




Prag,Juli1414
Janversuchte,sichaufdieBewegungendesPferdeszukonzentrierenunddieErinnerungandenTraumderletztenNachtabzuschütteln.ErträumteihnseitJahrenimmerwieder,eigentlich schon,seitereinLateinschülergewesenwar.HeutebliebdasGefühl,dasderTraumimmerhinterließ,hartnäckigeranihmkleben alssonst.Erhatteschonlangeaufgegeben,darübernachzugrübeln,wasderTraumzubedeutenhatte.Auch,weilihmimmer schien,dassdarinnochirgendetwasfehlte.DerTraumwarimmer gleich:
ErstandamStrand,sahaufdasMeerhinaus,währenddaserste LichtdesMorgensdenHimmellangsamimmerhellerfärbte.Die Sonnewarnochnichtzusehen,abererwusste,siewürdesich jedenMomentüberdenHorizontschieben,undmitihr … etwas, dasseinHerzschnellerschlagenließ.DortamStrandschienalles soklarzusein.Erwusste,dassdieserMomentdieWeltverändern würde.ErkannteseinenPlatz,seineAufgabeimgroßenGanzen derUmwälzung,dieunaufhaltsamaufsiezukam,hatteseinenTeil erfüllt.ErschlossdieAugen,undeinLächelnbreitetesichauf seinemGesichtaus.AufseinerHautspürteerdieWärmedererstenStrahlenderaufgehendenMorgensonne.Dochbevorerdie Augenwiederöffnenkonnte,wachteerauf.JedesMalrastesein Herz,klebteseinLakenanihmunderhattedenDrang,aufzuspringenundzutun,wasihmaufgetragenwordenwar.Jedes MalüberwogeinenMomentspäterdieVerwirrung,weilernicht wusste,waseswar,daserzutunhatte,wasdiesesEtwaswar,das aufihnzukam.
ErschobdenTraumendgültigbeiseiteundstiegvonseinem Pferdab,alsdasStadttorvonPraginSichtkam.Dengutmütigen kleinenHengstmitNamenGrabstynhatteervonseinemGastgeberLefl vonLarzanygeliehen,aufdessenBurgKrakovecerseit
einigenMonatenwohnte.SielagwenigeralseineTagesreisevon Pragentfernt.ErunddasPferdkanntendenWeginzwischenim Schlaf,sooftwarensieihndieletztenMonategeritten.
KrakovecwarschondiezweiteBurg,dieseitseinerVerbannung ausPragJansHeimatgewordenwar.ZuvorhatteerinderZiegenburgvonJohannvonAustigewohnt,derebensowieLarzanyseine LehrenunterstützteundihmZufluchtgebotenhatte,alserPrag hatteverlassenmüssen.
DochinzwischenmachteJansichVorwürfe,diesenSchrittgegangenzusein.Predigteernichtimmer,dassjederMenschselbst dafürverantwortlichwar,GewissensentscheidungenvorGottzu treffen?Dassniemandbehauptenkonnte,vorseinemGottnicht dieVerantwortungfürseinenLebenswandelzutragen,indemer sagte,dassandereesihmsovorgegebenhatten?Warumhatteer sichfürdieFluchtentschieden?AusÜberzeugung,dasRichtigezu tun,dasInterdiktzubeenden,dasPraglahmgelegthatte?AufBefehldesPapsteshattennämlichalleGeistlicheninderStadtihren Dienstniedergelegt.Niemandkonntegetauft,verheiratet,beerdigt werden.DiegeistlicheNahrungdesGottesdiensteswurdeverweigert,dieKirchenglockenbliebenstumm.Unddasallesnur,um ihnzuüberzeugen,dieStadtzuverlassen.
JanschütteltedenKopf.ObseineMuttergeahnthatte,welche WellendiePredigtenihresSohnesschlagenwürden,alssiedamals allesdarangesetzthatte,alsWitwedasGeldzusammenzutragen, umihnaufdieLateinschulezuschicken?Erselbsthatteoftgenug ungläubigdieStirngerunzelt,wenneralleininseinemSchreibzimmeraufderBurgsaßundsichvergegenwärtigte,dassMenschenmengenindenStraßenPragsprotestierthatten,umseiner BotschaftGehörzuverschaffen,dasserunzähligeMalevormehrerenTausendMenscheninderBethlehemskapellegepredigthatte.WennerdieAugenschlossundsichderErinnerunghingab, konnteeresspüren:dieVerheißungderReformation,dieinder Luftlag,dieGewissheit,dassesdieBotschaftfürdieseGeneration war,dieeszuverkündigengalt,umjedenPreis,unddassernicht alleinwarmitdieserÜberzeugung.
