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Aus dem Englischen von Mirjam Mutschler

Die amerikanische Originalausgabe erschien im Verlag Harrison House unter dem Titel Destined To Reign. Copyright © 2007 by Joseph Prince. Published by arrangement with 22 Media Pte. Ltd., www.josephprince.com.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Schlachter Bibelübersetzung entnommen. Bibeltext der Schlachter, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibelzitaten wurden vom Autor vorgenommen.

elb Revidierte Elberfelder Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten. kjv King James Version lut Lutherbibel, © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart. neü Neue evangelistische Übersetzung, © Karl-Heinz Vanheiden.

ngü Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft.

nlb Neues Leben Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten.

Umschlaggestaltung und Foto: © 22 Media Pte. Ltd.

Corporate Design: spoon design, Olaf Johannson

Illustration: Shutterstock.com

Abbildungen: © 22 Media Pte. Ltd.

Lektorat: Christina Wieser, Th ilo Niepel, Sonja Yeo, Gabriele Kohlmann

Satz: Grace today Verlag, Gerald Wieser

Druck: CPI − Clausen & Bosse, Leck

Printed in Germany

5. Gesamtauflage 2024

© 2013 Grace today Verlag, Schotten

Paperback: ISBN 978-3-95933-279-8, Bestellnummer 372279

Hardcover: ISBN 978-3-943597-70-7, Bestellnummer 371770

E-Book: ISBN 978-3-943597-71-4, Bestellnummer 371771

Hörbuch MP3-CD: ISBN 978-3-943597-73-8, Bestellnummer 37173

Hörbuch Audio-CD: ISBN 978-3-943597-72-1, Bestellnummer 37172

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

www.gracetoday.de

Widmung

Dieses Buch widme ich in Liebe:

Der Herrlichkeit meines Herrn Jesus Christus

Der mich über alles gesegnet hat, mehr als ich mir jemals hätte vorstellen können, und der mich über mein Verstehen hinaus geliebt hat.

Wendy

Meiner reizenden Frau, deren Unterstützung und Liebe zu mir mich stets über die Wolken der Niederlage und Mittelmäßigkeit hebt. »Eine tugendhafte Frau – wer findet sie?« Ich fand sie!

Jessica

Meiner kostbaren, geliebten Tochter, deren Leben, obwohl es noch jung ist, wunderbare Bilder der Gnade hervorgebracht und damit unzählige Menschen gesegnet hat. Wenn Papa sie in den Arm nimmt, ist er der reichste Mensch auf der ganzen Welt.

Und der liebevollen Gemeinschaft der New Creation Church, deren unerschöpfliche Unterstützung und Loyalität für ihren Pastor zweifellos in den Annalen des himmlischen Gedenkbuchs festgehalten sind. Diese Gemeinde ist eine unbeschreibliche Freude für ihren Pastor!

Inhalt

Kapitel 1 | Zur Herrschaft bestimmt .............................................13

Kapitel 2 | Das Gesetz wurde erfüllt .............................................24

Kapitel 3 | Streitigkeiten rund um das Evangelium der Gnade ....33

Kapitel 4 | Wir wurden bestohlen! .................................................51

Kapitel 5 | Richtet Gott Amerika? .................................................65

Kapitel 6 | Die böse Verschwörung ...............................................78

Kapitel 7 | Das Evangelium, das Paulus predigte.........................91

Kapitel 8 | Die Hauptaussage des neuen Bundes ......................107

Kapitel 9 | Der Wasserfall der Vergebung ...................................118

Kapitel 10 | Der Dienst des Todes...................................................137

Kapitel 11 | Die tiefste Wurzel ausgraben ....................................149

Kapitel 12 | Verdammnis tötet ........................................................167

Kapitel 13 | Keine Verdammnis – was für ein Geschenk ..........180

Kapitel 14 | Kein Sündenbewusstsein mehr .................................193

Kapitel 15 | Die Straße nach Emmaus ...........................................215

Kapitel 16 | Davids Geheimnis ......................................................230

Kapitel 17 | Ein Bild reiner Gnade.................................................246

Kapitel 18 | Eins fehlt dir noch ......................................................258

Kapitel 19 | Der Schlüssel zu mühelos siegreichem Leben ........269

Kapitel 20 | Das Problem mit der Vermischung .........................285

Kapitel 21 | Das Geheimnis großen Glaubens ............................301

Kapitel 22 | Gute Dinge geschehen ................................................318

Schlusswort .......................................................................................336

Vorwort

Alles begann 1997, als ich mit meiner Frau Wendy Urlaub machte. Sie schlief auf dem Beifahrersitz und ich hörte ihren leisen Atem neben mir, während ich durch die beeindruckende Landschaft der Schweizer Alpen fuhr. Dann hörte ich deutlich die Stimme des Herrn in mir. Es war kein Zeugnis des Geistes. Es war eine Stimme, und ich hörte, wie Gott klar zu mir sagte: »Sohn, du predigst keine Gnade.«

Ich sagte: »Was meinst du, Herr? Das ist ein Tiefschlag. Das ist echt ein Tiefschlag!« Ich fügte hinzu: »Ich bin ein Prediger der Gnade. Schon jahrelang bin ich ein Gnadenprediger und wie die meisten Prediger verkündige ich, dass wir durch Gnade errettet sind!« Er antwortete: »Nein. Jedes Mal, wenn du Gnade predigst, vermischst du sie mit dem Gesetz. Du versuchst, wie viele andere Prediger, Gnade mit dem Gesetz auszubalancieren. In diesem Moment machst du die Gnade zunichte. Du kannst neuen Wein nicht in alte Weinschläuche füllen. Du kannst Gnade und Gesetz nicht zusammentun.« Er fuhr fort: »Sohn, viele Prediger predigen Gnade nicht so, wie der Apostel Paulus sie gepredigt hat.« Dann kam er mit Nachdruck zum Ende mit der folgenden Aussage, die

Dieses kraft volle Wort vom Herrn rüttelte mich auf, und ich erkannte zum ersten Mal, dass ich tatsächlich eine Botschaft der Gnade gepredigt hatte, die durch das Gesetz abgeschwächt war. Ich kehrte mit einem gewichtigen Auftrag vom Herrn zu meiner Gemeinde zurück und fing an, Gnade radikal zu predigen.

