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Luisa Seider und Deborah Habicht

Kinderwunsch mit Happy End?

Von Babywundern und Herzenswundern

1. Auflage 2023

© 2023 Luisa Seider und Deborah Habicht-Aeschbach

© 2023 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate stammen, falls nicht anders gekennzeichnet, aus: Neues Leben Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2017 SCM R Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Weitere Bibelübersetzungen:

ELB: Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 2006

GNB: Gute Nachricht Bibel, 2000

LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 2017

NeÜ: Neue evangelistische Übersetzung © 2013 Karl-Heinz Vanheiden

ZÜR: Zürcher Bibel (Ausgabe 2007)

AMP: Aus der englischen Bibelübertragung „Amplified® Bible“, The Lockman Foundation, 1987, direkt ins Deutsche übersetzt

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst

Lektorat: Klaudia Wagner

Satz: Manfred Mayer

Umschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.de Umschlagmotiv: stock.adobe.com

Printed in the EU

ISBN: 978-3-95578-621-2

Bestellnummer: 356621

Erhältlich beim Verlag:

GloryWorld-Medien

Beit-Sahour-Str. 4

D-46509 Xanten

Tel.: 02801-9854003

Fax: 02801-9854004

info@gloryworld de www.gloryworld.de

oder in jeder Buchhandlung

Dieses Buch ist unseren Babywundern und ihren großartigen Papas gewidmet.

Ihr seid unsere kostbarsten Geschenke des Himmels.

In Liebe und großer Dankbarkeit

Luisa & Deborah

Leserstimmen

Dieses Buch ist wahrlich ein kostbares Juwel der Ermutigung von Gottes Herzen! Es nimmt dich ganz ehrlich mit in die tiefsten Täler der Verzweiflung … und dort, wo es scheinbar nichts mehr zu hoffen gibt, darfst du Zeuge werden, wie Jesus voll zärtlicher Liebe himmlische Offenbarung und Begegnung schenkt und das Unmögliche möglich wird – ob mit Babywunder oder als Herzenswunder.

Hier geht es um mehr als nur um ein paar gute Ratschläge. Diese breite Sammlung wahrer Lebensgeschichten rund um das oft so schmerzhafte Thema „Kinderwunsch“ nimmt Betroffene sicher und Vertrauen weckend bei der Hand und lässt fremde Erfahrungen die eigene Schatzkiste füllen. Dies hilft, nicht dieselben Fehler machen zu müssen und nicht zu verzweifeln, wenn man am liebsten alles hinwerfen würde. Es ermutigt, mit Gottes Hilfe auszuhalten und weiterzugehen, bis zum guten Ende … bis schlussendlich das eigene Herz zutiefst gesättigt ist.

Beim Lesen des Buches wurde uns zudem bewusst, wie kostbar der Inhalt auch für alle sein kann, die nicht mit unerfülltem Kinderwunsch unterwegs sind. Hier wird uns Einblick in verletzliche Herzen gegeben und Gelegenheit, zu erkennen, wie wir „Tretminen“ vermeiden und Betroffenen in unserem Umfeld ganz persönlich helfen und sie begleiten können.

Danke, Deborah und Luisa, für dieses großartige Buch, so verständnisvoll, feinfühlig und liebevoll geschrieben!

Marietta und Hartmut Olschewsky Gründer und leitende Pastoren von Touch the Love Ministries Frauenfeld, Schweiz

Deborah Habicht und Luisa Seider haben in diesem Buch wahre Lebensgeschichten zusammengestellt. Verschiedene Autorinnen berichten, wie sie mit ihrer Kinderlosigkeit umgehen – von schmerzlichen Erfahrungen und Wunden hin zu Wundern! Sie erfahren, wie Gott Gebete erhört, Herzen und Leben verändert.

Ein Mut machendes Buch für alle, die mit bisher unerfülltem Kinderwunsch konfrontiert sind!

Sibylle Beck

Leitet zusammen mit ihrem Mann Steffen ICF Karlsruhe

Jede Geschichte ist einzigartig. Und jede Geschichte in diesem Buch hat mich auf ganz besondere Weise berührt.

