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MONIKA FLACH & ESTHER BAUMANN

BOTSC HAFTER DES

KÖNIGRE ICHES

UNSER ÜBERNATÜRLICHER UMGANG MIT SCHULD TRAINING FÜR EIN LEBEN IM LICHT IMPACT

Impressum

© 2020 Kingdom Impact

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

1. Auflage 2020

Covergestaltung: Designbüro Oetjen, Lemgo

Druck: CPI Germany Bibelzitate wurden, sofern nicht anders angegeben, der Revidierten Elberfelder Übersetzung entnommen. © 1985/1991/2008 SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag, Witten

Weitere verwendete Übersetzungen:

*Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart /*Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart / *Schlachter Übersetzung, Schlachter 2000, © Genfer Bibelgesellschaft, Genf / *Übersetzung Neues Leben. Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2017 SCM R.Brockhaus, Holzgerlingen / *Hoffnung für Alle® (Hope for All) © 1983,1996, 2002, 2009, 2015 by Biblica, Inc.®

Verlag & Vertrieb: Monika Flach / Kingdom Impact, Pfullendorf-Denkingen www.kingdomimpact.org

Versand Deutschland: shopdeutschland@kingdomimpact.org

Versand Schweiz: shopschweiz@kingdomimpact.org

ISBN: 978-3-938050-18-7

INHALTSVERZEICHNIS

TATSACHEN, DIE ALLES VERÄNDERN

KRAFT DES KÖNIGREICHES IN DER GEMEINSCHAFT

DAS KÖNIGREICH GOTTES

REVOLUTIONIERT UNSEREN

UMGANG MIT SCHULD UND VERGEBUNG!

UNSER RUF UND AUFTRAG

Kingdom Impact ist für uns Name, Botschaft und Auftragsbeschreibung in einem. Kingdom bedeutet Königreich, Impact bedeutet Auswirkung, Einfluss, Aufprall, Einschlag, Zusammenprall, Wirkungskraft, Effekt.

Trifft Gottes Königreich auf diese Welt, so kommt das einem gewaltigen Meteoriten-Einschlag gleich, der beim Zusammenprall Berge zu Tälern machen und unsere Welt auf den Kopf stellen kann. Derart mächtig sind die Auswirkungen, der Einfluss, die Wirkungskraft, der Effekt des Himmelreiches auf unser Leben hier auf der Erde.

Das sehen und erleben wir in unserem eigenen Leben ebenso wie im Schulungsdienst und in der Jüngerschaft. Das Leben im unsichtbaren Königreich Gottes, schon jetzt und hier auf dieser sichtbaren Erde, ist unnormal, außergewöhnlich und übernatürlich. Alles wird noch mal anders, wenn die Realität des Himmels die Erde berührt.

So ist unsere Botschaft in jedem Buch, das wir schreiben, jeder Predigt, die wir halten und jeder Schulung, die wir durchführen, im Kern immer wieder dieselbe: „Das Reich Gottes ist nahegekommen – und diese Tatsache hat riesige Auswirkungen auf jeden Lebensbereich!“

Daher verkündigen wir die Kultur des Königreiches in alle Lebensund Gesellschaftsbereiche hinein. Das Königreich Gottes in Ehe und Familie, das Königreich Gottes und seine Auswirkungen auf unseren Arbeitsalltag, und nun also: „Das Königreich Gottes und unser Umgang mit Schuld und Vergebung.“

Auch bei diesem Thema sind wir überzeugt, dass durch das Königreich alles noch einmal ganz anders wird!

Vor etwa 30 Jahren gab Gott mir (Monika Flach) die Vision und den Traum ins Herz, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der Nachfolger Jesu das Leben im Licht und die Kultur des Königreiches Gottes gemeinsam entdecken und ausleben würden.

Es sollte eine Gemeinschaft sein, die nur durch das Kreuz möglich wäre. Indem wir lernen würden, angstfrei mit Sünde umzugehen, fröhlich Buße zu tun, das Böse ans Licht zu ziehen, die reinigende Kraft des Blutes Jesu zu empfangen und dadurch tiefe Gemeinschaft mit Geschwistern zu erleben. Im Geist sah ich, dass dies enorme Autorität im Gebet, in der Jüngerschaft und im Befreiungsdienst mit sich brächte. Doch würde all das überhaupt möglich sein, mitten in einer Zeit und Nation, in der sich viele als Opfer und nur wenige als Täter erkennen?

