Weltmeister Österreich

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Wiewohl in Europa derzeit noch der 5G-Ausbau zentrales The­ ma ist, werkt dennoch ein europäisches Konsortium, bestehend aus führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich des Mobilfunks und der Nachrichtentechnik, an der technischen Machbarkeit von 6G. Maßgeblich daran beteiligt sind die österrei­ chischen Unternehmen Technikon Forschungs- und Planungsge­ sellschaft mbH (als Koordinator) und NXP Semiconductors Austria sowie das Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikati­ on der TU Graz. „Die Welt wird immer vernetzter. Mehr und mehr Daten müssen von immer mehr drahtlosen Geräten ausgesendet, empfangen und verarbeitet werden – der Datendurchsatz wächst. Im Horizon2020Projekt REINDEER widmen wir uns diesen Entwicklungen und erarbeiten ein Konzept, mit dem die Datenübertragung in Echtzeit praktisch ins Unendliche skalierbar ist“, so TU Graz-Forscher Klaus Witrisal, Experte für drahtlose Kommunikationstechnik. Antennen als Wandfliese oder Tapete Denn die Art der Antennen für die Datenübertragung werde sich ändern müssen; denkbar wären etwa Antennen als Wandfliese oder Tapete. Wie das gelingen soll? Witrisal erklärt den Ansatz: „Wir wollen eine sogenannte RadioWeaves-Technologie entwickeln – eine Art Antennengewebe, das an jedem Ort in beliebiger Größe installiert werden kann, etwa in Form von Wandfliesen oder als Tapete. So können ganze Wandflächen als Antennenstrahler fun­ gieren.“ Bei bisherigen Funkstandards wie UMTS, LTE oder auch aktuell 5G erfolgt die Signalübertragung über Basisstationen – also eine

© SAL

Digitalisierung

Thomas Lüftner (l.) und Pedro Julián (r.) freuen sich über die Zusammenarbeit.

Antenneninfrastruktur, die fest an einer Position verortet ist. Je dichter das Netz an ortsfester Infrastruktur ist, umso höher ist der Durchsatz (also jene Datenmenge, die in einem bestimmten Zeit­ fenster übertragen und verarbeitet werden kann). Diese Basissta­ tionen stellen allerdings einen Flaschenhals dar: Je mehr drahtlose Geräte mit einer Basisstation verbunden sind, desto instabiler und langsamer ist die Datenübertragung. Mit der RadioWeaves-Tech­ nologie würde dieser Flaschenhals verschwinden, „weil wir anstel­ le eines einzigen Knotenpunktes beliebig viele Knotenpunkte ein­ hängen können“, so Witrisal. Echtzeit-Inventarisierung und grandioses Stadionerlebnis Für das private Heim brauche es die Technologie freilich nicht, so Witrisal. Doch für industrielle und öffentliche Anlagen birgt sie

Horizon2020-Projekt REINDEER Noch mehr Datenmengen noch schneller übertragen: Das ist das erklärte Ziel einer neuen Antennentechnologie, die im Ho­ rizon2020-Projekt REINDEER (REsilient INteractive applications through hyper Diversity in Energy Efficient RadioWeaves tech­ nology) erarbeitet wird. Das Projekt REINDEER wird im Rahmen des EU-Programms Horizon2020 mit insgesamt 4,6 Mio. € geför­ dert. 600.000 € davon entfallen auf die TU Graz, wo das Projekt im „Field of Expertise Information, Communication & Computing“ verortet ist, einem von fünf Forschungsschwerpunkten der Universität.

Projektpartner c Technikon (Leadpartner, Österreich) c NXP Semiconductors Austria (Österreich) c TU Graz (Österreich) c BlooLoc NV (Belgien) c Ericsson (Schweden) c KU Leuven (Belgien) c Linkopings Universitet (Schweden) c Lunds Universitet (Schweden) c Telefónica Investigacion Y Desarrollo SA (Spanien) https://reindeer-project.eu/


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