Es ermutigt mich zutiefst, davon zu lesen, wie Gott Wunder tut! Wunder, die wir uns vielleicht anders vorgestellt hätten Wunder, die wir uns ganz anders gewünscht hätten. Wunder, auf die wir immer noch warten … Und doch tut Gott Wunder.

Die einzelnen Geschichten haben mich Tränen des Schmerzes und der Freude weinen lassen. Und sie haben mir ein tieferes Mitgefühl für Frauen geschenkt, die mit ihrem Kinderwunsch und Gott eine ganz eigene Geschichte schreiben.

Jede Geschichte ist einzigartig. Genauso wie jedes Wunder!

Ich wünsche mir, dass Frauen in allen Lebenslagen dieses Buch lesen und wir ein tieferes Verständnis füreinander bekommen.

Damit niemand von uns allein durch schwere Zeiten gehen muss, sondern wir uns gegenseitig ermutigen können!

Gerade für mich als Mama von sechs Kindern, die sich nie persönlich mit dem Thema Kinderwunsch auseinandersetzen musste, ist dieses Buch ein großer Schatz, und ich danke allen Frauen von ganzem Herzen, dass sie bereit waren, ihr Innerstes mitzuteilen.

Lasst Gott mit uns Geschichten schreiben und lasst uns gemeinsam noch mehr Wunder erleben!

Gründerin des Blogs www.mamaabba.de, Würzburg

Vorwort

Es gibt wohl nur wenige Themen, die so emotionsgeladen sind wie das Thema „Kinderwunsch“. Kaum ein anderes, bei dem Freude und Leid so nah beieinander liegen.

Da gibt es die Frau, die problemlos schwanger wird und deren Kinderwunsch sich ohne nennenswerte Komplikationen erfüllt. Während sie überglücklich, vielleicht mit Freudentränen in den Augen, einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hält, wächst bei einer anderen Frau der Berg an negativen Tests, Tränen und Verzweiflung ins Unermessliche. Während diese Frau ihren schier aussichtslosen Kampf um die Entstehung neuen Lebens aushalten muss und ihre Sehnsucht nach einem Kind immer größer wird, wird eine andere ungewollt schwanger und hadert mit ihrem Schicksal und der Aussicht auf ihr erstes oder ein weiteres Baby. Und während diese Frau ihr Kind ohne Probleme austrägt oder gar über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenkt, lassen sich die geweinten und ungeweinten Tränen jener Frau nicht zählen, die einen oder gar mehrere vorzeitige Verluste hinnehmen muss oder eine Fehlgeburt erleidet. Und dann gibt es die Frau, die nach einer langen Wartezeit und unzähligen negativen Tests plötzlich und unerwartet zwei Streifen auf dem Teststäbchen entdeckt, ihr Glück kaum fassen kann und vor Freude jubelt und tanzt oder gleich einen zweiten Test hinterher macht, um ganz sicher zu sein.

„Kinder sind ein Geschenk des Herrn“, heißt es in Psalm 127,3. Die einen freuen sich über dieses Geschenk, andere empfinden es eher als eine Last Die einen müssen lange warten bis zur Erfüllung ihres Herzenswunsches, andere müssen diesen Wunsch schweren Herzens begraben. In Deutschland ist jedes 10. Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos.1

1 Gemäß bmfsfj.de (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) Stand: 1. Januar 2022.

Das wirft Fragen auf. Gerade auch für gläubige Menschen. Hat Gott nicht selber den Auftrag zur Vermehrung gegeben? Warum dürfen ausgerechnet wir kein neues Leben empfangen?

Ist Gott nicht der Schöpfer allen Lebens und der Geber aller guter Gaben? Warum enthält er uns dieses kostbare Geschenk vor?

Ist es etwa nicht Gottes Wille, dass wir Kinder haben?

Wir – Deborah und Luisa – glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist. Und ja, Gott ist der Schöpfer allen Lebens und der Geber aller guter Gaben Er ist ein Vater, der gerne gibt! Er ist derjenige, der den Auftrag gegeben hat: „Seid fruchtbar und vermehrt euch“ (1. Mose 1,28)

Es war Gottes Absicht, dass Mann und Frau nicht allein bleiben, sondern den Bund der Ehe schließen und eine Familie gründen sollen.