Zu dieser Zeit hatte unsere Gemeinde sich auf ungefähr 2000 Mitglieder eingependelt. Bald nach meiner Begegnung mit dem Herrn in den Schweizer Alpen erlebten wir jedoch Jahr für Jahr ein explosives Gemeindewachstum, und durch die Gnade unseres Herrn nahmen am ersten Sonntag des Jahres 2007 15.000 Menschen an unseren Gottesdiensten teil. Der Herr hat sein Wort nicht nur durch unsere wachsende Gemeinde bestätigt, sondern auch durch die eindrucksvolle Veränderung tausender kostbarer Leben, die der radikalen Verkündigung von Gnade ausgesetzt waren. Über die Jahre hatte ich das Vorrecht, miterleben zu dürfen, wie Ehen wiederhergestellt und Schulden übernatürlich getilgt wurden. Ich habe Wunderheilungen erlebt und mit Freude gesehen, wie Gottes Kinder von zerstörerischen Süchten befreit wurden.

In den vergangenen Jahren hat der Herr mir auch Türen nach Norwegen, Holland, London, Kanada, Australien, Thailand und Indonesien geöff net, um das Evangelium der Gnade dort zu verkündigen. Wir haben außerdem damit angefangen, unsere Sendungen in Amerika, Kanada, Australien und Uganda auszustrahlen. Die Reaktion auf das, was ich die Revolution des GnadenEvangeliums nenne, ist gewaltig. Ich habe ein Zeugnis nach dem anderen davon erhalten, wie Menschen von der Knechtschaft des Gesetzes freigesetzt wurden und heute die Wahrheiten und Ver-

| ZUR HERRSCHAFT BESTIMMT meinen Dienst revolutionierte: »Wenn du Gnade nicht radikal predigst, werden Menschenleben niemals radikal gesegnet und radikal verändert werden.«

heißungen des neuen Bundes ausleben und genießen, die Jesus mit seinem eigenen Blut erworben hat.

Du kannst dir vorstellen, wie mir dieses Buch schon viele Jahre auf dem Herzen brannte. Wenn es ein Buch gibt, das ich auf dieser Seite des Himmels schreiben will, wäre es dieses, und ich bin so froh, dass du es jetzt in deinen Händen hältst. Ich glaube, dass dich dieses Buch berühren und verändern wird. Was der Herr mir vor etwa zehn Jahren sagte – dass Leben ohne die radikale Verkündigung von Gnade niemals radikal gesegnet und radikal verändert werden –, hallt immer noch durchdringend in meinem Herzen wider. Deshalb geht es in diesem Buch darum, radikal durch seine Gnade verändert zu werden, und durch seine Gnade allein.

In diesem Buch wirst du das Geheimnis entdecken, wie man auf Gottes Weise ohne Anstrengung im Leben herrscht! Die Menschen haben viele Strategien, Methoden, Techniken und Taktiken entwickelt, um persönlich erfolgreich zu sein. Schau nur mal in die Buchläden heute. Vielleicht stehst du sogar in diesem Moment in einem. Wenn das so ist, nimm dir etwas Zeit und sieh dich um. Was siehst du? Du wirst wahrscheinlich eine große Auswahl von Selbsthilfebüchern finden. Ich möchte dir verkünden, dass es eine bessere Möglichkeit gibt, als dich auf deine eigenen Anstrengungen zu verlassen, um im Leben erfolgreich zu sein. Die Bibel sagt in Psalm 1: »Glückselig ist der, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen.« Deshalb gibt es eine bessere Möglichkeit für Gläubige, auch wenn es »Rat« in »gottlosen« Quellen gibt! Warum sollten wir uns auf Selbsthilfe verlassen, wenn wir direkten Zugang zu Gottes Hilfe haben? Der Name Jesus ( Jeschua) bedeutet auf Hebräisch einfach Retter. Lass uns zu ihm um Rettung rufen, anstatt uns auf unsere eigenen Fähigkeiten, uns selbst zu retten, zu verlassen.

Leider gibt es heute Gläubige, die nicht zu ihrem Retter rufen, weil sie der Lüge glauben, dass sie kein Recht dazu haben. Es gibt

Gläubige, die denken, dass ihre Fehler sie disqualifiziert haben, zu ihrem Gott zu rufen. Einige glauben vielleicht sogar, dass sie die Hilfe des Herrn nicht verdienen, weil sie die Gemeinde nicht regelmäßig besucht, die Bibel nicht ausgiebig genug gelesen oder zu wenig gebetet haben. Mein Freund (damit meine ich natürlich immer auch alle Leserinnen), wenn du am Ertrinken bist, brauchst du keinen Lehrer, der dich die richtigen Schritte zum Schwimmen lehrt, damit du dich selbst retten kannst. Du brauchst keine Liste von Verhaltensregeln. Du brauchst einen Retter, der bereit ist, sich furchtlos ins Wasser zu stürzen – ungeachtet dessen, was du weißt oder nicht weißt, was du getan oder nicht getan hast! Du kannst dir sein Verlangen, dich zu retten, nicht durch deine eigenen Werke verdienen. Es geschieht durch seine Gnade!

Lasst uns endlich anerkennen, dass wir es in und aus uns heraus nicht können und weder die Fähigkeiten noch die Mittel haben, uns selbst zu retten. Wir waren so verschuldet, dass wir diese Schuld nicht bezahlen konnten – aber Jesus bezahlte am Kreuz mit seinem eigenen Leben eine Schuld, die er nicht geschuldet hat. Es ist ganz und gar seine Anstrengung und sein Werk. An uns liegt es, ihm zu glauben und alles zu empfangen, was er zu unseren Gunsten erlangt hat. Klingt das lächerlich einfach, einseitig und unfair? Nun, mein Freund, genau das ist es, was Gnade zu Gnade macht! Gnade ist nur dann Gnade, wenn sie unverdient, nicht erarbeitet und nicht durch Eigenleistung erworben ist.

