von England und Irland gekrönt, was Händels Position weiter festigte. Soweit sogar, dass das Einbürgerungsgesetzt in Folge zu seinen Gunsten abgeändert wurde und Händel 1727 die englische Staatsbürgerschaft annehmen konnte.
Doch so groß die Erfolge mit den italienischen Opern anfänglich auch waren, so wenig wollte er wahrhaben, dass das Publikum zusehends Musiktheaterwerke in der Landessprache forderte. Diese Ignoranz bedeutete einerseits das Erstarken der lokalen Konkurrenz und andererseits auch des englischen Adels und seiner Opera of the Nobility, der eindeutig mit dem Hannoveraner auf dem Thron auf Konfrontationskurs ging. Händel erlebte mehr und mehr Ablehnung und gelangte künstlerisch wie auch finanziell an einen absoluten Tiefpunkt. Doch er hatte allen Intrigen zum Trotz einen unerwarteten Trumpf in der Tasche: Zu seinem 47. Geburtstag leitete sein Freund Bernard Gates drei Darbietungen einer Bearbeitung von Esther, einem Werk, das wahrscheinlich 1718 auf Cannons, dem Landsitz des Earl of Carnarvon, als Masque aufgeführt wurde. Gates setzte seinen Chor von der Chapel Royal ein, fügte Chorknaben aus der Westminster Abbey hinzu und veranlasste damit Viscount Perceval zu der Schilderung, dass »dieses Oratorium beziehungsweise diese Religionsoper überaus schön und die Anwesenden höchst erfreut« gewesen seien. Am 2. Mai leitete Händel selbst die Aufführung am King’s Theatre Haymarket, angekündigt als The Sacred Story of Esther: an Oratorio in English. Formerly composed by Mr. Handel, and now revised by him, with serveral Additions […]. Es gilt allgemein als das erste englische Oratorium. Nun hatte das Publikum das, was es wollte. Und aus Händels Feder entstand daraufhin ein Werk nach dem anderen in englischer Sprache.
Opera of the Nobility von 1733–1737 existierende Operngesellschaft, die mit der von Händel geleiteten Royal Academy of Music konkurrierte
Masque höfisches Maskenspiel des 16. und 17. Jahrhunderts und Vorläufer der barocken Oper in England
Georg Friedrich Händel // Messiah
Die Idee zum Messiah, Händels siebtem Oratorium in englischer Sprache, kam Charles Jennens (1700–1773). Jennens, der schon zuvor für Händel das Libretto zu Saul schrieb, wahrscheinlich auch bei der Entstehung von Israel in Egypt beteiligt war und mit dem Philosophen James Harris an der Adaption von Milton-Gedichten zu dem aufklärerischen allegorischen Oratorium L'Allegro, il Penseroso ed il Moderato mitwirkte, war ein äußerst reicher Mann, der eine riesige Privatbibliothek mit Hunderten von Predigtsammlungen und Bibelkommentaren zusammengetragen hatte. Die Hauptinspiration für Jennens’ Messiah-Libretto ist ein umfangreiches Buch von Richard Kidder über die christologische Erwartung im Alten Testament und ihre Erfüllung in Jesus von Nazareth, wie sie im Neuen Testament bezeugt wird. Kidders Buch dürfte für Jennens eine wichtige Quelle bei der Auswahl von Bibelversen gewesen sein.
Denn das Neue am Messiah war, dass es sich nicht um die Dramatisierung eines biblischen Stoffes handeln sollte, sondern um eine Zusammenstellung von einzelnen Bibelzitaten mit Fokus auf den Messias. Ideal in dieser Konstellation für die Karwoche, abseits der nicht mehr ganz zeitgemäßen Passionen. Händel schien zunächst nicht sonderlich interessiert zu sein. Erst rund eineinhalb Jahre später, am 10. Juli 1741, schrieb Jennens an seinen engen Freund Edward Holdsworth: »Händel sagt, dass er im nächsten Winter nichts unternehmen wird, aber ich hoffe, dass ich ihn dazu überreden kann, eine weitere Zusammenstellung von Bibeltexten, die ich für ihn kompiliert habe, zu vertonen und sie zu seinem eigenen Vorteil in der Passionswoche aufzuführen. Ich hoffe, dass er sein ganzes Genie und Können darauf ausrichten wird, dass dieses Werk alle seine früheren Kompositionen übertrifft, ebenso wie das Sujet auch jedes andere Sujet übertrifft. Es handelt sich nämlich um den Messias.«
Händel begann tatsächlich am 22. August 1741 mit der Komposition und schloss die gesamte Partitur in nur 24 Tagen am 14. September ab. Dabei verwendete er bereits zahlreich vorhandenes Material, speziell die italienischen Kammerduette dienten als ›Steinbruch‹ für einige Chöre. Das war nichts Ungewöhnliches und sollte auch nicht den Stoff abwerten, wie es Jennens zunächst missverstand. Kontrafaktur und Parodiever fahren waren übliche Vorgehensweisen, die in dieser Zeit fast alle Komponist:innen weidlich pflegten. Anders wäre wahrscheinlich die unfassbare
Georg Friedrich Händel // Messiah
Produktion mancher Musiker:innen gar nicht möglich gewesen. Händel verbrachte den Winter auf Einladung der neuen Great Music Hall in Dublin und gab zwölf höchst erfolgreiche Subskriptionskonzerte, deren Abschluss und Höhepunkt am 13. April 1742 – also fast genau auf den Tag vor 283 Jahren – die Uraufführung des Messiah war. So enthusiastisch der Messiah in Dublin aufgenommen wurde, umso schwieriger wurde es in London, weiterhin geistliche Oratorien im Theater- beziehungsweise Konzertsaal aufzuführen. Strenggläubige Anglikaner:innen liefen schon einige Jahre zuvor bei Israel in Egypt Sturm, um gegen die Verwendung heiliger Bibeltexte in profanen Räumlichkeiten zu protestieren.