Es war Gottes Absicht, dass Mann und Frau nicht allein bleiben, sondern den Bund der Ehe schließen und eine Familie gründen sollen. Ehe und Familie sind also Gottes geniale Idee! Deshalb sind wir überzeugt, dass es grundsätzlich dem Willen Gottes entspricht, dass ein Ehepaar mit Kinderwunsch auch ein Kind bekommt.

Denn sonst wäre das Elternsein wohl nur besonders begabten oder auserwählten Eltern vorbehalten. Das glauben wir nicht.

Gleichzeitig kennen wir natürlich auch Frauen und Paare, deren Kinderwunsch sich nicht erfüllt – trotz Glauben, trotz Gebet und Gottvertrauen. Warum?

Wir würden diese Frage so gerne beantworten, doch das ist leider unmöglich.

Wir haben uns entschieden, die Spannung zwischen der Wahrheit von Gottes Wort und der unvollkommenen Realität auszuhalten, in dem Wissen, dass EINER die Antwort kennt. Nur in der ganz persönlichen Begegnung mit IHM kann diese Spannung gelöst werden.

In diesem Buch kommen viele Frauen und einige Paare zu Wort, die diese Spannung kennen. Sie erzählen offen von ihrer Zerreißprobe, ihren tiefsten Tälern und dunkelsten Momenten. Sie erzählen aber auch davon, welche kostbaren Perlen sie mitten in ihrem Tränental bergen konnten und welche wertvollen Lektionen sie auf ihrer Kinderwunsch-Reise gelernt haben.

Für viele von ihnen endete ihre Reise mit einem Babywunder –ohne oder mit medizinischer Hilfe.

Für andere ging der Weg noch weiter. Ihre Geschichte endete nicht mit einem BabyWUNDER, sondern mit einem HerzensWUNDER. Es sind Frauen bzw. Paare, die noch eine Wegstrecke weiter gegangen sind. Einige von ihnen haben ihr Herz für elternlose Kinder geöffnet und sind ihnen Eltern geworden. Wie WUNDERbar!

Andere haben ihren Kinderwunsch losgelassen Sie sind durch das tiefe Tal der ungewollten Kinderlosigkeit hindurchgegangen, jedoch ohne daran zu zerbrechen. Heute haben sie Frieden mit ihrer Situation geschlossen und leben ihre Berufung als Familie zu zweit mit einem geheilten Herzen. WUNDERvoll!

Und dann gibt es da jene Frauen, die noch mitten auf der Kinderwunsch-Reise sind. Dass sie sich trotz des ungewissen Ausgangs ihrer momentanen Kinderlosigkeit für ein Interview für dieses Buch zur Verfügung gestellt haben, bedarf sehr viel Mut und verdient unseren größten Respekt.

Wir sind zutiefst überzeugt, dass Gott für jeden Menschen Gutes im Sinn hat, egal wie aussichtslos die äußeren Umstände auch sind.

Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung (Jeremia 29,11 LUT)

Und wer sein Leben in die Hand dieses Gottes legt, dessen Geschichte endet mit einem Happy End – mit oder ohne Baby.

PS: In diesem Buch verwenden wir einige kursiv geschriebene Fachbegriffe, die hinten im Buch im Glossar erläutert werden.

Liebe Leserin, lieber Leser, wir wünschen dir für deine eigene Situation viel Ermutigung durch die wahren Kinderwunschgeschichten in diesem Buch

Vielleicht bist du einfach jemand, der gerne Lebensgeschichten liest und über das Wirken Gottes und die Wunder staunt, die ganz gewöhnliche Menschen auf ihren ganz unterschiedlichen Lebenswegen mit einem großen Gott an ihrer Seite auch heute noch erleben.

Vielleicht bist du indirekt betroffen und hast in deinem näheren Umfeld eine Frau oder ein Paar mit Kinderwunsch, und du wünschst dir mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen.