Bist du bereit, von seiner Gnade unbeschreiblich gesegnet und verändert zu werden und deine eigenen Anstrengungen aufzugeben, um Erfolg, Erfüllung und ein siegreiches Leben zu haben? Ich glaube, dass dein Leben nie mehr dasselbe sein wird, wenn du dich auf diese Reise begibst, seine radikale Gnade zu entdecken. Mein Freund, du bist zur Herrschaft bestimmt!

Kapitel 1

Zur Herrschaft bestimmt

Du bist dazu bestimmt, im Leben zu herrschen. Du bist vom Herrn dazu berufen, erfolgreich zu sein, dich an Wohlstand, Gesundheit und an einem Leben im Sieg zu erfreuen.

Es ist nicht der Wunsch des Herrn, dass du ein Leben der Niederlage, Armut und des Versagens führst.

Er hat dich dazu berufen, der Kopf und nicht der Schwanz zu sein.

Wenn du ein Geschäftsmann bist, will Gott, dass du ein erfolgreiches Unternehmen führst. Bist du Hausfrau, dann bist du gesalbt, wunderbare Kinder im Herrn aufzuziehen. Wenn du Schüler oder Student bist, will Gott, dass du in all deinen Prüfungen exzellente Noten bekommst. Und wenn du dem Herrn vertraust, dass er dir neue berufliche Möglichkeiten schenkt, will er nicht bloß, dass du einen Job hast. Er will vielmehr, dass du eine einflussreiche Position bekommst, damit du ein Segen und ein Gewinn für deinen Betrieb bist!

Was auch immer dein Beruf bzw. deine Berufung ist, du bist dazu bestimmt, im Leben zu herrschen, weil Jesus der Herr deines Lebens ist! Wenn du im Leben herrschst, dann herrschst du über

Sünde. Du herrschst über die Mächte der Finsternis, du herrschst über Depression, über Armut, über jeden Fluch und über jede Krankheit und jedes Leiden. Du HERRSCHST über den Teufel und all seine Kniffe und Tricks!

Die Kraft zum Herrschen hängt nicht von deinem Familienhintergrund ab, davon, wie gebildet du bist, wie du aussiehst oder wie viel Geld du auf dem Bankkonto hast. Die Kraft zum Herrschen gründet sich voll und ganz auf Jesus und auf ihn allein. Mein Freund, das ist kein Klischee aus irgendeinem Selbsthilfebuch über positives Denken. Der Erklärung, dass du herrschen wirst, liegt eine Verheißung zugrunde, die für alle Ewigkeit im Wort Gottes festgehalten worden ist:

Denn wenn infolge der Übertretung des Einen der Tod zur Herrschaft kam durch den Einen, wie viel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus! — Römer 5,17

Das Wort »herrschen«, das in Römer 5,17 verwendet wird, ist das griechische basileuō1, von dem das deutsche Wort »Basilika« stammt. Eine Basilika war im alten Rom ein Gerichtshof 2 . Es geht also um eine königliche, richterliche Herrschaft. Mit anderen Worten: Herrschen bedeutet hier, im Leben als ein König zu herrschen, königliche Herrschaft zu haben und königliche Autorität zu besitzen.

Wenn du ein Leben der Niederlage lebst, in dem du von Sünde, von ständiger Schuld und Verdammnis, von Krankheiten, von Panikattacken, von finanziellem Mangel und von zerbrochenen Beziehungen in die Knie gezwungen wirst, lebst du nicht das Leben, das Gott für dich vorgesehen hat. Auf Grundlage der Auto-

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rität von Gottes Wort bist du dazu berufen, als ein König »im Leben zu herrschen«, königliche Herrschaft über all deine Herausforderungen und Umstände zu haben. Du bist berufen, über ihnen zu stehen und nicht von ihnen zertrampelt zu werden. Die Zeit ist gekommen, dass du nicht länger auf dein Recht verzichtest, im Leben zu herrschen!

Das Geheimnis der Herrschaft im Leben liegt darin, alles in Empfang zu nehmen, was Jesus am Kreuz für uns vollbracht hat.

Anstatt uns selbst im Leben herrschen zu sehen, sehen wir heutzutage mehr Anzeichen dafür, dass der Tod in der Welt herrscht.

Die Bibel sagt uns, dass wegen »der Übertretung des Einen« – Adams Sünde im Garten Eden – der Tod anfing zu herrschen. Es ist wichtig, zu erkennen, dass unser Leben in das Leben unserer Vorfahren eingebettet ist. Du würdest nicht existieren, wenn es deinen Opa nicht gegeben hätte. So sind wir nicht deshalb Sünder, weil wir sündigen, sondern wegen Adams Sünde. Viele Gläubige denken immer noch, dass sie zu Sündern wurden, weil sie selbst Sünde begangen haben. Aber das ist nicht, was Gottes Wort sagt. Dort steht vielmehr, dass wir aufgrund der Sünde Adams Sünder sind. Ebenso sind wir im neuen Bund gerecht gemacht – nicht, weil wir gerechte Taten vollbringen, sondern wegen des Gehorsams des Einen (Jesus) am Kreuz. Das Geheimnis, im Leben zu herrschen, liegt deshalb darin, alles zu empfangen, was Jesus für uns am Kreuz vollbracht hat.

Empfangen oder erarbeiten?

Die Bibel erklärt sehr deutlich, dass wir im Leben durch Jesus Christus herrschen sollen, indem wir einfach zwei Dinge von ihm empfangen: den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit. Die Wege Gottes stehen im Gegensatz zu den Wegen der Menschen. Der Mensch denkt, dass er sich Gottes Gunst und Segnungen verdienen, erarbeiten und sich ihrer würdig erweisen muss, damit Gott ihn segnet. Der Mensch denkt, der Segen Gottes gründe sich auf seine eigenen Leistungen und guten Werke.

Dies entspricht aber nicht dem Weg Gottes. Bei ihm geht es nicht darum, etwas zu leisten, sondern zu empfangen. Er hat versprochen, dass wir im Leben herrschen werden, wenn wir den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen. Er sagte nicht, dass wir im Leben herrschen werden, wenn wir uns Gnade und unsere eigene Gerechtigkeit erarbeiten. Doch aus irgendeinem Grund leben viele Christen weiterhin nach dem Leistungsprinzip!