Georg Friedrich
So wählte man für die Ankündigung des Messiah bei seiner Londoner Erstaufführung am 19. März 1743 im Covent Garden Theatre lediglich den Hinweis auf »A New Sacred Oratorio« von Händel, ohne den Titel Messiah zu nennen. Trotzdem wurde von religiösen Hardliner:innen noch
Händels Handschrift des »Hallelujah!«-Chores, ca. 1741
Jahre später die Aufführungstradition des Messiah als blasphemisch abgestraft. Händel, der insgesamt 36 Aufführungen leitete, startete selbst den Brauch, das Werk vor allem in der Passionszeit aufs Programm zu setzen. Dabei gab es aus verschiedenen Gründen Adaptionen, auch auf Drängen seines Librettisten, der mit so manchen Passagen ziemlich unglücklich war, sodass es von Händels berühmtestem Werk keine endgültige Fassung gibt. Nach einem eher zögerlichen Start etablierte sich der Messiah noch während Händels letzter Lebensdekade zu seinem ikonischen Meisterwerk, das allerdings erst posthum 1767 vollständig in Druck ging.
Als gläubiger Anglikaner stand im Zentrum von Jennens’ theologischem Konzept das Manifest der Göttlichkeit und Mission Jesu Christi und war als solches auch als Widerlegung des rationalisierten Atheismus und Deismus gedacht. Es kann aber auch in einem gewissen antisemitischen Kontext verstanden werden, der die christlichen Kirchen als Hüterinnen von Gottes Wahrheit gegenüber ande-
ren Religionen hervorstreicht, was Jennens’ Quellen durchaus stützen. Seine sorgfältige Adaption von Bibelversen aus vierzehn Büchern des Alten und Neuen Testaments, die einen Bezug zur Liturgie wichtiger Feste haben, ließ so ein für die Fastenzeit angemessen feierliches
Feiert man Jubiläen, so ist das auch ein guter Zeitpunkt, das Wie und Was zu hinterfragen; in sich zu gehen und zu reflektieren, was die Funktion der eigenen Institution ist und inwieweit sie die selbst gesteckten, oft hohen Ziele erreichen kann. Was ist eigentlich ein Oberstufenrealgymnasium mit besonderer Berücksichtigung der musischen Ausbildung für Studierende der Musik? Allein schon diese kryptische Bezeichnung durch das Schulunterrichtsgesetzt wirft Fragen auf. Was ist musisch? Was sind Studierende der Musik, wenn es sich doch um eine gymnasiale Oberstufe handelt? Die Idee des Musikgymnasiums ist es, den musikalisch hochbegabten jungen Menschen zwischen 14 und 19 Jahren parallel zur intensiven musikalischen Ausbildung an einer Musikuniversität, einem Konservatorium oder einer vergleichbaren Ausbildungsstätte die Möglichkeit zu bieten, mit einer ganz normalen Matura die AHS abschließen zu können. Und das eben so, dass genügend Zeit fürs Üben, Proben und Konzertieren auch außerhalb des schulischen Kontexts bleibt. Das heißt konkret, dass die Oberstufe im Musikgymnasium ein Jahr länger dauert – fünf Jahre – und dass es im Gegenzug am Nachmittag keinen Unterricht gibt. Das öffnet viele Freiräume und gibt die Möglichkeit, sein musikalisches Talent ideal entfalten zu können. Dabei auch für sich selbst feststellen zu können, ob Musik – in welcher Form auch immer – Beruf und Berufung werden kann. Oder ob man sich – und dazu befähigt die ›ganz normale‹ Matura – etwas ganz anderem widmet und dennoch die Liebe zur Musik tief im Herzen trägt.