VielleichtbewegteersichmitdiesenGedankennaheansündigemStolz,docheshatteihmimmergeholfen,wenndieEinsamkeitihmindenletztenJahrenzuschaffengemachthatte.Erhatte seinganzeserwachsenesLebeninGemeinschaftverbracht,umgebenvondenwachenGeisternseinerMitgelehrtenundMitkämpferfürdiewahreGemeindedesChristus.Erkonntesichschwer abfindenmitderStilleunddenlangenTagenalleinaufderBurg, auchwennseineGastgebermehralsfreundlichundgroßzügig waren.AbereswarnichtnurdasAlleinsein,dasihnplagte.
SeiteralsjungerLateinschülerbegonnenhatte,dieBibelzu lesenundzuverstehen,wasdortgeschriebenstandüberdieBeziehungdeseinzelnenMenschenzuGott,hatteerdenHeiligenGeist wahrgenommenalseinePräsenzinseinemLeben,einewahrhaftigeGegenwartGottes,dieertagtäglicherlebte.Mancherseiner Weggefährtenhatteihngefragt,obausdieserBegegnungseine Überzeugungeninspiriertwordenwaren,undvielleichtwaresso. ErwünschtesichdieseArtderBegegnungmitGottfürjedenMenschen:Mann,FrauundKind.AberdennochfußtenseinePredigtenaufderHeiligenSchrift.ErhatteniedieStimmeerhobenmit einerBehauptung,dieernichtimWortbelegenkonnte.SeinepersönlichenErlebnissewarenniezentralerPunktseinerPredigtgewesen,sonderndieErkenntnisse,dieseinwacherGeist,dernie aufhörte,dieSchriftzuerforschen,inGottesWortentdeckte. Docherstrittnichtab,dasseralsGläubigerschonimmervieles wahrgenommenhatte,waswohlnichtimmererklärbarwar,sonderneinpersönlichesErlebniszwischenihmunddemChristus darstellte.
VermutlichwaresaberdieseNeigung,dieNeigungvielzufühlen,dieindenletztenJahrendazugeführthatte,dasserinmanchenMomenteneineaufsteigendeAngstnichtvonsichweisen konnte.EineAngst,dieihmweismachenwollte,dassseinTod bevorstünde,dassseineFeindedenSiegüberihnerrungenhatten undbereitsdasFeuerseinerHinrichtungaufschichteten.KonfrontiertmitdieserAngsthatteerinseinendunkelstenStundeninden letztenMonatenbegonnen,jedeseinerEntscheidungenzuhinter-
fragen.Nachtshatteerwachgelegenundgegrübelt.Hatteersieim SinnedesChristusgetroffen,oderwarerdochdemRatderAngst gefolgtundvomWegGottesfürseinLebenabgewichen?Doch auchwennerbisherkeineAntwortaufdieseFragengefunden hatte,wussteerumdieGnadeJesu.MitdemSonnenaufgangam nächstenMorgenhatteerdieAngsthintersichgelassenundsich entschlossen,umsomutigeraufzutretenundnichtzuschweigen.
ErhatteaufdenFelderngepredigt,indenGaststätten,inden Häusern,woauchimmersieihmzugehörthatten.Erhattenicht geschwiegen,auchwennesfürihngefährlichwarzureden.Denn erübergabdieAufgabeseinesSchutzesanGottselbst,derihn gerufenundbeauftragthatte.UndseineAngstkonnteihnauch nichtdazubringen,derStadtPragdauerhaftfernzubleiben.Trotz seinerExkommunizierungunddesGroßenKirchenbannesdurch denPapst,deralleMenschenschonschuldigsprach,wennsieihm nurBrotundWasserreichtenoderihnaufnahmen,wareroft durchdasTornachPraggeritten,dieKapuzeinsGesichtgezogen, unbehelligtvondenWachen.ErhatteinderBethlehemskapelle voralldenengepredigt,dienichtaufhörenwürden,dieBotschaft derErneuerungderKirchevoranzubringen.Undsohatteeres auchheutevor.
InGedankenversunkenwarJanamWegesrandstehengeblieben,undseinHengsthatteangefangen,dasfrischeGrasdortabzurupfen.TrotzderJahreszeitwehteeinkühlerWind,undeshatte genuggeregnet,dassdieWiesenundFelderinsattemGründalagen.JanzogdieZügelanundermutigteGrabstynzumWeitergehen,bevordieWachenamTornochaufihnaufmerksamwurden, wieerdasounbewegtamStraßenrandstand.JenähererdemTor kam,umsomehrfühlteerAufregunginsichhochsteigen.Obwohl ernunschonsooftunbehelligtindieStadtgekommenwar,meldetesichjedesMaldieleiseStimmederAngst,dieihmdasBilddes ScheiterhaufensvorseininneresAugemalte.
»JesusChristus,meinKönig,schützemich,undgibmirFreiheit,deineBotschaftzuverkünden«,beteteerleise,alsersichder Stadtmauernäherte.