Vielleicht seid ihr als Paar betroffen und befindet euch gerade mitten auf der Reise durch eure Kinderwunschzeit. Ihr seid mit vielen Fragen und Entscheidungen konfrontiert, die Weisheit und Klarheit brauchen. Ihr seid vertraut mit holprigen und schmerzhaften Wegstrecken und klammert euch an jeden Strohhalm der Hoffnung. Dann dürft ihr wissen: Ihr seid nicht allein! Es gibt so viele andere Paare, die auf demselben Weg unterwegs sind und auch viele, die die Reise durch die Kinderwunschzeit bereits hinter sich haben. Zu eurer Ermutigung erzählen sie in diesem Buch ihre ganz persönlichen Geschichten und wie sie auch in trockenen Wüstenzeiten Jesus erleben durften Lasst euch inspirieren von frischer Hoffnung!

Den folgenden Brief haben wir ganz bewusst für Frauen mit Kinderwunsch verfasst, da wir Autorinnen das emotionale Karussell, das sich jeden Monat in der Kinderwunschzeit aufgrund des weiblichen Zyklus wiederholt, nur zu gut kennen Durch diesen persönlichen Brief wollen wir dich ganz bewusst ansprechen und ermutigen!

Ein Brief für dich

Liebe kostbare, zukünftige Mama!

Ja, du hast richtig gelesen: zukünftige Mama!

Was löst diese Anrede in dir aus? Hoffnung, Vorfreude, Aufregung? Oder eher Bitterkeit, weil deine Hoffnungen schon so oft enttäuscht wurden?

Dennoch sprechen wir dich ganz bewusst so an. Wir wollen damit aussprechen, was wir im Geist und im Glauben sehen, denn Worte haben gewaltige Kraft.

Ab wann ist eine Frau eigentlich Mama? Woran denkst du beim Wort „Mama“? Uns kommt zuallererst eine Mutter in den Sinn, die ein Baby in den Armen hält, so ganz beschützend und fürsorglich. Aber beginnt das Mamasein erst mit der Geburt eines Kindes?

Du bist nicht Mama, weil du ein Kind im Arm hältst. Dies beginnt bereits viel früher: bei der Empfängnis. Einerseits mit der natürlichen Empfängnis Du wirst schwanger Du wirst Mama, selbst wenn das Baby nicht lange genug lebt, damit du es im Arm halten kannst. Auch wenn du eine Fehlgeburt hattest: Du bist Mama!

Andererseits beginnt Mutterschaft mit der „übernatürlichen Empfängnis“: Wenn du den Wunsch im Herzen empfängst, ein Kind haben zu wollen. Auch damit beginnt Mutterschaft! Auch wenn es noch zu keiner körperlichen Schwangerschaft gekommen ist, bist du mit dem Herzen doch schon irgendwie Mama, nicht wahr? Und du trägst in dir das Potential und die Kraft, Leben hervorzubringen. So hat Gott uns Frauen erschaffen. Der Wunsch, Mama zu werden, ist in uns Frauen hineingelegt worden. Er ist also zutiefst göttlich.

Du Liebe, dieses Buch ist für dich und deinen Ehemann zur Ermutigung und Inspiration auf eurer Reise durch die Kinderwunschzeit.

Du bist nicht allein! Dieses Buch ist voller Geschichten von Menschen, die die dunklen Zeiten der Traurigkeit und Enttäuschung und die tiefen Tränentäler der Kinderwunsch-Reise kennen. Es sind Geschichten von Frauen, die wissen, wie du dich fühlst, weil sie das Gleiche auch gefühlt haben. Frauen, die deine Tränen verstehen, weil sie die gleichen Tränen auch schon geweint haben. Es sind Frauen, die sich entschieden haben, trotz Fragen, trotz Zweifel und Enttäuschung an Gott festzuhalten.

Ihm zu vertrauen, dass seine Gedanken höher als unsere und seine Wege vollkommen gut sind.

Unser Gebet ist, dass du durch die Geschichten in diesem Buch ermutigt wirst für deinen eigenen Weg. Und vielleicht wird dieser einfacher, wenn man nicht in die gleichen Fallen tappen muss wie diejenigen, die diesen Weg bereits schon vorgegangen sind.