Doch wie kam es zur Gründung eines Musikgymnasiums in Linz? In Wien gibt es seit dem Schuljahr 1964/65 einen solchen Schultyp. In Klagenfurt mit einer Langform des musischen Gymnasiums etwas Ähnliches. So entstand 1973 im Umfeld des damaligen Landesschulrates die Vision, auch in Oberösterreich eine derartige Schulform zu etablieren. Niemand wollte sich so recht daran heranwagen. Nur Direktor HR Mag. Karl Kloybhofer SM war überzeugt, dass diese Schule perfekt
Heinrich Schütz. Ein Ereignis, das auch in der Presse positiv rezensiert wurde und den Grundstein zu einer immer dichter werdenden Konzerttätigkeit legte. Balduin Sulzer ergriff jede Möglichkeit, mit seinen Schüler:innen zu konzertieren und den Talenten so einen Einstieg in das ›wahre Leben‹ eines:r Musiker:in zu ermöglichen. Von Kirchen-, Kammer- sowie kleineren Chor- und Orchesterkonzerten bis hin zu einem Auftritt in einem Autohaus fand sich da alles. Im Schuljahr 1977/78 kam das erste wirklich große Werk, das Balduin Sulzer höchst ambitioniert einstudierte – Händels Messiah! Die ersten Aufführungen dirigierte Sulzer selbst, überließ dann bei einer Aufführung in Wels dem 17-jährigen Franz Welser-Möst die Leitung – der Beginn einer dirigentischen Weltkarriere. Am 29. Mai 1978 fand das erste Konzert im vier Jahre zuvor eröffneten Brucknerhaus statt. Es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit, die bis heute dankenswerterweise andauert – sehr zur Freude der Verantwortlichen des Musikgymnasiums.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Aus dem eigenen Orchester wurde bald das Jeunesse Orchester Linz, das unter Franz Welser-Möst erste Auslandsreisen unternahm und zum herausragenden Jugendorchester in Österreich heranwuchs. Gespielt wurde, was nur ging – auch im Rahmen der Lehrlingskonzerte der VÖEST. Die enge Verbindung von Franz Welser-Möst und Balduin Sulzer bescherte dem Chor des Musikgymnasiums, der ab 1986 Mozartchor Linz hieß, Auftritte in ganz neuen Dimensionen. Der ›Schulchor‹ durfte nun mit jenen professionellen Orchestern, die Welser-Möst teilweise als Chefdirigent leitete, zusammenarbeiten – von Palermo über Norrköping, Winterthur bis hin zur London Philharmonic, wo die letzte Zusammenarbeit bei einer CD-Produktion sogar in einer Grammy-Nominierung mündete. 1997 erfolgte ein Wechsel in der Leitung. Balduin Sulzer ging in Pension und sein Nachfolger wurde Wolfgang Mayrhofer, der – selbst ein ehemaliger Schüler des ORG –ab 1976/77 in der Stifterstraße unterrichtete. Wolfgang Mayrhofer gehört zu den führenden Chorleiter:innen Österreichs, der schon mit dem musischen Gymnasium (»C-Zweig«) und zuvor mit dem Chor des musisch-pädagogischen Zweigs großartige Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben erzielen konnte und (auch unter Einbeziehung von Absolvent:innen des Musikgymnasiums) den Linzer Jeunesse Chor gründete und bis heute leitet. Er setzte die Chortradition,
Händels Messiah
die unter Balduin Sulzer begonnen hatte, erfolgreich fort und erweiterte das Repertoire in vielfältiger Hinsicht. Prägten zunächst die großen Chorwerke Johann Sebastian Bachs (»Johannes-Passion«, »Matthäus-Passion«, h-Moll-Messe) und Werke der Wiener Klassik (Messen von Mozart und Haydn bis hin zu Beethovens Missa solemnis) sowie Werke des 20. Jahrhunderts, und da vor allem Franz Schmidts Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln, das Programm, ergänzte Wolfgang Mayrhofer das Repertoire um oratorische Werke aus dem 19. Jahrhundert (Mendelssohns Paulus und Elias), und um Werke aus dem Umkreis der »Groupe de Six« (Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher und Le Roi David oder Poulencs Gloria). Dazu kamen Werke aus dem angloamerikanischen Raum und regelmäßig auch ein Fokus auf das aktuelle A-cappella-Repertoire.
Da in Linz die Jeunesse Musicale Anfang der 2000er-Jahre eingestellt wurde, wurde auch das Jeunesse Orchester aufgelöst und die Orchesterarbeit wurde am Musikgymnasium stark projektorientiert fortgesetzt. Das hängt auch damit zusammen, dass das Landesmusikschulwerk seine Ambitionen in Sachen Orchester ausbaute und somit den jungen Musiker:innen ein breiteres Angebot zur Verfügung stand. In Wolfgang Mayerhofers Zeit fällt auch die Gründung der Anton Bruckner Privatuniversität, die einschneidende Veränderungen im Ablauf des Musikgymnasiums mit sich brachte. Das künstlerische Basisstudium (KBS), das damals alle Musikgymnasiast:innen am Brucknerkonservatorium absolvierten, passte nicht mehr in eine moderne Universitätsumgebung und so wurde mit der Akademie für Begabtenförderung des Landes Oberösterreich (ABF) eine neue Grundlage für das ›Studium‹ der Musikgymnasiast:innen geschaffen. Gleichzeitig rückten auch die Institutionen näher zusammen, denn die ABF ist ein Kooperationsprojekt der Anton Bruckner Privatuniversität mit dem Landesmusikschulwerk und dem Musikgymnasium. Diese Konstellation ist einzigartig in Österreich und wird von den anderen Standorten durchaus mit gewisser Bewunderung betrachtet.