Zweibewa ffneteEngel,diebishereinigeSchrittehinterihm gegangenwaren,überholtenihnbeiseinenWortenundzogen ihreSchwerter.EinleichterLichtglanzgingvonihnenausund legtesichaufJan,dernurspürte,wieihnFriedenüberkam.Die WachenamTorhobenkaumdenKopf,alsdergedrungeneReiterinBauernkleidungundeinemstaubigenUmhangaufdasTor zuritt.AbereinanderesWesenstandimTorbogenund fixierte denGastunddieEngel,dieihnbegleiteten.VonderGestalther wareseinemsehrdürrenMenschenmitledrigerHautähnlich. EsstreckteeineHandaus,alswolleesdenWachenaufdieSchultertippen.DocheinerderEngelmachteeinenSchrittaufdas WesenzuundhobdrohenddasSchwert.DieGestalthobbeide HändeineinerGestederUnterwerfung,dochihrMundwar zueinemspöttischenLächelnverzogen,unddiezuSchlitzen zusammengepresstenAugenfolgtenderkleinenGruppeindie Stadthinein.
JanholtetiefLuftundließerleichtertdieSchulternsinken.Er warinderStadtundwürdeinnurwenigenMinutenwiederdort sein,woerhingehörte:inmittenallderer,dieseinFeuerundseine BegeisterungfüreineneueGemeindeChristiteilten.
JanvonChlumundWenzelvonDubastandenineinfacherKleidungalsBesuchergetarntandieWandderBethlehemskapelle gelehntundlauschtengeduldigderPredigteinesSchülersvon JanHus,währendihrBlicküberdieMassedermehralszweitausendGläubigenimGebäudeschweifte.AlsRitterdesdeutschen KönigsSigismundwarensienachBöhmengesandtworden,um JanHuszuüberzeugen,zumKonzilnachKonstanzzureisen.Sie solltenseineSicherheitaufdemWegdorthingewährleisten.Der Könighattesieausgewählt,weilsieschonlängerrechtoffeneAnhängerderThesenvonJanHuswaren.AufdemWegzurBurg Krakovec,wosiehofften,denMagisteranzutreffen,hattensiein Praghaltgemachtundbeschlossen,ohnegroßesAufseheneineder
berühmtenVersammlungeninderBethlehemskapellezubesuchen,woHusjahrelanggepredigthatte.DieKapellewarkeineswegsdaskleineGotteshaus,dasihrNamenahelegte.Eswarauch keineKircheimeigentlichenSinne,sonderneinOrt,andemMenschenmengenvonbiszudreitausendPersonenfasttäglichPredigtenlauschenkonnten.UndeswareinOrt,derunauslöschlichmit demMagisterHusverbundenwar.GegenüberdenRitternander WandwarenAusschnitteauseinervonHus’ neuerenSchriftenin TschechischandieWandgeschriebenworden.Erhattesiewohl imExilverfasst,wieeinerderNebenstehendenihnenbereitwillig mitgeteilthatte.
GlaubtandenChristus,umErlösungzu findenundVergebung vondenSünden.NiemandkommtzumVateralsdurchihn.So gehorchtnunniemandem,derEuchzumGlaubenaufruftandie GottesmutterunddenPapst!
EinpaarMeterweiterwargeschrieben:
KeinPriestererschafftdenLeibunddasBlutChristi.DerChristusselbsthatunsaufgefordert,dasBrotunddenWeinzuseinem Gedenkenzunehmen!SobleibtesBrotundWein,nährtunsaber geistlichundkannanjedemOrtinderGemeinschaftderGläubigen,diederLeibChristiist,genommenwerden.
JanvonChlummustertedieInschriftenmitverschränkenArmen.AufihrenReisenfürdenKönighattenerundWenzelvon DubaTschechischgelernt,waseinweitererGrunddafürgewesen war,dassSigismundsiefürdiesenAuftragausgewählthatte.
»AlleinfürdenInhaltdieserInschriftenkönntensieihninKonstanzschonwegenKetzereiverurteilen«,kommentierteeran Wenzelgewandt.»KeinWunder,dassdieBannbulledenBefehl enthielt,dieKapelledemErdbodengleichzumachen.DieseGläubigenhierkönnenfrohsein,dasssiegenügendPatrizieraufihrer Seitehaben,dassdieStadtriskierenkann,sichdemBefehlzuwidersetzen.«
Ersprachsoleise,dassihnnurseinFreundnebenihmverstehenkonnte.WenzelvonDubaließnichterkennen,dasserihn gehörthatte,abervonChlumkannteihngutgenug,umanseinen
hochgezogenenSchulternabzulesen,dassihngenausobeschäftigte,dassderMagisteresihnenoffenbarnichtleichtmachenwürde, ihnzubeschützen.
IndiesemMomentwurdeihreAufmerksamkeitnachvornegelenkt,undsierichtetensichbeideauf,umbessersehenzukönnen, wasvorsichging.EineArtTumultwarentstanden.DerPrediger hatteinnegehalten,undstattdessengingeinFlüsterndurchdie Menschenmenge.
»Eristes«,schrieschließlichjemandnachhinten.