Wir wollten es herausfinden!

Zum Zeitpunkt des Schreibens arbeiten wir, Monika Flach und Esther Baumann, seit mittlerweile 18 Jahren zusammen. Die Offenbarungen und Schätze, von denen wir als Autorenteam schreiben, haben wir in den vergangenen Jahrzehnten sowohl im Alltag als auch in Krisenzeiten in buchstäblich hunderten Situationen in unserem eigenen Leben sowie im Dienst und in der Jüngerschaft erprobt.

Zurzeit genießen wir als gesamtes Team von Kingdom Impact, nach herrlich herausfordernden Gründungsjahren, eine tiefe Einheit und

Freude aneinander. Gräben zwischen Leitern und Mitarbeitern sind überwunden; Neid und Vergleichen mussten weichen. Fröhliche Buße, prompte Vergebung und ungeheuchelte Liebe sind Teil unseres Teamalltags geworden. Ist dadurch nun alles bei uns von Glorienschein umgeben? Natürlich nicht! Wo Menschen sind, da menschelt es. Es ist auch gar nicht unser Ziel, ein perfektes Team zu sein oder zu werden. Ganz im Gegenteil. Wir brauchen einen gesunden Realismus. Solange wir hier auf der Erde sind, werden wir aneinander sündigen und mit Bösem von außen und innen konfrontiert sein.

Unser Ziel ist nicht, eine perfekte Gemeinschaft zu sein, sondern eine Gemeinschaft, in der wir stärker von der Kraft des Kreuzes beeindruckt sind als von der Macht der Sünde. Es fällt uns kein Zacken aus der Krone, wenn wir das Blut Jesu in Anspruch nehmen müssen. Wir erwählen Demut und erleben dadurch Gnade. Dass wir gemeinsam etwas von der herrlichen Kultur des Reiches Gottes schmecken dürfen, ist pure Gnade – und nur möglich, weil wir im Umgang miteinander den Weg der Umkehr wählen und uns am Kreuz treffen.

Wir schreiben also aus der Praxis für die Praxis. Voller Überzeugung, dass die Schätze des Evangeliums, von denen wir schreiben, die Kraft haben, alles Böse zu überwinden, das dir im Laufe deines Lebens begegnet ist und begegnen wird.

Die Wahrheiten, die wir aus dem Wort Gottes betonen werden, können wir mit unserem Leben bezeugen. Selbst in Zeiten, in denen es so aussah, als könnte das Böse übernehmen und uns in den Griff bekommen, hat sich der Sieg und Triumph Jesu jedes Mal als mächtiger erwiesen. Ja, die Botschaft des Evangeliums hat die Kraft, das Leben eines Menschen, einer Familie und sogar einer ganzen Nation zu verändern.

Wir wollen dich also herzlich dazu einladen, den König und sein Königreich mit uns gemeinsam zu entdecken!

Dabei werden wir auch einen furchtlosen Blick auf das Reich der Finsternis werfen, denn im Umgang mit Sünde haben wir es nicht nur mit Menschen, sondern auch mit unsichtbaren Feinden zu tun, die quälen

und in Gefangenschaft bringen. Viele Einzelne, aber auch ganze Familien und Gemeinschaften, sind durch Sünde, Unvergebenheit, Zorn und Bitterkeit geknechtet, weil der oder das Böse sie überwältigt hat.

Als Kinder Gottes haben wir die Möglichkeit und den Auftrag, Sünde aus dieser Welt zu entfernen und Menschen in Freiheit zu führen. Aber tun wir das auch? Wissen wir um unsere Autorität und sind wir vertraut mit dem Sieg Jesu über Sünde, Tod und Teufel?

Die Kraft der Vergebung ist erstaunlich, gewaltig und atemberaubend, unvergleichlich, spektakulär, außergewöhnlich, beeindruckend und sensationell, brillant, übernatürlich, hervorragend, bewundernswert, und einfach göttlich! Alle Superlative und Ausdrücke der Begeisterung, die in unserem Wortschatz zur Verfügung stehen, werden nicht ausreichen, um zu beschreiben, wie herrlich sie ist.

