WeltMeister Österreich Wien
„Wien, Wien, nur du allein sollst die Stadt meiner Träume sein“ Corona hin oder her, Wien punktet sowohl bei Betriebsansiedlungen als auch bei lokal-wienerischen Neugründungen.
Gründerzeit reloaded Aber nicht nur die Neuansiedlungen zeigen ein erfreuliches Bild; mit der wirtschaftlichen Erholung steigt auch die Zahl der Neugründungen in der österreichischen Bundeshauptstadt. Im ersten Halbjahr 2021 gab es in Wien 4.856 Unternehmensgründungen, um 19 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des ersten Corona-Jahres 2020. Dieser Gründerboom habe sich schon im Vorfeld abgezeichnet. „Schon im Vorjahr haben wir bemerkt, dass das Interesse, in Wien zu gründen, groß ist. Die Anfragen im Gründerservice der WK Wien stiegen im Jahr 2020 um rund 2.600 auf insgesamt rund
57.800“, sagt Barbara Havel, Vorstandsvorsitzende der Jungen Wirtschaft Wien und Vertreterin der Wiener Gründer. Coronabedingt haben allerdings viele ihr Gründungsvorhaben aufgeschoben und holen das nun nach, so Havel. Der beginnende Aufschwung unterstützt sie dabei. Die meisten Gründungen in Wien gab es im ersten Halbjahr 2021 in den Branchen Unternehmensberatung und IT, Werbung sowie Versandhandel/Internethandel. „Uns ist wichtig, den Gründern so gut wie möglich zur Seite zu stehen, denn die wirtschaftliche Lage ist immer noch volatil“, so Havel. „Als Unternehmerin oder Unternehmer braucht man vor allem am Anfang viel Unterstützung, um unnötige Stolpersteine sicher umgehen zu können. Von der Ideenfindung, über die Abklärung der Rechtsform, der Firmenbucheintragung bis hin zu steuerlichen und rechtlichen Themen, die vor allem zu Beginn der Selbstständigkeit oft für Verunsicherung sorgen, gibt es für Gründer sehr viel vorzubereiten, zu planen und zu beachten“, weiß Havel. Mit den Experten der WK Wien, deren Wissen Gründern kostenlos zur Verfügung steht, gelinge dies leichter.
© Adrian Almasan
D
ie Stadt Wien konnte in Zusammenarbeit mit der Austrian Business Agency ein solides Ergebnis bei den Ansiedlungszahlen von internationalen Betrieben einfahren. 2020 siedelten sich trotz erschwerter Rahmenbedingungen durch die Coronakrise mehr als 200 ausländische Betriebe neu in der Hauptstadt an. „Die Investitionen, die ausländische Betriebe während einer Krise in der Stadt getätigt haben, zeigen: Unternehmerinnen und Unternehmer glauben an Wien und sind vom Standort überzeugt. Trotz Coronakrise haben wir 2020 das drittbeste je erreichte Ansiedlungsergebnis seit 2012 erzielt“, sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: ergänzt: „Die Neuansiedlungen der 218 Unternehmen aus dem Ausland lösen in Wien 263 Millionen Euro an Investitionen aus und bringen 1.718 Arbeitsplätze.“ 44 der insgesamt 218 Betriebe, die sich 2020 in Wien angesiedelt haben, kommen aus Deutschland. Erstmals auf dem zweiten Platz folgt mit 16 Unternehmen Großbritannien. Das vermehrte Interesse britischer Unternehmen liegt sicherlich an den Auswirkungen des mit Ende 2020 vollzogenen Brexits. Auf dem dritten Platz liegt Italien mit 14 Unternehmen, danach folgen die Schweiz, die Slowakei und Russland. Als erstes nicht-europäisches Land liegen die USA an achter Stelle.
Barbara Havel, Vstv. der Jungen Wirtschaft Wien und Vertreterin der Wiener Gründer.