Den größten Teil des Buches nehmen Geschichten von Babywundern ein. Wir haben lange überlegt, ob wir gerade einer Frau, die selber in der unglaublich schmerzhaften Kinderwunschphase steckt, so viele „Babywundergeschichten“ zumuten können. Wir haben uns dafür entschieden, denn auch die Bibel ist voll von Wundergeschichten, die uns Gottes Wesen und seine Größe aufzeigen sollen. Gottes Macht sind keine Grenzen gesetzt – auch nicht im Bereich der Fertilität, wie die biblischen Berichte von Sarah, Hanna, Elisabeth, Rebekka, Rahel, der Frau von Shunem, der Mutter von Simson und weiteren belegen. Doch wie ist es heute? Wir selber hätten uns in unserer Kinderwunschzeit eine Sammlung von aktuellen BabywunderZeugnissen gewünscht, die von Gottes Wirken in der heutigen Zeit erzählen.

Als Frauen, die selber eine lange und zermürbende Kinderwunschzeit erlebt haben, erlauben wir uns eine Frau mit Kinderwunsch als „emotionale Wundertüte“ zu beschreiben. Es mag sein, dass man sich über die eine oder andere „Erfolgsstory“ ärgert und zu einem anderen Zeitpunkt von derselben Geschichte tief ermutigt und berührt wird. Weil wir es nicht in der Hand haben, welches Zeugnis gerade dich in deiner aktuellen Situation

anspricht, haben wir uns für ein Potpourri an Geschichten entschieden. Du bist eingeladen, diejenigen Zeugnisse auszuwählen, die zu deiner Situation passen, auf deinem ganz persönlichen Weg für dich relevant und ermutigend sind Andere Geschichten darfst du gerne überspringen oder vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt lesen.

Die Bibel fordert uns dazu auf, die Wunder Gottes zu erzählen. Dieses Buch soll auch eine Plattform für solche Frauen sein, die ein großartiges Babywunder erlebt haben – zur Ehre Gottes und zur Ermutigung und Glaubensstärkung für andere.

Den Ausgang deiner persönlichen Geschichte kennen wir nicht, aber eines können wir dir versprechen: Wenn dein steiniger und schmerzhafter Kinderwunschweg dazu führt, dass du näher zu Jesus und an das Vaterherz Gottes kommst, dann wird deine Geschichte eine Story mit Happy End sein. Denn nur dort, am Herzen Gottes, ist Erfüllung und Leben in Fülle zu finden –egal ob mit oder ohne Kinder. Das beweisen die HerzenswunderGeschichten aus dem zweiten Teil dieses Buches.

Öffne dein Herz und lass dich von diesen einzigartigen und individuellen Geschichten ermutigen für deine eigene, ganz persönliche, individuelle und einzigartige Geschichte!

Wir wünschen dir viel Segen beim Lesen!

Deborah und Luisa

TEIL 1 BABYWUNDER –

ohnemedizinischeHilfe

Singt dem Herrn, preist seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil!

Erzählt unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten!

Denn groß ist der HERR und sehr zu loben

Psalm 96,2-4a (ELB)

Kapitel 1

Deborahs Geschichte:

VomKinderwunschzumWunschkind

Ich saß am Boden und weinte bitterlich. Die Tränen flossen in Strömen über meine Wangen und mein Körper wurde von heftigem Schluchzen geschüttelt. Es fühlte sich an, als würde ich von einer riesigen Welle der Trauer erfasst, die mich unter sich zu begraben drohte In der Hand hielt ich eine Geburtsanzeige, die das neueste Familienmitglied von Freunden ankündigte. Ich sollte, nein, ich wollte mich doch mitfreuen über ihr neues Baby! Aber alles, was aus mir herauskam, waren Tränen, Trauer und Verzweiflung. In meinem Kopf schwirrten unzählige Gedanken. Warum werden um mich herum scheinbar alle schwanger – nur ich nicht? Was ist mit mir? Warum darf ich nicht Mama werden? Stimmt etwas nicht mit mir? Warum schenkt Gott mir keine Schwangerschaft? Was für eine Zukunft würde das sein, ohne Kinder?