»Pastor Prince, wenn es wirklich so einfach ist, warum herrschen dann nicht mehr Christen im Leben?«

Ich bin froh, dass du diese Frage gestellt hast. Um sie zu beantworten, lass mich dir zuerst eine eigene Frage stellen: Ist dir bewusst, dass die meisten Menschen glauben, man müsse sich im Leben Erfolg hart erarbeiten? Das weltliche Erfolgssystem stützt sich auf zwei Säulen: Anstrengung und Fleiß. Es gibt immer irgendwelche »Gesetze«, die du einhalten musst, und einige »Methoden und Techniken«, die du beharrlich anwenden musst, bevor irgendwelche Ergebnisse sichtbar werden können. Und jedes Resultat, das du erreichst, verblasst meist schnell wieder, wenn du aufhörst, dich an die vorgeschriebenen Methoden und Schritte zu halten.

Wir haben gelernt, uns auf Leistung und Tun zu konzentrieren und uns auf unsere eigenen Anstrengungen zu verlassen. Wir sind getrieben zu »tun, tun, tun« und vergessen dabei, dass Christsein eigentlich bedeutet: »getan, getan, getan«. Die Welt erzählt dir, je mehr du tust, je härter du arbeitest und je mehr Stunden du investierst, umso mehr Erfolg wirst du haben. Die Welt liegt dir gern in den Ohren damit, dass du härter arbeiten, den Gottesdienstbesuch am Sonntag vergessen, weniger Zeit mit deiner Frau und deinen Kindern und mehr Zeit in deinem Büro verbringen solltest, um die Nächte, Wochenenden und Feiertage durchzuarbeiten. Ich bin mir sicher, du hast schon gehört, dass du »den Preis bezahlen« musst. Immerhin gilt doch »Ohne Fleiß kein Preis«, nicht wahr?

Was die Gläubigen nun tun: Sie übernehmen das System der Welt und wenden es auf ihr christliches Leben an. Anstatt sich auf die Gnade Gottes zu verlassen, durch die er seine Gunst und seine Segnungen fließen lässt, verlassen sie sich auf ihre eigenen Anstrengungen und versuchen, sich Gottes Gunst und Segnungen zu verdienen.

Aber es ist nicht der Weg Gottes, dass wir durch unsere eigenen Anstrengungen gesegnet werden. Du kannst dir Gottes Segnungen nicht durch deine Leistung erwerben. Gottes Segnungen beruhen ganz und gar auf seiner Gnade. Seine Segnungen über deinem Leben müssen völlig unverdient sein. Anders gesagt: Es gibt nichts, was du tun kannst, um seine Segnungen zu verdienen, denn sie beruhen gänzlich darauf, Jesus zu empfangen, und durch sein vollbrachtes Werk den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit zu erhalten.

Gott möchte, dass wir mit unseren Versuchen aufhören, selbst etwas zu leisten und stattdessen anfangen, die Gunst, die Segnungen und die Heilung, die Jesus am Kreuz erwirkt hat, zu empfangen. Als er vor ungefähr 2000 Jahren am Kreuz hing, rief er mit lauter Stimme: »Es ist vollbracht!« (Joh 19,30). Alles, was du und ich benötigen,

um im Leben zu herrschen, wurde an unserer Stelle auf Golgatha vollbracht. Das ist der Grund, warum wir das, was Jesus am Kreuz getan hat, sein »vollbrachtes Werk« nennen! Er hat es vollbracht. Er hat es vollendet. Es ist GETAN! Das Einzige, was funktioniert, ist das vollbrachte Werk! Hör auf zu tun, was schon GETAN ist! Hör auf mit dem Tun und fang an zu empfangen, was Jesus GETAN hat!

Das Werk ist getan, setz dich

Kürzlich verbrachte ich einige Zeit mit meinem lieben Freund Brian Houston und er erzählte mir, dass sein Hauptärgernis, was Lobpreislieder angeht, Lieder sind, die um etwas betteln, was Jesus für uns am Kreuz schon längst getan hat. Ich bin vollkommen einer Meinung mit Brian und ich denke, wir alle sind uns einig, dass Brian jemand ist, der weiß, wovon er spricht, wenn es um Lobpreislieder geht. Brian ist der Senior Pastor der Hillsong Church und Gott hat diese Gemeinde wirklich gesalbt, wunderschöne Lob- und Anbetungslieder zu schreiben, die Auswirkungen auf eine ganze neue Generation von Anbetern in diesen letzten Tagen haben. Viele meiner Lieblingslobpreislieder sind in der Tat von Hillsong. In meinen eigenen stillen Momenten vor dem Herrn, wenn ich ihm dafür danke, dass er den vollen Preis für meine Sünden, Krankheiten und Armut am Kreuz bezahlt hat, fließt mein Herz vor Dankbarkeit über, und ich bete ihn an:

Du bist prachtvoll, ewig, Wunderbar, herrlich

Jesus

Niemand ist dir gleich

Jesus3

Oh, wie ich es liebe, wenn der Herr antwortet und mein ganzes Arbeitszimmer mit seiner spürbaren Gegenwart erfüllt und mein Herz in der Gegenwart meines Geliebten zu brennen beginnt! Ich erinnere meine Gemeinde daran, dass wir nicht immer seine spürbare Gegenwart fühlen müssen, denn das ist nicht, woraus wir heute leben. Aber wenn du seine Gegenwart fühlst, besonders während Zeiten tiefen, innigen Lobpreises, dann genieße ihn, koste seine Liebe aus und erlaube ihr, über dich zu strömen! Genieße die Zeiten in seiner Gegenwart, wenn er dich erfrischt, wiederherstellt und heilt. Du musst nicht bis zum Sonntag warten, um den Herrn anzubeten. Du brauchst keine fünfköpfige Band und einen Lobpreisleiter, um deinen Retter anzubeten. Genau da, wo du bist, ohne Instrumente, kannst du deine Hände, deine Stimme und dein Herz erheben und ihn anbeten und ihm für sein vollbrachtes Werk und seine Gnade in deinem Leben danken.