Traurigerweise fangen jedoch viele Christen eher an zu gähnen als zu jubeln, wenn sie Bücher zum Thema Vergebung sehen. Wir meinen, schon mehr als genug darüber gehört zu haben und alles Notwendige zu wissen, doch Wissen allein genügt nicht, um uns zu begeistern. Nur die persönliche Begegnung mit dem Erlöser und dem Lamm, das die Sünde der Welt wegträgt, wird uns den Zugang zu den himmlischen Schätzen unseres Vaters geben können.

So beten wir, Herr, erleuchte die Augen unserer Herzen hier in Europa! Lass uns als Volk Gottes in unserer Zeit neu von der Realität deines unsichtbaren Königreiches ergriffen werden. Öffne unsere geistlichen Sinne, so dass wir hören, wie Jünger hören, und sehen, was du siehst.

GOTT HAT EINE VISION

Gott ist mit seinen Plänen der Erlösung und Erweckung noch nicht am Ende – Europa soll errettet werden!

Das Problem ist nur, dass wir im Falle einer riesigen Ernte davon ausgehen müssten, dass die Menschen, die sich bekehren, auch zu solchen Christen würden, wie wir es sind. Und das wäre erschreckend.

Die Schöpfung sehnt sich nicht nach mehr Gottesdienstbesuchern, sondern nach dem Offenbarwerden der Söhne Gottes. Nach leidenschaftlichen Nachfolgern und Jüngern Jesu. Nach Männern und Frauen, die seinen Ruf gehört und mit JA reagiert haben, als er sprach: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mk 8,34 LUT17)

Der Apostel Paulus bezeichnet sie in seinen Briefen als die Heiligen. Sie sind fähig, sich in Gottes Reich zurechtzufinden und mit ihm zusammenzuarbeiten. Sie sind die Söhne der Bestimmung, die Söhne der Morgenröte, die Familie Gottes, die Braut Jesu, der herrliche Wohnort Gottes aus lebendigen Steinen.

Dies sind Menschen, die nicht nur christlich sozialisiert wurden, sondern die buchstäblich in einer anderen Welt leben – von Gott versetzt aus dem Machtbereich der Finsternis, hinein in das Reich des Sohnes seiner Liebe. (Kol 1,13)

Sie haben eine gründliche Lebensbereinigung erlebt und ein völlig neues Weltbild empfangen. Sie leben im Licht Gottes, gemeinsam mit ihren Brüdern und Schwestern. Sie kennen Gott als ihren Herrn und König; sie folgen und gehorchen ihm voller Vertrauen und Freude; sie leben in dem Reichtum ihrer unsichtbaren Heimat. Sie sind mit Christus gestorben und auferstanden. Sie kennen die Kraft des Blutes Jesu und können deshalb in Beziehungen leben, die nicht nur oberflächlich und höflich sind, sondern geprägt von echter Gnade und Liebe.

Leider ist dies für viele Christen, denen wir begegnen, momentan noch nicht die passende Beschreibung.

Wie sieht es aktuell aus? Was sieht die Welt, wenn sie die Gemeinde Jesu betrachtet?

Für Leben im Überfluss, siegreiche Gnade und unerschütterliche Bruder- oder gar Feindesliebe sind wir bisher leider nicht bekannt.

Manche Gemeinden gleichen eher einem Krankenhaus als der Familie Gottes oder einer siegreichen Armee. Wir haben zahlreiche Verletzte, Verwundete und Gefangene der Unvergebenheit in unseren Reihen.

Andere von uns, die sich lobenswerterweise im Kampf gegen die Sünde stark gemacht haben, sind durchzogen von gnadenloser Härte und Bitterkeit – die Konfrontation mit dem Bösen hat sie in den Griff bekommen.

Wo auch immer wir als Referenten unterwegs sind, begegnen uns wunderbare Geschwister, die eifrig versuchen zu vergeben, „weil man das als Christ ja so macht“, die aber dennoch über Ungerechtigkeiten der Vergangenheit nicht hinweggekommen sind. Viele sind durch unterschwelligen Zorn und Ärger krank geworden oder seelisch miteinander verflochten. Sie kommen weder von den gegenseitigen Vorwürfen und Anklagen noch voneinander frei.