EinunglaublicherJubelsturmhalltedurchdieKapelle.InnerhalbvonSekundenkipptedieStimmungvomvorherigenMurmelnzueinereuphorischenBegeisterung,dermitStampfen,KlatschenundlautenSchreienAusdruckverliehenwurde.Unddann tratJanHusaufdieKanzel.DieRitterwarenfüreinenMoment versucht,sichdieOhrenzuzuhalten,solautstarkdanktedieMengedemMagisterfürseinnichtungefährlichesKommen.
»Wasmachterhier?«,zischtevonDubademanderenRitterzu undgriff sichunwillkürlichandieSeite,wodasSchwertfehlte.Das hattensiebeiihrenKnappenunddemSchreiberzurückgelassen, umnichtaufzufallen.
VonChlumantwortetenicht.SosehresihrenAuftragerschwerte,dassderMagistersichoffenbarnichtanRegelnhielt,sosehr passteseinVerhaltendochzudiesemMannundseinerBotschaft. EswundertedenRitternicht,dassHusgegendenBefehldesPapstesverstieß,denerinderVergangenheitwohlschonalsAntichristenbezeichnethatte,undhiervordenenauftrat,dieseineVerkündigungmitsovielÜberzeugungweitertrugen.Wennmanden GeschichtenGlaubenschenkte,diebisandendeutschenKönigshofgedrungenwaren,hattenschondreiseinerAnhängermitihremLebendafürbezahlt.DiedreijungenHandwerkerhattenwohl beiderVerkündigungdesAblasshandelsdiePriesteroffenderLügebezichtigtundwareninderFolgevondenRatsherrenderStadt öffentlichhingerichtetworden.
DieMengeberuhigtesichschließlichsoweit,dassHussprechen konnte.
»Hiersteheich,weilichmichnichtMenschenunterwerfe,sondernGott!«,rieferohneEinleitungindieMenge.»WirallemüssenfürunserHandelnRechtfertigungablegen.AbernichtdasUrteilderMenschenistes,wasmeineEntscheidungenbestimmt, sonderndasUrteilmeinesGottes.JesusChristusunterwerfeich mich.VorihmwillichstehenundreinenGewissenssein!Und woherkannicheswissen?Werversichertmir,dassmeineSünden vergebensind?IsteseinPriester,derselbstdergrößteSünderist?«
»Nein!«,schrieihmdieMengeentgegen.
»IstesderErzbischof,dermirausreinerHabgierdenAblassbriefverkauftunddamitdieGnadeGottesunddasOpferdes Christusverlästert?«
»Nein!«
»IstesderPapst,derselbstinPrunkundSündelebt,dieHeilige Schriftnichteinmalstudierthat?«
»Nein!«
»Soistes,BrüderundSchwestern!Niemandvonihnenkanndie Sündevergeben.NurGottkannSündevergeben,nurdurchGnade wirdmirdasOpferdesChristuszuteil!Undnurdurchseinen Geist,derzumeinemGeistspricht, findetmeineSeeleFrieden inderGewissheit,dassmeineSündengeworfensindinsäußerste Meer!«
WiederumjubeltedieMenschenmenge,undvonChlumund vonDubasahenindenAugenderUmstehendendieTränen.NebeneinanderstandeneinfacheBauernausdemUmland,Bettler vonderStraße,KaufleuteundihreAngestellten,Studentender UniversitätundreicheAdlige.IndiesemMomentwarensiesich einig,egal,wohersiekamen.
DieRitterselbstkonntensichHus’ Wortennichtentziehen, spürtenindiesemMomentdiegroßeFreiheit,dieVerheißung vonetwas,dassichimRaumausbreitete,währendersprach.Aus derFernehatteesdiebeidenRitterschonüberzeugt,wassievon derLehredesMagistersgehörthatten,aberindiesemMoment entschlossensiesichendgültig,allesdaranzusetzen,dassdieser MannvomKonzilgehörtwerdenwürde.
SchonwenigeMinuten,nachdemHusseinePredigtbegonnen hatte,sahendieRittereineFraunebenihntreten,dieihnunterbrachundaufgeregtaufihneinredete.Sieschienenvertrautmiteinanderzusein,aberwenigerwieMannundFrau,eherwieVater undTochter.DerMagisterlegteihrberuhigendeineHandaufdie Schulterundnickte.
HuswandtesichwiederderMenschenmengezu.
»BrüderundSchwestern,esscheint,ichmussschonwiedervor derUngerechtigkeit fliehen.DieSchergenmeinerGegnersindauf demWeghierher.Ichbinbereitmichihnenzustellen,abermöge GottesPlanessein,dassichnochweiterhinseineBotschaftverkündendarf.BevorichPragverlassenhabe,stellteichEuchdiese Frage,undichwiederholesieheute,ummirEurenRateinzuholen: Sollichgehen,odersollichbleiben?«
»Geht!«,riefdieMenschenmenge.Wiederbegannderganze SaalzustampfenundzuklopfenundimRhythmusimmerwieder zurufen:»Geht!Geht!Geht!«
VonChlumbeugtesichzumOhrseinesRitterkollegen.
