WeltMeister Österreich Wien
Einfache Daten werden in Wien in eigener Fabrik zu Smart Data Das Projekt EuProGigant ist aus der Taufe gehoben – federführend mit dabei die Pilotfabrik Industrie 4.0 der TU Wien.
Big Data in der Produktion Die Menge an Daten wächst, während ihre Nutzung zunehmend dezentral erfolgt. Weiterhin findet noch wenig Datenaustausch zwischen verschiedenen Entitäten statt. Dabei entstehen die digitalen Informationen vor allem im industriellen Umfeld, denn jede Maschine und jeder Sensor erzeugt Daten. Diese riesigen Datenmengen, die häufig in Echtzeit anfallen, werden als Big Data bezeichnet, lassen sich jedoch noch nicht adäquat analysieren oder verarbeiten. Indem diese Rohdaten aber aufbereitet und nutzbar gemacht werden, entsteht Smart Data. Diese smarten Daten können verwendet werden, um beispielsweise globale Lieferketten mit geringer Lagerhaltung widerstandsfähiger zu gestalten. Auch können intelligente Systeme Störungen innerhalb des digitalen Ökosystems frühzeitig erkennen und gegensteuern, wenn sie auf Smart Data zugreifen können. Wie der Datenaustausch funktionieren kann, zeigen die Projektpartner: „Beim Projekt EuProGigant vernetzen wir Pilotfabriken aus Österreich und
Deutschland miteinander, um aufzuzeigen, wie resiliente Wertschöpfungsketten aussehen können“, beschreibt Claudia Schickling, Leiterin des Bereichs Pilotfabrik an der TU Wien, ihr Vorgehen. „Weiter ist es uns ein Anliegen, KMU einen einfachen und praktikablen Zugang zu dem digitalen Lernökosystem von EuProGigant zu ermöglichen, damit diese die Spielregeln der digitalen Produktionsökosysteme kennenlernen und so in ihrer Konkurrenzfähigkeit gestärkt werden.“ Damit dies gelingt, möchten die Partner möglichst viele Anwenderinnen und Anwender dazu motivieren, die neue Infrastruktur zu nutzen und gemeinsam weiterzuentwickeln.
© Matthias Heschl
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amit Big Data zu Smart Data wird und die industrielle Produktion noch intelligenter erfolgt, arbeitet die Pilotfabrik Industrie 4.0 der TU Wien an einem europäischen Produktionsgiganet, dem EuProGigant. Das binationale Projekt wurde Ende Juni 2021 in Wien und Berlin öffentlich vorgestellt. Neben den Projektpartnern hoben die Ministerien und Projektträger – auf österreichischer wie deutscher Seite – die Bedeutung des Projekts für den digitalen Wandel hervor. Wie eine Dateninfrastruktur aussehen kann, die Europas Produktions- und Fertigungsindustrie souveräner, leistungsfähiger, resilienter und nachhaltiger macht, möchten 16 Projektpartner herausfinden, die sich im Projekt EuProGigant zusammengeschlossen haben. Dazu gehören KMU, große Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen. Koordiniert wird der Verbund auf österreichischer Seite von der TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0.
Johannes Fröhlich, Vizerektor Forschung und Innovation der TU Wien.