Manchen erscheint es unmöglich, sich selbst zu vergeben, andere scheinen dazu verdammt, mit den Auswirkungen der Sünden leben zu müssen, die ihnen angetan wurden.

Nicht selten sind sie schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten verletzt, verwundet, verbittert und durch Unvergebenheit geknechtet – und das, obwohl ihnen unendliche, übernatürliche Reichtümer der Vergebung zur Verfügung stünden.

Seit Jesus am Kreuz für sie starb, sind sie dem Bösen nicht mehr ausgeliefert. Doch das Dilemma ist: Sie wissen es nicht. Sie kennen das Kreuz und die Vergebung zwar als biblische Grundwahrheiten, sind aber noch nicht mit ihrer Realität und Macht in Kontakt gekommen. So erleben wir, was der Prophet Hosea gesagt hat: „Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis.“ (Hos 4,6a)

Das soll und darf nicht so bleiben! Gott möchte uns nicht nur selbst in die Freiheit führen, sondern auch aussenden, um andere Gefangene zu befreien. Einzelne und Familien, Gemeinden, Völker und Nationen sollen durch die Botschaft des Evangeliums vom Reich Gottes geheilt, befreit und wiederhergestellt werden.

Wir brauchen Männer und Frauen Gottes in Europa, die mit der Kraft des Kreuzes und der gewaltigen Macht der Vergebung so vertraut sind, dass sie andere in diese Realität mit hineinnehmen können.

Dazu benötigen wir unbedingt den Heiligen Geist, denn ohne ihn können Kurse, Seelsorgegespräche und Therapien zwar menschlichen Trost und Hilfe bringen, haben aber keine göttliche Kraft, um Menschen zu Jüngern Jesu zu machen und sie in wirkliche Freiheit zu führen.

„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh 8,31-32)

„Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.“ (Joh 8,36)

„Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.“ (2 Kor 3,17)

WARUM ALSO DIESES BUCH?

h Kontext Königreich

Sehr viele gute Bücher über Vergebung, Buße und Umkehr wurden bereits geschrieben, doch die meisten von ihnen setzen das Thema nicht in den Kontext des Königreiches Gottes.

Wir glauben, dass eine tiefgreifende Veränderung unseres Weltbildes und ein Verständnis vom Reich Gottes entscheidend sind, damit die Botschaft der Vergebung und des Sieges Jesu über Sünde ihre radikale Kraft im Leben von Menschen hier auf der Erde entfalten kann.

Wenn wir entdecken, dass Gott nicht nur in unsere Welt gekommen ist, sondern er uns in seine Welt hineingenommen hat, dann bekommt unser Leben eine völlig neue Dimension. Alle Situationen müssen dann in neuer Weise beurteilt werden, und wir werden befähigt, völlig anders zu leben und zu handeln als zuvor.

Die Entdeckung unserer Heimat im unsichtbaren Königreich Gottes schon im Hier und Jetzt wird unsere Vergebung, unsere Buße und unseren Umgang mit dem Bösen grundlegend verändern.

h Die Gefangenen sollen frei werden

Wir schreiben voller Glauben für Einzelne, Ehepaare, Familien, Teams und Gemeinden, die verletzt wurden und in Unvergebenheit verstrickt sind. Wir sind überzeugt, dass vollkommene Freiheit, Heilung und Wiederherstellung möglich sind. Es gibt einen sicheren Ausweg in die Freiheit für jeden, der sich demütigt und Gottes Hilfe und Kraft der Vergebung annimmt.

Egal wie sehr der Feind in deinem Leben, in deiner Familie oder in unserer Nation getobt hat: Das Blut Jesu ist IMMER mächtiger.