»Wirsolltenihmfolgenundihnschützen!«,rieferüberdas TosenderMenge.
VonDubafolgtemitdemBlickHus,dervonderKanzelstieg unddannvoneinemMannundeinerFraubegleitetdieKapellezu einemSeitenausgangverließ.ErschütteltedenKopf.
»Nein,erhatSchutz,erbrauchtunsnicht.Nochnicht!«
VonChlummusterteihneinenMoment.
»Ichgehedavonaus,Ihrmeintnichtdiezweiunbewaffneten Menschen,diegerademitihmdieKapelleverlassenhaben?«
VonDubaantwortetemiteinerMischungauseinemSchulterzuckenundKopfschütteln.VonChlumholtetiefLuftundnickte dann.
»Nungut,verlassenwirunsindieserSacheaufGottundkehren zurückzuunserenKnappenunddemSchreiber,damitwirmöglichstschnellHusaufdieBurgfolgenkönnen.«
VornehatteinzwischenderSchülerdesMagistersdenWegwiederaufdieKanzelgefundenundwartetegeduldigdarauf,dasses
ruhigerwurde.DieRitterpresstensichdurchdieaufgeregteMenschenmengeinRichtungdesnächstenAusganges,umihreUnterkunftaufzusuchen.
JanverließdieBethlehemskapellemiteinemGefühlvonResignation.DrinnenhörteernochdasStampfenundRufenderGläubigen.NurwenigeMinutenhatteesgedauert,aberdort,aufder Kanzel,hatteerwiedergespürt,wozuerberufenwar.Eswarnicht dasRampenlicht,dieAufregungumseinePersonoderdassso vieleMenschenihmzuhörten.Nein,wasihnsobegeisterte,war, dasserindiesenMinuteninderKapellewiedergeglaubthatte, dassderLeibChristirealwar.DassdieGemeinschaftderGläubigen,diewahreKirche,alleszuüberwindenimstandewarunddie Welterneuernwürde.Dassalldiejenigen,diedasVertraueninihr AmtmissbrauchtenundnurMachtundGeldanhäuften,vondiesenteilseinfachenMenscheninderKapellezurBußegeführtwerdenkonnten.DassGotteingreifenundfürseinewahreKirche kämpfenwürde.
DochschonnachwenigenMinutenhatteerdenRückzugangetreten,schonwieder flohervorseinenFeinden.Schonwieder würdeeralleinseinaufderBurg,alleinmitseinenGedankenund sichfragen,oberdierichtigenEntscheidungengetroffenhatte.Er warsichnichtsicher,obersichwünschensollte,dassalldieGläubigendortimGebäudevonseineninnerenKämpfenwüssten,damitsienichtinSelbstverdammnisverfielen,wennsievonÄngsten undZweifelnheimgesuchtwürden.Oderoberfrohwar,dasssie nurdenstarkenMagisterHuskannten,dersichmitseinerganzen KraftderBotschaftverschriebenhatteundkeinenDeutvonseinemWegabwich.
RechtsundlinksnebenihmgingenseinfrüheresMündelAnezkaundChristianvonPrachatitz,seinNachfolgeralsRektorder UniversitätundeinerseinertreuestenUnterstützer.
»IhrmüsstdieStadtwiederverlassen,Hus.SosehrmichEure Anwesenheitfreut,Ihrseidhiernichtsicher.MitjederWoche steigtderDruck,undichkannmirnichtmehrsichersein,wer
nochvertrauenswürdigist.Ihrwisst,ichhabeallesversucht,aber KönigWenzelistderganzenSacheundvermutlichauchderKönigskronemüde.AmHofkursiertdasGerücht,erhabeEurenFall anseinenBruderKönigSigismundübergeben.«
Jannickte.
»Ichweiß,Christian.IchdankeEuchfüralles,wasIhrfürmich undfürdieSachegetanhabt.Mirfälltesimmerschwererzuwissen,wasdierichtigenEntscheidungensind.Ichwerdevorerstauf dieBurgzurückkehrenundversuchen,imGebeteineAntwortzu erhalten,wohinmeinWegmichführt.«
DerMagisterundderDirektorumarmtensich.AlsChristian gegangenwar,wandtesichJanderjungenFrauzu,diedemGesprächauffälligschweigsamzugehörthatte.ErkannteAnezkagut genug,umzuwissen,dasssiesichihreEnergieaufhobfürwas auchimmersiealsNächstessagenwürde.Erschobsieineine GassezwischenzweiGebäuden,umkeineAufmerksamkeitzuerregen,undzogsiedannineineUmarmung.
»WiegehtesEuch?«,fragteerschließlich,alssieweiterschwieg. SieverschränktedieArmevorderBrust.
»WirhabenaufdemWegnochgenugZeit,Freundlichkeiten auszutauschen.IchwerdeEuchnämlichbegleiteten.«
MiterhobenemKopffordertesieihrenfrüherenVormundheraus,ihrzuwidersprechen.