In diesen Jahren hat sich das Musikgymnasium Linz zu einer wichtigen Musikinstitution des Landes Oberösterreich entwickelt und ist fest im Konzertleben unseres Bundeslandes verankert. Große Chor- und Orchesterkonzerte mit bedeutsamen Werken standen und stehen im
Mittelpunkt des Konzepts, das seit 2019 unter der Leitung von Michael Wruss und Stefan Kaltenböck ständig weiterentwickelt wird. So wird neben der Stärkung kammermusikalischer Aktivitäten der Fokus auf die regelmäßige Orchesterarbeit und vor allem auf die Pflege der Stimmen in Vokalensembles, Klassenchören und im Gesamtchor des Musikgymnasiums gelegt. Neben Dvořáks 9. Symphonie, Prokofjews Peter und der Wolf und Beethovens 5. Symphonie unter der Leitung des jungen Dirigenten und Musikgymnasium-Absolventen Matthias Achleitner waren die Aufführung von Bachs »Johannes-Passion« unter Andreas Spering im Rahmen der Konzertreihe Musica Sacra 2022, die Mitwirkung bei Charles Ives’ 5. Symphonie in einem Abonnementkonzert des Brucknerhauses gemeinsam mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Wayne Marshall (März 2023) sowie auch das Chor-Orchesterkonzert unter der Leitung von Emmanuel Tjeknavorian im Mai 2023 im Brucknerhaus mit Werken von Ludwig van Beethoven Höhepunkte im jüngeren Konzertreigen des Musikgymnasiums.
Wichtig ist auch die stilistische Vielseitigkeit, was etwa 2023 Programme wie Witness mit traditionellen Spirituals zum Thema Sklaverei von und mit Manfred Länger und ein Workshop mit dem dänischen Popchorspezialisten Jim Daus Hjernøe belegen. Das letzte Jahr stand ganz im Zeichen von Anton Bruckner. Neben der e-Moll-Messe gemeinsam mit den St. Florianer Sängerknaben (4. Mai 2024) und dem Linzer Domchor (28. September 2024) befanden sich auch die Missa solemnis und das Te Deum im Rahmen des Internationalen Brucknerfests gemeinsam mit dem Oberösterreichischen Jugendsinfonieorchester unter Markus Poschner (9. Oktober 2024) auf der intensiven Auftrittsliste. Dazu kam die Teilnahme bei Bruckners Salz in der Saline Ebensee und beim Motettencrash im Linzer Mariendom. Mit der heutigen Aufführung von Georg Friedrich Händels Messiah kommt ein Werk wieder ins Repertoire, das den Beginn des Musikgymnasiums markierte und zuletzt 1996 unter Franz Welser-Möst im Vatikan gesungen wurde. Dieses Festkonzert steht auch im Gedenken an den Mitgründer und Spiritus rector des Musikgymnasiums Balduin Sulzer. Ihm zu Ehren tritt der Mozartchor heute erstmals unter seinem neuen Namen auf: Balduin-Sulzer-Chor des Musikgymnasiums Linz.
Michael Wruss
Text: Jesaja 40,1–3
Tenor
Comfort ye, comfort ye my people, saith your God. Speak ye comfortably to Jerusalem, and cry unto her, that her warfare is accomplished, that her iniquity is pardoned.The voice of him that crieth in the wilderness; prepare ye the way of the Lord; make straight in the desert a highway for our God.
Text: Jesaja 40,4
Tenor
Ev‘ry valley shall be exalted, and ev‘ry moutain and hill made low; the crooked straight and the rough places plain.
Text: Jesaja 40,5
And the glory of the Lord shall be revealed, and all flesh shall see it together: for the mouth of the Lord hath spoken it.
Tröste dich, mein Volk, spricht dein Gott. Redet trostreich mit Jerusalem und ruft ihr zu, dass ihr Kriegsdienst zu Ende, dass ihre Missetat vergeben ist. Es ist seine Stimme, die verkündigt in der Wildnis: Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet in der Wüste einen Pfad für unsern Gott.
Jedes Tal soll erhöht werden, und jeden Berg und Hügel macht tief, das Krumme gerade und die unebenen Stellen glatt.
Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbart, und alles Fleisch miteinander soll es sehen: Denn des Herrn Mund hat es verheißen.