Mein Mobiltelefon kündigte eine neue Nachricht an: „Liebe Deborah, ich darf dir mitteilen, dass wir im Februar zum dritten Mal Eltern werden. Wir freuen uns riesig! Es wird eine Tochter sein, was ich mir von Herzen gewünscht habe. Herzliche Grüße, Sabina.“ Es fühlte sich an wie ein Stich in mein ohnehin bereits blutendes Herz. Wieder eine freudige Nachricht, die bei mir nur noch mehr Tränen auslöste. Hoffnungslosigkeit erfüllte mich und zog mich tiefer hinein ins dunkle Loch der Trauer und Verzweiflung. Da saß ich, traurig, in Tränen aufgelöst, den Kopf in meinen Händen vergraben. Die negativen Gefühle hatten ein leichtes Spiel mit mir, hatte ich doch gerade an diesem Morgen meine Periode bekommen. Ein nur zu deutliches Zeichen, dass ich

wieder nicht schwanger geworden war. Monat für Monat erinnerten mich die Regelblutung und die damit verbundenen starken Bauchkrämpfe, dass meine Zeit noch nicht gekommen war. Monat für Monat brachte mich diese Tatsache zum Weinen und kostete mich viel Kraft, um wieder aufzustehen und zuversichtlich weiterzugehen.

Zielscheibe des Feindes

Doch in letzter Zeit häuften sich diese schmerzhaften Situationen geradezu offensichtlich: Meistens während meiner Monatsblutung trudelten entweder Schwangerschaftsankündigungen oder Geburtsanzeigen ein. Gerade, wenn ich selber von körperlichen Schmerzen erfasst war, wurde ich auch noch von emotionalem Schmerz überrollt. Trauer darüber, dass ich wieder nicht schwanger war und Trauer darüber, dass bei mir nicht klappte, was bei anderen scheinbar so einfach geschah. Was für ein verdächtiges Timing! Konnte das noch Zufall sein, oder steckte da ein teuflischer Plan dahinter?

Da dämmerte es mir! Ja, es gibt da jemanden, der auf Zerstörung und Vernichtung aus ist. Es ist der Teufel, der in der Bibel als „Dieb, Mörder und Zerstörer“ (vgl. Johannes 10,10) beschrieben wird. Er will also meine Lebensfreude, Hoffnung und Perspektive zerstören und mich zu Boden bringen. Bisher war seine Taktik schon recht erfolgreich, denn ich spürte, wie ich immer mehr Kraft aufbringen musste, um mich wieder vom Boden der Traurigkeit zu erheben So trieb der Feind sein Spiel mit mir, was ich in meiner Not nicht sofort erkannt hatte. Seine teuflische Strategie war, immer dann zuzuschlagen, wenn ich am schwächsten war – also zur Zeit meiner Periode. Ich wollte mich ja mitfreuen mit all den glücklichen Eltern, waren doch 2010 gerade gleichzeitig 12 Babys unterwegs in unserem Freundeskreis! Ein wahrer Babyboom. Ich versuchte auswärts stark zu sein, doch zuhause weinte ich danach viel, manchmal stundenlang. Mit Schrecken stellte ich fest, dass ich mich in einer emotionalen Abwärtsspirale befand. Es kostete mich enorm viel Kraft, nach außen hin zu funktionieren und stark zu sein.

Als ich endlich erkannt hatte, dass ich zur Zielscheibe des Feindes geworden war und er mir gezielt Kraft und Freude rauben wollte, erkannte ich auch den Schlüssel, den Gott mir für solche Situationen gab: Aufstehen und kämpfen!