JanmustertesieeinenMomentnachdenklich.AnezkasVater wareinerfolgreicherKaufmannundPatrizierPragsgewesen,der denGrundundBodengespendethatte,aufdemnundieBethlehemskapellestand.JanhatteihnbeiseinemAntrittalsDirektor derBethlehemskapellevorzwölfJahrenkennengelernt,undder alteKaufmannmitNamenKreuzhatteihnschnellzuschätzen gelernt.AlserzweiJahrespätergestorbenwar,hatteervorseinem TodJandasVersprechenabgenommen,dasserdieVormundschaftfürseinenochminderjährigeTochterübernehmenwürde, währendderGroßteilseinesBesitzesanseinenBruderging,der seinenBetriebfortführenkonnte.Anezkawarschoninjungen
JahrenungewöhnlichscharfsinniggewesenundhatteihrenVater selbstumdieseVormundschaftgebeten,weilsieJansLehrenso begeistertaufgenommenhatte.
AlsMädchenkonntesienichtJansVorbildfolgenundandie Lateinschulegehen,aberdashattesieindenletztenJahrennicht davonabgehalten,mitihremErbeundJansUnterstützungeine kleineGemeinschaftausFrauenaufzubauen,diesichdemgeistlichenWachstumverschriebenhatten.DasTalentzurKauffrau hattesievonihremVatergeerbtundverkauftemitdenanderen FrauengenugselbsthergestellteStoffeundHandelswaren,umsich ihrenLebensunterhalteigenständigverdienenzukönnen.Ihre StellungalsKauffrauinderStadtermöglichteihrauchgewisse FreiheitenalsjungeundledigeFrau.Undtrotzdemwaresriskant, siemitaufdieBurgzunehmen.
Janseufzteinnerlich,wenneranseineRückkehrdorthindachte.ErkonnteGesellschaftgutgebrauchen,undAnezkawarüber dieJahreeinefastebensoanregendeGesprächspartneringewordenwieseinegelehrtenKollegenundFreundeanderUniversität. IhrefehlendeBildungglichsiemitWissendurstaus.DasLesen undSchreibenhatteerihrselbstbeigebracht.
»WiewerdetIhrwiederzurücknachPragkommen?«
EinüberraschtesLächelnglittüberAnezkasGesicht,undsie ließdieArmesinken,alsJannichtprotestierte.FüreinenMoment sahsiejüngerausalsihredreiundzwanzigJahre.DiesenEindruck hatteJanoft,wennihreBegeisterungundihrFeuerfürihreÜberzeugungenandieOberflächetraten.GleichzeitigwarsieeineunnachgiebigeundgewiefteHandelspartnerin,wennesseinmusste. ErwarihrnichtnureinmalinDiskussionenunterlegen,wennsie etwashattedurchsetzenmüssen.IndenletztenJahrenwaresbei solchenDiskussionenmeistumseineSicherheitgegangen.
»IchhabeschoneinenWagenmitWarenvoneinemunserer Jungenbereitmachenlassen,denwiraufdemWegabholenkönnen.Erwirdunsbegleiten,undaufdemRückwegkannichmich mitihmunddenWareneinemderHandelszügeanschließen,die RichtungPragreisen.«
Jannickteundverhindertenicht,dasssichseineErleichterung aufseinemGesichtwiderspiegelte.Auchwennerimmernochdas Bedürfnishatte,seinfrüheresMündelzubeschützen,hattesieihm indenletztenbeidenJahrenseinesExilsmehralseinmalbewiesen, dasssiedamitumgehenkonnte,wennerschwachwar.Siewareine derwenigenPersonen,vordenenersichdaserlaubte.
AlssiedieGasseverließenundsichinRichtungdesHauses nichtweitvonderBethlehemskapellewandten,indemAnezka unddieanderenFrauenlebten,zogersichdieKapuzewiedertief insGesicht.Ohnesichabsprechenzumüssen,gingensiemehrere Metervoneinanderentfernt.ObwohlihnendiemeistenBürgerder Stadtwohlgesonnenwaren,musstensieesnichtdaraufanlegen, dassJanerkanntwurde,unddiemeistenwusstenumAnezkas Verbindungzuihm.VermutlichsuchtenseineGegnerbereits überallnachihm.DieZeitliefihmdavon,undnichtnurandiesem TaginPrag.DasKonzilinKonstanzwarfseineSchattenvoraus, undauchnachzweiJahrenExilzeichnetesichnichtab,dasser nachPragzurückkommenkonnte.Früheroderspäterwürdeer eineEntscheidungtreffenmüssen …
WenigspäterhatteJanseinPferdwieder,undAnezkawurde begleitetvoneinemderjungenKnaben,densieunddieanderen FrauenalsUnterstützungbeiderAuslieferungderWagenangestellthatten.ErzogdenkleinenKarrenmitdenStoffenundschien begeistertbeiderAussicht,dieStadtverlassenzudürfen.Anezka hattesichdieHaarezurückgebundenundtrugeinenihrerfeineren Mäntel,derdieGeschichteglaubwürdigererscheinenließ,dasssie alsKauffrauunterwegswar.MitihremgrößerenPferdundJans einfacherKleidunglegteeinbeiläufigerBlickfastnahe,dassauch ereinerihrerAngestelltenwar.SiefühltensichinihremAuftritt sichergenug,umwiederalsGruppedurchdieGassenzugehen, beideihrePferdeamZügel.AlssiesichjedochdemStadttornäherten,zerschlugsichdieHoffnung,mitdemStromderPassanten einfachunbemerkthinauszugelangen.DieWachenamTorkontrollierenjedePersoneinzeln,verlangtensogar,dassdiePlanen aufdenKarrenabgedecktwurden.