Nr. 5 Rezitativ
Text: Haggai 2,6–7 und Maleachi 3,1
Bass
Thus saith the Lord, the Lord of hosts: Yet once a little while and I will shake the heavens and the earth, the sea and the dry land. And I will shake all nations; and the desire of all nations shall come.
The Lord, whom ye seek, shall suddenly come to His temple, even the messenger of the Covenant, whom you delight in; behold, He shall come, saith the Lord of hosts.
So spricht der Herr der Heerscharen: Noch eine kleine Zeit und ich werde erschüttern die Himmel und die Erde, die See und das trockene Land, und ich werde aufrütteln alle Völker, und die Sehnsucht aller Völker wird erscheinen.
Der Herr, den ihr sucht, kommt plötzlich zu seinem Tempel, selbst der Bote des neuen Bundes, an dem ihr euch erfreut, sehet, er wird erscheinen, so spricht der Gott der Heerscharen.
Nr. 6 Arie
Text: Maleachi 3,2
Alt
But who may abide the day of His coming, and who shall stand when He appeareth? For He is like a refiner‘s fire.
Doch wer kann bestehen den Tag seiner Ankunft? Und wer wird es ertragen, wenn er erscheint? Denn er ist wie eines Läuterers Feuer.
Text: Maleachi 3,3; Jesaja 7,14 und Matthäus 1,23
And He shall purify the sons of Levi, that they may offer unto the Lord an offering in righteousness.
Und er wird reinigen die Söhne Levis, dass sie dem Herrn darbringen können ein Opfer in Gerechtigkeit.
Alt
Behold, a virgin shall conceive and bear a son, and shall call His name Emmanuel, God with us.
Text: Jesaja 40,9 und 60,1
Alt
O thou that tellest good tidings to Zion, get thee up into the high mountain. O thou that tellest good tidings to Jerusalem, lift up thy voice with strength; lift it up, be not afraid; say unto the cities of Judah, behold your God!
Arise, shine, for thy light is come, and the glory of the Lord is risen upon thee.
Text: Jesaja 60,2–3
Bass
For behold, darkness shall cover the earth, and gross darkness the people; but the Lord shall arise upon thee, and His glory shall be seen upon thee. And the Gentiles shall come to thy light, and kings to the brightness of thy rising.
Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie werden ihn nennen Emmanuel: Gott mit uns.
O du, die du Zion frohe Botschaft verkündigst, steige auf zu dem hohen Berge; o du, die du Jerusalem frohe Botschaft bringst, erhebe deine Stimme mit Macht, erhebe sie und fürchte dich nicht; verkündige den Städten Judas: Seht euern Gott!
Mache dich auf, strahle, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir erschienen.
Denn siehe, Finsternis wird die Erde bedecken und großes Dunkel die Menschen: Aber der Herr wird über dir aufgehen, und seine Herrlichkeit wird über dir erscheinen, und die Heiden werden kommen zu deinem Licht, und die Könige zum Glanz deines Aufgangs.
Nr. 13 Rezitativ
Text: Lukas 2,9–11
Sopran
And lo, the angel of the Lord came upon them, and the glory of the Lord shone round about them, and they were sore afraid.
And the angel said unto them: »Fear not, for behold, I bring you good tidings of great joy, which shall be to all people. For unto you is born this day in the city of David a Saviour, which is Christ the Lord.«
Nr. 14 Rezitativ
Text: Lukas 2,13
Sopran
And suddenly there was with the angel, a multitude of the heavenly host, praising God, and saying:
Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: »Fürchtet euch nicht, denn sehet, ich bringe euch frohe Botschaft von großer Freude, die allem Volk widerfahren wird: denn euch ist heute in Davids Stadt der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.«
Und alsobald war da bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Nr. 15 Chor
Text: Lukas 2,14
Glory to God in the highest, and peace on earth, good will towards men.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen ein Wohlgefallen.
Text: Sacharja 9,9–10 und Jesaja 35,5–6
Sopran
Rejoice greatly, O daughter of Zion; shout, O daughter of Jerusalem! Behold, thy King cometh unto thee; He is the righteous Saviour, and He shall speak peace unto the heathen.
Alt
Then shall the eyes of the blind be opened, and the ears of the deaf unstopped. Then shall the lame man leap as an hart, and the tongue of the dumb shall sing.
Freue dich sehr, Tochter von Zion, jauchze, o Tochter von Jerusalem; siehe, dein König kommt zu dir. Er ist der rechte Erretter, und er wird Frieden predigen unter den Heiden.
Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird singen.
Text: Jesaja 40,11 und Matthäus 11,28–29
Alt und Sopran
He shall feed His flock like a shepherd; and He shall gather the lambs with His arm, and carry them in His bosom, and gently lead those that are with young.
Come unto Him, all ye that labour, come unto Him that are heavy laden, and He will give you rest. Take his yoke upon you, and learn of Him, for He is meek and lowly of heart, and ye shall find rest unto your souls.
Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; und er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und sie an seinem Busen tragen und sanft diejenigen führen, die Junge haben.