Der Feind wollte mich im Loch haben. Jesus aber gab mir den Schlüssel, um mich zu befreien. Ich erkannte, dass ich ohne Ausrüstung und Schwert dem Feind hilflos ausgeliefert war. So entschied ich mich, mich für den nächsten Angriff zu rüsten: Ich stellte eine Liste mit vielen ermutigenden Bibelversen aus Gottes Wort zusammen, die ich dem Feind laut vorlas, als der nächste Angriff in Form der Periode kam. Ich wusste, dass eine große Kraft darin liegt, wenn wir Gottes Wort laut aussprechen Ganz direkt sprach ich auch zum Feind: „Satan, du hast keine Macht über mich. Ich vertraue auf Gott und seinen guten Plan. Du musst weichen! Ich lasse mich von dir nicht mehr niederkriegen!“ Zuerst fühlte es sich seltsam an, mich so laut zu einem unsichtbaren Gegenüber reden zu hören, doch mit der Zeit kam ich richtig in Fahrt. Ich sprach Gottes Wort laut aus und stellte mir bildhaft vor, wie ich dem Feind mein Schwert um die Ohren schlug. Ich spürte, wie dabei eine Kraft in mir wuchs; die Kämpferin in mir erhob sich und neue Hoffnung keimte auf. Ich war erleichtert. Und wie erstaunt war ich erst, als ich später feststellte, dass der Feind mich seit diesem Moment nie mehr auf diese Weise attackiert hatte und ich nie mehr so tief gefallen war! Es war so eindrücklich zu erleben, was für eine Macht darin liegt, wenn ich das Schwert, Gottes Wort (siehe Epheser 6,17), ergreife und damit kämpfe.

Verheißung

Ich hatte bestimmt niemals damit gerechnet, dass das Thema Kinderkriegen bei uns so stark umkämpft sein würde! Wir haben 2008 geheiratet – in einer Zeit, wo es in unserem Freundeskreis einen richtigen Hochzeitsboom gab. Auf diesen folgte schon bald ein Babyboom Doch bei uns stellte sich keine Schwangerschaft ein. An meinem Arbeitsort in der Schule, in der Kirche …, überall spürte ich erwartungsvolle Blicke auf meinen Bauch. Allzu oft wurden wir auch mit neugierigen Fragen konfrontiert:

„Wollt ihr nicht auch Kinder? Ja, wie alt seid ihr denn? Wollt ihr wirklich noch länger warten?“ Meine Schülerinnen waren da ganz unverfroren und fragten direkt: „Sind Sie auch schwanger?“ Für sie wäre dies ganz logisch gewesen, dass auch ich schwanger wäre, waren doch gerade zwei meiner Arbeitskolleginnen in Erwartung. Beide hatten im gleichen Jahr wie ich geheiratet. Den Jugendlichen gegenüber sagte ich ganz optimistisch und souverän: „Oh, nein, noch nicht. Das kommt dann später!“ Nach außen hin blieb ich als Lehrerin stark und kontrolliert, doch innerlich schrie alles in mir: „Ja, warum bin ich denn nicht auch schwanger?“ Das Ganze begann mich zu nerven und zu stressen.

2010 erlebte ich den Beginn einer Schwangerschaft, doch bevor ich es richtig realisiert hatte, verlor ich unser Baby in der 6. SSW durch eine große, schmerzhafte Blutung. Ich weinte viele

Tränen, Tränen der Traurigkeit und des Schmerzes. Nebst der Trauer um den Verlust erkannte ich aber einen Hoffnungsschimmer: Es ist also möglich, dass ich schwanger werden kann!

Kurz darauf bekam ich einen Anker der Hoffnung in Form eines Bibelverses, der mich mitten ins Herz traf. Ich wusste tief in meinem Inneren, dass diese Botschaft für mich persönlich galt und meine große Sehnsucht nach einem Baby betraf. So klammerte ich mich mit voller Kraft an die Verheißung aus Hebräer 10,35-36:

Werft dieses Vertrauen auf den Herrn nicht weg, was immer auch geschieht, sondern denkt an die große Belohnung, die damit verbunden ist! Was ihr jetzt braucht, ist Geduld, damit ihr weiterhin nach Gottes Willen handelt. Dann werdet ihr alles empfangen, was er versprochen hat.

Diese Verse waren mein Motor, der mich anspornte, nach Gottes Willen für mich und mein Leben während der Zeit des Kinderwunsches zu suchen. Ich habe sie als meine persönliche Verheißung von Gott angenommen: Ja, zu Gottes Zeit werde ich die große Belohnung empfangen, die er mir versprochen hat: ein Baby!

Aber über den Zeitpunkt der Erfüllung stand in der Verheißung leider nichts. Und der Vers verriet auch nicht, auf welchem Weg unser Baby zu uns kommen würde

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