»Wirwarenzulangsam.SiesuchennachEuch!«, flüsterteAnezka,währendsieunauffälligversuchten,langsamerzugehen.
AnezkasJungesahsieirritiertan.DannwanderteseinBlick zwischenJanunddenWachenamTorhinundherundseine Augenweitetensich.AnezkastelltekeineunbedarftenHelferein, undihmschienzudämmern,mitwemerunterwegswarunddass dasVerhaltenderWachenvermutlichetwasmitseinerBegleitung zutunhatte.ErmachtejedochkeineAnstalten,ihreAufmerksamkeitaufsichzuziehen,sondernzupftestattdessenAnezkaamÄrmelundmachtemitgroßenGestendeutlich,dassersicherleichternmusste.WährenderineinerderengenGassenzwischenden Häusernverschwand,drehtesichJanzuAnezkaüberdenWagen, alswolleerdieWarenkontrollieren.
»Hauterab?«
»Nein,erverschafftunseinpaarMinuten,umzuüberlegen,was wirtunsollen.«
JanzogbeeindrucktdieAugenbrauchennachoben.
»IntelligenterJunge.«
»Undloyal.Daswerdeichmirmerken.«
AnezkakauteaufeinemDaumennagel,wiesieesschonfrüher getanhatte,wennsienervösgewesenwar.Siesorgtesichnichtum sichselbst,sondernumihrenVormund.
»Wasmachenwirjetzt?«
JanriebsichdieStirnundkniff dieAugenzusammen.Erwares leid,sichwieeinKriminellerverhaltenzumüssen.
»WennichinderStadtbleibe,werdensiemichineinpaarTagen finden.IchkannmichnichtewiginirgendeinemKellerverstecken.«
»Ihrkönntetschon.Ihrwolltnurnicht«,entgegneteAnezka.
FrustrationklanginihrerStimmemit.SosehrsiefürdieVeränderungderKirchebrannte,solagihrdochJansSicherheitnoch mehramHerzen.EntgegendemMagisterwarsiederÜberzeugung,dassdieaufflammendeReformationsbewegunginPragohne ihndemUnterganggeweihtwar.
»Ichwerdeeseinfachversuchen.Wasbleibtmiranderesübrig?«
»Jan,siekontrollierenjedenEinzelnen,derdurchdasTorgeht. DakönntIhrauchgleichaufeinerKistestehenundhierpredigen.« Janschwiegnachdenklich.
»DasistnichtEuerErnst,oder?«,fragtesieungläubig.
»PredigenliegtmirmehralsdiesesHerumschleichenundVerstecken.«
»Undmirliegtdaran,dassIhresnocheineWeiletunkönnt. HabtIhrvergessen,wassiemitdendreiGesellengemachthaben, dieesgewagthaben,öffentlichgegendenAblasszuprotestieren? ErsthabensieEuchversprochen,sienichthinzurichten,und kaumwardieMenschenmengefort,habensieihnendenKopf abgeschlagen.WennIhrhiererwischtwerdet,stehtIhrmorgen aufdemScheiterhaufen.«
MitjedemWortwardieStimmederjungenFraulautergeworden.DerMagisterlegteihrbeschwichtigendeineHandaufden Unterarm.
»WasistdannEuerVorschlag?«
IndiesemMomentkamderJungezurückgeschlendertund lehntesichgegendenWagen.IrgendwoherhatteereinenApfel, vondemernungenüsslichabbiss,alskönntenichtsseinsonniges Gemüttrüben.AnezkakonntesichnichtgegendasLächelnwehren,dasihreMundwinkelzuckenließ.Theofandimmerirgendein Weib,dasihmetwaszuessengab.ManchmalhattesiedasGefühl, erkammitmehrWarenzurück,alserlosgezogenwar,wennsie ihnausliefernschickte.
»DieStraßenrunterkontrollierenWachendesRatesdieFußgänger«,sagteer,ohneeineMienezuverziehen.Erschüttelteden Kopf,alsAnezkaundJansichbeidesofortumdrehten.
»IhrseidnieaufdemMarktvorwütendenHändlerndavongelaufen,wie?«
»Ihrwohlschon«,stellteAnezkamitstrengemBlickfest,densie jedochnichtlangedurchhielt.