Kommt her zu ihm alle, die ihr leidet und schwer beladen seid, und er wird euch Ruhe geben. Nehmt sein Joch auf euch und lernt von ihm, denn er ist sanftmütig und von Herzen demutsvoll, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.
Nr. 18 Chor
Text: Matthäus 11,30
His yoke is easy, and His burthen is light.
Sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht.
2. Teil
Nr. 19 Chor
Text: Johannes 1,29
Behold the Lamb of God, that taketh away the sin of the world.
Seht an das Gotteslamm, es trägt hinweg die Sünde der Welt.
Nr. 20 Arie
Text: Jesaja 53,3 & 6
Alt
He was despised and rejected of men, a man of sorrows and acquainted with grief. He gave His back to the smiters, and His cheeks to them that plucked off the hair: He hid not His face from shame and spitting.
Er ward verachtet und von den Menschen zurückgestoßen, ein Mensch der Schmerzen und erfüllt mit Gram. Er hält seinen Rücken hin denen, die ihn schlugen, und seine Wangen denen, die sein Haar ausrissen; er verbarg nicht sein Antlitz vor Schmach und Speichel.
Nr. 21 Chor
Text: Jesaja 53,4–5
Surely He hath borne our griefs and carried our sorrows! He was wounded for our transgressions, He was
Wahrlich, er duldete unsere Qualen und lud auf sich unsere Schmerzen; er ward verwundet für unsere Missetaten,
Nr. 26 Rezitativ
Text: Psalm 69,20
Tenor
Thy rebuke hath broken His heart: He is full of heaviness. He looked for some to have pity on Him, but there was no man, neither found He any to comfort him.
Dein Tadel hat ihm das Herz gebrochen, er ist voll von Traurigkeit: Er schaute nach einem, der Mitleid mit ihm habe, aber da war keiner, noch fand er jemanden, der ihn tröstete.
Nr. 27 Arioso
Text: Klagelieder 1,12
Tenor
Behold, and see if there be any sorrow like unto His sorrow.
Schaut doch und seht, ob da irgendein Schmerz sei wie sein Schmerz.
Nr. 28 Rezitativ
Text: Jesaja 53,8
Tenor
He was cut off out of the land of the living: for the transgressions of Thy people was He stricken.
Er wurde aus dem Land der Lebenden weggerissen, für die Missetat deines Volkes wurde er geschlagen.
Nr. 29 Arie
Text: Psalm 16,10
Tenor
But Thou didst not leave His soul in hell; nor didst Thou suffer Thy Holy One to see corruption.
Doch du ließest seine Seele nicht in der Hölle, noch ertrugst du, deinen Heiligen verwesen zu sehen.
Text: Psalm 24,7–10 und Hebräer 1,5
Lift up your heads, O ye gates; and be ye lift up, ye everlasting doors; and the King of Glory shall come in. Who is this King of Glory? The Lord strong and mighty, The Lord mighty in battle. The Lord of Hosts, He is the King of Glory.
Hebt euer Haupt und öffnet das Tor der ewigen Stadt, dass der Ehren König ziehe ein! Wer ist dieser König der Ehren? Der Herr, stark und mächtig, der Herr stark und mächtig im Streit. Gott Zebaoth, er ist der Ehren König.
Nr.
Text: Psalm 68,11
The Lord gave the word; great was the company of the preachers.
Der Herr gab das Wort, groß war die Zahl der Prediger.
Nr.
Text: Jesaja 52,7 und Römer 10,15
Sopran
How beautiful are the feet of them that preach the gospel of peace, and bring glad tidings of good things.
Wie lieblich sind die Füße derer, die das Evangelium des Friedens verkünden und frohe Botschaft vom Heil bringen.
Nr.
Text: Römer 10,18 und Psalm 19,4
Their sound is gone out into all lands, and their words unto the ends of the world.
Ihr Schall ist ausgegangen in alle Lande und ihre Worte bis ans Ende der Welt.
Text: Offenbarung 19,6.11.15–16
Hallelujah: for the Lord God Omnipotent reigneth.
The kingdom of this world is become the kingdom of our Lord, and of His Christ; and He shall reign for ever and ever. King of Kings, and Lord of Lords. Hallelujah!
Halleluja, denn der Herr, der allmächtige Gott, herrschet.
Das Königreich dieser Welt ist zum Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden; und er wird regieren auf immer und ewig, König der Könige, Herr der Herren, Halleluja!
Text: Hiob 19,25–26 und 1 Korinther 15,20
Sopran
I know that my Redeemer liveth, and that He shall stand at the latter day upon the earth. And though worms destroy this body, yet in my flesh shall I see God.
For now is Christ risen from the dead, the first fruits of them that sleep.
Text: 1 Korinther 15,21–22
Since by man came death, by man came also the resurrection of the dead. For as in Adam all die, even so in Christ shall all be made alive.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und dass er am jüngsten Tage auf der Erde stehen wird; und wenn auch Würmer diesen Körper zerstören, werde ich in meinem Fleische Gott sehen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten, der Erstgeborene jener, die schlafen.