Halleluja! Er ist so wunderschön!

Ich liebe Anbetungslieder, die voll von der Person Jesu und seinem vollbrachten Werk sind. In meiner Gemeinde habe ich meinem Musikleiter aufgetragen, dafür zu sorgen, dass die Lieder, die wir in unseren Gottesdiensten verwenden, Lieder sind, die vom vollbrachten Werk Jesu zeugen. Unter dem neuen Bund müssen wir zum Beispiel in unseren Liedern den Herrn nicht weiterhin um Vergebung bitten, da er uns schon vergeben hat (Kol 2,13). Ich möchte, dass du das laut mit mir sagst:

»Mir wurde bereits vergeben!«

Jesu Blut hat uns ein für alle Mal gereinigt.

Das Wort Gottes verkündet Folgendes über das vollbrachte Werk Jesu am Kreuz:

Er aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes

gesetzt … Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet , welche geheiligt werden. — Hebräer 10,12–14

Das Werk, das Jesus am Kreuz vollbrachte, war ein Opfer, das FÜR IMMER gilt, und als du Jesus Christus in dein Leben aufgenommen hast, wurdest du FÜR IMMER VOLLKOMMEN GEMACHT! Und wie lang ist für immer? Ich habe das griechische Wort für »für immer« in diesem Vers nachgeschlagen und weißt du was? »Für immer« bedeutet für immer! Du bist für immer vollkommen gemacht durch das reinigende Blut Jesu; nicht durch das Blut von Tieropfern, das niemals Sünden wegnehmen kann!

Vielleicht überrascht es dich, dass es auch heute noch viele Christen gibt, die nicht glauben, dass sie für immer durch das vollbrachte Werk von Jesus Christus vollkommen gemacht worden sind. Sie verlassen sich immer noch auf ihre eigenen Anstrengungen, um sich zu qualifizieren. Vielleicht fragst du dich sogar selbst: »Wie kann ich ganz sicher sein, dass alle meine Sünden bereits vergeben worden sind?« Gute Frage! Beachte, dass Jesus sich »gesetzt hat«, nachdem er sein Leben als Opfer und Bezahlung für alle unsere Sünden gegeben hatte!

Er setzte sich zur Rechten des Vaters. Begreifst du, dass unter dem alten Bund jeder Priester »Tag für Tag da[steht] und seinen Dienst [versieht] und oftmals die gleichen Opfer dar[bringt], die doch niemals die Sünden wegnehmen können« (Hebr 10,11 lut)? Aber die Bibel sagt weiter, dass Jesus sich, »nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, gesetzt [hat]«.

Jesus setzte sich, um zu demonstrieren, dass sein Werk tatsächlich vollendet ist. Unter dem alten Bund setzte sich der Priester, der in der Stiftshütte des Moses diente, niemals hin, sondern »stand Tag für Tag und versah seinen Dienst«, weil seine Arbeit nie zu Ende war. Das Blut von Stieren und Ziegen konnte »niemals

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die Sünden wegnehmen«. Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass sich im Heiligen der Stiftshütte kein einziges Möbelstück befand, auf das der Priester sich hätte setzen können? Du wirst keinen einzigen Stuhl im Heiligen finden. Du wirst den Räucheraltar finden, die Menora, sogar einen Tisch mit Schaubroten, aber interessanterweise gibt es keine Stühle. Das liegt daran, dass das Werk des Priesters niemals zu Ende ging. Nur Jesu Werk ist ein vollendetes Werk. Aber Jesus hat sich nicht nur zur Rechten des Vaters gesetzt, sondern er hat es sogar geschafft, dass wir MIT IHM SITZEN!

Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht … Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus. — Epheser 2,4–6

Vielleicht fragst du dich: »Was soll das alles mit den ›Stühlen‹ und dem ›sich setzen‹?« Nun, mein Freund, in der Bibel steht »sich setzen« für den Gläubigen, der in dem vollbrachten und vollendeten Werk Jesu ruht. Jesus hat das ganze Werk an unserer Stelle am Kreuz vollbracht und sitzt jetzt zur rechten Hand Gottes. Weil alles für dich vollbracht wurde, bedeutet das, dass du jetzt damit aufhören kannst, dich auf deine eigenen Anstrengungen zu verlassen, Gottes Segnungen in deinem Leben zu verdienen und dich für sie zu qualifizieren. Du kannst dich mit Jesus zur rechten Hand des Vaters setzen!

Hör aber jetzt genau hin, was ich sage. Ich vertrete kein Leben der Passivität und Faulheit. Du kannst Kurse besuchen, Bücher lesen, deine Arbeit gewissenhaft erledigen und so weiter. Aber du darfst dein Vertrauen nicht auf diese Dinge setzen. Du musst es auf das setzen, was Jesus für dich getan hat. Wenn du zum Beispiel

Schüler bist, dann setze dich hin und lerne. Schreibe zur Ehre Gottes gute Noten! Aber vertraue nicht darauf, dass deine Intelligenz oder deine Auszeichnungen dir die Segnungen Gottes bringen.

Hör auf, dir mit deinen eigenen Anstrengungen die Segnungen Gottes in deinem Leben verdienen zu wollen.

Gottes Gnade macht dich nicht faul oder unproduktiv. Im Gegenteil, sie bringt dich dazu, mehr zu seiner Ehre zu arbeiten. Der Apostel Paulus, ein Verkündiger der Gnade Gottes und des vollbrachten Werkes Jesu, sagte, dass er »viel mehr gearbeitet [hat] als sie alle« (1Kor 15,10). Gottes Methode im neuen Bund besteht darin, dich zuerst zu segnen, und das Wissen um seinen Segen schenkt dir dann die Kraft, mehr zu arbeiten. Mit anderen Worten: Wir arbeiten nicht, um gesegnet zu werden, sondern haben vielmehr die Kraft und Fähigkeit zu arbeiten, weil wir schon gesegnet sind. Kannst du sehen, wie anders die Voraussetzung für das Arbeiten im neuen Bund ist?