SiehattegenugandereStreichegespielt,auchwennsienieauf demMarkthattestehlenmüssen,umetwaszuessenindenBauch zubekommen.Ihrwarklar,dassderJungenichtsovielGlück gehabthatte.SiehattesichihreHelferbewusstvonderStraße rekrutiertundsichergestellt,dasssievondaannichtmehrhungrig insBettgehenmussten.TheosHandelnheutehatteihrbewiesen, dasssieaufdieseArtdievertrauenswürdigstenArbeiterbekommenhatte.
»IchhabekeineWahl,ichwerdeeinfachdurchdasTorgehen undaufeinWunderhoffen.Wennicheshindurchgeschaffthabe, kommtIhrnach.Wennichverhaftetwerde,gehtdirektzurückzur BethlehemskapelleundsuchtnachmeinemAnwaltJesenic.«
AnezkapackteJansHändeundsahihmindieAugen.
»SeidIhrsicher?«IhreStimmezitterteeinwenig. JandrückteihreHände.
»GlaubtIhr,dassGottmitmirist?DassichseinWerktue?« »OhneZweifel.«
»DannwerdenwirunsereHoffnungaufihnsetzen.Wasauch immergleichpassiert.SeinWillegeschehe.«
AnezkanickteundversuchtedieTränenzurückzuhalten.Sie verkniff sicheineUmarmung,umnichtnochmehrAufmerksamkeitaufsiezuziehen.
JanholtetiefLuft,danndrehteersichumundgingaufdasTor zu.
WährendsichderMagisterundAnezkaberatenhatten,waren diebeidenEngel,dieJanschondieganzeZeitbegleitethatten,zu denWachenamTorgetreten.EinervonihnenzogseinSchwert unddrängtedamitjenesWesenzurück,daswieschonStunden zuvornahebeidenWachenstand,ihneninsOhr flüsterteund aufmancheReisendenzeigte,diedaraufhingezieltkontrolliert wurden.
DerzweiteEngelhielteinenMomentinneundbeobachtetedie beidenWachen,umsichdanneinemvonihnenzuzuwenden.Er tratzudemMann,derumdievierzigwar,undlegteihmsanfteine HandaufdieSchulter.Erstaunthieltdieserplötzlichinneundsein
Blickschiensichnachinnenzuwenden.Abwesendwinkteerdie Passantenvorbei.NachwenigenMinutengingJanlangsamauf ihnzu,dieMützedesUmhangsinsGesichtgezogen.AlsderSoldatJanansah,weitetensichseineAugenwiediedesjungenTheo zuvor,understreckteeineHandaus,umJanamArmfestzuhalten.AnezkasahdieSzenevonWeitemundhieltdieLuftan,währendsieunentwegtbetete.SelbstTheoknetetenervösseineHände.
JanerstarrteundsahderWacheinsGesicht.SeinGegenüber öffnetedenMund,sagtedannabernichts,sondernsahJannur unentschlossenan.SeinBlickwandertezuseinemKollegen,der geradedenWageneinesHändlersdurchsuchte,dannwiederzu Jan.ErpresstedieLippenzusammenundschieneineEntscheidungzutreffen.MiteinemkurzenNickenließerJanlosundbedeuteteihmweiterzugehen.
»PasstaufEuchauf«,sagteerunddrehtesichzumNächstenin derlangenReihederer,dienochdasTorpassierenwollten,bevor derAbendkamundesgeschlossenwurde.
JanginglangsamweiterundmussteeinLachenunterdrücken, alsihndieErleichterungdurchströmtewieeinWasserfall,derdie Angstdavonspülte.
»EhreseiDir,meinGott,derDumirKraftzumKämpfengibst undmirmeinenWegebnest.DubeflügelstmeineSchritte«,betete erleisedenPsalm,derihnschonsooftgetragenhatte.
Ohnesichumzudrehen,setzteerseinenWegfort,währenddie SommersonneseinenRückenwärmteundfürdenMomentjede ZukunftssorgeinweiteFernerückte.MitGottesHilfehatteeres ausderStadtgeschafft.JesusChristuswarderwahreKönig,ihm warnichtsunmöglich.SolangeeranderSeitediesesKönigs kämpfte,mochtenalleHeeregegenihnaufstehen,siewürdenihn nichtzumSchweigenbringenkönnen.
WenigspäterholteAnezkaihneinundwarebensobegeistert undermutigtwieJan.SelbstTheoließsichvonihnenanstecken undschiendasAbenteuerzugenießen,miteinemgesuchtenKetzerunterwegszusein.Janentschlosssich,wenigstenfüreinenTag allesanderezuvergessenundeinfachdenWegunddieGesell-
schaftzugenießen.DashatteerindenletztenJahrengelernt:die GegenwartGleichgesinnternichtfürselbstverständlichzuerachten.Erwusstenicht,wielangesieihmvergönntseinwürde.