Wie durch den Einen der Tod, so kam durch den Einen die Auferstehung von den Toten. Denn wie durch Adam alles stirbt, so lebt in Christus alles wieder auf.
Text: 1 Korinther 15,51–52
Bass
Behold, I tell you a mystery; we shall not all sleep, but we shall all be changed in a moment, in the twinkling of an eye, at the last trumpet.
Text: 1 Korinther 15,52–54
Bass
The trumpet shall sound, and the dead shall be raised incorruptible, and we shall be changed. For this corruptible must put on incorruption and this mortal must put on immortality.
Alt
Then shall be brought to pass the saying that is written: Death is swallowed up in victory.
Text: 1 Korinther 15,55–56
Alt und Tenor
O death, where is thy sting? O grave, where is thy victory? The sting of death is sin, and the strength of sin is the law.
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, sondern wir werden alle verwandelt werden in einem Moment, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune.
Die Posaune wird ertönen, und die Toten werden auferstehen unverwest, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und das Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
Dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg.
Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Aber der Stachel des Todes ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.
Sopran
Elisabeth Wimmer studierte Musikdramatische Darstellung (Oper) sowie Lied und Oratorium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ein Studienaufenthalt führte sie ans Royal College of Music in London. Von 2010 bis 2015 war die Sopranistin am Deutschen Nationaltheater Weimar engagiert, wo sie als Susanna (Le nozze di Figaro), Musetta (La Bohème), Gretel (Hänsel und Gretel), Morgana (Alcina), Sophie (Der Rosenkavalier) und Pamina (Die Zauberflöte) Erfolge feierte. Sie trat in Konzerten in Italien, Großbritannien, Irland, Schweden, Rumänien, Spanien und in den USA auf und arbeitete mit dem Helsingborg Symphony Orchestra, der Staatskapelle Weimar, dem Ensembles Barucco, L’Arpa Festante, dem L’Orfeo Barockorchester, dem Bach Consort Wien, der Camerata Salzburg und dem Symphonieorchester Vorarlberg zusammen. Seit 2015 ist die Künstlerin freischaffend als Konzert- und Opernsängerin tätig.
Altus
Yosemeh Adjei war Solotrompeter im WDR Rundfunkorchester, bevor er sich nach einem Studium in Köln ganz dem Gesang widmete. In der Folge erarbeitet er sich ein breites Repertoire, das er an Opernhäusern in Klagenfurt, Münster, Zürich und Dresden zur Aufführung brach te. Er war mehrmals zu Gast bei der Ruhrtriennale, den Schwetzinger SWR Festspielen, den Händelfestspielen in Göttingen, Karlsruhe und Halle sowie beim Bachfest Leipzig und trat mit den Rundfunkorchestern des NDR, WDR und SWR unter Ivor Bolton und Andrea Marcon auf. Als Solist der Nederlandse Bachvereniging wirkte er an Einspielungen der Hauptwerke Bachs mit. In DVD-Produktionen von Händel-Opern wie Siroe und Ezio singt er die Hauptrollen. Yosemeh Adjei ist Professor an der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik und Dozent für Barockgesang an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig.
Bass
Alexander Grassauer studierte Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Künstlerische Impulse erhielt er von Robert Holl, Ramon Vargas und Elīna Garanča. Auf der Opernbühne sang er den Masetto in Don Giovanni am Stadttheater Baden, den Figaro in Le nozze di Figaro am Schlosstheater Schönbrunn, den Marchese in La traviata bei den Festspielen Klosterneuburg, den Sprecher in Mozarts Zauberflöte in Shanghai sowie den Frank in Die Fledermaus an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Bis zur Spielzeit 2023/24 war der Bassbariton festes Ensemblemitglied am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Seine Konzerttätigkeit umfasst neben Liederabenden Beethovens 9. Symphonie in Bangkok, Lissabon und Salzburg, Bachs »Johannes-Passion« und Händels Messiah im Wiener Konzerthaus, Mendelssohns Paulus im Musikverein Wien sowie Auftritte in Deutschland, Italien, Ungarn und Polen.