Christus ging in die tiefsten Orte der Gefangenschaft und besiegte den Feind. Keine Macht der Finsternis ist so groß, dass Jesus dich nicht aus jeder Form von Ungerechtigkeit, Sünde, Missbrauch oder Gefangenschaft herausretten könnte. Mit diesem Buch wollen wir dir neuen Mut zusprechen und dir zurufen: Die Gefängnistüren sind offen! Komm heraus!

h Gemeinschaft der Heiligen

Das Evangelium ermöglicht Beziehungen, die von Furchtlosigkeit, Vertrauen auf Gott, wahrer Freiheit und echter Liebe geprägt sind. Ein tiefgreifendes Verständnis von Vergebung ist dafür unerlässlich. Ja, wir „glauben an die Gemeinschaft der Heiligen“, wie wir es im Glaubensbekenntnis verkünden, auch wenn kaum etwas anderes so umkämpft ist. Wir beten, dass dieses Buch einen Weg bahnt für tiefe Beziehungen und Einheit in geistlichen Gemeinschaften, Gemeinden und Teams unterschiedlichster Art.

h Ausrüstung zur Jüngerschaft und Multiplikation

Wir lieben Jüngerschaft! Daher schreiben wir dieses Buch bewusst mit dem Blick auf Mentoren, Seelsorger, Gruppen- oder Teamleiter, Gemeindegründer und Multiplikatoren, die mit einem lebendigen, praxisnahen Zugang zum Wort Gottes für ihren Dienst ausgerüstet werden sollen. In den vergangenen Jahren hat insbesondere der prophetische Dienst unsere Arbeit in der Seelsorge und Jüngerschaft revolutioniert und er-

weitert. Das war nötig und ist wunderbar. Wenn wir Gott und Menschen dienen wollen, dann müssen unsere Augen für die unsichtbare Welt geöffnet werden.

h Guter Start für Frischbekehrte

Eines unserer Herzensanliegen ist, dass möglichst jeder Christ dafür ausgerüstet wird, neuen Gläubigen zu einem guten Start verhelfen zu können. Dazu braucht es ein praxisorientiertes Verständnis über die Grundlagen einer klaren Lebensbereinigung und über die Kultur des Königreiches Gottes, zu der auch der angstfreie Umgang mit Sünde gehört.

h Heilung

Werden Anklagen und Sünden aus einem Menschenleben entfernt, dann weichen auch Schwäche, Krankheit und Tod. Erwarte Gottes Wirken, Heilung und Stärkung für deine Seele und deinen Körper, während du dich den Wahrheiten Gottes öffnest.

h Hoffnung und Glauben

Für Lebensbereiche und Situationen, die hoffnungslos schienen, wird die Botschaft der Vergebung eine verwegene, frische Zuversicht auf Gottes Gnade hervorrufen. Wo es aussah, als habe das Böse gewonnen, wird sich zunächst Hoffnung breit machen, und schließlich Glauben daran, dass Jesus alles verändern kann. Es gibt ihn ja wirklich!

h Apostolische Gründungskraft & Mut

Wir träumen davon, neue Gemeinschaften und Gemeinden, Ehen und Familien hervorkommen zu sehen, die schon jetzt, auf dieser sichtbaren Erde, in der Kultur des unsichtbaren Königreiches Gottes leben. Dazu braucht es apostolische Gründungskraft, Tapferkeit, Ausdauer und ein klares Verständnis von Gottes Umgang mit dem Bösen.

Wir stehen in Europa gegen Geister und Widerstände des Unglaubens, der Rebellion und Verzweiflung. Auch wenn der Feind in unseren Breitengraden meist nicht so spektakulär oder mit offensichtlich dämoni-

schen Manifestationen daherkommt, dürfen wir uns davon nicht täuschen lassen. Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen unsichtbare Mächte und Gewalten. Das gilt auch für uns in der westlichen Welt. Mit der Verkündigung des Königreiches Gottes konfrontieren wir den Zeitgeist, das dualistische Weltbild und den Geist des Humanismus, der den Menschen und seine Erfahrungen zum Maß aller Dinge macht. Wir benötigen Mut und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, so dass wir angesichts der Widerstände und der Verlorenheit nicht verzweifeln. Der Reichtum und die Herrlichkeit unseres Gottes sollen unseren Blick erfüllen. Alles, was ihm gehört, steht uns zur Verfügung.

EIN PERSÖNLICHES WORT AN UNSERE LESER:

Wie ihr schon bemerkt habt, werden wir dich und euch von Zeit zu Zeit direkt ansprechen.