Viele Gläubige scheitern heute, weil sie sich abmühen, Gottes Segnungen durch ihre eigene Leistung zu verdienen. Eigene Anstrengungen hindern dich jedoch daran, durch seine Gnade im Leben zu herrschen. Du kannst dir deine Errettung, deine Heilung oder deinen finanziellen Durchbruch nicht durch deine eigenen Bemühungen verdienen. Wenn das größte Wunder – vor der Hölle gerettet zu sein – aus Gnade durch Glauben kommt und nicht durch deine Werke, wie viel mehr dann die kleineren Wunder wie Heilung, Wohlstand und wiederhergestellte Ehen.

Mein Freund, Jesus hat alles am Kreuz vollbracht. Unsere Aufgabe besteht nun darin, unser Vertrauen in sein vollendetes Werk

zu setzen, mit offenen Armen den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit zu empfangen und zu beginnen, im Leben zu herrschen durch den Einen, Jesus Christus. Lass es heute dein Gebet sein, damit aufzuhören, dir Gottes Gnade und Gerechtigkeit verdienen zu wollen. Lass dir vom Heiligen Geist beibringen, wie du anfangen kannst, dich auf Jesu vollbrachtes Werk zu verlassen und es durch seine Gnade zu empfangen. Das ist Gottes müheloser Weg zu Erfolg, Erfüllung und siegreichem Leben!

Kapitel 2

Das Gesetz wurde erfüllt

I ch erinnere mich noch daran, wie ich vor einigen Jahren zu einer Konferenz eingeladen war und einer der Redner vom Podium mit großer Überzeugung verkündete: »Die größte Berufung in deinem Leben ist deine Familie!« Die Menge war begeistert und das gesamte Auditorium jubelte und klatschte zustimmend Beifall. In der nächsten Einheit trat ein weiterer Sprecher auf und erklärte mit feurigem Blick: »Die größte Berufung in deinem Leben ist der Ruf in die Mission«. Dieses Mal tobte die Menge und aus dem ganzen Auditorium erklang ein vielstimmiges »Amen!«.

Dann war ich an der Reihe und ich betete: »Herr, sie haben die ›größten Berufungen‹ schon alle aufgebraucht. Gib mir etwas.« Als ich aufstand, legte der Herr dies in mein Herz und ich verkündete: »Die größte Berufung in deinem Leben ist es, ein Anbeter zu sein!« Denn, verstehst du, lange nachdem die Mission auf Erden erfüllt sein wird und lange nachdem Familien im Himmel vereint sein werden, werden wir weiterhin unseren wunderschönen Retter Jesus Christus in alle Ewigkeit für alles anbeten, was er für dich und mich getan hat.

Es geht nur um Jesus! Es geht nur um sein vollbrachtes Werk!

Je mehr du das vollbrachte Werk Jesu schätzen lernst und alles, was er für dich getan hat, damit du im Leben herrschen kannst, desto mehr wirst du ihn anbeten und verherrlichen! Lass uns das Wort Gottes betrachten, damit wir mehr von seinem vollbrachten Werk sehen.

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit aber kamen durch Jesus Christus.

— Johannes 1,17 nlb

Hast du bemerkt, dass die Wahrheit auf der Seite der Gnade steht und nicht auf der Seite des Gesetzes? Beachte auch, dass das Gesetz gegeben wurde. Das beinhaltet eine gewisse Distanz. Im Gegensatz dazu ist die Gnade zu uns gekommen! Die Gnade ist persönlich und kam als eine Person – die Person Jesu Christi. Das Gesetz ist hart, kalt und unpersönlich. Du kannst keine Beziehung zu zwei Steinplatten haben. Die Gnade hingegen ist sanft mütig und warmherzig. Gnade ist keine Lehre oder Doktrin.

Gnade ist eine Person und zu einer Person kann man eine Beziehung haben. Gott ist nicht an bloßem Gehorsam und bloßer Unterordnung interessiert. Er ist ein Gott der Liebe und er sehnt sich danach, eine innige Beziehung mit dir zu haben. Das macht das Christentum so einzigartig. Viele Glaubenssysteme der Welt werden von Moralvorschriften, Regeln und Gesetzen beherrscht. Aber beim Christentum stehen diese Dinge nicht im Mittelpunkt. Es geht vielmehr darum, eine Beziehung zu dem allmächtigen Gott zu haben.

Unser Gott kam in diese Welt, starb einen grausamen Tod am Kreuz und bezahlte mit seinem eigenen Leben die volle Sündenschuld, damit du und ich heute im Leben herrschen können. Sein Opfer am Kreuz weist auf eine Beziehung hin. Jesus kam, um den

Unser Gott kam, starb einen grausamen Tod am Kreuz und bezahlte mit seinem eigenen Leben die volle Sündenschuld, damit du und ich heute im Leben herrschen können.

Jesus erfüllte das Gesetz

In dem Moment, in dem du das Gesetz Moses wieder zwischen dich und Gott stellst, leugnest du das vollbrachte Werk Jesu, denn wenn Gerechtigkeit durch das Gesetz kommen könnte, wäre Christus umsonst gestorben (Gal 2,21). Das Christentum kann nicht auf eine unpersönliche Liste von Verhaltensregeln reduziert werden. Der Tod Jesu erfüllte die gerechten Forderungen des Gesetzes des alten Bundes. Gottes Wort sagt uns, dass der »Schuldbrief mit seinen Forderungen« ans Kreuz genagelt wurde (Kol 2,14 lut). Jesus kam, um alle Forderungen des Gesetzes an unserer Stelle zu erfüllen, sodass der Weg zu Gott jetzt frei ist. Halleluja!

| ZUR HERRSCHAFT BESTIMMT sündigen Menschen mit einem heiligen Gott zu versöhnen. Wenn du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter empfängst, wirst du durch sein Blut ein für alle Mal heilig und gerecht gemacht. Und du darfst kühn ohne Schuld, Verdammnis oder Erwartung von Strafe in die Gegenwart des allmächtigen Gottes treten. Denn durch das Kreuz wurde der Preis für die Sünde bezahlt, das Urteil vollstreckt, der Zorn gegenüber der Sünde gestillt, der Vorhang zerrissen und der Weg zur Vertrautheit mit Gott frei gemacht. Die Sünde hindert dich nicht länger daran, in Gottes Gegenwart zu kommen. Sein Blut hat alle Spuren deiner Sünden entfernt!