Sänger:innen 2024/25
Emma Aigner
Elena Andreeva
Stefanie Arbeithuber
Cäcilia Auer
Vanessa Aumayr
Julia Backfrieder
Elisabeth Baehr
Atiana Barisic
Alexander Bartos
Benjamin Baumkirchner
Lena Beer
Sara Berger
Tobias Berghammer
Tobias Brandstetter
Jana Bruckner
Maximilian Brunnhofer
Wendelin Burgstaller
Ilia Deinhammer
Stephan Deinhammer
Denny Dizdarevic
Felix Dorninger
Teresa Doss
Katharina Ebner-Kössinger
Anja Eder
Selina Edwards
Leonie Felbinger
Marlene Fleischanderl
Sarah Fleischanderl
Theresa Fleischanderl
Joana Frischer
Sophie Fuentes-Stockinger
Emilia Gabriel
Matthias Gahleitner
Katharina Gaisböck
Luisa Gerner
Pamina Gerner
Ida Gillesberger
Nora Gillesberger
Julius Gillmayr
Linda Gittmaier
Lena Gruber
Michael Gruber
Franziska Gunst
Annika Hofer
Anton Hofmayer
Clara Hofmayer
Philomena Hohenwallner
Samuel Hubner
Anna-Sophie Hügelsberger
Juliane Humer
Vendel Illes
Marie Katzlberger
Magdalena Kehrer
Niklas Keinberger
Emma Koslowsky
Johanna Krenn
Hannah Kropf
Alina Lang
Tobias Lang
Aaliyah Lehner
Declyn Lehner
Emma Leonhartsberger
Eva Luger
Felix Metzger
Philomena Mitterbauer
Franziska Nöhammer
Samuel Nopp
Laura Paminger
Eva Panwinkler
William Peng
Maya Pfeiffer
Emanuel Pilz
Paul Planke
Eleonor Plöchl
Emil Pramper
Laura Redtenbacher
Samuel Reininger
Matthias Schafelner
Arthur Schäffer
Valentina Scherrer
Flora Schilcher
Simon Schonka
Clemens Schwarz
Jakob Schwödiauer
Johannes Sommer
Lilith Stallinger
Ronja Stamm
Peter Steinböck
Katharina Stoiber
Moritz Strutzenberger
Katharina Stubauer
Viktoria Wadauer
Zihe Felix Wang
David Weber
Michael Weinberger
Frida Werneck
Kevin Wu
Philipp Zeilinger
Christian Ziemski
Martin Zittmayr
Das Originalklangorchester und Consort Barucco wurde aus dem Interesse und der Begeisterung für Fragen der Aufführungspraxis vom Dirigenten Heinz Ferlesch und dem Oboisten Andreas Helm gegründet. Ziel und Anspruch ist es, originalgetreues Musizieren mit Leidenschaft und Lebendigkeit zu präsentieren. Im Repertoire finden sich die großen Werke des Barocks und der Klassik ebenso wie seltener aufgeführte. Einen Schwerpunkt bildet das lebendige Zusammenspiel von Musik und historischem Tanz. Das Konzertformat Sing on Stage bietet Publikum und Ausführenden ein innovatives Konzerterlebnis. Barucco ist unter anderem regelmäßig zu Gast im Wiener Konzerthaus, im MusikTheater an der Wien, bei den Internationale Barocktagen Stift Melk, im Festspielhaus St. Pölten, im Brucknerhaus und im Musiktheater Linz, bei den Tiroler Festspielen Erl, auf Schloss Esterházy sowie bei den Festwochen in Passau und Halle.
Dirigent
Heinz Ferlesch ist künstlerischer Leiter der Wiener Singakademie und des Chores Ad Libitum sowie Dirigent des Originalklangorchesters Barucco. Er leitet Produktionen im Wiener Konzerthaus, im MusikTheater an der Wien, im Brucknerhaus Linz, im Festspielhaus St. Pölten, bei den Tiroler Festspielen Erl, beim Carinthischen Sommer, bei den Internationalen Barocktagen Sift Melk, den Europäischen Festwochen Passau, den Internationalen Händelfestspielen Halle, im Müpa Budapest, im Žofín Palace in Prag und in der Elbphilharmonie in Hamburg. Gemeinsam mit dem Oboisten Andreas Helm gründete Heinz Ferlesch das Originalklangorchester Barucco, 2023 rief er das Ensemble Barucco Vokal ins Leben. Er unterrichtet an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, ist musikalischer Leiter der Vokalakademie Niederösterreich und Berater der Chorszene Niederösterreich sowie Mitglied im World Choir Council.
Impressum
Herausgeberin
Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz
Redaktion
Paula Schlüter, MA
Biografien & Lektorat
Romana Gillesberger
Gestaltung
Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer
Abbildungen
J. Wesely (S. 2), gemeinfrei (S. 8, 13 & 14–15), R. Skof-Peschetz (S. 36), F. Duffe (S. 37), M. Liebig (S. 38), A. Moitzi (S. 39), J. Pfaffeneder (S. 40), T. Pewal (S. 42), R. Winkler (S. 43)
Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten
LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz
Wir danken für Ihren Besuch und wünschen Ihnen ein schönes Konzert!
Werke von Mozart, Liszt und Beethoven
VERANSTALTUNGSORT UND KARTEN
Brucknerhaus Linz · Untere Donaulände 7 · 4010 Linz +43 (0) 732 77 52 30 · kassa@liva.linz.at 8. Mai 2025 · 19:30 Uhr C. Bechstein Centrum Linz / Klaviersalon Merta GmbH
Bethlehemstraße 24 · A-4020 Linz · +43 (0) 732 77 80 05 20 linz@bechstein.de · bechstein-linz.de