Wir, Monika und Esther, sind von ganzem Herzen Trainer und haben uns entschieden, so zu schreiben, wie wir zu euch sprechen würden, wenn ihr bei einer unserer Schulungen wärt. Unsere Ausdrucksart ist daher häufig umgangssprachlich und durchzogen von Füllwörtern, die man in einem schriftlichen Werk normalerweise vermeiden würde. Wir haben sie bewusst im Text belassen, da wir glauben, dass unser jüngerschaftlicher, praxisorientierter Ansatz dadurch leichter hör- und multiplizierbar ist. Auch die eingefügten Zeichnungen sind so skizziert, wie sie in einem seelsorgerlichen Gespräch entstehen könnten, um die jeweiligen Punkte zu veranschaulichen. Das soll auch euch dazu anreizen, euch in der Jüngerschaft sowohl Notizen als auch Skizzen zu machen, egal ob mit oder ohne Zeichentalent. Unser Fokus liegt also weniger auf sprachlicher oder künstlerischer Schönheit als vielmehr auf Multiplizierbarkeit und Praxisnähe.

Da wir in persönlichen Gesprächen und Seminaren rasch „per du“ sind, wagen wir es, auch euch gleich so persönlich anzusprechen. Es ist uns aber bewusst, dass nicht jeder Leser uns schon kennen wird. In dem Fall mag es herausfordernder sein, das Herz für unsere direkte

Art der Kommunikation zu öffnen. Umso mehr, wenn es sich um ein solch persönliches, seelsorgerliches Thema handelt wie Vergebung und Umgang mit Schuld. Gerade wenn es dich aktuell selbst betrifft und du möglicherweise verletzt bist, dich von niemandem verstanden fühlst oder unter der Last eigener Schuld leidest. Daher möchten wir dich und euch ermutigen, nicht in erster Linie auf uns als Autoren zu hören, sondern eure Herzen und Ohren für die Stimme eures himmlischen Vaters, die Stimme Jesu und des Heiligen Geistes zu öffnen. Gott möchte direkt mit dir sprechen und dir sein Herz, seine Güte und Größe offenbaren.

Gleich zu Beginn möchten wir auch betonen, dass es uns nicht darum geht, einen weiteren Appell zur Vergebung an dich zu richten („Jetzt vergib endlich!“) oder dir ein idealistisches Bild vor Augen zu malen. Nein, wir laden dich vielmehr dazu ein, die folgenden Wahrheiten nicht als Verpflichtung, sondern als Versorgung und Verheißung zu hören. Öffne ihnen dein Herz, so wie Maria, die dem Engel geantwortet hat, „mir geschehe nach deinem Wort“. Dann wird das Unmögliche möglich werden.

Alle Mentoren und Seelsorger unter euch möchten wir besonders ermutigen, in der Jüngerschaft und Begleitung von Menschen auf die Zeitpunkte des Heiligen Geistes zu warten. Er ist der Einzige, der von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführen kann. (Joh 16,8)

Wir dürfen voller Liebe und Glauben die Wahrheit verkünden und wissen, dass sie unvorstellbar mächtig und wirksam ist. Manchmal aber muss das Wort Gottes in einem Menschenleben durch viele Schichten hindurch wirken, und so benötigen wir Geduld. Das Wort ist ein Same. Wir folgen nicht einem Programm oder Prinzip, sondern müssen lernen, mitzubekommen, wenn sich das Wort im Herzen mit Glauben verbindet. Versuche nicht, alles gleich umzusetzen, sondern bleibe zunächst im Hören und Aufnehmen dessen, was Gott getan hat. Er tat, was wir nie tun könnten. Nur weil Jesus am Kreuz gesiegt hat, können wir vergeben und loslassen. Entdecke neu, wer er ist und was er vollbracht hat. Dann wird dies deinen Glauben, dein Denken und Handeln radikal verändern.

„So lasst uns „aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“

(Hebr 12,2-3 LUT 17)

Wir beten, dass überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz leidenschaftliche Nachfolger Jesu und Botschafter seines Königreiches hervorkommen, die einen ansteckenden Glauben haben und fähig sind, ihre Brüder, ja sogar ihre Feinde, zu lieben.