»Pastor Prince, Sie sagen, dass wir nicht mehr unter dem Gesetz sind. Aber Jesus selbst sagte, dass er nicht gekommen sei, um das Gesetz abzuschaffen.«

Das ist absolut richtig, mein Freund, aber du musst vollständig zitieren, was Jesus gesagt hat. Er sagte: »Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen« (Mt 5,17 nlb).

Jesus hat das Gesetz nicht unter den Teppich gekehrt. Er hat vielmehr jede Forderung des Gesetzes an unserer Stelle vollkommen erfüllt. Alles, was wir nicht imstande waren zu tun, hat er an unserer Stelle getan. Folglich wurde durch Jesus das Gesetz erfüllt!

Wenn du deiner Bank die Hypothek für dein Haus zurückgezahlt hast, dann rate ich dir, der Bank nicht länger deine monatlichen Raten zu überweisen, da die Schuld schon beglichen ist. Wenn die Bank dir einen Brief schickt, in der sie weitere Zahlungen von dir verlangt, ist alles, was du tun musst, die Eigentumsurkunde für dein Haus vorzulegen. Gleichermaßen ist die Schuld, die du und ich dem Gesetz gegenüber haben, schon beglichen worden durch unseren Retter Jesus Christus! Halleluja! Wenn der Teufel kommt, um dich mit dem Gesetz anzuklagen, und dir zeigt, wie du versagt hast, dann musst du ihn einfach nur auf die Zahlung hinweisen, die Jesus am Kreuz geleistet hat. Christus ist deine Eigentumsurkunde, deshalb wirst du heute ein Christ genannt. Du gehörst nicht dir selbst. Du bist mit dem kostbaren Blut Jesu Christi erkauft worden. Das Gesetz hat dich nicht mehr in der Hand!

Der Teufel ist entwaff net worden

Du weißt wahrscheinlich, dass das Thema »nukleare Abrüstung« heutzutage große Schlagzeilen in der Welt macht. Doch ist dir bewusst, dass es jemanden gibt, der noch bedrohlicher ist, aber bereits entwaffnet wurde? Die Bibel sagt, Gott habe »Mächte und Gewalten entwaffnet«. Wir wissen aus dem Brief an die Epheser, dass sich »Mächte und Gewalten« auf Satan und seine Kohorten bezieht (Eph 6,12 ngü). Der Teufel ist also bereits entwaffnet! Und weißt du, welche Waffe er vor seiner erzwungenen Entwaffnung schwang? Sehen wir einmal nach, was Gottes Wort darüber sagt:

Er hat den Schuldschein [wörtlich: die Handschrift] gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte; er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaff net und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten. — Kolosser 2,14–15 elb

Wenn man den Vers im Zusammenhang liest, war der Teufel also mit einer »Handschrift bewaff net, die gegen uns war«. Welche »Handschrift« mit welchen Forderungen war so mächtig, dass der Tod Jesu erforderlich war, um sie auszulöschen? Auf dem Berg Sinai schrieb Gott die Zehn Gebote auf zwei Steintafeln. Die »Handschrift« mit ihren Forderungen war also ein Verweis auf das Gesetz, das vom Finger Gottes geschrieben wurde. Der Teufel bewaff nete sich dann mit dem Gesetz, um die Menschen anzuklagen und zu verdammen. Pass jetzt gut auf: Gott hat das Gesetz nicht gegeben, damit sich der Teufel bewaff nen kann. Sondern der Teufel, der wusste, dass das Gesetz gegen die Menschen war, nutzte es aus und verwendete es gegen sie.

Das Gesetz verdammt immer und hält die Menschen von Gott fern. Deshalb benutzt der Teufel es als seine Waffe, um die Menschen weiter von Gott zu entfremden. Und deshalb stellte Gott, als er das Gesetz ans Kreuz nagelte, den Teufel und alle Mächte der Finsternis öffentlich zur Schau! Sobald das Gesetz an Jesu Kreuz genagelt war, wusste Gott, dass es nicht länger die Kraft hatte, einen Menschen zu verdammen, solange dieser an Jesus glaubt. Wenn du daher weißt und glaubst, dass Jesus die gerechten Forderungen des Gesetzes vollständig erfüllt hat, kann der Teufel das Gesetz nicht mehr verwenden, um dich jedes Mal, wenn du versagst, damit zu verdammen. Selbst wenn er es heute benutzt, um auf deine Sünden hinzuweisen, kannst du im Gegenzug auf das Kreuz Jesu zeigen und die Verdammnis zurückweisen. Du sagst vielleicht: »Was Gott geschrieben hat, kann niemand auslöschen.« Ja, du hast recht. Das kann kein Mensch, aber Gott kann es! Und Gott hat es auf eine gerechte Weise getan. Mein Freund, du bist vom Fluch des Gesetzes erlöst worden. Der Teufel und seine Mannschaft sind entwaff net worden. Halleluja!

Du bist vom Fluch des Gesetzes erlöst worden.

Wenn du jedoch darauf beharrst, unter dem Gesetz zu stehen, gibst du dem Teufel seine Waffe zurück! Gott hat das Gesetz ans Kreuz genagelt. Er hat die Forderungen des Gesetzes ausgelöscht, hat es aus dem Weg geräumt und den Teufel entwaffnet. Doch wenn du dich dem System des alten Bundes mit seinem Gesetz unterwirfst, drückst du dem Teufel die Waffe wieder in die Hand.

Jede Lehre, die sagt: »Wir müssen das Gesetz halten, um von Gott gesegnet zu werden«, gibt die Waffe des Gesetzes zurück in die

Hände des Teufels. Anstatt darin zu ruhen, dass Gott den Teufel entwaff net hat, werden so die Mächte der Finsternis wieder bewaff net und aufgerüstet!

Ich möchte betonen, dass das Gesetz heilig, gerecht und gut ist. Bitte verstehe nicht falsch, was ich sage. Doch obwohl das Gesetz heilig, gerecht und gut ist, hat es keine Kraft, dich heilig, gerecht und gut zu machen. Denn siehst du, das Gesetz war dafür bestimmt, deine Schwachheiten, deine Sünden und deine Unfähigkeit, heilig, gerecht und gut zu sein, aufzudecken. Es ist wie ein Spiegel, der deine Makel enthüllt – deine Schönheitsfehler und Pickel. Aber du kannst nicht den Spiegel nehmen und damit dein Gesicht abreiben, um deine Schönheitsfehler und Pickel zu entfernen. Denn dazu ist der Spiegel nicht da! Du musst verstehen: Ganz gleich, wie viele Gesetze du auch hältst – das macht dich nicht heilig. Nur das Blut Jesu kann das. Trotzdem ist das Gesetz heilig. Es ist nicht vom Teufel. Es ist von Gott höchstpersönlich.

Der Zweck des Gesetzes

Gott gab das Gesetz aus einem einzigen Grund, und zwar damit die Welt durch das Gesetz zur Erkenntnis der Sünde kommt (Röm 3,20) und begreift, dass sie einen Retter braucht. Ohne das Gesetz gäbe es keine Sünde (Röm 4,15). Wenn es zum Beispiel kein Gesetz dafür gäbe, wie schnell du auf einer bestimmten Straße fahren darfst, gäbe es auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung und die Polizei dürfte dich nicht anhalten, um dir einen Strafzettel für zu schnelles Fahren zu verpassen. In einfachen Worten: kein Gesetz, keine Sünde. Keine Erkenntnis von Sünde, kein Bedürfnis nach einem Retter! Das Gesetz wurde gegeben, um die Menschen ans Ende ihrer Möglichkeiten zu bringen, damit sie in

| ZUR HERRSCHAFT BESTIMMT

ihrer Verzweiflung erkennen, dass sie Jesus brauchen. Wegen des Gesetzes kann kein Mensch sagen, er sei kein Sünder, und auch keiner kann sagen, dass er Jesus nicht brauche. Das ist der Zweck des Gesetzes. Es wurde nicht entworfen, um dich gottgefällig zu machen, sondern um deine Gottlosigkeit aufzudecken.

Der Teufel sorgt nun dafür, dass das Gesetz die ganze Zeit über den Köpfen der Leute schwebt, sodass sie sich ständig verdammt und schuldig fühlen. Der Teufel ist ein Ober-Pedant, der dich dauernd daran erinnert, wie unwürdig du doch seist. Er ist bekannt als der Verkläger der Brüder (Offb 12,10). Hier sind ein paar seiner üblichen Anklagen:

»Und du nennst dich Christ?«

»Du bist ein Heuchler!«

»Vergiss das Beten. Gott wird niemals deinen Gebeten zuhören.«

»Schau dein Leben an. Und du wagst es, eine Gemeinde zu betreten?«

Mein Freund, das sind Lügen, ALLES Lügen! Der Teufel benutzt das Gesetz, um dir all deine Unzulänglichkeiten vorzuhalten. Aber durch Jesus Christus bist du nicht länger unter der Verdammnis des Gesetzes. Der Teufel wurde durch die Kraft des Kreuzes entwaff net! Jesus, der keine Sünde kannte, wurde an deiner Stelle am Kreuz verurteilt. Durch Jesus Christus bist du jetzt gerecht gemacht – ohne die Werke des Gesetzes. Wenn du also die verdammende Stimme des Anklägers hörst, dann erinnere dich daran, dass du die Gerechtigkeit Gottes durch Jesus Christus bist. Verkünde es laut! Komm, sprich es mit mir drei Mal aus, jedes Mal lauter als zuvor:

»Ich bin die Gerechtigkeit Gottes durch Jesus Christus!«

»Ich bin die Gerechtigkeit Gottes durch Jesus Christus!«

»Ich bin die Gerechtigkeit Gottes durch Jesus Christus!«

Gerechtigkeit ist ein Geschenk. Sie ist kein Lohn für die perfekte Einhaltung des Gesetzes. Du trägst heute nicht die Kleider deiner eigenen Gerechtigkeit, was Selbstgerechtigkeit wäre, sondern die Kleider der Gerechtigkeit Jesu Christi. Gott betrachtet dich so gerecht wie Jesus selbst.

Nur die Gnade bringt Hoff nung

Nur die radikale Verkündigung von Gnade bringt Christen Hoffnung. Nur das vollbrachte Werk Jesu kann uns Erfüllung, Vollständigkeit und Schalom-Frieden bringen. Einige Leute sagen, das Leben als Christ sei sehr schwer. Mein Freund, es ist nicht schwer, es ist unmöglich! Der Einzige, der es leben kann, ist Jesus selbst, und er will es heute in uns tun. Deshalb liegt es nicht an uns und unserer eigenen Kraft, das Gesetz Moses zu erfüllen. Es ist an unserer Stelle erfüllt worden und der Preis für unsere Sünden ist am Kreuz bezahlt worden. Unsere Aufgabe heute ist es, an unseren Retter zu glauben und von ihm den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit zu empfangen. Das Leben als Christ ist ein Leben des Ruhens in Christus Jesus und in seinem vollbrachten Werk. Es ist an der Zeit, dich von deinen eigenen Anstrengungen auszuruhen und Jesus zu genießen! Der Teufel hasst das Evangelium der Gnade, weil es Christen dazu bringt, im Leben zu herrschen. Und wenn du herrschst, dann tut es der Teufel nicht!

Nur das vollbrachte Werk Jesu kann uns Erfüllung, Vollständigkeit und Frieden bringen.

Weitere Bücher von Joseph Prince:

Hoffnung, die nie enttäuscht

Expedition Verheißenes Land

Jesus, mein bester Freund

Gib mir diesen Berg

Unaufhaltsamer Glaube

Unverdiente Gunst

Das Gebet des Schutzes

Iss dich zu Leben und Gesundheit

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Die Heilkraft des Abendmahls Verankert

Schluss mit negativen Gedanken

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Von der Gebundenheit zum Durchbruch

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

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Mehr Informationen zu seinen Büchern und anderem inspirierenden Material findest du auf: www.josephprince.de und www.gracetoday.de

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