Möge der Heilige Geist dieses Buch gebrauchen, um viele Gefangene aus der Macht der Finsternis zu befreien.

15 ERSTAUNLICHE TATSACHEN, DIE ALLES VERÄNDERN

Kennen wir die Wahrheit über Gottes Umgang mit dem Bösen, mit Schuld und Sünde, dann werden wir viel fröhlicher und glaubensvoller mit ihm zusammenarbeiten können.

Einige der folgenden Tatsachen wirst du sicherlich schon einmal gehört haben. Aber haben sie auch dein Leben verändert?

Solange das nicht der Fall ist, hast du noch nicht gesehen, was Gott sieht. Gib dich nicht mit Informationen und Wissen zufrieden, denn er bietet dir Geist und Leben an. Entdecke mit uns diese erstaunlichen Wahrheiten aus dem Wort Gottes, auf die du deinen Glauben sicher gründen kannst.

TATSACHE NR. 1

DAS KÖNIGREICH IST

NAHE HERBEIGEKOMMEN!

Diese erste Tatsache ist unser Dreh- und Angelpunkt für alles, was wir schreiben. Es ist die Botschaft, die Jesus immer wieder verkündet hat:

„Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“

(Mt 4,17 LUT17)

„Tut Buße“ hören und verstehen wir oftmals im Sinne von „bekennt eure Sünden“. Doch hier ist sehr viel mehr gemeint. Das griechische Wort metánoia, das wir im Deutschen mit „tut Buße“ übersetzen, spricht von einer kompletten Kehrtwende und Sinneserneuerung. Also: „Denkt um. Kehrt um. Erneuert euer Denken.“

Warum? „…denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“

Mit Jesus kam der Himmel auf die Erde. Unsichtbar, aber völlig real.

Und das war erst der Anfang. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er den Weg frei gemacht, so dass jeder, der in Christus ist, jederzeit freien Zugang zum Vater hat, zum Thron der Gnade, zum gesamten Königreich Gottes und all seinen unsichtbaren Reichtümern.

Kannst du dir vorstellen, dass es dein Leben radikal verändern könnte, wenn du das wirklich glaubst?

Jede Situation in der sichtbaren Welt muss anders beurteilt werden, wenn wir das unsichtbare Reich unseres Vaters mit einbeziehen. Leid, Mangel und Not haben niemals das letzte Wort, wenn wir die Schätze sehen, die uns im Königreich zur Verfügung stehen.

Werden unsere Augen geöffnet und entdecken wir, so wie der Diener des Propheten Elisa1, dass diejenigen, die mit uns sind, sehr viel zahlreicher und mächtiger sind, als die, die gegen uns sind, dann können wir furchtlos sein, vergeben und sogar segnen, die uns fluchen.

Von dieser Perspektive zeugen zahlreiche augenöffnende Berichte aus dem Leben von verfolgten Christen in allen Jahrhunderten, wie beispielsweise folgendes Zeugnis aus der Zeit der Sowjetunion:

»Seit vielen Stunden hatte der Offizier Paulus geschlagen und gefoltert. Mittlerweile war es spät geworden. „Wir werden dich nicht weiter foltern“, sprach er mit einem brutalen Grinsen. „Stattdessen werden wir dich nach Sibirien schicken, wo der Schnee niemals schmilzt. Das ist ein Ort großen Leidens. Da werden du und deine Familie gut hinpassen.“

Anstatt niedergeschlagen zu sein, lächelte Paulus. „Die ganze Welt gehört meinem Vater. Wo auch immer Sie mich hinschicken, werde ich auf der Erde meines Vaters sein.“

Der Kommandant sah ihn scharf an und wetterte: „Wir werden dir alles nehmen, was du besitzt!“ - „Dafür werden Sie eine größere Leiter benötigen, denn meine Schätze werden im Himmel aufbewahrt.“ Noch immer lächelte Paulus glücklich.

„Wir jagen dir eine Kugel durch den Kopf“, schrie der Kommandant voller Ärger. - „Wenn Sie mir mein Leben in dieser Welt nehmen, dann

beginnt mein wirkliches Leben voller Freude und Schönheit,“ antwortete Paulus. „Ich habe keine Angst davor, getötet zu werden.“

Der Kommandant packte ihn an seinem zerfetzten Gefängnishemd und schrie ihm ins Gesicht: „Dann werden wir dich nicht umbringen! Wir werden dich in Einzelhaft sperren und niemandem erlauben, dich zu besuchen!“ - „Das können Sie nicht, Herr Kommandant,“ sagte Paulus, immer noch lächelnd. „Ich habe einen Freund, der durch verschlossene Türen und eiserne Gitter hindurchgehen kann. Niemand kann mich von der Liebe Christi trennen.“«2

Das ist die ungewöhnliche Lebensrealität der Kinder Gottes! Für den natürlichen Menschen ist sie eine Torheit, nicht nachvollziehbar, verrückt und verwirrend. Für uns aber, die wir durch sie herausgerettet werden aus den Begrenzungen der sichtbaren Welt, ist sie Gottes Kraft. Sehen wir, was Gott sieht, dann befreit uns das von der Macht des Bösen. Selbst wenn unser Leben hier auf der Erde von unfassbarem Leiden erfüllt ist und wir mit Abgründen der Bosheit konfrontiert sind, können wir triumphieren.

Das klingt übermenschlich? Ist es auch! Es ist Gottes übernatürliches Leben in uns und um uns. Es hat nichts mit unseren eigenen Möglichkeiten zu tun und macht uns nicht zu Superhelden. Wir werden nicht stark in uns selbst, sondern sicher und stark im Vertrauen auf unseren Gott.

Der Apostel Paulus berichtet im zweiten Korintherbrief davon: „Ich trage diesen Schatz in einem ganz gewöhnlichen, zerbrechlichen Gefäß. Denn es soll deutlich sichtbar sein, dass das Übermaß an Kraft, mit dem ich wirke, von Gott kommt und nicht aus mir selbst. Ich bin von allen Seiten bedrängt, aber ich werde nicht erdrückt. Ich weiß oft nicht mehr weiter, aber ich verzweifle nicht. Ich werde verfolgt, aber Gott lässt mich nicht im Stich. Ich werde niedergeworfen, aber ich komme wieder auf.“ (2 Kor 4,7-9 GNB)

Dieses Übermaß göttlicher Kraft ermöglicht es uns, furchtlos mit dem Bösen umzugehen und zu vergeben, was unvergebbar scheint.

Zeugnisse aus dem Leben von Geschwistern, die Opfer von Verfolgung, Missbrauch oder Mord an Familienmitgliedern geworden sind, und die den Tätern von ganzem Herzen vergeben haben, können uns anspornen, herauslocken und stärken, wenn wir uns in Unvergebenheit verstrickt haben.3

Apropos Ansporn. Um es noch einmal zu betonen: Unser Ziel ist keineswegs, dich durch dieses Buch dazu zu motivieren, es nun mit frischem Eifer noch einmal zu versuchen, jemandem zu vergeben.

Nein, der Ansporn gilt nicht deinen Taten, sondern deinem Glauben. Habe Glauben an Gott! Setze deine Hoffnung auf ihn und seine Taten.

Jedes Wunder, wie auch das Wunder der Vergebung, ist nicht machbar, sondern nur empfangbar. Wir brauchen die Hilfe des Heiligen Geistes und erleuchtete Augen des Herzens, so dass wir durch das Wort Gottes beginnen, das unsichtbare Königreich Gottes zu sehen. Dann können wir hineingreifen und die Wunder Gottes empfangen.

Alles in unserem Leben als Christen ist abhängig von unserem Weltbild, Menschenbild und Gottesbild.

9 Was glaubst du, wie das Leben als Christ hier auf dieser Erde funktioniert? Was ist dadurch anders geworden, dass das Reich Gottes nahegekommen ist? Was steht dir zur Verfügung?

9 Wie siehst und beurteilst du dich selbst als wiedergeborenes

Kind Gottes? Was ist anders in deinem Leben als im Leben von Nichtchristen? Was hast du, was sie nicht haben? Was kannst du, was sie nicht können?

9 Wer und wie ist dein Gott? Kennst du den Gott der Bibel persönlich? Siehst du den unsichtbaren Gott und sein nahegekommenes Königreich mitten in deinem Alltag und Leben? Daran wird sich alles entscheiden.

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